[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebernadel, insbesondere für maschenbildende Textilmaschinen.
[0002] Aus der DE 25 37 502 ist eine Schiebernadel bekannt. Diese weist einen länglichen
Grundkörper auf, der an einem Ende in einen Haken übergeht. An einer der offenen Seiten
des Hakens gegenüberliegenden Stelle beginnen zwei im Abstand zueinander parallel
angeordnete Schlitzwände und erstrecken sich an dem Schaft entlang. Zwischen den Schlitzwänden
ist ein Schieberschlitz ausgebildet. In dem Schieberschlitz ist ein längs verschiebbarer
Schieber angeordnet, der aus zwei flach aneinander anliegenden Schieberfedern besteht.
Diese sind in Seitenansicht etwa rechteckig. Mit einem oberen Eckbereich kann der
Schieber den Haken oder zumindest die Hakenspitze berühren, wenn der Schieber auf
den Haken hin verschoben wird. Die beiden Schieberfedern sind in ihrem entsprechenden
oberen Eckbereich dazu etwas voneinander weg gebogen, um somit einen Trichter zur
Aufnahme der Hakenspitze zu bilden. Dieser Trichter öffnet sich in einer Richtung
schräg zu der Bewegungsrichtung des Schiebers.
[0003] Um den beiden nach außen gebogenen Ecken des Schiebers zu gestatten, in den Schieberschlitz
einzutreten, ist dieser in einem oberen schmalen streifenförmigen Bereich verbreitert.
Der bodennahe Schlitzbereich ist hingegen enger. Der Boden des Schieberschlitzes ist
im Wesentlichen eben - der Schieber führt eine reine Axialbewegung aus, wobei der
Schieber seine Führung in jeder Position durch die Innenflächen der Schlitzwände erhält,
deren Abstand einheitlich ist.
[0004] Weiter ist aus der DE 199 13 822 C2 eine Schiebernadel bekannt, deren Besonderheit
in der Ausbildung des Schiebers liegt. Dieser ist durch zwei Schieberfedern gebildet,
die bauchig voneinander weg gebogen sind. An ihren beiden freien, dem Haken zugewandten
Enden sind sie nochmals voneinander weg gebogen, um einen Aufnahmetrichter für die
Hakenspitze zu bilden. Durch die seitliche Ausbauchung der Schieberfedern wird eine
gute Zentrierung der Schieberfedern in dem Schieberschlitz erreicht. Die Schieberfedern
liegen dabei aufgrund ihrer Neigung, voneinander weg zu federn, federnd an den Schlitzwänden
an.
[0005] Die Führung des Schiebers erweist sich dann als besonders gut, wenn der Schieberschlitz
eng ist, so dass die Schieberfedern gut zentriert sind. Damit ist der Schieber auch
relativ unempfindlich gegen seitlichen Zug, der beispielsweise von schräg gespannten
Maschen ausgeht.
[0006] Der Schieber benötigt zu seiner Bewegung eine Kraft, die die Schieberreibung in dem
Schieberschlitz überwindet. Die Schieberreibung ist beispielsweise von der Trichtergröße
abhängig. Sind die Schieberfedern an ihren freien Enden weit voneinander weggespreizt,
so dass ein großer Trichter gebildet wird, der auch bei seitlichem Fadenzug sicher
auf den Haken trifft, ergibt sich eine erhöhte Schieberreibung.
[0007] Ein weiteres Problem besteht darin, dass beim Eintreten von Schmutz, Faserresten
und dergl. in den Schieberschlitz, die Schieberreibung maßgeblich erhöht wird. Dies
kann bis zur Funktionsunfähigkeit der Schiebernadel führen.
[0008] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Schiebernadel zu schaffen, die wenig oder nicht
empfindlich gegen seitlichen Maschenzug ist und die eine verminderte Schieberreibung
aufweist.
[0009] Diese Aufgabe wird mit einer Schiebernadel gelöst, die die Merkmale des Patentanspruchs
1 aufweist:
[0010] Die erfindungsgemäße Schiebernadel weist einen wenigstens zwei Schieberfedern aufweisenden
Schieber auf, der in einem Schieberschlitz läuft. Der Schieber kann einstückig oder
aus mehreren einzelnen Stücken (Schieberfeder, Schieberkörper) gebildet sein, die
miteinander lösbar oder unlösbar verbunden sind. Der Schieberschlitz ist an seinem
dem Haken zugewandten Ende in einem ersten Führungsbereich enger als im übrigen Bereich.
Die Weite oder (synonym) Breite des Schieberschlitzes ist im zweiten Führungsbereich
größer als im ersten Führungsbereich, wenn jeweils auf gleicher Höhe über dem Nadelrücken
gemessen wird. Werden beide Messstellen M1, M2 durch eine gedachte Gerade G miteinander
verbunden, liegt diese Gerade G parallel zu dem Nadelrücken (Fig. 4). Der erste Führungsbereich
ist auf seiner gesamten Höhe enger als der zweite, sich in Nadellängsrichtung an den
ersten Führungsbereich anschließenden Führungsbereich. Zusätzlich sind die Schieberfedern
bauchartig jeweils nach außen gekrümmt. Der Schieberschlitz ist in seiner Breite in
Längsrichtung gestuft ausgebildet. An seinem Eingang (eine in Längsrichtung vorn liegende
Stelle) ist er eng, und von dem Eingang entfernt (eine in Längsrichtung hinten liegende
Stelle) ist er in einem zweiten Führungsbereich weit, d.h. in der Nähe seines dem
Haken unmittelbar gegenüberliegenden Eingangs ist er enger als im Übrigen. Beide Führungsbereiche
können sich teilweise überlappen. Es ist auch denkbar, dass der Schieberschlitz oder
zumindest der zweite Führungsbereich teilweise oder über seine gesamte Länge eine
gestuft oder eine von einer U-Form abweichende Ausführungsform einnimmt.
[0011] Die seitliche Ausbauchung der Schieberfedern ist vorzugsweise so festgelegt, dass
sie sich im verengten Schieberbereich befindet, wenn die freien Enden der Schieberfedern,
die einen Trichter bilden, über die Hakenspitze geschoben sind. Die Länge des verengten
Bereiches und die Position der ausgebauchten Bereiche der Schieberfedern sind so festgelegt,
dass, wenn der Schieber auf den Haken hingeschoben wird, die ausgebauchten Bereiche
der Schieberfedern in den verengten Schlitzbereich eintreten bevor der Trichter die
Hakenspitze erreicht. Dadurch wird der Trichter kurz bevor er an der Hakenspitze ankommt,
präzise zentriert, so dass er sehr eng gehalten werden kann und trotz seitlichen Fadenzugs
den Haken mittig trifft. Andererseits ist die Schieberreibung im Allgemeinen gering,
denn sobald der Schieber von dem Haken weg zurückgezogen wird, geraten die seitlich
ausgebauchten Schieberfederbereiche in den erweiterten Schlitz, indem sie mit geringer
Federspannung gegen die Schlitzwände oder auch mit Spiel laufen.
[0012] Im erweiterten Schlitzbereich (zweiter Führungsbereich) können sich auch Schmutz
und Faserreste ablagern, ohne dass die Funktionsfähigkeit der Schiebernadel zu sehr
beeinträchtigt wird. Die erfindungsgemäße Schiebernadel ist somit gegen Verschmutzung
weniger anfällig.
[0013] Als Zusatzeffekt, der eine besonders schmale Auslegung des Trichters gestattet, wirkt,
dass sich die den Trichter bildenden freien Enden der Schieberfedern voneinander weg
spreizen, sobald der bauchige Bereich der Schieberfedern in den verengten Schlitzbereich
eintritt. Es werden hier die bauchigen Bereiche der Schieberfedern aufeinander zu
bewegt (zusammengedrückt), womit sich die freien Enden der Schieberfedern auf eine
Breite voneinander weg spreizen können, die die Schlitzbreite übersteigt. Damit kann
ein besonders sicheres Arbeiten der Schiebernadel sichergestellt werden.
[0014] Die Biegung der Schieberfedern ist vorzugsweise so bemessen, dass die Trichteraußenbreite
etwa so groß ist wie die Schlitzbreite des Schieberschlitzes, wenn die bauchigen Bereiche
der Schieberfedern in dem erweiterten Bereich des Schieberschlitzes stehen. Dies sichert
eine geringe Schieberreibung, denn die Schieberfedern können sich in den Schieberschlitz
entspannen. Die bauchigen Bereiche liegen vorzugsweise ohne Vorspannung in dem verbreiterten
Schlitz.
[0015] Die Schieberreibung an den Schlitzflanken beschränkt sich im Wesentlichen auf den
vorderen engen Schlitzbereich. Damit wird sowohl ein hohes Widerstandsmoment gegen
seitlichen Maschenzug als auch eine geringe Reibung, d.h. ein leichtgängiger Schieber
erreicht.
[0016] Die Schiebernadel weist eine Einrichtung auf, die bei Schieberrückzug das Eintauchen
desselben in den Schieberschlitz bewirkt. Dazu weist der Schieberschlitz, wie es an
sich (z.B. aus der WO 01/31101) bekannt ist, an seinem Eingang eine Boden-Führungsfläche
zur Führung der Schieberteile auf. Diese bildet eine Laufsohle für die Schieberfedern.
Im Anschluss an diese Laufsohle ist ein Senk-Bodenbereich vorgesehen, der einen geringeren
Abstand zu dem Nadelrücken aufweist, als die Boden-Führungsfläche. Bei gleicher Schlitzwandhöhe
ergibt sich hierdurch eine Vertiefung des Schieberschlitzes. Von dem Eingang des Schieberschlitzes
aus gesehen, verläuft die Boden-Führungsfläche zunächst gerade, in einem etwas größeren
Abstand zu dem Nadelrücken und nähert sich dann an diesen an, um in geringerem Abstand
zu dem Nadelrücken parallel zu diesem zu verlaufen. Dadurch kann die Schieberfeder,
wenn sie zurückgezogen wird, gleichzeitig abtauchen, d.h. sich in dem vertieften Schieberschlitzbereich
unter die Schlitzwandoberkante zurückziehen. Dies hat Bedeutung bei besonders feinen
Gestricken, bei denen kleine Maschen zu erzeugen und eine geringe Schafthöhe, sowie
eine lediglich geringe Zunahme der Schafthöhe in Richtung von dem Haken weg gewünscht
wird. Vorzugsweise taucht an der Stelle, an der die Bodenführungsfläche endet und
der Schlitzboden nach unten zum Nadelrücken hin verläuft, der Schieber mit seinen
Schieberfederspitzen in den Schieberschlitz ein. Auf diese Weise werden an dem Schlitzeingang
insgesamt drei Führungsflächen ausgebildet. Dies sind die beiden sich gegenüberliegenden
Schlitzwandinnenflächen und die dazwischenliegende Boden-Führungsfläche. Diese drei
Flächen bilden gemeinsam ein Führungsmittel oder eine Führungseinrichtung und hinsichtlich
der Trichteraufspreizung zugleich ein Betätigungsmittel. Letzteres, weil die Schlitzwandinnenflächen
die Schieberfedern zusammendrücken, sobald die bauchigen Bereiche derselben zwischen
sie geraten. Der übrige Schlitz dient als Führungsraum in den sich der Schieber zurückziehen
kann und mit geringer Reibung oder mit Spiel läuft. Die präzise Führung erhält der
Schieber jeweils erst wenn er mit seinen trichterbildenden Schieberfedern aus dem
Schieberschlitz heraustritt, d.h. wenn sich seine voneinander wegfedernden bauchigen
Bereiche in den ersten Führungsbereich an den Eingang begeben.
[0017] Um das Eintauchen des Schiebers in den Schieberschlitz zu steuern, kann, wie es (aus
der WO 01/31101) bekannt ist, an dem Nadelkörper eine Kulissenführung vorgesehen sein,
in die entsprechend gebogene Bereiche der Schieberfedern eingreifen, wenn der Schieber
zurückgezogen wird. Die Kulissenführung wird beispielsweise durch zwei an dem Nadelkörper
vorgesehene schräg zu dem Nadelrücken angeordnete Führungsflächen gebildet, denen
in gleichem Winkel ausgerichtete Führungsflächen der Schieberfeder zugeordnet sind.
Beim Zurückziehen des Schiebers kommen die Führungsflächen miteinander in Anlage und
bewirken eine Abwärtsbewegung des Schiebers, so dass dieser in den Schieberschlitz
eintaucht (und sich damit an den Nadelrücken annähert).
[0018] Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung,
der Beschreibung oder Unteransprüchen. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schiebernadel mit zurückgezogenem Schieber (mit offenem Fadenraum) in ausschnittsweiser,
perspektivischer Darstellung,
- Figur 2
- die Schiebernadel nach Figur 1 mit vorgeschobenem Schieber (mit geschlossenem Fadenraum)
in ausschnittsweiser, perspektivischer Darstellung,
- Figur 3
- die Schiebernadel nach Figur 1 in ausschnittsweiser Seitenansicht,
- Figur 4
- die Schiebernadel nach Figur 2 in ausschnittsweiser Seitenansicht,
- Figur 5
- die Schiebernadel ohne Schieber in einer ausschnittsweisen Draufsicht,
- Figur 6
- den Schieber der Schiebernadel in Draufsicht,
- Figur 7
- eine Funktionsdarstellung von Schieberschlitz und Schieber der Schiebernadel in Position
nach Figur 1 in schematischer Draufsicht und
- Figur 8
- eine Funktionsdarstellung von Schieberschlitz und Schieber für eine zwischen den Positionen
nach Figur 1 und 2 liegende Position in einer schematisierten Draufsicht.
[0019] In Figur 1 ist eine Schiebernadel 1 veranschaulicht, die einen Nadelkörper 2 mit
einem endseitig ausgebildeten Haken 3 aufweist. Dem Haken 3 gegenüberliegend beginnt
ein Schieberschlitz 4, der von zwei zueinander parallelen, beispielsweise aus Figur
5 ersichtlichen Schlitzwänden 6, 7 begrenzt wird. In dem Schieberschlitz 4 ist ein
Schieber 8 angeordnet, der, wie Figur 2 veranschaulicht, auf den Haken 3 zu und, wie
Figur 1 veranschaulicht, von dem Haken 3 weg bewegt werden kann. Der Schieber 8 weist
zwei Schieberfedern 11, 12 auf, die gesondert in Figur 6 veranschaulicht und an einem
Schieberkörper 14 gefasst sind.
[0020] Die Ausbildung des Schieberschlitzes 4 geht insbesondere aus den Figuren 3 bis 5
hervor. Danach laufen die den Schieberschlitz 4 begrenzenden Schlitzwände 6, 7 an
einer in der Nähe des Hakens 3 liegenden Stelle 15 flach aus. Die Stelle 15 stellt
den Anfang des Schieberschlitz 4 dar. An der Stelle 15 beginnt eine in Figur 3 gestrichelt
veranschaulichte, im Wesentlichen plane, Boden-Führungsfläche 16, die den Schlitzboden
bildet. In diesem Bereich hat der Schieberschlitz 4 eine Breite Wl (Figur 5). Die
beiden aufeinander zuweisenden Innenflächen 17, 18 der Schlitzwände 6, 7 haben hier
den Abstand Wl voneinander und bilden somit Seitenführungsflächen. Der von der Boden-Führungsfläche
16 und den Innenflächen 17, 18 begrenzte Bereich 4a des Schieberschlitzes 4 bildet
somit einen ersten Führungsbereich. Der übrige Bereich 4b des Schieberschlitzes 4
bildet einen zweiten Führungs- bzw. Laufbereich oder Freigangbereich, in dem der Schieber
8 mit geringerer Führung, dafür aber verminderter Reibung laufen kann. Der Laufbereich
4b ist auf ganzer Höhe verbreitert. Die Schlitzwände 6, 7 weisen hier Innenflächen
21, 22 auf, deren Abstand W2 größer ist als der Abstand W1. Außerdem ist in dem Laufbereich
4b der Schlitzboden abgesenkt. Bei einer Stelle 23, bei der die Innenflächen 17, 18,
beispielsweise mit einer Stufe in die Innenflächen 21, 22 übergehen, geht auch die
Boden-Führungsfläche 16 in einen Senk-Bodenbereich 24 über. Von diesem abgesenkten,
d.h. an den Nadelrücken 25 angenäherten Bereich des Schieberschlitzes 4 erstrecken
sich die Innenflächen 21, 22 parallel zueinander und auf ganzer Höhe mit gleich bleibendem
Abstand. Somit ist der Schieberschlitz 4 am Eingang auf ganzer Höhe eng (W1) und im
übrigen auf ganzer Höhe weit (W2).
[0021] Die in dem Schieberschlitz 4 laufenden Schieberfedern 11, 12 sind in Figur 6 gesondert
dargestellt. Sie weisen freie Enden 26, 27 auf, die von einander weg gebogen sind
und somit einen Trichter 28 bilden. Der Trichter 28 ist auf den Haken 3 hin geöffnet.
Die Öffnungsrichtung verläuft etwa parallel zu dem Nadelrücken 25, bzw. der Boden-Führungsfläche
16. Ausgehend von ihren freien Enden 26, 27 sind die Schieberfedern 11, 12 aufeinander
zu gebogen, wobei sie sich an einer Stelle 29 zunächst berühren. Weiter von dieser
Stelle 29 fortlaufend, sind die Schieberfedern 11, 12 wiederum seitlich bauchig voneinander
weg gebogen. Die Ausbauchung ist dabei etwa so groß, dass der Abstand der Flanken
31, 32 voneinander etwa mit der Trichteraußenbreite W übereinstimmt. Die Flanken 31,
32 stellen diejenigen Stellen der Außenflächen der Schieberfedern 11, 12 dar, die
in entspanntem Zustand am weitesten voneinander entfernt sind.
[0022] Der Umriss der Schieberfedern 11, 12, der sich in Seitenansicht ergibt, ist, insbesondere
aus Figur 4 ersichtlich. Beide Schieberfedern 11, 12 sind zumindest in ihrem in Figur
4 erkennbaren Bereich zueinander symmetrisch ausgebildet. Die Schieberfedern 11, 12
weisen einen vorderen Fadenaufnahmeabschnitt 33 auf, der sowohl zum Öffnen und zum
Schließen des Fadenraums als auch zur Maschenübergabe dient. Die Länge des Fadenaufnahmeabschnitts
33 stimmt etwa mit dem Abstand zwischen der Hakenspitze und dem Anfang des Schieberschlitz
4 (Stelle 15) überein. Die Stelle 29 ist in dem Fadenaufnahmeabschnitt 33 angeordnet,
der Trichter 28 ist somit kurz und die Flanken 31, 32 finden sich bei geschlossenem
Fadenraum in dem Führungsbereich 4a des Schieberschlitzes 4. Die Schieberfedern 11,
12 sind in genau diesem Bereich mit einer unteren Gleitkante 34 versehen, die wenn
der Trichter 28 gerade über die Hakenspitze geschoben ist, an der Boden-Führungsfläche
16 anliegt. Von dieser ausgehend, steigen untere Kanten 35 allmählich zu der Schieberfederspitze
39 hin an, was in Figur 4 durch das Maß T2 angedeutet ist. T2 bezeichnet den Abstand
von der Boden-Führungsfläche bis zur Stelle 29 an der sich die beiden freien Enden
26, 27 der Schieberfedern 11, 12 berühren. Der Abstand zwischen der Schieberfedernspitze
39 und der Boden-Führungsfläche 16 ist in Figur 4 mit T bezeichnet. Dieser Abstand
ist größer als die Höhe T1 der Schlitzwände 6, 7 in dem Führungsbereich 4a. Dadurch
ist es möglich, dass die Schieberspitzen des Trichters 28 bei Schieberrückzug erst
im zweiten weiteren Schlitzbereich eingezogen werden. Beim Verschieben des Schiebers
8 in Richtung des Hakens 3 werden die voneinander weg gespreizten Enden 26, 27 der
Schieberfedern 11, 12 über den ersten Führungsbereich 4a gehoben. Dies bewirkt, dass
die Enden 26, 27 trotz Spreizung nicht an den im Übergang zwischen den Führungsbereichen
4a, 4b ausgebildeten Stufen (Stelle 23) anstoßen. Die Schieberfedern 11, 12 werden
von dem ersten Führungsbereich 4a in einen unterhalb der gespreizten Enden 26, 27
liegenden Bereich geführt. Die Enden 26, 27 kommen mit dem ersten Führungsbereich
nicht in Kontakt. Zusätzlich wird ein schlanker Schaft erhalten, der die Ausbildung
besonders feiner Maschen gestattet.
[0023] Vorzugsweise sind die Enden 26, 27 der Schieberfedern 11, 12 zu der Spitze 39 hin
abgeflacht (Figur 6). Dies sichert die Aufnahme der Hakenspitze 3 zwischen den Enden
26, 27 auch bei fortgeschrittenem Verschleiß.
[0024] An den Fadenaufnahmeabschnitt 33 schließt sich eine Schulter 36 an, die zur Maschenpositionierung
dient. Die Schieberfedern 11, 12 sind im Anschluss an die Schulter 36, wie Figur 1
und 2 andeuten, etwas nach außen gebogen, so dass entsprechende Abschnitte mit Führungsflächen
37, 38 seitlich über den Schieberschlitz 4 hinausragen. Die Führungsflächen 37, 38
sind schräg zu dem Nadelrücken 25 angeordnet. Ihre Neigung stimmt etwa mit der Neigung
des Übergangs von der Boden-Führungsfläche 16 zu dem Senk-Bodenbereich 24 überein.
Entsprechende Führungsflächen 41, 42 sind als Gegenflächen mit gleicher Neigung an
Vorsprüngen der Schlitzwände 6, 7 ausgebildet. Die Vorsprünge bilden eine Führungskulisse
für den Schieber 8, um diesen in dem Laufbereich 4b soweit nach unten zu führen, dass,
wie Figur 3 veranschaulicht, der Fadenaufnahmeabschnitt 33, unter der Schlitzoberkante
des Schieberschlitz 4 verschwindet. Dazu ist der Abstand zwischen dem Senk-Bodenbereich
24 und der Oberkante der Schlitzwände 6, 7 größer als die entsprechende Höhe der Schieberfedern
11, 12.
[0025] Die insoweit beschriebene Schiebernadel arbeitet wie folgt:
[0026] In Betrieb ist die Schiebernadel 1 in einen Nadelkanal einer Strickmaschine eingesetzt
und führt dort eine hin- und hergehende Bewegung längs ihres Nadelrückens 25 aus.
Zum Öffnen und Schließen des Hakenraums sowie zum Übertragen von Fäden auf andere
Strickwerkzeuge wird der Schieber 8 entsprechend gegen den Nadelkörper 2 bewegt. Wird
der Schieber 8 ganz in den Schieberschlitz 4 hereingezogen, um den Haken 3 ganz freizugeben,
verlässt der Schieber 8 den Führungsbereich 4a und gelangt somit vollständig in den
Laufbereich 4b, in dem er mit geringer Reibung verschoben werden kann. Dies insbesondere,
wenn, wie es bevorzugt wird, das Maß W (Figur 6) kleiner oder allenfalls nur geringfügigst
größer ist als das Maß W2 (Figur 5). Sowohl der Nadelverschleiß als auch der Verschleiß
einer Antriebseinrichtung für den Schieber 8 ist somit minimiert.
[0027] Wird der Schieber 8 hingegen zum Schließen des Fadenraums auf den Haken 3 hin bewegt,
hebt sich der Schieber 8 beim Übergang von dem Laufbereich 4b in den Führungsbereich
4a zunächst etwas an, so dass seine Gleitkante 34 auf die Boden-Führungsfläche 16
gelangt. Außerdem gelangen die Flanken 31, 32 der Schieberfedern 11, 12 in den Führungsbereich
4a, der enger ist als der übrige Schieberschlitz 4. Damit erfährt der Schieber 8 durch
den Führungsbereich 4a eine präzise Zentrierung. Die Schieberfedern 11, 12 liegen
federnd unter Vorspannung an den Innenflächen 17, 18 an. Auf den Fadenaufnahmeabschnitt
33 wirkende Seitenkräfte, wie sie durch Schrägzug von Maschen auftreten können, werden
durch die Vorspannung der Schieberfedern aufgenommen und führen nicht zu einer Fehlzentrierung
des Schiebers 8. Somit kann der enge Trichter 28 präzise über die schlanke Spitze
des Hakens 3 geschoben werden, ohne diesen zu verfehlen. Die Gefahr, dass ein freies
Ende 26, 27 einer Schieberfeder 11, 12 stumpf auf die Hakenspitze stößt oder gar an
der falschen Seite vorbeiläuft ist somit nicht vorhanden. Die Schiebernadel arbeitet
somit trotz verminderter Reibung des Schiebers 8 mit einer verbesserten Führung desselben
und somit mit einer erhöhten Präzision.
[0028] Durch die Verengung des Schieberschlitzes 4 in dem Führungsbereich 4a und die seitliche
Ausbauchung der Schieberfedern 11, 12 kann ein weiterer Effekt bewirkt werden, der
in den Figuren 7 und 8 überhöht veranschaulicht ist:
[0029] In Figur 7 sind der Schieberschlitz 4 und die Schieberfedern 11, 12 in einer Stellung
veranschaulicht, bei der die Flanken 31, 32 den ersten Führungsbereich 4a noch nicht
erreicht haben. Der Trichter 28, d.h. die freien Enden 26, 27 desselben, sind bzw.
ist noch weit von dem Haken 3 entfernt. Die Schieberfedern 11, 12 sind somit weitgehend
entspannt und gleiten mit geringer Reibung oder sogar mit Spiel in dem Laufbereich
4b.
[0030] In Figur 8 dagegen, sind die Flanken 31, 32 bereits in den Führungsbereich 4a eingetreten.
Dieser ist enger als der Laufbereich 4b und drückt somit die Schieberfedern 11, 12
etwas zusammen. Damit rollen die Schieberfedern 11, 12 an der Stelle 29 aneinander
ab und die Enden 26, 27 spreizen sich voneinander. Die Spreizung bewirkt eine Aufweitung
des Trichters 28, der nunmehr deutlich breiter sein kann als der Schieberschlitz 4.
Dieser Zustand ist aufgrund entsprechender Bemessung der Längen der Schieberfedern
11, 12 und der Anordnung der Flanken 31, 32 insbesondere im Verhältnis zu der Anordnung
des Führungsbereichs 4a erreicht, wenn der Trichter 28 an der Spitze des Hakens 3
ankommt. Mit anderen Worten, der Abstand der Hakenspitze zu der Mitte des Führungsbereichs
4a ist etwa so groß wie der Abstand der freien Enden 26, 27 zu den Flanken 31, 32.
Der aufgeweitete Trichter 28 trifft den Haken 3 somit mit großer Sicherheit so, dass
der Haken 3 ohne anzustoßen in den Trichter 28 findet. Auch starker seitlicher auf
den Schieber 8 einwirkender Zug kann die Funktion nicht beeinträchtigen. Die Schieberfedern
11, 12 wirken in Verbindung mit dem Führungsbereich 4a wie eine Pinzette, die sich
beim Vorschieben des Schiebers 8 zur Aufnahme des Hakens öffnet, beim Zurückziehen
jedoch wieder schließt, so dass der Schieber 8 insgesamt reibungsarm in dem Schieberschlitz
4 läuft.
[0031] Eine Schiebernadel 1 ist mit einem Schieber 8 versehen, der zwei Schieberfedern 11,
12 aufweist. Diese sind in einem sich unmittelbar an ihren Einführtrichter 28 anschließenden
Bereich voneinander weg gewölbt. Die Schiebernadel weist einen Schieberschlitz 4 auf,
der an seinem Eingang 15 zunächst relativ eng ist, so dass hier ein Führungsbereich
4a festgelegt ist. Im Anschluss weitet sich der Schieberschlitz 4, so dass ein Laufbereich
4b festgelegt ist. Die seitliche Ausbauchung der Schieberfedern 11, 12 ist so bemessen,
dass der Schieber 8 in dem Laufbereich 4b freigängig läuft und in dem Führungsbereich
4a ohne seitliches Spiel geführt ist. Die Schiebernadel 1 arbeitet auch bei seitlich
auf den Schieber 8 einwirkenden Zugkräften präzise und benötigt nur eine geringe Öffnungsweite
ihres Trichters 28.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 1
- Schiebernadel
- 2
- Nadelkörper
- 3
- Haken
- 4
- Schieberschlitz
- 4a
- Führungsbereich
- 4b
- Laufbereich
- 6, 7
- Schlitzwände
- 8
- Schieber
- 11, 12
- Schieberfedern
- 14
- Schieberkörper
- 15
- Stelle
- 16
- Boden-Führungsfläche
- 17, 18
- Innenflächen
- 21, 22
- Innenflächen
- 23
- Stelle
- 24
- Senk-Bodenbereich
- 25
- Nadelrücken
- 26, 27
- freie Enden
- 28
- Trichter
- 29
- Stelle
- 31, 32
- Flanken
- 33
- Fadenaufnahmeabschnitt
- 34
- Gleitkante
- 35
- Kante
- 36
- Schulter
- 37, 38
- Führungsflächen
- 39
- Schieberfederspitze
- 41, 42
- Führungsflächen
- W1
- Schieberschlitzbreite eng
- W2
- Schieberschlitzbreite weit
- W
- Trichteraußenbreite
- T
- Abstand Haken zu Boden-Führungsfläche
- T2
- Abstand Boden-Führungsfläche bis Stelle 29
1. Schiebernadel (1), insbesondere für maschenbildende Textilmaschinen,
mit einem Nadelkörper (2), dessen Schaft an einem Ende einen Haken (3) mit einer
Spitze trägt,
mit zwei an dem Schaft vorgesehenen, zueinander parallele Schlitzwänden (6, 7),
die zwischen einander einen Schieberschlitz (4) mit einer Breite (W1, W2) begrenzen,
die dem Abstand zwischen den Schlitzwänden (6, 7) entspricht,
a. wobei der Schieberschlitz (4) einen Eingang (15) aufweist, der dem Haken (3) gegenüberliegt,
und sich von dem Eingang (15) weg erstreckt, und
b. wobei die Breite (W1) des Schieberschlitzes (4) an wenigstens einer dem Eingang
(15) nahe liegenden Stelle geringer ist als die auf gleicher Höhe zum Nadelrücken
gemessene Breite (W2) an wenigstens einer dem Eingang (15) fern liegenden Stelle,
mit einem Schieber (8), der wenigstens zwei Schieberfedern (11, 12) aufweist,
a. die mit ihren freien, auf den Haken (3) zu weisenden Schenkeln (26, 27) voneinander
weg gebogen sind, um ausgehend von einer Berührungsstelle (29) einen auf den Haken
(3) hin geöffneten Trichter (28) zu bilden,
b. die im Anschluss an die Berührstelle (29) an einer dem Trichter (28) gegenüberliegenden
Stelle (31, 32) voneinander weg gebogen sind, und
c. die in dem Schieberschlitz (4) auf den Haken (3) zu und von diesem weg verschiebbar
angeordnet sind.
2. Schiebernadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieberschlitz (4) in seinem Eingang (15) eine Boden-Führungsfläche (16) zur
Führung der Schieberfedern (11, 12) aufweist.
3. Schiebernadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebernadel (1) eine Einrichtung (16; 37, 38, 41, 42) aufweist, um bei Rückzug
des Schiebers (8) das Eintauchen des Schiebers (8) in den Schieberschlitz (4) bewirken.
4. Schiebernadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieberschlitz (4) oberhalb eines Senk-Bodenbereichs (24) auf voller Höhe eine
größere Weite (W2) aufweist als in dem Eingang (15).
5. Schiebernadel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitzwände (6, 7) oberhalb der Boden-Führungsfläche (16) eine Höhe (T1) aufweisen,
die geringer ist als die Höhe (T) der Schieberfedernspitze (39).
6. Schiebernadel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitzwände (6, 7) oberhalb des Senk-Bodenbereichs (24) eine Höhe aufweisen,
die größer ist als die Höhe der Schieberfedern (11, 12) in einem Fadenaufnahmeabschnitt
(33).
7. Schiebernadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schieberfedern (11, 12) in einem vorderen Funktionsbereich (33) zueinander symmetrisch
ausgebildet sind, der der Maschenübergabe dient.
8. Schiebernadel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zu der Einrichtung (16; 37, 38, 41, 42) an dem Nadelkörper (2) und den Schieberfedern
(11, 12) vorgesehene Führungsflächen (37, 38, 41, 42) gehören und dass die Führungsflächen
(37, 38, 41, 42) eine Führungseinrichtung bilden, die den Schieberfedern (11, 12)
bei Schieberrückzug hinter den Eingang (15) des Schieberschlitzes (4) eine Senkbewegung
erteilen, die zu dem Nadelrücken (25) hin gerichtet ist.
9. Schiebernadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Biegung der Schieberfedern (11, 12) so bemessen ist, dass die Schieberfedern
(11, 12) in einem Bereich (4b) des Schieberschlitzes (4), der dem Eingang (15) fern
liegt, in dem Schieberschlitz (4) entspannt sind.
10. Schiebernadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Biegung der Schieberfedern (11, 12) so bemessen ist, dass die Schieberfedern
(11, 12) in dem Bereich (4a) des Schieberschlitzes (4), der dem Eingang (15) nahe
liegt, in dem Schieberschlitz (4) unter Spreizung der freien Enden (26, 27) der Schieberfedern
(11, 12) komprimiert sind.
11. Schiebernadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schieberfedern (11, 12) eine Dicke aufweisen, die zu ihren jeweiligen Spitzen
(39) hin abnimmt.