[0001] Die Erfindung betrifft Indium-Zinn-Oxide, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie
ihre Verwendung.
[0002] Indium-Zinn-Oxide werden in elektrisch-leitfähigen Oberflächenbeschichtungen, zum
Beispiel Glasscheiben, eingesetzt.
[0003] Es ist bekannt, ein Indium-Zinn-Pulver herzustellen, indem man eine kolloidale Lösung
eines Indiumsalzes herstellt und mit einer Zinnlösung vermischt, diese Mischung sprühtrocknet
und das erhaltene Precursorpulver in einem Fließbett bei ca. 600 °C pyrolysiert und
die Temperatur kurzzeitig auf 1.000 °C erhöht (DE 197 52 080).
[0004] Es ist bekannt, Indium-Zinn-Oxide auf Glasscheiben aufzubringen, indem man die Glasscheiben
in eine Lösung einer hydrolysierbaren Verbindung von Indium und Zinn eintaucht, trocknet
und anschließend bei einer Temperatur von bis zu 550 °C calciniert (US 4,568,578).
Das bekannte Verfahren weist den Nachteil auf, daß mit diesem Verfahren zum Beispiel
Kunststoffe nicht beschichtet werden können.
[0005] Es besteht somit die Aufgabe, Kunststoffe mit Indium-Zinn-Oxiden zu beschichten.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist ein Indium-Zinn-Oxid, welches durch die folgenden physikalisch
chemischen Parameter gekennzeichnet ist:
| Mittlere Primärteilchengröße bestimmt aus TEM |
1 bis 200 nm |
| BET-Oberfläche (DIN 66131) |
0,1 bis 300 m2/g |
| Struktur XRD |
kubisches Indiumoxid, tetragonales Zinnoxid |
| Mesoporen nach |
0,03 ml bis 0,30 ml/g |
| BJH-Verfahren (DIN 66134) |
|
| Makroporen (DIN 66133) |
1,5 bis 5,0 ml/g |
| Schüttdichte (DIN-ISO 787/XI) |
50 bis 2000 g/l |
[0007] Das erfindungsgemäße Indium-Zinn-Oxid kann mit den folgenden Stoffen in Form der
Oxide und/oder der elementaren Metalle dotiert sein:
| Aluminium, |
Yttrium, |
| Magnesium, |
Wolfram, |
| Silizium, |
Vanadium, |
| Gold, |
Mangan, |
| Kobalt, |
Eisen, |
| Kupfer, |
Silber, |
| Palladium, |
Ruthenium, |
| Nickel, |
Rhodium, |
| Cadmium, |
Platin, |
| Antimon, |
Osmium, |
| Cer, |
Iridium, |
| Zirkon |
Calcium |
| Titan |
Zink |
wobei als Ausgangsstoff die entsprechenden Salze eingesetzt werden können.
[0008] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Indium-Zinn-Oxides, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Lösung eines
Indiumsalzes mit einer Lösung eines Zinnsalzes vermischt, gegebenenfalls eine Lösung
mindestens einer Dotierungskomponente hinzufügt, dieses Lösungsgemisch zerstäubt,
das zerstäubte Lösungsgemisch in einer Flamme erzeugt durch Verbrennen von Wasserstoff/Luft
und Sauerstoff, pyrolysiert und das erhaltene Produkt von den Abgasen abtrennt.
[0009] Als Salze können anorganische Verbindungen, wie zum Beispiel Chloride, Nitrate, und
metallorganische Precursoren, wie zum Beispiel Acetate, Alkoholate, eingesetzt werden.
[0010] Das Lösungsgemisch kann zusätzlich eine Dispersion einer pyrogen hergestellten Kieselsäure,
die gegebenenfalls hydrophobiert sein kann, oder ein Kieselsol enthalten. Hierbei
ist zu berücksichtigen, daß die Kieselsäure als Kristallisationskern fungiert und
somit die maximale Teilchengröße der Kieselsäure durch die maximale Teilchengröße
des Endproduktes vorgegeben ist.
[0011] Die Lösung kann gegebenenfalls Wasser, wasserlösliche, organische Lösungsmittel,
wie Alkohole zum Beispiel Ethanol, Propanol, und/oder Aceton enthalten.
[0012] Die Zerstäubung der Lösung kann mittels Ultraschallvernebler, Ultraschallzerstäuber,
Zweistoffdüse oder Dreistoffdüse erfolgen.
Bei der Verwendung des Ultraschallverneblers oder Ultraschallzerstäübers kann das
erhaltene Aerosol mit dem Trägergas und/oder N
2/O
2 Luft, das der Flamme zugeführt wird, vermischt werden.
[0013] Bei der Verwendung der Zweistoff- oder Dreistoffdüse kann das Aerosol direkt in die
Flamme eingesprüht werden.
[0014] Auch mit Wasser nichtmischbare organische Lösungsmittel, wie Ether, können eingesetzt
werden.
[0015] Die Abtrennung kann mittels Filter oder Zyklon erfolgen.
[0016] Die Pyrolyse kann in einer Flamme, erzeugt durch Verbrennen von Wasserstoff/Luft
und Sauerstoff, erfolgen.
[0017] Die Pyrolyse kann weiterhin mittels eines von außen beheizten Ofen erfolgen.
Ebenso kann ein Fließbett-Reaktor, ein Drehrohr oder ein Pulsationsreaktor verwendet
werden.
[0018] Das erfindungsgemäße Indium-Zinn-Oxid kann zur Herstellung von transparenten und
elektrisch-leitfähigen Lacken und Beschichtungen eingesetzt werden, wobei die Beschichtungen
auch eine klebende Oberfläche (Kleber) aufweisen können. Weitere Einsatzgebiete des
erfindungsgemäßen Indium-Zinn-Oxides können flache Displays, Smart-Windows oder Solarzellen
sein.
[0019] Es weist die folgenden Vorteile auf:
[0020] Je nach Dotierungselement weist das Produkt eine bestimmte Farbe und spezifische
Nutzfähigkeit auf.
[0021] Es weist eine maximale Teilchengröße von 300 nm auf, um eine gute Transparenz zu
gewährleisten.
Beispiele
[0022] Die Verfahrensparameter zur Herstellung der erfindungsgemäßen Indium-Zinn-Oxide sind
in der folgenden Tabelle aufgeführt:
| |
Herstellung |
|
|
| |
Vers. Nr.: |
PH04408 |
PH04410 |
| Metall |
Zus.-setz. |
In/Sn/Mg/Al |
In/Sn/Au |
| Typ |
alle Chloride |
alle Chloride |
| Gew. % |
93/5/0, 3/1,7 |
94/5,5/0,5 |
| Lösung |
Durchsatz g/h |
560 |
570 |
| Gelöst in |
H2O |
H20 |
| konz. % |
3 |
3 |
| Verneblung |
Ultrasch. |
x |
|
| Düse |
2-Stoff |
|
x |
| Gasmenge m3/ h |
H2 |
1, 2 |
1, 2 |
| N2 / O2 |
0/0,3 |
0/0,2 |
| Zerst. |
1,5 |
1,5 |
| Sekund. |
|
1,5 |
| Prim. |
3 |
1,6 |
| |
Lambda |
2,24 |
1,93 |
| Reaktor Temp. °C |
T 1 |
751 |
781 |
| T 2 |
720 |
765 |
| T 3 |
721 |
749 |
| Filter |
241 |
240 |
[0023] Die physikalisch-chemischen Parameter der erhaltenen Produkte sind in den folgenden
Tabellen aufgeführt:

[0024] Die erfindungsgemäßen Produkte weisen ein kubisches Indiumoxid und ein tetragonales
Zinnoxid auf.
1. Indium-Zinn-Oxide,
gekennzeichnet durch die folgenden physikalisch-chemischen Parameter:
| Mittlere Primärteilchengröße bestimmt aus TEM |
1 bis 200 nm |
| BET-Oberfläche (DIN 66131) |
0,1 bis 300 m2/g |
| Struktur XRD |
kubisches Indiumoxid, tetragonales Zinnoxid |
| Mesoporen nach BJH-Verfahren (DIN 66134) |
0,03 ml bis 0,30 ml/g |
| Makroporen (DIN 66133) |
1,5 bis 5,0 ml/g |
| Schüttdichte (DIN-ISO 787/XI) |
50 bis 2000 g/l |
2. Verfahren zur Herstellung der Indium-Zinn-Oxide gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung eines Indiumsälzes mit einer Lösung eines Zinnsalzes vermischt, gegebenenfalls
eine Lösung eines Salzes mindestens einer Dotierungskomponente hinzufügt, dieses Lösungsgemisch
zerstäubt, das zerstäubte Lösungsgemisch in einer Flamme, erzeugt durch Verbrennen
von Wasserstoff/Luft und Sauerstoff, pyrolysiert und das erhaltene Produkt von den
Abgasen abtrennt.
3. Verwendung der Indium-Zinn-Oxide nach Anspruch 1 zur Herstellung von transparenten,
elektrisch-leitfähigen Lacken und Beschichtungen.
1. Indium tin oxides,
characterized by the following physicochemical parameters:
| Mean primary particle size determined by TEM |
1 to 200 nm |
| BET surface area (DIN 66131) |
0.1 to 300 m2/g |
| XRD structure |
cubic indium oxide, tetragonal tin oxide |
| Mesopores by BJH method |
|
| (DIN 66134) |
0.03 ml to 0.30 ml/g |
| Macropores (DIN 66133) |
1.5 to 5.0 ml/g |
| Bulk density (DIN-ISO 787/XI) |
50 to 2000 g/l |
2. Process for the preparation of the indium tin oxides according to Claim 1, characterized in that a solution of an indium salt is mixed with a solution of a tin salt, a solution of
a salt of at least one doping component is optionally added, this mixed solution is
atomized, the atomized mixed solution is pyrolysed in a flame produced by burning
hydrogen/air and oxygen, and the resulting product is separated from the waste gases.
3. Use of the indium tin oxides according to Claim 1 for the production of transparent,
electrically conducting lacquers and coatings.
1. Oxyde d'étain-zinc,
caractérisé par
les paramètres physicochimiques suivants :
| Granulométrie moyenne déterminée d'après TEM : |
1 à 200 nm |
| Surface BET (DIN 66131) : |
0,1 à 300 m2/g |
| Structure XRD : |
oxyde d'indium cubique, oxyde d'étain tétragonal |
| Mésopores selon le procédé BJH (DIN 66134) |
0,03 ml à 0,30 ml/g |
| Macropores (DIN 66133) : |
1,5 à 5,0 ml/g |
| Masse volumique apparente (ISO 787/XI) |
50 à 2000 g/l |
2. Procédé de production des oxydes d'étain et d'indium selon la revendication 1,
caractérisé en ce qu'
on mélange une solution d'un sel d'indium avec une solution d'un sel d'étain, le cas
échéant,
on ajoute une solution d'un sel d'au moins un composant de dopage,
on pulvérise ce mélange en solution,
le mélange en solution pulvérisé est pyrolysé dans une flamme produite par combustion
d'hydrogène/air et oxygène, et
on sépare le produit obtenu des gaz usés.
3. Utilisation des oxydes d'étain et d'indium selon la revendication 1, pour la production
de vernis et de revêtements conducteurs de l'électricité.