[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Wand-, Decken- und Schallschutzelement
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Vor allem bei Altbausanierungen stellt sich oft das Problem, dass Holzdecken in geschlossenen
Räumen durch Betondecken ersetzt werden müssen und eine Manipulation von Fertigteilelementen
mittels Kran aufgrund der vorhandenen Überbauung nicht möglich ist. Die konventionelle
Methode zur Errichtung dieser Stahlbetondecken besteht darin, diese unter hohem Arbeitsaufwand
händisch einzuschalen, bewehren und zu betonieren. Im Anschluss an das Abbinden und
Aushärten des Betons muß die erforderliche Schalung wiederum händisch abgebaut und
auf Erdgeschossniveau transportiert werden.
[0003] Insbesondere die Herstellung von massiven Dachschrägen in der Altbausanierung ist
mit sehr hohem Arbeitsaufwand verbunden, wobei sämtliche Arbeitsschritte in der Praxis
an der Baustelle erledigt werden.
[0004] Auch im Hochbau-Neubau ist die Errichtung von Wänden und Decken arbeitsintensiv,
besonders dann, wenn keine raumhohen Wandelemente eingesetzt werden, die bereits mit
sämtlichen Aussparungen, Installationen und Öffnungen versehen sind.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung ein Wand- bzw. Deckenelement vorzusehen,
dass obige Nachteile verhindert und einen hohen Vorfertigungsgrad aufweist, um eine
rasche Verarbeitung, insbesondere ein rasches Betonieren an der Baustelle zu ermöglichen.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Konstruktionselement vorzusehen,
das sowohl als Wandelement, als auch als Dachelement und insbesondere als Dachschrägenelement
eingesetzt werden kann, wobei die Abmessungen auf einfache Art und Weise an die an
der Baustelle vorhandenen Gegebenheiten angepasst werden können.
[0006] Die Erfindung bezieht sich weiters auf Schallschutzelemente bzw. -wände, wie sie
seit einigen Jahren entlang stark befahrener Straßen aufgestellt werden, um Anwohner
vor zu starker Lärmbelästigung zu schützen.
[0007] Dabei werden Schallschutzelemente an jeweils ebenfalls entlang der Straße aufgestellter
Träger, meist Stahl I-Trägerprofile, befestigt bzw. zwischen diesen eingehängt. Nachteilig
dabei ist jedoch der Umstand, dass diese Träger sehr widerstandsfähig sind und ein
für von der Straße abkommende Autos ungünstiges Verformungsverhalten aufweisen und
daher eine große Unfallgefahr bergen.
[0008] Es ist daher eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung Schallschutzelemente
vorzusehen, welche ein günstiges Verformungsverhalten aufweisen und somit die Verletzungsgefahr
bei einem Unfall gegenüber herkömmlichen Schallschutzwänden verringern.
[0009] Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf Schallschutzelemente, welche im Decken-
oder Wandbereich eines Raumes oder einer Halle angeordnet werden. Üblicherweise ist
dafür eine Unterkonstruktion an Stahlbetondecken oder -wänden erforderlich, in welche
diese Elemente eingehängt werden. Solche Unterkonstruktion ist jedoch extrem aufwendig
und daher kostenintensiv.
[0010] Eine zusätzliche Aufgabe der Erfindung ist es daher Schallschutzelemente vorzusehen,
die ohne entsprechende Unterkonstruktionen mit geringem Arbeitsaufwand angebracht
werden können und gleichzeitig brandhemmend wirken.
[0011] Aus der FR 2 663 662 ist ein Konstruktionselement bekannt, bei welchem ein Stahlprofilelement
zwischen zwei Platten angeordnet ist und welches beim Gebäudebau Verwendung findet.
Zur Isolierung (gegen Schall oder Wärme/Kälte) wird der Zwischenraum zwischen den
Platten mit entsprechenden Materialien gefüllt. Über das Material der Platten und
die Art der Befestigung der Stahlprofilelemente an den Platten wird nichts gesagt.
[0012] Erfindungsgemäß werden die oben erwähnten Aufgaben durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
[0013] Dadurch ist es möglich ein im wesentlichen selbsttragendes Wand-, Decken- und Schallschutzelement
bereits komplett vorgefertigt an die Baustelle zu liefern. Das Element kann, muß aber
nicht und nur falls erforderlich, mit Beton ausgegossen werden. Das Element kann sehr
einfach und kostengünstig hergestellt werden, wobei in der Serienfertigung mit einigen
wenigen Profiltypen und einigen wenigen Standardlängen das Auslangen gefunden werden
kann. Die Anpassung an die Abmessungen an der Baustelle kann dann durch einfaches
Zurechtschneiden erfolgen. Der einfache Aufbau bedingt auch ein geringes Gewicht,
wodurch die händische Manipulationsmöglichkeit sehr hoch ist. Die Plattenelemente
aus Holzwolleverbundplatten. Das Profilelement kann aus verschiedensten Materialien
aufgebaut sein, wie beispielsweise aus PVC Profilen, gepressten Holzfaserprofilen,
zementgebundenen Flachs-oder Hanffasern oder zementgebundenen Glas- oder Kunststoffasern
(erleichtert die spätere Bearbeitbarkeit) und ähnlichem. Besonders geeignet sind jedoch
Blechprofile und Holzwolle(verbund)platten. Das Blechprofil eignet sich besonders
aufgrund seiner Festigkeitseigenschaften bei relativ geringem Gewicht und der Möglichkeit
bei gleichzeitiger Verwendung als Wand- und Deckenelement einen Farradayischen Käfig
für den begrenzenden Raum zu bilden. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn
am Dach ein Sendemast eines Mobilfunkbetreibers angebracht ist. Das erfindungsgemäße
Wand und Deckenelement bewirkt hier eine weitestgehende Abschirmung der elektromagnetischen
Strahlung. Bei Holzwolleverbundplatten handelt es sich um poröse Platten, die den
Schalldurchgang ermöglichen wodurch die zwischen den Platten befindlichen Hohlräume
in Resonanz gebracht werden und es zur Auslöschung der Schallwellen kommt. Die Holzwolleplatten
ermöglichen auch die Schwingung von Luft durch diese hindurch, was obigen Effekt noch
zusätzlich verstärkt. Gemeinsam mit dem Merkmal des Anklebens des Profilelements an
den Platten wird so eine homogene, schallabsorbierende Fläche ohne jede Unterbrechung,
wie das beispielsweise bei einer Befestigung mittels Verschraubung der Fall wäre,
erreicht. Die so gefertigten erfindungsgemäßen Konstruktionselemente sind auch hinsichtlich
des Brandschutzes optimal geeignet, da bei Verwendung einer Schraubbefestigung die
Schrauben (als gute Wärmeleiter) die Hitze schnell ins Innere leiten würden (ebenso
bei der Wärmedämmung).
[0014] Profiltypen aus den oben angeführten alternativen Materialien eignen sich speziell
im Wohnungsbau durch höhere Kundenakzeptanz und bessere bauphysikalische Eigenschaften
und beschränken sich hauptsächlich auf die Verwendung bei Wänden, da hier die statische
Mitwirkung des Profiles in den Hintergrund tritt.
[0015] Der erfindungsgemäße Aufbau kann auch als Schallschutzelement im Straßenbau eingesetzt
werden. Zu diesem Zwecke werden die beidseitig mit Plattenelementen versehenen Profilelemente
entweder in den Boden gerammt oder in einem Fundamentschlitz befestigt.
[0016] Es ist auch ein Einsatz als Schallschutzelement in Räumen möglich, wobei gleichzeitig
durch den Einsatz brandhemmender Außenbeplankung ein zeitlich beschränkter Brandschutz
für Stahlbetonbauwerke möglich ist.
[0017] Gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 2 ist das Profilelement aus Stahl
bzw. Stahlblech gefertigt, wodurch sich eine erhöhte Festigkeit ergibt.
[0018] Alternative Materialen gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 3 haben sich
aufgrund der leichten Bearbeitbarkeit in der Praxis ebenfalls als vorteilhaft erwiesen.
[0019] Die Verwendung eines Polyurethan Schaumklebstoffs gemäß Anspruch 4 hat sich in der
Praxis ebenfalls bewährt.
[0020] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht gemäß Anspruch 5 und 6 vor, dass
das Profilelement im Querschnitt im wesentlichen aus mehreren, aneinandergereihten
Trapezen gebildet ist bzw. aus einer Kombination solcher Profile. Dies aufgrund des
höheren Widerstandsmomentes gegenüber eines Wellblechprofils. Prinzipiell sind jedoch
auch andere Profilformen denkbar.
[0021] Die Merkmale des Anspruchs 7 ermöglichen die elektrisch leitende Verbindung der Blechprofile.
Durch die Ausbildung eines Farradayischen Käfigs kann auf diese Art und Weise elektromagnetische
Strahlung vom Raum ferngehalten werden.
[0022] Die Merkmale der Ansprüche 8 bis 10 ermöglichen die individuelle Abstimmung der Wand-,
Decken- und Schallschutzelemente an die Erfordernisse an der Baustelle. Dort wo es
statisch erforderlich ist, also beispielsweise beim Einsatz als Decken- oder Wandelement,
können die Hohlräume mit Beton ausgegossen werden. Bei der Verwendung als Schallschutzelement
entlang von Straße ist jedoch, wie bereits erwähnt, die Verformbarkeit von großer
Bedeutung. In diesem Fall müssen die Hohlräume auch nicht ausgefüllt werden bzw. können
mit Sand ausgefüllt werden, falls aufgrund exponierter Lagen eine gewisse Festigkeit
unumgänglich ist. Die Verwendung von Isoliermaterial als Füllmaterial ist ebenfalls
möglich.
[0023] Gemäß Anspruch 11 ist auch eine Mischung aus Beton und Isoliermaterial möglich, wodurch
einerseits ausreichende Festigkeit gewährbar ist und andererseits ausreichende Isolierung
gegen Schall bzw. Hitze oder Kälte möglich ist.
[0024] Die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 12 ermöglichen die Verwendung von zusätzlichen
Bewehrungen um die Tragfähigkeit der Wand-, Decken- bzw. Schallschutzelemente zu erhöhen.
[0025] Die Merkmale des Anspruchs 13 ermöglichen die Ausnutzung des sogenannten Helmholtzeffektes.
Dies ermöglicht die Absorption besonders tiefer Schallfrequenzen. Solche Helmholtzresonatoren
bestehen aus einem Resonatorhals und aus einem Resonatorvolumen, das infolge der eingeschlossenen
Luft die Feder des so gebildeten resonanzfähigen Feder-Masse-Systems darstellt. Die
vom Plattenelement und dem daran befestigten Profilelement gebildeten Hohlräume bilden
dabei jeweils ein Resonatorvolumen. Die Öffnungen im Plattenelement den Resonatorhals.
Durch Variation der Lochgrößen, der Lochform sowie der Anzahl der applizierten Löcher
und der Tiefe des Hohlraumes (Höhe des Profilelementes) besteht die Möglichkeit, die
Absorption von Einzelfrequenzen gezielt vorzunehmen. Auf diese Art und Weise ist es
möglich ein leicht vorfertigbares Wand-, Decken- oder Schallschutzelement zu schaffen,
welches durch Ausnutzung des Helmholtzeffektes auch die Bekämpfung sehr niedriger
Frequenzen ermöglicht.
[0026] Um dem Schallfeld möglichst viel Energie zu entziehen ist gemäß den Merkmalen des
Anspruches 14 vorgesehen, die Innenwand des Plattenelementes mit einer Gewebe bzw.
Vliesschicht zu versehen. Dadurch wird auch die Absorptionswirkung breitbandiger gemacht.
[0027] Um den Resonanzraum noch zu vergrößern, ohne dabei die Höhe oder Breite des Profilelementes
erhöhen zu müssen, kann gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 15 auch
das Profilelement an seinen Stegen mit Öffnungen versehen sein.
[0028] Durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 16 kann des erfindungsgemäße Deckenelement
auch als Außenwand eingesetzt werden, wobei die überstehende Dachhaut mit dem jeweiligen
nächsten Deckenelement verbunden wird und so ein dichtes Dach entsteht.
[0029] Durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 17 kann das erfindungsgemäße Schallschutzelement
besonders vorteilhaft im Tunnelbau eingesetzt werden.
[0030] Bei der Fertigung eines erfindungsgemäßen Konstruktionselementes mit gelochtem Plattenelement
ist der zeitaufwendigste Produktionsvorgang das Fertigen der Öffnungen im Plattenelement.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich daher auch auf ein Verfahren zur Herstellung
solcher Öffnungen. Das Verfahren gemäß Anspruch 18 zeichnet sich gegenüber herkömmlichen
Verfahren wie Bohren durch eine wesentlich schnellere Fertigungszeit sowie geringere
Herstellkosten aus. Durch Variation der Schnitttiefen, des Schnittabstandes sowie
der Schnittbreite können das Aussehen und die Anordnung der Öffnungen definiert werden
und den akustischen Erfordernissen angepasst werden. Als weitere positive Auswirkung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich eine erhebliche Oberflächenvergrößerung
des Plattenelementes, wodurch sich das Absorptionsverhalten des Bauelementes wesentlich
verbessert. Das Verfahren hat weiters den Vorteil, dass durch Variation des Winkels
der Schnittführung an der Sichtfläche des Plattenelementes eine optische Auflockerung
großflächiger Bauteile erzielen lässt.
[0031] Die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 19 verhindern ein Verschmutzen der Einschnitte
und somit eine Verschlechterung des Absorptionsvermögens des erfindungsgemäßen Konstruktionselementes.
[0032] Im Anschluss erfolgt nun eine detaillierte Beschreibung eines erfindungsgemäßen Wand-,
Decken- und Schallschutzelementes. Dabei zeigt:
- Fig.1
- eine axonometrische Ansicht eines Wand- oder Deckenelementes mit komplett gefüllten
Hohlräumen
- Fig.2
- eine axonometrische Ansicht eines Wand- oder Deckenelementes mit teilweise gefüllten
Hohlräumen
- Fig.3
- eine axonometrische Ansicht eines Wand-, Deckenund Schallschutzelementes ohne gefüllte
Hohlräume
- Fig.4
- eine axonometrische Ansicht eines Deckenelementes mit überlappender Dachhaut und zusätzlichem
Dämmelement
- Fig.5
- eine axonometrische Ansicht eines Wand-, Deckenund Schallschutzelementes mit einer
Kombination aus Trapezprofilen
- Fig.6
- eine axonometrische Ansicht eines Wand-, Deckenund Schallschutzelementes mit gestanztem
Profilelement und Zusatzbewehrungen
- Fig.7
- eine Schnittansicht entlang der Linie AA aus Fig.9 eines Wand-, Decken- und Schallschutzelementes
mit perforiertem Plattenelement
- Fig.8
- eine axonometrische Ansicht eines Wand-, Deckenund Schallschutzelementes mit perforiertem
Plattenelement
- Fig.9
- eine Ansicht eines gebogenen Wand-, Decken- und Schallschutzelementes
- Fig.10
- eine Schnittansicht eines Wand-, Decken- und Schallschutzelementes mit Betonausguß
- Fig.11
- eine axonometrische Ansicht eines Wand-, Deckenund Schallschutzelementes mit Betonausguß
- Fig.12
- eine Schnittansicht entlang der Linie BB aus Fig.14
- Fig.13
- eine axonometrische Ansicht eines Wand-, Deckenund Schallschutzelementes mit alternativer
Perforierung
- Fig.14
- eine axonometrische Ansicht eines Wand-, Deckenund Schallschutzelementes mit V-förmigen
Einschnitten
- Fig.15
- eine Draufsicht auf ein eines Wand-, Decken- und Schallschutzelement mit V-förmigen
Einschnitten
- Fig.16
- eine Schnittansicht entlang der Linie BB aus Fig.16
- Fig.17
- eine Schnittansicht entlang der Linie AA aus Fig.16
[0033] Fig.1 zeigt ein Plattenelement 1, welches an einer flächigen Seite eines Profilelementes
2, vorzugsweise eines Trapezprofilelementes, angeordnet ist. Weiters ist an der anderen
flächigen Seite des Profilelementes 2 ebenfalls ein Plattenelement 3 befestigt sein.
Erfindungsgemäß handelt es sich bei dem Material der Platten 1,3 um Holzwolle. Die
Befestigung erfolgt mittels Klebstoff, beispielsweise Polyurethan Schaumklebstoff.
[0034] Das erfindungsgemäße Element wird vorzugsweise in dieser Konfiguration an die Baustelle
geliefert. Typischerweise werden dabei Baulängen von 4m bis 5m für Decken und 2.7
bis 3,5m für Wände vorgefertigt. Mit dieser Länge können die meisten erforderlichen
Raumgrößen abgedeckt werden. Durch Zurechtschneiden der Wand- bzw. Deckenelemente
können diese auch problemlos für kleinere Räume verwendet werden.
[0035] Die typischerweise vorgefertigte Breite ist in etwa 50cm für Decken und 2.5 m für
Wände. Durch Aneinanderreihen mehrerer vorgefertigter Wand- bzw. Deckenelemente können
somit Wände und Decken beliebiger Breite hergestellt werden. Das spezifische Gewicht
dieser Elemente beträgt bei Verwendung von Blechprofilen und Holzwolle- bzw. Holzwolleverbundplatten
ca. 30 kg/m
2. Die Höhe der Trapezprofile variiert typischerweise zwischen 3cm und 30cm. Selbstverständlich
kann auch eine auf ein spezielles Bauvorhaben abgestimmte Fertigung der Elemente erfolgen.
[0036] Die Wand- bzw. Deckenelemente sind werksseitig bereits mit den erforderlichen Installationsöffnungen
für elektrische Leitungen, Wasserleitungen usw. versehen.
[0037] Die dem Betrachter zugewandte Seite des Plattenelementes 1 kann bereits mit einer
optisch gestalteten Oberfläche versehen sein. In diesem Fall ist diese Oberfläche
mit einer Schutzfolie überzogen, so dass es an der Baustelle bzw. beim Transport nicht
zu einer Beschädigung dieser Oberfläche kommt. Diese Folie wird nach dem Einbau abgezogen.
[0038] Der Einbau der Wand- bzw. Deckenelemente erfolgt mittels Hebezeug oder händisch,
entsprechend den Baustellenbedingungen. Das Unterrüsten erfolgt nach statischen Erfordernissen.
Nach dem Verlegen mehrere Wand- bzw. Deckenelemente nebeneinander werden die jeweiligen
Blechprofilelemente 2 an den Stößen 8 erforderlichenfalls mittels eines U-förmigen
Blechprofiles aneinandergeklemmt, um einerseits das Ausrinnen von Zementmilch während
des Betoniervorganges zu verhindern und andererseits einen elektrisch leitenden Käfig
(Farradayischen Käfig) herzustellen. Eine optimale Abschirmung gegen elektromagnetische
Strahlen wird erreicht wenn sowohl erfindungsgemäße Wand- als auch Deckenelemente
zum Einsatz kommen, wobei die jeweiligen Blechprofilelemente elektrisch leitend verbunden
werden und anschließend geerdet werden. Öffnungen in den Elementen (Fenster)bedürfen
dann einer speziell auf diesen Verwendungszweck abgestimmten marktüblichen Konstruktion.
[0039] Das erfindungsgemäße Wand- bzw. Deckenelement wird dann mit Beton 4 ausgegossen,
wobei entweder sämtliche durch das Trapezprofil 2 und die Plattenelemente 1,3 begrenzten
Hohlräume 6,7 ausgegossen werden oder aber nur ein Teil 7. Weiters ist es auch möglich
einen Teil 7 der Hohlräume mit Beton auszugießen, während der andere Teil 6 mit einem
Isoliermaterial 5, wie beispielsweise Steinwolle oder wärmedämmenden Papierflocken
welche eingeblasen werden gefüllt wird. Zusatzbewehrungen und Flächenbewehrungen können
selbstverständlich auf bekannte Art und Weise vor dem Gießen eingelegt werden um die
Tragfähigkeit zu erhöhen. Zu diesem Zweck können die Trapezblechprofilelemente gestanzt
ausgeführt sein, um ein maßgenaues Einziehen der zusätzlichen Bewehrungen 11 zu ermöglichen
(Fig.6). Größere Öffnungen in den Stegen der Profile ermöglichen eine durchgehende
Verbindung des Betonkernes uns somit eine höhere Belastbarkeit des Wandelementes.Das
Einziehen einer etwa erforderlichen Bewehrung kann vorzugsweise bereits werksseitig
durchgeführt werden, ist jedoch auch an der Baustelle möglich.
[0040] Fig.4 zeigt ein erfindungsgemäßes Deckenelement das neben dem bereits beschriebenen
Aufbau zusätzlich mit einer eigenen Dämmschicht 10 versehen ist, welche an der dem
Plattenelement 1 gegenüberliegenden Seite des Profilelementes 2 befestigt ist. Die
Dämmschicht 10 ist von einer Dachhaut 9 bedeckt, welche die Dämmschicht 10 an einer
Seite 11 überlappt. Auf diese Art und Weise kann durch Aneinanderreihen erfindungsgemäßer
Dachelemente und Befestigung des überlappenden Bereichs der Dachhaut 9 am jeweils
nächsten Dachelement ein isoliertes und wasserdichtes Dach geschaffen werden.
[0041] Die Befestigung der erfindungsgemäßen Deckenelemente erfolgt entweder an einer Unterkonstruktion
oder Auflagerung der Platten auf Binder von Hallenkonstruktionen oder Pfetten.
[0042] Soll das Wandelement als Auflager für eine Stahlbetondecke oder eine sich aus erfindungsgemäßen
Deckenelementen zusammensetzende Decke dienen, wird das äußere Plattenelement um die
Deckenstärke höher gezogen.
[0043] Wird das erfindungsgemäße Element als Straßenschallschutzelement eingesetzt erfolgt
die Montage in steinigem Untergrund über einen Fundamentschlitz. Dieser wird etwa
in der Stärke des Lärmschutzwallelementes in statisch erforderlicher Tiefe gegraben
oder gefräst und mit einer exakt auf die erforderliche Höhe abgeglichenen Sauberkeitsschichte
aus Beton versehen. Danach werden die Elemente mittels Hebezeug versetzt und mit Schrägstützen
provisorisch gehalten, sowie fluchtgerecht ausgerichtet. Anschließend wird der Fundamentgraben
bis auf Erdbodenoberkante beidseitig, sowie an der Innenseite des Elementes bis auf
Erdbodenoberkante mit Beton aufgefüllt, um die erforderliche Einspannung zu erreichen.
Der aus dem Erdboden herausragende Teil des Elementes bleibt hohl, um die Verformbarkeit
des Bauelementes im Falle eines Aufpralles eines Autos zu erhalten. Als Witterungsschutz
wird abschließend an der Oberseite ein Deckblech in der Weise montiert, daß eine innenseitige
Luftzirkulation das Ausdampfen auftretenden Kondenswassers ermöglicht. Abschließend
wird die Schutzfolie an den optisch gestalteten Oberflächen, falls vorhanden, abgezogen,
womit die Lärmschutzwand fertiggestellt ist. Abschließende Rekultivierung und Begrünung
komplettiert die Baumaßnahme.
[0044] Bei vorliegen von sandigem Boden wird auf das Graben eines Fundamentschlitzes verzichtet
und folgende Vorgangsweise gewählt:
Unter Zuhilfenahme einer vorbereiteten Rammschablone werden vorbereitete Trapezblechprofile
mit einer Breite von einem Meter und entsprechender Profil- und Blechstärke und werksmäßig
eingewalzten Schlössern, ähnlich Spundwände mittels einer Schwingramme in den Erdboden
eingetrieben. Die Länge der Profile entspricht der projektmäßig vorgesehenen Höhe
der Lärmschutzwand zuzüglich der statisch erforderlichen Einspanntiefe in den Untergrund.
Da die Trapezblechprofile in Ihrer Querrichtung biegeweich sind, lassen sich hierbei
unter Zuhilfenahme geeigneter Rammschablone etwa erforderliche Kurven sehr sauber
herstellen, so daß auf eine polygonale Gestaltung der Lärmschutzwand verzichtet werden
kann. Nach Einrammen der Trapezeblechprofile erfolgt die Montage der einoder beidseitigen
Beplankung mit Holzwolle-Schallschutzplatten in Form von Verklebung wie bei werksmäßiger
Herstellung zuzüglich mechanischer Befestigung. Die Lärmschutzplatten werden bei dieser
Montageart im Verband montiert und im Falle einer Kurvenführung entsprechend der Krümmung
der Lärmschutzwand bei der Montage gebogen und auf die senkrecht stehenden Trapezblechspanten
aufgezogen. Abschließend erfolgt eine allenfalls erforderliche Ausfüllung mit Splitt
oder Sand, wenn nicht projektmäßig das Hohlbleiben der Wand ausreichend ist oder aus
statischen Gründen eine Betonfüllung vorgesehen ist. Im Anschluß erfolgt die Montage
eines Abdeckbleches in der bereits oben beschriebenen Form.
[0045] Sollte das erfindungsgemäße Lärmschutzelement in konventioneller Form montiert werden,
d.h.zwischen in vorgegebenem Abstand versetzten Stahlprofilen eingehängt werden, so
wird es in diesem Falle mit "liegendem" Tragprofil vorgefertigt und eingebaut, um
die erforderliche statische Widerstandsfähigkeit zu erlangen.
[0046] Diese Bauweise ermöglicht durch geeignete Auswahl der Trapezblechprofile eine größere
Elementlänge im Vergleich zu herkömmlichen Konstruktionen und dadurch einen weiteren
Stützenabstand (ca.6.Om) was eine Kostenreduktion im Bereich der Fundierung zur Folge
hat.
[0047] Fig.7 und Fig.8 zeigt ein erfindungsgemäßes Wand-, Decken- und Schallschutzelement,
wobei ein Plattenelement 3 Öffnungen 12 zur Ausnutzung des sogenannten Helmholtzeffektes
zur Absorption tiefer Frequenzen aufweist. Der restliche Aufbau des Wand-, Decken-
und Schallschutzelementes ist jenem mit Plattenelement ohne Öffnungen identisch.
[0048] Fig.9 zeigt als alternatives Ausführungsbeispiel ein Wand-, Decken- und Schallschutzelement
in gekrümmter Ausführung, wobei das Plattenelement 3 mit Öffnungen 12 versehen ist.
Ein solches Wand-, Decken- und Schallschutzelement kann vorzugsweise im Tunnelbau
eingesetzt werden.
[0049] Fig.10 und Fig.11 zeigen jeweils ein Wand-, Decken- und Schallschutzelement mit perforiertem
Plattenelement 1 wobei die dem Plattenelement 1 abgewendeten Hohlräume des Profilelementes
2 mit Beton 4 ausgegossen sind.
[0050] Fig.12 und Fig.13 zeigen ein Wand-, Decken- und Schallschutzelement mit alternativ
angeordneten Öffnungen 12 am Plattenelement 3. Die Anordnung, Form, Anzahl sowie die
Größe der Öffnungen 12 richtet sich dabei nach der gewünschten Absorption der Einzelfrequenzen.
[0051] Fig.14 bis Fig.17 zeigen ein Wand-, Decken- und Schallschutzelement mit einem perforierten
Plattenelement 3, wobei dessen Öffnungen gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
wurden. An der dem Betrachter zugewandten Seite sind die V-förmigen Einschnitte 13a
zu erkennen. Durch Anordnung von rechteckigen Einschnitten an der dem Betrachter abgewandten
Seite des Plattenelementes 3 entstehen im Überlappungsbereich der Einschnitte die
Öffnungen 12.
1. Wand-, Decken- und Schallschutzelement, welches nebeneinanderverlegt eine durchgehende
Wand-, Decken- oder Schallschutzfläche bildet, mit einem Profilelement (2), welches
zwischen zwei Plattenelementen (1,3) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenelemente (1,3) Holzwolle- bzw. Holzwolleverbundplatten sind und das Profilelement
(2) mit den Plattenelementen (1,3) verklebt ist.
2. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement (2) aus Stahl gefertigt ist.
3. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement (2) aus einer zementgebundenen gepressten Fasermischung vorzugsweise
aus Hanf- Flachs, Glas oder Kunststoffasern hergestellt ist.
4. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff ein Polyurethan Schaumklebstoff ist.
5. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement (2) ein im Querschnitt trapezförmiges Profilelement ist.
6. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement (2) eine Kombination aus im Querschnitt trapezförmigen Profilelementen
ist.
7. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement (2) und das Plattenelement (1,3) entlang derer Längskanten im wesentlichen
bündig miteinander abschließen, wobei das Profilelement an diesen Kanten eine vom
Plattenelement abstehende Leiste (8) aufweist, welche über eine im wesentlichen U-förmige
Blechleiste mit einem am daneben verlaufenden Wand- und Deckenelement angeordneten
Profilelement elektrisch leitend verbindbar ist.
8. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die von zwei Plattenelementen (1,3) und dem Profilelement (2) bzw. der Kombination
von Profilelementen begrenzten Hohlräume (6,7) mit mindestens einem Zusatzmaterial
gefüllt sind.
9. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzmaterial Beton Splitt oder Sand ist.
10. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzmaterial ein Isoliermaterial, vorzugsweise Steinwolle ist.
11. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlräume (6,7) abwechselnd mit Beton und mit einem Isoliermaterial gefüllt sind.
12. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement (2) bzw. die Kombination von Profilelementen mit vorzugsweise gestanzten
Öffnungen ausgeführt sind, um das maßgenaue Einziehen von zusätzlichen Bewehrungen
(11) zu ermöglichen.
13. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Plattenelement (1,3) zumindest in Bereichen, in welchen zwischen Plattenelement
(1,3) und Profilelement (2) ein Hohlraum gebildet ist, Öffnungen (12) aufweist, welche
das Eindringen von Schallwellen in den Hohlraum ermöglichen.
14. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Plattenelement (1,3) an seiner dem Profilelement (2) zugewandten Seite mit einer
Gewebe oder Vliesschicht ausgekleidet ist.
15. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement (2) an seinen Stegen mit Öffnungen versehen ist.
16. Deckenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass an der dem Profilelement (2) abgewandten Seite eines Plattenelementes (1,3) eine
Wärmedämmung (10), vorzugsweise Steinwolle angeordnet, vorzugsweise aufgeklebt ist,
auf welche wiederum eine Dachhaut (9) angeordnet, vorzugsweise aufgeklebt ist, welche
das Plattenelement (1) zumindest an einer Seite (11) überragt.
17. Wand-, Decken- und Schallschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil- (2) und Plattenelement (1) gekrümmt ausgebildet sind.
18. Verfahren zur Herstellung von Öffnungen an einem Plattenelement (1) eines Wand-, Decken-
und Schallschutzelementes gemäß Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass es folgende Schritte umfasst:
- Anbringen einer ersten Serie von vorzugsweise parallelen Einschnitten (13a) an einer
Seite des Plattenelementes (1)
- Wenden der Platte
- Anbringen einer zweiten Serie von vorzugsweise parallelen Einschnitten (13b) an
der zweiten Seite des Plattenelementes (1), wobei die zweite Serie in einem definierten
Winkel, vorzugsweise im rechten Winkel zur ersten Serie angeordnet ist
wobei die Summe der Tiefen der Einschnitte entlang beider Seiten der Platte größer
als die Gesamtdicke der Platte ist.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte (13a,13b) keilförmigen Querschnitt aufweisen.