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(11) |
EP 1 270 086 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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28.04.2004 Patentblatt 2004/18 |
(22) |
Anmeldetag: 17.06.2002 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: B05B 12/04 |
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(54) |
Beschichtungsanlage und Verfahren zum Steuern einer Beschichtungsvorrichtung mit unterschiedlichen
Düsen
Coating apparatus and process for controlling a coating device with different nozzles
Appareil et procédé pour commander un dispositif de revêtement avec différent buses
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
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Priorität: |
25.06.2001 DE 10130499
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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02.01.2003 Patentblatt 2003/01 |
(73) |
Patentinhaber: Dürr Systems GmbH |
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70435 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Schmid, Wolfgang
74076 Heilbronn (DE)
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(74) |
Vertreter: Heusler, Wolfgang, Dipl.-Ing. |
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v. Bezold & Sozien
Patentanwälte
Akademiestrasse 7 80799 München 80799 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 3 931 657 US-A- 4 717 074 US-A- 5 992 762
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US-A- 3 704 831 US-A- 5 884 847
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschichtungsanlage und ein Verfahren zum Steuern einer
Beschichtungsvorrichtung zum Applizieren von Beschichtungsmaterial mit unterschiedlichen
Düsen gemäß dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Insbesondere handelt es sich um die serienweise Beschichtung von Werkstücken wie
Fahrzeugkarossen mit Material zum Abdichten, Abdecken, Versiegeln, Kleben und für
Dämmzwecke usw. mit Robotern. Hierbei besteht das Problem, dass für geometrisch unterschiedliche
Schweißnähte und sonstige Bereiche an der Karosse unterschiedliche Düsen mit jeweils
anderer Auslassform (schmal, breit, rund), unterschiedlichen Auftragungsverfahren
(Swirl, Rundstrahl, Flachstrahl, Airless-Strahl) und unterschiedlichem Applikationstyp
(Airless, Extrusion) erforderlich sind, die sich zudem hinsichtlich der jeweiligen
Applikationssteuerung unterscheiden können. Beispielsweise ist bei Airless-Sprühdüsen,
die das Beschichtungsmaterial ohne Luftunterstützung aufgrund des Materialdrucks und
der Düsenform zerstäuben, zur Einstellung und Aufrechterhaltung des gewünschten Sprühstrahls
eine Steuerung und Regelung des Materialdrucks notwendig. In anderen Fällen, bei denen
beispielsweise schlitzförmige Düsen verwendet werden, aus denen das Beschichtungsmaterial
nicht versprüht, sondern zur Bildung einer Bahn mit einer sich mit der Durchflussmenge
ändernden Breite extrudiert wird, soll die Durchflussmenge des Beschichtungsmaterials
gesteuert und geregelt werden. Zum Aufsprühen eines Klebers für Karosseriebleche ist
es ferner bekannt, den Kleber im Sprühkopf durch Zuführung von Druckluft zu verwirbeln
und mit dem Verhältnis der Kleber- und Druckluftmengen die Breite der aufgesprühten
Bahn einzustellen. Die Steuerung der jeweiligen Roboter und der verschiedenen benötigten
Beschichtungseinrichtungen erfordert bis-her erheblichen Aufwand.
[0003] Es sind zwar schon Beschichtungsroboter mit Multifunktions-Auftragungsköpfen bekannt,
die zwei oder drei verschiedene Düsen enthalten. Ein bekannter derartiger Auftragungskopf
(Fa. EFTEC) ist mit seinen fest eingebauten Düsen an einem zylindrischen Rohr befestigt
und um dessen Achse (die der Achse 6 des Roboters an der Roboterhand entspricht) drehbar.
Die Düsen sind über je ein gesteuertes Ventil an eine ihnen gemeinsame Materialzufuhrleitung
angeschlossen. In Bezug auf die Roboterachse 6 haben die drei Düsen jeweils andere
Materialaustrittsrichtungen, also unterschiedliche "Tool Center Points" (TCP). In
dem bekannten Auftragungskopf können nicht beliebig unterschiedliche Düsen angeordnet
werden. Abgesehen davon, dass für jede Düse ein eigenes Ventil mit zugehöriger Steuerung
untergebracht werden muss, ist es nicht ohne weiteres möglich, während eines Applikatioszyklus
wahlweise entweder den Druck oder die Durchflussmenge zu regeln.
[0004] Aus der US-A-5 884 847 ist eine Sprühvorrichtung mit mehreren wahlweise verwendbaren
unterschiedlichen Düsen bekannt, die an einen ihnen gemeinsamen Leitungsweg angeschlossen
und in eine ihnen gemeinsame Sprühposition bewegbar gelagert sind, in der die jeweils
gewählte Düse mit einer Auslassöffnung des gemeinsamen Leitungswegs ausgerichtet ist.
Die Düsen sind an einer Halterung angeordnet, die relativ zu dem gemeinsamen Leitungsweg
drehbar gelagert ist. Diese bekannte Sprühvorrichtung dient zum Versprühen von Schädlingsbekämpfungsmitteln
insbesondere vom Flugzeug aus.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Steuerung einer für die Serienbeschichtung
von Werkstücken geeigneten Vorrichtung mit einer ggf. auch größeren Anzahl von unterschiedlich
geformten und mit unterschiedlichen Auftragungsverfahren arbeitenden Düsen zu vereinfachen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst.
[0007] Durch die Erfindung wird es möglich, an dem Auftragungskopf eines Beschichtungsroboters
unterschiedliche, je nach Bedarf beliebig wählbare Düsen anzuordnen und mit Hilfe
der üblichen Steuerungen des Roboters das jeweils benötigte Auftragungsverfahren insbesondere
über eine den Düsen gemeinsame Ventilanordnung auf einfache Weise zu steuern. Es wird
nur ein Roboter benötigt, dessen Auftragungskopf problemlos eine relativ große Zahl
unterschiedlich geformter automatisch auswählbarer, ggf. auch auswechselbarer Düsen
enthalten kann, wodurch nicht nur der Steueraufwand, sondern auch der Geräteaufwand
der bisher bekannten Beschichtungsanlagen herabgesetzt werden kann. Wenn gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform die Düsen zum Applizieren jeweils an eine ihnen gemeinsame
Stelle bewegt werden, an der ihre Materialaustrittsrichtungen miteinander fluchten,
d.h. wenn trotz Verwendung unterschiedlicher Düsen mit jeweils demselben TCP gearbeitet
wird, ergibt sich darüber hinaus auch eine vereinfachte Bewegungsprogrammsteuerung
des Roboters.
[0008] An einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine vereinfachte Darstellung eines Steuerschemas einer Beschichtungsanlage für Fahrzeugkarossen;
- Fig. 2
- eine ebenfalls schematische Darstellung einer zweckmäßigen Revolverhalterung für mehrere
Düsen am Auftragungskopf eines Beschichtungsroboters; und
- Fig. 3
- eine Draufsicht der Revolverhalterung nach Fig. 2.
[0009] Gemäß Fig. 1 trägt ein Beschichtungsroboter 1 an seinem Handgelenk 2 einen Materialauftragungskopf
3 mit mehreren in eine drehbare Revolverhalterung 4 eingesetzten Düsen (Fig. 2 und
3). Der Roboter 1 befindet sich in einer Kabine, durch deren Wand 6 eine Leitung 8
für das Beschichtungsmaterial in die Kabine und in den Auftragungskopf 3 führt. Bei
dem Beschichtungsmaterial kann es sich um eine der flüssigen oder pastösen Kunststoffmassen
(z. B. PVC und dgl.) handeln, wie sie zum Nahtabdichten, Unterbodensealing, Kleberauftrag
und für sonstige Zwecke bei Fahrzeugkarossen üblicherweise verwendet werden.
[0010] Zur Steuerung der Beschichtungsanlage befinden sich außerhalb der Kabinenwand 6 zwei
miteinander verbundene Steuersysteme, die räumlich voneinander getrennt sein können.
Während sich die üblïche Robotersteuerung RC in dem einen Schaltschrank 10 befindet,
kann ein anderer Schaltschrank 11 das ebenfalls an sich übliche übergeordnete speicherprogrammierte
Steuersystem SPS mit zugehöriger Visualisierung enthalten. In dem Schaltschrank 11
können sich zusammen mit dem Steuersystem SPS und mit ihm kombiniert ein Mengenregler
13 und ein Druckregler 14 für das in den Auftragungskopf 3 fließende Beschichtungsmaterial
befinden, deren Sollwerte v
s bzw. p
s von der Robotersteuerung C vorgegeben und betriebsabhängig eingestellt 'und geändert
werden. Ferner steuert die Robotersteuerung RC mit einem Signal r über das Steuersystem
SPS die Stellung der Revolverhalterung 4 zur Auswahl der jeweils benötigten Düsen.
Das Steuersystem SPS steuert seinerseits die Robotersteuerung RC in der üblichen Weise
u.a. zur Wahl der jeweils benötigten Bahnprogramme.
[0011] Bei prozessfähigen Robotersteuerungen kann auch die gesamte Steuerung einschließlich
der hier beschriebenen Funktionen des Steuersystems SPS von der Robotersteuerung RC
übernommen werden, so dass die Unterteilung in RC und SPS entfällt.
[0012] Die Regler 13 und 14 sollen die Durchflussmenge bzw. den Druck des Beschichtungsmaterials
im geschlossenen Regelkreis konstant halten und vergleichen zu diesem Zweck ihre jeweiligen
Sollwerte v
s bzw. p
s mit Istwerten v
i bzw. p
i, die als Messsignale von einer in die Materialleitung 8 geschalteten Durchflussmesszelle
16 bzw. einem im Auftragungskopf 3 befindlichen Drucksensor 17 zugeführt werden. Bei
Abweichungen werden entsprechende Stellsignale av erzeugt. Die Kombination der Regler
13 und 14 mit dem Steuersystem SPS oder mit der Robotersteuerung RC hat den Vorteil
einer Vereinfachung des Steuersystems, da keine gegenseitige Anpassung erforderlich
ist und für ähnliche Zwecke an sich übliche Regelsysteme sowie u. a. eine gemeinsame
Prozess-Visualisierung verwendet werden können. Das Stellglied eines zusätzlichen
Druckreglers kann z. B. außerhalb der Kabine in den Eingang der Materialleitung 8
geschaltet sein.
[0013] Wenn die Geschwindigkeit der Roboterbewegung (TCP-Geschwindigkeit) bei einem Beschichtungsvorgang
konstant bleibt, halten die Regler 13, 14 normalerweise auch die Materialmenge bzw.
den Druck konstant. Die Roboterbewegung kann aber auch so programmiert werden, dass
sich die Bewegungsgeschwindigkeit während der Beschichtung streckenweise ändert. In
diesem Fall kann es zweckmäßig sein, beispielsweise zur Erzielung einer dennoch gleichbleibenden
Materialbahnbreite die Materialmenge im entsprechenden Maße zu ändern oder allgemeiner
gesagt, den jeweiligen Sollwert v
s bzw. p
s durch einen von der Bewegungsgeschwindigkeit abhängigen "Override"-Faktor zu verändern.
[0014] Zur Drehung der Revolverhalterung 4 ist an dem Auftragungskopf 3 ein Antrieb (Fig.
2) angeordnet, der von einem Signal ar des Steuersystems SPS oder der Robotersteuerung
RC gesteuert wird. Die jeweiligen Stellungen der Revolverhalterung 4 und damit die
jeweils gewählte Düse werden beispielsweise von einer Initiatoranordnung (nicht dargestellt)
am Auftragungskopf 3 festgestellt und als Signal rf zu dem Steuersystem SPS oder zu
der Robotersteuerung RC zurückgemeldet.
[0015] Der in Fig. 2 dargestellte Auftragungskopf 3 enthält eine Ventilanordnung 20, die
beispielsweise durch ein Nadelventil gebildet sein kann, dessen Nadel 22 von einem
z. B. elektrisch angetriebenen Kolben (nicht dargestellt) zur variierbar weiten Öffnung
des Ventils am Ventilsitz 23 verstellbar ist. Das Beschichtungsmaterial fließt durch
einen (nicht dargestellten), Querkanal in den Ventilsitzbereich und von dort in den
zu dem Auslass 24 der Ventilanordnung 20 führenden Kanal 25. Der Ventilantrieb ist
durch den Pfeil 21 angedeutet. Statt einer Nadel kann das Ventil auch ein anderes
durch einen Kolben betätigbares Stellglied enthalten, z. B. eine Scheibe o.ä. Die
Steuerung des Ventilantriebs erfolgt durch ein Signal av, das je nach jeweils gewählter
Düse entweder von dem Mengenregler 13 oder von dem Druckregler 14 kommt, so dass die
Ventilöffnung entweder die Durchflussmenge und damit beispielsweise die Breite einer
Abdichtungsbahn oder statt dessen den Druck auf dem von der Robotersteuerung RC jeweils
veränderbar eingestellten Wert konstant hält. Auf dem selben Weg wie das Regelsignal
av können zusätzliche Steuersignale zum Öffnen und Schließen des Ventils zugeführt
werden.
[0016] An den Kanal 25 der Ventilanordnung 20 ist der oben erwähnte Drucksensor 17 zur Erzeugung
des dem Istwert p
i entsprechenden Signals angeschlossen. Dessen Anordnung und die Druckmessung im Auftragungskopf
3 und in unmittelbarer Nähe der jeweils gewählten Applikationsdüse hat wegen der Verkürzung
der Regelstrecke wesentliche Vorteile bei der Druckregelung.
[0017] Der in dem Auftragungskopf 3 befindliche rohrförmige Auslass 24 der Ventilanordnung
20 ist von einer quer hierzu verlaufenden Stirnfläche 26 umgeben, an der unter gegenseitiger
Abdichtung eine an dem Auftragungskopf 3 relativ zu ihm drehbar gelagerte Revolverscheibe
28 gleitend anliegt. Die als die Halterung 4 in Fig. 1 dienende Revolverscheibe 28
hat eine darstellungsgemäß parallel zu der Achse des Ventilauslasses 24 versetzte
Drehachse 29 und wird von einem in dem Auftragungskopf 3 befindlichen Antrieb gedreht,
der durch den Pfeil 30 angedeutet ist und von dem Signal ar (Fig. 1) gesteuert wird.
[0018] Wie in Fig. 3 erkennbar ist, sind auf der Revolverscheibe 28 auf einem zu der Drehachse
29 konzentrischen Kreis mit einem Radius gleich dem Abstand zwischen der Drehachse
und der Ventilauslassachse mit gleichmäßigen gegenseitigen Winkelabständen beispielsweise
sechs Applikationsdüsen D1 bis D6 angeordnet. Bei dem gewählten Beispiel verlaufen
die Materialaustrittsrichtungen aller Düsen parallel zu der Ventilauslassachse der
Ventilanordnung 20. Auf ihrer Einlassseite sind die Düsen jeweils mit einer die Revolverscheibe
28 durchsetzenden Öffnung verbunden, deren Achse mit der Ventilauslassachse fluchtet,
wenn die betreffende Düse zu der Ventilanordnung 20 gedreht worden ist. Alle Düsen
haben also die durch die Auslassachse der Ventilanordnung 20 definierte Materialaustrittsrichtung.
Statt dessen sind bei entsprechender Anordnung der Düsen in der Revolverscheibe 28
auch andere, vorzugsweise den Düsen gemeinsame Austrittsrichtungen möglich, beispielsweise
schräg oder radial zu der Achse der Ventilanordnung 20.
[0019] Die Applikationsfunktionen und Formen der Düsen D1-D6, die z. B. auswechselbar in
die der Ventilanordnung 20 abgewandte Seite der Revolverscheibe 28 eingeschraubt sein
können, sind an sich bekannt und üblich. Sie können insbesondere zur Nahtabdichtung
im Unterbodenbereich oder zum Seamsealing in Innenräumen oder, sofern das gleiche
Kunststoffmaterial zum Einsatz kommt, auch zur kombinierten Applikation in diesen
Bereichen verwendet werden. Eine andere Applikationsmöglichkeit ist das Spritzen von
Dämmmatten, sofern der Applikationskopf nicht beheizt werden muss oder in sonstigen
Fällen eine Heizung vorgesehen ist. Auch das Spritzen von Folien ist möglich, wobei
für randscharfen Auftrag eine Flachstrahldüse mit Mengenregelung und zum Flächenspritzen
eine Airless-Düse mit Druckregelung verwendet werden können. Weitere Applikationsbeispiele
sind das Auftragen eines Scheibenklebers und die Bördelfalz-Versiegelung.
[0020] Gemäß der Erfindung kann beispielsweise bei Wahl einer der Düsen D1-D3 mit Hilfe
des Reglers 13 (Fig. 1) die Materialmenge eingestellt und konstant gehalten werden,
während bei Wahl einer der anderen drei Düsen mit Hilfe des Reglers 14 der Materialdruck
konstant gehalten wird.
[0021] Das beschriebene Ausführungsbeispiel kann im Rahmen der Erfindung abgewandelt und/oder
ergänzt werden. Insbesondere kann es zweckmäßig sein, die einzelnen Düsen zur Erzeugung
von Rückmeldesignalen für die Steuerung zu kodieren. Ferner kann im Auftragungskopf
3 eine Temperaturmessung des Beschichtungsmaterials erfolgen, um eine Temperaturkompensation
der Materialviskosität zu ermöglichen.
[0022] In konstruktiver Hinsicht bestehen zu der beschriebenen Revolverscheibenhalterung
alternative Möglichkeiten, die Düsen in die Betriebsposition vor dem ihnen gemeinsamen
Ventilauslass zu bewegen, beispielsweise mit einer linear verschiebbaren Halterung
oder einer Kugelkopfhalterung usw.
1. Verfahren zum Steuern einer Beschichtungsvorrichtung (1) zum Applizieren von Beschichtungsmaterial
mit mindestens zwei unterschiedlichen Düsen (D1-D6), aus denen das Beschichtungsmaterial
in Abhängigkeit von Steuerungen (RC, SPS, 13, 14) austritt,
wobei jeweils eine der Düsen für die Applikation ausgewählt wird
und das Beschichtungsmaterial durch einen den Düsen gemeinsamen Leitungsweg (8)
zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Durchfluss des Beschichtungsmaterials durch den gemeinsamen Leitungsweg (8) von
einer ersten Steuerung (13) gesteuert wird, wenn Beschichtungsmaterial durch eine
der Düsen (D1-D3) appliziert wird, während er von einer zweiten Steuerung (14) gesteuert
wird, die sich von der ersten Steuerung (13) unterscheidet, wenn Beschichtungsmaterial
durch eine andere Düse (D4-D6) appliziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit der ersten Steuerung (13) eine Mengenregelung und mit der anderen Steuerung (14)
eine Druckregelung des durch den gemeinsamen Leitungsweg (8) fließenden Beschichtungsmaterials
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit den beiden Durchflusssteuerungen (13, 14) eine den Düsen gemeinsame Ventilanordnung
(20) betätigt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Düsenwechsel die jeweils gewählte Düse (D1-D6) aus einer Position, in der sie
von dem Auslass (24) des gemeinsamen Leitungsweges entfernt ist, selbsttätig zu diesem
Auslass bewegt wird, während die zuvor verwendete Düse von dem Auslass weg bewegt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gewählten Düsen (D1-D6) zum Applizieren jeweils an eine ihnen gemeinsame Stelle
bewegt werden, an der die Richtungen, in denen das Beschichtungsmaterial aus ihnen
austritt, miteinander fluchten.
6. Beschichtungsanlage zum Applizieren von Beschichtungsmaterial
mit einer Beschichtungsvorrichtung (1), die mindestens zwei wahlweise verwendbare
unterschiedliche Düsen (D1-D6) aufweist, die an einen ihnen gemeinsamen Leitungsweg
(8) angeschlossen sind,
und mit Steuerungen (13, 14) zum Steuern des Durchflusses des Beschichtungsmaterials
durch den gemeinsamen Leitungsweg (8),
dadurch gekennzeichnet, dass der Durchfluss des Beschichtungsmaterials durch den gemeinsamen Leitungsweg (8) von
einer ersten Steuerung (13) gesteuert wird, wenn Beschichtungsmaterial durch eine
der Düsen (D1-D3) appliziert wird, während er von einer zweiten Steuerung (14) gesteuert
wird, die sich von der ersten Steuerung (13) unterscheidet, wenn Beschichtungsmaterial
durch eine andere Düse (D4-D6) appliziert wird.
7. Beschichtungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (D1-D6) an der Beschichtungsvorrichtung in eine ihnen gemeinsame Applikationsposition
bewegbar gelagert sind, in der die jeweils gewählte Düse mit einer Auslassöffnung
(24) des gemeinsamen Leitungsweges ausgerichtet ist.
8. Beschichtungsanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (D1-D6) an einer Halterung (4, 28) angeordnet sind, die relativ zu einer
den Düsen gemeinsamen, den Durchfluss des Beschichtungsmaterials durch den gemeinsamen
Leitungsweg (8) steuernden Ventilanordnung (20) drehbar gelagert ist.
9. Beschichtungsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Ventilanordnung (20) in dem Auftragungskopf (3) der Beschichtungsvorrichtung
(1) befindet.
10. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 6 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsvorrichtung (1) in dem den Düsen (D1-D6) gemeinsamen Leitungsweg
eine Ventilanordnung (20) enthält, aus der das Beschichtungsmaterial in einer gegebenen
Richtung austritt, und dass die Halterung (4, 28) der Düsen (D1-D6) um eine zu dieser
Richtung parallel versetzte Achse (29) drehbar ist.
11. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 8 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung (20) zur' Einstellung und Regelung des Drucks und/oder der Durchflussmenge
des Beschichtungsmaterials steuerbar ist.
12. Beschichtungsanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung (20) ein von einem Kolben betätigbares Stellglied (22) enthält.
13. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 6 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (D1-D6) an einem Roboter oder sonstigen mehrachsigen Bewegungsautomaten
angeordnet sind und in dessen Steuerung (RC) die Sollwerte von Druckund Mengenreglern
(13, 14) für das durch den gemeinsamen Leitungsweg (8) fließende Beschichtungsmaterial
in Abhängigkeit von der jeweils gewählten Düse (D1-D6) einstellbar sind.
1. A method of controlling a coating device (1) for the application of coating material
including at least two different nozzles (D1-D6), from which the coating material
discharges in dependence on controllers (RC, SPS, 13, 14), wherein one of the nozzles
is selected for the application and the coating material is supplied through a conduit
path (8) common to the nozzles, characterised in that the flow of the coating material through the common conduit path (8) is controlled
by a first controller (13), when coating material is applied through one of the nozzles
(D1-D3) whilst it is controlled by a second controller (14), which differs from the
first controller (13), when coating material is applied through another nozzle (D4-D6).
2. A method as claimed in Claim 1, characterised in that flow rate control is effected with the first controller (13) and pressure control
of the coating material flowing through the common conduit path (8) is effected with
the second controller (14).
3. A method as claimed in Claim 1 or 2, characterised in that a valve arrangement common to the nozzles is actuated with the two flow controllers
(13, 14).
4. A method as claimed in one of the preceding claims, characterised in that during a nozzle change, the selected nozzle (D1-D6) is automatically moved out of
a position, in which it is remote from the outlet (24) of the common conduit path,
to this outlet, whilst the previously used nozzle is moved away from the outlet.
5. A method as claimed in one of the preceding claims, characterised in that the selected nozzles (D1-D6) are moved for the purposes of application to a position
common to them, at which the directions, in which the coating material discharges
from them, are in alignment with one another.
6. A coating installation for the application of coating material including a coating
device (1), which includes at least two selectively usable different nozzles (D1-D6),
which are connected to a conduit path (8) common to them, and including controllers
(13, 14) for controlling the flow of the coating material through the common conduit
path (8), characterised in that the flow of the coating material through the common conduit path (8) is controlled
by a first controller (13), when coating material is applied through one of the nozzles
(D1-D3), whilst it is controlled by a second controller (14), which differs from the
first controller (13), when coating material is applied through another nozzle (D4-D6).
7. A coating installation as claimed in Claim 6, characterised in that the nozzles (D1-D6) are mounted on the coating device to be movable into an application
position common to them, in which the selected nozzle is in alignment with an outlet
opening (24) of the common conduit path.
8. A coating installation as claimed in Claim 6 or 7, characterised in that the nozzles (D1-D6) are arranged on a mounting (4, 28), which is mounted to be rotatable
relative to a valve arrangement (20), which is common to the nozzles and controls
the flow of the coating material through the common conduit path (8).
9. A coating installation as claimed in Claim 8, characterised in that the valve arrangement (20) is situated in the application head (3) of the coating
device (1).
10. A coating installation as claimed in one of Claims 6-9, characterised in that the coating device (1) includes a valve arrangement (20) in the conduit path common
to the nozzles (D1-D6), from which the coating material discharges in a predetermined
direction and that the mounting (4, 28) of the nozzles (D1-D6) is rotatable about
an offset shaft (29) parallel to this direction.
11. A coating installation as claimed in one of Claims 8-10, characterised in that the valve arrangement (20) is controllable for the purpose of setting and controlling
the pressure and/or the flow rate of the coating material.
12. A coating installation as claimed in Claim 11, characterised in that the valve arrangement (20) includes an adjusting element (22) actuable by a piston.
13. A coating installation as claimed in one of Claims 6-12, characterised in that the nozzles (D1-D6) are arranged on a robot or other multi-axis movement machine
and in whose controller (RC) the reference values of pressure and flow rate controllers
(13, 14) for the coating material flowing through the common conduit path (8) may
be set in dependence on the currently selected nozzle (D 1-D6).
1. Procédé de commande d'un dispositif de revêtement (1) pour appliquer un matériau de
revêtement, comportant au moins deux buses (D1-D6) différentes desquelles le matériau
de revêtement sort en fonction de commandes (RC, SPS, 13, 14), l'une des buses étant
sélectionnée dans chaque cas pour l'application, et le matériau de revêtement étant
amené par un parcours de conduite (8) commun aux buses, caractérisé en ce que la circulation du matériau de revêtement à travers le parcours de conduite (8) commun
est commandée par une première commande (13) lorsque le matériau de revêtement est
appliqué par l'une des buses (D1-D3), tandis qu'elle est commandée par une deuxième
commande (14) qui diffère de la première commande (13), lorsque le matériau de revêtement
est appliqué par une autre buse (D4-D6).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'avec la première commande (13) est exécutée une régulation de la quantité et avec
l'autre commande (14) une régulation de la pression du matériau de revêtement s'écoulant
à travers le parcours de conduite (8) commun.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'un agencement de soupapes (20) commun aux buses est actionné avec les deux commandes
de circulation (13, 14).
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'en cas de changement de buse, la buse (D1-D6) sélectionnée dans chaque cas est déplacée
automatiquement d'une position dans laquelle elle est éloignée de la sortie (24) du
parcours de conduite commun, vers cette sortie, tandis que la buse utilisée auparavant
est éloignée de la sortie.
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les buses (D1-D6) sélectionnées sont déplacées pour être appliquées dans chaque cas
contre un emplacement qui leur est commun auquel les directions, dans lesquelles le
matériau de revêtement sort de celles-ci, sont alignées entre elles.
6. Installation de revêtement pour appliquer un matériau de revêtement, comportant un
dispositif de revêtement (1) qui comporte au moins deux buses (D1-D6) différentes
pouvant être utilisées au choix, qui sont raccordées à un parcours de conduite (8)
commun, et comportant des commandes (13, 14) pour commander la circulation du matériau
de revêtement à travers le parcours de conduite (8) commun, caractérisée en ce que la circulation du matériau de revêtement à travers le parcours de conduite (8) commun
est commandée par une première commande (13) lorsque le matériau de revêtement est
appliqué par l'une des buses (D1-D3), tandis qu'elle est commandée par une deuxième
commande (14), qui diffère de la première commande (13), lorsque le matériau de revêtement
est appliqué par une autre buse (D4-D6).
7. Installation de revêtement selon la revendication 6, caractérisée en ce que les buses (D1-D6) sont montées sur le dispositif de revêtement de manière à pouvoir
être déplacées dans une position d'application qui leur est commune, dans laquelle
la buse sélectionnée dans chaque cas est orientée avec une ouverture de sortie (24)
du parcours de conduite commun.
8. Installation de revêtement selon la revendication 6 ou 7, caractérisée en ce que les buses (D1-D6) sont disposées sur une fixation (4, 28) qui est montée de manière
à pouvoir tourner par rapport à un agencement de soupapes (20) commun aux buses, commandant
la circulation du matériau de revêtement à travers le parcours de conduite (8) commun.
9. Installation de revêtement selon la revendication 8, caractérisée en ce que l'agencement de soupapes (20) se trouve dans la tête d'application (3) du dispositif
de revêtement (1).
10. Installation de revêtement selon l'une des revendications 6 à 9, caractérisée en ce que le dispositif de revêtement (1) contient, dans le parcours de conduite commun aux
buses (D1-D6), un agencement de soupapes (20) duquel sort le matériau de revêtement
dans une direction donnée, et en ce que la fixation (4, 28) des buses (D1-D6) peut tourner autour d'un axe (29) décalé parallèlement
à cette direction.
11. Installation de revêtement selon l'une des revendications 8 à 10, caractérisée en ce que l'agencement de soupapes (20) peut être commandé, pour le réglage et la régulation
de la pression et/ou du débit du matériau de revêtement.
12. Installation de revêtement selon la revendication 11, caractérisée en ce que l'agencement de soupapes (20) contient un organe de réglage (22) pouvant être actionné
par un piston.
13. Installation de revêtement selon l'une des revendications 6 à 12, caractérisée en ce que les buses (D1-D6) sont disposées sur un robot ou sur d'autres automates de déplacement
à plusieurs axes et dans sa commande (RC) les valeurs de consigne des régulateurs
de la pression et de quantité (13, 14) pour le matériau de revêtement, s'écoulant
à travers le parcours de conduite (8) commun, sont réglables en fonction de la buse
(D1-D6) sélectionnée dans chaque cas.

