[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Versorgung einer Beschichtungsvorrichtung
für die elektrostatische Serienbeschichtung von Werkstücken wie beispielsweise Fahrzeugkarossen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein entsprechendes Versorgungssystem.
[0002] Bei der elektrostatischen Serienbeschichtung von Werkstücken mit niederomigem Beschichtungsmaterial
wie beispielsweise Wasserlack besteht bekanntlich das Problem der elektrischen Isolierung
(Potentialtrennung) zwischen dem geerdeten Teil des Versorgungssystems, zu dem insbesondere
die geerdete Farbwechselventilanordnung (Farbwechsler) gehört, und den zu versorgenden
Zerstäubern insbesondere bei Direktaufladung des Beschichtungsmaterials durch die
Beschichtungsorgane. Zu diesem Zweck sind u.a. verschiedene Verfahren bekannt, bei
denen das Beschichtungsmaterial dem auf Hochspannung liegenden Zerstäuber aus einem
geerdeten Behälter über abwechselnd auf Erd- und Hochspannungspotential gelegte Zwischenbehälter
zugeführt werden kann (US 3122320, DE 2900660, US 4313475, EP 0292778 usw.). Die hierfür
verwendeten Systeme sind u.a. wegen der Behältertechnik aufwendig und können aufgrund
des hohen Platzbedarfs nur mit erheblichen Entfernungen vom Zerstäuber installiert
werden. Diese Entfernungen und großvolumige Zwischenbehälter führen wiederum zu hohen
Farb- und Spülmittelverlusten beim Farbwechsel.
[0003] In neueren Beschichtungsanlagen hat sich bereits die Molchtechnik bewährt. Beispielsweise
wird bei einer aus der DE 19830029 bekannten Anlage mit einem Versorgungssystem zum
Beschichten von Fahrzeugkarossen mit häufig wechselnden Farben das Beschichtungsmaterial
in der Reihenfolge der gewünschten Farben in eine Zuführleitung eingeführt und darin
durch jeweils zwei Molchkörper voneinander getrennt, zwischen denen sich Reinigungsflüssigkeit
als Isoliermedium zur Potentialtrennung befinden kann. Bei der Verwendung von Isolierflüssigkeiten
besteht die Gefahr einer Kontamination des Beschichtungsmaterials.
[0004] Bekannt ist auch, eine Zuführleitung für elektrisch leitendes Beschichtungsmaterial
zur Potentialtrennung mit einem hin und her bewegbaren Molchkörper zu reinigen (DE
19937426 und 19961271).
[0005] Ferner ist es aus der DE 19742588 bekannt, das Beschichtungsmaterial für die serienweise
Beschichtung von Werkstücken mit einem Molch zu dem Applikationsorgan zu drücken,
wobei der Molch seinerseits von dem Beschichtungsmaterial oder einer unter Druck stehenden
Spülflüssigkeit beaufschlagt wird. Die zum Dosieren des Farbmaterials erforderliche
Pumpe kann vor der gemolchten Leitung oder zwischen ihr und dem Applikationsorgan
angeordnet sein.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist, eine sichere Potentialtrennung mit einem kompakten, auch
in unmittelbarer Nähe der Zerstäuber ggf. innerhalb einer Beschichtungsmaschine installierbaren
Versorgungssystem und mit entsprechend geringen Farbverlusten beim Farbwechsel zu
ermöglichen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst.
[0008] Die Erfindung kommt ohne die bisher weitgehend übliche Zwischenbehältertechnik für
Farbmaterial aus und vermeidet deren Nachteile. U.a. kann nicht benötigtes Farbmaterial
problemlos zu der geerdeten Versorgungseinrichtung zurückgefördert werden. Vorteilhaft
ist ferner, dass es zwar möglich, aber nicht notwendig ist, das Beschichtungsmaterial
unter Verwendung einer Isolierflüssigkeit mit der erwähnten Kontaminationsgefahr zu
dem Zerstäuber zu fördern. Zudem besteht die an sich bekannte Möglichkeit kontinuierlicher
Beschichtung durch Wechselbetrieb mit zwei parallelen Leitungen (A/B-Betrieb), zwischen
denen z. B. in den Pausen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Werkstücken ("Karossenlücke")
umgeschaltet werden kann. Farbwechsel ist ohne Ab-schalten der Hochspannung möglich.
[0009] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen
- Fig. 1
- das Schema eines Versorgungssystems, mit dem die hier beschriebene 2-Molch-Technik
zur Potentialtrennung realisiert werden kann; und
- Fig. 2
- den prinzipiellen Prozessablauf dieser 2-Molch-Technik.
[0010] Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Lackversorgungssystem für einen elektrostatischen
Zerstäuber 1 enthält in einem geerdeten Bereich der Beschichtungsanlage eine Baueinheit
2 mit einer ersten Molchstation 3A, die an einen geerdeten Farbwechsler 4 angeschlossen
ist, eine im Hochspannungsbereich der Anlage befindliche Baueinheit 6 mit einer zweiten
Molchstation 7A, an die der Zerstäuber angeschlossen ist, und zwischen den beiden
Molchstationen 3A, 7A eine Leitung 8A aus Isolierwerkstoff , durch die das vom Farbwechsler
4 und der ersten Molchstation 3A kommende Beschichtungsmaterial über die zweite Molchstation
7A dem Zerstäuber 1 zugeführt wird. Die zweite Molchstation kann zeitweise oder dauernd
unter Hochspannung stehen. Zwischen dem Farbwechsler 4 und der ersten Molchstation
3A kann eine Messzelle 5 zum Messen des hindurchfließenden Beschichtungsmaterials
angeordnet sein.
[0011] Die isolierende Leitung 8A ist molchbar und kann beispielsweise aus einem Kunststoffschlauch
bestehen. Das sich aus Länge und Durchmesser ergebende Leitungsvolumen dieser Leitung
entspricht mindestens der für einen Beschichtungsvorgang vorbestimmten Lackvolumenmenge
zuzüglich einer Sicherheitslackmenge und zuzüglich des zweifachen zur Potentialtrennung
notwendigen Isolierabstands in der Leitung.
[0012] Innerhalb der Molchstation 3A können sich die beiden (in Fig. 1 nicht dargestellten)
Molche der Leitung 8A in definierten, durch Initiatoren 9A überwachbaren Positionen
in einem rohrförmigen Kanal befinden, dessen Ausgang in die isolierende Leitung 8A
führt, und in den zwischen den beiden Molchen beispielsweise durch eine Querbohrung
und ggf. über ein Ventil die von dem Farbwechsler 4 kommende Farbleitung mündet. Auf
der der Leitung 8A abgewandten Seite der beiden Molche kann ferner über ein weiteres
Ventil unter Druck stehende Luft als Molchschiebemedium in den Kanal geleitet werden.
In der zweiten Molchstation 7A genügt dagegen ein Kanal zur Aufnahme des in Richtung
zum Zerstäuber 1 vorderen Molches in einer Position, bei der das in die zweite Molchstation
7A gedrückte Beschichtungsmaterial hinter diesem Molch in eine zu dem Zerstäuber führende
Ausgangsleitung 10 fließen kann. Konstruktive Realisierungsmöglichkeiten dieser (nicht
dargestellten) Anordnungen stehen einem Fachmann der Molchtechnik zur Verfügung.
[0013] Für den hier beschriebenen Zweck geeignete Molche sind an sich bekannt. Insbesondere
auf der dem Zerstäuber zugewandten Seite (also als Molch M1 in Fig. 2) kann zweckmäßig
ein sog. Kammeroder Tandemmolch verwendet werden, wie er aus der DE 10033986 bekannt
ist. Derartige Molche bestehen aus zwei miteinander verbundenen Teilen, zwischen denen
eine Spülflüssigkeit zur Reinigung der Leitungsinnenwand eingefüllt werden kann. Eine
wesentliche Eigenschaft der zu verwendenden Molche besteht darin, dass sie bei ihrer
Bewegung durch die Leitung 8A an deren Innenwand abgesetztes Farbmaterial rückstandsfrei
abstreifen können. Die Molche können jeweils einen Magnet enthalten, so dass ihre
Ruhepositionen und ihr Vorbeilauf an definierten Stellen der Leitung 8A durch entsprechende
Sensoren oder Initiatoren überwacht und gemeldet werden können. Insbesondere befindet
sich ein Molchinitiator 12A am Ende einer an der ersten Molchstation 3A beginnenden
Sicherheitsstrecke der Leitung 8A. Diese Sicherheitsstrecke hat eine Länge, die zur
Potentialtrennung zwischen dem Hochspannungspotential des Zerstäubers und Erdpotential
ausreicht, wenn sie nur Luft enthält. Ein weiterer Molchinitiator 13A dient zur Überwachung
einer ähnlichen Sicherheitsstrecke vor der zweiten Molchstation 7A. Für denselben
Zweck der Überwachung der Isolierstrecken können auch Lacksensoren vorgesehen sein,
die auf das Erscheinen und Vorhandensein der Farblacksäule in der beispielsweise transparenten
Leitung 8A ansprechen.
[0014] Die darstellungsgemäß in die Ausgangsleitung 10 geschaltete Dosierpumpe 15 zum Dosieren
des dem Zerstäuber 1 zugeführten Beschichtungsmaterials soll sich möglichst nahe am
Zerstäuber befinden. Eine geeignete Dosiereinrichtung könnte in eine Beschichtungsmaschine
oder in den Zerstäuber eingebaut werden. Es kann zweckmäßig und vorteilhaft sein,
zumindest auch die zweite Molchstation 7A in die Maschine oder in den Zerstäuber einzubauen,
wodurch u.a. Farbverluste auf ein Minimum reduziert werden könnten.
[0015] In manchen Fällen genügt eine einzige zwischen zwei Molchstationen verlaufende Leitung
zur Versorgung des Zerstäubers. Durch eine zu der Leitung 8A parallele, gleichartige
und in derselben Weise zwischen zwei Molchstationen 3B und 7B geschaltete zweite Leitung
8B lässt sich aber in an sich bekannter Weise ein Versorgungssystem zur quasi kontinuierlichen
Lackförderung zu dem Zerstäuber 1 realisieren. Die beiden Leitungen dieses A/B-Systems
für jeweils zwei Molche werden einander abwechselnd in der hier beschriebenen Weise
verwendet, wobei während des Lackierens aus der einen Leitung mit Hilfe einer den
beiden Molchstationen 7A und 7B nachgeschalteten Vorladeanordnung 16 das System zum
Lackieren aus der anderen Leitung vorbereitet werden kann. Die Molchstationen der
beiden Leitungen können zweckmäßig modular ausgebildet und in der in Fig. 1 angedeuteten
Weise zu den Baueinheiten 2 bzw. 6 zusammengefasst sein, ggf. auch mit weiteren modularen
Molchstationen für andere Leitungen.
[0016] Das Versorgungssystem ist mit einem Spülsystem verbunden, mit dem die zweite Molchstation
7A (und 7B) unter Hochspannung stehend gespült werden kann. Der daher notwendige isolierende
Aufbau der Spülmittelversorgung und aller zugehöriger Rückführungen kann durch Behältertechnik
oder Molchpotentialtrennung in an sich bekannter Weise realisiert werden. Bei dem
in Fig. 1 dargestellten System wird als Spülmittel dienende Verdünnerflüssigkeit der
Baueinheit 6 und ihren Molchstationen 7A, 7B durch die Leitung 20 aus einem im Hochspannungsbereich
der Anlage befindlichen Vorratsbehälter 21 zugeführt, der über eine molchbare isolierende
Leitung 22 einer zur Potentialtrennung ausreichenden Länge gefüllt werden kann. Die
Leitung 22 kann zwischen der hochspannungsseitigen Molchstation 24, an die die zu
dem Behälter 21 führende Leitung angeschlossen ist, und beispielsweise einer in der
Baueinheit 2 befindlichen Spülmittelquelle 25 mit einer weiteren Molchstation verlaufen.
Die Rückführung des die Farbreste enthaltenden verbrauchten Spülmittels aus der Baueinheit
6 kann über die Rückführleitung 26, einen weiteren Zwischenbehälter 27 und eine zwischen
zwei weiteren Molchstationen 28 und 29 in den geerdeten Bereich führende Leitung 30
erfolgen. Durch Pulsluftleitungen 32 können die gespülten Bereiche in üblicher Weise
getrocknet werden. Je nach der Ausgangsposition der Molche in den Leitungen 22 und
30 können die Versorgungs- und Rückführungsrichtungen des Spülmittels auch umgekehrt
werden. Ferner ist es auch denkbar, das verbrauchte Spülmittel innerhalb des Hochspannungsbereichs
zu entsorgen, wie durch die gestrichelte Leitung 31 angedeutet ist.
[0017] Fig. 2 erläutert in sechs zeitlich aufeinanderfolgenden Verfahrensstufen A) - F)
den Prozessablauf bei der Förderung von Beschichtungsmaterial durch eine der isolierenden
Leitungen 8 (8A oder 8B) in Fig. 1. Die Pfeile F bedeuten Farbmaterial, während die
Pfeile L das Einleiten von Luft bezeichnen.
[0018] Beim Ausgangszustand des Systems in der Verfahrensstufe A) befinden sich die beiden
Molche M1 und M2 in ihrer Bewegungsrichtung hintereinander in der geerdeten Molchstation
3. Die zu der auf Hochspannung liegenden zweiten Molchstation 7 führende Leitung 8
enthält nur Luft.
[0019] In der Verfahrensstufe B) erfolgt das Andrücken der Farbe, d.h. der als Beschichtungsmaterial
verwendete Farblack wird in der Molchstation 3 zwischen die beiden Molche geleitet.
Durch den Farbdruck wird mit dem Beschichtungsmaterial der erste Molch M1 aus der
Molchstation 3 in die Leitung 8 in Richtung zur zweiten Molchstation 7 gedrückt.
[0020] Das Einleiten von Beschichtungsmaterial wird beendet, sobald eine für den Beschichtungsvorgang
vorbestimmte Volumenmenge erreicht und in die Leitung 8 eingefüllt ist, spätestens
aber bevor die mit Luft gefüllte zwischen dem ersten Molch M1 und der Molchstation
7 verbleibende Leitungsstrecke LS1 die zur elektrischen Isolierung zwischen den beiden
Molchstationen notwendige Sicherheitsstrecke (in Fig. 1 zwischen 13A und 7A) unterschreitet.
Das Erreichen der vorbestimmten Volumenmenge des Beschichtungsmaterials kann z.B.
durch die der Molchstation 3A in der Baueinheit 2 vorgeschaltete Messzelle 5 (Fig.
1) festgestellt werden. Nach Beendigung des Einfüllvorgangs wird der zweite Molch
M2 gestartet, indem auf seiner dem ersten Molch M1 abgewandten Rückseite ein isolierendes
flüssiges oder gasförmiges Molchschiebemedium, vorzugsweise unter Druck stehende Luft,
in die Molchstation 3 geleitet wird.
[0021] In der Stufe C wird die zwischen den beiden Molchen gespeicherte Farbsäule FS von
dem mit Druck beaufschlagten Molch M2 durch die Leitung 8 in Richtung zu dem Zerstäuber
geschoben. Während hierbei die Luftstrecke LS1 immer kleiner wird, vergrößert sich
gleichzeitig im entsprechenden Maße die ebenfalls isolierende Luftstrecke LS2 zwischen
der Molchstation 3 und dem Molch M2, so dass weiterhin eine zur Potentialtrennung
ausreichende Gesamtluftstrecke (LS1 + LS2) vorhanden bleibt. Die Farbsäule wird von
der zweiten Molchstation 7 bei der gegenseitigen Annäherung aufgeladen, sobald die
zur Potentialtrennung ausreichende Sicherheitsisolierstrecke im Bereich der Luftstrecke
LS1 unterschritten wird.
[0022] Die Einhaltung der erforderlichen Isolierabstände wird mit Molch- oder Farbsensoren
überwacht (12A, 13A in Fig. 1).
[0023] Wenn in der Stufe D die Farbsäule FS die zweite Molchstation 7 erreicht hat und sich
der Molch M1 in seiner dortigen Endposition befindet, kann das Beschichtungsmaterial
in Richtung zum Zerstäuber angedrückt und mit der Beschichtung begonnen werden.
[0024] Bei der Bemessung der in die Leitung 8 eingefüllten Farbvolumenmenge ist es zweckmäßig,
das vorbestimmte Nennvolumen um eine Sicherheitsmenge zu vergrößern. Die nach Beendigung
des Beschichtungsvorgangs in der Leitung 8 verbliebene Restmenge kann entweder in
Richtung zum Zerstäuber ausgedrückt oder darstellungsgemäß in der Stufe E als Farbpaket
FS' zwischen den beiden Molchen M1 und M2 durch die Leitung zurück zu der geerdeten
Molchstation 3 geschoben werden, wobei der Molch M1 von in die zweite Molchstation
7 geleitetem isolierenden Schiebemedium, vorzugsweise Luft, beaufschlagt wird.
[0025] Wenn der Molch M2 seine Ausgangsposition in der ersten Molchstation 3 erreicht hat,
kann in der Stufe F das Farbpaket FS' in an sich bekanntem Reflowbetrieb durch die
Molchstation 3 zu der geerdeten Farbversorgungseinrichtung zurückgedrückt werden.
[0026] Beispielsweise noch vor dem Zurückdrücken der Restfarbmenge können die zweite Molchstation
7 und ggf. der als Molch M2 dienende Tandemmolch mit in die zweite Molchstation 7
geleiteter Spülflüssigkeit gespült werden. Die erste Molchstation 3 wird zweckmäßig
mit in diese Station geleiteter Spülflüssigkeit gespült, sobald der erwähnte Reflowbetrieb
beendet ist.
[0027] Zur Förderung des Farbmaterials durch die die beiden Molchstationen verbindende Leitung
(8A bzw. 8B) können auch jeweils mehr als nur zwei Molche sinnvoll verwendet werden.
Beispielsweise kann es zweckmäßig sein, ausgehend von vier hintereinander in der ersten
Molchstation geparkten Molchen zwischen die ersten beiden Molche ein Löse- und/oder
Schmiermedium (z.B. Verdünnerflüssigkeit), zwischen den zweiten und den dritten Molch
das durch die Leitung zu fördernde Farbmaterial und zwischen den dritten und den vierten
Molch erneut Löse- und/oder Schmiermedium zu leiten, wobei zur Potentialtrennung in
der oben beschriebenen Weise Luftisolierstrecken auf den dem Molchpaket abgewandten
Seiten des ersten und des vierten Molches gebildet werden.
1. Verfahren zur Versorgung einer Beschichtungsvorrichtung für die elektrostatische Serienbeschichtung
von Werkstücken wie beispielsweise Fahrzeugkarossen mit niederomigem Beschichtungsmaterial,
das von einer geerdeten Versorgungseinrichtung (4) kommend der bei der Beschichtung
auf Hochspannung gelegten Beschichtungsvorrichtung (1) durch eine Zuführleitung (8)
zugeführt wird, die zwischen einer in der Nähe der Versorgungseinrichtung (4) befindlichen
ersten Molchstation (3) und einer in der Nähe der Beschichtungsvorrichtung (1) befindlichen
zweiten Molchstation (7) verläuft,
wobei das Beschichtungsmaterial in der für einen Beschichtungsvorgang erforderlichen
Volumenmenge zwischen mindestens zwei Molchen (M1, M2) durch die Zuführleitung (8)
gefördert wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsvorrichtung (1) von der geerdeten Versorgungseinrichtung (4) elektrisch
durch Luft zwischen einem ersten Molch (M1) und der zweiten Molchstation (7) und durch
ein Isoliermedium zwischen der ersten Molchstation (3) und einem zweiten Molch (M2)
isoliert wird, während das Beschichtungsmaterial zwischen den beiden Molchen (M1,
M2) durch die Zuführleitung (8) gefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ausgehend von einem Zustand, bei dem sich die beiden Molche (M1, M2) in der ersten
Molchstation (3) befinden und die Zuführleitung (8) mit Luft gefüllt ist, das Beschichtungsmaterial
zwischen den beiden Molchen in die erste Molchstation (3) und aus dieser unter Mitnahme
des ersten Molches (M1) in die Zuführleitung (8) gedrückt wird;
- das Einleiten des Beschichtungsmaterials beendet wird, bevor die mit Luft gefüllte
zwischen dem ersten Molch (M1) und der zweiten Molchstation (7) verbleibende Leitungsstrecke
(LS1) eine zur elektrischen Isolierung zwischen den beiden Molchstationen (3, 7) erforderliche
Länge unterschreitet;
- der zweite Molch (M2) von einem Isoliermedium in die Zuführleitung (8) gedrückt
wird und das zwischen ihm und dem ersten Molch (M1) befindliche Beschichtungsmaterial
(FS) in Richtung zu der zweiten Molchstation (7) fördert, wobei sich die mit dem Isoliermedium
gefüllte Leitungsstrecke (LS2) zwischen der ersten Molchstation (3) und dem zweiten
Molch (M2) bis auf eine zur elektrischen Isolierung ausreichende Länge vergrößert,
bevor das Beschichtungsmaterial die zweite Molchstation (7) erreicht;
- und das Beschichtungsmaterial der Beschichtungsvorrichtung (1) zugeführt wird, wenn
sich der erste Molch (M1) in der zweiten Molchstation (7) befindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmaterial zwischen der zweiten Molchstation (7) und der Beschichtungsvorrichtung
(1) oder in dieser dosiert wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftisolierstrecken (LS) in der Zuführleitung (8) durch an der Leitung befindliche
Sensoren (12, 13) überwacht werden, die auf das Erscheinen eines Molches (M1, M2)
und/oder des Beschichtungsmaterials (FS) ansprechen.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Erreichen der erforderlichen Volumenmenge des Beschichtungsmaterials in der Zuführleitung
(8) von einer Messanordnung (5) festgestellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Beschichtungsvorgang in der Zuführleitung (8) verbliebenes Beschichtungsmaterial
zwischen den beiden Molchen (M1, M2) durch in die zweite Molchstation (7) geleitete
Luft zurück zu der ersten Molchstation (3) gedrückt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Beschichtung eines Werkstückes mit Beschichtungsmaterial aus der Zuführleitung
(8A) eines ersten Versorgungskreises ein zweiter, ähnlicher Versorgungskreis (8B)
das Beschichtungsorgan (1) mit dem Beschichtungsmaterial versorgt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Molchstation (7) unter Hochspannung gespült wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülmedium aus einem Vorratsbehälter (21) zugeführt wird, der von einer geerdete
Quelle (25) über eine gemolchte Leitung (22) mit einer zur Potentialtrennung ausreichenden
Länge gefüllt wird.
10. Versorgungssystem für die elektrostatische Serienbeschichtung von Werkstücken wie
beispielsweise Fahrzeugkarossen mit niederomigem Beschichtungsmaterial,
mit einer eine geerdete Versorgungseinrichtung (4) mit einer bei der Beschichtung
auf Hochspannung gelegten Beschichtungsvorrichtung (1) verbindenden Zuführleitung
(8) für das Beschichtungsmaterial, die zwischen einer in der Nähe der Versorgungseinrichtung
(4) befindlichen ersten Molchstation (3) und einer in der Nähe der Beschichtungsvorrichtung
(1) befindlichen zweiten Molchstation (7) verläuft,
mit mindestens zwei durch die Leitung (8) bewegbaren Molchen (M1, M2), von denen
sich der erste Molch (M1) auf der der Beschichtungsvorrichtung (1) zugewandten Seite
und der zweite Molch (M2) sich auf der der Versorgungseinrichtung (4) zugewandten
Seite befindet,
mit einer Anordnung (2), durch die das Beschichtungsmaterial zwischen den beiden
Molchen (M1, M2) in die erste Molchstation (3) einleitbar ist und Luft oder ein anderes
Isoliermedium als Antriebsmedium für den zweiten Molch (M2) ebenfalls in die erste
Molchstation (3) einleitbar ist,
und mit einer zwischen der zweiten Molchstation (7) und der Beschichtungsvorrichtung
(1) angeordneten Dosiereinrichtung (15) zur dosierten Förderung des Beschichtungsmaterials
zu dem Beschichtungsorgan (1).
11. Versorgungssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass an die zweite Molchstation (7) ein Spülsystem mit einem Vorratsbehälter (21) angeschlossen
ist, der mit einer Spülmittelquelle (25) durch eine molchbare Leitung (22) mit einer
zur Potentialtrennung ausreichenden Länge verbunden ist.