(19)
(11) EP 1 264 794 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.12.2002  Patentblatt  2002/50

(21) Anmeldenummer: 02011334.6

(22) Anmeldetag:  23.05.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 29/70, B65H 29/50, B65H 31/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.06.2001 DE 10127452

(71) Anmelder: E.C.H. WILL GmbH
D-22529 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Rilitz, Norbert
    22851 Norderstedt (DE)
  • Borutta, Eckhardt
    27404 Zeven (DE)
  • Schulz, Fritz
    22445 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: Eisenführ, Speiser & Partner 
Ballindamm 3
20095 Hamburg
20095 Hamburg (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Ansammeln von Bogen zu Stapeln an einer Stapelablage


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ansammeln von Bogen (44) zu Stapeln (58) an einer Stapelablage (48), mit Zuführmitteln (42, 46) zum Zuführen der Bogen (44) zu der Stapelablage (48) und zum Ablegen auf der Stapelablage (48), und mit einer in einem Abstand (I) zum jeweils oberen Bogen (44) eines gerade angesammelten Stapels (58) über der Stapelablage (48) verlaufenden Führung (42, 46). Die Erfindung zeichnet sich durch durch Stellmittel (12, 10, 64, 70) zum Erhalten des Abstandes zumindest während des Ablegens der Bogen (44) aus.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansammeln von Bogen zu Stapeln an einer Stapelablage, mit den Schritten: die Bogen werden der Stapelablage zum Ablegen auf der Stapelablage mit Hilfe einer in einem Abstand zum jeweils oberen Bogen eines gerade angesammelten Stapels über der Stapelablage verlaufenden Führung zugeführt.

[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Ansammeln von Bogen zu Stapeln an einer Stapelablage, mit Zuführmitteln zum Zuführen der Bogen zu der Stapelablage und zum Ablegen auf der Stapelablage, mit einer in einem Abstand zum jeweils oberen Bogen eines gerade angesammelten Stapels über der Stapelablage verlaufenden Führung.

[0003] Vorrichtungen der vorstehend bezeichneten Art dienen dazu, in einer oder mehreren nebeneinander verlaufenden Förderbahnen aufeinander folgende Bogen in Stapeln anzusammeln.

[0004] Unter Bogen sollen im hier vorliegenden Zusammenhang Papierbogen aber auch andere flächige Artikel wie Folienabschnitte aus Kunststoff, Metall, Vliesstoffen, Papier oder dgl. zu verstehen sein. Die Bogen können mit einem Querschneider von einer oder mehreren Bahnen abgetrennt und einzeln nacheinander oder in Form eines geschuppten Stromes zur Stapelablage geführt werden.

[0005] Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. So zeigt beispielsweise die DE 43 05 579 A1 der Anmelderin, die der US 53 97 120 der Anmelderin entspricht und als nächstliegender Stand der Technik angesehen wird, eine Vorrichtung der vorstehend genannten Art. Bei der in dieser Druckschrift offenbarten Vorrichtung zum Ansammeln von Papierbogen zu Stapeln sind eine absenkbare Stapelablage sowie dieser zugeordnete Oberförderbänder und die Förderebene der Papierbogen und der Untertrume der Oberförderbänder im wesentlichen vertikal durchdringende Frontanrichtmittel vorgesehen, wobei im Bereich der Stapelablage unmittelbar an der Anschlagfläche der Frontanrichtmittel eine Bandumlenkung der Untertrume der Oberförderbänder angeordnet ist. Der Bandumlenkung ist ein die Förderebene der Papierbogen im spitzen Winkel schneidender, eine Durchtrittsöffnung für die Untertrume der Oberförderbänder aufweisender Bogenabweiser zugeordnet.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Ansammeln von Bogen zu Stapeln an einer Stapelablage zu verbessern.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst.

[0008] Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass auch bei hoher Zuführgeschwindigkeit der Bogen deren besonders kritisches voreilendes Ende aufgrund des annähernd konstant gehaltenen Abstandes der Führung von dem bereits angesammelten Stapel zumindest im Bereich der Stapelablage in seiner Bewegungsfreiheit begrenzt bleibt. Es kann somit auch unter erschwerten Bedingungen ein Stapel homogener Konfiguration erhalten werden. Insbesondere bei der Verarbeitung relativ dünnen großformatigen Bogenmaterials wird durch den konstant gering haltbaren Abstand dem voreilenden Ende der Bogen ein konstant eng begrenzter Spielraum zwischen Führung und Stapel gewährt, so daß eine po-sitionsgerechte Ablage auch schwierig handhabbarer Bogen im Stapel erzielt wird.

[0009] Insbesondere bei einem Wechsel der Stapelablage während des Ablegens der Bogen auf derselben kommen die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung besonders zur Geltung. Denn auch in diesem Falle kann dafür gesorgt werden, dass der Abstand auch während des Wechsels der Stapelablage konstant bleibt. Dies kann beispielsweise durch Stellmittel erzielt werden, die die Führung dem bereits gebildeten, durch den Wechsel der Stapelablage kurzzeitig absinkenden Stapel auf der Stapelablage nachführen. Ebenso ist gewährleistet, dass nach dem Wechsel der Stapelablage bei erneutem Anwachsen der Stapelhöhe die Führung auch diesem Anheben nachgeführt wird, um den Ab-stand konstant zu halten, um den Spielraum der voreilenden Enden der Bogen zwischen Führung und Stapel nicht über Gebühr einzuschränken oder verschwinden zu lassen.

[0010] Die vorerwähnte Führung ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung bevorzugt Teil der Zuführmittel und diese können Oberförderbänder zum Zuführen der Bogen zu der Stapelablage oder Bogenabweiser zum Ablenken der auf der Stapelablage abzulegenden Bogen nach unten in Richtung auf die Stapelablage umfassen, oder eine Kombination von beidem umfassen.

[0011] Zum Ablegen der Bogen auf der Stapelablage werden diese bevorzugt im Bereich der Stapelablage abgebremst. Dies kann vorteilhafterweise durch die Förderebene der Bogen im wesentlichen vertikal durchdringende Frontanrichtmittel bewirkt werden. Diese Frontanrichtmittel sind bevorzugt benachbart einem Ende der Führung, weiter bevorzugt benachbart zu den Enden der vorerwähnten Oberförderbänder bzw. Bogenabweiser vorgesehen.

[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein gewünschter Abstand vorgegeben, ein momentaner Abstand erfaßt, der momentane Abstand mit dem gewünschten verglichen, bei Abweichung zwischen dem momentanen Abstand von dem gewünschten Abstand diese Abweichung erfaßt, und der momentane Abstand dem gewünschten Abstand angepaßt, wenn die Abweichung einen vorgegebenen Toleranzwert überschreitet. Zur Durchführung dieser vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die erfindungsgemäße Vorrichtung bevorzugt Sensormittel zum Feststellen des momentanen Abstandes auf, Steuermittel zum Vergleichen des momentanen Abstandes mit einem vorgegebenen gewünschten Abstand, und zum Aktivieren der Stellmittel zum Anpassen des momentanen Abstandes an den gewünschten Abstand auf.

[0013] Zweckmäßigerweise sind die Führung, d.h. die Oberförderbänder und/oder die Bogenabweiser und die Sensormittel in einem festen Abstand zueinander angeordnet. Entspricht dieser Abstand einem gewünschten Abstand zwischen der Führung und dem oberen Ende eines bereits angesammelten Stapels, so ist der gewünschte Abstand immer dann erreicht, wenn von den Sensormitteln das obere Ende des bereits angesammelten Stapels erfaßt wird. Die Stellmittel brauchen in einem solchen Fall somit die Position der Führung nicht zu verändern. Wird hingegen von den derart angeordneten Sensormitteln kein Stapel erkannt, so ist der Abstand zu dem Stapel zu groß, so dass die Stellmittel die Führung in Richtung auf den Stapel absenken müssen. Erfaßt der Sensor hingegen die geschlossene Seitenwand des Stapels, so ist der Abstand zu gering, so dass die Stellmittel die Führung von dem Stapel weg anheben müssen. Um das obere Ende des Stapels bzw. die Kante des Stapels sicher erfassen zu können, weisen die Sensormittel vorteilhaft zwei übereinander angeordnete Lichttaster auf. Bei einem derart ausgebildeten Sensormittel ist somit zusammen mit der oben erwähnten festen Zuordnung der Sensormittel zu der Führung der richtige Abstand zwischen Führung und oberem Ende des Stapels erreicht, wenn der obere Lichttaster des Sensormittels keinen Stapel erfaßt und der untere Lichttaster des Sensormittels die Seitenwand des Stapels erfaßt. Denn dann liegt das obere Ende des Stapels zwischen den beiden Lichttastern.

[0014] Die Stellmittel weisen bevorzugt einen Verstellweg auf, der ausreichend ist, um auch bei einem Absinken oder Anschwellen des Stapels in dem für die jeweilige Vorrichtung vorgesehenen Maß den Abstand wie gewünscht zu erhalten.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weisen die Stellmittel einen Schlauch auf, der mit Fluid, bevorzugt Luft, in seinem Durchmesser änderbar ist, wodurch sich auch dessen Länge ändert. Alternativ kann als Stellmittel auch eine bspw. mit einem Elektromotor angetriebene Gewindespindel oder dergleichen vorgesehen sein. Die Stellmittel wirken bevorzugt auf ein Haltegestell ein, welches als Halterung für eine Bandumlenkung für die Oberförderbänder und/oder die Bogenabweiser dient.

[0015] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die begleitende Zeichnung beschrieben. Die Zeichnung zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und

Fig. 2 eine Frontansicht der Ausführungsform gemäß Figur 1.



[0016] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte und im folgenden mit Bezug auf beide Figuren beschriebene Vorrichtung 1 ist für eine mehrnutzige Ablagevorrichtung konzipiert und wird in entsprechend vervielfachter Parallelanordnung innerhalb eines gemeinsamen Gestells 2 eingesetzt, von dem in der Figur 2 Seitenwände 4 dargestellt sind. Bezüglich weiterer Details derartiger Vorrichtungen sei auf die DE 42 240 10 der Anmelderin verwiesen.

[0017] Verbunden mit den Seitenwänden 4 und als Teil des Gehäuses 2 sind weiterhin vertikal verlaufende Stützwände 6 vorgesehen. Die Stützwände 6 bilden zusammen mit ihnen teilweise gegenüberliegenden Zahnstangen 8 eine Führung für eine Bühne 10. Die Bühne 10 ist mit Hilfe von als Verstellmuskel für die Bühne 10 wirkenden Schläuchen 12 in der durch den Pfeil 14 dargestellten Richtung vertikal verfahrbar. Die oberen Enden 16 der Schläuche 12 sind über Anschlüsse 18 mit Ventilen 20 verbunden. Das Innere der Schläuche 12 ist hohl und kann über die Ventile 20, welche über Druckluftanschlüsse 22 mit Druckluftzuführungsleitungen 24 verbunden ist, mit Druckluft beaufschlagt werden.

[0018] Die unteren Enden 26 der Schläuche 12 sind über Abschlußstücke 28 luftdicht abgeschlossen und gleichzeitig mit der Bühne 10 fest verbunden. Bei Beaufschlagung der Schläuche 12 mit Druckluft können sich die Schläuche 12 im Bereich ihrer Mitten 30 in der Art eines Muskels ausdehnen und können somit ihre Länge L verkürzen. Wird die Druckluft über die Ventile 20 aus dem Inneren der Schläuche 12 wieder derart abgelassen, so strecken sich die Schläuche 12 in der Art eines Muskels wieder auf die Länge L, um so ihre in den Figuren dargestellte zylinderartige Form wieder anzunehmen.

[0019] In der Bühne 10 ist eine Welle 32 mit in den Führungen 8 laufenden Zahnkränzen 34 (siehe insbesondere Fig. 2) relativ zur Bühne 10 raumfest gelagert. Die Welle 32 sorgt dafür, daß die Bühne 10 homogen bewegt werden kann. An dem in den Figuren unten dargestellten Ende der Bühne 10 trägt diese Haltewinkel 36, an deren Enden 38 Umlenkrollen 40 für (in der Fig. 2 nicht dargestellte) Oberförderbänder 42 zum Zufördern von (in der Fig. 2 nicht dargestellten) Papierbogen 44 angeordnet sind. Die Oberförderbänder dienen auch als Führung für die Papierbogen 44.

[0020] Ebenfalls an den Haltewinkeln 36 sind auch als Führung für die Bogen dienende Bogenabweiser 46 angeordnet zum Ablenken der mittels der Oberförderbänder 42 zugeführten Papierbogen 44 nach unten in Richtung auf eine Stapelablage 48.

[0021] Zum Abbremsen der von dem Oberförderband 42 der Stapelablage 48 zugeführten Papierbogen 44 ist benachbart zu den Umlenkungen 40 eine als Frontanrichtmittel dienende (in der Fig. 2 nicht dargestellte) vertikale Wand 50 vorgesehen.

[0022] Bezüglich weiterer Details der Zuführung und der Ablage der Papierbogen 44 sei auf die DE 43 05 579 A1 und die DE 199 28 367 A1 der Anmelderin verwiesen.

[0023] Bei Beaufschlagung der Schläuche 12, bei denen es sich beispielsweise um Schläuche der Firma Festo mit der Bezeichnung "Fluidicmuscle MAS-20-N-340-AA-MCHK-187610" handeln kann, werden somit parallel zum Verfahren der Bühne 10 gemäß Pfeil 14 auch die mit der Bühne 10 verbundene Umlenkungen 40 gemäß Doppelpfeil 52 verfahren. Entsprechend werden dann die Oberförderbänder 42 und die Bogenabweiser 46 verfahren.

[0024] Der Abstand I zwischen den Unterseiten 54 der Bogenabweiser 46 und dem oberen Ende 56 oder Bogen 44 eines Stapels 58 aus bereits auf der Stapelablage 48 angesammelten Papierbogen 44 wird durch Nachführen der Bogenabweiser 46 zusammen mit einem entsprechenden frontseitigen, d.h. der Wand benachbarten Abschnitt der Oberförderbänder 42 konstant gehalten.

[0025] Um den Abstand I auch während einem Wechsel der Stapelablage 48 und einem entsprechenden Absinken des Stapels 58 gemäß Pfeil 62 oder bei einem einem Wechsel der Stapelablage 48 folgenden Anschwellen des Stapel 58 in Richtung des Pfeils 60 im wesentlichen erhalten zu können, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 neben der als erfindungsgemäßes Stellmittel dienenden Kombination aus mit Druckluft beaufschlagbaren Schläuchen 12 und der mit diesen verbundenen Bühne 10 für die Bogenabweiser 46 auch Lichttaster 64a und 64b auf. Die Lichttaster 64a und 64b sind an einem L-förmigen Arm 80 befestigt. Der Arm 80 ist seinerseits an dem Haltewinkel 36 befestigt. Die Lichttaster 64a und 64b weisen daher eine räumlich feste Zuordnung zu den ebenfalls an dem Haltewinkel 36 angeordneten Bogenabweisern 46 auf. Insbesondere sind die Unterseiten 54 der Bogenabweiser 46 und die Mitte 82 zwischen den beiden Lichttastern 64a und 64b somit in einem festen Abstand zueinander angeordnet. Dieser feste Abstand entspricht einem gewünschten Abstand I zwischen der Unterseite 54 der Bogenabweiser 46 und dem oberen Ende 56 eines bereits angesammelten Stapels. Die Lichttaster 64a und 64b sind über entsprechende elektrische Verbindungen 66 mit einer (in Fig. 2 aufgrund der mittigen, durch gestrichelte Linien angedeuteten Verkürzung nicht dargestellten) Steuereinheit 70 verbunden. Die Steuereinheit 70 kann beispielsweise ein handelsüblicher Computer sein. Die Steuereinheit 70 ist ihrerseits über (in Fig. 2 nicht dargestellte) elektrische Leitungen 72 mit den Ventilen 20 verbunden.

Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet wie folgt:



[0026] Beispielsweise bei einem Wechsel der Stapelablage 48 kann das obere Ende 56 des Stapels 58 so stark gemäß Pfeil 62 in der Figur 1 absinken, dass der Abstand I zwischen der Unterseite 54 der Bogenabweiser 46 und dem oberen Ende 56 des Stapels 58 größer als ein gewünschter Abstand wird. Wie oben bereits erwähnt, liegt die Ebene des oberen Endes 56 bei einem Abstand I, der dem gewünschten Abstand entspricht, genau zwischen den beiden Lichttastern 64a und 64b auf der Höhe 82. Das bedeutet, dass der untere Lichttaster 64a eine Seitenwand des Stapels 58 erfaßt, während der obere Lichttaster 64b keine Seitenwand mehr erfaßt. Sinkt nun in der vorerwähnten Situation das obere Ende 56 weiter ab, so erfaßt auch der untere Lichttaster 64a keine Seitenwand des Stapels 58 mehr. Dies wird über die Leitungen 66 an die Steuereinheit 70 weitergegeben. Diese Information wird von der Steuereinheit 70 derart interpretiert, dass der Abstand I zu groß ist, d.h. über dem gewünschten Abstand liegt. Die Steuereinheit 70 wird daher die erfindungsgemäßen Stellmittel aktivieren, um die an dem Haltewinkel 36 befestigten Bogenabweiser 46 so lange abzusenken, bis sich die ebenfalls an dem Haltewinkel 36 befestigten Lichttaster 64a und 64b wieder in einer Position befinden, in der sich die Ebene des oberen Endes 56 des Stapels 58 wieder in Höhe der Mitte 82 zwischen den Lichttastern 64a und 64b befindet. Zu diesem Zweck wird von der Steuereinheit 70 an die Ventile 20 der Befehl gegeben, Druckluft aus den Schläuchen 12 abzulassen, so dass sich diese in Richtung ihrer Grundlänge L ausdehnen und somit den Abstand I so lange verringern, bis die Steuereinheit 70 die Ventile 20 wieder schließt.

[0027] Im umgekehrten Fall, d.h. in dem Fall, in dem der Abstand I geringer ist als ein gewünschter Abstand, erfassen beide Lichttaster 64a und 64b die Seitenwand des Stapels 58. Diese Situation ist in der Figur 1 dargestellt. Diese Information wird über die Leitung 66 an die Steuereinheit 70 weitergegeben. Die Steuereinheit interpretiert die Signale der Lichttaster 64a und 64b so, dass der Abstand I geringer als der gewünschte Abstand ist und somit die erfindungsgemäßen Stellmittel aktiviert werden müssen, um den Abstand wieder zu vergrößern, d.h. die Unterseite 54 der Bogenabweiser 46 in der Figur 1 nach oben zu verfahren. Zu diesem Zweck wird von der Steuereinheit 70 an die Ventile 20 der Befehl gegeben, über die Druckluftleitungen 24 und die Anschlüsse 22 Druckluft in das Innere der Schläuche 12 einfließen zu lassen. Dies hat zur Folge, dass sich die Schläuche 12 in der eingangs erwähnten Art zusammenziehen, so dass sich die Länge L verkürzt und sich die Bühne 10 gemäß Doppelpfeil 14 in den Figuren nach oben bewegt. Auf diese Weise wird auch die Unterseite 54 des Bogenabweisers 46 gemäß Pfeil 52 nach oben mit bewegt, so dass sich der Abstand I wieder vergrößert. Diese Bewegung wird von der Steuereinheit 70 gesteuert so lange aufrecht erhalten, bis der Abstand I dem in der Steuereinheit 70 gewünschten Abstand I zwischen der Unterseite 54 der Bogenabweiser 46 und der Oberkante 56 des Teilstapels 58 wieder entspricht, wenn nämlich die Ebene des oberen Endes 56 wieder zwischen den beiden Lichttastern 64a und 64b zu liegen kommt, d.h. der Lichttaster 64a die Seitenwand des Stapels 58 erfaßt und der Lichttaster 64b die Seitenwand des Stapels 58 nicht mehr erfaßt. Ist dies der Fall, so wird die Druckluftzufuhr von der Steuereinheit 70 über die Ventile 20 in die Schläuche 12 gestoppt.

[0028] Bei den Lichttastern 64a und 64b kann es sich beispielsweise um handelsübliche Fotodioden handeln. In diesem Zusammenhang kann dann die Steuereinheit 70 so eingestellt werden, dass ein gewisser, von den Fotodioden erfaßter Helligkeitsgrad der Seitenwand eines Stapels 58 aus Bogen 44 entspricht, während ein anderer Helligkeitsgrad so interpretiert wird, dass sich keine Seitenwand vor der Diode befindet.


Ansprüche

1. Verfahren zum Ansammeln von Bogen (44) zu Stapeln (58) an einer Stapelablage (48), mit den Schritten:

- die Bogen (44) werden der Stapelablage (48) zum Ablegen auf der Stapelablage (48) mit Hilfe einer in einem Abstand (I) zum jeweils oberen Bogen (44) eines gerade angesammelten Stapels (58) über der Stapelablage (48) verlaufenden Führung (42, 46) zugeführt,

- dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (I) zumindest während des Ablegens der Bogen (44) durch zeitweiliges Absenken eines frontseitigen Abschnittes der Führung (42, 46) annähernd konstant gehalten wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, mit den Schritten:

- ein gewünschter Abstand (I) wird vorgegeben,

- ein momentaner Abstand (I) wird erfaßt,

- der momentane Abstand (I) wird mit dem gewünschten Abstand (I) verglichen,

- eine Abweichung zwischen dem momentanen Abstand (I) und dem gewünschten Abstand (I) wird erfaßt,

- der momentane Abstand (I) wird dem gewünschten Abstand (I) angepaßt, wenn die Abweichung einen vorgegebenen Toleranzwert überschreitet.


 
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei sich der gerade angesammelte Stapel (58) während des Ablegens der Bogen (44) absenkt, insbesondere verursacht durch einen Wechsel der Stapelablage (48).
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
wobei sich der gerade angesammelte Stapel (58) während des Ablegens der Bogen (44) anhebt, insbesondere verursacht durch erneutes Ansammeln von Bogen (44) nach einem Wechsel der Stapelablage (48).
 
5. Vorrichtung zum Ansammeln von Bogen (44) zu Stapeln (58) an einer Stapelablage (48),
mit Zuführmitteln (42, 46) zum Zuführen der Bogen (44) zu der Stapelablage (48) und zum Ablegen auf der Stapelablage (48),
mit einer in einem Abstand (I) zum jeweils oberen Bogen (44) eines gerade angesammelten Stapels (58) über der Stapelablage (48) verlaufenden Führung (42, 46),
gekennzeichnet durch Stellmittel (12, 10, 64, 70) zum Erhalten des Abstandes zumindest während des Ablegens der Bogen (44).
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
weiter aufweisend:

- Sensormittel (64a, 64b) zum Feststellen des momentanen Abstandes, und

- Steuermittel (70) zum Vergleichen des momentanen Abstandes mit einem vorgegebenen gewünschten Abstand (I) und zum Aktivieren der Stellmittel (12, 10, 64, 70) zum Anpassen des momentanen Abstandes an den gewünschten Abstand, wenn der momentane Abstand (I) von dem gewünschten Abstand (I) in einem Ausmaß abweicht, welches einen vorgegebenen Toleranzwert überschreitet.


 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
wobei die Sensormittel (64a, 64b) zu der Führung (42, 46) in einem festen Abstand angeordnet sind.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
wobei der feste Abstand zumindest annähemd dem gewünschten Abstand (I) entspricht, so dass beim Erfassen des oberen Bogen (44) eines gerade angesammelten Stapels (58) durch die Sensormittel (64a, 64b) zumindest annähernd der gewünschte Abstand (I) erreicht ist.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
wobei die Zuführmittel (42, 46) aufweisen:

- mindestens ein Oberförderband (42) zum Zufördern der Bogen (44),

wobei das Oberförderband (42) auch als Führung dient und den Abstand (I) definiert.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
wobei die Zuführmittel (42, 46) aufweisen:

- mindestens einen Bogenabweiser (46) zum Ablenken der abzulegenden Bogen (44) nach unten in Richtung auf die Stapelablage (48), wobei der Bogenabweiser (46) auch als Führung dient und den Abstand (I) definiert.


 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
wobei Absenkmittel zum Absenken der Stapelablage (48) während des Ablegens der Bogen (44) vorgesehen sind.
 
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
wobei die Stellmittel (12, 10, 64 70) zum, bevorzugt synchronen, Verstellen der Position des Oberbandes (42) und/oder des Bogenabweisers (46) und/oder der Sensormittel (64a, 64b) relativ zu dem gerade angesammelten Stapel (58) ausgebildet sind.
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
wobei ein Verstellweg der Stellmittel (12, 10, 64, 70) ausreichend ist, um den Abstand (I) auch während des Wechsels und/oder nach dem Wechsel der Stapelablage (48) zu erhalten.
 
14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Stellmittel (12) mit Fluid antreibbar sind.
 
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
wobei die Stellmittel einen mit Fluid in seinem Durchmesser änderbaren Schlauch (12) umfassen, dessen Länge (L) sich im wesentlichen umgekehrt zu seinem Durchmesser ändert.
 




Zeichnung