[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag für die Verriegelung von Fenstern oder Türen,
mit wenigstens einer Schieberstange, die in einer Nut am Fenster- oder Türrahmen über
Gleitflächen längsverschiebbar geführt und mittels eines Griffteils verstellbar ist,
wobei an der Schieberstange ein oder mehrere aus der Nut hervorstehende Riegelbolzen
angeordnet sind, die zum Eingriff in am Blendrahmen angeordnete Schließteile vorgesehen
sind.
[0002] Derartige Beschläge sind aus der Praxis in vielfältigen Ausführungsformen bekannt.
Üblich sind hierbei insbesondere Beschläge mit einer Schieberstange, die in einer
hinterschnittenen Nut geführt und somit nur noch eine Bewegungsmöglichkeit, nämlich
in Längsrichtung besitzen. Bei derartigen Konstruktionen muß die Schieberstange entweder
bei der Montage vom Ende der Nut her eingeschoben werden oder aber die Schieberstange
so ausgebildet sein, daß sie nach dem Einsetzen in die Nut die Hinterschneidung hintergreift.
Die letztgenannte Möglichkeit ist beispielsweise in der DE 199 34 842 beschrieben.
[0003] Das Einführen der Schieberstange vom Ende der Nut her ist mit zusätzlichem Arbeitsaufwand
verbunden; die zweitgenannte Möglichkeit erfordert dagegen einen höheren konstruktiven
Aufwand an der Schieberstange.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag der eingangs genannten Art
so auszubilden, daß einerseits der Montageaufwand gering gehalten wird, andererseits
auch der konstruktive Aufbau möglichst einfach gestaltet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Schieberstange lose
in die Nut eingelegt und jeweils im Bereich ihres Endes an eine Eckumlenkung, ein
Getriebe, eine Verriegelung oder dergleichen angeschlossen und dazu mit jeweils wenigstens
einer Ausnehmung für ein Verbindungsglied versehen ist, daß ferner die Gleitflächen
der Schieberstange auf der den Riegelbolzen abgewandten Seite ausgebildet sind und
die Schieberstange im Querschnitt die Form eines Hohlprofils besitzt.
[0006] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin, daß die
Schieberstange einfach in die Nut eingelegt werden kann und an ihren Enden mit den
jeweils anschließenden weiteren Beschlagelementen verbunden wird. Durch die gewählte
Querschnittsgestalt der Schieberstange wird eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber
Knick-, Biege- und Torsionsbeanspruchungen erreicht, die von den außermittig angreifenden
Verriegelungsbolzen auf die Schieberstange wirken. Das Ausknicken aus der Nut wird
durch die hohe Knick- und Biegesteifigkeit verhindert. Momente werden wegen der hohen
Torsionssteifigkeit auf das nächste Führungselement, beispielsweise auf eine Eckumlenkung,
übertragen, dort abgefangen und in den Flügelrahmen eingeleitet. Daher ist es nicht
erforderlich, die Schieberstange über ihre gesamte Länge mittels einer Hinterschneidung
in der Nut zu halten. Darüber hinaus kann das Hohlprofil gegenüber Vollmaterial einfach
gestanzt werden, um die zum Anschluß anzubringenden Ausnehmungen vorzusehen. Die Stanzungen
können dazu entweder nur auf der dem Nutboden abgewandten oder bei voller Durchstanzung
auf beiden Seiten vorgesehen werden.
[0007] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Gleitflächen der
Nut vom Nutboden gebildet und die Gleitflächen der Schieberstange als jeweils im Randbereich
ihrer dem Nutboden zugewandten Fläche angeordneten, Gleitkufen bildenden Fußleisten
ausgebildet.
[0008] Als noch günstiger hat sich jedoch eine zweite Ausführungsform herausgestellt, bei
der die Nut am oberen Rand ihrer Nutwände jeweils einen Führungsfalz aufweist und
die Schieberstange an ihren Seitenflächen jeweils mit einem Randvorsprung versehen
ist, der auf der dem Nutboden parallelen Falzfläche des Führungsfalzes aufliegt. Diese
zu den Verriegelungsbolzen hin verlagerte Führungsfläche bewirkt kleinere Stützmomente,
da der Abstand zwischen dem einwirkenden Kräftepaar kleiner ist. Besonders vorteilhaft
ist es hierbei weiter, wenn die die Gleitfläche bildende Falzfläche der Nut nahe der
Nutöffnung angeordnet ist.
[0009] Durch diese Maßnahmen wird vor allem die Montage zusätzlich erleichtert. Da der Rahmen
bei der Montage der Schieberstange in der Regel horizontal ausgerichtet auf einer
Unterlage liegt, ist auch die Nutöffnung zur Horizontalen hin ausgerichtet. Dies bedeutet,
daß die Schieberstange, solange sie in der Nut noch nicht befestigt ist, leicht aus
der Nut wieder herauskippen kann. Die Abstützung der Schieberstange nahe der Nutöffnung
gibt ihr - solange sie an ihren Endpunkten noch nicht angeschlossen ist - verstärkten
Halt.
[0010] Ferner hat es sich als zweckmäßig herausgestellt, wenn die Randvorsprünge auf ihrer
den Riegelbolzen zugewandten Seite keilförmig schräg sich verjüngend ausgebildet sind.
Hierdurch wird insbesondere ein Freiraum für einen sich eventuell im Kantenbereich
der Nut verstärkt ablagernden Lackauftrag geschaffen.
[0011] Um auch eine seitliche Führung zu gewährleisten, kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen
sein, daß der Führungsfalz von einer Randleiste gebildet ist, deren Stirnfläche ebenfalls
als Gleitfläche für die Schieberstange dient.
[0012] In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung empfiehlt es sich, daß die Riegelbolzen
in Stanzlöcher der Schieberstange angeordnet sind. Insbesondere bei Ausgestaltung
der Schieberstange als Hohlprofil wird hierdurch eine zweifache Lagerung der Riegelbolzen
möglich.
[0013] Schließlich kann zur Vereinfachung der Montage der Schieberstange vorgesehen sein,
daß die Schieberstange auf ihrer den Riegelbolzen abgewandten Seite mit leistenförmigen
Gewichtselementen versehen ist. Die zusätzliche Anbringung von Gewichtselementen im
Bereich des Nutbodens führen zu einer Verlagerung des Schwerpunktes, wodurch das schon
angesprochene Herausfallen der Schieberstange bei der Montage noch weitgehender vermieden
wird.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schieberstange nach dem Stand der Technik im Querschnitt,
- Fig. 2
- die Schieberstange nach Figur 1 in perspektivischer Darstellung mit Andeutung der
angreifenden Kräfte,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf einen Rahmen mit randseitig angeordneten Schieberstangen in schematischer
Darstellung,
- Fig. 4
- in den Teilfiguren a und b eine Schieberstange nach der Erfindung in einfacher Ausgestaltung,
- Fig. 5
- eine Schieberstange in anderer Ausgestaltung,
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform der Schieberstange mit zusätzlichem Gewichtselement.
[0015] Der in der Zeichnung nur teilweise bzw. schematisch dargestellte Beschlag für die
Verriegelung von Fenstern oder Türen, wie sich dies aus der schematischen Darstellung
aus Figur 3 ergibt, weist unter anderem eine Schieberstange 1 auf, die in einer Nut
2 am Fenster- oder Türrahmen 3 über Gleitflächen 4,5 längs verschiebbar geführt ist.
Zur Betätigung der Schieberstange 1 ist ein in der Zeichnung nicht näher dargestelltes
Griffteil vorgesehen. Weiter sind an der Schieberstange 1 ein oder mehrere aus der
Nut 2 hervorstehende Riegelbolzen 6 angeordnet, die in üblicher Weise zum Eingriff
in am Blendrahmen angeordnete Schließteile vorgesehen sind.
[0016] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungsformen - etwa gemäß Figur
1 - liegt die Schieberstange 1 in einer hinterschnittenen Nut 2 und kann somit ausschließlich
Längsbewegungen ausführen. Dies bedeutet jedoch, daß die Schieberstange 1 stets vom
Stirnende der Nut 2 her eingeführt werden muß oder aber - in in der Zeichnung nicht
dargestellter Weise - so gestaltet sein muß, daß durch entsprechende verstellbare
Elemente das Hintergreifen der Nut 2 erst nach der Montage der Schieberstange 1 bewirkt
wird.
[0017] Gemäß der Erfindung ist die Schieberstange 1 lose in die Nut 2 eingelegt und jeweils
im Bereich ihres Endes an einer Eckumlenkung, einer Verriegelung, einem Getriebe oder
ähnlichem gehalten, wodurch sich die Montage wesentlich vereinfacht. Dazu ist die
Schieberstange 1 endseitig mit einer Ausnehmung für ein geeignetes Verbindungsglied
versehen.
[0018] Die Gleitflächen 4 der Schieberstange 1 sind dabei auf der den Riegelbolzen 6 abgewandten
Seite ausgebildet. Ferner weist die Schieberstange 1 erfindungsgemäß im Querschnitt
die Form eines Hohlprofiles auf. Dadurch besitzt die Schieberstange 1 eine ausreichende
Steifigkeit, so daß ein Heraustreten der Schieberstange 1 aus der Nut bei entsprechendem
Kraftangriff nicht zu erwarten ist.
[0019] Bei der Ausführungsform nach Figur 1 sind die Gleitflächen 5 der Nut 2 vom Nutboden
gebildet, während die Gleitflächen 4 der Schieberstange 1 als jeweils im Randbereich
ihrer dem Nutboden zugewandten Fläche angeordneten Fußleisten 7 ausgebildet sind,
die somit Gleitkufen bilden.
[0020] Bei der Ausführungsform nach Figur 5 weist die Nut 2 dagegen am oberen Rand ihrer
Nutwände jeweils einen Führungsfalz 8 auf, wobei die Schieberstange 1 an ihren Seitenflächen
jeweils mit einem Randvorsprung 9 versehen ist. Dieser Randvorsprung 9 liegt auf der
dem Nutboden parallelen Falzfläche des Führungsfalzes 8 auf. Die die Gleitfläche 5
der Nut 2 bildende Falzfläche ist dabei nahe der Nutöffnung angeordnet, so daß bei
der Montage der Schieberstange 1, zu der der Rahmen in der Regel horizontal auf einer
Ablagefläche ruht, diese möglichst weit nahe der Nutöffnung unterstützt wird und somit
nicht selbsttätig aus der Nut 2 herausfallen kann.
[0021] Die Randvorsprünge 9 sind hierbei auf ihrer den Riegelbolzen 6 zugewandten Seite
keilförmig schräg sich verjüngend ausgebildet, wodurch ein Freiraum geschaffen wird
für im Kantenbereich der Nutöffnung möglicherweise verstärkt sich ansammelnden Lackauftrag.
[0022] Im einzelnen ist der Führungsfalz 8 von einer Randleiste 10 gebildet, deren Stirnfläche
ebenfalls als Gleitfläche für die Schieberstange 1 dient.
[0023] Die Riegelbolzen 6 sind, wie sich ebenfalls aus Figur 5 ergibt, in Stanzlöcher der
Schieberstange 1 angeordnet, wobei die Gestaltung zweckmäßigerweise so gewählt ist,
daß entsprechender Freiraum für den Stanzgrat besteht, der sonst eine leichtgängige
Verstellung der Schieberstange 1 erschweren könnte.
[0024] In der in Figur 6 dargestellten Ausgestaltung der Erfindung ist die Schieberstange
1 auf ihrer den Riegelbolzen 6 abgewandten Seite mit leistenförmigen Gewichtselementen
11 versehen, die eine weitere Verlagerung des Schwerpunktes der Schieberstange 1 zum
Nutboden hin bewirkt und somit das Herausfallen der Schieberstange 1 bei ihrer Montage
zusätzlich verhindert.
1. Beschlag für die Verriegelung von Fenstern oder Türen, mit wenigstens einer Schieberstange
(1), die in einer Nut (2) am Fenster- oder Türrahmen (3) über Gleitflächen (4,5) längsverschiebbar
geführt und mittels eines Griffteils verstellbar ist, wobei an der Schieberstange
(1) ein oder mehrere aus der Nut (2) hervorstehende Riegelbolzen (6) angeordnet sind,
die zum Eingriff in am Blendrahmen angeordnete Riegelteile vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieberstange (1) lose in die Nut (2) eingelegt und jeweils im Bereich ihres
Endes an eine Eckumlenkung, ein Getriebe, eine Verriegelung oder dergleichen angeschlossen
und dazu mit jeweils wenigstens einer Ausnehmung für ein Verbindungsglied versehen
ist, daß ferner die Gleitflächen (4) der Schieberstange (1) auf der den Riegelbolzen
(6) abgewandten Seite ausgebildet sind und die Schieberstange (1) im Querschnitt die
Form eines Hohlprofils besitzt.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen (5) der Nut (2) vom Nutboden gebildet sind und die Gleitflächen
(4) der Schieberstange (1) als jeweils im Randbereich ihrer dem Nutboden zugewandten
Fläche angeordneten, Gleitkufen bildenden Fußleisten (7) ausgebildet sind.
3. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (2) am oberen Rand ihrer Nutwände jeweils einen Führungsfalz (8) aufweist
und die Schieberstange (1) an ihren Seitenflächen jeweils mit einem Randvorsprung
(9) versehen ist, der auf der dem Nutboden parallelen Falzfläche des Führungsfalzes
(8) aufliegt.
4. Beschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Gleitfläche (5) bildende Falzfläche der Nut (2) nahe der Nutöffnung angeordnet
ist.
5. Beschlag nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Randvorsprünge (9) auf ihrer den Riegelbolzen (6) zugewandten Seite keilförmig
schräg sich verjüngend ausgebildet sind.
6. Beschlag nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsfalz (8) von einer Randleiste (10) gebildet ist, deren Stirnfläche ebenfalls
als Gleitfläche für die Schieberstange (1) dient.
7. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Riegelbolzen (6) in Stanzlöcher der Schieberstange (1) angeordnet sind.
8. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieberstange (1) auf ihrer den Riegelbolzen (6) abgewandten Seite mit leistenförmigen
Gewichtselementen (11) versehen ist.