[0001] Die Erfindung betrifft eine Stufenleiter, bestehend aus einem bockartigen Gestell,
dem mehrere horizontal orientierte Stufen einseitig zugeordnet sind.
[0002] Derartige Stufenleitern sind hinlänglich bekannt und insbesondere als sogenannte
Podestleitern in Benutzung, so daß es diesbezüglich an sich keines besonderen druckschriftlichen
Nachweises bedarf. Verwiesen sei hierzu bspw. auf die DE-A-853 054 und das DE-A-1
810 803 U1.
Solche Stufenleitern, die auch häufig auf Schienen längs von Regalen verfahrbar sind,
werden in der Regel als seitlich stehende Zugangshilfen für höher gelegene Regalbereiche
benutzt, wobei es je nach den örtlichen Gegebenheiten vorkommen kann, daß bspw. am
Ende eines Ganges zwischen zwei Regalen nur noch beschränkte Zugriffsmöglichkeiten
zu den dortigen Regalbereichen bestehen, die aber dann gegeben wären, wenn eine solche
Leiter in umgekehrte Position aufgestellt würde. Einer Wendung solcher Leitern, um
sie in umgekehrte Position zu bringen, stehen aber in der Regel die engen Platzverhältnisse
in Gängen zwischen Regalen entgegen. Sofern es sich dabei um bodenschienengeführte
Stufenleitern handelt, kommt noch hinzu, daß dafür in der Regel nur eine Schiene vorhanden
ist und die Stufenleitern nur auf einer Seite Schienenrollen haben und auf der anderen
Seite normale Fahrrollen. In solchen Fällen kann eine Wendung der Leitern per se nicht
in Betracht gezogen werden.
[0003] Ausgehend von einer Stufenleiter der eingangs genannten Art liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, diese dahingehend zu verbessern bzw. umzugestalten, daß diese auch
von der anderen Seite her bestiegen werden können, ohne daß es dazu erforderlich ist,
das Leitergestell zu wenden.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einer Stufenleiter der eingangs genannten Art nach der Erfindung
durch die im Kennzeichen des unabhängigen Patentanspruches 1 angeführten Merkmale
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsformen ergeben sich nach den abhängigen
Patentansprüchen, deren Merkmale im Einzelnen im Rahmen der speziellen Beschreibung
näher erläutert werden.
[0005] Mit einer derartigen, erfindungsgemäßen Ausbildung einer Stufenleiter kann also der
Benutzer im Bedarfsfall den ganzen schwenkbaren Leiterteil in eine entgegengesetzte
Neigungsstellung bringen und eine solche Stufenleiter dann von der anderen Seite her
besteigen, ohne daß dazu das Leitergestell gewendet werden muß.
[0006] Derartige parallelogrammartig ausgebildete Stufenleitern sind zwar als sogenannte
Bautreppen bekannt, dabei handelt es sich aber um Leitern von insofern völlig anderer
Art, als es sich dabei um sogenannte Anlegeleitern handelt, bei denen die Parallelogrammausbildung
einem anderen Zweck dient, nämlich dem, die Horizontalstellung der Stufen der jeweiligen
zu überwindenden Höhe und damit dem veränderten Neigungswinkel der betreffenden Leiter
anpassen zu können. Dafür sind die durch die Stufen miteinander gelenkig in Verbindung
stehenden beidseitigen Doppelholme solcher Leitern in ihrer Distanz zueinander fest
aber einstellbar, bspw. mit einer Gewindespindel, miteinander verbunden.
[0007] Die erfindungsgemäße Stufenleiter einschließlich ihrer vorteilhaften Weiterbildungen
und Ausführungsformen wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0008] Es zeigt
- Fig.1
- perspektivisch die erfindungsgemäße Stufenleiter;
- Fig.2
- in Seitenansicht den schwenkbaren Leiterteil;
- Fig.3
- schemtisch in Seitenansicht das Schwenkprinzip der Stufenleiter;
- Fig.4
- einen Schnitt durch den Anlenkbereich einer Stufe;
- Fig.5
- ein besonderes Zusatzteil in Seitenansicht;
- Fig.6
- in Vorderansicht das Zusatzteil gemäß Fig.5 und
- Fig.7
- eine der Fig.1 entsprechende Darstellung in etwas anderer Ausführungsform.
[0009] Die Stufenleiter besteht unter Verweis auf Fig.1 grundsätzlich aus einem bockartigen
Gestell 1, dem mehrere horizontal orientierte Stufen 2 einseitig zugeordnet sind.
Für die erfindungsgemäße Stufenleiter ist nun ebenfalls unter Verweis auf Fig.1 wesentlich,
daß die Stufen 2 an ihren beiden Enden jeweils drehbar an Doppelholmen 3 gelagert
sind und mit diesen Parallelogramme 4 bilden, die in Lagerungen 11 pendelartig schwenkbar
am bockartigen Gestell 1 gelagert sind. Der ganze schwenkbare, aus durch die Stufen
2 verbundenen beiden Holmpaaren gebildete Leiterteil 5 (siehe auch Fig.2) ist dabei
am Gestell 1, und zwar bei entgegengesetzter Neigung der Doppelholme 3 und horizontal
orientierten Stufen 2 in zwei Endstellungen arretierbar ausgebildet.
[0010] Für die Querverbindung der beiden das schwenkbare Leiterteil 5 bildenden Parallelogramme
4 sind, wie bspw. in Fig.4 darge stellt, in entsprechender Stufendistanz die beiden
Holme 3,3' durch Winkelstücke 16 verbunden, die drehbar an den Holmen gelagert sind
und als Auflagen für die Stufen 2 dienen, die die Querverbindung zwischen den beiden
Parallelogrammen herstellen.
[0011] Das Verschwenkprinzip ist schematisch in Fig.3 verdeutlicht, die auch erkennen läßt,
daß die Stufen 2 in allen Schwenkstellungen ihre horizontale Position beibehalten,
wobei hier natürlich nur die beiden Endstellungen (Neigungswinkel bspw. 75°) von Interesse
sind, in denen der schwenkbare Leiterteil 5 verrastbar ist. Die Zuordnung zum Gestell
1 muß dabei so vorgesehen sein, daß die unteren Enden der beiden Parallelogramme 4
bzw. des von diesen und den Stufen gebildeten schwenkbaren Leiterteiles in seiner
beim Verschwenken zu passierenden Vertikalstellung (0°-Position) nicht mit dem Grundrahmen
kollidieren.
[0012] Für die Verrastung bzw. Fixierung des schwenkbaren Leiterteiles 5 in den beiden Endstellungen
sind, wie aus Fig.1 unten rechts ersichtlich, zwei auslösbare Verrastungszapfen 8
fluchtend zu einer am unteren Endbereich des schwenkbaren Leiternteiles 5 sitzende
Verrastungsaufnahme 9 angeordnet, die ein entsprechend postioniertes Loch für den
Verrastungszapfen 8 aufweist. Die Rückstellung des jeweiligen Zapfens 8, von denen
nur einer in Fig.1 dargestellt ist, und damit die Freigabe des schwenkbaren Leiterteiles
5 zum Verschwenken in die jeweils andere Endstellung erfolgt mittels am Grundrahmen
6 sitzender Fußhebel 8'
[0013] Das bockartige Gestell 1 ist aus auf dem Grundrahmen 6 sitzenden Seitenwangenstützen
7 gebildet, die in ihrer Neigung den beiden Endstellungsneigungen des schwenkbaren
Leiterteiles 5 entsprechen. Abgesehen von der dadurch erreichten gefälligen Seitenansicht
ist damit auch die alternative Möglichkeit zur vorerwähnten Ausführungform der Verrastung
geschaffen, den schwenkbare Leiterteil 5 in geeigneter Weise auch seitlich an den
Seitenwangenstützen 7 in den beiden Endstellungen verrastbar auszugestalten. Es ist
aber auch möglich, für die beiden Endstellungen winkeleisenförmige Querbinder 6' des
das Gestell 1 mit bildenden Grundrahmens zu nutzen, wie dies aus der noch zu erläuternden
Fig.7 ersichtlich ist und in schematischer Darstellung auch aus Fig.3. Hierbei schlagen
die unteren Enden der Holme einfach an den Querbindern 6' an, und die Verrastung erfolgt
mittels der Verrastungszapfen 8 bspw. an einer mittig unter der untersten Stufe 2
angeordneten Zapfenaufnahme.
[0014] Da das Ganze als Stufenleiter für die Zugänglichmachung höher gelegener Regaletagen
bestimmt ist und dabei auch für die Standsicherheit des jeweiligen Benutzers gesorgt
werden muß, besteht eine vorteilhafte Weiterbildung darin (siehe Fig.1 und 5,6), daß
an beiden den schwenkbaren Leiterteil 5 bildenden Parallelogrammen 4 über deren Pendellagerung
11 an sich entsprechenden Holmen 3' beider Parallelogramme 4 ein die Holme 3' verlängernder
Zugriffsbügel 12 angeordnet ist, der beim Besteigen der Stufenleiter, egal bei welche
Endstellungsposition dies erfolgt, als an der Verschwenkung teilnehmender Handlauf
dient. Der Zugriffsbügel 12 ist bei dieser Ausführungsform mit seinen Schenkelenden
13 zwischen die Doppelholme 3 der beiden Parallelogramme 4 eingreifend angeordnet.
Der Profilquerschnitt der Bügelschenkel ist dabei vorteilhaft so bemessen, daß damit
auch die beiden Endstellungen der Parallelogramme 4 definiert sind. Außerdem ist vorteilhaft
am Zugriffsbügel 12 eine Kniestützstange 14 und gegf. auch eine Fußstange 14' angeordnet,
wobei die Kniestützstange zum einen dem Benutzer zusätzliche Standsicherheit bietet
und die Fußstange 14' zum anderen verhindert, daß der Benutzer über die obere Stufe
2 hinaustritt. Ferner ist am oberen Ende des Zugriffsbügels 12 eine umschwenkbare
und in beiden Endstellungen des schwenkbaren Leiterteiles 5 horizontal blockier- bzw.
anschlagbare Ablageplatte 15 angeordnet, wie dies insbesondere aus Fig.5 ersichtlich
ist. Dafür ist die Schwenkachse der Ablageplatte 15 einfach mit zwei Anschlagflügeln
15' versehen, die sich in der jeweiligen Endstellung von der einen oder anderen Seite
an einer Querstrebe 15" abstützen.
[0015] Abgesehen von der beschrieben Zuordnung eines solchen Zugriffsbügels 12 besteht natürlich
auch die Möglichkeit, die einen oder anderen Holme 3 oder alle vier Holme des schwenkbaren
Leiterteiles 5 einfach entsprechend länger zu bemessen und am freien Ende mit einer
Querstrebe zu verbinden. Eine Endstellungsblockade, wie vorbeschrieben, wäre damit
jedoch nicht gegeben, die jedoch auch auf andere Weise erreicht werden kann.
Eine Verlängerung aller vier Holme 3 hätte im übrigen den Vorteil, daß die vorerläuterte
Ablageplatte 15, wie die Stufen 2 aber breiter bemessen, zwischen den oberen Enden
der Holme angeordnet werden könnte, d.h., nach erfolgter Verschwenkung der Stufenleiter
muß die Ablageplatte 15 nicht separat umgeklappt werden.
[0016] Eine weitere Ausführungsform, die einen separaten Zugriffsbügel 12 entbehrlich macht
und an das oben dargelegt anknüpft, ist in Fig.7 dargestellt, bei der zwei sich quer
gegenüberstehende Holme über der letzten Stufe etwas abgekröpft sind und sich dann
in gleicher Richtung weiter nach oben erstrecken, und zwar gewissermaß in Fortsetzung
des Spaltes S zwischen den zueinander parallelen Holmen jedes Parallelogrammes. Durch
eine derartige Abkröpfung ergibt sich für den Benutzer, egal welche Endstellung dieser
benutzt, immer die gleiche Distanz bzw. Position für den Zugriff seiner Hände.
[0017] Die in den Ausführungsbeispielen dargestellte Anzahl der Stufen 2 ist unverbindlich
und richtet sich letztlich nach der Höhe des damit zu bedienenden Regals. Sofern aber
über der Pendellagerung 11 weitere Stufen zwischen den beiden Parallelogrammen 4 vorgesehen
sind, so gilt dafür, daß die Anzahl der Stufen 2 über der Lagerhöhe H am entsprechend
vergrößerten Gestell 1 kleiner ist als die Stufenanzahl unter der Lagerhöhe bzw. der
Pendellagerung 11. Möglich wäre in diesem Zusammenhang auch, den Grundrahmen 6 mit
einer entsprechenden Belastung auszustatten.
[0018] Zweckmäßig ist ferner der Grundrahmen 6 des Gestelles 1 vorteilhaft auf Fahrrollen
10 gelagert, wie dies in Fig.1 am Beispiel einer Einschienenführung mit dargestellt
ist. Blockiermöglichkeiten solcher Fahrrollen sind hinlänglich bekannt und bedürfen
deshalb keiner besonderen Erläuterung.
1. Stufenleiter, bestehend aus einem bockartigen Gestell(1), dem mehrere horizontal orientierte
Stufen (2) einseitig zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stufen (2) an ihren beiden Enden jeweils drehbar an Doppelholmen (3) gelagert
sind und mit diesen Parallelogramme (4) bilden, die pendelartig schwenkbar am bockartigen
Gestell (1) gelagert sind, wobei der ganze schwenkbare Leiterteil (5) am Gestell (1)
bei entgegengesetzter Neigung der Doppelholme(3) und horizontal orientierten Stufen
(2) in zwei Endstellungen arretierbar ausgebildet ist.
2. Stufenleiter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Stufen (2) über der Lagerhöhe (H) am Gestell (1) kleiner ist als die
Stufenanzahl unter der Lagerhöhe.
3. Stufenleiter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bockartige Gestell (1) aus auf einem Grundrahmen (6) sitzenden Seitenwangenstützen
(7) gebildet ist, die in ihrer Neigung den beiden Endstellungsneigungen der beiden
Parallelogramme (4) entsprechen.
4. Stufenleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Grundrahmen (6) des Gestelles (1) für die Blockierung der beiden Endstellungen
des schwenkbaren Leiternteiles (5) auslösbare Verrastungszapfen (8) fluchtend zu einer
am unteren Endbereich des schwenkbaren Leiternteiles (5) sitzende Verrastungsaufnahme
(9) angeordnet sind.
5. Stufenleiter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Grundrahmen (6) dessen Querbinder (6') in Form von Winkelprofilen ausgebildet
sind, die Endstellungsanschläge für den schwenkbaren Leiterteil (5) bilden.
6. Stufenleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundrahmen (6) des Gestelles (1) auf Fahrrollen (10) gelagert ist.
7. Stufenleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß am schwenkbaren Leiterteil (5) über dessen Pendellagerung (11) ein die Holme (3')
verlängernder Zugriffsbügel (12) angeordnet ist.
8. Stufenleiter nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Zugriffsbügel (12) eine Kniestützstange (14) angeordnet ist.
9. Stufenleiter nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Zugriffsbügel (12) eine Fußstange (14') angeordnet ist.
10. Stufenleiter nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zugriffsbügel (12) mit seinen Schenkelenden (13) zwischen die Doppelholme (3)
der beiden Parallelogramme (4) eingreifend angeordnet ist.
11. Stufenleiter nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich quer am schwenkbaren Leiterteil (5) gegenüberstehende Holme (3) über der letzten
Stufe (2) zum anderen Holmpaar hin abgekröpft und über der Abkröpfung (17) in Richtung
der Holme (3) unter Ausbildung des Zugriffsbügels (12) verlängert sind.
12. Stufenleiter nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß am oberen Ende des Zugriffsbügels (12) eine in beiden Endstellungen des schwenkbaren
Leiternteiles (5) horizontal blockierbare Ablageplatte (15) angeordnet ist.
13. Stufenleiter nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle vier Holme (3) der beiden Parallelogramme (4) verlängert ausgebildet sind und
an deren oberen Enden eine Ablageplatte (15) wie die Stufen (2) angelenkt ist.