(19)
(11) EP 1 264 944 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.12.2002  Patentblatt  2002/50

(21) Anmeldenummer: 01120396.5

(22) Anmeldetag:  27.08.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 06.06.2001 CH 10282001

(71) Anmelder: ETERNIT AG
CH-8867 Niederurnen (CH)

(72) Erfinder:
  • Helbling, Christof
    8733 Eschenbach (CH)

(74) Vertreter: Troesch Scheidegger Werner AG 
Schwäntenmos 14
8126 Zumikon
8126 Zumikon (CH)

   


(54) Abdeckplatte


(57) Die neuartige rechteckige Abdeckplatte (2) weist entlang des oberen bzw. unteren Randes (2', 2") rückseitig angebrachte Profilleisten (3 bzw. 4) auf, von denen die obere Leiste (3) nach oben über den Plattenrand (2') vorsteht und zur Befestigung an einer Unterkonstruktion dient.
Die Profilleisten (3 bzw. 4) benachbarter Platten (2) sind dank einer Nut- und Kamm-Konstruktion (6; 9) zusammensteckbar, so dass eine direkte Befestigung des jeweils unteren Plattenrandes (2") an der Unterkonstruktion überflüssig wird.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine rechteckige Abdeckplatte, insbesondere Fassadenplatte, zur Befestigung an einer Unterkonstruktion.

[0002] Abdeckplatten, insbesondere solche aus Faserzement, werden auf vielfältige Weise an Unterkonstruktionen befestigt. Dies erfolgt üblicherweise durch geeignete Verschraubungen, wobei wegen der nur relativen Steifigkeit die Abstände der Unterkonstruktionsbauteile nicht sehr gross gewählt werden können. Bei unsichtbaren Plattenbefestigungen sind bisher sehr kompliziert aufgebaute Konstruktionen erforderlich. Der Verlegeaufwand ist bei bekannten Platten recht gross.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine Platte so auszubilden bzw. auszurüsten, dass eine unsichtbare Befestigung bei grosser Verlegeleistung und möglichst einfacher Unterkonstruktion erreicht werden kann.

[0004] Diese Aufgabe wird bei einer rechteckigen Abdeckplatte eingangs definierter Art erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.

[0005] Besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

[0006] Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von erfindungsgemässen Abdeckplatten zur Bildung einer Plattenwand und ist im kennzeichnenden Teil von Anspruch 7 definiert.

[0007] Dank der erfindungsgemässen Ausgestaltung der Platten werden diese dank der beiden Profilleisten ausgesteift, was grössere Unterkonstruktionsabstände erlaubt, ermöglichen eine einfache unsichtbare Befestigung und, dank der Steckverbindung, eine hohe Verlegeleistung.

[0008] Das Anbringen der Profilleisten auf den Plattenrückseiten erfolgt werkseits.

[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels noch etwas näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
einen Vertikalschnitt durch einen Ausschnitt einer Plattenwand mit zwei aneinandergrenzenden Plattenrändern und den daran angebrachten Profilleisten, und
Fig. 2 und 3
rein schematisch, mehrere an einer Unterkonstruktion befestigte Platten nach der Erfindung.


[0010] Fig. 1 zeigt, wie auf einer Unterkonstruktion 1, z.B. einer Lattung, Faserzementplatten 2 befestigt sind.

[0011] Die Platten 2 sind dazu mit Profilleisten 3 bzw. 4 aus Kunststoff oder aus Metall ausgerüstet, welche entlang dem oberen bzw. unteren Plattenrand 2' bzw. 2" verlaufen und mittels eines Klebers 5 an der Plattenrückseite befestigt sind.

[0012] Die Profilleiste 3, welche entlang dem oberen Plattenrand 2' verläuft, steht nach oben über diesen Rand vor und weist eine Nut 6 auf. Ferner sind Bohrungen 7 vorgesehen, um die Profilleiste 3 und damit die Platte 2 an ihrem oberen Rand 2' mit der Unterkonstruktion 1 zu verschrauben (Schrauben 8).

[0013] Am unteren Rand 2" jeder Platte 2 ist etwas zurückversetzt eine weitere Profilleiste 4 aufgeklebt, welche mit einem Kamm 9 versehen ist, welcher in die Nut 6 am oberen Rand 2' der darunter angeordneten benachbarten Platte 2 gesteckt ist und damit indirekt ebenfalls an der Unterkonstruktion 1 festgemacht ist (durch einfache Steckverbindung).

[0014] Die beiden Profilleisten 3, 4 lassen sich selbstverständlich soweit zusammenstecken, dass praktisch keine Horizontalfugen zwischen benachbarten Platten entstehen bzw. die Fugenbreite lässt sich durch passende Relativanordnung der Leisten 3 und 4 wählen.

[0015] Der Vorteil dieser Konstruktion liegt darin, dass dank den an den Plattenrückseiten befestigten Profilleisten 3, 4 die Platten ausgesteift werden, was grössere Unterkonstruktionsabstände erlaubt, ferner, dass eine unsichtbare Plattenbefestigung möglich ist und dank der Steckverbindung die Verlegeleistung wesentlich verbessert werden kann.

[0016] Es können längliche Platten (s. Figur 2) oder z.B. Platten der Dimension 300 x 122 mm eingesetzt werden.

[0017] Die Profilleisten 3, 4 aus Kunststoff können bei Bedarf mit einem Metallkern versehen werden und werden werkseits an den Platten angebracht (vorzugsweise durch Aufkleben). Die Profilleisten 3, 4 aus Kunststoff dichten zudem die horizontale Fuge ab.

[0018] Die Figuren 2 und 3 zeigen schematisch, wie eine Plattenwand von unten her aufgebaut wird.


Ansprüche

1. Rechteckige Abdeckplatte, insbesondere Fassadenplatte, zur Befestigung an einer Unterkonstruktion, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte entlang des oberen und unteren Plattenrandes mit auf der Plattenrückseite angebrachten Profilleisten ausgerüstet ist, wobei die obere Leiste nach oben über den Rand vorsteht, um an der Unterkonstruktion befestigt werden zu können, und die untere Leiste bezüglich dem Rand zurückversetzt ist, und dass zwecks Bildung einer Steckverbindung zwischen zwei übereinander anzubringenden Platten die eine Leiste einen Kamm und die andere eine der Aufnahme eines Kamms dienende Nut aufweist.
 
2. Abdeckplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Leiste mit einer Aufnahmenut für einen entsprechenden Kamm der unteren Leiste versehen ist.
 
3. Abdeckplatte nach einem der Ansprüche 1 - 2, dadurch gekennzeichnet, dass im nach oben vorstehenden Teil der oberen Leiste Bohrungen für Befestigungsschrauben vorgesehen sind.
 
4. Abdeckplatte nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Leisten dem gewünschten Abstand von der Unterkonstruktion entspricht.
 
5. Abdeckplatte nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leisten aus ggf. mit einem Metallkern versehenem Kunststoffprofil bestehen.
 
6. Abdeckplatte nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilleisten mittels Kleber an die Plattenrückseite befestigt sind.
 
7. Verwendung von Abdeckplatten nach einem der Ansprüche 1 - 6 zur Bildung einer Plattenwand, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst die unteren Platten mit der nach oben vorstehenden Profilleiste an der Unterkonstruktion befestigt werden, dann die nachfolgenden oberen Platten mit deren unterer Leiste in die oberen Leisten der darunter angeordneten Platte gesteckt werden und ihrerseits wieder über die obere Leiste an der Unterkonstruktion befestigt werden, wobei die Befestigungspunkte versteckt werden.
 




Zeichnung