[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Anzeige einer überhöhten Geschwindigkeit
beim Fahren eines Kraftfahrzeuges.
[0002] Die meisten und vor allem die schwersten Verkehrsunfälle sind auf überhöhte Geschwindigkeit
zurückzuführen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung mit geringem Aufwand bereitzustellen,
die eine überhöhte Geschwindigkeit des Fahrzeugs derart anzeigt, dass die Zahl der
Verkehrsunfälle drastisch reduziert werden kann.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Vorrichtung erreicht.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.
[0005] Nach der Erfindung wird an dem Fahrbahnabschnitt, an dem eine Höchstgeschwindigkeit
vorgeschrieben ist oder eingehalten werden sollte, ein Sender installiert, der ein
Signal, das der Höchstgeschwindigkeit entspricht, sendet. Das Kraftfahrzeug ist mit
einem Empfänger, der das vom Sender gesendete Höchstgeschwindigkeitssignal empfängt,
einer Warneinrichtung sowie einer Einrichtung versehen, die die vom Tachometer des
Kraftfahrzeuges gemessene Fahrgeschwindigkeit mit dem vom Sender gesendeten und vom
Empfänger empfangenen Höchstgeschwindigkeitssignal vergleicht und bei einer vom Tachometer
gemessenen Geschwindigkeit über der vom Empfänger empfangenen Höchstgeschwindigkeit
die Warneinrichtung betätigt.
[0006] Die Warneinrichtung kann eine optische Einrichtung, beispielsweise ein Blinklicht,
z.B. die Blinkleuchte der Warnblinkanlage des Kraftfahrzeuges sein. Vorzugsweise wird
jedoch eine akustische Warneinrichtung verwendet, also ein Lautsprecher, gegebenenfalls
der Lautsprecher des Radios und/oder einer sonstigen bereits im Kraftfahrzeug vorhandenen
akustischen Anlage.
[0007] Die akustische Warneinrichtung ist vorzugsweise so ausgelegt, dass sie in der Lage
ist, einen bedingten oder konditionierten Reflex beim Fahrer des Kraftfahrzeuges zu
erzeugen, wenn er die Höchstgeschwindigkeit überschreitet, beispielsweise ein entsprechendes
Verkehrschild überfährt.
[0008] Dazu erzeugt die Warneinrichtung vorzugsweise ein Warnsignal, das vom Fahrer als
unangenehm empfunden wird, also z.B. ein lauter und/oder hoher und/oder wechselnder
Ton oder Tonfolge. Ein derartiges Warnsignal, das beim Fahrer einen unbedingten, also
angeborenen Reiz auslöst, d.h. eine unangenehme Empfindung, kann nach psychologischen
Gesetzen nämlich mit einem anderen, zur gleichen Zeit angebotenen, indifferenten,
künstlichen Reiz, also der von dem Verkehrsschild angezeigten Höchstgeschwindigkeit,
so gekoppelt werden, dass der Fahrer mit der Zeit nur noch auf den konditionierten
oder bedingten Reiz reagiert, also allein schon dann, wenn er bei zu hoher Geschwindigkeit
ein Höchstgeschwindigkeitsverkehrsschild sieht, seine Fahrgeschwindigkeit reflexartig
reduziert.
[0009] Der Empfänger wird vorzugsweise an einem Verkehrsschild angebracht. Dabei kann es
sich um eine Verkehrstafel handeln, die eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit vorschreibt,
oder empfiehlt, oder Verkehrstafeln, die eine Kurve, Schule oder dergleichen anzeigen,
also keine bestimmte Höchstgeschwindigkeit. Auch kann in Ländern, in denen generelle
Höchstgeschwindigkeiten vorgeschrieben sind, der Sender an jeder beliebigen Verkehrstafel
angebracht sein. Statt einer Verkehrstafel kann es sich auch um eine andere bereits
vorhandene oder zusätzliche Einrichtung an der Fahrbahn handeln, an der der Sender
angebracht sein kann.
[0010] Der Sender ist vorzugsweise so ausgerichtet, dass er ausschließlich in Fahrtrichtung
der ihm zugeordneten Fahrbahn sendet. Dazu kann der Sender an der Rückseite der Verkehrstafel
angebracht sein. Der Empfänger ist vorzugsweise am Kraftfahrzeug zum Empfang vom Sender
von hinten ausgelegt, also vorzugsweise aussen an der Rückseite des Kraftfahrzeuges
angebracht. Damit kann das Höchstgeschwindigkeitssignal des Senders mit hoher Zuverlässigkeit
vom Empfänger empfangen werden. Vor allem aber stört das vom Sender gesendete Signal
nicht die entgegenkommenden Fahrzeuge, da diese die Signale eines Senders ebenfalls
nur von hinten empfangen können.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch zur Anzeige einer Höchstgeschwindigkeit
von Null oder wenigen km/h, z.B. 1 oder 2 km/h ausgebildet sein. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung kann damit dem Fahrer auch anzeigen, dass er in die falsche Fahrtrichtung
fährt. Das heißt, die erfindungsgemäße Vorrichtung kann an Einbahnstraßen angebracht
werden, beispielsweise an der Rückseite des Verkehrsschildes, das an einer Einbahnstraße
"Einfahrt verboten" anzeigt. Insbesondere ist die erfindungsgemäße Vorrichtung aber
auch gegen sogenannte Geisterfahrer, also Kraftfahrzeuge einsetzbar, die auf mehrbahnigen
Straßen, insbesondere Autobahnen, auf einer Fahrbahn in der falschen Richtung fahren.
Dazu können die Sender beispielsweise an beliebigen Verkehrsschildern auch an der
Vorderseite angeordnet sein. Zugleich kann ein extrem unangenehmes Warnsignal beim
Fahren in der falschen Fahrtrichtung abgegeben werden.
[0012] Der Sender kann ein Infrarot-Sender, ein RF(Radiofrequenz)-Sender oder dergleichen
sein, der eine Reichweite besitzt, die sich vorzugsweise zumindest über die gesamte
Breite der Fahrbahn erstreckt. Bei mehrbahnigen Straßen soll sich die Schallqualität
des jeweiligen Senders also vorzugsweise nur über die Fahrbahn erstrecken, die ihm
zugeordnet ist. Das Signal, das der Sender sendet, kann beispielsweise ein phasen-
oder amplitudenmoduliertes Signal sein. Die Energieversorgung des Senders kann durch
eine Batterie erfolgen, die ggf. von einem Solarmodul gespeist wird.
[0013] Das vom Sender gesendete Höchstgeschwindigkeitssignal kann einstellbar sein. So kann
die Höchstgeschwindigkeit, die eingestellt werden kann, beginnend von Null, eine beliebige
Höchstgeschwindigkeit sein, beispielsweise bis 150 km/h. Dazu kann eine entsprechende
Tastatur am Sender vorgesehen sein.
[0014] Die Einstellung der Sender kann vor Ort, z.B. manuell erfolgen, insbesondere aber
auch ferngesteuert, vorzugsweise per Funk. So kann die Mobilfunktechnik zur Einstellung
der Höchstgeschwindigkeit verwendet werden, die das betreffende Verkehrsschild anzeigt
und die der Sender sendet. Damit können beispielsweise Straßenabschnitte binnen Sekunden
auf eine andere Höchstgeschwindigkeit umgeschaltet werden können, beispielsweise bei
Verkehrsunfällen, Nebel, Glatteis oder dergleichen. Die Umschaltung kann von einer
Zentrale aus durchgeführt werden oder per Mobilfunk, beispielsweise durch die Polizei
oder sonstige dazu autorisierte Personen, die sich an dem betreffenden Straßenabschnitt
befinden.
[0015] Der Empfänger ist vorzugsweise im Bereich des Kraftfahrzeugkennzeichens an der Rückseite
des Kraftfahrzeuges angeordnet. So kann er am Rand des rückwärtigen Kraftfahrzeugkennzeichens
angebracht sein, also an einem Bereich, der sich bei den meisten Kraftfahrzeugen an
der gleichen Stelle befindet. Durch Ausrichtung des Senders auf diesem Bereich wird
das Signal des Senders mit maximaler Stärke vom Empfänger empfangen.
[0016] Die Einrichtung an dem Kraftfahrzeug, das die vom Tachometer des Kraftfahrzeuges
gemessene Fahrgeschwindigkeit mit dem vom Sender gesendeten, mit dem Empfänger empfangenen
Höchstgeschwindigkeitssignal vergleicht, kann ein einfacher elektronischer Rechner,
beispielsweise ein Mikrocomputer sein. Auch kann dazu der ohnehin in den meisten Kraftfahrzeugen
bereits vorhandene Bordcomputer verwendet werden. Das Tachometer kann dabei jeder
beliebige Drehzahlmesser oder sonstige Einrichtung sein, die die Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeuges erfasst.
[0017] Die Warneinrichtung kann einen vorgegebenen Zeitraum lang, z.B. eine Minute, ausschaltbar
sein, z.B. durch einen entsprechenden Knopf am Armaturenbrett. Damit kann das Warnsignal,
nachdem es angezeigt worden ist bzw. ertönt, sofort abgeschaltet werden, um die Warnzeit
zu verkürzen. Wenn dieser vorgegebene Zeitraum abgelaufen ist, der Fahrer die Höchstgeschwindigkeit
weiter nicht einhält und das Fahrzeug die nächsten Sender mit zu hoher Geschwindigkeit
passiert, wird die Warneinrichtung erneut betätigt.
[0018] Das Kraftfahrzeug kann weiterhin einen Sender aufweisen, der ein Signal sendet, das
der mit dem Tachometer gemessenen Geschwindigkeit entspricht. Der Sender kann dazu
an der Rückseite des Kraftfahrzeuges angebracht sein, beispielsweise im Bereich des
Kraftfahrzeugkennzeichens. Damit kann beispielsweise ein Polizeifahrzeug mit einem
entsprechenden Empfänger, das einem Fahrzeug nachfährt, das mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und einem solchen Sender ausgestattet ist, die jeweilige Geschwindigkeit
des vorausfahrenden Fahrzeuges abfragen.
[0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist mit geringen Kosten verbunden. Am Kraftfahrzeug
ist lediglich ein Empfänger anzubringen. Als Einrichtung, die die vom Tachometer gemessene
Fahrgeschwindigkeit mit dem vom Empfänger empfangenen Höchstgeschwindigkeitssignal
vergleicht und bei erhöhter Geschwindigkeit die Warneinrichtung betätigt, kann ein
einfacher Mikrochip oder Computer sein oder gegebenenfalls ohne jegliche zusätzliche
Hardware der Bordcomputer des Kraftfahrzeuges, an den im allgemeinen der Tachometer
ohnehin angeschlossen ist. Ferner wird als Warneinrichtung beispielsweise ein Lautsprecher
verwendet, wobei z.B. der Lautsprecher des Radios benutzt werden kann, sodass sich
die Kosten am Fahrzeug im wesentlichen auf die Montage und den Empfänger reduzieren
lassen. Demgegenüber steht eine erhebliche Reduzierung von Verkehrsunfällen wegen
überhöhter Geschwindigkeit. So ist beispielsweise denkbar, dass Kraftfahrzeughaftpflichtversicherungen
bei Kraftfahrzeugen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Prämien entsprechend
senken.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in erster Linie für Straßenkraftfahrzeuge, also
Pkw und Lkw sowie Motorräder bestimmt.
[0021] Nachstehend ist die Erfindung beispielhaft anhand der Zeichnung näher beschrieben,
deren einzige Figur schematisch einen Teil einer Straße von oben zeigt.
[0022] Danach ist an der Fahrbahn 1 in Fahrtrichtung 2 ein Verkehrsschild 3.1 angeordnet,
das eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h vorschreibt. An der Rückseite des Verkehrsschildes
ist ein Sender 4.1 angebracht, der eine Sendekeule 5.1 in Fahrtrichtung 2 aussendet
und sich über die ganze Fahrbahn 1 erstreckt. Der Sender 4.1 sendet ein Signal, das
der Höchstgeschwindigkeit in Fahrtrichtung 2, also 50 km/h entspricht.
[0023] Der Pkw 6 weist am Rand des Nummernschildes 7 einen Empfänger 8 auf, der das Signal
des Senders 4.1 empfängt. Ein Computer im Pkw 6 vergleicht die vom Tachometer des
Pkw 6 gemessene Fahrgeschwindigkeit mit der vom Sender 4.1 gesendeten, vom Empfänger
8 empfangenen Fahrgeschwindigkeit. Bei einer vom Tachometer gemessenen Geschwindigkeit,
die über dem vom Empfänger 8 empfangenen Höchstgeschwindigkeitssignal liegt, wird
eine nicht dargestellte, vorzugsweise akustische Warneinrichtung im Inneren des Pkw
6 betätigt, die der Fahrer als unangenehm empfindet.
[0024] Wie in der Zeichnung dargestellt, wird die Fahrbahn 1 durch eine Abzweigung in zwei
Fahrbahnen 11 und 12 geteilt. An der Abzweigung sind Verkehrsschilder 13, 14 vorgesehen,
nämlich das Verkehrsschild 3.2 "Rechts vorbei" und die Verkehrsschilder 3.3 und 3.4
"Verbot der Einfahrt."
[0025] An der Rückseite des Verkehrsschildes 3.2 ist ein Sender 4.1 vorgesehen, der mit
der Schallkeule 5.2 sendet, die sich über die Fahrbahn 11 in Fahrtrichtung 14 erstreckt.
Der Sender 4.1 sendet ein Signal, das einer Höchstgeschwindigkeit von beispielsweise
1 km/h entspricht. Wenn ein Fahrzeug, das mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüstet
ist, an der Abzweigung auf der Fahrbahn 11 in Fahrtrichtung 14, also auf der falschen
Fahrbahn fährt, wird damit in diesem Fahrzeug ein Warnsignal ausgelöst.
1. Vorrichtung zur Anzeige einer überhöhten Geschwindigkeit beim Fahren eines Kraftfahrzeuges,
gekennzeichnet durch einen an der Fahrbahn (1, 11, 12) angeordneten Sender (4.1, 4.2), der ein Signal,
das der an dem jeweiligen Fahrbahnabschnitt zu fahrenden Höchstgeschwindigkeit entspricht,
sendet, einen Empfänger (8) am Kraftfahrzeug (6), der das vom Sender (4.0) gesendete
Signal empfängt, eine Warneinrichtung am Kraftfahrzeug (6), und eine Einrichtung am
Kraftfahrzeug (6), die die vom Tachometer des Kraftfahrzeuges (6) gemessene Fahrgeschwindigkeit
mit dem vom Sender (4.1, 4.2) gesendeten, mit dem Empfänger (8) empfangenen Höchstgeschwindigkeitssignal
vergleicht und bei einer vom Tachometer gemessenen Geschwindigkeit über der vom Empfänger
(8) empfangenen Höchstgeschwindigkeit die Warneinrichtung betätigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (4.1, 4.2) in Fahrtrichtung (2, 14) der zugeordneten Fahrbahn (1, 11)
sendet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (4.1, 4.2) an einer Verkehrstafel (3.1, 3.2) angebracht ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkehrstafel eine Höchstgeschwindigkeitsverkehrstafel (3.1) ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (4.1, 4.2) an der Rückseite der Verkehrstafel (3.1, 3.2) angebracht ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das vom Sender (4.1, 4.2) gesendete Höchstgeschwindigkeitssignal einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das vom Sender (4.1, 4.2) ausgesendete Höchstgeschwindigkeitssignal durch Funk einstellbar
ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger (8) am Kraftfahrzeug (6) zum Empfang von Höchstgeschwindigkeitssignalen
ausgelegt ist, die vom Sender (4.1, 4.2) von hinten an das Kraftfahrzeug (6) gesendet
werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger (8) an der Rückseite des Kraftfahrzeuges (6) angebracht ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger (8) im Bereich des Kraftfahrzeugkennzeichens (7) angeorndet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Warneinrichtung einen vorgegebenen Zeitraum lang ausschaltbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Warneinrichtung eine akustische Warneinrichtung ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug (6) einen Sender aufweist, der ein Signal sendet, das der mit dem
Tachometer gemessenen Geschwindigkeit entspricht.