[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fußbodenpaneel der im Oberbegriff von Anspruch
1 erläuterten Art.
[0002] Ein derartiges Fußbodenpaneel ist beispielsweise aus der EP 855 482 B1 bekannt. Das
bekannte Fußbodenpaneel besteht aus einer harten, verschleißfesten und dekorativen
Trittseite, einem Kern und einer rückwärtigen Seite, die beim Verlegen der Fußbodenpaneele
dem Untergrund zugewandt ist. Wie bei derartigen Fußbodenpaneelen üblich, sind die
Schmalseiten ringsum mit Verbindungselementen versehen, die, wie üblich, am Kern angeformt
sind oder mit ihm verbunden werden müssen. Mit Hilfe dieser Verbindungselemente können
die Fußbodenpaneele sehr leicht und einfach auch von ungeübten Personen verlegt werden.
Ein Problem bei derartigen Fußbodenpaneelen ist der Schall. Da Fußbodenpaneele üblicherweise
eine sehr harte, verschleißfeste Beschichtung oder Oberfläche aufweisen und relativ
dünn sind, werden sie meist mit einer Schalldämmung verlegt. Diese Schalldämmung wird,
wie auch beim bekannten Fußbodenpaneel, in Form einer Unterlegschicht zwischen dem
Fußbodenpaneel und der Fußbodenunterlage, beispielsweise dem Estrich oder dgl., angeordnet.
Das Ausbringen einer zusätzlichen Schalldämmungs-Unterlage kompliziert jedoch das
Verlegen. Außerdem ist die Schalldämmung, insbesondere bezüglich des Luftschalls,
nicht befriedigend.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Fußbodenpaneel mit einer verbesserten
Schalldämmung, insbesondere für Trittschall, zu schaffen.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Schalldämmschicht an der Trittseite des Kerns
hat sich herausgestellt, dass insbesondere die Erzeugung von Luftschall, und damit
auch die Luftschallkomponente des Trittschalls, merklich herabgesetzt wird, da die
Schwingungen sofort absorbiert werden. Dadurch werden weniger Schallschwingungen in
den Raum reflektiert. Aber auch der Körperschall, d.h. der im Fußboden weitergeleitete
Schall, wird reduziert, da von vornherein weniger Schall in den Kern (und von dort
auch in den Fußboden) eingeleitet wird. Es hat sich herausgestellt, dass trotz der
Schalldämmschicht, die die Trittseite des Fußbodenpaneels etwas flexibler macht, die
anderen Merkmale, d.h. der Schlagwiderstand oder der Widerstand gegen Brandspuren
durch Zigaretten usw. nicht verloren gehen.
[0006] Wenn die Schalldämmungsschicht selbst nicht Dekorqualitäten hat, so sollte die Schalldämmschicht
gemäß Anspruch 2 zwischen einer Oberflächenschicht und dem Kern angeordnet sein.
[0007] Das Material für die Schalldämmungsschicht kann jedes Material sein, das für seine
Schalldämmungseigenschaften bekannt ist und zu diesem Zweck verkauft wird. Bevorzugt
besteht die Schalldämmungsschicht gemäß Anspruch 3 aus einem dünnen, weichen, federnden
Material; insbesondere aus den Kunststoffen gemäß Anspruch 4.
[0008] Die Ansprüche 5 bis 9 beschreiben bevorzugte Möglichkeiten der Ausgestaltung der
Schalldämmschicht und ihrer Verbindung mit benachbarten Schichten nahe des Fußbodenpaneels.
[0009] Die Ansprüche 10 bis 12 beschreiben eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Kerns.
[0010] Die Auflageseite des Kerns kann, wie bei Fußbodenpaneelen üblich, gemäß Anspruch
13 durch eine ausgleichende Tragschicht gebildet werden.
[0011] Falls erforderlich, kann zwischen der Tragschicht und dem Kern gemäß Anspruch 14
eine weitere erfindungsgemäße Schalldämmschicht angeordnet werden.
[0012] Durch die Ausgestaltung nach den Ansprüchen 15 und 16 kann eine Art Wirkungstrennung
vorgenommen werden, wobei jedes der Schalldämmungsmaterialien somit speziell auf die
gewünschte Art der Dämmung, Luftschalldämmung einerseits und Körperschalldämmung andererseits,
maßgeschneidert werden.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische, schematische Darstellung eines Fußbodenpaneels, und
- Fig. 2
- einen herausvergrößerten Querschnitt aus Fig. 1.
[0014] Fig. 1 zeigt ein Fußbodenpaneel in handelsüblicher Form und Abmessung. Derartige
Fußbodenpaneele sind in großer Zahl auf dem Markt und bestehen aus rechteckigen, mehr
oder weniger langen Streifen, die eine Trittseite 2 und eine Auflageseite 3 aufweisen
und ringsum mit Verbindungselementen 4 versehen sind, mit deren Hilfe benachbarte
Fußbodenpaneele 1 leimfrei miteinander verbindbar sind. Die Verbindungselemente 4
enthalten positive und negative Schnapp- oder Rastelemente 4a, 4b, die formschlüssig
ineinander eingreifen und benachbarte Paneele fugenlos gegeneinander ziehen. Es können
jedoch einfache Nut/Feder- oder andere Verbindungen vorgesehen werden. Die Fußbodenpaneele
1 können die unterschiedlichsten Formen und das unterschiedlichste Aussehen aufweisen,
können beispielsweise als sogenanntes "Laminat" mit parkettähnlichem Aussehen, oder
auf der Basis von Echtholzparkett aufgebaut sein.
[0015] Das Fußbodenpaneel 1 ist als Laminat ausgebildet und enthält einen Kern 5, an dem
die Verbindungselemente 4 angeformt oder befestigt sind. Der Kern 5 besteht aus einer
Platte auf Holzbasis, d.h. entweder Echtholz oder eine oder mehrere Spanplatten und/oder
MDF-Platten und/oder HDF-Platten. Die Trittseite 2 des Fußbodenpaneels 1 wird durch
eine Dekor- oder Oberflächenschicht 6 gebildet, die aus einem oder mehreren dünnen
Lagen eines Fasermaterials (gewöhnlich Papier) besteht und mit dem gewünschten Dekor
(beispielsweise Holzmaserung, Stein oder dgl.) versehen sowie mit wärmehärtenden Aminoplastharzen
(gewöhnlich Melamin) imprägniert wurde, wobei sich, gegebenenfalls mit Hilfe einer
zusätzlichen Beschichtung, eine harte, widerstandsfähige Schicht bildet.
[0016] An der Trittseite 2, zwischen der Oberflächenschicht 6 und dem Kern 5, bevorzugt
direkt unterhalb der Oberflächenschicht 6, befindet sich eine Schalldämmschicht 7.
Die Schalldämmschicht 7 besteht z.B. aus einer oder mehreren dünnen Lagen eines weichen,
federnden Kunststoffmaterials, bevorzugt Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder
Polyurethan (PUR), kann jedoch aus jedem handelsüblichen Schalldämmmaterial bestehen.
[0017] Die Schalldämmschicht 7 kann direkt oder über jeweils eine oder mehrere Zwischenschichten
8 (nur eine dargestellt) mit der Oberflächenschicht 6 und dem Kern 5 verbunden sein.
Die Zwischenschicht 8 besteht aus einer oder mehreren dünnen Lagen eines mit einem
wärmehärtenden Aminoplastharz imprägnierten Fasermaterials. Alternativ und/oder zusätzlich
kann die Schalldämmschicht 7 beidseitig mit Klebstoff beschichtet sein. Es ist weiterhin
möglich, die Oberflächenschicht 6, die Wärmedämmschicht 7 und den Kern 5 allein durch
Wärme und Druck miteinander zu verpressen.
[0018] Bei der Herstellung kann die Schalldämmschicht 7 mit der Oberflächenschicht unter
hohen Temperaturen und hohem Drücken als Hochdrucklaminate oder kontinuierlich gepresste
Laminate verpresst werden. Die Schalldämmschicht 7 kann weiterhin am Substrat 5 bei
niedrigen Temperaturen und Drücken mit dem Kern verbunden werden. Schließlich kann
die Schalldämmschicht 7 zusammen mit der Oberflächenschicht 6 direkt mit dem Kern
verpresst werden.
[0019] An der der Auflageseite 3 zugewandten Unterseite des Kerns 5 kann, wiederum über
eine Zwischenschicht 8 und/oder eine Klebschicht, eine weitere Schalldämmschicht 7'
befestigt werden, die ähnlich der Schalldämmschicht 7 ausgebildet ist und aus den
gleichen Materialien besteht.
[0020] Den Abschluss des Laminats bildet eine Tragschicht 9, die aus den üblicherweise für
diese Tragschicht 9 bei Fußbodenpaneelen verwendeten Materialien besteht. Bevorzugt
besteht die Tragschicht 9 aus einem imprägnierten Papier oder Furnieren, wobei die
Tragschicht 9 auch mit der Schalldämmschicht 7' in gleicher Weise kombiniert werden
kann, wie die Oberflächenschicht 6 mit der oberen Schalldämmschicht 7.
[0021] Gegebenenfalls ist eine weitere Schalldämmschicht 10 vorgesehen, die in üblicher
Weise entweder als weitere Schicht des Fußbodenpaneels 1 ausgebildet ist oder als
getrennte Unterlage vor dem Verlegen der Fußbodenpaneele 1 ausgelegt wird. Die weitere
Schalldämmschicht 10 besteht aus üblichen schalldämmenden Materialien, wobei es sich
hier jedoch anbietet, die weitere Schalldämmschicht 10 speziell für die Dämmung von
Körperschall auszulegen, so dass die Einleitung von Schall in die Fußbodenunterlage
reduziert wird. In Verbindung mit der weichen, federnden Schalldämmschicht 7 zwischen
dem Kern 5 und der Oberflächenschicht 6, die speziell das Entstehen von Luftschall,
insbesondere in den als besonders störend empfundenen hohen Frequenzen, dämmt, ergibt
sich ein besonders wirksames Schalldämmungssystem, das in der Lage ist, insbesondere
Trittschall mit seinen Luftschall- und Körperschallanteilen sehr wirksam zu dämmen.
[0022] In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiels könnte beispielsweise
die Schalldämmschicht selbst als Oberflächenschicht ausgebildet sein. Auch die verwendeten
Materialien und die Anzahl und Arten der Schichten können auf die speziellen Bedürfnisse
für den gewünschten Einsatzzweck abgestimmt werden. Obwohl sich die erfindungsgemäße
Ausgestaltung besonders für leimfrei zu verlegende Fußbodenpaneele eignet, die mit
Verbindungselementen versehen sind, da durch die Verbindungselemente das Auftreten
von Schallschwingungen und/oder die Schallleitung innerhalb der Fußbodenpaneele gefördert
wird, so dass hier die Vorteile der erfindungsgemäßen Ausgestaltung augenfällig sind,
eignet sich die erfindungsgemäße Ausgestaltung auch für verleimte Fußbodenpaneele
ohne oder mit zusätzlich vorgesehenen Verbindungselementen.01
1. Fußbodenpaneel (1), insbesondere zum Verlegen mit Hilfe von Verbindungselementen (4),
mit einem Kern (5), einer oberen Trittseite (2) und einer unteren Auflageseite (3),
sowie einer Schalldämmschicht (7, 7'), dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmschicht (7) an der der Trittseite (2) zugewandten Seite des Kerns (5)
angeordnet ist.
2. Fußbodenpaneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmschicht (7) zwischen einer Oberflächenschicht (6) und dem Kern (5)
angeordnet ist.
3. Fußbodenpaneel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmschicht (7) wenigstens eine dünne, weiche, federnd nachgiebige Schicht
enthält.
4. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmschicht (7) aus Kunststoff, insbesondere aus PE, PP oder PUR besteht.
5. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmschicht (7) an wenigstens einer Seite mit einem Klebstoff beschichtet
ist.
6. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmschicht (7) über wenigstens eine dünne Zwischenschicht (8) aus einem
imprägnierten Fasermaterial mit dem Kern (5) verbunden ist.
7. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmschicht (7) mit dem Kern (5) verpresst ist.
8. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmschicht (7) mit der Oberflächenschicht (6) verpresst ist.
9. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmschicht (7), die Oberflächenschicht (6) und der Kern (5) miteinander
verpresst sind.
10. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (5) wenigstens eine Platte auf Holzbasis enthält.
11. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (5) wenigstens eine Spanplatte, und/oder eine MDF-Platte und/oder eine HDF-Platte
enthält.
12. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (4) am Kern (5) angeformt sind.
13. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageseite (3) eine Tragschicht (9) enthält.
14. Fußbodenpaneel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Tragschicht (9) und dem Kern (5) eine weitere Schalldämmschicht (7')
angeordnet ist.
15. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmschicht (7, 7') zur Dämmung von Luftschall ausgebildet ist.
16. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an der Auflageseite (3) eine körperschalldämmende Schicht (10) angeordnet ist.