[0001] Die Erfindung betrifft eine Abdichtung über Bewegungsfugen und ein Verfahren zu deren
Herstellung.
[0002] Bei Abdichtungen über Bewegungsfugen waren bereits Schlaufen zwischen den Fugenflanken
beispielsweise aus Kautschuk- oder Kunststoffbahnen bekannt. Zwar können diese bekannten
Bahnen die Abdichtung sicherstellen, jedoch nicht homogen genug, und sie sind nicht
direkt befahrbar.
[0003] Aus US-PS 5 875 598 ist eine deckenartige Feuerschutzabdichtung in Dehnungsfugen
bekannt. Die Decke beziehungsweise Abdeckung ist nach der Art einer Schlaufe in die
Dehnungsfuge eingefügt und über zwei separate Winkelprofile mittels Nägel oder Schrauben
am waagerechten Untergrund befestigt. Die Decke beziehungsweise Abdeckung besteht
aus drei bis vier Lagen, von denen eine erste untere Lage aus einem flammhemmenden
Material, wie Zetex, hergestellt ist. Darüber ist eine weitere Schicht vorgesehen,
die aus einem wärmebeständigen Material, wie Refrasil®, hergestellt ist. Darüber wiederum
ist eine weitere Schicht vorgesehen, die als Isolationsschicht dient, vorzugsweise
aus Kaowool. Eine oberste Schicht besteht wiederum aus einem flamshemmenden Material.
Die vier Schichten sind nach der Art einer Decke miteinander verbunden. Alle Schichten
bis auf die Isolationsschicht weisen in regelmäßigen Abständen Falten auf. Die Falten
ermöglichen einen Längsversatz der zwei gegenüberliegenden Flanken der Dehnungsfuge.
Ein Vertikalversatz sowie ein Querversatz werden durch die Schlaufenbildung ausgeglichen.
[0004] Diese Druckschrift offenbart nicht, das Band aus einem Trägerband und eine Abdichtungslage
auf der Basis eines Flüssigkunststoffes mit einem an den Rändern des Trägerbandes
überstehenden Kunststoff-Vlies herzustellen. In der Darstellung der Fig. 1 von US-PS
5 875 598 scheinen die vier Lagen der Decke in Querrichtung etwa gleich lang zu sein.
[0005] Auch in DE 71 08 905 U ist eine Fugenabdeckung beschrieben. Dabei ist an den beiden
Seitenflanken der Fuge jeweils ein Verankerungswinkel vorgesehen. Von diesem stehen
Schenkel vor, die von U-schienenförmigen Zwischenprofilen klammernd umfaßt sind. Die
Zwischenprofile weisen Vorsprünge auf, die in Vertiefungen eines elastischen Profiles
passen, das die Dehnungsfuge überbrückt. Die Vertiefungen sind an der Unterseite des
Profiles beabstandet von dessen Außenkanten angeordnet.
[0006] Bei dieser Ausführungsform ist die Abdichtung selber folglich ein einstückiges Profil
aus einem elastischen Material. Die Art des Materiales ist jedoch nicht angegeben.
[0007] Auch diese Schrift offenbart also nicht den Gedanken, das bewegliche Band aus einem
Trägerband und mindestens einer Abdichtungslage auf der Basis eines Flüssigkunststoffes
mit einem an den Rändern des Trägerbandes überstehenden Kunststoff-Vlies herzustellen.
[0008] Aus DE 41 14 507 C2 ist eine Überbrückungskonstruktion für Dehnungsfugen in Brücken,
Parkdecks oder dergleichen Bauwerken bekannt. Dabei ist ein nach oben offener Fugenkanal
durch zwei seitliche Metallprofile gebildet. Ein unterer Dehnungsstreifen überbrückt
den Abstand zwischen den Metallprofilen und ist aus einem nachgiebig elastischen Werkstoff
gebildet. Oberhalb des Dehnungsstreifens ist ferner ein Strukturschaumprofil mit Vorspannung
eingesetzt. Das Strukturschaumprofil ist so geformt, daß der Raum des Fugenkanales
oberhalb des Strukturschaumprofiles auch bei einer Verbreiterung oder Verengung der
Dehnungsfuge im wesentlichen volumenkonstant bleibt. Genau dieser Raum ist mit einer
dauerelastischen Vergußmasse ausgefüllt.
[0009] Der Dehnungsstreifen ist an den zwei Metallprofilen seitlich, nicht von oben verankert.
Der Dehnungsstreifen bildet eine Schlaufe.
[0010] Die dauerelastische Vergußmasse kann aus weichmacherfreien kalt- oder warmhärtenden
2-K-Epoxid-Systemen, 2-K-Polymethan-Systemen oder 2-K-Epoxid/Polymethan-Systemen auf
der Basis amino- und/oder polyaminoamidfunktioneller Härter bestehen. Diese Polymersysteme
können Beschleuniger nach dem Stand der Technik enthalten.
[0011] Das hohlraumbildende Strukturschaumprofil besteht vorzugsweise aus Naturkautschuk
oder ähnlichen Materialien.
[0012] Auch in dieser Druckschrift ist nicht offenbart, die Schlaufe aus einem Trägerband
und einer auf Basis eines Flüssigkunststoffes mit einem an den Rändern des Trägerbandes
überstehenden Kunststoff-Vlies hergestellten Abdichtungslage herzustellen. Vielmehr
wird die dauerelastische Vergußmasse erst aufgebracht, nachdem auf das Trägerband
(den Dehnungsstreifen) ein Strukturschaumprofil aufgesetzt ist, das die Dehnungsfuge
im wesentlichen füllt.
[0013] Auch die US 3 849 958 betrifft eine Abdeckung für eine Dehnungsfuge. Dabei ist, ähnlich
wie bei der Druckschrift DE 41 14 507 C2, eine flexible, Feuchtigkeit abschirmende
Schlaufe zwischen zwei Metallprofilen gelagert. Die Schlaufenenden sind an den Seitenwänden
der jeweiligen Winkelprofile gelagert, nicht auf der Oberseite der Winkelprofile.
[0014] Die beiden Winkelprofile bilden jeweils eine Schulter aus, über die ein Brückenelement
gelegt sein kann. Anschließend wird über das Brückenelement eine Vergußmasse eingefüllt.
[0015] In GB 1 051 882 wird eine Dehnungsfuge durch einen flexiblen Einsatz überbrückt,
der an seiner Unterseite halbkreisförmig ausgebildet ist. An der Unterseite sind ferner
zwei Verstärkungsschichten in den Einsatz eingearbeitet, die jeweils um eine Stange
herumgeführt sind. Die Stangen sind zwischen zwei Metallplatten eingeklemmt.
[0016] Die Abdichtung ist nicht durch ein Band gebildet, sondern durch einen Einsatz, dessen
Unterseite durch Verstärkungslagen verstärkt ist, die flexibel sind, jedoch nicht
dehnbar. Zudem reicht der Einsatz nicht über diese Verstärkungslagen hinaus. Vielmehr
umgreifen die Verstärkungslagen den flexiblen Einsatz.
[0017] DE 196 49 476 C2 betrifft ein Verfahren zum nachträglichen Abdichten von Bauwerksfugen
zwischen Betonbauteilen und die dadurch erhaltenen Fugendichtungen.
[0018] Dabei ist insbesondere an solche Bauwerksfugen gedacht, die an der Unterseite von
Bauteilen vorgesehen sind. Zur Abdichtung wird zunächst von unten gegen die Betonbauteile
ein Dichtungsstreifen aus elastischem Kunststoff glatt, ohne Schlaufenbildung gelegt.
Über diesen wird eine Metallschiene gelegt und diese mittels Dübel und Schrauben in
die Betonbauteile verankert. Über Injektionsrohre wird eine flüssige Dichtungsmasse
durch die Dichtungsstreifen und Metallschienen hindurch in den Fugenzwischenraum eingefüllt,
derart, daß ein von der Innenseite des Dichtungsstreifens ausgehender bestimmter Flüssigkeitsstand
(Fülltiefe t) erreicht wird.
[0019] Diese Druckschrift offenbart nicht einmal den Gedanken einer Schlaufenbilding.
[0020] In DE 87 15 428 U 1 ist ein Dichtungsstreifen aus zwei gleichen Querschnitt aufweisenden
Schaumstreifen aus imprägniertem, offenzelligem Kunststoffschaum beschrieben. Ein
solcher Kunststoffschaum wird üblicherweise in zusammengepreßter Form in einem Rollenverbund
geliefert. Nach Abwickeln weitet er sich verzögert auf ein erheblich größeres Volumen
auf. Wenn daher ein solcher Streifen im zusammengepreßten Zustand in eine Spalte oder
Fuge eingebracht wird, dehnt er sich anschließend langsam aus und kann sich dann der
üblicherweise unregelmäßigen Form der Spalte oder Fuge ideal anpassen.
[0021] Dabei ist zwischen den Dichtungsstreifen ein flexibler Streifen aus einem hitzeschäumenden
Material angeordnet, der mit den beiden Schaumstoffstreifen verbunden ist. Bei einem
Feuer wird die Schaumbildung des hitzeschäumenden Streifens ausgelöst, und hierdurch
die Fuge auch bei hohen Temperaturen ausgefüllt.
[0022] Die Fugenfüllung ist jedoch nicht wasserdicht.
[0023] Zur Abdichtung ist kein Band vorgesehen. Auch ist nicht vorgesehen, eine Schlaufe
zu bilden.
[0024] Aus DE 40 20 333 A1 ist ein Abdichtungsband für Dehnfugen von Bauwerken bekannt.
Dabei wird eine solche Dehnungsfuge zwischen zwei Dämmplatten wie folgt überbrückt:
In die Fuge zwischen den Dämmplatten ist ein Kunststoffolienstreifen als Schlaufe
eingelegt. Der Kunststoffolienstreifen besteht aus Nitrilkautschuk mit einer Gewebeeinlage.
Die Gewebeeinlage ist dabei breiter und erstreckt sich auch über den waagerechten
Untergrund zur Linken und zur Rechten der Fuge. Der Nitrilkautschuk ist hingegen lediglich
bis zu den Kanten oder bis kurz dahinter vorgesehen, wie es Fig. 2 und Spalte 4, Zeilen
30 bis 33 zu entnehmen ist. Auf das überstehende Gewebeband ist auf jeder Seite der
Dehnungsfuge ein sogenannter Armierungsstreifen gelegt. Der Armierungsstreifen besteht
aus einem Geflecht von Glasfasersträngen. Im Bereich der Längskanten der Fuge wird
dieses Geflecht geschwächt, so daß sich eine Knickvorgabe ergibt. Die Armierungsstreifen
werden folglich in die Dehnfuge hinein abgeknickt, so daß eine genaue Ausrichtung
und Anlage in bezug auf deren Kante ermöglicht ist.
[0025] Weder das überstehende Gewebeband noch der Armierungsstreifen sind Abdichtungswerkstoffe.
[0026] An der Unterseite, also der dem Fugeninneren zugewandten Seite, kann an dem Kunststoffolienstreifen
ferner ein zusätzlicher Schutzstreifen aus Kunststoffolie (beispielsweise PVC) vorgesehen
sein.
[0027] In die Dehnfuge kann gegebenenfalls ein elastisches Dehnfugenband eingelegt werden.
Anschließend erfolgt eine Festlegung des Kunststoffolienbandes und der beiden Armierungsstreifen
an der Außenseite der Dämmung durch Aufbringen eines Armierungsputzes, gegebenenfalls
unter Zwischenlage eines weiteren Glasfasergewebes. Zuletzt erfolgt eine Beschichtung
mit einem wetterfesten Außenputz.
[0028] Ganz offensichtlich handelt es sich in dieser Druckschrift um eine Fassadenfuge in
einem Wärmeschutzverbundsystem (einschließlich Wärmedämmung und Außenputz). Im übrigen
ist von Haus aus bei einem Wärmeverbundsystem keine flächige Abdichtung vorgesehen
(sie wäre auch völlig falsch). So sind die Systembestandteile dieser Druckschrift
nur für eine Abdichtung der Fuge selbst ohne flächigen Anschluß geeignet.
[0029] Auch in dieser Druckschrift ist nicht offenbart, auf das Band noch eine weitere Abdichtungslage
oder mehrere solcher Abdichtungslagen aus Flüssigkunststoff bereitzustellen, die noch
über das Ende des Trägerbandes hinweg reichen. Das Trägerband kann allenfalls an der
Innenseite mit einer zusätzlichen PVC-Schicht zur Verstärkung versehen sein.
[0030] DE 295 11 398 U1 offenbart lediglich ein Gewebeband aus Kunststoffasern zur Überbrückung
von Rissen in Wandflächen vor einem Anstrich. Die wandseitige Fläche des Kunststoffgewebes
weist eine von einer Schutzfolie abgedeckte, dauerklebrige Beschichtung aus einem
Haftklebstoff auf.
[0031] In DE 88 04 605 U1 ist eine Belagbahn zur Erstellung von Abdichtungen von Bau- und
Anlageteilen mit einer Deckschicht und einer an dieser fest angebrachten Haftschicht
beschrieben. Die Deckschicht ist dabei an einer Seite vollflächig von der ein- oder
mehrlagig ausgeführten Haftschicht überdeckt und die gesamte Haftschicht ist mit einem
aktivierbaren Kleber oder mit einer der Komponenten eines Zweikomponentenklebers getränkt.
[0032] Auch hierbei geht es im wesentlichen darum, Risse und ähnliches zu überbrücken. Das
Klebeband ist nicht in Schlaufenform in die Fugen eingelegt, sondern glattflächig
über eine Fuge aufgebracht.
[0033] Aus DE 44 18 311 A1 ist lediglich ein Verfahren zur Herstellung chemikalienbeständiger
und flüssigkeitsundurchlässiger Dehnungsfugen bekannt. Dies wird dadurch erreicht,
daß ein Profil aus einem geschäumten Polyolefin in die Fuge eingeklebt wird, wobei
als Kleber ein chemisch beständiges Harz verwendet wird. Gegebenenfalls kann die waagerechte
Fläche neben der Fuge durch einen Voranstrich vorbereitet werden, der identisch mit
dem Kleber ist.
[0034] DE 195 02 381 A1 offenbart lediglich einkomponentige hitzehärtende Strukturklebstoffe
auf der Basis von flüssigen Kautschuken, wobei die Zusammensetzung ein feinteiliges
Pulver aus thermoplastischen Polymeren enthält und im ausgehärteten Zustand eine Bruchdehnung
von mehr als 15% hat.
[0035] DE 44 27 085 A1 ist lediglich die Herstellung von Boden- und Wandbelägen aus strukturiertem
Kunststoffschaum mit einer Deck- oder Laufschicht aus einem Ionomer bekannt.
[0036] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine homogene, auch waagerecht vorliegende
Abdichtung für Bewegungsfugen, welche eine optimale Aufnahme von Bewegungen aus verschiedenen
Richtungen und die Einsetzbarkeit bei wiederholt auftretenden Bewegungen und die direkte
Befahrbarkeit gestattet und mit einer Flächenabdichtung/-beschichtung verbindbar ist,
sowie ein Verfahren zu deren Herstellung zu schaffen.
[0037] Das Obige wurde überraschenderweise durch die Erfindung erreicht.
[0038] Gegenstand der Erfindung ist eine Abdichtung über Bewegungsfugen mit einem beweglichen
Band in Schlaufenform zwischen den Fugenflanken und mit einem Winkelprofil, welche
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Schlaufe ein Trägerband und darauf mindestens
eine auf der Basis eines Flüssigkunststoffes mit einem an den Rändern des Trägerbandes
überstehenden Kunststoff-Vlies hergestellte Abdichtungslage(n), die über die Enden
des Trägerbandes hinausreicht/hinausreichen, aufweist und das Winkelprofil aus Metall
gefertigt ist.
[0039] Dabei liegt/liegen die waagerechten Abschnitte des Trägerbandes auf Teilen des waagerechten
Untergrundes in Fugennähe und die Abdichtungslage(n) mit dem Kunststoff-Vlies auf
einem von der Fuge entfernteren waagerechten Teil des Untergrundes auf.
[0040] Das in der erfindungsgemäßen Abdichtung eingesetzte Trägerband dient also als Unterlage
für die auf der Basis eines Flüssigkunststoffes mit einem an den Rändern des Trägerbandes
überstehenden Kunststoff-Vlies hergestellte(n) Fugenabdichtungslage(n) . Dieses Trägerband
mit der/den Abdichtungslage(n) stellt einen definierten unverklebten Bereich, der
in der Fuge frei beweglich ist, sicher. Durch die größere Beweglichkeit der Abdichtungslage(n),
hergestellt auf der Basis eines Flüssigkunststoffes, bringt die erfindungsgemäße Abdichtung
gegenüber den bekannten Fugenabdichtungen den Vorteil der größeren Beweglichkeit mit
sich. Die Prüfung der erfindungsgemäßen Fugenabdichtung im dynamischen Schwingungsversuch
bei -20° C und 50° C mit 1.036.800 Zyklen mit einer Amplitude von ± 1 mm ergab die
volle Funktionsfähigkeit.
[0041] Es besteht der grundlegende Unterschied der Erfindung gegenüber sämtlichen Druckschriften,
daß erfindungsgemäß die Schlaufe aus der Kombination von einem Trägerband und darauf
mindestens einer auf der Basis eines Flüssigkunststoffes mit einem an den Rändern
des Trägerbandes überstehenden Kunststoff-Vlies hergestellten Abdichtungslage(n),
die über die Enden des Trägerbandes hinausreicht/hinausreichen, vorliegt.
[0042] Dadurch wird eine größere Beweglichkeit (Flexibilität) sichergestellt. Das Trägerband
verhindert eine ungewollte Flankenhaftung beiderseits der Fugenkonstruktion, was die
Flexibilität entscheidend einschränken würde. Versuche mit Verwendung allein von Flüssigkunststoff
ergaben, daß dieser eine unerwünschte Verbindung mit den Fugenflanken eingegangen
ist, was zu einer Einschränkung des Dehnweges und so zu Abrissen in der Schlaufe geführt
hat. Das wurde durch die nicht naheliegende erfindungsgemäße Kombination überwunden.
[0043] Die erfindungsgemäße Kombination mit dem Träger hat den weiteren Vorteil der Erleichterung
des Einbaues und der Verhinderung des Abtropfens des Flüssigkunststoffes während des
Einbaues und somit des Ausschlusses von Reaktionsstörungen, was entscheidend für die
Funktionstüchtigkeit der Abdichtungsschlaufe ist.
[0044] Das in den Flüssigkunststoff eingelegte Kunststoff-Vlies hat die Aufgabe der Erhöhung
der mechanischen Festigkeit. So zeichnet sich die erfindungsgemäße Fugenabdichtung
dadurch aus, daß sie mindestens durch einen Personenkraftwagen befahren werden kann.
[0045] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Fugenabdichtung gegenüber denen sämtlicher
Druckschriften und so auch von DE 41 14 507 C 2 mit einem elastischen Werkstoff als
Dehnungsstreifen zwischen zwei Metallprofilen (seitlich verankert), Strukturschaumstoffprofil
und dauerelastischer Vergußmasse liegt darin, daß die erfindungsgemäße Fugenabbdichtung,
nämlich die Kombination von einem Trägerband und mindestens einer Lage Flüssigkunststoff
mit innenliegendem Kunststoff-Vlies über die Enden des waagerechten Teiles des Winkelprofiles
hinausreicht und so materialhomogen mit einer Flächenabdichtung/-Beschichtung verbunden
werden kann.
[0046] Speziell gegenüber DE 40 20 333 A1 besteht der zusätzliche grundlegende Unterschied,
daß das Winkelprofil aus Metall gefertigt ist, was mit dem aufgelegten Armierungsstreifen,
bestehend aus einem Geflecht von Glasfasersträngen, nach der genannten Druckschrift
nicht vergleichbar ist. Das führt zum grundlegenden Unterschied im Ergebnis, daß die
erfindungsgemäße Fugenabdichtung im Gegensatz zur Konstruktion der genannten Druckschrift
mindestens durch Personenkraftwagen befahren werden kann.
[0047] Im Gegensatz zur Konstruktion der genannten Druckschrift, bei welcher nur die Fuge
(durch Nitrilkautschuk) abgedichtet, ein weiterer Abdichtungsanschluß in der Fläche
also nicht gegeben ist, indem weder das überstehende Gewebeband noch der Armierungsstreifen
Abdichtungswerkstoffe sind, ermöglicht die erfindungsgemäße Kombination einen materialhomogenen
Anschluß aus Flüssigkunststoff und so die Verbindbarkeit mit einer Flächenabdichtung/-Beschichtung.
[0048] Vorzugsweise weist das Trägerband an seiner waagerechten Unterseite zur Montagefixierung
an den waagerechten Untergrund eine Spachtelmasse auf.
[0049] Das bringt auch die Vorteile der besseren Befestigung und des Ausgleiches von Unebenheiten
des Untergrundes mit sich.
[0050] Es ist auch bevorzugt, daß der Flüssigkunststoff ein Polymethylmethacrylat-Harz ist.
Dieses Material hat den Vorteil der gegenüber anderen Harzen schnelleren Reaktionsfähigkeit.
So kann es auch bei niedrigen Temperaturen, wie 0°C verarbeitet werden und hat eine
größere Shore-Härte. Dieses Material gestattet eine schnellere Fixierung und eine
bessere Befestigung an den Untergrund.
[0051] Vorteilhaft enthält das Polymethylmethacrylat-Harz ein flammhemmendes Mittel, insbesondere
Aluminiumhydroxyd. Der feuerhemmende Charakter ist vielfach von Vorteil, um die Ausbreitung
von Bränden zu verhindern, was beispielsweise bei Parkdecks im Hinblick auf die entzündlichen
Treibstoffe von Bedeutung sein kann. Erfindungsgemäße Fugenabdichtungen dieser Ausführungsform
bestanden die Brandprüfung nach den einschlägigen Normen.
[0052] Vorzugsweise besteht das Trägerband aus einem mit dem Flüssigkunststoff verträglichen
Kautschuk mit an den Rändern überstehendem Kunststoff-Vlies. Die besondere Beweglichkeit
eines solchen Materiales, welches sehr dünn gehalten werden kann, ist hinsichtlich
der Beweglichkeit der Fugenabdichtung von erheblichem Vorteil.
[0053] Zweckmäßig ist das Kunststoff-Vlies in das Trägerband innen eingearbeitet.
[0054] Vorzugsweise ist der mit dem Flüssigkunststoff verträgliche Kautschuk NBR-Kautschuk
Acrylnitril/Butadien-Kautschuk.
[0055] Es ist auch bevorzugt, daß das Kunststoff-Vlies aus Polyester und/oder Polyamid gefertigt
ist. Zweckmäßig ist das Kunststoff-Vlies des Trägerbandes aus Polyester/Polyamid und
das Kunststoff-Vlies der Abdichtungslage(n) aus Polyester gefertigt.
[0056] Zweckmäßig liegen auf dem Trägerband zwei Abdichtungslagen vor.
[0057] Vorteilhaft ist das Winkelprofil mit einer Spachtelmasse auf die oberste auf der
Basis eines Flüssigkunststoffes hergestellte Abdichtungslage aufgebracht und über
diese am waagerechten Untergrund befestigt. Daß das Winkelprofil mit einer Spachtelmasse
versehen ist, bringt die Vorteile der besseren Befestigung und des Ausgleiches von
Unebenheiten mit sich.
[0058] Bevorzugt ist das Winkelprofil aus Edelstahl oder Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung
gefertigt.
[0059] Vorzugsweise ist die Spachtelmasse auf der obersten Abdichtungslage auf der Basis
eines Polymethylmethacrylat-Harzes.
[0060] Zweckmäßig wird der Raum zwischen den senkrechten Schenkeln des Winkelprofiles ausgefüllt,
um Verschmutzungen in der Schlaufe zu vermeiden.
[0061] Nach einer besonderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung liegt zwischen
den senkrechten Schenkeln des Winkelprofiles in der Fuge ein vorkomprimiertes Schaumstoff-Dichtband
vor. Dieses Schaumstoff-Dichtband kann auch bei Fugenabdichtungen von anderem Typ
mit Vorteil vorliegen.
[0062] Dieses Schaumstoff-Dichtband bewerkstelligt einen besonders guten Schmutzschutz für
die Schlaufe. Auch hat es den Vorteil, daß es zwecks Inspektion der Abdichtungsschlaufe
gemäß festgelegten Wartungsintervallen entfernt und nach erfolgter Inspektion, gegebenenfalls
auch Reparatur der Abdichtung, wieder erneuert werden kann.
[0063] Vorzugsweise ist das Schaumstoff-Dichtband auf der Basis eines Polyurethan-Weichschaumstoffes.
Insbesondere ist dieser offenzellig. Ein solches Material hat die Vorteile, daß es
gut abschließt und im Zuge von Wartungsmaßnahmen leicht erneuert werden kann, wenn
es erforderlich ist.
[0064] Vorteilhaft ist der Polyurethan-Weichschaumstoff des Schaumstoff-Dichtbandes mit
einem Kunstharz imprägniert.
[0065] Vorzugsweise ist die Kunstharzimprägnierung des vorkomprimierten Schaumstoff-Dichtbandes
eine Acrylat-Dispersions-Imprägnierung.
[0066] Vorteilhaft die das Kunstharz, mit welchem der Polyurethan-Weichschaumstoff des Schaumstoff-Dichtbandes
imprägniert ist, flammhemmend eingestellt. Das bringt dieselben Vorteile, wie das
flammhemmende Mittel im Zusammenhang mit den Abdichtungslagen beschrieben, mit sich.
[0067] Zweckmäßig ist der Polyurethan-Weichschaumstoff des Schaumstoff-Dichtbandes einseitig
mit einer Selbstklebeschicht versehen. Das stellt eine Vereinfachung hinsichtlich
der Befestigung an die senkrechten Schenkel des Winkelprofiles mit sich.
[0068] Es ist aber an Stelle des Schaumstoff-Dichtbandes auch ein anderer Typ von Schmutzschutz,
beispielsweise ein flexibles Kunststoffprofil möglich.
[0069] Die erfindungsgemäße Fugenabdichtung kann als eigenständiges System, insbesondere
für Parkdecks und Hofkellerdecken, vorliegen.
[0070] Sie kann aber auch in Kombination mit Flächenabdichtungen/-beschichtungen, beispielsweise
von Parkdecks, eingesetzt werden.
[0071] Nach einer speziellen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abdichtung stellt daher
auf mindestens einem waagerechten Randbereich der obersten Abdichtungslage eine auf
der Basis eines Flüssigkunststoffes mit einem mit dem Flüssigkunststoff eingebundenen
überstehenden Kunststoff-Vlies hergestellte Abdichtung eine Anschlußfläche zu einer
Flächenabdichtung/-beschichtung, insbesondere eines Parkdecks, dar.
[0072] Gegenstand der Erfindung ist auch ein spezielles Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Fugenabdichtung durch Aufbringen des Trägerbandes und der Abdichtungslage(n) auf den
waagerechten Untergrund und deren Befestigung an diesem sowie Befestigung des Winkelprofiles
am waagerechten Untergrund mittels Schwerlastdübel und in diese eingeschraubter Senkschrauben,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung des Winkelprofiles in der Weise durchgeführt
wird, daß in das Bohrloch ein langsam reagierendes Harz, insbesondere Epoxyharz, injiziert
wird. Dadurch wird ein abdichtendes Schließen des Bohrloches zustandegebracht, wobei
die Verwendung eines langsam reagierenden Harzes die Montage erleichtert.
[0073] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Fugenabdichtung wird anhand der folgenden beispielhaften
Ausführungen in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
[0074] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Auführungsform der erfindungsgemäßen Fugenabdichtung als selbständiges System
im Längsschnitt durch die Fuge,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt in Vergrößerung aus Fig. 1 von deren linken Seite
- Fig. 3
- einen Ausschnitt in Vergrößerung aus Fig. 1 von deren rechten Seite die Befestigung
des Winkelprofiles an den Untergrund betreffend und
- Fig. 4
- eine Abwandlung der Ausführungsform gemäß Fig. 1 zur Kombination mit einer abgrenzenden
Flächenabdichtung/-beschichtung.
[0075] Die Fugenabdichtung als Ganzes ist mit 1 bezeichnet.
[0076] Die erfindungsgemäße Fugenabdichtung kann zweckmäßig wie folgt hergestellt werden:
[0077] Zweckmäßig nach einem Vorbereiten und Grundieren der Oberfläche des Untergrundes
wird die Spachtelmasse (Einbettungsmaterial) 7 beiderseits der Fuge auf den waagerechten
Untergrund 6 aufgetragen. Zweckmäßig enthält die Spachtelmasse 7 als Basisharz ein
Polymethylmethacrylat-Harz und ferner eine Inhibitorlösung zur Reaktionsverzögerung,
ein Netzmittel, einen Entschäumer, ein Pigment, wie Titandioxid und/oder Eisenoxide,
ein Verdickungsmittel und den Füllstoff Aluminiumhydroxid mit flammhemmenden Eigenschaften.
Vorzugsweise liegt das Polymethylmethacrylat-Harz in Mengenanteilen von 50 bis 55
Gew.-% und der Füllstoff in Mengenanteilen zum Teil von 40 bis 45 Gew.-% vor, während
das Pigment und das Verdickungsmittel in Mengenanteilen von je 1 bis 4 Gew.-% und
die Inhibitorlösung, das Netzmittel und der Entschäumer in Mengenanteilen von je 0,1
bis 1 Gew.-% vorliegen können; die Konzentration der Inhibitorlösung kann zweckmäßig
von 8 bis 12 Gew.-% variieren. Dann wird das Trägerband 2, zweckmäßig ein Polyester-/Polyamid-Vlies
mit einem Mittelteil aus NBR-Kautschuk mit den überstehenden Vliesenden, in den Spachtel
eingesetzt.
[0078] Alternativ kann zunächst das Trägerband 2 in den Spachtel 7 eingesetzt und mit der
Spachtelseite auf den Untergrund 6 aufgebracht werden.
[0079] Daraufhin wird das so bereitete Trägerband 2 in die Fuge unter Schlaufenausbildung
zwischen den Fugenflanken 3 eingelegt und an die an diese sich anschließenden waagerechten
Flächen des Untergrundes 6 angebracht.
[0080] Auf dieses Trägerband 2 wird dann eine Lage Flüssigkunststoff aufgebracht und rechts
und links vom Trägerband 2 hinausreichend auf einen angrenzenden Teil der waagerechten
Oberfäche des Untergrundes 6 aufgetragen. In diese erste Lage Flüssigkunststoff wird
ein Kunststoff-Vlies eingelegt und bis zur vollständigen Sättigung mit einer zweiten
Lage Flüssigkunststoff durchtränkt und abgedeckt. Vorteilhaft enthält die auf der
Basis eines Flüssigkunststoffes hergestellte Abdichtungslage 5, vorzugsweise vorbeschleunigtes,
intern flexibilisiertes, Polymethylmethacrylat-Harz in Mengenanteilen von 50 bis 55
Gew.-% und Aluminiumhydroxid in Mengenanteilen von 40 bis 45 Gew.-% sowie Pigment
aus Titandioxid und/oder Eisenoxiden in Mengenanteilen von 1 bis 8 Gew.-%, amorphes
Siliciumdioxid in Mengenanteilen von 1 bis 2 Gew.-% sowie eine 10 gew.-%-ige Inhibitorlösung
zur Reaktionsverzögerung, ein mit Fettsäure modifiziertes Alkydharz, eine 75 gew.-%-ige
Polyvinylderivat-Lösung und eine 52 gew.-%-ige Polycarbonsäuresalzlösung in Mengenanteilen
von je 0,1 bis 0,5 Gew.-%; vorteilhaft kann die Konzentration der Inhibitorlösung
von 8 bis 12 Gew.-%, die der Polyvinylderivat-Lösung von 65 bis 85 Gew.-% und die
der Polycarbonsäuresalz-Lösung von 45 bis 60 Gew.-% variieren.
[0081] Darauf kann der letztgenannte Vorgang unter Ausbildung von einer oder mehreren weiteren
auf der Basis eines Flüssigkunststoffes hergestellten Abdichtungslage(n) 5' ein- oder
mehrmals wiederholt werden.
[0082] Nach der Aushärtung der Fugenabdichtung(en) 5,5' wird das Winkelprofil, vorteilhaft
aus Edelstahl oder Aluminium beziehungsweise Aluminiumlegierung, auf seiner Unterseite
mit einer Spachtelmasse 8, welche zweckmäßig dieselbe Zusammensetzung haben kann,
wie die auf der waagerechten Unterseite des Trägerbandes 2 vorliegende 7, belegt und
an die oberste Abdichtungslage 5' durch Einkleben angebracht.
[0083] Zur Härtung dieses Harzes und sonstiger verwendeten Harze kann zweckmäßig eine Härtekomponente,
vorzugsweise ein modifiziertes cycloaliphatisches Amin, und ein Katalysator, vorzugsweise
Dibenzoylperoxid, vorteilhaft zusammen mit einem Weichmacher, bei einem bevorzugten
Mengenanteilsverhältnis von Dibenzoylperoxid zu Weichmacher von 40 : 60 bis 60 : 40,
insbesondere 50 : 50, als Gewicht ausgedrückt, verwendet werden.
[0084] Nach der Aushärtung des Spachtels werden beiderseits der Fuge Dübellöcher 13 gebohrt.
Diese Bohrlöcher 13 werden über den größten Teil ihrer Höhe mit einem langsam reagierenden
Harz 14, insbesondere Epoxyharz, aufgefüllt (siehe insbesondere Fig. 3).
[0085] In sie werden beiderseits der Fuge Schwerlastdübel 11, zweckmäßig aus Stahl, mit
Senkkopf 12 eingesetzt und angeschraubt (siehe insbesondere Fig. 3).
[0086] Schließlich wird das Schaumstoff-Dichtband 9, vorteilhaft aus vorkomprimiertem Polyurethan-Weichschaum,
welcher zweckmäßig mit einer Kunstharzimprägnierung, vorzugsweise vorkomprimierten
Acrylat-Dispersions-Imprägnierung, und einer einseitigen Selbstklebeschicht versehen
ist, zwischen den senkrechten Schenkeln des Winkelprofiles 4 eingeklebt.
[0087] Ferner wird die Erfindung anhand des folgenden Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Beispiel
[0088] Zunächst wurden die Oberflächen beiderseits der mindestens 3 cm breiten Fugen vorbereitet
(beidseitig je etwa 20 cm durch Schleifen, Kugelstrahlen oder Fräsen) .
[0089] Dann wurde die Oberfläche des Untergrundes 6, falls sie aus Beton oder Betonersatzprodukten
bestand, mit einem vorbeschleunigten Polymethylmethacrylat-Harz [Handelsname: Triflex-Cryl
Primer 276] (Verbrauch: mindestens 400 g/cm
2) beziehungsweise 2-mal mit einem modifizierten Epoxidharz [Handelsname: Triflex Pox
R 100] (Verbrauch: mindestens 2-x 300 g/cm
2) einschließlich Absandung nach der letzten Grundierschicht mit Quarzsand der Körnung
0,2 bis 0,6 mm (2 kg/m
2) grundiert 15.
[0090] Im Falle einer Asphalt-Oberfläche wurde mit einem flexibilisierten, vorbeschleunigten
Polymethylmethacrylat-Harz (Handelsname: Triflex Cryl Primer 222) (Verbrauch: mindestens
400 g/m
2) grundiert 15.
[0091] Daraufhin wurde ein Spachtel als Einbettungsmaterial (Montage-Fixierung) beiderseits
von der Fuge auf einen Abschnitt der waagerechten Oberfläche des Untergrundes 6 im
Anschluß an die Fuge aufgetragen. Dieser Spachtel 7 hatte die folgende Zusammensetzung:
Inhaltstoffe |
Gewichtsanteile |
Basisharz Polymethylmethacrylat-Harz |
53,000 |
Inhibitorlösung zur Reaktionsverzögerung 10 gew.-%-ig |
0,500 |
Netzmittel |
0,200 |
Entschäumer |
0,300 |
Pigment Titandioxid, Eisenoxide |
2,000 |
Verdickungsmittel |
2,000 |
Aluminiumhydroxid |
42,000 |
|

|
[0092] Ein Trägerband 2 aus Polyester-/Polyamid-Vlies mit einem Mittelteil aus NBR-Kautschuk
wurde in den frischen Spachtel mit den überstehenden Vliesenden faltenfrei angedrückt.
[0093] Dann wurde eine Flüssigkunststoff-Masse zur Ausbildung einer Abdichtungslage 5 mit
einer Fellwalze vorgelegt, jeweils etwa 20 cm beiderseits der Fuge sowie auf dem Trägerband
2 jeder Fuge (Verbrauch: etwa 2,0 kg/m
2).
[0094] Dann wurde ein Polyester-Vlies unter Schlaufenausbildung eingelegt. Eine etwaig notwendige
Überlappung der Vlies enden in Längsrichtung (Stöße) b betrug zweckmäßig 5 cm. Der
Vlieszuschnitt (b) ist von der Fugenbreite abhängig, mindestens jedoch 50 cm.
[0095] Daraufhin wurde der Flüssigkunststoff der oben genannten Zusammensetzung sofort nach
dem Ansetzen bis zur vollständigen Sättigung des Vlieses aufgetragen (Verbrauch: etwa
2,0 kg/m
2) . Dadurch wurde die erste Abdichtungslage 5 hergestellt.
[0096] Die beiden letztgenannten Arbeitsgänge wurden wiederholt, wodurch die zweite Abdichtungslage
5' hergestellt wurde.
[0097] Nach der Aushärtung (Reaktion) wurde die Fugenabdichtung 1 im waagerechten Bereich
mit Ethylacetat angelöst (Ablüftzeit: etwa 20 Minuten).
[0098] Dann wurde ein Winkelprofil 4 aus Edelstahl (Werkstoff-Nr. 1.4301) 100 x 20 x 3 mm
oder aus AlMg1 100 x 20 x 3 mm (L = 2,00 bis 2,50 m, Abstand der Bohrlöcher 15/20
cm, Abstand von der hinteren Kante des waagerechten 100 mm breiten Schenkels etwa
40 mm) mit Ethylacetat entfettet und an seiner Unterseite aufgerauht. Dieses Winkelprofil
wurde mit dem Spachtel 8 der weiter oben angegebenen Zusammensetzung auf der Unterseite
belegt (d = etwa 2 mm) und so eingeklebt, daß zwischen den Profilstößen mindestens
2 mm Abstand lag). Überschüssiger Spachtel 8 wurde entfernt.
[0099] Nach der Aushärtung des Spachtels 8 (etwa 1 Stunde) wurden Dübellöcher 13 (Durchmesser:
etwa 12 mm) gebohrt. Die Bohrlöcher 13 wurden mit einem Staubsauger ausgesaugt und
mit einem modifizierten Expoxyharz bis etwa 1 cm unter Oberkante der Winkelprofiloberfläche
4 durch Injektion mit einer Einwegspritze aufgefüllt.
[0100] Dann wurden Schwerlastdübel 11 mit einem Gewinde M 8 aus galvanisch verzinktem Stahl
mit Senkkopf 12 eingesetzt und angeschraubt. Das überschüssige Epoxyharz 14 wurde
entfernt.
[0101] Schließlich wurde ein Schaumstoff-Dichtband 9 aus Polyurethanweichschaum mit Acrylat-Dispersions-Imprägnierung
(vorkomprimiert) zwischen den senkrechten Schenkeln des Winkelprofiles 14 eingeklebt.
1. Abdichtung (1) über Bewegungsfugen mit einem beweglichen Band (2) in Schlaufenform
zwischen den Fugenflanken (3) und mit einem Winkelprofil (4), dadurch gekennzeichnet, daß die Schlaufe ein Trägerband (2) und darauf mindestens eine auf der Basis eines Flüssigkunststoffes
mit einem an den Rändern des Trägerbandes (2) überstehenden Kunststoff-Vlies hergestellte
Abdichtungslage(n) (5, 5'), die über die Enden des Trägerbandes (2) hinausreicht/hinausreichen,
aufweist und das Winkelprofil (4) aus Metall gefertigt ist.
2. Abdichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerband (2) an seiner waagerechten Unterseite zur Montagefixierung an den
waagerechten Untergrund (6) eine Spachtelmasse (7) aufweist.
3. Abdichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkunststoff ein Polymethylmethacrylat-Harz ist.
4. Abdichtung (1) nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymethylmethacrylat-Harz ein flammhemmendes Mittel, insbesondere Aluminiumhydroxyd,
enthält.
5. Abdichtung (1) nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerband (2) aus einem mit dem Flüssigkunststoff verträglichen Kautschuk mit
an den Rändern überstehendem Kunststoff-Vlies besteht.
6. Abdichtung (1) nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Flüssigkunststoff verträgliche Kautschuk NBR-Kautschuk (Acrylnitril/Butadien-Kautschuk)
ist.
7. Abdichtung (1) nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoff-Vlies aus Polyester und/oder Polyamid gefertigt ist.
8. Abdichtung (1) nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Trägerband (2) zwei Abdichtungslagen (5, 5') vorliegen.
9. Abdichtung (1) nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelprofil (4) mit einer Spachtelmasse (8) auf die oberste auf der Basis eines
Flüssigkunststoffes hergestellte Abdichtungslage (5') aufgebracht ist und über diese
am waagerechten Untergrund (6) befestigt ist.
10. Abdichtung (1) nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelprofil (4) aus Edelstahl oder Aluminium beziehungsweise einer Aluminiumlegierung
gefertigt ist.
11. Abdichtung (1) nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Spachtelmasse (8) auf der obersten Abdichtungslage auf der Basis eines Polymethylmethacrylat-Harzes
ist.
12. Abdichtung (1), insbesondere nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den senkrechten Schenkeln des Winkelprofiles (4) in der Fuge ein vorkomprimiertes
Schaumstoff-Dichtband (9) vorliegt.
13. Abdichtung (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaumstoff-Dichtband (9) auf der Basis eines Polyurethan-Weichschaumstoffes
ist.
14. Abdichtung (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyurethan-Weichschaumstoff des Schaumstoff-Dichtbandes (9) offenzellig ist.
15. Abdichtung (1) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyurethan-Weichschaumstoff des Schaumstoff-Dichtbandes (9) mit einem Kunstharz
imprägniert ist.
16. Abdichtung (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das vorkomprimierte Schaumstoff-Dichtband (9) als Kunstharzimprägnierung eine Acrylat-Dispersions-Imprägnierung
aufweist.
17. Abdichtung (1) nach Anspruch 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstharz, mit welchem der Polyurethan-Weichschaumstoff des Schaumstoff-Dichtbandes
(9) imprägniert ist, flammhemmend eingestellt ist.
18. Abdichtung (1) nach Anspruch 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyurethan-Weichschaumstoff des Schaumstoff-Dichtbandes (9) einseitig mit einer
Selbstklebeschicht versehen ist.
19. Abdichtung (1) nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens einem waagerechten Randbereich der obersten Abdichtungslage (5') eine
auf der Basis eines Flüssigkunststoffes mit einem mit dem Flüssigkunststoff eingebundenen,
überstehenden Kunststoff-Vlies hergestellte Abdichtung (5'') eine Anschlußfläche zu
einer Flächenabdichtung/-beschichtung, insbesondere eines Parkdeckes, darstellt.
20. Verfahren zur Herstellung der Abdichtung (1) nach Anspruch 1 bis 20 durch Aufbringen
des Trägerbandes (2) und der Abdichtungslage(n) (5, 5') auf den waagerechten Untergrund
(6) und deren Befestigung an diesem sowie Befestigung des Winkelprofiles (4) am waagerechten
Untergrund (6) mittels Schwerlastdübel (11) und in diese eingeschraubter Senkschrauben
(12), dadurch gekennzeichnet, daß man die Befestigung des Winkelprofiles (4) in der Weise durchführt, daß man in das
Bohrloch (13) ein langsam reagierendes Harz (14), insbesondere Epoxyharz, injiziert.