[0001] Die Erfindung betrifft ein Belüftungssystem für Bekleidung, insbesondere vorzugsweise
wasserdichte Sportbekleidung, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Der Begriff Bekleidung wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung sehr weit gefaßt.
Er betrifft Jacken, Hosen, Hemden bis hin zu Kopfbedeckungen.
[0003] Wasserdichte Bekleidung, insbesondere wasserdichte Sportbekleidung, besteht in der
Regel aus einem Gewebe, das derart beschichtet ist, daß es wasserdicht ist, im Einzelfall
sogar einem Wasserdruck bis zu 20 000 mm Stand halten kann. Hochwertige Bekleidungen
mit Spezialausrüstung, wie Goretex®, Sympatex®, Memotex® usw. haben die Eigenschaft,
daß sie dampfdurchlässig sind und innerhalb von 24 Stunden bis zu 10 000 g, bei Extrembekleidung
auch mehr, Wasserdampf/m
2 nach außen leiten können. Trotz dieser Wasserdampfdurchlässigkeit sind diese wasserdichten
Gewebe absolut luftdicht. Daher führen Jacken, Mäntel oder Hosen, die aus einem entsprechenden
Stoff verarbeitet sind, innerhalb kürzester Zeit zu einem Wärmestau, wenn der Benutzer
sich sportlich betätigt. Das wiederum führt zur Körperüberhitzung und zum gerade bei
sportlicher Betätigung unerwünschten Leistungsabfall.
[0004] Dieses Problem wurde bereits erkannt und es sind daher schon Belüftungssysteme für
Bekleidung geschaffen worden, die insbesondere bei trockener Außenumgebung mittels
eines Reißverschlusses oder Klettverschlusses geöffnet werden können. Bei Feuchtigkeit
und Regen müssen diese Lüftungen jedoch geschlossen werden, da ansonsten durch die
Luftöffnungen, die häufig unter den Armen angebracht sind, Feuchtigkeit von außen
in die Bekleidung eindringt. Darüber hinaus führen die Belüftungsöffnungen bei Wind
zu einem Auskühlen des Körpers.
[0005] Es sind auch schon Lösungen bekannt geworden, in welchen schindelartige Überlappungen
durch das Gewebe gebildet werden, die die Lüftungsöffnungen abdecken, so daß beispielsweise
Regenwasser von außen nicht eindringen kann und dennoch Wasserdampf (Schweiß) nach
außen dringen kann. Auch diese Lösung weist aber immer noch den Nachteil auf, daß
sie wenig winddicht ist, daß bei sehr starkem Regen Feuchtigkeit durch die Lüftungsschlitze
eintreten kann, und daß die Ventilation der schindelartigen Überlappung, z. B. wenn
die Stoff-Flächen aufeinander aufliegen oder bei Nässe verkleben, nicht funktioniert.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Belüftungssystem für Bekleidung zu schaffen,
bei dem weder Feuchtigkeit noch Wind von Außen eindringen können, warme oder feuchte
Luft vom Körper jedoch nach Außen gelangen können, sowie eine absolut dosierfähige,
kontrollierte Ventilation stattfindet, die selbst beim Tragen von Rucksäcken nur gering
beeinträchtigt wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Belüftungssystems
nach Anspruch 1 gelöst. Demnach besteht das Belüftungssystem für Bekleidung aus vorzugsweise
wasserdichtem bzw. winddichtem Gewebe, in welchem Luftöffnungen vorgesehen sind, die
einerseits durch schindelartige Überlappung des Gewebes überdeckt sind, wobei die
Luftöffnungen aber durch ein flexibles dreidimensional vernetztes Abstandshaltermaterial
verschlossen sind. Diese erfindungsgemäße Lösung führt zu einer deutlich verbesserten
Klimatisierung des Körpers und somit zur Leistungserhaltung bzw. Leistungssteigerung
des Benutzers bei sportlicher Betätigung. Diese verbesserte Klimatisierung erfolgt
dadurch, daß durch das Belüftungssystem hindurch unlimitiert feuchte, heiße Luft innerhalb
kürzester Zeit durch Körperbewegung sowie durch das natürliche Druckgefälle zwischen
Körperwärme innen und der in der Regel kühleren Luft außen entweichen kann. Während
bei einem "atmungsaktiven Gewebe" nach dem Stand der Technik die Abgabe größerer Mengen
Wasserdampf mehrere Stunden benötigt, erfolgt bei der erfindungsgemäßen Lösung der
Austritt des Wasserdampfes innerhalb von Sekunden. Bei sogenannten "atmungsaktiven"
in der Praxis aber luftdichten Geweben, wie sie ebenfalls im Stand der Technik Anwendung
fanden, ist in der Praxis eine Abgabe von Körperwärme bzw. Wasserdampf in der Regel
nur bedingt möglich. Wichtig ist die Kontrollierbarkeit des Luftmengenaustausches
a) durch die Dicke des Meshs
b) durch die Höhe der Überlappung.
[0008] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden Unteransprüchen.
[0009] Das Abstandshaltermaterial kann vorzugsweise aus einem dreidimensionalen Abstandsgewebe
bestehen, einem dreidimensionalen und luftdurchlässigen Netzmaterial aus Kunststoff,
das bereits für die Belüftung von Rucksäcken, Autositzen und ähnlichem verwendet wird.
Dieses Material besteht aus einem wasserabstoßenden Kunststoffmaterial, das eine vergleichsweise
dünne Gewebeschicht und eine dickere Netzstrukturschicht aufweist, wobei beide Schichten
miteinander zu einer Einheit verbunden sind.
[0010] Alternativ kann das flexible dreidimensional vernetzte Abstandhaltermaterial aus
einer Schaumstoffschicht oder einem Kunststofffaservlies, wie es als Tiefenfilter
Verwendung findet, bestehen.
[0011] Vorteil des erfindungsgemäßen Abstandsmaterials ist die einfache Verarbeitbarkeit.
Es kann einfach mit der jeweiligen Stofflage vernäht, vernietet oder anderweitig verbunden
werden.
[0012] Das flexible dreidimensional vernetzte Abstandshaltermaterial kann einen mit der
Schichtdicke variierenden Porendurchmesser aufweisen. An der Außenfläche kann ein
grober und an der Innenfläche ein feiner Porendurchmesser vorgesehen sein. Dabei wird
der feinste Porendurchmesser vorteilhaft so gewählt, dass das gesamte dreidimensional
vernetzte Abstandshaltermaterial mückendicht ist.
[0013] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann die schindelartige Überlappung
an ihrer Außenkante mit einer ersten Außenkante des streifenförmigen Abstandshaltermaterials
vernäht sein, während die zweite Außenkante des streifenförmigen Abstandshaltermaterials
mit der Außenkante der durch die schindelartige Überlappung überdeckten Gewebelage
vernäht ist. Hierdurch wird das Abstandshaltermaterial an einer Seite von der unteren
Gewebelage und auf der gegenüberliegenden Seite von der schindelartig überdeckenden
Gewebelage abgedeckt. Mittels dieser Nähtechnik ist die Luftdurchlässigkeit gewährleistet.
Andererseits können Wasser und Wind nicht eindringen. Vorteilhaft ist das Abstandshaltermaterial
mit dem wasserdichten Stoff so verarbeitet, daß die verbleibenden Nähte auf der Innenseite
der Bekleidung wasserdicht mit einem Klebeband abgetaped werden können. Alternativ
können die entsprechenden Nähte auch verschweißt werden. Da das wasserdichte dreidimensional
vernetzte Abstandshaltermaterial auf der Innenseite der Bekleidung angebracht ist
und mittels der schindelartigen Überlappung überdeckt ist, kann selbst bei sehr starkem
Wind oder Sturm Regenwasser nicht in die Jacke eindringen. Demgegenüber funktioniert
jedoch die Lüftung dank des Abstandshaltermaterials ohne Einschränkungen.
[0014] In einer alternativen Ausführungsvariante ist das streifenförmige Abstandshaltermaterial
in eine schlitzartige Lüftungsöffnung in der durch die schindelartige Überlappung
überdeckten Gewebelage eingesetzt. In diesem Fall wird also das streifenförmige Abstandshaltermaterial
ohne wasserdichte Rückwand verarbeitet. Auch diese Lösung ist aufgrund des Einsatzes
des wasserabweisenden dreidimensional vernetzten Abstandshaltermaterials weitgehend
wasserdicht.
[0015] Die gemäß vorgenannter Ausführungsvarianten streifenförmigen Abstandsmaterialien
können auch neben der Bildung von zwei und mehr Lüftungsöffnungen nebeneinander angeordnet
sein. Hierdurch ergeben sich reliefartige Streifen auf dem Bekleidungsstück, die trotz
ihrer technischen Bedingtheit als Designelement wirken. Dabei ist die Anordnung der
entsprechenden Lüftungsschlitze beliebig.
[0016] Eine alternative Ausführungsvariante ergibt sich dadurch, daß das flexible dreidimensional
vernetzte Abstandshaltermaterial als flächiges, beispielsweise streifenförmiges, Element
in die Bekleidungsoberfläche integriert ist und daß es durch diese schindelartig überdeckten
Überlappungen aufklappbar bzw. rolloartig zusammenlegbar ist, so dass das Abstandshaltermaterial
frei an der Bekleidungsoberfläche liegt. In diesem Fall sind die Abstandshaltermaterialien
großflächig eingesetzt, beispielsweise bei Hemden oder Jacken auf Brust oder Rücken
auf den Seitenflächen oder unter den Armen. Sie wirken als Designelemente und bieten
eine gute Belüftung mit Mückenschutz. Besonders vorteilhaft eignet sich diese Sportbekleidung
im Bereich der Sommersportbekleidung, der Laufbekleidung, z. B. für Powerwalking und
Powerhiking oder kann als gut belüftete Reisebekleidung in tropischen Ländern eingesetzt
werden.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Jacke als beispielhafte Ausführungsform eines Bekleidungsstücks mit dem erfindungsgemäßen
Belüftungssystem,
- Figur 2:
- eine dreidimensionale teilweise geschnittene Darstellung des erfindungsgemäß eingesetzten
Abstandsgewebes,
- Figur 3:
- einen Schnitt entlang der Schnittlinie III-III in Figur 1,
- Figur 4:
- eine perspektivisch teilweise geschnittene Darstellung eines Teils des erfindungsgemäßen
Belüftungssystems nach Figur 3
- Figur 5:
- eine perspektivische Darstellung ähnlich derjenigen gemäß Figur 4, jedoch eine alternative
erfindungsgemäße Ausführungsvariante zeigend,
- Figur 6:
- eine gegenüber der Darstellung in Figur 1 abgewandelte Jacke als weitere beispielhafte
Ausführungsform eines Bekleidungsstücks mit dem erfindungsgemäßen Belüftungssystem,
wobei hier auf der rechten und linken Seite der Jacke jeweils unterschiedliche Belüftungssysteme
gezeigt sind,
- Figur 7:
- einen Schnitt entlang der Linie VI-VI (Figur 7a) und diese Ausführungsform mit freigelegtem
Abstandshaltermaterial (Figur 7b),
- Figur 8:
- einen Hut als alternative beispielhafte Ausführungsform eines Bekleidungsstücks mit
dem erfindungsgemäßen Belüftungssystem und
- Figur 9:
- eine Hose als beispielhafte Ausführungsform eines Kleidungsstücks mit dem erfindungsgemäßen
Belüftungssystem.
[0019] Das erfindungsgemäße Belüftungssystem kann bei beliebigen Bekleidungsstücken einsetzbar
sein. So ist hier an Jacken, Mäntel oder auch Hosen und Kopfbedeckungen zu denken.
Belüftungen bei Jacken werden in der Regel auf der Brust oder auf dem Rücken oder
unter den Armen angebracht sein, während sie bei Hosen praktischerweise im Bereich
der Gesäßtaschen angebracht sind. In der Figur 1 ist eine Sportjacke 10 dargestellt,
in welcher das Belüftungssystem 12 schlitzartig im Brustbereich angeordnet ist. Der
Aufbau des hier vorliegenden Belüftungssystems ergibt sich aus den Figuren 3 und 4.
In der Schnittdarstellung gemäß Figur 3 ist zunächst eine schindelartige Überlappung
14 aus einem wasserdichten Gewebe, wie beispielsweise Goretex® dargestellt, welche
eine untere Gewebelage 16 aus dem gleichen Material in Form einer schindelartigen
Überlappung 18 überdeckt. Die Gewebelage 14 ist bis in den die schindelartige Überlappung
18 bildenden Bereich entlang ihrer gesäumten Außenkante 20 mittels einer Naht 22 mit
einer Außenkante 24 eines streifenförmigen Abstandshaltermaterials 26 verbunden. Die
gegenüberliegende Seitenkante 28 des streifenförmigen Abstandshaltermaterials 26 ist
mit der überdeckten Außenkante 30 der unteren Gewebeschicht 16 mittels einer Naht
32 verbunden. Somit ist der durch die schindelartige Überlappung gebildete Lüftungsschlitz
vollständig mittels des streifenförmigen Abstandshaltermaterials ausgefüllt. Die Luft
dringt hier im wesentlichen in Längsrichtung durch das Abstandshaltermaterial hindurch.
Aufgrund seiner wasserabweisenden Eigenschaft wird das Eindringen von Regenwasser
sicher verhindert, während der schweißbedingte Wasserdampf von Innen nach Außen gelangen
kann. Auch eine Luftkonvektion von außen ist möglich, ohne daß hier Wind durch die
Öffnung nach innen dringen kann, der zu einer starken Luftkonvektion und damit einem
starken Auskühlen führen würde.
[0020] Wie insbesondere den Figuren 3 und 4 zu entnehmen ist, wurde der Aufbau des Belüftungssystems
so gewählt, daß auch das Eindringen von Feuchtigkeit durch kapillares Aufsteigen dieser
Feuchtigkeit im dreidimensionalen Netz sicher verhindert wird. Zur Lösung dieses Problems
trägt die Wahl des wasserdichten Gewebes als Innenmaterial bei.
[0021] Um ein Zurückschlagen der schindelartigen Überlappung 18 zu verhindern, ist die die
schindelartige Überlappung bildende Gewebelage 14 entlang ihrer die Überlappung bildenden
Außenkante 20 an mehreren Punkten 34 mit der darunter befindlichen Gewebelage 16 sowie
dem dazwischen liegenden streifenförmigen Abstandshaltermaterial 26 mittels Riegelnähten
34 punktuell verbunden.
[0022] In in der Figur nicht näher dargestellter Art und Weise sind die Nähte von Innen
her mit wasserdichtem Klebeband überklebt oder verschweisst.
[0023] Das Abstandshaltermaterial 26, wie es in der Ausführungsform verwendet wird, ergibt
sich in seinem Aufbau aus Figur 2. Hier ist ein Abstandsgewebe dargestellt, das zweischichtig
aufgebaut ist. Zum einen ist eine Seite durch eine vergleichsweise dünne Gewebeschicht
36 aus wasserabweisendem Kunststoffmaterial gebildet. Mit dieser Gewebeschicht 36
ist eine dickere Netzstrukturschicht 38 zu einer Einheit verbunden.
[0024] In Figur 5 ist eine alternative Ausgestaltung des Belüftungssystems für Bekleidung
gezeigt. Hier ist in der unteren Gewebeschicht 16 ein längs verlaufender Schlitz angeordnet,
in dem in der hier näher dargestellten Art und Weise das streifenförmige Abstandshaltermaterial
26 eingenäht ist. Die obere Außenkante 30 der Gewebeschicht 16 ist mit der Außenkante
der äußeren Gewebeschicht 14 vernäht, wobei in dieser Naht zusätzlich die eine Außenkante
der hier als separater Streifen ausgeführten schindelförmigen Überlappung 18 vernäht
ist. Ansonsten ist die schindelartige Überlappung 18 an ihrer Außenkante an mehreren
Punkten mit der darunter befindlichen Gewebelage 16 punktuell über die Riegelnähte
34 vernäht.
[0025] Diese in Figur 5 dargestellte Ausführungsvariante kann bei weniger anspruchsvollen
Kleidungsteilen verwendet werden. Hier ist die Überlappung jedenfalls auch so ausgebildet,
daß auch kein Wasser eindringen kann.
[0026] In Figur 6 sind weitere verschiedene alternative Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen
Belüftungssystems gezeigt. So wird hier in einer Sportjacke 10 eine Variationsbreite
von Belüftungssystemen gezeigt, die mehrere nebeneinander angeordnete schlitzartige
Belüftungssysteme 40 umfassen, wobei diese als Mehrfachlüftung beispielsweise unter
den Armen, im Brust- oder im Schulterbereich angeordnet sein können. Mit 42 ist eine
senkrechte Version dargestellt, wobei hier das Abstandshaltermaterial näherungsweise
keilförmig, wie als Teil 42 dargestellt, geformt ist. Diese keilförmige Gestaltung
ist aber am äußeren der Jacke entgegen der hier vorgenommenen Darstellung nur als
Öffnungsschlitz zu sehen, während das restliche Material von dem Bekleidungsstoff
überdeckt wird.
[0027] Auf der linken Seite der in Figur 6 dargestellten Sportjacke 10 ist ein alternatives
Belüftungssystem 44 gezeigt. Hier ist das flexible dreidimensional vernetzte Abstandshaltermaterial
als flächiges, beispielsweise streifenförmiges Element 46 in die Bekleidungsoberfläche
integriert. Das bedeutet, daß das Element 46 mit dem übrigen Bekleidungsstoff jeweils
an den Rändern vernäht ist, wie dies aus der Skizze in der Figur 7 zu ersehen ist.
Oberhalb dieses flächigen Elements 46 ist eine Klappe 48 angeordnet, die das flächige
Element 46 überdecken kann, wie in den Figuren 6 und 7a gezeigt. Die Klappe 48 ist
über eine entsprechende Naht 50 beispielsweise auf einer Seite mit der Jacke vernäht.
Die aus dem Bekleidungsgewebe bestehende Klappe 48 kann, wie in Figur 7 dargestellt,
hochgeklappt oder zusammengerollt werden, so daß das flächige Element 46 freigelegt
ist. Hierdurch wird insbesondere bei Anwendung für Sommerbekleidung, Laufbekleidung
oder Reisebekleidung eine gute Belüftung ermöglicht. Zum Schutz gegen Regen, Feuchtigkeit
und Wind kann die Klappe 48 entsprechend wieder über das flächige Element 46 gelegt
werden. Die Klappe 48 kann in den jeweiligen Stellungen durch Klettbänder, oder miteinander
verknotbare Bänder positioniert werden. Auch ein Verschluss per Reißverschluss wäre
denkbar. Diese Verbindungsmöglichkeiten sind hier nicht dargestellt. Während die vorausgehenden
Figuren immer anhand des Beispiels einer Sportjacke 10 gezeigt sind, sind in den Figuren
8 und 9 Variationen von Bekleidungsstücken angedeutet, in welchen die erfindungsgemäßen
Belüftungssysteme anwendbar sind. So ist in Figur 8 ein Hut 52 gezeigt, der ein flächiges
Element 46 bestehend aus einem flexiblen dreidimensional vernetzten Abstandshaltermaterial
enthält. Dieses Element 46 ist, wie beispielsweise in Figur 7 dargestellt, mittels
der Klappe 48 überdeckbar. Hier ist also beispielsweise durch Freilegen des Flächenelementes
46 eine Hutbelüftung möglich. Andererseits ist auf Grund des vergleichsweise feinporigen
Abstandshaltermaterials ein Mückenschutz gegeben.
[0028] In Figur 9 ist als Bekleidungsstück eine Sporthose 54 gezeigt, bei der unterschiedliche
Anordnungen der schlitzartigen Lüftungen 40 beispielhaft integriert sind.
1. Belüftungssystem für Bekleidung, vorzugsweise wasserdichte und winddichte Sportbekleidung,
bestehend aus vorzugsweise wasserdichtem oder winddichtem Gewebe, in welchem Lüftungsöffnungen
vorgesehen sind, die durch schindelartige Überlappungen des Gewebes überdeckt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftöffnungen durch ein flexibles dreidimensional vernetztes Abstandshaltermaterial
verschlossen sind.
2. Belüftungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible dreidimensional vernetzte Abstandshaltermaterial aus einem Abstandsgewebe
besteht.
3. Belüftungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible dreidimensional vernetzte Abstandshaltermaterial aus einer Schaumstoffschicht
besteht.
4. Belüftungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible dreidimensional vernetzte Abstandshaltermaterial aus einem Kunststoffaservlies
besteht.
5. Belüftungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible dreidimensional vernetzte Abstandshaltermaterial einen mit der Schichtdicke
variierenden Porendurchmesser aufweist.
6. Belüftungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible dreidimensional vernetzte Abstandshaltermaterial an seiner Außenfläche
einen groben und an seiner Innenfläche einen feinen Porendurchmesser aufweist.
7. Belüftungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der feinste Porendurchmesser des flexiblen dreidimensional vernetzten Abstandshaltermaterial
eine Porengröße aufweist, aufgrund derer das Material mückendicht ist.
8. Belüftungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die schindelartige Überlappung an ihrer Außenkante mit einer ersten Außenkante des
streifenförmigen Abstandshaltermaterials vernäht ist und daß die zweite Außenkante
des streifenförmigen Abstandshaltermaterials mit der Außenkante der durch die schindelartige
Überlappung überdeckten Gewebelage vernäht ist.
9. Belüftungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das streifenförmige Abstandshaltermaterial in eine schlitzartige Lüftungsöffnung
in der durch die schindelartige Überlappung überdeckte Gewebelage eingesetzt ist.
10. Belüftungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die die schindelartige Überlappung bildende Gewebelage entlang ihrer die Überlappung
bildenden Außenkante an mehreren Punkten mit der darunter befindlichen Gewebelage
mittels Riegelnähten punktuell vernäht ist.
11. Belüftungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Nähte von der Innenseite her mit einem wasserdichten Klebeband überklebt oder
verschweißt sind.
12. Belüftungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserdichte und/oder winddichte Gewebe aus Goretex® und Sympatex®, Memotex®
oder einem anderen Gewebe besteht, das wasserdampfdurchlässig ist.
13. Belüftungssystem nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwei und mehr Lüftungsöffnungen nebeneinander angeordnet sind.
14. Belüftungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible dreidimensional vernetzte Abstandshaltermaterial als flächiges, beispielsweise
streifenförmiges, Element in die Bekleidungsoberfläche integriert ist und daß die
dieses schindelartig überdeckende Überlappung aufklappbar bzw. rolloartig zusammenlegbar
ist, so daß das Abstandshaltermaterial frei an der Bekleidungsoberfläche liegt.