[0001] Die Erfindung betrifft ein Gebäude, insbesondere ein Hoteloder Appartementgebäude,
mit wenigstens zwei Geschossen. Bekannte Gebäude umfassen in der Regel eine Tiefgarage,
in der Fahrzeuge abgestellt werden können. Um von den Fahrzeugabstellplätzen zu den
Hotelzimmer- oder Appartementeinheiten zu gelangen, ist es erforderlich, Treppenhäuser
oder Liftanlagen zu benutzen. Wenn die Hotelzimmer- oder Appartementbenutzer nicht
zu vernachlässigendes Gepäck mit sich bringen, kann die Benutzung von Treppenhäusern
oder Liftanlagen mühselig sein. Ferner ist nicht gewährleistet, dass das Fahrzeug
unmittelbar neben einer Treppenanlage bzw. einer Liftanlage abgestellt werden kann,
so dass die Distanz zwischen dem Abstellplatz und dem Treppenaufgang bzw. der Liftanlage
zu überwinden ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist zur Abhilfe der genannten Probleme bekannt, eingeschössige
Gebäude bereitzustellen, bei denen der Fahrzeugabstellplatz unmittelbar an die Hotelzimmer-
bzw. Appartementeinheiten angrenzen. Derartige Gebäude werden in der Regel als "Motel"
bezeichnet. Nachteil dieser Gebäude ist, dass sie einen großen Flächenverbrauch mit
sich bringen.
[0003] Aus der DE-AS 1 916 391 ist ein mehrstockiges Gebäude bekannt geworden, das Baueinheiten
aufweist jeweils bestehend aus einem Einstellraum für einen Wohnwagen und einem Aufenthaltsraum,
wobei die beiden Räume hintereinander angeordnet sind und eine Wohneinheit bilden.
Das bekannte Gebäude ist nicht dazu geeignet, dass Kraftfahrzeuge auf den Einstellräumen
abgestellt werden. Eine Abführung von Abgasen von auf den Einstellräumen betriebenen
Fahrzeugen ist nicht vorgesehen. Ferner sind die Einstellräume so angeordnet, dass
sie künstlich zu beleuchten sind.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gebäude, und insbesondere
ein Hotel- oder Appartementgebäude, bereitzustellen, das den Nachteilen des Stand
der Technik abhilft. Dabei soll zum einen die Möglichkeit gegeben werden Fahrzeuge
unmittelbar angrenzend an die Hotelzimmer- oder Appartementeinheit abzustellen; zum
anderen soll das Gebäude einen geringen Flächenverbrauch aufweisen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Gebäude mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein
derartiges Gebäude hat den Vorteil, dass über das Fördermittel das Fahrzeug unmittelbar
vor den Hotelzimmer- oder Appartementeinheiten abgestellt werden kann. Da das Gebäude
nicht flächig ausgerichtet ist, sondern eine Vielzahl von Geschossen vorsehen kann,
ist der Grundflächenbedarf für das Gebäude sehr gering.
[0006] Wenn jede Hotelzimmer- oder Appartementeinheit jeweils einen unmittelbar seitlich
an die Hotelzimmer- oder Appartementeinheiten angrenzenden Fahrzeugabstellplatz aufweist,
wird eine Abgasabführung auf einfache Art und Weise möglich, beispielsweise in Verbindung
mit den Maßnahmen gemäß Anspruch 7. Außerdem kann, zumindest bei Tag, auf eine künstliche
Beleuchtung verzichtet werden. Ferner wird der zur Verfügung stehende Raum besser
genutzt.
[0007] Ein insbesondere dreieckiger Grundriss hat den Vorteil, dass eine optimale Raumaufteilung
von Abstellplätzen und Hotelzimmer- oder Appartementeinheiten realisiert werden kann.
[0008] Vorteilhafterweise dient die Einfahrt, über die die Fahrzeuge in das Fördermittel
gelangen, ebenfalls als Ausfahrt, uber die die Fahrzeuge aus dem Fördermittel in das
Freie gelangen können.
[0009] Vorteilhafterweise kann ferner vorgesehen sein, dass das Basisgeschoss das Erdgeschoss
ist. Andernfalls ist denkbar, dass über eine Rampe bzw. über eine Brückenzuführung
nicht das Erdgeschoss, sondern ein beliebiges Geschoss das Basisgeschoss bilden kann.
[0010] Besonders günstige Platzverhältnisse ergeben sich dann, wenn die Abstellplätze in
dem jeweiligen Geschoss sternförmig um die Fördereinrichtung angeordnet sind. Dies
hat ferner den Vorteil, dass die Fahrzeuge weitgehend geradlinig aus dem Fördermittel
auf die jeweiligen Abstellplätze zu fahren sind. Schwierige Fahrmanöver entfallen
damit.
[0011] In diesem Zusammenhang ist erfindungsgemäß denkbar, dass über eine Ausfahrrichtung
zwei aneinander angrenzende, nebeneinander liegende Abstellplätze bedient werden.
Dies hat den Vorteil, dass die Anzahl der Abstellplätze erhöht wird, ohne dass zusätzliche,
aufwendige Maßnahmen im Hinblick auf das Fördermittel und die Bereitstellung von Parkfläche
zu ergreifen sind. Dabei kann das Ausfahren aus dem Fördermittel auf den jeweiligen
Abstellplatz vorzugsweise rückwärts erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass das die Fahrzeuge
stets vorwärts in das Fördermittel einzufahren sind.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die dem
Fördermittel abgewandten Seiten der Abstellplätze in das Freie gerichtete Öffnungen
aufweisen oder unmittelbar an das Freie grenzen. Dies hat den Vorteil, dass Fahrzeugabgase,
die beim Fahren des Fahrzeuges aus dem Fördermittel heraus auf den Abstellplatz entstehen,
schnell und wirksam abgeführt werden.
[0013] Vorteilhafterweise ist das Fördermittel im Bereich des Schwerpunktes des Dreiecks
angeordnet bzw. verläuft in einer Linie senkrecht zum Grundriss durch den Schwerpunkt.
[0014] Eine derartige Ausgestaltung hat den Vorteil, dass für die Abstellplätze relativ
wenig Platz benötigt wird. Die Abstellplätze grenzen dennoch an die Mantelfläche des
Gebäudes an; die dem Fördermittel abgewandten Seiten der Abstellplätze können demnach
unmittelbar an das Freie grenzen. Im Gegensatz zu den wenig Grundfläche benötigenden
Abstellplatzen können die Hotelzimmer- bzw. Appartementeinheiten relativ großzügig
zwischen der Winkelhalbierenden und dem jeweiligen Abstellplatz ausgeführt werden.
[0015] Erfindungsgemäß ist denkbar, dass das Gebäude im Wesentlichen die Form eines senkrechten
Dreieckzylinders, und insbesondere die Form eines senkrechten Dreieckkegels, aufweist.
Ein senkrechter Dreieckzylinder hat den Vorteil, dass sämtliche Geschosse identisch
ausgefuhrt werden können. Bei einem senkrechten Dreieckkegel werden die einzelnen
Hotelzimmer- bzw. Appartementeinheiten je nach Geschoss verschieden groß ausgeführt.
In diesem Zusammenhang ist denkbar, dass das oberste Geschoss die größte Grundfläche
und damit die exklusiveren Hotelzimmer- bzw. Appartementeinheiten aufweist.
[0016] Eine weitere, besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass
das Gebäude Fahrzeuge umfasst, die zusammen mit den Hotelzimmer- bzw. Appartementeinheiten
dem jeweiligen Hotelzimmer- bzw. Appartementbenutzer zur Verfügung gestellt werden.
Dies hat den Vorteil, dass die Hotelzimmer- bzw. Appartementbenutzer ohne Fahrzeug
anreisen können. Zusammen mit der Hotelzimmer- bzw. Appartementeinheit wird ein Fahrzeug
zur Verfügung gestellt, das unmittelbar an die jeweilige Hotelzimmer- bzw. Appartementeinheit
angrenzend abgestellt werden kann.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben und erläutert ist.
[0018] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1:
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Gebäude; und
- Fig. 2:
- den Schnitt entlang der Linie II gemäß Fig. 1 bzw. dem zugehörigen Geschossgrundriss.
[0019] Der in Fig. 1 dargestellte Schnitt entlang der Linie I in Fig. 2 zeigt ein Hotelgebäude
10 mit einem Erdgeschoss und acht weiteren Geschossen. Das Erdgeschoss weist eine
mit 12 gekennzeichnete Einfahrt auf. In der Einfahrt ist ein Fahrzeug 14 dargestellt.
Das Gebäude 10 sieht ferner ein Fördermittel in Form eines Hubliftes 16 vor. Der Hublift
16 ist entlang der Achse a zwischen den einzelnen Geschossen axial verfahrbar. In
der in der Fig. 1 dargestellten Position des Hubliftes 16 kann das Fahrzeug 14 auf
die Aufnahmeplattform 18 des Hubliftes 16 bewegt werden. Über den Hublift 16 können
Fahrzeuge von einem Geschoss zu einem anderen Geschoss gefördert werden. Fig. 1 zeigt
gestrichelt den Hublift 16, wie er das dritte Geschoss bedient.
[0020] Die Fig. 2 zeigt, dass das Gebäude einen Grundriss aufweist, der im Wesentlichen
einem gleichseitigen Dreieck mit den Eckpunkten B, C, D und mit den Seitenwänden b,
c und d entspricht. Der Grundriss sieht sechs Abstellplätze 20, 21, 22, 23, 24 und
25 vor, wobei jeweils zwei Abstellplätze aneinander angrenzen bzw. nebeneinander liegen.
Die Abstellplätze 20 - 25 sind um den Hublift 16 sternförmig angeordnet. Die jeweils
benachbarten Abstellplätze 20 und 21, 22 und 23, 24 und 25 liegen im Bereich der Höhen
des Dreiecks B, C, D.
[0021] Die sich im Schwerpunkt des Dreiecks B, C, D befindende Aufnahmeplattform 18 des
Hubliftes 16 ist um die Achse a über eine Drehvorrichtung drehbar gelagert. Dies ermöglicht
ein Ausrichten des sich auf der Aufnahmeplattform 18 befindenden Fahrzeuges in eine
Ausfahrrichtung. Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren sind drei Ausfahrrichtungen
vorgesehen, nämlich eine erste Ausfahrrichtung zu den beiden Abstellplätzen 20, 21,
eine zweite Ausfahrrichtung zu den beiden Abstellplätzen 22, 23 und eine dritte Ausfahrrichtung
zu den Abstellplätzen 24, 25. Über eine Ausfahrrichtung werden demnach jeweils zwei
nebeneinander liegende Abstellplätze bedient. Dabei erfolgt das Ausfahren aus dem
Hublift 16 auf den jeweiligen Abstellplatz rückwärts. Dies hat den Vorteil, dass die
Fahrzeuge 14 stets vorwärts in das Fördermittel einzufahren sind.
[0022] Die dem Hublift 16 abgewandten Seiten der Abstellplätze weisen in das Freie gerichtete
Öffnungen 28 auf. Damit wird gewährleistet, dass Abgase abgeführt werden können.
[0023] Aus dem Schnitt gemäß Fig. 2 ist zu entnehmen, dass jedem Abstellplatz 20 - 25 eine
Hotelzimmereinheit 30 zugeordnet ist. Die jeweilige Hotelzimmereinheit 30 liegt zwischen
dem zugehörigen Abstellplatz 20 - 25 und der jeweiligen Winkelhalbierenden h des Dreiecks
B, C, D. Von dem jeweiligen Abstellplatz 20 - 25 kann die jeweilige Hotelzimmereinheit
30 ebenerdig erreicht werden.
[0024] Das Gebäude 10 sieht ferner an dem dem Hublift 16 zugewandten Bereich der Winkelhalbierenden
h insgesamt drei Treppenaufgänge 32 vor. In den Eckbereichen sieht das Dreieck B,
C, D zu jeder Hotelzimmereinheit 30 jeweils einen Balkon 34 vor. Ferner weist jede
Hotelzimmereinheit ein eigenes Badezimmer 36 auf.
[0025] Die Fig. 1 zeigt, dass das Gebäude 10 im Wesentlichen die Form eines senkrechten
Dreieckkegels aufweist, wobei das Geschoss mit der größten Grundfläche das oberste
Geschoss bildet. Damit weisen die weiter oben liegenden Hotelzimmereinheiten 30 eine
größere Grundfläche als die im Gebäude 10 weiter unten liegenden Hotelzimmereinheiten
30 auf.
[0026] Das beschriebene Gebäude 10 hat den Vorteil, dass jede Hotelzimmereinheit 30 einen
unmittelbar an die Hotelzimmereinheit 30 angrenzenden Abstellplatz 20 - 25 aufweist.
Mit einem Fahrzeug kann demnach unmittelbar an die Hotelzimmereinheit 30 angrenzend
geparkt werden. Dennoch weist das Gebäude 10 einen sehr geringen Flächenverbrauch
auf, da es eine geringe Grundfläche hat.
[0027] Die einzelnen Hotelzimmereinheiten 30 des Gebäudes 10 können vorteilhafterweise zusammen
mit einem Fahrzeug 14 vermietet werden. Dies hat den Vorteil, dass die Hotelgäste
ohne Fahrzeug anreisen können, wobei Ihnen während dem Aufenthalt ein Fahrzeug zur
Verfügung steht.
[0028] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
1. Gebäude (10), insbesondere Hotel- oder Appartementgebäude, mit wenigstens zwei Geschossen,
mit einer in einem Basisgeschoss liegenden Einfahrt (12), mit einem Fördermittel (16)
zum Fördern von Fahrzeugen (14) von einem Geschoss zu einem anderen Geschoss, wobei
das Fördermittel (16) eine Drehvorrichtung aufweist, über die Fahrzeuge (14) von der
Einfahrrichtung in eine Ausfahrrichtung ausrichtbar sind, mit auf den Geschossen in
Ausfahrrichtung angeordneten Fahrzeugabstellplätzen (20 - 25) und mit Hotelzimmer-
oder Appartementeinheiten (30), die an die Fahrzeugabstellplätze (20 - 25) angrenzen.
2. Gebäude (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Hotelzimmer- oder Appartementeinheit (30) jeweils einen unmittelbar seitlich
an die Hotelzimmeroder Appartementeinheiten (30) angrenzenden Fahrzeugabstellplatz
(20 - 25) aufweist.
3. Gebäude (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebäude (10) einen Grundriss aufweist, der im Wesentlichen einem Dreieck, und
insbesondere einem gleichseitigen Dreieck (B, C, D), entspricht, wobei die Fahrzeugabstellplätze
(20 - 25) im Bereich der Höhen des Dreiecks (B, C, D) angeordnet sind.
4. Gebäude (10) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisgeschoss das Erdgeschoss ist.
5. Gebäude (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstellplätze (20 - 25) in dem jeweiligen Geschoss sternförmig um die Fördereinrichtung
(16) angeordnet sind.
6. Gebäude (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über eine Ausfahrrichtung zwei aneinander angrenzende, nebeneinander liegende Abstellplätze
(20, 21 bzw. 22, 23 bzw. 24, 25) bedient werden.
7. Gebäude (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Fördermittel (16) abgewandten Seiten der Abstellplätze in das Freie gerichtete
Öffnungen (28) aufweisen oder unmittelbar an das Freie grenzen.
8. Gebäude (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördermittel (16) im Bereich des Schwerpunktes (B, C, D) des Dreiecks verläuft.
9. Gebäude (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Abstellplatz (20 - 25) und einer Winkelhalbierenden (h) jeweils eine
Hotelzimmer- bzw. Appartementeinheit (30) angeordnet ist.
10. Gebäude (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebäude (10) im Wesentlichen die Form eines senkrechten Dreieckzylinders aufweist.
11. Gebäude (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebäude (10) im Wesentlichen die Form eines senkrechten Dreieckkegels aufweist.
12. Gebäude (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebäude Fahrzeuge (14) umfasst, die zusammen mit den Hotelzimmer- bzw. Appartementeinheiten
(30) dem jeweiligen Hotelzimmer- bzw. Appartementbenutzer zur Verfügung gestellt werden.
13. Gebäude (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Fahrzeugabstellplatz (20 - 25) eine Hotelzimmer- oder Appartementeinheit (30)
zugeordnet ist, und wobei jede Hotelzimmer- oder Appartementeinheit (30) jeweils einen
seitlich unmittelbar an die Hotelzimmer- oder Appartementeinheiten (30) angrenzenden
Fahrzeugabstellplatz (20 - 25) aufweist.