[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Transport von Druckprodukten, mit einem
endlos umlaufend geführten Zugorgan, an welchem in regelmässigen Abständen zugeführte
Druckprodukte übernehmende und wieder abgebende Aufnahmemittel befestigt sind.
Derartige Einrichtungen sind u.a. als Takttransporteure in der druckverarbeitenden
Industrie bekannt und transportieren einzelne Druckprodukte von einer Druckmaschine
über mehrere Verarbeitungsstationen in den Versandbereich. Diese Einrichtung weist
ein durch eine geführte Kette gebildetes Zugorgan auf, an dem in regelmässigen Abständen
klammerartige Greifer befestigt sind, die in Offenstellung an einer Zuführstation
durch Schliessen des Greifers ein Druckprodukt übernehmen und an eine nachfolgende
Verarbeitungsstation weiterfördern, wo die Druckprodukte durch Oeffnen der Greifer
von diesen zur Entnahme befreit werden.
[0002] Diese bekannten Einrichtungen fördern das Druckprodukt hängend in ein getaktet rotierendes
Zellenrad, welches die Druckprodukte beispielsweise in Taschen einer Einsteckmaschine
steckt. Die EP 0 380 921 B1 vermittelt eine derartige Einrichtung zur Beschickung
einer Einsteckmaschine mit Druckprodukten.
[0003] Diese bekannten Einrichtungen lassen an Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu wünschen
übrig, insbesondere dann, wenn eine relativ hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit gefahren
werden soll.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Einrichtung zu schaffen, die einfach ausführbar
ist und mit der die Druckprodukte bei relativ hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit treffsicher
zuführbar sind.
[0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Aufnahmemittel paarweise
zusammenwirkende, mit ihrem Umfang einen Förderspalt bildende Walzen aufweisen, die
einenends und um senkrecht zur Förderrichtung an einem mit dem Zugorgan verbundenen
Traggestell angeordnete Achsen antreibbar gelagert sind.
[0006] Es erweist sich als einfache Ausführungsform, wenn wenigstens eine Walze eines Walzenpaares
mit einem Antriebsorgan verbindbar ist.
[0007] Zur unmittelbaren Nutzung der erfindungsgemässen Einrichtung ist es vorteilhaft,
wenn entlang des Zugorgans wenigstens eine Zuführstation zur Beschickung der Aufnahmemittel
und wenigstens eine Abgabestation zur Weiterverarbeitung der Druckprodukte vorgesehen
ist, die durch Antriebsorgane ausgebildet sind.
[0008] Vorzugsweise sind die Antriebsorgane durch ortsfeste Steuerkurven oder angetriebene
Steuermittel ausgebildet, die eine exakte Verarbeitung gestatten.
[0009] Zweckmässig ist zur Meidung einer ungenauen Erfassung und Abgabe der Druckprodukte
die Länge einer ortsfesten Steuerkurve geringer als der Teilungsabstand zweier an
dem Zugorgan befestigter Aufnahmemittel.
[0010] Wenn die Druckprodukte in einer zur Aufnahme entgegengesetzten Richtung wieder aus
den Aufnahmemitteln ausgestossen werden, eignet sich eine Anordnungsweise der Steuerkurven
besonders, wenn letztere wechselweise gegenüberliegend entlang dem Zugorgan versetzt
vorkommen.
[0011] Es erweist sich als einfache und bewährte Konstruktion, wenn die Walzenpaare durch
Zahnräder antriebsverbunden sind, sodass nur die in Umlaufrichtung nur eine Walze
eines Walzenpaares von einem Antriebsorgan angetrieben wird.
[0012] Hierzu ist es günstig, wenn die vom Antriebsorgan angetriebene Walze am Umfang einen
Antriebswulst aufweist, wobei durch Veränderung des Wulstdurchmessers die Drehgeschwindigkeit
der Walze beeinflusst werden kann.
[0013] Zur Entnahme einzelner Druckprodukte aus den sich folgenden Aufnahmemitteln oder
einer regelmässigen Teilentnahme ist es vorteilhaft, wenn die den anzutreibenden Walzen
zugeordneten Antriebsorgane zuschaltbar ausgebildet sind.
[0014] Handelt es sich bei der Aufnahme um grössere Druckprodukte, dann ist es möglicherweise
notwendig, dass eine längere Einzugsstrecke vorzusehen ist, sodass die Länge einer
ortsfesten Steuerkurve mehr als ein Teilungsabstand eines Aufnahmemittels betragen
müsste.
[0015] Ist eine längere Einzugsstrecke erforderlich, dann ist es vorteilhaft, wenn eine
Zuführ- resp. eine Abgabestation zwei benachbarte Steuerkurven aufweist, denen jeweils
ein Antriebswulst einer antreibbaren Walze zweier sich folgender Aufnahmemittel zugeordnet
ist.
[0016] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand
eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Einrichtung zum Transport von
Druckprodukten,
- Fig. 2
- eine auszugsweise Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Einrichtung,
- Fig. 3
- eine Draufsicht der in Fig. 2 dargestellten Einrichtung,
- Fig. 4
- eine auszugsweise Seitenansicht eines alternativen Antriebsorgans und
- Fig. 5
- ein Querschnitt durch Aufnahmemittel der Einrichtung in Laufrichtung betrachtet.
[0017] Fig. 1 zeigt die erfindungsgemässe Einrichtung 1 zum Transport von durch einen sog.
Abschälanleger 2 von einem Stapel 3 vereinzelten, einer Einsteckmaschine 4 zugeführten
Druckprodukten 5. Die Einsteckmaschine 4 weist an Ketten 6 umlaufende Taschen 7 auf,
in denen, wie dargestellt, die Druckprodukte 5 quer zur Förderrichtung F eingesteckt
werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel werden die vom Abschälanleger 2 übergebenen
Hauptprodukte (Druckprodukt 5) auf einem ansteigenden Abschnitt eines Umlenkrades
den Taschen 7 der Einsteckmaschine 4 bundvoraus zugeführt und auf dem anschliessenden
abfallenden Abschnitt des Umlenkrades geöffnet, sodass sie auf dem weiteren Förderweg
mit dem nächsten Druckprodukte einsteckweise beschickt werden können. Zuvor werden
die Druckprodukte 5 an einer Auslage 9 eines Abschälanlegers 5 oder einer anderen
Zuführeinrichtung an mit einem angetriebenen Zugorgan 13 verbundene Aufnahmemittel
8 der Einrichtung 1 übergeben bzw. von letzterer übernommen. Hierzu werden die Druckprodukte
5 falz- resp. bundvoran, etwa senkrecht zur Förderrichtung F der Einrichtung 1, die
etwa die gleiche Geschwindigkeit wie die Einsteckmaschine 4 aufweist, auf einem mit
der Auslage 9 des Anlegers 2 kommunizierenden Förderabschnitt von den Aufnahmemitteln
8 erfasst. Die Aufnahmemittel 8 weisen jeweils zwei paarweise fördernd zusammenwirkende,
mit dem Umfang einen Förderspalt 10 bildende Walzen 11, 12 auf, die einenends und
um senkrecht zur Förderrichtung F an einem mit dem Zugorgan 13 verbundenen Traggestell
14 angeordnete Achsen 15 gegenläufig antreibbar gelagert sind. Von den Walzenpaaren
11, 12 ist jeweils die in Förderrichtung F vorauslaufende Antriebswalze 12 an einer
Zuführ- resp. Aufnahmestation 16 oder einer Abgabestation 17 der Druckprodukte 5 mit
einem Antriebsorgan 27 in Antriebsverbindung bringbar. Der mit der Auslage 9 des Anlegers
2 kommunizierende Förderabschnitt ist als Zuführ- resp. Aufnahmestation 16 ausgebildet,
wogegen ein Förderabschnitt im Näherungsbereich der Einsteckmaschine 4 als Abgabestation
17 ausgebildet ist.
Zum Zweck einer Entnahme von Druckprodukten 5 vor der Abgabe an die Einsteckmaschine
4 kann auf dem Förderweg eine Entnahmestation 18 vorgesehen sein. Die auf die Walze
12 einwirkenden Antriebsorgane 27 können, wie in den Fig. 1 bis 3 und 5 veranschaulicht,
durch ortsfeste oder verstellbare Steuerkurven 19 ausgebildet sein.
Auch angetriebene Steuermittel, beispielsweise ein auf die Antriebswalze 12 einwirkendes,
umlaufend angetriebenes Band 20, wie in der Fig. 4 gezeigt, sind als alternative Antriebsorgane
27 anwendbar.
Verstellbar ausgebildete Steuerkurven 19 oder angetriebene Steuermittel 20 lassen
sich in ihrer Wirkung ausschalten. Aufgrund der Verarbeitungsweise und Anordnung der
Verarbeitungseinrichtungen gemäss Fig. 1 sind die Steuerkurven 19 oder Steuermittel
20 der Zuführ- 16 und Abgabestation 17 resp. Entnahmestation 18 entlang dem Zugorgan
13 der Einrichtung 1 wechselweise gegenüberliegend angeordnet.
Aufgrund der Gegenläufigkeit der Walzen 11, 12 eines Aufnahmemittels 8 zur Bildung
eines Förderspaltes 10, der an der Auslage 9 des Anlegers 2 etwa parallel zum Falz
der zugeführten Druckprodukte 5 verläuft, vorzugsweise etwa horizontal, sind die Walzen
11, 12 eines Walzenpaares durch jeweils ein Zahnrad 21, 22 miteinander antriebsverbunden
(siehe Fig. 3).
Die Druckprodukte 5 können von den Aufnahmemitteln 8 in einer Richtung aufgenommen
und abgegeben oder durch reversieren der Drehrichtung in entgegengesetzter Richtung
zur Aufnahme abgegeben werden.
Der Antrieb der Walzen 11, 12 erfolgt über einen am Umfang der Walze 12 überstehenden
ringförmigen Antriebswulst 23, der im Sinne einer optimalen Nutzung des Förderspaltes
10 im Bereich der einseitigen Lagerung der Walze 12 an dieser befestigt ist. Durch
die Verstellbarkeit der Antriebsorgane 8 sind diese zuschalt- oder ausschaltbar.
Zur Verarbeitung grösserer Druckprodukte 5, die eine längere Einzugsstrecke erfordern,
sind die Steuerkurven 19 oder die Steuermittel 20 annähernd so lang wie zwei Teilungsabstände
zweier am Zugorgan 13 befestigter Aufnahmemittel 8.
Bei einer Ausführung der Einrichtung 1 gemäss Fig. 3 ist die Entnahmestation 18 durch
zwei nebeneinander versetzte, separat betätigbare Steuerkurven 19, 19' oder Steuermittel
20, 20' ausgebildet, sodass es möglich ist, an der Entnahmestation 18 ein Druckprodukt
5 von der Einrichtung 1 auszuschleusen, ohne dass ein sich ebenfalls im Wirkbereich
der Steuerkurve 19, 19' oder der Steuermittel 20, 20' befindendes Druckprodukt 5 davon
beeinflusst wird.
[0018] In Fig. 5 ist die konstruktive Ausgestaltung der Einrichtung 1 vereinfacht dargestellt.
Die Aufnahmemittel 8 sind in einer Führungsvorrichtung 24 einer als Zugorgan 13 verwendeten
Gelenkkette 25 fliegend befestigt. An dem jochartig ausgebildeten Traggestell 14 sind
zwei abstehende Dorne 26 befestigt, an denen jeweils eine Walze 11, 12 gelagert ist.
1. Einrichtung (1) zum Transport von Druckprodukten (5), mit einem endlos umlaufend geführten
Zugorgan (13), an welchem in regelmässigen Abständen zugeführte Druckprodukte (5)
übernehmende und wieder abgebende Aufnahmemittel (8) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmemittel (8) paarweise zusammenwirkende, mit ihrem Umfang einen Förderspalt
(10) bildende Walzen (11, 12) aufweisen, die einenends und um senkrecht zur Förderrichtung
(F) an einem mit dem Zugorgan (13) verbundenen Traggestell (14) angeordnete Achsen
(15) antreibbar gelagert sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Walze (12) des Walzenpaares (11, 12) mit einem Antriebsorgan (27)
verbindbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass entlang des Zugorgans (13) wenigstens eine Zuführstation (16) und eine Abgabestation
(17) vorgesehen ist, die durch Antriebsorgane (27) ausgebildet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsorgane (27) durch ortsfeste oder verstellbare Steuerkurven (19, 19')
oder angetriebene Steuermittel (20, 20') ausgebildet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge einer Steuerkurve (19, 19') ein oder mehrere Teilungsabstände zweier an
dem Zugorgan (13) befestigter Aufnahmemittel (8) beträgt.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurven (19, 19') oder Steuermittel (20, 20') einer Zuführ- (16) resp. Abgabestation
(17) wechselweise gegenüberliegend entlang dem Zugorgan (13) angeordnet sind.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzenpaare (11, 12) durch Zahnräder (21, 22) antriebsverbunden sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die von der ortsfesten resp. verstellbaren Steuerkurve (19, 19') oder Steuermittel
(20, 20') antreibbare Walze (12) eines Walzenpaares (11, 12) am Umfang wenigstens
einen Antriebswulst (23, 23') aufweist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsorgane (27) zuschaltbar ausgebildet sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine zwischen Zuführ- (16) und Abgabestation (17) angeordnete Entnahmestation (18)
zwei getrennt von einander angeordnete und betätigbare Steuerkurven (19, 19') oder
Steuermittel (20, 20') aufweist, denen jeweils ein Antriebswulst (23, 23') einer antreibbaren
Walze (12) zweier sich folgender Aufnahmemittel (8) zugeordnet ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsorgane (27) entlang des Förderweges zur Reversierbarkeit der Drehrichtung
der Walzen (11, 12) eines Aufnahmemittels (8) angeordnet sind.