[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und Verfahren zur Unterteilung eines Stapels
von Blättern in Riese vorgegebener Blattzahl. Bei der Papierverarbeitung erfolgt häufig
nach der Herstellung von Einzelblättern ein Stapeln und Palettieren dieser Einzelblätter.
Bei der weiteren Verarbeitung dieser Einzelblätter müssen dann einzelne Riese erzeugt
werden, die möglichst blattzahlgenau eine vorgegebene Anzahl von Blättern enthalten.
Übliche Riesgrößen liegen dabei beispielsweise im Bereich von 50 bis 500 Blättern.
[0002] Zur Bestimmung der Anzahl von Blättern in einem einzelnen Ries sind unterschiedliche
Methoden bekannt. Zum einen kann man, wenn die Blattzahl der einzelnen Riese von vornherein
bekannt ist, einzelne, über den Stapelrand hinausragende Markierungsstreifen beim
Aufstapeln der Blätter an den entsprechenden Stellen einschießen. Anderseits ist dies
zum einen aufwendig, da hierzu eine entsprechende Vorrichtung beim Aufstapeln vorhanden
sein muß, andererseits ist es beim Aufstapeln der Blätter nicht immer bekannt, welche
Anzahl von Blättern in den einzelnen vom Stapel herunterzunehmenden Riesen enthalten
sein soll.
[0003] Dabei ist es bekannt, daß Papier bestimmter Qualität (zumeist im Gewicht pro Quadratmeter
Papier ausgedrückt) eine gleichmäßige Dicke aufweist. Papierstapel gleicher Qualität
weichen in ihrer Höhe nur dann voneinander ab, wenn zwischen einzelnen Blättern Luftspalte
vorhanden sind. Daher ist es zum Abstapeln von Stapeln von Papier bekannt, das Papier
an einer Seite mit einer bestimmten Flächenpressung zusammenzudrücken, wodurch bei
gleicher Blattzahl und Papierqualität zuverlässig gleiche Stapelhöhe vorliegt. Zum
Aussondern eines Rieses vorgegebener Blattzahl wird dann in der der vorgegebenen Blattzahl
entsprechenden Höhe von der Oberkante des Papierstapels in den Papierstapel eingestochen
und somit das darüber liegende Ries vorgegebener Blattzahl von dem verbleibenden Reststapel
getrennt.
[0004] Diese Methode hat allerdings den Nachteil, dass es zur richtigen Festlegung der Höhe
des Papierstapels einerseits notwendig ist, eine hohe Flächenpressung in den Papierstapel
an der Einstichseite einzubringen, zum anderen mit der zunehmenden Flächenpressung
aber die Gefahr besteht, beim Einstechen wenigstens eines der Blätter im Einstichbereich
zu beschädigen. Hierbei zählen nicht nur Beschädigungen durch Verknicken des Papiers,
wenn an der Einstichstelle anstelle des Zwischenraumes zwischen zwei Blättern ein
Blatt getroffen wird, sondern auch, wenn die Oberfläche eines der Blätter, beispielsweise
durch Wisch- oder Kratzspuren, in ihrer Qualität beeinträchtigt wird.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Aufteilen eines Stapels
von Blättern in Einzelriese vorgegebener Größe zu schaffen, mittels der sowohl ein
genaues Bestimmen der Blattzahl als auch ein weitgehend beschädigungsfreies Entstapeln
vorgenommen werden kann.
[0006] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Vorrichtung bzw. durch die Verfahren
gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
[0007] Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein Stapel von Blättern in Einzelriese
vorgegebener Blattzahl aufgeteilt, wozu ein Greifer vorgesehen ist. Der Greifer weist
zur Erzeugung einer vorgebbaren Flächenpressung im aufzuteilenden Stapel ein erstes
Anpresskissen auf. Er weist darüber hinaus ein Schwert zum Anstechen Des aufzuteilenden
Stapels in vorgebbarer Höhe vom oberen Rand des Stapels auf. Darüber hinaus ist eine
Greifzange zum Handhaben des ausgesonderten Rieses vorgesehen. Die Greifzange besteht
zum einen aus einer Gabel als unterem, in den Stapel einführbares Teil und zum anderen
aus einem Zangenoberteil zum klemmenden Halten des Rieses zwischen Gabel und Zangenoberteil.
Gemäß der Erfindung ist neben dem ersten Anpresskissen, das anstechseitig auf den
Stapel von Blättern einwirkt, auch ein zweites Anpresskissen vorgesehen. Das zweite
Anpresskissen dient dem Erzeugen einer Pressung im aufzuteilenden Stapel an der der
Angriffseite, also der Anstechseite, abgewandten Seite des Stapels.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dient das Schwert dem Anschnäbeln,
also dem Anstechen mit geringer - beispielsweise im Bereich von weniger als 3mm liegender
- Eindringtiefe der Schwertspitze in den Stapel.
[0009] Gemäß weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist an dem Greifer eine Ziehleiste vorgesehen,
wobei die Ziehleiste vertikalbeweglich ausgestaltet und darüber hinaus so ausgebildet
ist, daß sie spätestens dann mit der dem Greifer zugewandten Seite des Stapels von
Blättern in Anlage gelangt, wenn der Papierstapel vom Schwert angeschnäbelt ist. Darüber
hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Ziehleiste an ihrer dem Stapel zugewandten Seite,
der Vorderseite, eine Reibfläche aufweist. Die Reibfläche kann dabei insbesondere
in Form einer Gummierung oder einer gummierten Schicht ausgebildet sein. Dabei dient
die Ziehleiste dazu, durch eine vertikal nach oben wegfahrende Bewegung dann, wenn
die Ziehleiste sich in seitlicher Anlage an dem Papierstapel befindet, das durch das
Schwert abgesonderte Ries nach oben zu ziehen. Insbesondere dann, wenn das Schwert
nur den Papierstapel angeschnäbelt hat, dient die Ziehleiste der Entlastung von der
Gewichtskraft des Papieres des Schwertes des darüber liegenden Rieses. Zuvor muss
selbstverständlich das entsprechende Anpresskissen vom Papierstapel - nach oben -
weggefahren sein. Gleichzeitig ist es hierzu erforderlich, dass auf der dem Papierstapel
der Anstechseite abgewandten Seite des Papierstapels, der Rückseite, ein zweites Anpresskissen
dafür sorgt, dass die einseitig angehobenen Blätter vom Stapel nicht nach hinten wegrutschen
können. Insbesondere das Hochziehen des auszusondernden Rieses durch die Ziehleiste
ermöglicht es, das Schwert über die gesamte Länge hinweg nahezu lastfrei in den Papierstapel
einzuführen. Das Schwert kann danach zum zuverlässigen Hochschieben des Rieses dienen
und den Abstand zwischen dem ausgesonderten Ries und der nunmehr verbleibenden Oberkante
des Reststapels dienen. Durch das Hochfahren des Schwertes wird insbesondere ein ausreichender
Zwischenraum für das Einführen einer Gabel einer Greifzange geschaffen.
[0010] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung dient die Gabel zum Absondern und
Greifen des oberhalb des Schwertes liegenden Rieses. Gemäß weiterführender Ausgestaltung
ist hierfür das Schwert gegenüber der Gabel vertikal beweglich angeordnet. Bevorzugt
werden Ausgestaltungen, bei der sowohl das Anstechen bzw. Anschnäbeln des Papierstapels
durch das Schwert, als auch das Einstechen des Schwertes in den Papierstapel sowie
das Einfahren der Gabel in den vom Schwert geschaffenen Zwischenraum in einer Horizontalbewegung
erfolgt, die rechtwinklig zu der zu dem Greifer zugewandten Seite des Stapels hin
ausgerichtet ist. Hierbei sind Ausführungen zu bevorzugen, gemäß denen Schwert und
Gabel unabhängig voneinander horizontal verfahrbar sind.
[0011] Gemäß Ausgestaltungen der Erfindung besteht das Schwert aus einer nach vorne abragenden,
dem Stapel zugewandten flachen Klinge. Demgegenüber ist die Gabel vorzugsweise so
ausgestaltet, dass auf den Stapel hin abragende Zinken vorgesehen sind. Es sind vorzugsweise
mindestens zwei Zinken vorgesehen, eine größere Anzahl von Zinken ist auch möglich.
Besonders bevorzugt werden Ausgestaltungen, gemäß denen auf jeder Seite des Schwertes
wenigstens ein Zinken angeordnet ist.
[0012] Mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann nach einem Verfahren gemäß der Erfindung
ein Papierstapel in Einzelriese aufgeteilt werden. Im einzelnen umfasst ein erfindungsgemäßes
Verfahren die Verfahrensschritte gemäß dem unabhängigen Anspruch.
[0013] In dem Stapel von Blättern wird mittels eines ersten Anpresskissens auf der vorderen
Oberseite des Stapels, die dem Greifer zugewandt ist, eine definierte Pressung erzeugt.
Mittels eines zweiten Anpresskissens wird auf der hinteren Oberseite des Stapels,
die dem Greifer abgewandt ist, ebenfalls eine definierte Pressung im Stapel erzeugt.
Danach wird der Greifer in seine Arbeitsposition bezüglich dem Stapel gefahren. Er
befindet sich in unmittelbarer Nähe zu der ihm zugewandten Vorderseite des Stapels.
In einem Abstand von der Oberkante des Stapels befindet sich das Schwert des Greifers.
Der Abstand ist dabei so ermittelt, dass er der Stapelhöhe der vorgegebenen Anzahl
von Blättern des im Stapel enthaltenen Blatttyps bei der durch das erste Anpresskissen
erzeugten Pressung entspricht. Das Schwert führt dann in diesem Abstand von der Oberkante
des Stapels eine horizontale Zustellbewegung durch. Die Länge der vertikalen Zustellbewegung
ist dabei so bestimmt, dass das Schwert den Stapel ansticht, d.h. dass das Schwert
nur geringfügig in den Stapel eindringt. Nach diesem ersten leichten Anstechen - Anschnäbeln
- des Papierstapels an der Stelle, an der der Stapel in den Reststapel und das auszusondernde
Ries aufgeteilt wird, wird das erste Anpresskissen von dem Stapel abgehoben. Auf der
Vorderseite des Stapels herrscht dann keine Pressung mehr im Stapel, die über die
Belastung durch die eigene Gewichtskraft der Blätter des ausgesonderten Rieses hinausgeht.
Erst nach dieser Entlastung wird das Schwert vollständig in den Stapel eingeführt.
Anschließend wird durch eine vertikale Hubbewegung des Schwertes das oberhalb des
Schwertes liegende ausgesonderte Ries vorgegebener Blattzahl angehoben. In den dadurch
im Zwischenraum zwischen der Oberkante des verbleibenden Reststapels und dem auszusondernden
Ries oberhalb des Schwertes entstehenden Zwischenraum wird die Gabel der Greifzange
des Greifers eingeführt. Nach dem Einführen der Gabel in den Zwischenraum wird die
Greifzange geschlossen, indem das Zangenoberteil soweit abgesenkt wird, dass das auszusondernde
Ries klemmend zwischen Gabel- und Zangenoberteil der Greifzange gehalten wird. Erst
zu diesem Zeitpunkt wird das zweite, hintere Anpresskissen vom Stapel weggefahren
und anschließend das in der Greifzange gehaltene, auszusondernde Ries vom Stapel weggefahren.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird nach dem Anschnäbeln des
Papierstapels durch das Schwert eine Ziehleiste in Kontakt mit der dem Greifer zugewandten
Vorderseite des Papierstapels gebracht. Die Ziehleiste ist dabei als ein Teil des
Greifers anzusehen. Die Ziehleiste liegt dann seitlich an dem Papierstapel an, wobei
eine definierte Anlagekraft vorgegeben sein kann. Die Anlagekraft ist dabei so gewählt,
dass eine Beschädigung der Blätter durch Eindrücken an der Anlagestelle nicht erfolgt.
Nachdem die Ziehleiste in Anlage mit dem Papierstapel gelangt ist und nachdem das
erste Anpresskissen vom Stapel gelöst ist, wird die Ziehleiste vertikal nach oben
verfahren. Dabei werden die oberhalb des Schwertes im Einstechbereich liegenden Blätter
des auszusondernden Rieses einseitig leicht angehoben. Diese Maßnahme dient der weiteren
Gewichtsentlastung vor dem vollständigen Einstechen des Schwertes in den Papierstapel
an der vorgegebenen Stelle. Es reicht dabei aus, wenn wenigstens der überwiegende
Teil der oberhalb des Schwertes liegenden Blätter angehoben wird. Ein gewisser Restteil
des auszusondernden Rieses kann weiterhin mit seiner Gewichtskraft auf dem Schwert
aufliegen. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, wenn die Ziehleiste so verfahren
wird, dass sie nur oberhalb des Schwertes in Anlage mit dem Stapel gelangt.
[0015] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren ist es darüber hinaus vorteilhaft, wenn nach
dem Einfahren der Gabel in den entstandenen Zwischenraum zwischen dem auszusondernden
Ries und dem verbleibenden Reststapel das Schwert durch vertikales Verfahren in eine
Stellung abgesenkt wird, in der die Schwertoberkante unterhalb der Zinken der Gabel,
insbesondere unterhalb der Oberkante der Zinken der Gabel, liegt. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn das Schwert vertikal soweit abgesenkt wird, dass es mit definierter Auflagekraft
auf dem verbleibenden Reststapel aufliegt. Dadurch, dass das Schwert mit undefinierter
Auflagekraft auf dem verbleibenden Reststapel aufliegt, wird dieser Reststapel dagegen
gesichert, dass die obersten Blätter beim Verfahren des auszusondernden Rieses mitbewegt
werden und damit die gleichmäßige Stoßkantenausbildung des Stapels und die vertikal
übereinander geradlinige Ausrichtung der Blätter zueinander im verbleibenden Reststapel
verloren geht. Aus diesem Grunde ist es auch vorteilhaft, wenn das Schwert so lange
in Anlage auf dem verbleibenden Reststapel verbleibt, bis das auszusondernde Ries
vom Stapel entfernt ist. Bei erfindungsgemäßen Verfahren ist des besonders vorteilhaft,
wenn das auszusondernde Ries von der Angriffsseite des Greifers her gesehen vom Stapel
nach hinten weggefahren wird. Ebenfalls ist es bei erfindungsgemäßen Verfahren besonders
vorteilhaft, wenn der Stapel von Blättern auf einer Hubeinrichtung bereitgestellt
wird. Die Hubeinrichtung ist vorzugsweise so ausgebildet, dass nach jedem Entfernen
eines Rieses ein Anheben des Papierstapels erfolgt, wobei das Anheben gerade um das
Maß erfolgt, das der Höhe des ausgesonderten Rieses entspricht. Dadurch wird erreicht,
dass sich vor Beginn jedes Aussonderns eines Rieses von dem Papierstapel die Oberkante
des Papierstapels auf gleicher Höhe befindet. Alternativ oder ergänzend zu dem Ausrichten
der Oberkante des Papierstapels mittels einer Hubeinrichtung kann auch der Greifer
(40) so ausgebildet sein, dass er geeignet ist, die abnehmende Höhe des Papierstapels
im Verlauf des aufeinanderfolgenden Aussonderns von Riesen aus dem Stapel auszugleichen.
Dies kann insbesondere durch entsprechende Verfahreinrichtungen erfolgen.
[0016] Soweit von einem Stapel von Blättern Riese von vorgegebener Blattzahl entfernt werden,
so verbleibt letztendlich ein Ries als verbleibender Stapel zurück, dessen Blattzahl
geringer ist als die Anzahl von Blättern, die ein auszusonderndes Ries enthalten soll.
Dies ist zum einen dadurch bedingt, daß der Stapel von den Blättern nicht zwangsläufig
genau ein Vielfaches der vorgegebenen Blattzahl eines auszusondernden Rieses enthält.
Zum anderen ist es auch nicht auszuschließen, dass alle ausgesonderten Riese exakt
die gewünschte Anzahl von Blättern enthalten, so dass sich geringfügige Abweichungen
in der Blattzahl nach oben oder nach unten ergeben können, wodurch das Verbleiben
eines Restrieses mit einer Blattzahl, die geringer ist als die vorgegebene Blattzahl,
auch dann auftreten kann, wenn der ursprüngliche Stapel ein ganzzahliges Vielfaches
der gewünschten Blattzahl selbst enthielt.
[0017] Aus diesem Grund ist es beispielsweise beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Aufteilen
von Blattstapeln in Einzelriese erforderlich, das verbleibende Restries in geeigneter
Weise zu behandeln. Ein besonders günstiges Verfahren, bei dem es ermöglicht wird,
auch die in dem verbleibenden Restries enthaltenen Blätter auszunutzen, ist nachfolgend
beschrieben. Für ein solches Verfahren wird im Zusammenhang mit einem solchen Verfahren
von einem Restries dann gesprochen, wenn in einem Stapel von Blättern nur noch eine
Blattzahl vorhanden ist, die geringer ist als die vorgegebene Blattzahl, die ein auszusonderndes
Ries umfassen soll. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Restries wie ein vollständiges
Ries von der Greifeinrichtung ergriffen. Dieses Ergreifen des Restrieses durch die
Greifeinrichtung kann dabei beispielsweise gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt
werden, wobei auch ein Einstechen des Schwertes erfolgt, dieses Einstechen aber dann
auf Höhe des untersten Blattes des Papierstapels erfolgt, ungeachtet von der Höhe
des verbleibenden Papierstapels.
[0018] Nach dem Ergreifen des Restrieses wird dieses Ries vom Bereitstellungsort des Stapels
von Blättern weggefahren. Anstelle des nunmehr vollständig entfernten Stapels von
Blättern wird ein neuer Stapel von Blättern an diesem Bereitstellungsort bereitgestellt.
Anschließend wird das Restries auf den neuen Stapel von Blättern verfahren und dort
abgelegt.
[0019] Der neue Stapel wird während des Überführens des Rest-Rieses vorteilhafter Weise
mittels eines Anpressmittels derart festgehalten, dass insbesondere die obersten,
aber auch die darunter liegenden Blätter des Stapels, bei dem Umsetzvorgang nicht
verschoben werden. Hierzu kann insbesondere das Schwert des Greifers in eine Stellung
verfahren werden, in der es oberhalb des Papierstapels liegt und dann durch vertikales
Verfahren nach unten in Anlage mit der Oberkante des Stapels gelangt und damit für
eine entsprechend ausreichende Flächenpressung im neuen Stapel von Blättern sorgt.
[0020] Gemäß bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird das Restries zwischenzeitlich
auf dem Weitertransportmittel abgelegt, das auch dem Weitertransport vollständiger
Riese dient. Das Entfernen des Restrieses von dem Bereitstellungsort und das Ablegen
an einer Ablagestelle entspricht somit vollständig auch dem Verfahrweg bei dem Aussondern
und Verfahren der auszusondernden Riese. Sobald ein Restries auf dem Weitertransportmittel
abgelegt wurde, erfolgt eine Unterbrechung der Förderbewegung des Weitertransportmittels.
Die Unterbrechung dauert mindestens so lange, bis das Ries wieder von dem Weitertransportmittel
entfernt worden ist.
[0021] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn nach dem Ablegen des Restrieses auf dem neuen
Stapel ein Ries von dem Stapel abgesondert wird, das aus dem Restries und Blättern
des neuen Stapels besteht. Dabei erfolgt allerdings nach dem Ablegen des Rieses auf
dem Weitertransportmittel ein Bündigstoßen des Rieses. Dieses Bündigstoßen dient dazu,
vertikalen Versatz zwischen den Blättern des Restrieses und den dazusortierten Blättern
des neuen Stapels auszugleichen. Das Stoßen kann dabei zumindest in Abtransportrichtung
des Rieses vom Stapel von Blättern erfolgen. Zusätzlich ist es auch möglich, dass
das Bündigstoßen auch in hierzu transversaler Richtung, also quer zur Förderrichtung
des Rieses vom Stapel von Blättern erfolgt. Das Ergreifen und Wegfördern eines Rieses,
das aus einem Restries und einer Anzahl von Blättern aus dem neuen Stapel zusammengesetzt
ist, kann dabei vollständig gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Absondern eines
Rieses vorgegebener Blattzahl von einem Stapel von Blättern oder nach einem anderen,
entsprechend geeigneten Verfahren erfolgen.
[0022] Darüber hinaus ist es alternativ zu der Lösung, das Restries auf einem Transportmittel
zwischenzeitlich abzulegen auch möglich, eine zweite Greifeinheit vorzusehen, die
an dem Stapel an dessen dem ersten Greifer (40) abgewandten Seite angreift, nachdem
dieser um ein vorbestimmtes Maß von der ursprünglichen Bereitstellungsposition weggefahren
worden ist. In diesem Fall muss das Restries so lange von dem zweiten Greifer (40)
klemmen und von dem Greifer (40) klemmend gehalten werden, bis ein neuer Stapel von
Blättern am Bereitstellungsort bereitsteht und das Restries wieder auf diesem abgelegt
werden kann.
[0023] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen aus der Beschreibung und
den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1 bis 6
- eine erste erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aussondern eines Rieses von einem Stapel
von Blättern während unterschiedlichen Phasen des Verfahrensablaufe;
- Fig. 7 bis 17
- eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung in unterschiedlichen Situationen des Verfahrensablaufes
bei der Behandlung eines Restrieses;
- Fig. 18 bis 25
- eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung in unterschiedlichen Stadien des Ablaufs
eines zweiten Verfahrens zur Behandlung von Restriesen.
[0024] Die Fig. 1 bis 6 zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufteilen eines Stapels
von Blättern in ein Ries mit einer vorgegebenen Zahl von Blättern und einem Reststapel.
Dabei sind in den Fig. 1 bis 6 jeweils eine Seitenansicht und eine Aufsicht auf die
erfindungsgemäße Vorrichtung gezeigt. Die Fig. 7 bis 17 zeigen ebenfalls eine erfindungsgemäße
Vorrichtung, die jedoch gegenüber der Vorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 6 um entsprechende
Vorrichtungsbestandteile ergänzt worden ist, die für eine erste Ausführungsform zur
Behandlung von Restriesen erforderlich sind. In den Fig. 18 bis 25 ist eine Abwandlung,
die eine zweite Ausführungsform für die Behandlung der Restriese in unterschiedlichen
Phasen zeigt, dargelegt. In den Fig. 7 bis 25 sind jeweils nur entweder die Seitenansicht
oder die Aufsicht gezeigt. Die Vorrichtung besteht jedoch im wesentlichen aus den
gleichen Bestandteilen wie die Vorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 6.
[0025] Nachfolgend ist zunächst eine Vorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 6 beschrieben. Anschließend
wird anhand der Fig. 1 bis 6 der Verfahrensablauf eines Verfahrens zum Aussondern
eines Rieses aus einem Stapel von Blättern gemäß der Erfindung erläutert. Danach wird
anhand der Fig. 7 bis 17 bzw. 18 bis 25 das jeweilige Verfahren zum Behandeln eines
Restrieses erläutert. In diesem Zusammenhang werden dann auch die gegenständlichen
Veränderungen und Ergänzungen gegenüber der Vorrichtung gemäß der Fig. 1 bis 6 dargelegt.
Dabei handelt es sich bei den in den Fig. 7 bis 25 gezeigten Ausführungsformen jeweils
nur um bevorzugte Beispiele für entsprechend geeignete Vorrichtungen. Im einzelnen
können auch andere Vorrichtungen geeignet sein, das erfindungsgemäße Verfahren zum
Behandeln von Restriesen durchzuführen.
[0026] In den Fig. 1 bis 6 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aussondern eines Rieses
vorgebbarer Blattzahl von einem Stapel von Blättern gezeigt. Die Vorrichtung besteht
aus einem vielteilig ausgebildeten Greifer 30. Der Greifer 30 ist an sich eigentlich
mehr eine Greifeinrichtung und weist viele teilweise unabhängig voneinander in wenigstens
eine Verfahrrichtung verfahrbare Untereinheiten auf. Die gemeinsame Basis der Untereinheiten
des Greifers 30 bildet der Träger 31, an dem alle Untereinheiten des Greifers 30 befestigt
sind und gegenüber diesem diese teilweise in wenigstens einer Richtung verfahrbar
sind.
[0027] An einem vorgegebenen Bereitstellungsort 80 wird der Stapel 83 von Blättern bereitgestellt.
Der Greifer 30 wird aus einem Träger 31, von dem diverse Teile abragen gebildet. Zunächst
einmal ist das erste Anpreßkissen 32 vorgesehen, dass mit der Oberseite des Stapels
von Blättern an der vorderen Angriffsseite des Greifers 30 zu diesem Zwecke vertikal
verfahrbar angeordnet ist. Das zweite Anpreßkissen 33 ist im Bereich des gegenüberliegenden,
hinteren Ende des Stapels 83 vorgesehen. Auch dieses ist wenigstens vertikal verfahrbar
an dem Träger 31 gehalten, so daß unabhängig von der Lage der Oberkante des Stapels
83 von Blättern das Anpreßkissen in Anlage mit der Oberseite der Blätter bringbar
ist.
[0028] In der dargestellten Ausführungsform ist an der hinteren, der Angriffsseite des Greifers
30 abgewandten Seite ein Transportband angeordnet, das der Aufnahme der ausgesonderten
Riese dient.
[0029] Der Greifer 30, mit seinen den Papierstapel in ein Ries vorgegebener vorgebbarer
Blattzahl aufteilenden Angriffs- und Greifmittel greift an der ihm zugewandten, vorderen
Seite des Stapels 83 von Blättern an.
[0030] Hierzu ist zunächst einmal das Schwert 35 vorgesehen, das in dem durch die Anzahl
der Blätter, die ein Ries enthalten soll, vorgegebener Höhe in den Stapel von Blättern
einsticht. In der Fig. 1 ist gezeigt, wie sich das Schwert 35 mit seinem entsprechenden
Stellantrieb in einer Position unmittelbar vor der Vorderkante des Stapels 83 befindet.
Kurz vor der Vorderkante des Stapels 83 und in der Vertikalen geringfügig oberhalb
des Schwertes 35, erstreckt sich die Ziehleiste 39 nach oben. Die Ziehleiste 39 weist
eine Reibfläche 38 auf, die dem Stapel 83 zugewandt ist. Die Reibfläche 38 kann dabei
sowohl ein Zackenprofil aufweisen, als auch durch entsprechend weiches Material, beispielsweise
Gummi, gefertigt sein, um so eine stark reibende Anlage der Ziehleiste an der Vorderkante
des Stapels 83 oberhalb des Schwertes 35 zu ermöglichen. Auch die Ziehleiste 39 ist
vertikal gegenüber dem Stapel 83 verfahrbar.
[0031] Gegenüber dem Schwert 35 unabhängig horizontal verfahrbar ist die Greifzange 40 an
dem Träger 31 angeordnet. Die Greifzange 40 besteht dabei aus zwei relativ zueinander
vertikal beweglichen Teilen. Zum einen der Gabel 41, die in einen Zwischenraum zwischen
den auszusondernden Ries 90 und dem verbleibenden Reststapel 92 einfahren kann und
dem Zangenoberteil 42. Dabei weist die Gabel 41 zwei Zinken 43 auf, jeweils ein Zinken
43 kann auf jeder Seite des Schwertes 35 in den Stapel eingefahren werden.
[0032] Darüber hinaus ist auch noch ein Niederhalter 45 ausgebildet. Der Niederhalter 45
ist ebenfalls an dem Träger 31 angeordnet und kann durch eine horizontale Zustellbewegung
mit seinen beiden Anlageflächen 46 in den Zwischenraum zwischen dem auszusondernden
Ries 90 und dem verbleibenden Reststapel 92 eingefahren werden. Die Anlageflächen
46 greifen dabei jeweils zwischen dem Schwert und einem Zinken 43 der Gabel 41 in
den Zwischenraum ein, wie dies aus der unteren, als Aufsicht gezeichneten Bildhälfte
erkennbar ist.
[0033] In der Fig. 1 ist die Situation dargestellt, wie sie zu Beginn eines Aussonderungsvorganges
gegeben ist. Das erste und zweite Anpresskissen 32 und 33 werden durch vertikales
Verfahren nach unten in Anlage mit der Oberkante 84 des Stapels 83 gebracht. Über
die mittels der Anpresskissen 32 und 33 eingebrachte Flächenpressung wird erreicht,
dass die Stapelhöhe einer Anzahl von Blättern stets wenigstens näherungsweise gleich
groß ist und nur von der Papierqualität, also im wesentlichen der Blattstärke eines
einzelnen Blattes, abhängig ist. Das Schwert 35 befindet sich mit seiner Schwertspitze
unmittelbar vor der ihm zugewandten Vorderseite des Stapels 83. Dabei befindet sich
das Schwert in einem solchen vertikalen Abstand von der Oberkante 84 des Stapels,
daß in der Höhe oberhalb des Schwertes sich die entsprechende Anzahl von Blättern
befindet, die ein auszusonderndes Ries bildet. In unmittelbarer Nachbarschaft zur
Vorderseite des Stapels 83 befindet sich auch die Ziehleiste 39 mit ihrer dem Stapel
zugewandten Reibfläche 38. Dabei befindet sich die Unterkante der Ziehleiste 39 etwas
oberhalb des Schwertes 35. In entsprechender vertikaler Position, aber horizontal
weiter von der Vorderseite des Stapels entfernt befindet sich der Niederhalter 45
mit seinen Anlageflächen 46 sowie die Gabel 41 der Greifzange 40 mit den in Eingriffshöhe
bereitstehenden Zinken 43.
[0034] Zum Aussondern eines Rieses 90 mit der vorgebbaren Anzahl von Blättern sticht das
Schwert 35 den Stapel 83 an. Hierzu dringt das Schwert mit seiner Schwertspitze nur
geringfügig, d.h. in der Regel nur um wenige Millimeter, vorzugsweise beispielsweise
um ca. 2 bis 3mm in den Stapel ein. Diese Situation ist in der Fig. 2 dargestellt.
Darüber hinaus hat sich gegenüber der Fig. 1 nur geändert, dass nun auch die Ziehleiste
39 sich mit ihrer Reibfläche 38 in der Anlage mit der Vorderkante des Rieses 90 befindet.
Durch das Anstechen des Stapels 83 mit dem Schwert wird der Stapel 83 in das auszusondernde
Ries 90 sowie einen verbleibenden Reststapel 92 aufgeteilt.
[0035] Nun wird zunächst das erste Anpresskissen 32 vertikal nach oben weggefahren. Dadurch
wird die durch das erste Anpresskissen 32 erzeugte Pressung an der Vorderseite des
Stapels aufgehoben. Des weiteren wird die sich in Anlage mit der Vorderseite des Stapels
befindliche Ziehleiste 39 vertikal nach oben verfahren. Durch die reibschlüssig an
der Ziehleiste gegebene Anlage wenigstens eines Teiles der Blätter des Rieses 90 werden
diese an der Vorderseite des Stapels durch die Verfahrbewegung der Ziehleiste 39 angehoben
und befinden sich nicht mehr in Auflage mit dem verbleibenden restlichen Teil des
Rieses und dem Reststapel 92. Dies gilt nur für die Vorderseite der Blätter, da an
der hinteren Seite des Stapels weiterhin die Flächenpressung erzeugt wird. Hierzu
befindet sich das zweite Anpresskissen 33 weiterhin in entsprechender Anlage mit dem
Stapel 83, bestehend aus dem Reststapel 92 und dem auszusondernden Ries 90. Gleichzeitig
wird dadurch verhindert, dass die Blätter des Rieses 90 durch das einseitige Anheben
gegeneinander verrutschen und dadurch die fluchtende Anordnung der Blätter übereinander,
wie sie in dem Stapel ursprünglich gegeben ist, aufgelöst wird. Nachdem durch vertikales
Wegfahren des ersten Anpresskissens 32 und durch Anheben beispielsweise wenigstens
des überwiegenden Teils des Rieses 90 auf der Einstichseite des Schwertes 35, eine
weitest gehende Gewichtsentlastung im Einstichbereich hergestellt wurde, kann das
Schwert nunmehr vollständig in den Stapel einstechen. Zur Erleichterung eines beschädigungsfreien
Einstechens kann es vorgesehen sein, dass an dem Schwert, insbesondere an der Spitze
der Klinge des Schwertes Luftaustrittsdüsen 37 vorgesehen sind, durch die Luft zwischen
das unterste Blatt des auszusondernden Rieses und das oberste Blatt des verbleibenden
Reststapels 92 eingeblasen wird. Hierdurch kann ein geringfügiges Luftkissen erzeugt
werden, so dass das Schwert 35 nahezu reibungsfrei in den Stapel 83 einstechen kann
und somit die Trennung zwischen dem auszusondernden Ries 90 und dem verbleibenden
Reststapel 92 weiter definiert. Im Anschluss daran wird durch horizontales Verfahren
des Schwertes nach oben an der Einstichseite das Ries 90 von dem Reststapel 92 getrennt
und es wird ein Zwischenraum 86 erzeugt. Die nach diesen Abläufen erreichte Situation
ist in der Fig. 3 dargestellt.
[0036] Um zu der in der Fig. 4 dargestellten Situation zu gelangen, wird im weiteren Ablauf
des Verfahrens zunächst einmal die Greifzange 40 horizontal in die Angriffsstellung
am Stapel 83 verfahren. In der Angriffsstellung dringt die Gabel 41 mit ihren Zinken
43 in den Zwischenraum 86 zwischen dem Reststapel 92 und dem auszusondernden Ries
90 ein. Das Zangenoberteil 42 befindet sich in einer Position oberhalb der Oberkante
des Rieses 90. Darüber hinaus wird auch der Niederhalter 45 mit seinen Anlageflächen
in den Zwischenraum 86 eingefahren.
[0037] Um aus der in Fig. 4 dargestellten Situation im weiteren Verfahrensablauf in der
Fig. 5 dargestellten Situation zu gelangen, wird zunächst der Niederhalter durch vertikales
Verfahren soweit abgesenkt, dass er mit einer vorgebbaren Anlagekraft auf der Oberkante
des verbleibenden Reststapels 92 aufliegt. Danach wird das Schwert 35 durch vertikales
Absenken zunächst so weit verfahren, dass die Blätter des Rieses 90 auf der Gabel
41 der Greifzange 40 aufliegen. Anschließend wird das Schwert 35 durch horizontales
Verfahren aus dem Stapel herausgezogen. Es befindet sich nun in einer horizontalen
Lage vor der Vorderkante des Stapels 83. Nach dem vertikalen Absenken des Schwertes
35 unter die Ebene der Oberkante der Zinken 43 der Gabel 41 von der Greifzange 40
liegt das auszusondernde Ries 90 an der Vorderseite alleine und vollständig auf der
Gabel 41 auf. Dabei befindet sich die Gabel 41 unmittelbar oberhalb der Oberkante
des verbleibenden Reststapels 92 und die Unterkante des Rieses 90 ist nur geringfügig
von der Oberkante des Reststapels 92 entfernt. Noch immer liegt das zweite Anpreßkissen
33 auf dem Stapel 83 auf, der aus dem Reststapel 92 und dem Ries 90 gebildet wird.
Um das auszusondernde Ries 90 in der Greifzange 40 zu halten, wird das Zangenoberteil
42 soweit durch eine vertikale Zustellbewegung abgesenkt, bis es mit definierter Anlagekraft
an der Oberseite des Rieses 90 anliegt. Nunmehr ist das auszusondernde Ries 90 in
der Greifzange 40 des Greifers 30 gehalten. Nach dem dies der Fall ist, wird auch
das zweite Anpresskissen 33 vertikal nach oben gefahren. Nunmehr ist das hintere Ende
des Stapels 83 entlastet. Die in der Fig. 5 dargestellte Situation ist erreicht.
[0038] Der verbleibende Reststapel 92 wird durch den Niederhalter 45 in seiner Lage fixiert,
während durch ein horizontales Verfahren der Greifzange 40 das auszusondernde Ries
nach hinten vom Stapel weg auf das Transportband 85 gelangt. Diese Situation ist in
der Fig. 6 dargestellt.
[0039] Nach dem das Ries 90 vollständig auf das abfahrende Transportband 85 überführt wurde,
öffnet sich die Greifzange 40 und diese kann nunmehr wieder in ihre in der Fig. 1
dargestellte Ausgangsstellung nach hinten verfahren werden. Auch der Niederhalter
45 kann nun vom vorderen Ende des nunmehr den Stapel 83 bildenden Reststapels 92 zunächst
abgehoben werden und dann wieder in die in der Fig. 1 dargestellte Position - im Bild
nach rechts, also in Stapelrichtung gesehen nach vorne - weggefahren werden. Die in
der Fig. 1 dargestellte Ausgangsstellung wird dann dadurch wieder erreicht, dass das
erste und zweite Anpresskissen 32 und 33 in Anlage mit der Oberkante des Stapels 83
gebracht werden. Hierdurch kann auch die exakte Lage der Oberkante bezüglich dem ortsfesten
Träger 31 ermittelt werden. Des weiteren müssen das Schwert 35, der Niederhalter 45
sowie die Greifzange 40 vertikal bezüglich der Oberkante des Stapels 83 ausgerichtet
werden. Die Erfassung der Position der Oberkante kann dabei so erfolgen, daß die Position
des ersten Anpreßkissens 32 erfaßt wird und die anderen Teile des Greifers bezüglich
dieser Position vertikal ausgerichtet werden. Damit die Lage der Oberkante des Stapels
83 konstant bleibt, kann es vorgesehen sein, dass der Bereitstellungsort 80 des Stapels
83 auf einem Hubtisch ist. Durch Anheben des Hubtisches um das Maß der Höhe eines
auszusondernden Rieses wird sichergestellt, daß die vertikale Lage der Oberkante des
Stapels konstant bleibt.
[0040] Die Fig. 7 bis 17 zeigen unterschiedliche Momentaufnahmen aus einem Verfahren zur
Behandlung von Restriesen 91, die insbesondere im Zusammenhang mit einer Vorrichtung
und einem Verfahren zum Aufteilen eines Stapels von Blättern in Riese vorgegebener
Blattzahl wie es in den Fig. 1 bis 6 dargestellt worden ist Verwendung finden kann.
Dabei ist die Durchführung eines Verfahrens gemäß den Fig. 7 bis 17 mit dem nachfolgend
geschilderten Verfahrensablauf nicht zwangsläufig an ein Verfahren, wie es in bezug
auf die Fig. 1 bis 6 beschrieben worden ist, oder eine Entstaplervorrichtung, wie
sie in den Fig. 1 bis 6 gezeigt worden ist, gebunden. Jedoch wird im nunmehr dargelegten
Beispiel vorausgesetzt, dass eine Entstapelvorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 6 vorhanden
ist.
[0041] Die in der Fig. 7 dargestellte Situation entspricht ungefähr der Situation, wie sie
auch in der Fig. 5 gezeigt ist. Ein wesentlicher Unterschied ist darin zu sehen, dass
das in der Greifzange 40 gehaltene Ries ein Restries 91 ist. Ein Restries 91 unterscheidet
sich dahingehend von den anderen auszusondernden Riesen, dass es nicht mehr die gewünschte,
vorgegebene Anzahl von Blättern enthält, die ein auszusonderndes Ries 90 enthalten
soll. Darüber hinaus unterscheidet sich die Situation der Fig. 7 von der Fig. 5 dahingehend,
dass das Schwert 35 unterhalb des letzten Blattes des Stapels 83, der zu Beginn des
Einstichvorgangs nur noch aus dem Restries bestand, eingestochen wurde. Ansonsten
muss sich der Ablauf des Ergreifens des Restrieses 92 nicht von dem Ergreifen eines
anderen Rieses 90 unterscheiden.
[0042] Gemäß der in Fig. 7 dargestellten Situation des Verfahrens zum Behandeln von Restriesen
wurde das Restries ebenso wie ein vollständiges Ries mittels der Greifzange ergriffen
und ist daher manipulierbar. Durch Verfahren der Greifzange 40 nach hinten, von der
ursprünglichen Angriffsseite des Greifers 30 an dem Stapel 83 von Blättern weg, wird
das Restries 92 auf das Transportband 85 geschoben. Zu Beginn des Umsetzvorganges
des Restrieses 92 auf das Transportband 85 bewegt sich das Transportband mit seiner
Fördergeschwindigkeit - diese entspricht der Vorschubgeschwindigkeit der Greifzange
40 - weiter. Es nimmt das Restries 92 zumindest teilweise auf. Diese Situation ist
in der Fig. 8 dargestellt. Wird diese in der Fig. 8 dargestellte Position der Greifzange
40 erreicht, so wird das Transportband 85 angehalten. Das Restries 92 ist nun zwar
noch von der Greifzange 40 gehalten, liegt aber weit überwiegend auf dem stehenden
Transportband 85 auf. Das Restries 92 befindet sich nicht mehr in Anlage mit der Palette
79, auf der der Stapel 83 ursprünglich aufgestapelt war und die an den Bereitstellungsort
gebracht wurde. Die Palette 79 steht dabei auf einem in der Zeichnung nicht näher
dargestellten Hubtisch. Durch Verfahren des Hubtisches nach unten, wird die Palette
79 weggebracht. Unterhalb des Niederhalters 45 und des Schwertes 35 entsteht nunmehr
der Freiraum um einen neuen Stapel 93 am Bereitstellungsort 80 bereitzustellen. Diese
Situation ist in der Fig. 9 dargestellt.
Um die in Fig. 10 dargestellte Situation zu erreichen, wurde der neue Stapel 93 auf
einer neuen Palette 79 an den Bereitstellungsort 80 gebracht. Der zeichnerisch nicht
explizit dargestellte Hubtisch wird dann wieder so verfahren, dass die Oberkante des
neuen Stapels 93 wenigstens annähernd in der Ebene des Transportbandes 85 liegt. In
dieser Situation gelangt auch der Niederhalter 45 mit seinen Anlageflächen 46 in Anlage
mit dem obersten Blatt des neuen Stapels 93. Die Anlage ist so, daß eine gewisse Flächenpressung
im Stapel auf der Seite des Niederhalters erzeugt wird und daher die Blätter des Stapels
93 gegen horizontales Verschieben gesichert gehalten sind.
[0043] Das Schwert 35 befindet sich dabei in einer Position außerhalb des neuen Stapels
93. Nunmehr wird das in der Greifzange 40 festgehaltene Restries 91 auf den neuen
Stapel 93 aufgestapelt. Dieser Aufstapelvorgang ist in der in Fig. 11 dargestellten
Momentaufnahme teilweise abgeschlossen. Die Greifzange 40 wird horizontal nach vorne
in Richtung auf den neuen Stapel 93 verfahren. Hierzu kann zur Unterstützung des Umstapelvorgangs
und zur Vermeidung von Beschädigungen des Papiers an der Oberfläche ein gleichzeitiges
Verfahren des Transportbandes 85 in die entsprechende Richtung erfolgen. Dabei erfolgt,
wie auch schon beim Entstapeln eines Rieses, die Verfahrbewegung des Transportbandes
85 vorzugsweise geschwindigkeitssynchron mit dem Verfahren der Greifzange 40, so dass
keine Relativbewegung der Oberfläche des Transportbandes 85 zum untersten Blatt des
auszusondernden Rieses 90 oder des Restrieses 91 gegeben ist.
[0044] Wie in Fig. 12 dargestellt befindet sich nach Abschluss der Verfahrbewegung der Greifzange
40 das Restries 91 oben auf dem neuen Stapel 93 aufliegend, wobei eine möglichst fluchtende
Ausrichtung der Blätter des Restrieses 92 zu den Blättern des neuen Stapels 92 gegeben
ist. Jedoch wird weiterhin an der Vorderseite des Stapels bzw. des Restrieses 91 das
Restries 91 in der Greifzange 40 gehalten.
Nunmehr wird das Schwert 35 in den Zwischenraum 86 zwischen dem Restries 91 und dem
neuen Stapel 93 eingefahren. Soweit Luftaustrittsdüsen im Schwert 35 vorhanden sind,
kann nunmehr Luft in den Zwischenraum eingeblasen werden.
[0045] Nunmehr wird die Greifzange 40 geöffnet. Dies geschieht insbesondere dadurch, dass
die Gabel 41 der Greifzange 40 vertikal nach unten verfahren wird und die Gabeloberkante
somit unterhalb des Niveaus des Schwertes 35 gelangt. Anschließend wird die Greifzange
40 in eine Position außerhalb des Bereiches des neuen Stapels 93 verfahren. Das Restries
liegt nun einerseits auf dem neuen Stapel 93 auf und andererseits leicht auf dem Schwert
35 auf. Dabei wird die Auflagekraft gegebenenfalls durch die eingeblasene Luft an
den Austrittsdüsen des Schwertes eingeblasene Luft verringert. Das Schwert wird nach
vorne weggefahren, d.h. seine Schwertvorderkante gelangt außerhalb des Eingriffbereiches
mit dem neuen Stapel 93 und dem Restries 91. Nunmehr liegt also das Restries, das
um es von dem restlichen neuen Stapel 93 unterscheiden zu können in den Fig. 12 und
13 schraffiert dargestellt ist, vollständig auf dem am Bereitstellungsort 80 bereitgestellten
neuen Stapel 93 auf.
[0046] Um von dieser in der Fig. 13 dargestellten Stellung in die in der Fig. 14 dargestellten
Position zu gelangen, läuft ein Verfahren zum Ergreifen eines auszusondernden Rieses
ab, wie es beispielsweise in Verbindung mit den Fig. 1 bis 5 beschrieben wurde. In
der in Fig. 14 dargestellten, der Fig. 5 entsprechenden Position ist ein auszusonderndes
Ries 90, das aus einem Restries 91 und Blättern des neuen Stapels 93 besteht, von
der Greifzange 40 ergriffen. Dies ist zeichnerisch dadurch dargestellt, dass das auszusondernde
Ries 90 aus zwei Teilbereichen besteht, zu einem dem schraffiert dargestellten Restries
91 und zum anderen ein nicht schraffiert dargestellter Bereich, der aus Blättern des
neuen Stapels 93 besteht. In der Fig. 14 dargestellten Position ist das auszusondernde
Ries von der Greifzange ergriffen und bereit, von dem Stapel weggefahren zu werden.
Über den Hubtisch wurde der neue Stapel 93 soweit angehoben, dass die Unterkante des
auszusondernden Rieses ungefähr in Höhe des Transportbandes 85 liegt. Der Niederhalter
45 wurde zwar in den Zwischenraum 86 zwischen dem auszusondernden Ries und dem verbleibenden
Reststapel 92 eingefahren, liegt aber noch nicht an der Oberfläche des Reststapels
92 auf. Wie schon in bezug auf den Ablauf des Riesaussonderungsverfahrens gemäß den
Fig. 1 bis 6 beschrieben, wird der Niederhalter 45 derart in Anlage mit der Oberkante
des verbleibenden Reststapels 92 gebracht, dass die Blätter in Vertikalrichtung unverrückbar
gehalten werden. Danach wird das auszusondernde Ries durch ein Schieben der Greifzange
40 nach hinten in Richtung auf das Transportband 85 hin von dem Reststapel 92 weggeschoben.
In der Fig. 15 ist eine Situation dargestellt, in denen das auszusondernde Ries 90
schon teilweise auf dem Transportband 85 aufliegt.
[0047] Im weiteren Ablauf des Verfahrens gelangt man zu der Fig. 16 dargestellten Situation.
Die in der Fig. 16 als Seitenansicht dargestellte Situation ist in der Fig. 17 als
Aufsicht dargestellt. Das auszusondernde Ries wurde auf dem Transportband 85 abgelegt.
Die nunmehr geöffnete Greifzange 40 wird wieder in Richtung auf ihre Ausgangsstellung
nach vorne an das vordere Ende des Stapels 83 zurückgefahren. Diese Verfahrbewegung
erfolgt durch ein Verfahren entlang des Trägers 31.
[0048] Die Vorderkante des Rieses 90 gelangt in Anlage mit der Anschlagleiste 60, die in
den Verfahrweg des Rieses 90 eingefahren wurde. Dabei kann diese Anschlagleiste 60
Teil einer weiteren Greifeinrichtung 62 sein, die das Ries 90 ergreift und weiter
manipuliert. Sobald sich die - nunmehr in Transportrichtung des Rieses 90 gesehenen
- vordere Kante des Rieses in Anlage mit der Anschlagleiste 60 befindet, wird die
Transportförderbewegung des Transportbandes 85 unterbrochen. Mittels von entsprechenden
Stellen angetriebenen Stossleisten 61, die sowohl an den beiden transversalen Seiten
des Rieses 90 als auch mit einer Stossleiste, die am in Transportrichtung des Rieses
gesehen hinteren Ende, das früher das vordere Ende die vordere Seite des Stapels 83
gebildet hat angreifen können, wird das Ries 90 bündig gestoßen. Durch das Bündigstoßen
mittels der Stoßleisten 61 wird die Ausrichtung der Blätter des Restrieses 91 zu den
Blättern des neuen Stapels 93 innerhalb des nunmehr gebildeten Rieses 90 ausgeglichen.
[0049] In vertikaler Richtung wird ein sauber fluchtend ausgebildetes Ries 90 sichergestellt.
Dieses Ries 90 kann nun beispielsweise, wie in der Fig. 16 und 17 dargestellt, mittels
einer Greifeinrichtung 62 ergriffen werden und dann weiter gefördert werden. Das Ausrichten
eines Rieses 90 ist dabei nur dann erforderlich, wenn dieses Ries aus zwei Teilriesen
besteht, die ursprünglich von unterschiedlichen Papierstapeln stammen. Im übrigen
wird gemäß dem Verfahrensablauf, wie er anhand den Fig. 1 bis 6 dargelegt wurde, sichergestellt,
dass die Ausrichtung der Blätter zueinander, wie sie in dem Stapel 83 ursprünglich
gegeben ist, während des ganzen Umsetzens und Entstapelns beibehalten wird.
[0050] Die Fig. 18 bis 25 zeigen eine alternative Ausgestaltung eines Verfahrens zur Behandlung
von Restriesen 91. Dabei entspricht die Situation der Fig. 18 der Situation gemäß
der Fig. 7. Es ist bei der Ausführungsform gemäß der Fig. 18 als Unterschied zu der
Ausführungsform gemäß der Fig. 7 lediglich kein Transportband 85 gegeben. Die Aufgaben
des Transportbandes, insbesondere das zwischenzeitliche Festhalten des Restrieses
91 wird dabei von einer Greifeinrichtung 62 übernommen, wie nachfolgend noch dargelegt
wird.
[0051] Um die in der Fig. 19 dargestellte Situation in Verfahrensablauf zu erreichen, wird
das Restries 91 mittels der Greifzange 40 so verschoben, dass das zuerst von der Palette
79 weglaufende Ende des Restrieses 91 eine Anschlagleiste 60, die Teil der Greifeinrichtung
62 ist, erreicht. Sobald diese Anschlagleiste 60 erreicht wurde, wird die Förderbewegung
des Restrieses 91 unterbrochen. Mittels eines entsprechenden Stempels 63 einer Greifeinrichtung
62, wird das von der Greifzange 40 abgewandte Ende des Restrieses 91 ebenfalls so
klemmend gehalten, wie das andere Ende in der Greifzange 40 klemmend zwischen Gabel
41 und Zangenoberteil 42 klemmend gehalten ist. Diese Situation ist in der Fig. 19
dargestellt. Nunmehr wird, wie in der Fig. 20 dargestellt und entsprechend der Vorgehensweise
im vorigen Verfahren zunächst einmal mittels des Hubtisches die leere Palette 79 nach
unten weggefahren. Das Restries 91 hält, an seinen beiden Enden jeweils durch die
Greifzange 40 bzw. durch die Greifeinrichtung 62 gehalten, mit leichter Durchbiegung
in seiner erreichten Lage. Dabei müssen die Flächenpressungen in der Greifzange und
in der Greifeinrichtung so gewählt werden, dass das Papier nicht auf Grund seiner
eigenen Schwerkraft aus den Zangen herausrutscht und nach unten wegfällt. Dies ist
insbesondere bei leichten Papierqualitäten und bei geringen Papiermaßen, beispielsweise
bei Papierabmaßen im Bereich von A4 oder A3 möglich. Je größer die Fläche des Papieres
und je größer die Anzahl der Blätter in einem Ries bzw. je größer und schwerer ein
Blatt selbst ist, desto mehr spricht dafür, das in dem vorigen Verfahren gemäß Fig.
7 bis 17 dargelegt ist, zu verwenden. Fig. 21 zeigt dann die Situation, in der ein
neuer Stapel 93 auf einer neuen Palette 79 am Bereitstellungsort bereitgestellt wurde
und mittels des Hubtisches so weit nach oben verfahren wurde, dass die Oberkante des
neuen Stapels 93 an der gewünschten Position, direkt unterhalb des Restrieses 91 zu
liegen kommt. Die Fig. 21 entspricht also der Situation, wie sie in der Fig. 10 des
vorigen Verfahrens gegeben ist. Entsprechend dem Übergang von der Situation gemäß
der Fig. 11 zur Situation gemäß der Fig. 12 wird im Übergang zwischen der Fig. 21
und der Fig. 22 gemäß dem nunmehr beschriebenen Verfahren das Restries 91 in eine
Position über dem neuen Stapel 93 gebracht. Hierzu wird die klemmende Haltung der
Greifzange 40 abgewandten Ende des Restrieses 91 in der Greifeinrichtung 62 zunächst
gelöst und anschließend mittels der Greifeinrichtung 40 das Restries auf den neuen
Stapel 93 herübergezogen. Dabei kann es von Vorteil sein, mittels eines Niederhalters
45 oder dergleichen, wozu auch das Schwert zählen kann, eine Pressung in dem neuen
Stapel 93 erzeugt wird, die ein vertikales Verschieben der Blätter während dieser
Umsetzbewegung verhindert.
Der Übergang von der in Fig. 22 dargestellten Situation zu der Situation, wie sie
in Fig. 23 dargestellt ist, entspricht dabei den Abläufen im Übergang zwischen der
Situation in Fig. 12 und Fig. 13. Das Restries 91 wird zunächst auf dem Schwert 35
abgelegt, dann wird die Gabel 41 der Greifzange 40 herausgefahren und anschließend
das Schwert 35 herausgezogen. Dann liegt das Restries 91 möglichst fluchtend auf dem
neuen Stapel 93 auf.
[0052] In der Fig. 24 ist die Situation dargestellt, wie sie sich bietet, wenn von dem neuen
Stapel und dem darauf abgelegten Restries 91 ein Ries 90 abgetrennt und ergriffen
wurde. Dies kann beispielsweise gemäß der in den Fig. 1 bis 6 dargestellten Verfahrensweise
erfolgen, wobei in der Fig. 24 die Situation, wie sie der Fig. 5 entspricht, zeichnerisch
dargestellt ist. Auch hier ist bei dem Ries 90, das auszusondern ist und das die vorgegebene
Anzahl von Blättern enthält, der Anteil des Restrieses 91 durch schraffierte Darstellung
des Restrieses gezeigt. Der nicht schraffiert gezeichnete Teil des Rieses entspricht
den Blättern des neuen Stapels 93. Das Ries 90 wurde von der Greifzange 40 ergriffen
und wird zwischen Gabel 41 und Zangenoberteil 42 gehalten. Gemäß der in der Fig. 25
dargestellten Situation wird durch Verschieben der Greifzange 40 über den verbleibenden
Stapel 92 hinweg das auszusondernde Ries von dem Reststapel 92 weggeschoben. Sobald
das Ries die Anschlagleiste 60 erreicht, wird die Transportbewegung zunächst unterbrochen
und durch Absenken eines entsprechenden Stempels das dem der Greifzange 40 abgewandte
Ende des Rieses 90 in der Greifeinrichtung 62 klemmend gehalten. Durch das beidseitig
klemmende Halten oder aber durch anschließendes Lösen der Klemmung in der Greifzange
40 kann das Ries 90 nunmehr weiter von dem Stapel weggefahren und verarbeitet werden.
Somit ist die Greifeinrichtung 62 eine alternative Manipulationseinheit zu dem Transportband
85, wie es in den Fig. 1 bis 17 gezeichnet war.
1. Vorrichtung zum Aufteilen eines Stapels von Blättern in Einzelriese vorgegebener Blattzahl,
mit einem Greifer, wobei der Greifer
ein erstes Anpreßkissen zur Erzeugung einer Pressung im aufzuteilenden Stapel,
ein Schwert zum Anstechen des aufzuteilenden Stapels in vorgegebener Höhe vom oberen
Rand des Stapels,
eine Gabel als unteres Teil einer Greifzange zum Einführen in den Stapel an der von
Schwert vorgegebenen Stelle,
sowie ein Zangenoberteil zum klemmenden Halten eines Rieses zwischen Gabel und Zangenoberteil
aufweist,
und mit einem zweiten Anpreßkissen zum Erzeugen einer Pressung im aufzuteilenden Stapel,
das an dem der Angriffsseite des Greifers gegenüberliegenden Seite des Stapels angreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwert (35) dem Anstechen des Stapels (83) unter Erzeugung einer vorgegebenen
Pressung dient.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine nach dem Anstechen des Papierstapels (83) durch das Schwert (35) mit dem Papierstapel
in Anlage kommende, vertikalbewegliche Ziehleiste (39) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ziehleiste (39) an ihrer dem Stapel (83) zugewandten Seite eine insbesondere
gummierte Reibfläche (38) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabel (41) zum Absondern und Greifen des oberhalb des Schwertes (35) liegenden
Rieses (90) im vom Anpreßkissen ( 32, 33) entlasteten Stapel (83) dient.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwert (35) gegenüber der Gabel (41) vertikalbeweglich angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Schwert (35) und Gabel (41) rechtwinklig zu der ihnen zugewandten Seite des Stapels
(83) horizontal verfahrbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Schwert (35) und Gabel (41) unabhängig voneinander horizontal verfahrbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwert (35) aus einer nach vorne, dem Stapel (83) zugewandten, flachen Klinge
besteht, wobei die Klinge in ihrem Inneren vorzugsweise Luftkanäle aufweist, die in
seitlich an der Klinge und insbesondere im Bereich der Spitze der Klinge vorgesehenen
Luftaustritten münden, wobei durch die Luftkanäle und die Luftaustritte im Bereich
der Einstichstelle des Schwertes (35) in den Papierstapel (83) Luft einblasbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabel (41) wenigstens zwei auf den Stapel (83) hin abragenden Zinken aufweist,
wobei insbesondere auf jeder Seite des Schwertes (35) wenigstens ein Zinken vorgesehen
ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Niederhalter (45) vorgesehen ist, wobei der Niederhalter (45) in den Zwischenraum
zwischen dem in der Greifzange (40) gehaltenen Ries (90) und der Oberkante des verbleibenden
Stapels (83) einfahrbar ist und mittels dem greiferseitig eine vorgebbare Flächenpressung
im verbleibenden Stapel (83) erzeugbar ist.
12. Verfahren zum Unterteilen eines Stapels von Blättern in einzelne Riese vorgegebener
Blattzahl, wobei mit wenigstens einem Anpreßkissen eine definierte Pressung auf wenigstens
einer Seite des Stapels erzeugt wird und wobei mittels eines Greifers ein einzelnes
Ries vom Stapel abgesondert wird, wobei das Verfahren zumindest folgende Schritte
umfaßt:
mit einem ersten Anpreßkissen wird auf der Seite des Greifers eine definierte Pressung
im Stapel erzeugt,
mit einem zweiten Anpreßkissen wird auf der dem Greifer gegenüberliegenden Seite des
Stapels eine definierte Pressung im Stapel erzeugt,
der Greifer wird an den Stapel herangefahren, wobei sich ein Schwert des Greifers
bezüglich einer Oberkante des Stapels in einem der vorgegebenen Blattzahl eines Rieses
entsprechenden Abstand befindet,
das Schwert durch eine horizontale Zustellbewegung mit der Schwertspitze den Stapel
im entsprechenden Abstand ansticht,
das erste Anpreßkissen von dem Stapel abgehoben wird,
das Schwert vollständig in den Stapel einsticht und
anschließend durch eine vertikale Hubbewegung das oberhalb des Schwertes gebildete
Ries vorgegebener Blattzahl an der Einstichseite des Schwertes anhebt,
eine Gabel einer Greifzange in den durch das einseitige Anheben des Rieses entstandenen
Zwischenraum einfährt,
zwischen Gabel und einem Zangenoberteil das Ries klemmend gehalten wird,
das zweite Anpreßkissen vom Stapel weggefahren wird,
das in der Greifzange gehaltene Ries vom Stapel weggefahren wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß spätestens nach dem Anstechen des Papierstapels (83) durch das Schwert (35) eine
Ziehleiste (39) in Kontakt mit der Seite des Papierstapels (83) gelangt, wobei durch
ein vertikales Verfahren der Ziehleiste (39) nach oben, die Blätter des auszusondernden
Rieses (90) an der Einstichseite des Schwertes (35) angehoben werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einfahren der Gabel (41) in den entstandenen Zwischenraum das Schwert (35)
durch vertikales Verfahren in eine Stellung abgesenkt wird, in der die Schwertoberkante
unterhalb der Zinken der Gabel (41) liegt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zwischenraum zwischen dem verbleibenden Reststapel (92) und dem in der Greifzange
(40) gehaltenen Ries (90) ein Niederhalter einführbar ist, wobei der Niederhalter
mit einer definierten Anlagekraft in Anlage mit der Oberseite des Reststapels (92)
bringbar ist.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwert (35) und/oder der Niederhalter so lange auf dem verbleibenden Reststapel
(92) mit definierter Anlagekraft aufliegt, bis das auszusondernde Ries vom verbleibenden
Reststapel (92) entfernt ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das auszusondernde Ries (90), von der Angriffsseite des Greifers (30) her gesehen,
vom Stapel (83) nach hinten weggefahren wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Stapel (83) von Blättern auf einer Hubeinrichtung bereitgestellt ist, wobei nach
jedem Entfernen eines ausgesonderten Rieses (90) eine Anpassung der Höhe der Oberkante
des bereitgestellten Stapels (83) derart erfolgt, daß sich die Oberkante des Stapels
(83) auf einer vorgegebenen Höhe befindet.
19. Verfahren zum Behandeln von Rest-Riesen in einer Vorrichtung zum Aufteilen eines Stapels
von Blättern in Riese vorgegebener Blattzahl,
wobei ein Rest-Ries dann gegeben ist, wenn die Blattzahl des an einem Bereitstellungsort
verbleibenden Stapels von Blättern geringer ist als die vorgebbare Blattzahl, die
ein Ries umfaßt;
das Rest-Ries wie ein vollständiges Ries von der Greifeinrichtung ergriffen wird;
das Rest-Ries von dem Bereitstellungsort des Stapels von Blättern weggefahren wird;
ein neuer Stapel von Blättern an dem Bereitstellungsort bereitgestellt wird;
das Rest-Ries auf dem neuen Stapel von Blättern verfahren und dort abgelegt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Verfahren des Rest-Rieses (91) auf den neuen Stapel (93) mittels einem Anpreßmittel,
beispielsweise mittels des Schwertes (35) des Greifers (30), die Blätter des neuen
Stapels (93) unverschiebbar festgehalten werden.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Rest-Ries (91) auf einem Weitertransportmittel abgelegt wird, das auch dem Weitertransport
vollständiger Riese dient, wobei dessen Förderbewegung dann unterbrochen wird, wenn
ein Rest-Ries (91) auf diesem abgelegt ist.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Ablegen des Rest-Rieses (91) auf dem neuen Stapel (93) ein Ries (90) von
dem Stapel (83) abgesondert wird, das aus dem Rest-Ries (91) und Blättern des neuen
Stapels (93) besteht, wobei dieses Ries auf dem Weitertransportmittel mittels entsprechender
Stoßleisten bündig gestoßen wird.