[0001] Die Erfindung betrifft eine Offset-Rollenrotationsdruckmaschine gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Aus der G 93 11 113 ist bereits eine Vorrichtung bekannt, bei der die Bedruckstoffbahn
über zwei Leitwalzen, die als Zylinderrollen ausgeführt sind, geführt wird. Die Leitwalzen
sind direkt in den Seitenwänden der Druckwerke gelagert, so daß eine Verstellmöglichkeit
der Leitwalzen nicht möglich ist. Die Bahnstabilisierung und -führung erfolgt über
Bahnversatz, wobei die Schutzelemente in Form durchgängiger Walzen über die gesamte
Bahnbreite wirksam sind. Eine An- bzw. Abstellung dieser Elemente an die Bedruckstoffbahn
ist nicht möglich.
[0003] Aus der EP 08 45 352 A 1 ist es zwar schon bekannt, mittels eines zweiteiligen Bahnführungselementes,
welches auch verstellbar ist, eine Bedruckstoffbahn bei auseinandergefahrenen Übertragungszylindern
zu führen. Die Schutzelemente erstrecken sich über die gesamte Bahnbreite. Die Schutzelemente
sind fingerförmig ausgeführt und in ihrer Formgebung an die Krümmung der Oberfläche
der beiden beidseits der Bedruckstoffbahn angeordneten Übertragungszylinder entsprechend.
Es versteht sich, daß derartig gestaltete Schutzelemente teuer sind.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, die Bedruckstoffbahn beim Auseinanderfahren der
Übertragungszylinder für den fliegenden Druckformwechsel in der gleichen Lage bzw.
Ebene weiterzuführen und die Berührung derselben mit den Übertragungszylindern zu
vermeiden, wobei ein Abschmieren, d.h. ungewollte Berührung farbführender Teile, möglichst
vermieden werden soll.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruches 1 gelöst. Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
[0005] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Es zeigt:
- Fig. 1:
- eine schematisch dargestellte Seitenansicht eines Doppeldruckwerkes mit Bedruckstoffbahnführungselementen,
- Fig. 2:
- Bahnführungselemente mit Stellvorrichtung auf der Bahneinlaufseite mit Teilen eines
Doppeldruckwerkes,
- Fig. 3:
- Bahnführungselemente mit gegenüberliegend angeordneten Stützelementen und
- Fig. 4:
- Bahnführungselemente mit zueinander versetzt angeordneten Stützelementen.
[0006] In Fig. 1 ist schematisch die Seitenansicht eines Doppeldruckwerkes wiedergegeben.
Ein eine Bedruckstoffbahn (3) beidseits bedruckendes Doppeldruckwerk (1), als Vier-Zylinder-Druckwerk
ausgeführt, besteht jeweils aus einem Übertragungszylinder (4, 5), Druckformzylinder
(6, 7), Farbwerk (8, 9) und Fechtwerk (10, 11).
[0007] Die Übertragungszylinder (4, 5) und Druckformzylinder (6, 7) sind einzeln und zusammen
voneinander ab- bzw. zueinander anstellbar.
[0008] Fig. 2 zeigt die Seitenansicht von Bahnführungselementen (12, 13) mit Stellvorrichtung
(14, 15) auf der Bahneinlaufseite eines Doppeldruckwerkes bei voneinander abgestellten
Übertragungszylindern (4, 5).
[0009] Konstruktiv ist es nicht erforderlich, die Bahnführungselemente (12, 13) an der Bahneinlaufseite
zu plazieren, es ist aber empfohlen, die Bahnführungselemente (12, 13) vorzugsweise
vor und/oder nach den Druckwerken zu positionieren. Die Übertragungszylinder (4, 5)
und die in Fig. 1 dargestellten Druckformzylinder (6, 7) werden voneinander abgestellt,
um einen fliegenden Druckformwechsel, Druckplatte oder -hülse, bzw. Gummituchwechsel
zu ermöglichen. Durch das Abstellen der Übertragungszylinder (4, 5) von der Bedruckstoffbahn
(3) wird diese nicht mehr ausreichend geführt und in ihrer Lage stabilisiert. Erfindungsgemäß
wird die Bedruckstoffbahn (3) durch das Anstellen der Bahnführungselemente (12, 13)
in der gleichen Lage bzw. Ebene weitergeführt, um eine Berührung der Bedruckstoffbahn
(3) mit den Übertragungszylindern (4, 5) zu vermeiden.
Die Bahnführungselemente (12, 13) werden durch Stellvorrichtungen (14, 15) an die
Bedruckstoffbahn (3) angestellt. Die Stellvorrichtungen (14, 15) können pneumatische,
hydraulische oder elektromechanische Vorrichtungen sein. Die Auslenkung der Stellvorrichtungen
(14, 15) auf die Bahnführungselemente (12, 13) erfolgt direkt oder über Hebelmechanismen,
wobei die Anstellung zu der Bedruckstoffbahn (3) vertikal, d.h. linear oder bogenförmig,
erfolgen kann. Mit dieser Anordnungsvariante können die Bahnführungselemente (12,
13) an Bedruckstoffe verschiedenster Materialstärke und -konsistenz angepaßt werden.
[0010] Fig. 3 zeigt Bahnführungselemente (16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23) mit gegenüberliegend
angeordneten Stützelementen (22, 23).
Die Stellglieder (18, 19) sind in verschiebbaren Rahmen (16, 17), die in den Seitenwänden
(2) fixiert sind, drehbar gelagert und können durch eine Drehbewegung oder durch eine
lineare Bewegung an die Bedruckstoffbahn (3) angestellt werden.
Die Stellglieder (18, 19) können aber auch an den Rahmen (16, 17) fest angebracht
bzw. gelagert sein, wobei dann die Anstellung der Stützelemente (22, 23) an die Bedruckstoffbahn
(3) über die verstellbaren Rahmen (16, 17) bewerkstelligt wird.
Die Rahmen (16, 17) sind vertikal linear oder durch eine Dreh- bzw. SchwenkVorrichtung
beweglich an die Bedruckstoffbahn (3) anstellbar. Die Positionierung der einzelnen
Bahnführungselemente (16, 17, 18, 19) erfolgt durch pneumatische, hydraulische oder
elektromechanische Stellvorrichtungen. Die Bewegungsübertragung der Stellvorrichtungen
auf die Bahnführungselemente (16, 17, 18, 19) erfolgt entweder direkt, über Hebelmechanismen
oder Getriebe. Die Achsen (20,21) sind in den Stellgliedern (18, 19) gelagert, wobei
die Achsen (20, 21) starre Achsen sind. Die Stützelemente (22, 23), scheibenförmige
Elemente oder Luftdüsen, sind auf der Achse (20, 21) verschiebbar gelagert und können
in ihrer horizontalen Position über die gesamte Breite der Achsen (20, 21) auf druckfreie
Bereiche der Bedruckstoffbahn (3) positioniert werden. Somit können die Bahnführungselemente
(16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23) auf unterschiedliche Druckformate und Bedruckstoffbahnbreiten
angepaßt werden, um eine optimale Bedruckstoffbahnführung und -abstützung zu gewährleisten.
Die Stützelemente (22, 23) können einzeln, sowie auch zusammen, durch eine pneumatische,
hydraulische oder elektropneumatische Stellvorrichtung in ihrer horizontalen Lage
zur Bedruckstoffbahn (3) positioniert werden.
Mittels dieser Bahnführungselemente (16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23) kann die Bedruckstoffbahn
(3) von den Oberflächen der Übertragungszylinder (4, 5) weggehalten werden, so daß
diese nicht durch an den Oberflächen der Übertragungszylinder (4, 5) anhaftende Farbreste
an diesen Oberflächen der Übertragungszylinder (4, 5) anklebt und sich um die Übertragungszylinder
(4, 5) wickelt.
Da die Stützelemente (22, 23) nur auf druckfreie Bereiche der Bedruckstoffbahn wirken,
kann eine Beschädigung des Druckes, also das Abschmieren von Farbe von farbführenden
Teilen, weitgehend ausgeschlossen werden. Da die Bedruckstoffbahn (3) außerdem beidseitig
punktuell gestützt ist und die Stützelemente (22, 23) direkt auf die Bedruckstoffbahn
(3) angestellt sind, wird eine völlige Vermeidung von Druck- und Bedruckstoffschäden
erzielt. Außerdem wird durch die Verwendung von zahlreichen Stellvorrichtungen eine
einstellbare und gleichmäßige Stabilisierung der Bedruckstoffbahn (3) erst ermöglicht.
[0011] Fig. 4 zeigt Bahnführungselemente (16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23) mit zueinander
versetzt angeordneten Stützelementen (22, 23).
Die Erklärung der Einzelheiten von Fig. 4 sind analog zu Fig. 3, wobei die Stützelemente
(22, 23) auf der Achse (20, 21) zueinander versetzt angeordnet sind.
Bezugszeichen:
[0012]
- 1
- Druckwerk
- 2
- Seitenwand
- 3
- Bedruckstoffbahn
- 4
- Übertragungszylinder
- 5
- Übertragungszylinder
- 6
- obere Druckformzylinder
- 7
- untere Druckformzylinder
- 8
- oberes Farbwerk
- 9
- unteres Farbwerk
- 10
- oberes Feuchtwerk
- 11
- unteres Feuchtwerk
- 12
- oberes Bahnführungselement
- 13
- unteres Bahnführungselement
- 14
- obere Stellvorrichtung
- 15
- untere Stellvorrichtung
- 16
- obere Rahmen
- 17
- untere Rahmen
- 18
- oberes Stellglied
- 19
- unteres Stellglied
- 20
- obere Achse
- 21
- untere Achse
- 22
- Stützelement
- 23
- Stützelement
1. Offset-Rollenrotationsdruckmaschine mit in Seitenwänden (2) gelagerten Übertragungszylindern
(4, 5), zwischen denen eine Bedruckstoffbahn (3) hindurchführbar ist, mit Bahnführungselementen
(12, 13) am Bahneinund/oder Bahnauslauf, bei der während des Laufes der Maschine ein
Druckplatten- oder Druckhülsenwechsel in einzelnen Druckwerken (1) durchführbar ist,
wobei Übertragungszylinder (4, 5) auseinanderfahrbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß quer zur Bedruckstoffbahn (3) während des Platten- oder Hülsenwechsels durch schmale
oder punktuell wirkende Stützelemente (22, 23) die Bedruckstoffbahn (3) beidseitig
gestützt wird, und daß die Stützelemente (22, 23) quer zur Bedruckstoffbahn (3) verschiebbar
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf einer Achse (20, 21) angebrachten Stützelemente (22, 23) scheibenförmige
Elemente sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Achse (20, 21) angebrachten Stützelemente (22, 23) Luftdüsen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (22, 23) gegenüberliegend angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnführungselemente (12,13) tragende Stützelemente (22, 23) zueinander versetzt
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (20,21) in Stellglieder (18, 19) gelagert sind, und daß die Stellglieder
(18,19) direkt in der Seitenwand (2) gelagert sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellglieder (18, 19) in Rahmen (16, 17) gelagert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmen (16, 17) zur Bedruckstoffbahn (3) an- und abstellbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmen (16, 17) linear verstellbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmen (16, 17) über eine Schwenkbewegung verstellbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Achse (20, 21) angebrachten Stützelemente (22, 23) durch Hebelbewegung
zur Bedruckstoffbahn (3) positioniert werden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellglieder (18, 19) parallele Bügel sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (22, 23) in ihrer horizontalen Position auf druckfreie Bereiche
der Bedruckstoffbahn (3) einzeln, sowie auch zusammen, pneumatisch, hydraulisch oder
elektromechanisch positioniert werden.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung (14, 15) eine pneumatische, hydraulische oder elektromechanische
Vorrichtung ist.