[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Farbgebung im Druck, bei dem
integrale Messungen an der laufenden Papierbahn vorgenommen werden. Die Erfindung
betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Regelung der Farbgebung in Rollendruckmaschinen. Die
Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Zeitungen werden überwiegend im Offsetverfahren hergestellt. Dabei werden mehrere
Papierbahnen von Rollen abgewickelt, in den Druckeinheiten bedruckt und schliesslich
im Falzapparat gefalzt und geschnitten. Die Farbgebung kann in konventionellen Farbwerken
zonenweise eingestellt werden. Eine Voreinstellung der Farbwerke basiert auf der Flächendeckung
der Druckplatten, die über sogenannte Plattenscanner ermittelt wird oder direkt aus
den Bilddaten berechnet werden kann. Der Drucker überwacht während des gesamten Produktion
die Farbgebung und nimmt gegebenenfalls Korrekturen der Farbgebung vor.
[0003] WO 96/12934 von Graphics Microsystems Inc. Offenbart ein Verfahren zur Messung der
Farbgebung. Bei diesem oder ähnlichen Verfahren wird ein Messelement unter Verwendung
von Videokameras erkannt und spektral vermessen. Nachteilig bei diesen Verfahren ist
erstens der hohe technische Aufwand und zweitens die Notwendigkeit, Messelemente auf
der Bahn mitzudrucken, die anschliessend abgeschnitten werden. Eine Zeitung wird üblicherweise
nicht in Ihrem Format beschnitten, daher ist es im allgemeinen unerwünscht Messelemente
mitzudrucken. Solche Messverfahren bzw. auf solchen Verfahren basierte automatische
Farbregelsysteme werden daher in der Zeitungsproduktion bislang nicht eingesetzt.
[0004] Eine weitere grundsätzliche Schwierigkeit für eine automatische Regelung der Farbgebung
ergibt sich aus der komplexen Dynamik der konventionellen Spaltfarbwerke. So muss
die Farbgebung stets zonenweise eingestellt werden, die Verzögerungszeit mit der eine
Verstellung der Farbgebung auf der bedruckten Bahn wirksam wird, hängt stark von der
Farbabnahme ab, ausserdem kommt es zu einer Beeinflussung der Farbgebung in benachbarten
Zonen.
[0005] Die Herstellung von Druckplatten erfolgt im Zeitungsdruck in der sogenannte Druckvorstufe.
Dabzu wird die in der Zeitungsredaktion erstellt Vorlage in typischerweise vier Druckfarben,
Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz separiert. Nach der Separation erfolgt die Rasterung
der Farbauszüge, als Ergebnis erhält man Pixeldaten, welche die druckenden Elemente
auf der Druckplatte repräsentieren, die anhand dieser Daten belichtet wird.
[0006] Bei der Farbseparation werden dreidimensionale Farbwerte in den vierdimensionalen
Farbraum C, M, Y, K. transformiert. Je nach Art der Separation können übereinaderliegende
Buntfarben zu einem gewissen Teil oder vollständig durch Schwarzfarbe ersetzt werden.
Für Korrekturen der Farbgebung sollte die Art der Separation bekannt sein.
[0007] Änderungen der Farbwirkung einer im Nass-Offsetverfahren bedruckten Papierbahn ergeben
sich auch, wenn die zugeführte Feuchtmittelmenge verändert wird. Tatsächlich erfordert
die Einstellung der sogenannten Farb-Wasser-Balance in der Praxis eine gewisse Erfahrung.
Sie ist zudem abhängig von der Papiersorte und dem Druckbild.
[0008] Die visuelle Beurteilung der Farbe im Druck erfolgt im dreidimensionalen Farbraum
der dem menschlichen Auge entspricht. Andererseits gibt es eine Vielzahl von Stellmöglichkeiten,
um die Farbwiedergabe zu beeinflussen. Dadurch wird eine automatische Regelung der
Farbgebung weiter erschwert.
[0009] DE 198 22 662 A1 der MAN Roland Druckmaschinen AG schlägt ein Verfahren zum Betreiben
einer Druckmaschine vor, bei dem Basiswissen über das Zusammenwirken von Betriebsmedien
in der Druckmaschine über Druckversuche oder während der Produktion gewonnen wird,
in einem Expertensystem abgespeichert wird und für den Druckvorgang verwendet wird.
Ein Expertensystem ist "ein Computerprogrammsystem, das über ein spezielles Gebiet
alles verfügbare Material speichert, daraus Schlussfolgerungen zieht und für Problemstellungen
des betreffenden Gebietes Lösungen vorschlägt. Der Aufbau von Expertensystemen und
deren Einsatz fällt in den Bereich der künstlichen Intelligenz." (vgl. LexiRom 4.0,
Microsoft Corp. 1999). Solche Systeme verfügen typischerweise über eine Dialogkomponente,
eine Erklärungskomponente, eine Wissensaquisitionskomponente, eine Probiemlösungskomponente
und eine Wissensbasis. Ein solchen System ist schwierig zu bedienen und zu unterhalten.
Es erfordert neben dem Personal zur Bedienung der Druckmaschine Spezialisten aus dem
Gebiet der Informationsverarbeitung. Auch stellt ein Expertenystem keinen geschlossenen
Regelkreis dar, es ersetzt nicht den Experten, sondern stellen ein Werkzeug dar, um
den Experten bei der Bearbeitung komplexer Probleme zu unterstützen, indem es Lösungen
vorschlägt. Um die Fehler im Druckprozess zu vermindern, schlägt der Anmelder der
zuvor genannten Offenlegungsschrift vor, die Komplexität der Druckmaschine zu vermindern,
indem ein Kurzfarbwerk eingesetzt wird.
[0010] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein kostengünstiges Verfahren zur Farbmessung
auf der Bahn zu schaffen, bei dem keine Messelemente mitgedruck werden müssen. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausführungen zur Durchführung des Verfahrens ergeben sich aus den Nebenansprüchen.
[0011] Weitehin ist ein Verfahren zur schnellen Regelung der Farbgebung eines Spaltfarbwerks
Gegenstand der Erfindung. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des
Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Die der Erfindung zugrundeliegende Idee beruht auf der Tatsache, dass die Farbgebung
einer Druckmaschine mit Spaltfarbwerk zonenweise erfolgt. Eine Zone entspricht jeweils
einem Streifen des gedruckten Bildes in Maschinenrichtung. Im erfindungsgemässen Verfahren
wird diesem Umstand insofern Rechnung getragen, als eine integrale Messung der Farben
auf der Bahn über einen Längsstreifen erfolgt. Es spielt grundsätzlich keine Rolle,
ob dazu eine spektrale Farbmessung oder eine densitometrische Messung oder ein anderes
Messprinzip zur Beurteilung der bedruckten Bahn erfolgt.
[0013] Jedes Messverfahren zur Beurteilung der optischen Wirkung einer Oberfläche beruht
darauf, dass die von der Oberfläche remittierte Strahlung von einer Messapparatur
aufgenommen wird, in der es zu einer Integration des einfallenden Lichts kommt. In
elektronischen Detektoren werden beispielsweise freie Ladungen in einem Lichtleiter
erzeugt und zwar proportional zur Lichteinwirkung, sofern nicht der Arbeitsbereich
des Geräts überschritten wird. Bei einer densitometrischen Messung wird das einfallende
Licht durch Farbfilter separiert bevor es durch fotoempfindliche Detektoren nachgewiesen
wird. Bei einer spektralen Messung nutzt man die Dispersion eines Prismas oder eines
Gitters, um die Anteile unterschiedlicher Wellenlänge ortsaufgelöst auf ein fotoempfindliches
Halbleiterarray abzubilden. In den einzelnen Zellen des Array wird die einfallende
Lichtmenge integriert, bis es zur Sättigung kommt.
[0014] Möchte man die optische Wirkung der Oberfläche ein bewegten Objekts an einer bestimmten
Stelle messen, so kann man dazu beispielsweise den Messkopf gegenüber dem zu messenden
Objekt mit gleicher Geschwindigkeit bewegen, solange des Messvorgang dauert. Einfacher
ist es in der Regel, eine Blitzlampe zu verwenden und damit in der kurzen Zeit des
Blitzes eine hohe Strahlungsmenge in den Detektor zu leiten. In diesem Fall ist die
Integrationszeiten der Messapparatur kurz, so dass die Bewegung des Objekts während
der Messung vernachlässigt werden kann.
[0015] Im vorliegenden Fall handelt es sich bei dem Messobjekt um die laufende, bedruckte
Bahn in einer Druckmaschine. Das darauf befindliche Bild wiederholt sich mit der Rotationsfrequenz
der Druckzylinder. Platziert man einen Detektor fest über der Bahn, und misst man
für die Dauer einer Umdrehung der Zylinder, so wird im Messkopf die Strahlung integriert,
die von allen Orten entlang eines Streifens in Maschinenrichtung ausgeht. Die Länge
des Streifens entspricht dem Zylinderumfang, die Streifenbreite hängt von der Optik
des Detektors ab. Dabei muss nicht zwangsläufig ein scharfer Bildstreifen in den Detektor
abgebildet werden. Erfolgt die integrale Messung einer periodischen Vorlage, wie es
beim Druckvorgang der Fall ist, über genau eine Periodenlänge oder ein ganzzahliges
Vielfaches der Periodenlänge kommt es darauf an, die Messdauer an die Periodendauer
anzupassen, der Zeitpunkt des Messbeginns spielt in diesem Fall keine Rolle.
[0016] Erfolgt die Messung über einen Teil der Periodenlänge, z.B. eine halbe Periode, ist
es erforderlich den Zeitpunkt der Messung zu kennen.
[0017] Man kann eine solche intergrale Messung vorteilhafterweise in mehrere verzögerungsfrei
aufeinanderfolgende integrale Teilmessungen zerlegen und die Ergebnisse summieren.
[0018] Im Folgenden wird die Vorgehensweise am Beispiel einer spektralen Messung näher beschrieben.
Dazu wird das Verfahren wird anhand der Figuren 1-4 erläutert.
Figur 1 zeigt ein schematische Anordnung für die Durchführung des Verfahrens am Beispiel
einer spektralen Messung. Die Maschine (1) bedruckt eine Papierbahn (2). Ein Messkopf
(3) ist über der Bahn platziert. Der Messkopf enthält eine Beleuchtungseinrichtung,
die über eine Glasfaserleitung (32) an eine Lichtquelle (31) angeschlossen ist. Das
von der Bahn reflektierte Licht wird über eine Glasfaserleitung (34) in einen Spektrometer
(33) eingeführt. Das Spektrometer wird durch einen Computer so gesteuert, dass die
Messungen an die Rotationsgeschwindigkeit angepasst sind. Eine Messung besteht aus
einer oder mehreren Teilmessungen. Die Gesamtdauer der Messung beträgt genau die Dauer
einer Zylinderumdrehung oder ein Vielfaches davon. Als Ergebnis der Messung wird ein
Spektrum an den Computer übertragen. Dieses Spektrum ist das Integral aller Remissionsspektren,
die von den Orten auf der Papierbahn gemessen werden, die während der Messung unter
dem Messkopf durchlaufen. Der Messkopf kann mittels einer Verschiebeeinheit quer zur
Maschinenrichtung positioniert werden, die Positionseinstellung wird ebenfalls durch
den Computer (4) mittels der Steuerleitung (41) kontrolliert.
Figur 2 zeigt eine Skizze einer Verschiebeeinheit in X-Richtung, quer zur Maschinenrichtung.
Der Messkopf (3) mit den optischen Anschlüssen (32, 34) ist auf einer Spindel (43)
montiert. Der Spindelantrieb (42) wird über die Leitung (41) gesteuert. Auf diese
Weise kann der Messkopf quer zur Maschinenrichtung an einer beliebigen Stelle über
der Papierbahn positioniert werden.
Fig. 3a illustriert das örtliche Messverhalten eines Messkopfs. Im allgemeinen erfasst
ein Messkopf einen Bereich der Breite Bx. Die optische Wirkung des Messobjekts im
erfassten Bereich ist nicht an allen Orten gleich stark, sie kann durch eine Funktion
Φ(ξ) gewichtet werden. Φ(ξ) ist von der Beschaffenheit des Messkopfes und seinem Abstand
zum Messobjekt abhängig. Diese Funktion wird im Folgenden als Messfeldfunktion bezeichnet.
Fig. 3b illustriert die Problematik der Messfeldfunktion für den zweidimensionalen
Fall. Hierbei hat das Messfeld neben der Ausdehnung in X-Richtung Bx auch eine Ausdehnung
in Y-Richtung By. Zwar ist es möglich, einen Messkopf durch geeignete Optik so zu
gestalten, dass die Ausdehnung des Messfeldes in Y-Richtung so stark eingeschränkt
wird, dass diese Dimension der Messfeldfunktion vernachlässigt werden kann, dies ist
jedoch mit erhöhtem technischen Aufwand bzw. mit einem Verlust an Empfindichkeit verbunden.
Für das erfindungsgemässe Verfahren ist eine scharfe Begrenzung des Messfeldes in
Y-Richtung nicht erforderlich.
[0019] Ein Remissionsspektrum ist eine Intensitätsverteilung als Funktion der Wellenlänge
λ. Wenn es in einem Spektrometer gemessen wird, das den Spektralbereich in n Intervalle
zerlegt, erhält man einen Vektor
r =[I(
λ1), I(λ2), I(λ3), ... I(λn)]. Das Remissionsspektrum am Ort X kann als Vektor
r(X) angesehen werden.
[0020] Das von einem Messkopf mit Messfeldfunktion Φ am Ort X aufgenommene Spektrum
R erhält man durch Integration:

[0021] Im zweidimensionalen Fall gilt:

[0022] Der hier am Beispiel einer spektralen Messung beschriebene Sachverhalt lässt sich
auf jedes in der graphischen Industrie gebräuchliche Farbmessverfahren übertragen.
Im Falle einer densitometrischen Messung weist der Vektor
r nur 3 oder 4 Dimensionen auf.
[0023] Bewegt sich dass Messobjekt während der Messung, so muss eine weitere Integration
vorgenommen werden, um das Ergebnis der Messung zu beschreiben. Die auf dem während
der Messung zurückgelegten Weg liegenden Punkte tragen umso mehr zum Messwert bei,
je länger der Messkopf bei ihnen verweilt. Ein einfacher Fall ergibt sich, bei der
Messung der Dauer T mit einem Messkopf der fest über einer bedruckten Papierbahn positioniert
ist, die mit konstanter Geschwindigkeit V in Richtung Y unter dem Messkopf durchläuft.
Beginnt die Messung zum Zeitpunkt t0, und befindet sich der Messkopf zu diesem Zeitpunkt
an der Stelle (X0,Y0), erhält man:

[0024] Eine weitere Vereinfachung ergibt sich aufgrund der Periodizität des Druckvorgangs.
Wenn der Umfang des Druckzylinders U ist. Dann wiederholen sich im Idealfall die Remissionsspektren
in Maschinenrichtung mit dieser Periode, d.h.
r(X,Y)=
r(X,Y+U).
[0025] Diese Periodizität lässt sich auf die Messung mit einem Messkopf übertragen. Für
jede Messfeldfunktion F erhält man
R(X,Y)=
R(X,Y+U).
[0026] Wegen der während des Durchlaufs durch die Maschine ändernden Dehnung des Papiers
gilt dieser Zusammenhang nicht exakt. Man erhält jedoch bei konstanten Drehzahlen
eine zeitliche Periodizität: Weil die Bahndehnung stationäre Zustände erreicht, entspricht
die Messung über die Zeit einer Zylinderumdrehung gerade der Messung einer Abschnittslänge,
auch wenn die Bahn gedehnt ist. Eine Messung über eine Zeit T=U/V entspricht einer
Abtastung der Bahn über eine Abschnittslänge. Es gilt

[0027] Damit ist eine integrale Messung nur noch abhängig von der Messfeldfunktion des Messkopfes,
der seitlichen Messposition X und der spektralen Remission
r(X,Y) des gedruckten Bildes. Sie ist insbesondere unabhängig vom Zeitpunkt des Beginns
der Messung.
[0028] Eine solches Verfahren liefert damit reproduzierbare Messwerte die örtlich in einer
Dimension aufgelöst sind, nämlich quer zur Druckrichtung. Damit entspricht die Messmethode
den Möglichkeiten in einer Druckmaschine die Farbzufuhr zonenweise einzustellen. Es
ist aber auch möglich, das Verfahren in Maschinen einzusetzen, die sogenannte zonenfreie
Farbwerke aufweisen.
[0029] Figur 4 zeigt Beispiele für spektrale Messungen.
[0030] Jeder Detektor weist einen idealen Arbeitsbereich auf. Einerseits darf die einfallende
Strahlungsmenge nicht zu hoch sein, um nicht eine Sättigung (Sat) der fotoempfindlichen
Elemente zu bewirken (Fig. 4a), andererseits sollte die Lichtmenge nicht zu gering
sein (Fig. 4b), um einen hohes Verhältnis zwischen Messsignal und Rauschen (Noise)
des Detektors zu erreichen. Das stärkste Signal, welches bei der Remission gemessen
werden kann, tritt auf, wenn Papierweiss gemessen wird. Eine Messung des Papierweis
kann beispielsweise beim Einziehen der Bahn erfolgen. Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, den Messkopf über dem normalerweise unbedruckten Randstreifen neben dem Satzspiegel
oder zwischen den einzelnen Seiten zu positionieren, wobei die Breite der Messfeldfunktion
berücksichtigt werden muss.
[0031] Je nach Stärke der Lichtquelle variiert die Zeit, bei der ein Messvorgang zur Sättigung
des Detektors führt. Durch eine oder mehrere Probemessung wird die Messzeit so gewählt,
dass ein Maximum im Spektrum knapp unterhalb der Sättigungsgrenze des Detektors liegt
(Fig. 4c), beispielsweise bei 90% der Sättigung. Damit liegt die ideale Messzeit fest.
Man erhält ein Referenzspektrum (1)
Rref=[I
ref(λ1), I
ref(λ2), I
ref(λ3), ... I
ref(λn)], welches zur Normierung der nachfolgenden Messungen verwendet werden kann. Ein
normiertes Spektrum erhält man, wenn man die spektralen Werte einer Messung durch
die entsprechende Werte des Referenzspektrums dividiert:

[0032] Durch die Normierung werden Unterschiede in der spektralen Empfindlichkeit des Detektors
und der Lichtquelle ausgeglichen.
[0033] Ist die ideale Messzeit T
ideal festgelegt, muss die tatsächliche Messzeit T
real aus der Zykluszeit für einen Druckvorgang T ermittelt werden.
[0034] Die Zykluszeit des Druckvorgangs ist die Zeitdauer für einen Druckvorgang, d.h. für
das einmalige Kopieren der Druckvorlage auf die Papierbahn. Sie ist bei Rotationsdruckmaschinen
oft gleich der Periodendauer für eine Umdrehung des Druckzylinders. Dies gilt insbesondere,
wenn sich genau eine Druckvorlage, z.B. eine Offset-Druckplatte, auf dem Umfang des
Druckzylinders befindet.
[0035] Auch bei Rotationsdruckmaschinen, welche zwei Druckplatten hintereinander auf dem
Umfang des Druckzylinders tragen, wie sie zum Beispiel für den Zeitungsdruck eingesetzt
werden, ist die Zykluszeit des Druckvorgangs gleich der Periodendauer für eine Umdrehung
des Druckzylinders, wenn die beiden Druckplatten unterschiedliche Bilder tragen und
die Druckmaschine in der Produktionsart Sammelproduktion betrieben wird.
[0036] Die Zykluszeit kann aber auch unterschiedlich von der Periodendauer für eine Umdrehung
des Druckzylinders sein. Das kann zum Beispiel bei Rotationsdruckmaschinen für den
Zeitungsdruck gelten, welche zwei Druckplatten hintereinander auf dem Umfang des Druckzylinders
tragen, wenn die beiden Druckplatten das gleiche Bild tragen und die Druckmaschinen
in der Produktionsart Doppelproduktion betrieben wird. In diesem Fall kann die Zykluszeit
des Druckvorgangs gleich der halben Periodendauer für eine Umdrehung des Druckzylinders
sein.
[0037] Für Zylinderumfang U und Maschinengeschwindigkeit V ergibt sich demnach je nach Produktionsart
T=U/V, bzw. T=0.5*U/V. Ist die Maschinengeschwindigkeit so gering, dass die Zykluszeit
für einen Druckvorgang T grösser ist, als die ideale Messzeit T
ideal, sollte die Messung in mehrere Teilmessungen zerlegt werden, deren Werte anschliessend
summiert werden. Wenn bei hohen Maschinengeschwindigkeiten die Zykluszeit kurz wird,
kann die Messung über ein Vielfaches von T erfolgen. Prinzipiell kann auch eine Messung
über mehrere Druckzyklen in mehrere Messintervalle zerlegt werden, um das Signal-Rausch-Verhältnis
des Messkopfes zu optimieren: Man misst über K Druckzyklen und zerlegt diese in J
Intervalle, wobei das rationale Verhältnis K : J das Verhältnis von T
ideal : T
real annähert. Auf diese Weise wird der Messwert aus der Summe von J Messungen gebildet.
Zur Normierung muss das Spektrum durch die Messzeit T
real dividiert werden ausserdem durch das Referenzspektrum.
[0038] Man erreicht so, dass der Messkopf stets in einem günstigen Bereich arbeitet.
[0039] Die Regelung der Farbdichte basiert auf der integralen Messung des Remissionsspektrums
wie es zuvor beschreiben wurde, oder auf einer integralen, densitometrischen Messung
der Bahn. Man erhält dadurch die erforderlichen Ist-Werte.
[0040] Die Soll-Werte werden im erfindungsgemässen Verfahren zur Regelung der Farbdichte
aus den separierten Pixeldaten ermittelt, welche nach der Rasterung der zu druckenden
Vorlage in der digitalen Druckvorstufe zur Verfügung stehen oder werden aus den Ist-Werten
von als gut bezeichneten Druckseiten übernommen.
[0041] Eine Methode zur Berechnung von Remissionsspektren wird von Hübler beschrieben [HUB].
Dabei wird das Streuverhalten des Substrats und die Wirkung der aufgetragenen Farbschichten
berücksichtigt. Voraussetzung für eine Berechnung der lokalen Remissionsspektren ist,
dass die verschiedenen Farben ohne Registerfehler auf das Substrat übertragen werden.
Um dies sicherzustellen ist es möglich, ein entsprechendes Regelsystem zu verwenden.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Verwendung von sogenannten Satelliten Druckeinheiten,
die konstruktionsbedingt nur geringe Registerfehler aufweisen.
[0042] Neu an der dem erfindungsgemässen Verfahren zugrundeliegenden Idee ist, dass nicht
die lokalen Remissionsspektren als Soll-Werte verwendet werden, sondern auch hier
das Integral über die in Maschinenrichtung liegenden Spalten des Bildes ermittelt
werden. Ausserdem wird die Messfeldfunktion des Messkopfes bei der Berechnung der
Soll-Werte berücksichtigt. Die Berechnung von Soll-Werten erfolgt z.B. in zwei Schritten.
In einem ersten Schritt wird aus den separierten und gerasterten Pixeldaten die Summe
aller Remissionsspektren von Pixeln gebildet die eine Spalte bilden, wobei das Streuverhalten
im Papier und somit die Farbe der Pixel in der Umgebung eines Streuradius berücksichtigt
werden muss. Damit erhält man für jede Spalte von Pixeln ein integrales Remissionsspektrum.
Eine Spalte von Pixeln entspricht einer Position X quer zur Maschinenrichtung. Ergebnis
ist eine Spektrum S als Funktion der Position X:

wobei
X ∈[0,
b] die seitliche Messposition auf einer Bahn der Breite b darstellt und ρ der (mathematische)
Raum der Remissionsspektren, die bezüglich Spektralbereich und Anzahl der Stützstellen
pro Spektrum mit den bei einer Messung erhaltenen Spektren übereinstimmen. Die Funktion
S wird im Folgenden als Spektrensummenfunktion bezeichnet.
[0043] In einem zweiten Schritt wird die Messfeldfunktion des Messkopfes berücksichtigt.
Dazu wird die Messfeldfunktion Φ mit der Spektrensummenfunktion S gefaltet. Als Ergebnis
dieser Faltung erhält man die für jede Position X einen Soll-Wert T:

[0044] Die Regelung der Farbdichte basiert auf dem Vergleich der Soll-Werte T(X) mit den
Messwerten R(X).
[0045] Verschiedene Druckfarben unterscheiden sich gerade dadurch, dass sie die Strahlung
unterschiedlicher Spektralbereiche verschieden stark absorbieren. So wird beispielsweise
der langwellige Spektralbereich des sichtbaren Lichts von Cyan absorbiert, während
er für die Druckfarbe Magenta transparent ist. Durch Einschränkung des Spektrums auf
bestimmte Bereiche, kann man Farbauszüge des Druckbildes erhalten. Dies gilt sowohl
für eine Messung der Farbe als auch für die Vorberechnung von Soll-Werten aus Bilddaten.
Möchte man Informationen bezüglich einer bestimmten Farbe gewinnen, ist es vorteilhaft
an einem Ort X zu messen, an dem diese Farbe vorhanden ist, und an dem der entsprechende
Farbauszug der Soll-Wert-Funktion T(X) einen flachen Verlauf hat. In Bereichen, wo
T(X) ungleichmässig verläuft besteht die Gefahr, dass ein geringer Fehler in der Positionierung
des Messkopfes zu einem grossen Messfehler führt.
[0046] Fig. 5 zeigt ein schematisches Beispiel für ein Druckbild und die Erzeugung der Soll-Wert-Funktion.
[0047] In Fig. 5a sind die mit Farbe belegten Bereiche dargestellt.
[0048] Fig. 5b zeigt die Spektrensummenfunktion S(X), welche sich aus der Farbbelegung ergibt.
[0049] In Fig. 5c ist die Messfeldfunktion Φ dargestellt, welche sich aus den Eigenschaften
des Messkopfes und seiner Positionierung zur Bahn ergibt.
[0050] Fig. 5d zeigt die Soll-Wert-Funktion T(X), welche durch Faltung von S mit Φ gebildet
wird. Prinzipiell entspricht sie einer geglätteten Spektrensummenfunktion. Eine Analyse
von T(X) erlaubt, günstige Messorte festzulegen. Dabei gibt es Bereiche (1) in denen
T(X) starke Schwankungen aufweist. Hier ist die Platzierung des Messkopfes kritisch,
daher sollten diese Messorte möglichst vermieden werden. Weiterhin gibt es einen Bereich
(2) in dem zwar die Spektrensummenfunktion T noch starken Schwankungen unterworfen
ist, die Soll-Wert-Funktion jedoch einen gleichmässigen Verlauf aufweist. Dieses Gleichmass
ist auf die Glättung zurückzuführen, welche sich durch die Faltung mit der Messfeldfunktion
ergibt. Dieser Umstand trägt dazu bei, dass z.B. die Messung gerasterter Druckbereiche
möglich ist, wenn die Messfeldbreite die Rasterweite übersteigt. Bereiche ohne Druckfarbe
(3) weisen zwar eine gleichmässigen Verlauf des Soll-Wertes auf, sind jedoch für die
Farbmessung ungeeignet. Die Messwerte sind maximal, sie entsprechen der Referenzmessung
des Papierweiss. Orte mit hoher Farbabnahme (4) sind prinzipiell am besten geeignet,
um genaue Messungen der Farbe durchzuführen. Allerdings kann es auch hier Bereiche
geben (5), in welchen die Soll-Werte mit der Position schwanken, was die Eignung dieser
Orte für die Messung vermindert. In Bereichen gleichmässiger, geringer Farbabnahme
(6) ist ebenfalls eine Messung möglich.
[0051] Vorteilhafterweise sollte die Positioniergenauigkeit des Messkopfes genauer sein,
als die Messfeldbreite. Auch sollte die Messfeldbreite grösser sein, als mögliche
seitliche Verschiebungen der Druckbahn, um Messfehler zu vermeiden, welche sich durch
relative Positionierfehler zwischen Messkopf und Bahn ergeben können zu vermeiden.
[0052] Speziell im Nass-Offset gibt es eine Vielzahl von Parametern, welche die Farbwiedergabe
beeinflussen. Eine gute Ausgangsbasis für eine Regelung kann geschaffen werden, wenn
die Druckmaschine korrekt eingestellt ist, insbesondere die Stellung der Walzen des
Farb- bzw. Feuchtwerks konstant gehalten werden kann. Auch die Produktionsabläufe
der Vorstufe sollten standardisiert sein, insbesondere die Plattenherstellung. Weiterhin
sollte die Druckmaschine einen registergenauen Druck ermöglichen, da Registerfehler
zu Farbverschiebungen führen, welche durch die Verstellung der Farb- bzw. Wasserführung
nicht ausgeglichen werden können. Dazu sind Satellitendruckeinheiten geeignet, oder
z.B. Maschinen der sogenennten 8er-Turm Konfiguration, wenn Massnahmen getroffen werden,
um die Papierdehnung zu kompensieren. Ohne eine solche Ausgangsbasis ist eine Online
Regelung der Farbdichte ohnehin undenkbar, da Fehler in der Druckvorstufe nur in geringem
Umfang beim Druck kompensiert werden können, bzw. Maschinen mit schlechter Walzenstellung
oder grosser Registerungenauigkeit ohnehin nicht für den Qualitätsdruck geeignet sind,
für den man einen Farbdichteregler einsetzen möchte.
[0053] Sind seitens der Druckvorstufe und der Druckmaschine die Vorraussetzungen erfüllt,
genügt es, für eine Farbdichteregelung die zonenweise Farbzufuhr und die Feuchtmittelzufuhr
als Stellglieder des Regelkreises zu verwenden.
[0054] Die Dynamik eines konventionellen Spaltfarbwerks ist komplex und hängt von der Anzahl,
Art und Anordnung der eingesetzten Walzen ab. Generell kann man jedoch sagen, dass
Verstellungen an der Farbführung umso schneller im Druckbild sichtbar werden, je höher
die Farbabnahme ist. Bei geringer Farbabnahme werden Verstellungen langsamer wirksam.
Durch zonenweise Farbzufuhr wird der quer zur Maschinenrichtung unterschiedlichen
Farbabnahme Rechnung getragen. Changierwalzen sorgen für eine seitliche Verteilung
der Farbe. Die korrekte Einstellung der Zonen wird bei hoher Farbabnahme wichtig,
während bei geringer Farbabnahme die Zonen eher "unscharf" werden, da der makroskopische
Farbtransport in Maschinenrichtung langsamer erfolgt und die Changierwalzen eine stärkere
seitliche Verreibung der Farbe bewirken.
[0055] Die Feuchtmittelzufuhr hat ebenfalls einen Einfluss auf die Farbwiedergabe, auch
besteht eine Abhängigkeit zur Flächendeckung. Eine zu geringe Feuchtmittelzufuhr führt
zum "Tonen", d.h. es kommt zur Farbübertragung auf nichtdruckenden Stellen der Druckform.
Ist die Feuchtmittelzufuhr hoch, besteht insbesondere bei geringer Farbabnahme die
Gefahr des "Emulgierens" der Farbe, was zu unkontrollierbaren Erscheinungen führt.
Die Einstellung der Feuchtmittelzufuhr erfolgt oft seitenbreit, kann aber auch zonenweise
erfolgen, wobei jedoch in der Regel nur wenige Zonen gebildet werden.
[0056] Eine Regelstrategie des erfindungsgemässen Regelverfahrens sieht daher vor, je nach
zonenweiser Farbabnahme der einzelnen Druckfarben und deren jeweilige Gesamtfarbabnahme
einen Satz von Gewichtungsparametern zu bestimmen, gemäss denen eine Verstellung der
Farbschrauben bzw. eine Verstellung der Feuchtmittelzufuhr erfolgt. Durch Messungen
an mehreren Stellen ist es möglich zu entscheiden, ob die Feuchtmittelzufuhr oder
die Farbzufuhr eingestellt werden muss, bzw. eine gewichtete Verstellung beider Stellgrössen
erforderlich ist.
[0057] Die Reihenfolge der Messorte und die Häufigkeit, mit der Messungen an den jeweiligen
Messorten erfolgen sollte erfindungsgemäss ebenfalls bildabhängig erfolgen. Orte mit
hoher Farbabnahme sollten insbesondere zu Produktionsbeginn häufiger überwacht werden,
dies entspricht der Farbwerkdynamik, weil diese Orte auch schneller auf Verstellungen
reagieren. Bei Orten mit geringer Farbabnahme können die Zeiträume zwischen zwei Messungen
grösser sein, allerdings ist es vorteilhaft, bei Orten mit geringer Farbabnahme mehrere
Messungen durchzuführen, um über Mittelwertbildung zu einer erhöhten Genauigkeit der
Messung zu gelangen. Tatsächlich sind die zu erwartenden Unterschiede zur Referenzmessung
gering, so dass eine genauere Messung erforderlich wird, als bei hoher Farbabnahme.
[0058] Die Erfindung betrifft bevorzugt den Rollen-Offsetdruck, besonders bevorzugt den
Nassoffset, ist jedoch auf den Offsetdruck nicht beschränkt, sondern mit Vorteil auch
bei anderen Druckverfahren einsetzbar. Die Materialbahn ist bevorzugt eine Papierbahn,
wie dies im besonders bevorzugten Druck von großen Zeitungsauflagen der Fall ist.
Grundsätzlich muss jedoch nicht Papier das Material der Bahn bilden, die Erfindung
ist vielmehr überall dort einsetzbar, wo an das Druckverfahren hohe qualitative Ansprüche
gestellt werden.
[0059] Literatur:
- WO 96/12934, "On-Press Color Measurement Method with Verification", Runyan, S. et.al.,
Graphics Microsystems. Inc., 19.10.95
- Offenlegungsschrift DE 198 22 662 A1, "Bilddatenorientierte Druckmaschine und Verfahren
zum Betreiben der Bilddatenorientierten Druckmaschine", Dilling, P., MAN Roland Druckmaschinen
AG, 25.11.99
- [HUB] Hübler, A.C., "Zur Struktur der Strahlungsprozesse in autotypisch gerasterten
Druckbildern", Dissertation am Institut für Technologie und Planung Druck, Berlin
1992
1. Verfahren zur Messung der Farbgebung im Rollen-Druck, dadurch gekennzeichnet, dass ein Messkopf oder mehrere Messköpfe eine integrierende Messung des von einer bedruckten
Materialbahn remittierten Lichts in Laufrichtung der Materialbahn ausführt oder ausführen.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Messkopf quer zur Bahnlaufrichtung positionierbar ist.
3. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer der Messung der Zykluszeit des Druckvorgangs oder einem Vielfachen der
Zykluszeit des Druckvorgangs entspricht.
4. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung erfolgt, indem ein Remissionsspektrum der laufenden Bahn erfasst wird
oder mehrere aufeinanderfolgende Remissionsspektren der laufenden Bahn summiert werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung eine densitometrische Messung der laufenden Papierbahn ist oder umfasst
oder mehrere aufeinanderfolgende densitometrische Messungen der laufenden Papierbahn
summiert werden.
6. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Normierung der Messung erfolgt, indem die Messwerte
- durch Referenzwerte dividiert werden und
- durch die Messzeit dividiert werden
- und mit einer Referenzzeit multipliziert werden.
7. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Referenzwerte durch eine Messung des Papierweiss ermittelt werden, bei der die
Messzeit so gewählt wird, dass der dynamische Bereich des Messkopfs weitgehend ausgeschöpft
wird ohne überschritten zu werden, wobei die Referenzzeit die Messzeit dieser Referenzmessung
ist.
8. Verfahren gemäss dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung des Papierweiss am unbedruckten Rand der Papierbahn erfolgt und/oder
in den unbedruckten Bereichen zwischen den Seiten.
9. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Referenzwerte und die Referenzzeit in einem Datenspeicher abgelegt werden und
für ähnliche Produktionen geladen werden können.
10. Vorrichtung zur Messung der Farbgebung im Rollen-Druck, vorzugsweise zur Durchführung
des Messverfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die Vorrichtung umfassend:
a) wenigstens ein Sensorelement zur Aufnahme von Licht, das von einer laufenden, bedruckten
Materialbahn remittiert wird,
b) eine Summier- oder Integriereinrichtung, die mit dem wenigstens ein Sensorelement
verbunden ist, um die Intensität des aufgenommenen Lichts zu ermitteln,
c) und eine Steuerung, die für eine in Laufrichtung der Bahn summierende oder integrierende
Interisitätsmessung des remittierten Lichts die Zeitdauer der Lichtaufnahme und/oder
die Zeitdauer der Summierung oder Integration mittels der Summier- oder Integriereinrichtung
vorgibt.
11. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Sensorelementen zur Bildung eines Spektrometers aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung nicht nur die Zeitdauer einer integrierenden Messung, sondern auch
die Zeitdauer zwischen zwei integrierenden Messungen die aufeinander folgen, in Abhängigkeit
von der Geschwindigkeit der laufenden Bahn vorgibt.
13. Verfahren zur Regelung der Farbdichte im Rollen-Druck,
dadurch gekennzeichnet, dass
- Ist-Werte durch ein Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10 erzeugt werden,
- Soll-Werte aus den Bilddaten berechnet werden, wobei jeweils Integrale des Remissionsspektrums
über die Spalten des Bildes gebildet werden und diese mit der Messfeldfunktion eines
Messkopfes gefaltet werden, oder Soll-Werte aus den gemessenen Ist-Werten von als
gut bezeichneten Seiten gebildet werden,
- die Einstellung der Farbdichte durch Einstellung der Farbzufuhr oder der Feuchtmittelzufuhr
erfolgt.
14. Verfahren gemäss dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
- aus den Bilddaten günstige Messorte bestimmt werden,
- dass die Zahl der Messorte bildabhängig bestimmt wird,
- dass die Reihenfolge und die Häufigkeit, mit der ein Messkopf an einem Messort eine
Messung durchführt, bildabhängig bestimmt wird.
15. Verfahren gemäss einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddaten die separierten und gerasterten Datensätzen für die einzelnen Druckfarben
sind.
16. Verfahren gemäss einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messorte vorzugsweise an Orten vorgenommen wird, an denen die Soll-Wert-Funktion,
bzw. ein Farbauszug der Soll-Wert-Funktion flach verläuft.
17. Verfahren gemäss einem der vier vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an Orten mit hoher Farbabnahme häufig gemessen wird, und an Orten mit geringer Farbabnahme
seltener gemessen wird, dort aber dann mehrere Messungen vorgenommen werden, die gemittelt
werden.
18. Verfahren gemäss einem der fünf vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bildabhängig Gewichtungsparameter für die Stellglieder gebildet werden, anhand derer
die Auswahl der Stellglieder für Korrekturen erfolgt.
19. Vorrichtung zur Regelung der Farbdichte im Rollen-Druck, vorzugsweise zur Durchführung
des Regelungsverfahrens gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Sollwerte aus den Bilddaten berechnet werden.
20. Vorrichtung zur Regelung der Farbdichte im Rollen-Offset-Druck gemäss dem vorhergehenden
Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die zonenbreite Farbzufuhr verstellt wird.
21. Vorrichtung zur Regelung der Farbdichte im Rollen-Offset-Druck gemäss dem vorhergehenden
Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass nur die zonenbreite Farbzufuhr verstellt wird.
22. Vorrichtung zur Regelung der Farbdichte im Rollen-Offset-Druck gemäss einem der zwei
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellelemente zur Verstellung der zonenbreiten Farbzufuhr Farbschrauben sind,
welche auf einen Farbmesserbalken wirken.
23. Vorrichtung zur Regelung der Farbdichte im Rollen-Offset-Druck gemäss einem der zwei
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zonenbreite Feuchtmittelzufuhr verstellt wird.