[0001] Im Haushalt sind verschiedene Arten von Wischtüchern bekannt, die für die Reinigung
des Fußbodens oder anderer Flächen dienen. Die Wischtücher können einen einfachen
Aufbau haben, indem sie beispielsweise aus einem schwammartigen Material gebildet
sind. Wichtig für das Wischtuch ist, dass es den Schmutz von der zu reinigenden Fläche
aufnimmt und beim Auswringvorgang wieder abgibt. Um auch festhaftende Verschmutzung
zu entfernen, sind Wischtücher bekannt geworden, bei denen zwei verschiedenartige
Materialien vertikal übereinander angeordnet sind. Dabei dient die eine Schicht hauptsächlich
zur Aufnahme von Wasser und die andere als Scheuerschicht. Weite Verbreitung hat ein
Wischmop gefunden, der aus einem innenliegenden Schwamm und zwei Seitenflächen aus
unterschiedlichen Materialien besteht. Die eine Seite ist als Schrubberseite ausgebildet,
während die andere Seite aus einem Vlies besteht und eine besonders hohe Saugfähigkeit
hat. Für den Auswringvorgang werden zwei Rollen über den Schwamm geführt und dadurch
das Wasser herausgedrückt. Alternativ kann der Wischmop auch durch zwei klappbare
Schwammhalterungen ausgebildet sein ("Butterfly-Mop"), die sich durch einen Rollenmechanismus
gegeneinander auspressen lassen.
Stand der Technik
[0002] Durch das Gebrauchsmuster DE 299 14 621 U1 ist ein Wischtuch bekannt geworden, welches
aus mindestens einer hydrophilen schaumstoffartigen Lage und einer auf deren Unterseite
aufgebrachten abriebfesten hydrophilen Lage und einer auf der Oberseite aufgebrachten
abriebfesten zweiten hydrophilen Lage besteht. Hierdurch wird eine hohe Saugfähigkeit
der mittleren schaumstoffartigen Lage erreicht, die auf ihrer Ober- und Unterseite
durch jeweils eine abriebfeste Lage geschützt ist. Ein solches Wischtuch ist vielseitig
anwendbar.
[0003] Durch die DE-OS 25 56 277 ist ein Bodenwischer bekannt geworden, der aus einem Halter
mit daran befestigten Wischstreifen besteht. Ein solcher Bodenwischer ist relativ
einfach herzustellen, jedoch bereitet das Ausdrücken des aufgenommenen Wassers Schwierigkeiten.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bisher bekannten Wischtücher /Wischmops
oder Scheuerschwämme so zu verbessern, dass ein einfaches und sicheres Ausdrücken
des aufgenommenen Schmutzwassers gewährleistet ist.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei einem Feuchtwischtuch, Schwamm oder
dergleichen aus einem Schwammkörper aus Weichschaummaterial erfindungsgemäß dadurch,
dass der Schaumkörper mit Schaumstreifen durchsetzt ist, deren Härte größer ist als
die Härte des Schaumkörpers. Durch diese Maßnahme werden innerhalb des Schaumkörpers
aus Weichschaummaterial härtere Anlagenflächen für das Weichschaummaterial gebildet,
wodurch ein schnelleres und leichteres Ausdrücken des aufgenommenen Schmutzwassers
aus dem Schaumkörper erreicht wird.
[0006] In sehr einfacher Weise können die Schaumstreifen durch Verschweißzonen einzelner
Schaumkörperteile aus Weichschaummaterial hergestellt sein. Hierfür werden einzelne
Schaumkörperteile aus Weichschaummaterial gebildet, die miteinander verschweißt sind.
Durch den Verschweißvorgang sind die Schweißflächen härter ausgebildet als der Schaumkörper
selbst und der gewünschte leichtere Auswringvorgang wird erreicht.
[0007] Besonders stabile Schaumstreifen werden dann gebildet, wenn einzelne härtere Schaumteile
aus Hartschaummaterial in den Schaumkörper eingefügt werden. Zur Verstärkung der Abrieb-
und Scheuerfähigkeit können diese Schaumstreifen so angeordnet sein, dass sie mit
ihren Unterkanten und / oder Oberkanten aus dem Schaumkörper aus Weichschaummaterial
hervorstehen.
[0008] Um eine ungehinderte Abflußmöglichkeit für das Schmutzwasser aus dem Schaumkörper
zu erreichen werden die Schaumstreifen bevorzugt diagonal im Schaumkörper angeordnet.
Zur Erhöhung der Scheuerfähigkeit kann schließlich der Schaumkörper an wenigstens
einer seiner Oberflächen mit einer abriebfesten Lage aus Abrasivvlies, abrasiver Beschichtung,
PU-Schaum (Hartschaum) oder anderem Tuchmaterial versehen sein.
[0009] Das Weichschaummaterial besteht vorzugsweise aus Polyurethan oder Zellulose und deren
Mischungen. Die härteren Schaumstreifen dagegen werden bevorzugt aus Polyolefinen,
Polyurethan und deren Mischungen hergestellt. Dabei ist es günstig, wenn die Schaumstreifen
größere Poren aufweisen, als der Schaumkörper selbst.
[0010] Bei der Herstellung des Feuchtwischtuchs kann so vorgegangen werden, dass zunächst
eine Schaumstofflage aus Weichschaummaterial in Abschnitte geschnitten wird, die in
vorgegebener Stückzahl und Breite miteinander an den Schnittstellen verschweißt oder
laminiert oder in anderer Form zusammengefügt werden. Bei der Einfügung von härteren
Schaumstreifen in das Weichschaummaterial werden mehrere Schaumstofflagen aus Weichschaummaterial
und aus härterem Schaummatrial übereinander gelegt und verbunden. Es entsteht dann
eine Schaumstoffbahn aus mehreren übereinander liegenden, miteinander verbundenen
Lagen aus Weichschaummaterial und aus härteren Schaumstoffstreifen, die anschließend
schräg zu ihrer Ebene in Einzelteile geschnitten wird. Die Schaumstoffbahn kann zusätzlich
vertikal in ihrer Längsrichtung zerteilt werden, um zu den einzelnen Wischmops zu
gelangen.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0011] Anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung
näher erläutert.
[0012] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Abschnitt aus einem Wischtuch mit eingelegten Schaumstreifen,
- Fig. 2a bis 2c
- einen Wischmop mit Schaumstreifen in seinen Funktionsschritten,
- Fig. 3 und 4
- die Herstellungsmöglichkeiten für Wischmopteile.
Ausführung der Erfindung
[0013] In der Fig. 1 ist ausschnittsweise im Schnitt ein Wischtuch / Wischmop 1 gezeigt,
das aus einem Schaumkörper 2 aus Weichschaummaterial besteht, der von Schaumstreifen
3 durchsetzt ist. Die Schaumstreifen 3 sind aus einem Material mit einer größeren
Härte als die des Schaumkörpers 2 hergestellt. Durch ein Zusammendrücken des Wischtuchs
1, wie mit den Pfeilen 4 angezeigt, wird das Schmutzwasser leichter und vollständiger
aus dem Wischtuch 1 mit den Schaumstreifen entfernt, als dies der Fall ist, wenn keine
Schaumstreifen 3 vorhanden sind. Im vorliegenden Beispiel sind die Schaumstreifen
3 im Klebeverfahren in den Schaumkörper 1 eingefügt. Mit ihren Oberkanten 5 stehen
die Schaumstreifen 3 geringfügig aus dem Schaumkörper 2 hervor, so dass die Oberseite
des Wischtuchs 1 eine höhere Scheuerfähigkeit hat, als die Unterseite des Wischtuchs
1. Um den Abfluß des Schmutzwassers beim Auswringen so wenig wie möglich so behindern,
sind die Schaumstreifen 3 diagonal im Schaumkörper 2 angeordnet.
[0014] In den Fig. 2a, 2b und 2c ist ein von einer Halterung 10 gehaltener Wischmop 11 gezeigt,
der ebenfalls mit den Schaumstreifen 3 ausgestattet ist. Die Fig. 2a zeigt die Halterung
10 mit Wischmop 11 in der Seitenansicht. Die Fig. 2b zeigt den Wischmop 11 in der
Ansicht von unten. Sichtbar sind die in den Wischmop 11 eingefügten Schaumstreifen
3. Für den Auswringvorgang werden die an der Halterung 10 befestigten Rollen 12 nach
unten gedrückt und der Wischmop 11 dabei zusammengepreßt. Die Fig. 2c zeigt ebenfalls
in der Ansicht auf den Wischmop 11 von unten den Zusammendrückvorgang. Hierbei wird
das Schmutzwasser aus dem Wischmop 11 herausgedrückt, wobei die Schaumstreifen 3 diesen
Vorgang in beträchtlicher Weise unterstützen.
[0015] Die Fig. 3 zeigt einen möglichen Herstellvorgang für einen Wischmop /Wischtuch, wie
er in den Fig. 2a bis 2c eingesetzt worden ist. Dabei werden mehrere Schaumstofflagen
15, 16, 17 in vorgegebener Stückzahl und Schaumstreifenlagen 18, 20 miteinander verbunden.
Die Schaumstofflagen 15, 16, 17 bestehen aus Polyurethan oder Zellulose und deren
Mischungen, während die Schaumstoffstreifen 18, 20 aus Polyolefin gebildet sind. Diese
Schaumstoffbahn 21 wird schräg zu ihrer Ebene durch das Messer 22 in Einzelteile geschnitten,
die zusätzlich noch vertikal in ihrer Längsrichtung zerteilt werden. Jedes Einzelteil,
das durch das Quer- und Längsschneiden entstanden ist, bildet einen Wischmop 11.
[0016] Die Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform einer Schaumstoffbahn 21 mit dem grundsätzlichen
Aufbau wie die Schaumstoffbahn 21 aus der Fig. 3, jedoch zusätzlich mit den abriebfesten
Lagen 23 und 24 auf der Oberbeziehungsweise Unterseite der Schaumstoffbahn 21.
1. Feuchtwischtuch, Schwamm oder dergleichen aus einem Schwammkörper aus Weichschaummaterial
dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumkörper (2) mit Schaumstreifen (3) durchsetzt ist, deren Härte größer ist
als die Härte des Schaumkörpers (2).
2. Feuchtwischtuch, Schwamm oder dergleichen nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstreifen (3) durch Verschweißzonen einzelner Schaumkörperteile aus Weichschaummaterial
hergestellt sind.
3. Feuchtwischtuch, Schwamm oder dergleichen nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstreifen (3) aus einzelnen härteren Schaumteilen aus Hartschaummaterial
bestehen.
4. Feuchtwischtuch, Schwamm oder dergleichen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstreifen (3) mit ihren Unterkanten und / oder Oberkanten (5) aus dem Schaumkörper
(2) aus Weichschaummaterial hervorstehen.
5. Feuchtwischtuch, Schwamm oder dergleichen nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstreifen (3) diagonal im Schaumkörper (2) angeordnet sind.
6. Feuchtwischtuch, Schwamm oder dergleichen nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumkörper (2) an wenigstens einer seiner Oberflächen mit einer abriebfesten
Lage (23, 24) aus Abrasivvlies, abrasiver Beschichtung, PU-Schaum (Hartschaum) oder
anderem Tuchmaterial versehen ist.
7. Feuchtwischtuch, Schwamm oder dergleichen nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass das Weichschaummaterial aus Polyurethan oder Zellulose, Regeneratallulose, Lyocell
oder deren Mischungen besteht.
8. Feuchtwischtuch, Schwamm oder dergleichen nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass die härteren Schaumstreifen aus Polyolefinen, Polyurethanen oder deren Mischungen
besteht.
9. Feuchtwischtuch, Schwamm oder dergleichen nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstreifen (3) größere Poren haben als der Schaumkörper (2) aus Weichschaummaterial.
10. Verfahren zur Herstellung eines Wischtuchs nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schaumstofflagen aus Weichschaummaterial in vorgegebener Stückzahl miteinander
verschweißt werden und die entstandene Schaumstoffbahn in diagonale Abschnitte geschnitten
wird.
11. Verfahren zur Herstellung eines Wischtuchs nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass eine Schaumstoffbahn (21) aus mehreren übereinander liegenden Weichschaumstofflagen
(15, 16, 17) aus Weichschaummaterial und aus Hartschaumstoffstreifenlagen (18, 20)
gebildet wird und dass diese Schaumstoffbahn (21) schräg zu ihrer Ebene in Einzelteile
geschnitten wird.
12. Verfahren zur Herstellung eines Wischtuchs nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstoffbahn (21) vertikal in ihrer Längsrichtung zerteilt wird.