Bahnüberwachung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung des Vorhandenseins einer Papier-,
Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn oder eines Streifens der Faserstoffbahn
in Maschinen zur Herstellung und/oder Veredelung der Faserstoffbahn, wobei die Faserstoffbahn
von zumindest einem endlos umlaufenden Band geführt wird.
[0002] Um die Schäden bei einem Abriss der Faserstoffbahn minimieren zu können, ist es wichtig,
diesen möglichst frühzeitig zu erkennen. Dies erlaubt es nicht nur, mögliche Schäden
an der Maschine durch einen Stau der Faserstoffbahn, sondern auch den Ausschuss zu
verringern. Darüber hinaus ist es für die Steuerung der Maschine auch wichtig, die
vollständige Überführung der Faserstoffbahn beim Anlauf der Maschine zu erfassen.
[0003] Im allgemeinen erfolgt die Überwachung der Faserstoffbahn auf der Basis optischer
Sensoren oder Kameraanalysesysteme. Hierzu sind die Bänder oft farbig gestaltet, was
die Erkennbarkeit der Faserstoffbahn verbessern soll. Die Zuverlässigkeit der optischen
Erfassung wird allerdings beeinträchtigt durch die Verschmutzung der Bänder, die meist
warme, feuchte und verschmutzte Luft im Bereich der Maschine sowie die Verschmutzung
der Sensoren bzw. Kameras. Neben dem hohen Preis der Messeinheiten ist deren Zuverlässigkeit
unbefriedigend.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erkennung
des Vorhandenseins der Faserstoffbahn oder eines Streifens davon zu schaffen, das
bzw. die unter Einsatz einfacher Mittel eine verbesserte Zuverlässigkeit bietet.
[0005] Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Erkennung des Vorhandenseins
der Faserstoffbahn oder eines Streifens davon in einem Bereich der Maschine erfolgt,
in dem das Fehlen der Faserstoffbahn oder eines Streifens davon bzw. das erfolgreiche
Überführen der Faserstoffbahn zu einer Veränderung der Temperatur des Bandes führt
und auf der Basis der Messung der Temperatur der vom Band abgewandten Seite der Faserstoffbahn
während der Stützung vom Band und/oder der Temperatur der, der Faserstoffbahn zugewandten
Seite des Bandes nach der Abgabe der Faserstoffbahn an eine folgende Einheit und/oder
der Temperatur der, von der Faserstoffbahn abgewandten Seite des Bandes erfolgt. Dies
geschieht auf der Basis der Erkenntnis, dass sich beim Fehlen oder Hinzufügen der
Faserstoffbahn oder eines Streifens davon die Temperatur des Bandes relativ schnell
verändert. Dabei wird dem Band wenigstens ein Temperatursensor zur Messung der Temperatur
der vom Band abgewandten Seite der Faserstoffbahn während der Stützung vom Band und/oder
der Temperatur der, der Faserstoffbahn zugewandten Seite des Bandes nach der Abgabe
der Faserstoffbahn an eine folgende Einheit und/oder der Temperatur der, von der Faserstoffbahn
abgewandten Seite des Bandes zugeordnet. Temperatursensoren sind wesentlich billiger
und zuverlässiger als optische Sensoren.
[0006] Der Einsatz des Verfahrens sowie der Vorrichtung ist insbesondere dort möglich, wo
zumindest die Temperatur der vom Band weggerichteten Seite der Faserstoffbahn von
der Temperatur des Bandes abweicht. Vor allem sollte zumindest die Temperatur des
von der Faserstoffbahn berührten Bereiches des Bandes von der Temperatur der Faserstoffbahn,
zumindest aber von der Temperatur der vom Band weggerichteten Seite der Faserstoffbahn
abweichen.
[0007] Diese Überwachung der Faserstoffbahn über die Temperaturmessung kann innerhalb der
Maschine auch an mehreren Bändern realisiert werden. Hierdurch kann ein Abriss der
Faserstoffbahn sehr früh erkannt werden. Von Vorteil ist der Einsatz auch bei der
Übernahme der Faserstoffbahn durch das Band, um das Breitfahren des Einführstreifens
und somit die vollständige Überführung der Faserstoffbahn beim Anlauf der Maschine
feststellen zu können.
[0008] Um die Zuverlässigkeit der Messanordnung zu erhöhen, kann die Temperaturmessung an
mehreren Stellen entlang des Laufs des Bandes und/oder an mehreren Stellen quer zur
Bandlaufrichtung erfolgen. Die Anordnung mehrerer Temperaturmessstellen quer zur Bandlaufrichtung
erlaubt außerdem die Überwachung einzelner Zonen der Faserstoffbahn, so dass die Überführung
des breiter werdenden Streifens der Faserstoffbahn beim Anlauf der Maschine relativ
genau erfasst werden kann.
[0009] Um das Band bzw. die Faserstoffbahn nicht zu beeinträchtigen, sollte die Temperaturmessung
kontaktlos erfolgen. Hierfür eignen sich insbesondere Temperatursensoren in Form von
IR-Sensoren oder IR-Thermografiekameras. Dabei kann den Temperatursensoren ein Reinigungselement
vorzugsweise in Form einer Luftdüsen und/oder eine Kühleinrichtung zugeordnet werden.
Beides erhöht die Zuverlässigkeit der Messung erheblich. Die Temperatursensoren sollten
eine Messfläche mit einem Durchmesser zwischen 20 und 200 mm, vorzugsweise zwischen
20 und 100 mm aufweisen.
[0010] Falls zur Temperaturüberwachung eines größeren Bereiches insbesondere quer zur Bandlaufrichtung
mehrere Temperatursensoren vorhanden sind, so sollte der Abstand zwischen zwei Temperatursensoren
zwischen 100 und 1000 mm, vorzugsweise zwischen 200 und 600 mm liegen. Die Sensoren
können auch an mehreren besonders interessanten Orten, beispielsweise in den Randbereichen
der Faserstoffbahn kurz vor und/oder nach einem Schwebetrockner oder Trockenhauben
oder ähnlichem, angeordnet sein. Es kann außerdem von Vorteil sein, wenn zumindest
ein Temperatursensor quer zur Faserstoffbahn traversierbar gestaltet ist. Damit kann
über diesen Temperatursensor die Temperatur zumindest über einen Teil der Breite des
Bandes bzw. der Faserstoffbahn erfaßt werden.
[0011] Um die Zuverlässigkeit noch weiter zu verbessern können statt einem auch zwei Temperatursensoren
sehr dicht beieinander angeordnet werden, wobei nur Temperaturveränderungen ausgewertet
werden, die von beiden Temperatursensoren erfasst werden.
[0012] Vorteilhaft ist der Einsatz der Temperaturmessung zur Faserstoffbahnerfassung im
Bereich der Pressenpartie zur Entwässerung der Faserstoffbahn, wobei das Band als
Pressfilz oder Transferband ausgebildet ist. Dies gilt insbesondere dort, wo die Faserstoffbahn
vor der Temperaturmessung durch wenigstens ein Heizelement, vorzugsweise in Form einer
beheizten Presswalze, eines Dampfblaskastens oder ähnlichem erwärmt wird.
Die Anwendung des Verfahrens und der Vorrichtung kann mit Vorteil auch im Bereich
einer Trockenpartie zur Trocknung der Faserstoffbahn erfolgen, wobei des Band als
Trockensieb ausgeführt ist. Dabei ergibt sich eine hohe Zuverlässigkeit des Verfahrens,
wenn die Faserstoffbahn vor der Temperaturmessung durch zumindest ein Heizelement,
vorzugsweise in Form eines IR-Strahlers, eines beheizten Trockenzylinders, Heißluftdüsen
oder ähnliches aufgeheizt wird.
[0013] In der Pressen- und Trockenpartie ergibt sich im allgemeinen, insbesondere jedoch
bei den beschriebenen Anordnungen, dass die Temperatur des Bandes vor dem Kontakt
mit der Faserstoffbahn niedriger als die der Faserstoffbahn ist. Dabei ist es möglich,
dass sich die Temperatur des Bandes zumindest im, von der Faserstoffbahn berührten
Bereich beim Fehlen der Faserstoffbahn oder wenigstens eines Teiles davon im betreffenden
Abschnitt verringert. In Abhängigkeit von der Art der Anordnung ist es jedoch auch
möglich, dass sich die Temperatur des Bandes zumindest im, von der Faserstoffbahn
berührten Bereich beim Fehlen der Faserstoffbahn oder wenigstens eines Teiles davon
im betreffenden Abschnitt durch den direkten Kontakt mit dem Heizelement schnell erhöht.
Sollte die Faserstoffbahn beispielsweise über Gebläse gekühlt werden, so ändern sich
die Temperaturverhältnisse zwischen Faserstoffbahn und Band entsprechend.
[0014] Das Ergebnis der Temperaturmessung sollte einer Steuereinheit zugeführt werden, die
die Temperaturveränderung auswertet. Dabei ist es von Vorteil, wenn zur Ermittlung
eines Temperatur-Vergleichswertes auch die Temperatur des Bandes außerhalb des von
der Faserstoffbahn berührten Bereiches gemessen wird.
[0015] Zur Erkennung des Fehlens des zumindest im Bereich der Temperaturmessung laufenden
Teils der Faserstoffbahn dient die Schnelligkeit und/oder die Größe der Temperaturveränderung.
So führt insbesondere ein Abriss der Faserstoffbahn zu einem Sprung der Temperatur
des Bandes. Entsprechende Temperaturveränderungen ergeben sich aber auch beim Einführen
der Faserstoffbahn.
[0016] Für die Steuereinheit gilt, dass bei einer Temperaturveränderung von mindestens 2
°C, vorzugsweise zumindest 5 °C innerhalb einer Zeit von höchstens 3s, vorzugsweise
höchstens 1s und insbesondere höchstens 0,3s auf das Fehlen oder Hinzufügen zumindest
des im Bereich der Temperaturmessung laufenden Teils der Faserstoffbahn geschlossen
werden kann. Dies gilt auch bei einer Temperaturveränderung innerhalb einer Zeit von
max. 3s, vorzugsweise max. 1s von zumindest 2 °C, vorzugsweise zumindest 5 °C und
insbesondere von wenigstens 10 °C.
[0017] Außerdem kann die Steuereinheit zur Erkennung des Ortes eines Abrisses der Faserstoffbahn
die Schnelligkeit der Temperaturveränderung auswerten, wobei beispielsweise eine schnelle
Änderung in der Trockenpartie auf einen großen Abstand zum Ort des Abrisses schließen
lässt, da beim Fehlen der Faserstoffbahn das Trokkensieb der Trockengruppe von allen
Trockenzylindern derselben aufgeheizt wird. Auch der Umfang der Temperaturveränderung
kann hierbei berücksichtigt werden, da meist ein großer Temperatursprung auch auf
einen großen Abstand zum Ort des Abrisses schließen lässt. Zu berücksichtigen ist
jedoch, dass die Schnelligkeit der Temperaturveränderung auch von der Maschinengeschwindigkeit,
der Art des Bandes und dem Trockengehalt der Faserstoffbahn abhängt.
[0018] Falls die Messung der Temperatur des Bandes nach der Abgabe der Faserstoffbahn erfolgt,
so sollte dies möglichst schnell danach geschehen, um Fremdeinflüsse auf die Temperatur
sowie die Reaktionszeit zu minimieren. Dieser Meßort bietet insbesondere Vorteile
hinsichtlich der räumlichen Gestaltungsfreiheit.
[0019] In jedem Fall sollte die Steuereinheit bei Erkennen eines Abrisses der Faserstoffbahn
ein Signal liefern, welches eine Routine, vorzugsweise den Übergang in den Abrißbetrieb
und/oder die Abführung der Faserstoffbahn und/oder das Abstellen der Maschine oder
zumindest eines Teiles davon auslöst.
[0020] Anhand der Bandtemperatur kann im Abrißbetrieb die Heizleistung der Trocknungseinrichtung
gesteuert werden. Dabei soll eine Überhitzung aber auch eine zu starke Abkühlung vermieden
werden, um so den Anfahrvorgang zu optimieren.
[0021] Beim Erkennen der erfolgten Überführung der gesamten Faserstoffbahn sollte die Steuereinheit
ein Signal liefern, welches eine Routine, insbesondere den Übergang in den Normalbetrieb
der Maschine oder zumindest eines Teiles davon beispielsweise das Anheben der Heizleistung
auslöst.
[0022] Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In der beigefügten Zeichnung zeigt die Figur den schematisch dargestellten Übergang
zwischen Pressen- und Trockenpartie einer Papiermaschine mit möglichen Anordnungen
von Temperatursensoren 8.
[0023] Die Pressenpartie dient der Entwässerung der Faserstoffbahn 1, wobei die Faserstoffbahn
1 hier beidseitig mit je einem Band 2,10 in Form eines wasseraufnehmenden Pressfilzes
durch einen von zwei Presswalzen 5,9 gebildeten Pressspalt läuft.
[0024] Beispielhaft ist hier zur Intensivierung der Entwässerung die obere Presswalze 5
beheizt. Die Wärme wird über das endlos umlaufende obere Band 10 an die Faserstoffbahn
1 übertragen.
[0025] Nach dem Pressspalt wird dieses obere Band von der Faserstoffbahn 1 weggeführt und
die Faserstoffbahn 1 nur vom unteren Band 2 gestützt. Vom Band 2 wird die Faserstoffbahn
1 an ein Band 3 der nachfolgenden Trockengruppe der Trockenpartie übergeben. Das Band
3 ist als endlos umlaufendes, luftdurchlässiges Trockensieb ausgeführt, wobei die
Übergabe der Faserstoffbahn 1 von einer vom Trockensieb umschlungenen Saugleitwalze
11 unterstützt wird.
[0026] Im Bereich des, die Faserstoffbahn 1 abgebenden Bandes 2 sind vor und nach der Übergabe
der Faserstoffbahn 1 Temperatursensoren 8 angeordnet. Diese Temperatursensoren 8 sind
auf der, von der Faserstoffbahn 1 berührten Seite des Bandes 2 angebracht. Vor der
Übergabe der Faserstoffbahn 1 kann der Temperatursensor 8 einen Abriss der Faserstoffbahn
1 erkennen. Wegen der Aufwärmung der Faserstoffbahn 1 vom vorgelagerten Heizelement
in Form der beheizten Presswalze 5 ist die Temperatur der Faserstoffbahn 1 höher als
die, des von der Faserstoffbahn 1 berührten Bereiches des Bandes 2. Im Normalbetrieb
erfasst der Temperatursensor 8 vor der Übergabe der Faserstoffbahn 1 die relativ hohe
Temperatur der Faserstoffbahn 1. Kommt es jedoch vor dem Pressspalt zu einem Abriss,
so erfasst dieser Temperatursensor 8 die niedrigere Temperatur des unteren Bandes
2. Dieser Temperaturunterschied kann von der mit dem Temperatursensor 8 gekoppelten
Steuereinheit 7 als Fehlen der Faserstoffbahn 1, d. h. als Abriss gewertet werden.
[0027] Der nach der Übergabe der Faserstoffbahn 1 angeordnete Temperatursensor 8 misst im
Normalbetrieb die relativ niedrige Temperatur des Bandes 2. Beim Anfahren der Maschine,
das heißt hier dem Überführen der Faserstoffbahn 1 von der Pressen- zur Trockenpartie
läuft jedoch anfangs die gesamte und später ein immer schmaler werdender Streifen
der Faserstoffbahn 1 am unteren Band 2 in den Maschinenkeller. Dies bedeutet, dass
der Temperatursensor 8 die relativ hohe Temperatur der Faserstoffbahn 1 misst. Erst
wenn die Faserstoffbahn 1 vollständig überführt ist, erfasst der Temperatursensor
8 die niedrige Temperatur des Bandes 2. Dies bedeutet, dass die Temperaturverringerung
auf die erfolgte Überführung der Faserstoffbahn 1 schließen lässt. Sollten quer zur
Bandlaufrichtung 4 mehrere Temperatursensor 8 nebeneinander angeordnet sein, so kann
die Breitenveränderung des überführten Streifens der Faserstoffbahn 1 erfasst werden.
[0028] In der folgenden Trockenpartie wird die Faserstoffbahn 1 von Bändern 3 in Form von
Trockensieben über beheizte Trockenzylinder 6 und besaugte Leitwalzen geführt, wobei
die Faserstoffbahn 1 in direkten Kontakt mit den Trockenzylindern 6 kommt.
[0029] Die Trockenzylinder 6 können in einer oder zwei Reihen angeordnet sein. Am Ende der
Trockengruppe wird das Band 3 vom letzten Trockenzylinder 6 weggeführt. Die Faserstoffbahn
1 läuft dann am Trockenzylinder 6 bis zur Übernahme durch ein Trokkensieb einer folgenden
Trockengruppe.
[0030] Für den Fall, dass das Trockensieb sehr grobmaschig ist, oder die Faserstoffbahn
1 ungestützt auf den Trockenzylindern 6 läuft, wie dies am Ende der Trockengruppe
erfolgt, kann ein Temperatursensor 8 im Umschlingungsbereich des Trockenzylinders
6 einen Abriss der Faserstoffbahn 1 erkennen. Im Normalbetrieb misst der Temperatursensor
8 durch das Trockensieb (falls überhaupt vorhanden) die Temperatur der Faserstoffbahn
1. Bei einem Abriss wird jedoch die wesentlich höhere Temperatur des Trockenzylinders
6 erfasst. Der abrupte Temperatursprung kann von der Steuereinheit 7 als Signal für
einen Abriss gewertet werden.
[0031] Vom letzten Trockenzylinder 6 der Trockengruppe wird das Band 3 über mehrere Leitwalzen
12 zum Beginn der Trockengruppe zurückgeführt.
[0032] Nach der Wegführung dieses Bandes 3 von der Faserstoffbahn 1 sind hier zwei mögliche
Temperatursensoren 8 dargestellt. Nach der Trennung von der Faserstoffbahn 1 sind
Verfälschungen insbesondere durch Konditioniereinrichtungen noch gering, so dass die
Messung sehr zuverlässig ist.
[0033] Wegen der Heizelemente in Form der Trockenzylinder 6 ist die Temperatur des Bandes
3 wesentlich geringer als die der Faserstoffbahn 1, dies gilt auch für den, von Faserstoffbahn
1 berührten Bereich des Bandes 3. Bei einem Abriss der Faserstoffbahn 1 kommt jedoch
das Band 3 direkt mit den Trockenzylindern 6 in Kontakt, was zur Aufheizung des Bandes
3 über seine gesamte Breite führt.
[0034] Die Temperatursensoren 8 sind als IR-Sensoren ausgeführt, was eine kontaktlose Temperaturmessung
ermöglicht.
[0035] Die mit den Temperatursensoren 8 gekoppelte Steuereinheit 7 wertet die Schnelligkeit
und den Umfang der Temperaturunterschiede aus. Die Temperaturunterschiede hängen dabei
auch von der Art der Trocknungseinrichtung ab. Bei beheizten Trokkenzylindern 6 können
Temperaturveränderungen von 2 bis 15 °C und bei Heißluft - oder Infrarot-Trockner
von bis zu 35 °C als Indiz für das Fehlen der Faserstoffbahn 1 bei einem Abriss oder
das Hinzufügen eines Teiles davon beim Überführen gewertet werden. Wichtig ist jedoch,
dass die Temperatursprünge schnell, das heißt innerhalb einer Zeit von 0,3 bis 3 Sekunden
erfolgen. Die Zeit hängt jedoch von dem Einbauort und dem Abstand zum Abriss oder
Hinzufügen der Faserstoffbahn 1 ab. Je kürzer die Zeit, um so näher ist auch der Abriss.
[0036] Beim Erkennen eines Abrisses durch die Steuereinheit 7 kann beispielsweise davon
ausgehend die Maschine gestoppt und/oder die Faserstoffbahn 1 an einem vorgelagerten
Ort gezielt in den Maschinenkeller abgeführt werden.
[0037] Wenn die Steuereinheit 7 das erfolgreiche Überführen der Faserstoffbahn 1 hier zwischen
Pressen- und Trockenpartie erkennt, können beispielsweise Züge geschlossen oder Heizelemente
auf Normalbetrieb gestellt werden.
[0038] Um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten sind immer zwei Temperatursensoren
8 sehr eng beieinander angeordnet, wobei nur Temperaturveränderungen, die von beiden
Temperatursensoren 8 gemeldet werden, zur Auswertung gelangen. Außerdem sind quer
zur Bandlaufrichtung 4 mehrere dieser Paare von Temperatursensoren 8 angeordnet. Zwischen
diesen Paaren besteht ein Abstand zwischen 200 und 600 mm. Die Messfläche der Temperatursensoren
8 hat einen Durchmesser von ca. 40 bis 80 mm.
[0039] Temperatursensoren 8 sind nicht nur preiswert, sondern auch unempfindlich hinsichtlich
der Verschmutzung des Bandes 2,3. Durch Luftdüsen und Kühleinrichtungen lässt sich
außerdem der Einfluss der Umgebungsluft auf die Temperatursensoren 8 minimieren.
1. Verfahren zur Erkennung des Vorhandenseins einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer
anderen Faserstoffbahn (1) oder eines Streifens der Faserstoffbahn (1) in Maschinen
zur Herstellung und/oder Veredelung der Faserstoffbahn (1), wobei die Faserstoffbahn
(1) von zumindest einem endlos umlaufenden Band (2,3) geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
die Erkennung des Vorhandenseins der Faserstoffbahn (1) oder eines Streifens davon
in einem Bereich der Maschine erfolgt, in dem das Fehlen oder Hinzufügen der Faserstoffbahn
(1) oder eines Streifens davon zu einer Veränderung der Temperatur des Bandes (2,3)
führt und auf der Basis der Messung der Temperatur der vom Band (2,3) abgewandten
Seite der Faserstoffbahn (1) während der Stützung vom Band (2,3) und/oder der Temperatur
der, der Faserstoffbahn (1) zugewandten Seite des Bandes (2,3) nach der Abgabe der
Faserstoffbahn (1) an eine folgende Einheit und/oder der Temperatur der, von der Faserstoffbahn
(1) abgewandten Seite des Bandes (2,3) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperaturmessung innerhalb der Maschine an mehreren Bändern (2,3) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperaturmessung an mehreren Stellen entlang des Laufs des Bandes (2,3) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperaturmessung an mehreren Stellen quer zur Bandlaufrichtung (4) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperaturmessung kontaktlos erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperaturmessung im Bereich der Pressenpartie zur Entwässerung der Faserstoffbahn
(1) erfolgt, wobei des Band (2) als Pressfilz oder Transferband ausgebildet ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Faserstoffbahn (1) vor der Temperaturmessung durch wenigstens ein Heizelement,
vorzugsweise in Form einer beheizten Presswalze (5), eines Dampfblaskastens oder ähnlichem
erwärmt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperaturmessung im Bereich einer Trockenpartie zur Trocknung der Faserstoffbahn
(1) erfolgt, wobei des Band (3) als Trockensieb ausgeführt ist.
9. Verfahren Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Faserstoffbahn (1) vor der Temperaturmessung durch zumindest ein Heizelement,
vorzugsweise in Form eines IR-Strahlers, eines beheizten Trockenzylinders (6), Heißluftdüsen
oder ähnliches aufgeheizt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperatur des Bandes (2,3) im Normalbetrieb der Maschine niedriger als die Temperatur
der Faserstoffbahn (1) ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Temperatur des Bandes (2,3) zumindest im, von der Faserstoffbahn (1) berührten
Bereich beim Fehlen der Faserstoffbahn (1) oder wenigstens eines Teiles davon im betreffenden
Abschnitt verringert.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Temperatur des Bandes (2,3) zumindest im, von der Faserstoffbahn (1) berührten
Bereich beim Fehlen der Faserstoffbahn (1) oder wenigstens eines Teiles davon im betreffenden
Abschnitt durch den direkten Kontakt mit dem Heizelement erhöht.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Ergebnis der Temperaturmessung einer Steuereinheit (7) zugeführt wird, die die
Temperaturmessung auswertet.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Ermittlung eines Temperatur-Vergleichswertes auch die Temperatur des Bandes (2,3)
außerhalb des von der Faserstoffbahn (1) berührten Bereiches gemessen wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Erkennung des Fehlens oder Hinzufügen des zumindest im Bereich der Temperaturmessung
laufenden Teils der Faserstoffbahn (1) die Schnelligkeit und/oder die Größe der Temperaturveränderung
dient.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer Temperaturveränderung von mindestens 2 °C, vorzugsweise zumindest 5 °C innerhalb
einer Zeit von höchstens 3s, vorzugsweise höchstens 1s und insbesondere höchstens
0,3s auf das Fehlen oder Hinzufügen zumindest des im Bereich der Temperaturmessung
laufenden Teils der Faserstoffbahn (1) geschlossen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer Temperaturveränderung innerhalb einer Zeit von max. 3s, vorzugsweise max.
1s von zumindest 2 °C, vorzugsweise zumindest 5 °C und insbesondere von wenigstens
10 °C auf das Fehlen oder Hinzufügen zumindest des im Bereich der Temperaturmessung
laufenden Teils der Faserstoffbahn (1) geschlossen wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Erkennung des Ortes eines Abrisses der Faserstoffbahn (1) der Umfang und/oder
die Schnelligkeit der Temperaturveränderung ausgewertet wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Messung der Temperatur des Bandes (2,3) möglichst schnell nach der Abgabe der
Faserstoffbahn (1) erfolgt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (7) bei Erkennen eines Abrisses der Faserstoffbahn (1) ein Signal
liefert, welches eine Routine, vorzugsweise den Übergang in den Abrißbetreib, die
Reduzierung der Heizleistung und/oder die Abführung der Faserstoffbahn (1) und/oder
das Abstellen der Maschine oder zumindest eines Teiles davon auslöst.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass
die Heizleistung bei Erkennen eines Abrisses in Abhängigkeit von der Temperatur des
Bandes (2,3) gesteuert wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (7) bei Erkennen der erfolgten Überführung der gesamten Faserstoffbahn
(1) ein Signal liefert, welches eine Routine, insbesondere zum Übergang in den Normalbetrieb
der Maschine oder zumindest eines Teiles davon auslöst.
23. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Erkennung des Vorhandenseins einer
Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn (1) oder eines Streifens
der Faserstoffbahn (1) in Maschinen zur Herstellung und/oder Veredelung der Faserstoffbahn
(1), wobei die Faserstoffbahn (1) von zumindest einem endlos umlaufenden Band (2,3)
geführt wird, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
in einem Bereich der Maschine, in dem das Fehlen oder Hinzufügen der Faserstoffbahn
(1) oder eines Streifens davon zu einer Veränderung der Temperatur des Bandes führt,
dem Band wenigstens ein Temperatursensor (8) zur Messung der Temperatur der vom Band
(2,3) abgewandten Seite der Faserstoffbahn (1) während der Stützung vom Band (2,3)
und/oder der Temperatur der, der Faserstoffbahn (1) zugewandten Seite des Bandes (2,3)
nach der Abgabe der Faserstoffbahn (1) an eine folgende Einheit und/oder der Temperatur
der, von der Faserstoffbahn (1) abgewandten Seite des Bandes (2,3) zugeordnet ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperatursensoren (8) als IR-Sensoren oder IR-Thermografie-Kameras ausgeführt
sind.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass
dem Temperatursensor (8) eine Reinigungselement vorzugsweise in Form einer Luftdüse
zugeordnet ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass
dem Temperatursensor (8) eine Kühleinrichtung zugeordnet ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass
quer zur Bandlaufrichtung (4) mehrere Temperatursensoren (8) nebeneinander angeordnet
sind.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstand zwischen zwei Temperatursensoren (8) zwischen 100 und 1000 mm, vorzugsweise
zwischen 200 und 600 mm liegt.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperatursensoren (8) eine Messfläche mit einem Durchmesser zwischen 20 und 200
mm, vorzugsweise zwischen 20 und 100 mm aufweisen.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils zwei Temperatursensoren (8) dicht nebeneinander angeordnet sind.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass
zumnidest ein Temperatursensor (8) quer zur Faserstoffbahn (1) traversierbar gestaltet
ist.