[0001] Die Erfindung betrifft ein Trocknungsverfahren für auf Bauteile insbesondere auf
Fahrzeugkarosserien oder deren Teile applizierte Lackmaterialien nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Trocknungsverfahrens nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
[0002] Bei herkömmlichen Lackierprozessen insbesondere im Fahrzeugbau, werden Lackiermaterialien
wie KTL, Füller, Basislacke, Klarlacke, etc. verwendet, die bei Reaktionstemperaturen
von ca. 80° (Basislack) bis zu ca. 200° (KTL) getrocknet werden müssen. Die dadurch
entstehenden enormen Energiekosten sowie die Problematik der Online-Lackierung von
Kunststoffbauteilen haben zu neueren Entwicklungen von Lackmaterialien geführt, die
insgesamt bei geringeren Temperaturen von ca. 90° ausgehärtet werden. Damit sind jedoch
in der Regel längere Trocknungszeiten verbunden, was zu Problemen bei bestehenden
Lackieranlagen führen kann, die dafür nicht ausgelegt sind.
[0003] Insbesondere die hohen Temperaturen bei den herkömmlichen Trocknungsprozessen, die
mit konventionellen Umluft-Trocknungen durchgeführt werden, sowie die langen Trocknungszeiten
bei den neuen geplanten Niedertemperatur-Lackierverfahren führen dazu, Verfahren zur
Verkürzung von Lacktrocknungsprozessen zu entwickeln. Bei kürzeren Lacktrocknungsprozessen
ist generell eine Absenkung der Energiekosten möglich sowie die Umstellung auf Niedertemperatur-Lackierprozesse
in vorhandenen Anlagen möglich, ohne dass Anpassungen an längere Trocknungszeiten
durch längere Trockner erforderlich sind. Neben der konventionellen herkömmlichen
und allgemein bekannten Umluft-Trocknung sind bereits mehrstufige Trocknungsverfahren
in Verbindung mit unterschiedlichen Wärmequellen bekannt:
[0004] In einem bekannten Trocknungsverfahren (DE 198 57 940 C1) wird eine kombinierte UV/IR-Härtung
ausgenutzt. Dazu wird das auszuhärtende Lackmaterial in mehreren aufeinanderfolgenden
Bestrahlungsintervallen mit IR- und mit UV-Strahlung abwechselnd bestrahlt. Für dieses
Verfahren sind spezielle mittels UV-Strahlung härtbare Lackmaterialien erforderlich.
Anwendungen liegen bevorzugt bei Reparaturlackierungen. Eine Umluft-Trocknung ist
hier nicht vorgesehen.
[0005] Weiter ist ein zweistufiges Trocknungsverfahren bekannt (DE 195 03 775 C1), bei dem
in der ersten Trocknungsstufe Infrarot-Strahler verwendet werden, die in ihrer Anordnung
an die Form des zu trocknenden Gegenstands konturenangepaßt bzw. mittels Stellvorrichtungen
bis auf einen geringen Abstand heranbringbar sind. In der ersten Trocknungsstufe wird
die Aufheizung und Trocknung nur bis zu einem gewissen Trocknungsgrad durchgeführt
und anschließend wird der zu trocknende Gegenstand in Längsrichtung in eine zweite
Trocknerkabine für die zweite Trocknungsstufe gefördert, wo dann die weitere Trocknung
bei vorgegebener Objekttemperatur mit überwiegend stationären Infrarot-Strahlern bis
zur vollständigen Trocknung des Lacks erfolgt. Eine Umluft-Trocknung zur Aushärtung
ist nicht vorgesehen Lediglich vor der ersten Trocknungsstufe ist eine Zwischenabdunstung
ggf. unter Einsatz von Warmluft bei einer erhöhten Temperatur vorgesehen ebenso wie
ein Blasring zwischen der ersten Trocknerkabine und der zweiten Trocknerkabine, um
eine Temperaturabsenkung beim Durchgang durch den Zwischenbereich zu verhindern.
[0006] Weiter ist ein Trocknungsverfahren für Lackmaterialien bekannt (DE 38 14 871 A1),
bei dem ausschließlich eine Infrarot-Trocknung eingesetzt ist. In einem ersten Schritt
wird mittels einer Infrarot-Trocknung mit einer Strahlungsfrequenz im Nahen-Infrarot
(NIR) Reinigungswasser vom Werkstück getrocknet. Nach einer Spritzlackierzone wird
das spritzlackierte Werkstück in einen Brennofen überführt, an dessen beiden Seiten
mehrere Reihen von NIR-Strahlern angeordnet sind. Die Wellenlängenbereiche liegen
hier im Nahen-Infrarot bei 1,0 bis 4,0 µm. Zur Trocknung erfolgt ein Wechsel von Niedertemperatur-
und Hochtemperaturbereichen. Ein Problem bei solchen reinen NIR-Trocknungen besteht
darin, dass verdeckte Bereiche, auf die die NIR-Strahlung nicht unmittelbar auftrifft,
nur wenig erwärmt und ausgehärtet werden, so dass dieses Verfahren nur für Objekte
ohne verdeckte Bereiche, insbesondere nicht für stark strukturierte Fahrzeugkarosserien
einsetzbar ist.
[0007] Weiter ist ein gattungsgemäßes zweistufiges Trocknungsverfahren unter Einsatz einer
Infrarot-Trocknung und einer Umluft-Trocknung bekannt (DE 43 36 856 A1). Wichtig für
die Lacktrocknung soll hierbei sein, dass in einer Aufheizzeit nur Infrarot-Strahler
eingesetzt werden und keine Umluft-Trocknung erfolgt. Erst in der sich nach der Aufheizzeit
anschließenden Haltezeit kann eine Trocknung durch Umluft alleine oder in Kombination
mit Infrarot-Heizern oder eine reine Infrarot-Heizung stattfinden. Beispielsweise
soll hier in der Aufheizzeit eine Trocknungstemperatur von 150° in maximal 6 min erreicht
werden, entsprechend einer Aufheizung von ca. 20°/min. Eine solche extrem kurze Aufheizzeit
kann zu Blasenbildungen und damit einem unbefriedigendem Lackierergebnis führen. Allenfalls
sind solche kurzen extremen Aufheizzeiten nur in Verbindung mit den angegebenen speziellen
Lackmaterialien beherrschbar, so dass dieses bekannte Verfahren nur beschränkt und
nicht bei allen Lackierprozessen universell einsetzbar ist. Angaben über die verwendeten
Wellenlängen bei der Infrarot-Aufheizung sind hier nicht gemacht.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Trocknungsverfahren vorzuschlagen, mit dem relativ
kurze Trocknungszeiten erreichbar sind und das universell zur Erzielung optimal glatter
Lackoberflächen einsetzbar ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine
Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Trocknungsverfahrens bereitzustellen.
[0009] Die Aufgabe wird hinsichtlich des Trocknungsverfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0010] Nach einer Applikation des Lackmaterials und einem Ablüften vorzugsweise bei Raumtemperatur,
wird in einem ersten Verfahrensschritt eine Umluft-Trocknung bis zu einem vorbestimmten
Aushärtungsgrad des Lackmaterials durchgeführt.
[0011] In einem zweiten Verfahrensschritt wird nachfolgend eine Infrarot-Trocknung als Nahe-Infrarot-Trocknung
(NIR-Trocknung) durchgeführt, mit einer Strahlungsfrequenz im Nahen-Infrarot (NIR)
mittels wenigstens eines Nahen-Infrarot-Strahlers (NIR-Strahlers) für eine weitere
Erhöhung des Aushärtungsgrades in den strahlenzugänglichen Bereichen des Bauteils
nach der Umluft-Trocknung.
[0012] Mit diesem Verfahren wird ein zum konventionellen reinen Umluft-Trocknungsverfahren
analoger Aushärtungsgrad des Lackmaterials bei allen strahlenzugänglichen Bereichen
erreicht. Somit ist eine entsprechend frühe Nachbearbeitung, beispielsweise ein Polieren
dieser strahlenzugänglichen Bereiche, in gleicher Weise wie bei der konventionellen
reinen Umluft-Trocknung vorteilhaft möglich. Bei Fahrzeugkarosserien entsprechen diese
strahlenzugänglichen Bereiche im Bestrahlungsbereich der NIR-Strahler den sichtbaren
Außenhautflächen, so dass vorteilhaft gerade in diesen Sichtbereichen das Lackmaterial
für eine Nachbearbeitung bereits optimal mit glatten Lackoberflächen ausgehärtet ist.
Bei den Bereichen, die nicht strahlenzugänglich sind, erhält man zwar nur einen geringeren
Aushärtungsgrad im wesentlichen durch die Umluft-Trocknung im ersten Verfahrensschritt.
Dies ist jedoch nicht kritisch, da die nicht strahlenzugänglichen Bereichen auch keine
Sichtbereiche sind und damit u. U. weniger optimale Lackoberflächen und/oder eine
spätere Nachbearbeitung zugunsten reduzierter Trocknungszeiten tolerierbar sind und
am fertigen Fahrzeug im Sichtbereich nicht in Erscheinung treten.
[0013] Insgesamt können mit dem Verfahren bei bestehenden Trocknungsanlagen Investitions-
und Betriebskosten erheblich reduziert werden. Durch die Kombination der Umluft-Trocknung
mit der NIR-Trocknung wird auch eine Teilaushärtung der Lackmaterialien an den für
die Strahlung nicht zugänglichen Bereichen garantiert, wobei durch die vorgeschaltete
Umluft-Trocknung in Verbindung mit dem Nachtrocknungseffekt durch die NIR-Strahlung
ein universeller Einsatz auch mit unterschiedlichen Lackiermaterialien ohne die Gefahr
einer Blasenbildung gegeben ist.
[0014] In einem weiteren Verfahrensschritt nach Anspruch 2 ist eine nachträgliche Härtung
bei Raumtemperatur für eine vollkommene Aushärtung von verdeckten Bereichen auszuführen,
die im zweiten Verfahrensschritt von der NIR-Strahlung nicht erreicht worden sind.
[0015] Ausreichende Aushärtungsgrade werden im ersten Verfahrensschritt nach Anspruch 3
erreicht, wenn die Umluft-Trocknung mit wenigstens einer Belastungszeit von 1/3 der
Zeit erfolgt, welche bei einer herkömmlichen reinen Umluft-Trocknung erforderlich
wäre. Im zweiten Verfahrensschritt ist es nach Anspruch 4 ausreichend, für die NIR-Trocknung
eine Belastungszeit von 0,3 his 4 min vorzusehen.
[0016] Gute Ergebnisse werden weiter erzielt, wenn gemäß Anspruch 5 im ersten Verfahrensschritt
bei der Umluft-Trocknung eine Umluft-Trocknungstemperatur gefahren wird, die analog
bei einer herkömmlichen alleinigen Umluft-Trocknung verwendet wird und dass im zweiten
Verfahrensschritt bei der NIR-Trocknung die Oberflächentemperatur in einem Bereich
von minus 10° bis plus 40° bezogen auf die Umluft-Trocknungstemperatur gehalten wird.
[0017] Gemäß Anspruch 6 hat sich für eine schonende NIR-Trocknung ein Wellenlängenbereich
von 0,76 µm bis 1,2 µm als besonders geeignet erwiesen.
[0018] Das erfindungsgemäße Trocknungsverfahren ist nach Anspruch 7 universell nach jedem
Lackierschritt insbesondere nach KTL, Füller, Basislack und Klarlack verwendbar. Besonders
geeignete Lacksysteme sind dazu auf Polyuretan-Basis hergestellt.
[0019] In einem konkreten Beispiel ist bei der Applikation eines 140°-Klarlacks im ersten
Verfahrensschritt eine Umluft-Trocknung bei 140° durchzuführen. Wenn bei einer konventionellen
alleinigen Umluft-Trocknung eine Trocknungstemperatur von 30 min benötigt würde, kann
diese Zeit auf 1/3 abgekürzt werden, so dass im ersten Verfahrensschritt eine Umluft-Trocknung
von 10 min mit einer Objekttemperatur von 140° plus/minus 10° durchzuführen ist.
[0020] Im zweiten Verfahrensschritt schließt sich dann die NIR-Trocknung an, bei der Temperaturen
auf der Substratoberfläche auftreten sollen in einem Bereich von minus 10° bis plus
40° bezogen auf die Umlufttemperatur von 140°. Die NIR-Trocknung erfolgt somit bei
Temperaturen von 130° bis 180° mit einer Belastungszeit von ca. 0,3 bis 4,0 min.
[0021] Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe der Erfindung mit den Merkmalen des
Anspruchs 8 gelöst.
[0022] Gemäß Anspruch 8 erfolgt in einer ersten Trocknungskabine die Umluft-Trocknung gemäß
dem ersten Verfahrensschritt. An die erste Trocknungskabine schließt sich eine zweite
Trocknungskabine an, in der die NIR-Trocknung erfolgt. Die zu trocknenden Bauteile,
insbesondere Fahrzeugkarossen, werden durch geeignete Fördermittel durch die Trocknungskabinen
transportiert. Je nach den Gegebenheiten ist dabei ein kontinuierlicher oder diskontinuierlicher
Transport möglich. Besonders gute Ergebnisse bei einem effektiven Energieeinsatz werden
mit den Merkmalen nach Anspruch 9 erreicht, indem die NIR-Strahler für den zweiten
Verfahrensschritt auf steuerbaren Stellvorrichtungen angebracht sind, dergestalt,
dass sie konturenangepasst an die zu trocknenden Bauteile insbesondere an Fahrzeugkarosserien
bis auf einen geringen Abstand heranbringbar sind.
[0023] Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisches Temperatur-Zeitdiagramm eines erfindungsgemäßen Trocknungsverfahrens,
- Fig. 2
- eine schematische Prinzipdarstellung einer Trocknungsvorrichtung,
- Fig. 3
- eine schematische Frontansicht einer NIR-Trocknungskabine, und
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht der NIR-Trocknungskabine der Fig. 3.
[0025] In der Fig. 1 ist schematisch ein Temperatur-Zeit-Diagramm eines erfindungsgemäßen
Trocknungsverfahrens für einen auf eine Fahrzeugkarosserie applizierbaren 140°-Klarlack
gezeigt.
[0026] Wie aus diesem Diagramm entnommen werden kann, wird in einem ersten Verfahrensschritt
für eine Zeit t
1 von z.B. ca. 10 min eine Umluft-Trocknung bis zu einem vorbestimmten Aushärtungsgrad
des Klarlacks mit einer Objekttemperatur von 140°C durchgeführt, wie dies im Diagramm
mit der durchgezogenen dicken schwarzen Linie dargestellt ist.
[0027] Im zweiten Verfahrensschritt wird anschließend dann eine NIR-Trocknung für eine Zeit
t
2 von z.B. 0,3 bis 4 min durchgeführt, bei der auf der Substratoberfläche Temperaturen
auftreten, die in einem Bereich von ca. 160°C liegen, wie dies in der Fig. 1 ebenfalls
wieder aus der durchgezogenen dicken Linie ersichtlich ist.
[0028] Wie dies in der Fig. 1 strichliert eingezeichnet ist, kann die Umluft-Trocknung als
erster Verfahrensschritt dabei mit einer Objekttemperatur von +/- 10°C bezogen auf
die Objekttemperatur von 140°C durchgeführt werden. Wie dies in der Fig. 1 weiter
strichliert dargestellt ist, kann auch die NIR-Trocknung in einem Bereich von - 10°C
bis + 40°C bezogen auf die Umlufttemperatur von 140°C durchgeführt werden.
[0029] Bei der NIR-Trocknung werden dabei z.B. Wellenlängenbereiche von 0,76 µm bis 1,2
µm verwendet.
[0030] Mit einer derartigen Verfahrensführung kann im ersten Verfahrensschritt eine Umluft-Trocknung
mit einer minimalen Belastungszeit von in etwa einem Drittel der Zeit erfolgen, welche
bei einer herkömmlichen alleinigen Umluft-Trocknung ohne den zweiten Verfahrensschritt
erforderlich wäre. Dies ist im Diagramm der Fig. 1 durch den Pfeil 1 schematisch und
lediglich beispielhaft dargestellt.
[0031] In der Fig. 2 ist schematisch ein Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 2 zur
Durchführung des Trocknungsverfahrens gezeigt, das eine erste Trocknungskabine als
Umluft-Trocknungskabine 3 und eine zweite Trocknungskabine als NIR-Trocknungskabine
4 aufweist. Das zu lackierende Fahrzeug 5 kann dabei z.B. mit einer hier nicht näher
dargestellten Fördereinrichtung durch die beiden Trocknungskabinen 3, 4 gefördert
werden.
[0032] In der Fig. 3 ist ein schematischer Querschnitt durch die NIR-Trocknungskabine gezeigt,
in der NIR-Strahler 6 angeordnet sind, die so auf steuerbaren und hier nicht im Detail
dargestellten Stellvorrichtungen aufgebracht sind, dass sie konturangepasst an die
zu trocknenden Fahrzeugkarosserien bis auf einen geringen Abstand heranfahrbar sind.
[0033] In der Darstellung der Fig. 4 ist schließlich eine Seitenansicht der Darstellung
der Fig. 3 gezeigt.
1. Trocknungsverfahren für auf Bauteile, insbesondere auf Fahrzeugkarosserien oder deren
Teile applizierte Lackmaterialien, wobei nach einer Applikation des Lackmaterials
und einem Ablüften das Trocknungsverfahren zweistufig unter Einsatz einer Infrarot-Trocknung
und einer Umluft-Trocknung durchgeführt wird,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) eine Umluft-Trocknung bis zu einem vorbestimmten Aushärtungsgrad des Lackmaterials,
b) eine nachfolgende Infrarot-Trocknung als Nahe-Infrarot-Trocknung (NIR-Trocknung)
mit einer Strahlungsfrequenz im nahen Infrarot (NIR) mittels wenigstens eines Nahen-Infrarot-Strahlers
(NIR-Strahlers) für eine weitere Erhöhung des Aushärtungsgrades in den strahlenzugänglichen
Bereichen des Bauteils nach der Umluft-Trocknung.
2. Trocknungsverfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch einen weiteren Verfahrensschritt:
c) eine nachträgliche Härtung bei Raumtemperatur, insbesondere als Feuchtigkeitshärtung
für eine vollkommene Aushärtung von verdeckten Bereichen, die im Verfahrensschritt
(b) von der NIR-Strahlung nicht erreicht worden sind.
3. Trocknungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass im Verfahrensschritt (a) eine Umluft-Trocknung mit einer minimalen Belastungszeit
(t1) von einem Drittel der Zeit erfolgt, welche bei einer herkömmlichen alleinigen Umluft-Trocknung
ohne Verfahrensschritt (b) erforderlich wäre.
4. Trocknungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass im Verfahrensschritt (b) eine NIR-Trocknung mit einer Belastungszeit (t2) von 0,3 bis 4 min erfolgt.
5. Trocknungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass im Verfahrensschritt (a) bei der Umluft-Trocknung eine Umluft-Trocknungstemperatur
gefahren wird, die analog bei einer herkömmlichen alleinigen Umluft-Trocknung verwendet
wird, und
dass im Verfahrensschritt (b) bei der NIR-Trocknung die Oberflächentemperatur in einem
Bereich von minus 10° bis plus 40° bezogen auf die Umluft-Trocknungstemperatur gehalten
wird.
6. Trocknungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass bei der NIR-Trocknung Wellenlängen im Bereich von 0,76 µm bis 1,2 µm verwendet werden.
7. Trocknungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass das Trocknungsverfahren nach jedem Lackierschritt angewendet wird und geeignete Lacksysteme
insbesondere auf Polyurethan-Basis verwendet werden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
mit wenigstens zwei Trocknungskabinen(3, 4), dadurch gekennzeichnet,
dass in einer ersten Trocknungskabine (3) die Umluft-Trocknung gemäß Verfahrensschritt
(a) erfolgt und in einer an der ersten Trocknungskabine (3) anschließenden zweiten
Trocknungskabine (4) die NIR-Trocknung erfolgt, und
dass die zu trocknenden Bauteile, insbesondere Fahrzeugkarosserien (5) durch Fördermittel
selbständig durch die Trocknungskabinen (3, 4) transportierbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass NIR-Strahler (6) für den Verfahrensschritt (b) auf steuerbaren Stellvorrichtungen
dergestalt angebracht sind, dass sie konturenangepaßt an die zu trocknenden Bauteile,
insbesondere an Fahrzeugkarosserien (5) bis auf einen geringen Abstand heranbringbar
sind.