[0001] Die Erfindung betrifft einen Seilzug-Schlüsselschalter nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Derartige Schlüsselschalter arbeiten normalerweise so, daß nach Einstekken des Schlüssels
und Verdrehen des Schließzylinders in der einen oder anderen Richtung ein elektrischer
Schalter betätigt wird, der über einen elektrischen Antriebskreis einen Motor einschaltet,
welcher beispielsweise mit einem zu öffnenden bzw. zu schließenden beweglichen Tor
so gekuppelt ist, daß er beim Antrieb in der einen Drehrichtung das Tor öffnet und
beim Antrieb in der anderen Drehrichtung das Tor schließt. Derartige Schlüsselschalter,
wie sie beispielsweise aus der DE-AS 22 08 019 bekannt sind, dienen hauptsächlich
zum Öffnen und Schließen von Garagentoren mittels eines in ein Profil-Halbzylinderschloß
eingesteckten Sicherheitsschlüssels, wobei der Schlüssel nur in einer einzigen, vorzugsweise
mittleren Position einsteckbar bzw. abziehbar ist, in sämtlichen übrigen Drehpositionen
dagegen nicht aus dem Schloß abgezogen werden kann.
[0003] Diese Eigenschaft von Schlüsselschaltern wird bei einem bekannten Zylinderschloß
(DE 44 07 678 A1) dazu ausgenutzt, eine Demontage des Schlüsselschalters nur dann
zu gestatten, wenn der Sicherheitsschlüssel in das Zylinderschloß eingesteckt und
der Schaltbart des Schlosses aus der Einsteck- bzw. Abzugsposition des Schlüssels
herausgedreht worden ist.
[0004] Um für den Fall eines Versagens der elektrischen Steuerung das Tor von Hand öffnen
zu können, ist es bereits bekannt geworden, mittels des Schlüssels eine Entriegelung
vorzunehmen, welche eine Handöffnung des Tores erlaubt. Eine Möglichkeit der mechanischen
Notentriegelung von elektrisch betätigten Tür- oder Torantrieben besteht darin, daß
der Entriegelungsmechanismus über einen Bowdenzug mit dem Gehäuse des Schlüsselschalters
verbunden und durch einen drehbaren Gewindezapfen, der in dem Gehäuse des Schlüsselschalters
angeordnet ist, über den Bowdenzug auslösbar ist. Der verdrehbare Gewindezapfen ist
von der Frontseite des Gehäuses her durch eine Öffnung in der Frontplatte hindurch
zugänglich. Damit der mechanische Notauslöse-Mechanismus nicht von Unbefugten betätigt
werden kann, ist zwischen das Betätigungsloch in der Frontplatte und die Werkzeugeinstecköffnung
des Gewindezapfens in der Schlüssel-Einsteck- bzw. -Abzugsposition des Schließzylinders
eine Lasche eingeschoben, die ein Einstecken eines Werkzeuges in die entsprechende
Betätigungsöffnung des Gewindezapfens unterbindet. Erst wenn der Schließzylinder mittels
des eingesteckten Schlüssels aus der Einsteck- bzw. -Abzugsposition in der ein oder
anderen Richtung ein Stück verdreht ist, wird die Lasche von der Werkzeugeinführöffnung
in der Frontplatte verschoben, so daß das Notbetätigungswerkzeug durch die Öffnung
in der Frontplatte in die Betätigungsöffnung des Gewindezapfens eingeführt werden
kann.
[0005] Nachteilig an der bekannten Konstruktion ist, daß am Schließzylinder eine besondere
Sperrlasche montiert werden muß und daß die von der Frontplatte her zugängliche Sperrlasche
leicht mittels eines Bohrers durchbohrt werden kann, wodurch dann ohne Einstecken
des Schlüssels die Notentriegelung zugänglich wird.
[0006] Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Seilzug-Schlüsselschalter
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei dem ohne bauliche Veränderungen am
Zylinderschloß eine sichere Verhinderung der mechanischen Notbetätigung bei abgezogenem
Schlüssel gewährleistet ist. Insbesondere soll der erfindungsgemäße Seilzug-Schlüsselschalter
für die Verwendung handelsüblicher Profil-Halbzylinderschlösser geeignet sein.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 vorgesehen.
[0008] Der Erfindungsgedanke ist also darin zu sehen, daß ein Element eines üblichen Zylinderschlosses,
insbesondere Profil-Halbzylinderschlosses, nämlich dessen Bart dazu verwendet wird,
in der Schlüssel-Abzugs- bzw. -Einsteckposition des Schließzylinders mit dem Haltezapfen
in eine derar-tige Wechselwirkung tritt, daß er - obwohl von außen zugänglich - nicht
aus seiner Normallage herausbewegt werden kann. Mit anderen Worten wird die Winkelposition
des Bartes in der Schlüssel-Abzugs- bzw. - Einsteckposition des Schließzylinders dazu
genutzt, die in der Normallage befindliche mechanische Not-Betätigungsvorrichtung
zu blockieren. Eine Deblockierung erfolgt einfach durch Verdrehen des Schließzylinders
bei eingestecktem Schlüssel aus der Schlüssel-Abzugs- bzw. - Einsteckposition in der
einen oder anderen Richtung.
[0009] Da über den Haltezapfen erhebliche mechanische Betätigungskräfte ausgeübt werden
müssen, die von der Frontplatte und dem Gehäuse abzufangen sind, ist die Ausführungsform
nach Anspruch 2 zweckmäßig.
[0010] Durch die Ausführungsform nach Anspruch 3 wird eine axiale Bewegung des Haltezapfens
bei in der Schlüssel-Abzugs- bzw. -Einsteckposition des Schließzylinders wirksam verhindert.
Der Anschlag wird hierbei zweckmäßig durch eine Vertiefung im Umfang des Haltezapfens
gebildet.
[0011] Besonders bevorzugt ist die Ausbildung des Haltezapfens als Gewindezapfen nach Anspruch
4. Durch Herausschrauben des Gewindezapfens aus seiner Bohrung in der Frontplatte
bzw. dem Verstärkungsansatz können erhebliche mechanische Zugkräfte auf die Not-Betätigungsvorrichtung
ausgeübt werden.
[0012] Die Zusammenwirkung zwischen dem Bart des Zylinderschlosses und dem Gewindezapfen
erfolgt zweckmäßig mittels Vorsehens einer Vertiefung am Umfang des Gewindezapfens
gemäß Anspruch 5.
[0013] Bei dieser Ausführungsform ist es zweckmäßig, wenn der Bart in eine nur einseitige
Vertiefung des Gewindezapfens nach Anspruch 6 eingreift, weil hierdurch bereits eine
Drehbewegung des Gewindezapfens in der Abzugs- bzw. -Einsteckposition des Schließzylinders
wirksam unterbunden wird.
[0014] Gemäß Anspruch 7 kann der erfindungsgemäß vorgesehene Haltezapfen auch dazu genutzt
werden, eine Demontage des Schlüsselschalters durch Abnehmen der Frontplatte ohne
Schlüsselbetätigung zu ermöglichen. Indem nämlich der Haltezapfen mit der gehäusefesten
Anschlagfläche zusammenarbeitet, verhindern der Anschlag und die Gegenfläche am Gehäuse
ein Herausnehmen der Frontplatte nach Lösen der Befestigungsschraube. Erst wenn der
Schlüssel eingesteckt, der Bart durch Verdrehen des Schlüssels aus der Abzugs- bzw.
-Einsteckposition freigegeben ist und der Haltezapfen so weit aus der Frontplatte
herausgedreht ist, daß er von der Anschlagfläche am Gehäuse freikommt, ist eine solche
Verschwenkung der Frontplatte relativ zum Gehäuse möglich, daß der Anschlag von der
Gegenfläche freikommt.
[0015] Auf einfachste Weise wird somit die gewünschte Blockierung der mechanischen Not-Betätigungsvorrichtung
und gleichzeitig eine Verhinderung der Abnahme der Frontplatte vom Gehäuse ohne eingesteckten
Schlüssel erreicht.
[0016] Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Ausführungsform entnimmt man den Ansprüchen 8
bis 12.
[0017] Vorteilhafte praktische Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 13 bis
23 definiert.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben;
in dieser zeigt:
- Figur 1
- eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Seilzug-Schlüsselschalters bei abgenommener
Verkleidungs- und Dichtplatte,
- Figur 2
- eine Vorderansicht des Gehäuses eines erfindungsgemäßen Seilzug-Schlüsselschalters
bei abgenommener Frontplatte und herausgenommener Schalteranordnung,
- Figur 3
- eine entsprechende Vorderansicht wie Figur 2 bei eingesetzter Schalteranordnung und
strichpunktiert angedeutetem Halbyzlinderschloß,
- Figur 4
- eine Rückansicht der Frontplatte mit daran vorgesehener Schalteranordnung,
- Figur 5
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schlüsselschalters
mit teilweise eingestecktem Schlüssel in der Schlüssel-Abzugs- bzw. -Einsteckposition
des Schließzylinders und bei in der Normallage befindlichem Gewindezapfen,
- Figur 6
- eine zu Figur 5 analoge Ansicht bei in die Schalter-Betätigungsposition geschwenktem
Bart des Profil-Halbzylinderschlosses, wobei sich der Gewindezapfen noch in seiner
Normallage befindet und
- Figur 7
- eine zu Figur 6 analoge Ansicht, wobei jedoch der Gewindezapfen aus der Frontplatte
in die Notentriegelungsposition herausgedreht ist.
[0019] Nach der Zeichnung weist ein erfindungsgemäßer Seilzug-Schlüsselschalter eine quadratische
Frontplatte 11 auf, die in ein quaderförmiges Gehäuse 12 eingesetzt ist, von dessen
Unterwand 44 sich nach Fig. 5 im Abstand vom Vorderrand 46 ein laschenförmiger Befestigungsvorsprung
30 nach oben erstreckt, in dem sich eine Gewindebohrung 31 befindet, die mit einer
Befestigungsbohrung 32 in der Frontplatte 11 axial ausgerichtet ist. Wie man Figur
5 entnehmen kann, ist die Frontplatte 11 in fertig montiertem Zustand durch eine Dichtplatte
35 sowie eine anschließende Verkleidungsplatte 36 abgedeckt, welche mit den Öffnungen
in der Frontplatte 11 korrespondierende Öffnungen aufweisen. Die Verkleidungsplatte
36, die Dichtplatte 35 und die Frontplatte 11 sind dadurch am Gehäuse 12 befestigt,
daß durch die mit der Befestigungsbohrung 32 korrespondierenden Bohrungen 33 der Dichtplatte
35 und 34 der Verkleidungsplatte 36 ein Bolzen 45 durch die Befestigungsbohrung 36
hindurch in die Gewindebohrung 31 eingeschraubt ist.
[0020] Von der Hinterseite der Frontplatte 11 springt eine Befestigungslasche 37 in das
Innere des Gehäuses 12 vor, an der mittels eines Bolzens 38 ein Profil-Halbzylinderschloß
13 befestigt ist. Die Vorderseite des Schlosses durchgreift eine zu ihm komplementäre
Öffnung 14 in der Frontplatte 11 (Figur 1).
[0021] In den Schließzylinder 19 des Profil-Halbzylinderschlosses 12 ist ein Sicherheitsschlüssel
15 (Figur 5) in üblicher Weise einsteckbar, und zwar lediglich in der in Figur 1 und
5 dargestellten Schlüssel-Abzugs- bzw. -Einsteckposition. In dieser befindet sich
der Bart 16 (Figur 5) des Schlosses in einer senkrecht nach oben weisenden Position.
[0022] Aus dieser Position kann der Schließzylinder 19 und damit der Bart 16 in beiden Richtungen
verdreht werden, um nach Fig. 3, 4 mit Schaltern 17, 17' in Eingriff zu kommen, die
an einem Kunststoffeinsatz 42 vorgesehen sind, der sich zwischen der Frontplatte 11
und der Rückwand 39 des Gehäuses 12 befindet.
[0023] Erfindungsgemäß sind oberhalb der Öffnung 14 für das Profil-Halbzylinderschloß 13
eine Bohrung 21 in der Frontplatte 11 und entsprechende Bohrungen in den daraufliegenden
Dicht- bzw. Verkleidungsplatten 35, 36 vorgesehen. Unmittelbar hinter dieser Bohrung
21 ist an die Frontplatte 11 ein Verstärkungsansatz 43 angeformt (Figuren 4, 5), welcher
eine mit der Bohrung 21 ausgerichteten Kanal 21' aufweist. Die Bohrung 21 und der
Kanal 21' sind mit einem durchgehenden Innengewinde versehen, in welchem ein Gewindezapfen
22 angeordnet ist, der mit einem Betätigungskopf 22' (Figur 5) von der Frontplatte
11 bzw. der Verkleidungsplatte 36 nach vorn vorsteht und eine Inbusbohrung 40 aufweist
(Figur 1), in die ein Inbusschlüssel 41 (Figur 3) einsteckbar ist. Der Betätigungskopf
22' ist außerdem mit einem Querschlitz 49 versehen, in den ein Werkzeug oder eine
Münze zwecks Betätigung eingesteckt werden kann.
[0024] Weiter weist der Kopf eine Markierung 50 in Form eines roten Punktes auf, die mit
einer Gegenmarkierung 51 an der Verkleidungsplatte 36 zusammenwirkt. Die Normallage
ist erst erreicht, wenn nach dem Einschrauben die Markierung 50 mit der Gegenmarkierung
51 ausgerichtet ist.
[0025] Der Gewindezapfen 22 steht nach hinten aus dem Verstärkungsansatz 43 vor und reicht
im voll eingeschraubten Zustand (Figur 5) bis annähernd zur Rückwand 39 des Gehäuses
12.
[0026] Erfindungsgemäß weist der Gewindezapfen 22 in einem in der in Figur 5 gezeigten Normallage
aus dem Verstärkungsansatz 43 vorstehenden Bereich einseitig eine Vertiefung 24 auf,
die radial von außen bis etwa zur Mittelachse des Gewindezapfens 22 reicht.
[0027] Der Gewindezapfen 22 ist zumindest in dem Bereich von der Vertiefung 24 bis zum nahe
der Rückwand 39 gelegenen Ende hohl (47) ausgebildet, um Platz für eine Anschlagverdickung
20 zu schaffen, die am Ende der durch eine Bohrung in der Rückwand 39 des Gehäuses
12 geführten Seele 18' eines Bowdenzuges 18 befestigt ist. Das hintere Ende des Gewindezapfens
22 verengt sich jedoch gegenüber dem Hohlraum 47 wieder zu einer schmalen Öffnung
48, die lediglich für den Durchlaß der Seele 18' des Bowdenzuges 18 ausreicht. Durch
die Vertiefung 24 kann die Seele 18' mit der Anschlagverdickung 20 bequem in den Hohlraum
47 eingebracht werden. Der Bowdenzug 18 stellt eine Notbetätigungsvorrichtung für
einen nicht dargestellten Tor-Entriegelungsmechnismus dar.
[0028] Die Dimensionierung des Gewindezapfens 22 sowie seine Anordnung relativ zum Profil-Halbzylinderschloß
13 sind so, daß in der in Figur 5 dargestellten Neutralposition des Schlosses der
Bart 16 weitgehend formschlüssig in die Vertiefung 24 eintritt, wobei insbesondere
die obere Endfläche 25 des Bartes 16 so nahe am flachen Boden der Vertiefung 24 liegt,
daß eine Verdrehung des Gewindezapfens 22 nicht möglich ist.
[0029] Zwischen dem Betätigungskopf 22' und dem Haltezapfen 22 weist letzterer eine Einschnürung
52 auf, welche als Soll-Bruchstelle wirkt, derart, daß bei dem Versuch, den Haltezapfen
22 mit Gewalt aus seiner Normallage herauszudrehen, der Betätigungskopf 22' abbricht.
[0030] Der Bowdenzug 18 ist in nicht dargestellter Weise mit einer Not-Entriegelung für
das mittels des Schlüsselschalters betätigte Tor verbunden. Eine derartige Notentriegelung
arbeitet grundsätzlich in folgender Weise.
[0031] Normalerweise ist zwischen dem Antriebsmotor und dem Getriebe für die Torbetätigung
eine federbeaufschlagte Kupplung vorgesehen, die mittels des Bowdenzuges 18 bei Herausschrauben
des Gewindezapfens 22 ausgerückt werden kann. Dadurch entfällt der bei versuchter
Handöffnung vom Motor aufgebrachte Widerstand, und das Tor kann nunmehr von Hand geöffnet
und geschlossen werden.
[0032] Es wäre auch denkbar, die am hinteren Ende der Vertiefung 24 vorhandene Anschlagfläche
23 am Haltezapfen 22 (Fig. 5) für eine Sperrung gegen Herausbewegen auszunutzen, und
zwar insbesondere dann, wenn statt der dargestellten Gewindeausführung ein in anderer
Weise aus der Frontplatte 11 herausbewegbarer Haltezapfen 22 verwendet werden würde.
[0033] Die Funktion des bisher beschriebenen Schlüsselschalters ist wie folgt:
[0034] In der in Figur 5 dargestellten Neutralposition ist der Gewindezapfen 22 gegen Herausschrauben
aus der Frontplatte 11 dadurch gesichert, daß der Bart 16 weitgehend formschlüssig
in die Vertiefung 24 eingreift.
[0035] Soll jetzt eine Notentriegelung des von dem Schlüsselschalter betätigten Tores erfolgen,
wird der Schlüssel 15 in den Schließzylinder 19 eingesteckt und dieser in der einen
oder anderen Richtung so weit verdreht, bis der Bart 16 aus der Vertiefung 24 im Gewindezapfen
22 freikommt. Nunmehr kann der Gewindezapfen 22 mittels eines in die Inbusöffnung
40 eingesteckten Werkzeuges 41 aus der Frontplatte herausgeschraubt werden, wodurch
die Seele 18' des Bowdenzuges 18 mitgenommen wird, um den Notentriegelungsmechnismus
zu betätigen. Das vom erfindungsgemäßen Schlüsselschalter betätigte Tor kann nunmehr
von Hand geöffnet werden.
[0036] Ein erneutes Abziehen des Schlüssels 15 ist erst dann möglich, wenn der Gewindezapfen
22 mittels des Werkzeuges 41 wieder in die aus Figur 5 ersichtliche Position eingeschraubt
und die Markierung 50 mit der Gegenmarkierung 51 in Ausrichtung gebracht worden ist.
[0037] In Weiterbildung der Erfindung ist oberhalb des Endbereiches des Gewindezapfens 22
am Gehäuse ein Vorsprung 29 vorgesehen, der unten eine Anschlagfläche 26 aufweist,
die in geringem Abstand dem gehäuseseitigen Endbereich des Gewindezapfens 22 gegenüberliegt.
An der Unterseite der Befestigungslasche 37 befindet sich ein nach unten vorstehender
Anschlag 27, der eine Anschlagfläche 28 an der Hinterseite des Befestigungsvorsprunges
30 hintergreift. Die Anordnung der Anschlagfläche 26 sowie des Anschlages 27 und der
Gegenfläche 28 sind derart, daß nach Herausschrauben des Bolzens 45 aus der Gewindebohrung
31 des Befestigungsvorsprunges 30 eine Herausnahme der Frontplatte 11 nach vorn nicht
möglich ist, weil die Frontplatte 11 aus der Position nach Figur 5 nur so weit gekippt
werden kann, daß der Endbereich des Gewindezapfens 22 an die Anschlagfläche 26 stößt,
was noch nicht dazu ausreicht, den Anschlag 27 von der Gegenfläche 28 zu lösen. Erst
wenn jetzt nach Einstecken des Schlüssels und Herausschwenken des Bartes 16 aus der
Vertiefung 24 der Gewindezapfen 22 mittels des Werkzeuges 41 so weit aus der Frontplatte
11 herausgedreht wird, daß der Endbereich des Gewindezapfens 22 vollständig von der
Gegenfläche 26 des Vorsprunges 29 freikommt (Figur 7), kann die Frontplatte um eine
im unteren Bereich des Gehäuses liegende Querachse so weit verschwenkt werden, daß
sich der Endbereich des Gewindezapfens 22 in Richtung des Pfeiles f in Figur 7 bewegen
kann, wodurch nach dem Heraustreten des oberen Randes der Frontplatte 11 aus der Vorderöffnung
des Gehäuses 12 der Anschlag 27 von der Gegenfläche 28 freikommt und nunmehr die Frontplatte
11 mit den an ihr angeordneten Teilen aus dem Gehäuse 22 entfernt werden kann.
[0038] Statt oder zusätzlich zu dem Vorsprung 29 könnte auch um die Durchführungsbohrung
für die Seele 18' herum in der Rückwand 39 innen eine Vertiefung für den Gewindezapfen
22 vorgesehen sein, deren Oberwand der Anschlagfläche 26 entsprechen würde.
[0039] Die erfindungsgemäße Not-Betätigungsvorrichtung erhält auf diese Weise eine zusätzliche
Funktion als Bauelement zur Verhinderung einer Demontage des Schlüsselschalters ohne
vorher eingesteckten Schlüssel.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 11
- Frontplatte
- 12
- Gehäuse
- 13
- Profil-Halbzylinderschloß
- 14
- Öffnung
- 15
- Schlüssel
- 16
- Bart
- 17
- Schalter
- 17'
- Schalter
- 18
- Not-Betätigungsvorrichtung (Bowdenzug)
- 18'
- Seele
- 19
- Schließzylinder
- 20
- Anschlagverdickung
- 21
- Bohrung
- 21'
- Kanal
- 22
- Haltezapfen (Gewindezapfen)
- 22'
- Betätigungskopf
- 23
- Anschlag
- 24
- Vertiefung
- 25
- Endfläche
- 26
- Anschlagfläche
- 27
- Anschlag
- 28
- Gegenfläche
- 29
- Vorsprung
- 30
- Befestigungsvorsprung
- 31
- Gewindebohrung
- 32
- Befestigungsbohrung
- 33
- Bohrung
- 34
- Bohrung
- 35
- Dichtplatte
- 36
- Verkleidungsplatte
- 37
- Befestigungslasche
- 38
- Bolzen
- 39
- Rückwand
- 40
- Inbusöffnung
- 41
- Inbusschlüssel
- 42
- Kunststoffeinsatz
- 43
- Verstärkungsansatz
- 44
- Unterwand
- 45
- Bolzen
- 46
- Vorderwand
- 47
- Hohlraum
- 48
- Öffnung
- 49
- Schlitz
- 50
- Markierung
- 51
- Gegenmarkierung
- 52
- Soll-Bruchstelle (Einschnürung)
- f
- Pfeil
1. Seilzug-Schlüsselschalter für elektrische Antriebe von beweglichen Vorrichtungen,
insbesondere für elektrische Tür- oder Tor-Antriebe, mit einem Entriegelungsmechanismus,
der bei Ausfall des elektrischen Antriebes zwecks Handbetätigung der Vorrichtung betätigbar
ist, mit einem in einer Öffnung (14) einer abnehmbaren Frontplatte (11) eines kastenförmigen
Gehäuses (12) befestigten Zylinderschloß, insbesondere Profil-Halbzylinderschloß (13),
mit einem Schließzylinder (19), in den von außen ein Schlüssel (15) einsteckbar ist,
welcher im Innern des Gehäuses (12) einen mittels des Schlüssels (15) verschwenkbaren
Schaltbart (16) aufweist, der beim Verdrehen des in den Schließzylinder (19) eingesteckten
Schlüssels (15) aus seiner Abzugs- bzw. Einsteckposition in der einen oder anderen
Richtung wenigstens einen elektrischen Schalter (17, 17') beaufschlagt, wobei im Gehäuse
(12) eine längliche mechanische Not-Betätigungsvorrichtung (18), wie ein Bowdenzug,
mündet, die mit dem Entriegelungsmechnismus verbunden ist und zur Betätigungdesselben
von einer Seite des Gehäuses (12) vorzugsweise der Frontseite (19) her mechanisch,
vorzugsweise mittels eines Werkzeuges (41), bewegbar ist, sofern der Schließzylinder
(19) sich in einer vorbestimmten Drehposition außerhalb der Schlüssel-Abzugs- bzw.
-Einsteckposition befindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Not-Betätigungsvorrichtung (18) einen in einer Bohrung (21) der Frontplatte (11)
vorzugsweise senkrecht zu dieser beweglich angeordneten Haltezapfen (22) aufweist,
der eine Normallage hat, in der die Not-Betätigungsvorrichtung (18) unwirksam ist
und der Schließzylinder (19) ungehindert vom Haltezapfen (22) in seine Schlüssel-Abzugs-
bzw. -Einsteckposition bringbar ist, sowie zur Bewegung der Not-Betätigungsvorrichtung
in die Entriegelungsstellung dann und nur dann aus der Normallage herausbewegbar ist,
wenn der Schließzylinder (19) sich außerhalb der Schlüssel-Abzugs- bzw, Einsteckposition
befindet.
2. Schlüsselschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der hinteren Fläche der Frontplatte (11) im Bereich der Bohrung (21) ein Verstärkungsansatz
(43) mit einem die Bohrung (21) fortsetzenden Kanal (21') vorgesehen ist.
3. Schlüsselschalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltezapfen (22) einen Anschlag (23) aufweist, der bei in der Normallage befindlichem
Haltezapfen (22) und in der Schlüssel-Abzugs- bzw. -Einsteckposition befindlichem
Schließzylinder (19) axial hinter dem Bart (16) liegt, derart, daß eine Herausbewegung
des Haltezapfens (22) aus der Normallage unterbunden ist, und daß der Anschlag (23)
nach Verdrehen des Schließzylinders (19) aus der Schlüssel-Abzugs- bzw. -Einsteckposition
vom Bart (16) freikommt, derart, daß der Haltezapfen (22) nunmehr in die Entriegelungsstellung
verschoben werden kann.
4. Schlüsselschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrung in der Frontplatte (11) und/oder der anschließende Kanal in dem Verstärkungsansatz
(43) eine Gewindebohrung (21) bzw. einen Gewindekanal (21') und der Haltezapfen ein
in diese Gewindebohrung (21) eingeschraubter Gewindezapfen (22) ist.
5. Schlüsselschalter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich am Umfang des Gewindezapfens (22) eine Vertiefung (24) befindet, die komplementär
zum radial äußeren Endbereich des Bartes (16) ausgebildet ist, derart, daß der Bart
(16) bei in der Normallage befindlichem Gewindezapfen (22) und in der Schlüssel-Abzugs-
bzw. -Einsteckposition des Schließzylinders (19) zumindest im wesentlichen formschlüssig
in die Vertiefung (24) eingreift, derart, daß dann eine axiale Verschiebung des Gewindezapfens
(22) zwecks Notbetätigung nicht möglich ist.
6. Schlüsselschalter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefung (24) nur einseitig vorgesehen ist und die radiale Endfläche (25) der
Schaltzunge (16) in der Normallage des Gewindezapfens (22) und der Schlüssel-Abzugs-
bzw. -Einsteckposition des Schließzylinders (19) mit dem Boden der Vertiefung (24)
derart zusammenarbeitet, daß eine Verdrehung des Gewindezapfens (22) zur Überführung
des Gewindezapfens (22) von der Normallage in die Entriegelungsstellung verunmöglicht
ist.
7. Schlüsselschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der von der Frontplatte (11) abgewandte Endbereich des Haltezapfens (22) in der Normallage
vorzugsweise oben einer Anschlagfläche (26) am Gehäuse (12) gegenüberliegt und auf
der bezüglich des Schließzylinders (19) vom Haltezapfen (22) abgewandten Seite der
Frontplatte (11) ein Anschlag (27) vorgesehen ist, der derart hinter eine Gegenfläche
(28) des Gehäuses (12) greift, daß bei vom Gehäuse (12) gelöster Frontplatte (11)
die Frontplatte (11) auch dann nicht aus dem Gehäuse (12) herausgenommen werden kann,
wenn der Schließzylinder (19) aus der Schlüssel-Abzugs- bzw. Einsteckposition herausgedreht
worden ist, daß jedoch der Haltezapfen (22) bei aus der Abzugs- bzw. Einsteckposition
herausgeschwenktem Schlüssel (15) unter Beaufschlagung der Not-Betätigungsvorrichtung
so weit aus der Ruhelage nach vorn aus der Frontplatte (11) herausbewegbar ist, daß
der Endbereich der Haltezapfen (22) von der Anschlagfläche (26) am Gehäuse (12) freikommt
und dadurch die Frontplatte (11) im wesentlichen um eine Querachse so weit schwenkbar
ist, daß der Anschlag (27) von der Gegenfläche (28) freikommt.
8. Schlüsselschalter nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlagfläche (26) an einem vorzugsweise von oben in das Gehäuseinnere vorstehenden
Vorsprung (29) vorgesehen ist, dessen Ausdehnung in Richtung der Frontplatte (11)
so begrenzt ist, daß der Gewindezapfen im mehr oder weniger aus der Normallage herausgeschraubten
Zustand von der Anschlagfläche (26) freikommen kann.
9. Schlüsselschalter nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenfläche (28) des Gehäuses (12) an einem vorzugsweise von der Unterwand (44)
des Gehäuses (12) vorstehenden Befestigungsvorsprung (30) vorgesehen ist, der eine
Gewindebohrung (31) zum Festschrauben der Frontplatte mittels nur eines einzigen Bolzens
(45) aufweist.
10. Schlüsselschalter nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewindebohrung (31) im Befestigungsvorsprung (30) gegenüberliegend eine Befestigungsbohrung
(33) in der Frontplatte (11) vorgesehen ist.
11. Schlüsselschalter nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Befestigungsbohrung (32) ausgerichtete Bohrungen (33, 34) auch in die Frontplatte
(11) abdeckenden Dicht- bzw. Verkleidungsplatten (35, 36) vorgesehen sind.
12. Schlüsselschalter nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag (27) vorzugsweise unten an einer von der Frontplatte (11) nach hinten
vorstehenden Befestigungslasche (37) vorgesehen ist, an der mittels eines Bolzens
(38) das Zylinderschloß (13) befestigt ist.
13. Schlüsselschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltezapfen (22) in der Normallage zumindest bis annähernd zur Rückwand (39)
des Gehäuses (12) reicht und/oder daß der Haltezapfen (22) in der Normallage in eine
Bohrung der Rückwand (39) des Gehäuses (12) eingreift.
14. Schlüsselschalter nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltezapfen (22) und der Anschlag (27) bezüglich der Achse des Schließzylinders
(19) diametral gegenüberliegen.
15. Schlüsselschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse des Haltezapfens (22) parallel zur Achse des Schließzylinders (19) verläuft.
16. Schlüsselschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltezapfen (22) in geringem Abstand oberhalb des Zylinderschlosses (18) angeordnet
ist.
17. Schlüsselschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsbohrung (32) für die Frontplatte (11) und gegebenenfalls die Dichtplatte
(35) bzw. die Verkleidungsplatte (36) unterhalb des Zylinderschlosses (13) vorgesehen
ist.
18. Schlüsselschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltezapfen (22) auf seiner von der Frontplatte (11) her zugänglichen Seite eine
Werkzeugangriffsausbildung, insbesondere eine Inbus-Bohrung (40) und/oder einen Schlitz
(49) für das Einbringen eines Schraubendrehers oder eines Geldstückes aufweist, in
die ein geeignetes Werkzeug, insbesondere ein Inbusschlüssel (41) einsteckbar ist.
19. Schlüsselschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Schalter (17, 17') symmetrisch zur Schließzylinderachse an einem Kunststoffeinsatz
(42) vorgesehen sind, der unabhängig von der Frontplatte (11) in das Gehäuse (12)
derart einsetzbar ist, daß der Bart (16) beidseits der Schlüssel-Abzugs- bzw. -Einsteckposition
des Schließzylinders (19) die Schalter (17, 17') betätigen kann.
20. Schlüsselschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (12) quaderförmig ausgebildet ist und die Frontplatte eine rechteckige,
insbesondere quadratische Form hat.
21. Schlüsselschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
der Haltezapfen (22) zumindest in dem auch die Vertiefung (24) aufweisenden Endbereich
hohl ausgebildet ist und dort die Verbindungsmittel (20) für die Not-Betätigungsvorrichtung
(18) aufnimmt.
22. Schlüsselschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kopf des Haltezapfens (22) eine Markierung (50), z.B. in Form eines roten Punktes,
aufweist, die mit einer an der Front- bzw. Verkleidungsplatte vorgesehenen Gegenmarkierung
(51) derart zusammenwirkt, daß nach dem Einschrauben des Haltezapfens (22) im wesentlichen
in die Normallage durch Ausrichtung von Markierung (50) und Gegenmarkierung (51) die
exakte Normallage herstellbar ist.
23. Schlüsselschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Betätigungskopf (22') und dem eigentlichen Haltezapfen (22) eine Soll-Bruchstelle
(52) vorgesehen ist.