Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Ventileinrichtung zur temperaturabhängigen Umschaltung
der Überströmmenge einer Diesel-Einspritzpumpe nach der im Oberbegriff des Anspruchs
1 näher angegebenen Gattung.
[0002] Aus der EP 0 145 986 B1 ist eine solche Ventileinrichtung zur temperaturabhängigen
Umschaltung der Überströmmenge einer Diesel-Einspritzpumpe zu einem Kraftstofftank
oder zur Zulaufseite der Einspritzpumpe bekannt. Solche Vorwärmventile dienen bei
Einspritzsystemen von Dieselmotoren dazu, um einerseits beim Kaltstart ein schnelleres
Aufwärmen des der Einspritzpumpe zugeführten Kraftstoffs zu erreichen, während andererseits
bei betriebswarmem Dieselmotor eine Überhitzung des Kraftstoffs durch dessen Rückführung
zum Tank vermieden werden soll. Die vorbekannte Ventileinrichtung arbeitet mit einer
einzigen Bimetall-Schnappscheibe, der ein einzelner Ventilsitz zugeordnet ist. Auch
wird dabei zur Absperrung des Ablaufanschlusses zur Filterseite hin im warmem Zustand
ein zusätzliches Rückschlagventil verwendet. Bei dieser Bauweise kann bei höheren
Durchflußmengen, wie dies von neueren Dieseleinspritzventilen vielfach gefordert wird,
der Durchflußwiderstand in unerwünschtem Maße ansteigen, zumal auch der Widerstand
des Rückschlagventils überwunden werden muß, so daß die Kraftstoffversorgung noch
nicht optimal arbeitet.
[0003] Ferner ist aus der DE 34 27 396 A1 eine ähnliche Ventileinrichtung für eine temperaturabhängige
Umschaltung der Überströmmenge einer Diesel-Einspritzpumpe bekannt, die mit einer
einzigen Bimetall-Schnappscheibe als Steuerglied zwischen zwei zugeordneten Ventilsitzen
arbeitet. Da der Hub der Bimetallscheibe begrenzt ist, liegen die beiden abzusperrenden
Ventilsitze im Gehäuse des Vorwärmventils in relativ geringem Abstand einander gegenüber,
wobei die Bimetallscheibe dazwischen liegt. Auch diese Anordnung hat den Nachteil,
daß sie bei größeren Durchflußmengen zu einem unerwünscht hohen Durchflußwiderstand
führt. Auch macht die freifliegend angeordnete Bimetallscheibe die Ventileinrichtung
anfällig gegen Störungen im Betrieb.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die erfindungsgemäße Ventileinrichtung zur temperaturabhängigen Umschaltung der Überströmmenge
einer Diesel-Einspritzpumpe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat
demgegenüber den Vorteil, daß sie sich zur Steuerung größerer Druckmittelströme bei
geringerem Druckabfall eignet. Da die Ventileinrichtung größere Durchflußquerschnitte
aufweist und steuert, kann deren Druckabfall im Betrieb auch bei großen Strömen erheblich
reduziert werden. Zudem kann ein die Filterseite absperrendes Rückschlagventil entfallen,
da diese Funktion nun vom Steuerglied selbst übernommen wird. Insgesamt baut die Ventileinrichtung
mit relativ wenig Teilen und damit einfach und billig.
[0005] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Ventileinrichtung möglich. Besonders
vorteilhaft sind Ausbildungen nach den Ansprüchen 2 und 3, wodurch in einem Gehäuse
eine große Kammer für eine günstige Durchströmung sorgt und damit zur Verminderung
des Durchflußwiderstandes beiträgt. Zweckmäßig ist es, wenn gemäß Anspruch 4 das Steuerglied
als einfachbauender Sitzventilkörper ausgeführt wird, mit dem sich große Durchflußquerschnitte
steuern lassen und der eine kompakte Bauweise ermöglicht, indem ein Stapel von Bimetallscheiben
im Innern des Sitzventilkörpers angeordnet werden. Eine besonders günstige Bauweise
ergibt sich gemäß Anspruch 6, wenn das Steuerglied selbst aus zwei beabstandet angeordneten
Bimetallscheiben gebildet wird, so daß sich eine besonders einfache, kompakte und
kostengünstige Bauweise ergibt. Gemäß den Ansprüchen 7 und 8 läßt sich in vorteilhafter
Weise bei kompakter Bauweise der Ventileinrichtung ein besonders großer Durchflußquerschnitt
am Ablaufanschluß anbringen. Zweckmäßig ist ferner eine Ausbildung gemäß Anspruch
9, wodurch bei einfacher Bauweise der Ventileinrichtung ein sicherer Betrieb und eine
zuverlässige Arbeitsweise ermöglicht wird. Vorteilhaft ist es ferner, wenn die Ventileinrichtung
gemäß den Ansprüchen 10 und 11 ausgeführt wird, wodurch eine günstige Durchströmung
für einen niedrigen Durchflußwiderstand sorgt, während die gute Umspülung der Bimetallscheiben
für eine sichere Funktion der Ventileinrichtung sorgt. Bei einer Ausbildung gemäß
Anspruch 12 ergibt sich eine einfache Bauweise der Ventileinrichtung, so daß sie sich
als steckbares Modul zum Anbau an ein Filter eignet. Auch können dadurch bisherige
Bauelemente weiterverwendet werden. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich
aus den übrigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung.
Zeichnung
[0006] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der Ventileinrichtung
in vereinfachter Darstellung in einer Stellung bei kaltem Kraftstoff und
Figur 2 die Ventileinrichtung nach Figur 1 in einer Stellung bei warmem Kraftstoff,
Figur 3 ein Durchflußdiagramm für die Ventileinrichtung nach Figur 1 und 2,
Figur 4 einen Längsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel der Ventileinrichtung
in vereinfachter Darstellung und die
Figuren 5 bis 9 schematische Darstellungen von Schaltstellungen der Bimetallscheiben
in der Ventileinrichtung nach Figur 4.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0007] Die Figur 1 zeigt in vereinfachter Darstellung einen Längsschnitt durch eine Ventileinrichtung
10 zur temperaturabhängigen Umschaltung der Überströmmenge einer Diesel-Einspritzpumpe
zu einem Kraftstofftank oder zur Zulaufseite der Einspritzpumpe. Die Ventileinrichtung
10 hat ein zweiteiliges Gehäuse 11, das im Wesentlichen aus einem becherförmigen Gehäuseteil
12 und einem Deckelteil 13 besteht. An das becherförmige Gehäuseteil 12 sind radial
ein Zulaufanschluß 14 sowie ein Rücklaufanschluß 15 herangeführt, die beide als Schlauchanschlußstutzen
ausgebildet sind und im Wesentlichen einander gegenüber liegen. Während dem Zulaufanschluß
14 die Überströmmenge von einer Einspritzpumpe zugeführt wird, steht der Rücklaufanschluß
15 mit einem nicht näher gezeichneten Kraftstofftank in Verbindung. Ferner ist im
Gehäuse 11 koaxial im Deckelteil 13 ein Ablaufanschluß 16 angeordnet, von dem aus
der Kraftstoff auf die Zulaufseite der Einspritzpumpe geführt wird, wobei dieser Ablaufanschluß
16 meist mit der Reinseite eines Filters in Verbindung steht. Die Kanäle 17 und 19
vom Zulaufanschluß 14 bzw. Ablaufanschluß 16 münden im Innern des Gehäuses 11 in eine
ringförmige Kammer 21, in der als Steuerglied ein Sitzventilkörper 22 angeordnet ist.
Dieser Sitzventilkörper 22 ist becherförmig und damit hohl ausgebildet, wobei sein
Ventilkegel 23 mit einem ersten Ventilsitz 24 zusammenarbeitet, der im Deckelteil
13 angeordnet ist. Diesem ersten Ventilsitz 24 liegt ein zweiter Ventilsitz 25 gegenüber,
der an einem gehäusefesten Rohrstutzen 26 im Gehäuseteil 12 ausgebildet ist. Die vom
zweiten ringförmigen Ventilsitz 25 gebildete Öffnung steht mit dem Kanal 18 im Rücklaufanschluß
15 in Verbindung.
[0008] Der becherförmig ausgebildete Sitzventilkörper 22 weist an seinem offenem Ende einen
kreisförmigen Rand 27 auf, der mit dem zweiten Ventilsitz 25 zusammenarbeitet und
damit die Druckmittelverbindung vom Zulaufanschluß 14 zum Rücklaufanschluß 15 steuert.
Ferner ist im Sitzventilkörper 22 ein axialer, zentral angeordneter Bolzen 28 befestigt,
der in einem gehäusefesten Widerlager 29 geführt ist und somit auch die Führung des
Sitzventilkörpers 22 im Gehäuse 11 übernimmt. Eine zwischen dem Bolzen 18 und dem
Widerlager 29 sich abstützende Feder 31 drückt den Sitzventilkörper 22 bei kaltem
Kraftstoffstrom in die gezeichnete Ausgangsstellung, in der sich der Sitzventilkörper
22 mit seinem Rand 27 am zweiten Ventilsitz 25 abstützt und dabei die Verbindung zum
Rücklaufanschluß 15 absperrt. Ferner ist im Innern des Sitzventilkörpers 22 ein Stapel
von Bimetallscheiben 32 angeordnet, die sich zwischen dem Ventilkegel 23 und dem Widerlager
29 abstützen. Diese Bimetallscheiben 32 nehmen bei kaltem Kraftstoff die gezeichnete
flache Form ein und sind so ausgebildet und angeordnet, daß sich bei einer temperaturabhängigen
Verformung der Bimetallscheiben 32 deren einzelne Hübe addieren.
[0009] Für eine Dauerentlüftung ist in dem Rohrstutzen 26 eine Drosselbohrung 33 angeordnet,
über welche die ringförmige Kammer 21 ständig mit dem Kanal 18 im Rücklaufanschluß
15 Verbindung hat.
[0010] Die Wirkungsweise der Ventileinrichtung 10 wird wie folgt erläutert, wobei die grundsätzliche
Funktion solcher Vorwärmventile als an sich bekannt vorausgesetzt wird. Ferner wird
bei der Erläuterung der Wirkungsweise auch auf die Figur 2 Bezug genommen, welche
eine Schaltstellung bei warmem Kraftstoffstrom zeigt sowie auf die Figur 3, die ein
Durchflußdiagramm in Abhängigkeit von der Temperatur darstellt.
[0011] Die von einer Diesel-Einspritzpumpe kommende Überströmmenge an Kraftstoff wird der
Ventileinrichtung 10 am Zulaufanschluß 14 zugeführt. Solange der Kraftstoffstrom noch
kalt ist, nehmen die im Sitzventilkörper 22 angeordneten Bimetallscheiben 32 die gezeichnete
ebene Form ein. Dadurch drückt die Feder 31 über den Bolzen 28 den Sitzventilkörper
22 in die gezeichnete Ausgangslage, wobei er mit seinem kreisförmigen Rand 27 an dem
zweiten Ventilsitz 25 anliegt und damit die Verbindung von der ringförmigen Kammer
21 zum Rücklaufanschluß 15 sperrt. Zugleich ist aber der Ventilkegel 23 vom ersten
Ventilsitz 24 abgehoben, so daß der Kraftstoffstrom vom Zulaufanschluß 14 über die
ringförmige Kammer 21 in den Kanal 19 des Ablaufanschlusses 16 abströmen kann und
somit zum Filter bzw. zur Zulaufseite der Einspritzpumpe geführt wird. Um eine Dauerentlüftung
zu erreichen, fließt ferner ein kleiner Teilstrom von dem Zulaufanschluß 14 über die
Drosselbohrung 33 ständig zum Rücklaufanschluß 15 und somit weiter zum Tank.
[0012] Dieser Sachverhalt ist in der Figur 3 durch eine Linie 36 dargestellt, welche die
Durchflußrate des Kraftstoffstromes zum Ablaufanschluß 16 und damit zum Filter bzw.
zur Zulaufseite der Einspritzpumpe angibt in Abhängigkeit von der Temperatur. Erwärmt
sich die Überschußmenge und steigt damit die Temperatur des Kraftstoffstromes im Zulaufanschluß
14 bis zum Punkt 37, so beginnen die flachen Bimetallscheiben 32 sich zu verformen
und betätigen den Sitzventilkörper 22 entgegen der Kraft der Feder 31. Wie im Beispiel
nach Figur 3 angegeben, beginnt diese Verformung der Bimetallscheiben 32 bei ca. 25°Celsius,
wodurch sie eine gewölbte Form einnehmen und dabei den Ventilkegel 23 auf den ersten
Ventilsitz 24 steuern. Diese im Punkt 37 beginnende Umsteuerung des Sitzventilkörpers
22 hat nach wenigen Grad Temperaturerhöhung, z.B. 6°C, sein Ende im Punkt 38, wonach
der Sitzventilkörper 22 die in Figur 2 gezeichnete Lage einnimmt. Danach verläuft
der Kraftstoffstrom zum Ablaufanschluß 16 nach der Linie 39, wobei die Größe dieses
Reststromes je nach Bedarf gewählt wird. Der größte Teil des Kraftstoffstromes fließt
in Figur 2 vom Zulaufanschluß 14 durch die ringförmige Kammer 21, zwischen dem zweiten
Ventilsitz 25 und dem Rand 27 des Sitzventilkörpers 22 hindurch und über die Öffnungen
im Widerlager 29 in den Kanal 18 des Rücklaufanschlusses 15. Die Bimetallscheiben
32 im Sitzventilkörper 22 sind dabei so gestapelt, daß sich die Hübe der einzelnen
Bimetallscheiben 32 addieren. Um den Sitzventilkörper 22 zu verstellen, müssen die
Bimetallscheiben 32 die rückstellende Kraft der Feder 31 überwinden.
[0013] Sinkt anschließend die Temperatur im Kraftstoffstrom im Zulaufanschluß 14 unterhalb
des Punktes 38 und weiter bis zu einem Punkt 41, so verringert sich der Hub der Bimetallscheiben
32 bis er im Punkt 42 zu 0 wird. Der Sitzventilkörper 22 wird durch die rückstellende
Kraft der Feder 31 dabei von der in Figur 2 gezeigten Arbeitsstellung wieder in seine
in Figur 1 gezeigte Ruhestellung zurückgesteuert, so daß der Druckmittelstrom zum
Rücklaufanschluß 15 abgesteuert und wieder verstärkt in den Ablaufanschluß 16 gesteuert
wird. Aus Figur 3 ist dabei besonders deutlich die Hysterese bei der Umsteuerung zu
erkennen.
[0014] Die Figur 4 zeigt als weitere Ausführungsform in vereinfachter Darstellung eine zweite
Ventileinrichtung 50, die sich von der ersten Ventileinrichtung 10 nach Figur 1 wie
folgt unterscheidet, wobei für gleiche Bauelemente gleiche Bezugszeichen verwendet
werden.
[0015] Die zweite Ventileinrichtung 50 unterscheidet sich vor allem dadurch, daß sie als
Steuerglied 51 eine erste (52) und eine zweite (53) Bimetallscheibe aufweist. Die
Bimetallscheiben 52, 53 übernehmen selbst die Funktionen der Betätigung und der Steuerung
der Durchflußquerschnitte. Zu diesem Zweck sind die Bimetallscheiben 52, 53 zentral
auf einem gehäusefesten Bolzen 54 gelagert, wobei sie durch ein Zwischenstück 55 im
Abstand voneinander gehalten werden. Während die erste Bimetallscheibe 52 mit dem
ersten Ventilsitz 24 zusammenarbeitet und damit die Verbindung von der ringförmigen
Kammer 21 zum Ablaufanschluß 16 steuert, arbeitet die zweite Bimetallscheibe 53 mit
dem zweiten Ventilsitz 25 zusammen und steuert die Verbindung zum Rücklaufanschluß
15. Wie die Figur 4 deutlich zeigt, ist nun in dem Deckelteil 13 der erste Ventilsitz
24 im Durchmesser wesentlich größer ausgebildet, so daß auch der Außendurchmesser
der ersten Bimetallscheibe 52 erheblich größer gewählt werden kann als der Durchmesser
der zweiten Bimetallscheibe 53. Beide Bimetallscheiben 52, 52 sind somit in der Kammer
21 angeordnet und befinden sich durch das Zwischenstück 55 in relativ großem Abstand
voneinander, so daß die Strömung des Kraftstoffstromes in der Kammer 21 nur wenig
behindert wird. Die Bimetallscheiben 52 und 53 sind dabei zweckmäßigerweise als Schnappscheiben
ausgebildet, die temperaturabhängig in entgegengesetzt gewölbte Endlagen umspringen.
[0016] Der Ablaufanschluß 16 am Gehäuse 11 ist wiederum als Steckanschluß ausgebildet, so
daß die Ventileinrichtung 10 in an sich bekannter Weise in einem Filtergehäuse eingesteckt
werden kann, so daß der über den Ablaufanschluß 16 abfließende Kraftstoffstrom auf
die Reinseite des Filters und damit auf die Zulaufseite der Einspritzpumpe gelangen
kann.
[0017] Die Wirkungsweise der zweiten Ventileinrichtung 50 wird wie folgt erläutert, wobei
deren grundsätzliche Umschaltfunktion mit derjenigen der ersten Ventileinrichtung
10 nach Figur 21 vergleichbar ist. Die Umschaltung des Kraftstoffstromes wird nun
anstelle durch den Sitzventilkörper 22 nach Figur 1 bei der zweiten Ventileinrichtung
50 durch die beiden Bimetallscheiben 52 und 53 vorgenommen. Zur Erläuterung dieser
Umschaltfunktion wird ferner auf die schematischen Darstellungen in den Figuren 5
bis 9 Bezug genommen.
[0018] Die im Zulaufanschluß 14 ankommende Überschußmenge der Einspritzpumpe wird bei kaltem
Kraftstoff im Wesentlichen zum Ablaufanschluß 16 geleitet, da die beiden Bimetallscheiben
52 und 53 temperaturabhängig die in Figur 4 bzw. Figur 5 gezeigte Formen einnehmen;
während die zweite Bimetallscheibe 53 mit ihrem ringförmigen, äußeren Rand am zweiten
Ventilsitz 25 anliegt und die Verbindung zum Rücklaufanschluß 15 verschließt, hat
die erste Bimetallscheibe 52 mit ihrem Rand weit von dem ersten Ventilsitz 24 abgehoben
und gibt einen relativ großen Durchflußquerschnitt zum Ablaufanschluß 16 frei. Über
die Drosselbohrung 33 findet in gleicher Weise eine Dauerentlüftung statt.
[0019] Steigt die Temperatur der im Zulaufanschluß 14 ankommenden Überströmmenge, so werden
auch die in der Kammer 21 angeordneten Bimetallscheiben 52 und 53, die vom Druckmittelstrom
gut umspült sind, entsprechend erwärmt. Wird die Ansprechtemperatur der Bimetallscheiben
52 und 53 überschritten, so springen beide Bimetallscheiben 52, 53 in die in Figur
9 gezeigte, entgegengesetzt gewölbte Form. Dabei verschließt die erste Bimetallscheibe
52 den ersten Ventilsitz 24, während die zweite Bimetallscheibe 53 vom zweiten Ventilsitz
25 abhebt und damit einen Durchflußquerschnitt öffnet. Somit wird der Kraftstoffstrom
umgeschaltet und vom Zulaufanschluß 14 zum Rücklaufanschluß 15 und damit zum Tank
geleitet.
[0020] Bei dieser Umstellung können die in den Figuren 6, 7 und 8 schematisch gezeigten
Varianten auftreten, wobei die Figur 7 das gleichzeitige Umspringen beider Bimetallscheiben
52 und 53 veranschaulicht. Die Figur 6 zeigt den Fall, daß die erste Bimetallscheibe
52 vor der zweiten Bimetallscheibe 53 schaltet, während die Figur 8 den anderen Fall
darstellt, daß die zweite Bimetallscheibe 53 vor der ersten Bimetallscheibe 52 in
ihre andere Lage umspringt. In allen Fällen läßt sich ein Umschaltvorgang erzielen,
wie er im Wesentlichen in Figur 3 bereits dargestellt und erläutert ist. Während bei
warmem Kraftstoff die Bimetallscheiben 52, 53 die in Figur 9 gezeichneten Schaltstellungen
einnehmen, wird die Ventileinrichtung 50 bei abnehmender Temperatur des Kraftstoffs
wieder in die Schaltstellung nach Figur 5 zurückgestellt, wobei wiederum eine der
Schaltvariationen nach Figur 6 bis 8 durchlaufen wird. Dabei tritt in vergleichbarer
Weise wie bei der ersten Ventileinrichtung 10 eine temperaturabhängige Hysterese auf.
[0021] Selbstverständlich sind an den gezeigten Ausführungsformen Änderungen möglich, ohne
vom Gedanken der Erfindung abzuweichen. So sind unter Einspritzpumpe auch Einspritzsysteme
zu verstehen, bei denen in vergleichbarer Weise eine Überströmmenge auftritt. Obwohl
bei der zweiten Ventileinrichtung Bimetallscheiben mit Schnappfunktion verwendet werden,
können bei Bedarf auch Bimetallelemente verwendet werden, die in kaltem Zustand eine
ebene Grundform aufweisen. Auch können Bimetallscheiben zur Kraftverstärkung doppelt
angeordnet werden. Die Vorwärmventile können auch so ausgeführt werden, daß die Steuerglieder
die Verbindung vom Zulaufanschluß 14 zum Ablaufanschluß 16 noch stärker gegenüber
Figur 3 bzw. ganz zusteuern, so daß die Linie 39 zur Nullachse hin verschoben bzw.
auf ihr zu liegen kommt. Obwohl die kreisförmige Form der Bimetallscheiben besonders
vorteilhaft ist, kann besonders bei den Bauarten nach Figur 1 und 2 auch eine davon
abweichende Form verwendet werden. Weitere Änderungen sind möglich, ohne vom Gedanken
der Erfindung abzuweichen.
1. Ventileinrichtung zur temperaturabhängigen Umschaltung der Überströmmenge einer Diesel-Einspritzpumpe
zu einem Kraftstofftank oder zur Zulaufseite der Einspritzpumpe, mit einem die Überströmmenge
zuführenden Zulaufanschluß, mit einem mit dem Tank verbindbaren Rücklaufanschluß und
mit einem Ablaufanschluß zur Rückführung des Druckmittels auf die Zulaufseite der
Einspritzpumpe, welche Anschlüsse an ein Gehäuse heranführen, wobei deren Kanäle in
eine Kammer des Gehäuses münden, in der ein Steuerglied mit einem Ventilsitz zusammenarbeitet,
wobei zur temperaturabhängigen Umschaltung des Steuerglieds eine Bimetallscheibe verwendet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur temperaturabhängigen Betätigung des Steuerglieds (22; 51) mindestens zwei Bimetallscheiben
(32; 52, 53) im Gehäuse (11) angeordnet sind und dem Steuerglied (22; 51) ein zweiter
Ventilsitz (25) zugeordnet ist und daß die mindestens zwei Bimetallscheiben im Bereich
zwischen beiden Ventilsitzen (24, 25) angeordnet sind.
2. Ventileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kammer (21) des Gehäuses (11) die beiden Ventilsitze (24, 25) einander so
gegenüber liegen, daß der Abstand zwischen beiden Ventilsitzen (24, 25) wesentlich
größer ist als der Hub einer Bimetallscheibe (32; 52, 53).
3. Ventileinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (18, 19) vom Rücklaufanschluß (15) und Ablaufanschluß (16) in koaxial
gegenüberliegenden, in die Kammer (21) ragenden Stutzen (16, 26) enden, welche die
Ventilsitze (24, 25) bilden.
4. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerglied als becherförmiger Sitzventilkörper (22) ausgebildet ist, der zwischen
den beiden Ventilsitzen (24, 25) axial geführt ist und in seinem Inneren als Antrieb
für die temperaturabhängige Umschaltung mehrere Bimetallscheiben (32) aufnimmt, die
in einer den Hub vergrößernden Weise gestapelt angeordnet sind.
5. Ventileinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzventilkörper (22) einen zentralen Bolzen (28) aufweist, der insbesondere
im Bereich des dem Rücklaufanschluß (15) zugeordneten, zweiten Ventilsitzes (25) im
Gehäuse (11) axial geführt ist und daß der Sitzventilkörper (22) durch eine Feder
(31) in einer den Rücklaufanschluß (15) absperrenden Ausgangsstellung gehalten wird.
6. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerglied (51) aus zwei im Gehäuse (11) angeordneten Bimetallscheiben (52,
53) besteht, die im Abstand voneinander angeordnet und jeweils einem Ventilsitz (24,
25) zugeordnet sind.
7. Ventileinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bimetallscheiben (52, 53) unterschiedlich große Durchmesser aufweisen.
8. Ventileinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der am Ablaufanschluß (16) liegende erste Ventilsitz (24) mit der zugeordneten Bimetallscheibe
(52) einen größeren Außendurchmesser aufweisen als der dem Rücklaufstutzen (15) zugeordnete
zweite Ventilsitz (25) mit der zugeordneten zweiten Bimetallscheibe (53).
9. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bimetallscheiben (52, 53) zentral auf einem gehäusefesten Bolzen (54)
angeordnet sind.
10. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen beiden Bimetallscheiben (52, 53) erheblich größer ist als deren
Dicke und insbesondere im Wesentlichen gleich oder größer ist als der Durchmesser
des Zulaufkanals (17) am Übergang in die Kammer (21) im Gehäuse (11).
11. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite, kleinere Ventilsitz (25) in seiner Ausdehnung größer ist als der Kanal
(17) im Zulaufanschluß (14).
12. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (11) im Wesentlichen zweiteilig ausgebildet ist, wobei an dessen becherförmiges
Gehäuseteil (12) der Zulaufanschluß (14) und der Rücklaufanschluß (15) radial heranführen,
während ein das Gehäuseteil (12) verschließendes Deckelteil (13) mit axialem Rohrstutzen
den Ablaufanschluß (16) bildet und den ersten Ventilsitz (24) trägt.
13. Ventileinrichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die radialen Anschlüssen (14, 15) als Schlauchanschlüsse und der axiale Anschluß
(16) als Steckanschluß für das Gehäuse (11) ausgebildet sind.
14. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß im becherförmigen Gehäuseteil (12) eine Drosselbohrung (33) angeordnet ist, die zwischen
Zulaufkanal (17) und Rücklaufkanal (18) geschaltet ist.
15. Ventileinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bimetallscheiben (52, 53) konvex ausgebildet sind und temperaturabhängig in gegensinnig
gewölbte Stellungen umspringen.