[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Heften mit wenigstens einer Heftstation,
welche einen Einlaufbereich und einen Auslaufbereich aufweist, sowie einer Transporteinrichtung
zum Heranführen durch den Einlaufbereich einer Anzahl von gefalzten Signaturen an
die Heftstation für eine Heftung der Anzahl von gefalzten Signaturen und zum Wegführen
der gehefteten Anzahl von gefalzten Signaturen von der Heftstation durch den Auslaufbereich.
[0002] Vorrichtungen zum Heften von gefalzten Signaturen bzw. Druckprodukten sind typischerweise
in sogenannten Sammelheftern oder Sammelheftmaschinen vorgesehen. Derartige Sammelhefter,
welche gefalzte Druckprodukte vereinzeln, auf einer Transporteinrichtung, wie beispielsweise
einer Transportkette oder dergleichen, ablegen, sammeln und zusammentragen und sie
sodann einer Heftstation und anschließend gegebenenfalls einer Weiterverarbeitungseinheit,
wie einer Randschneideinrichtung, einer Auslage oder dergleichen, zuführen, sind bekannt.
[0003] Beispielsweise offenbart das Dokument EP 0 916 514 A 1 einen typischen Sammelhefter
mit einer vorderen und einer hinteren Sammelkette als Transporteinrichtung. Von Falzbogenanlegern
werden einzelne Falzbogen oder gefalzte Signaturen aus Stapeln vereinzelt, geöffnet
und auf die Sammelketten abgelegt. Zwischen den Sammelketten ist eine Führungsleiste
angeordnet, deren oberer Abschnitt schneidenförmig ausgebildet ist und deren Gratlinie
die Transport- und Heftlinie festlegt. Zusammen mit der Führungsleiste bilden die
Sammelketten eine im wesentlichen dachförmige Auflage, auf der die Falzbogen oder
gefalzte Signaturen rittlings transportiert werden. Um die auf die Sammelketten abgelegten
Falzbogen auch bei hoher Transportgeschwindigkeit sicher zu erfassen und gleichmäßig
zu belasten, laufen die Sammelketten bzw. deren Mitnehmer vor und hinter der Führungsleiste,
so dass ein abgelegter Falzbogen gleichzeitig an beiden Schenkeln erfasst wird. Die
von den Mitnehmern erfassten Falzbogen werden durch die vordere und die hintere Sammelkette
bis zu einer Heftstation transportiert, in der aufeinanderliegende Falzbogen oder
einer Anzahl von gefalzten Signaturen im Falz mit Hilfe einer Klammer, insbesondere
einer Drahtklammer, geheftet werden. Hierzu dienen oberhalb der Sammelkette angeordnete
Heftköpfe und zwischen den Sammelketten anstelle der Führungsleiste angeordnete Klinscherkästen,
welche die freien Enden der von den Heftköpfen durch die Falzbogen gestochenen Klammern
umbiegen. Danach werden die gehefteten Falzbogen oder gefalzten Signaturen von wenigstens
einer der Sammelketten zur Weiterverarbeitung, beispielsweise für einen Randbeschnitt,
oder zur Auslage weiterbefördert.
[0004] Bislang finden in Sammelheftmaschinen verstellbare Einrichtungen zum Führen von gesammelten
Druckprodukten Anwendung. Bei Maschinen mit durchgehenden Sammelketten, wie verschiedene
gängige Sammelhefter bekannter Hersteller, ist sowohl die Vorderkette als auch die
Hinterkette jeweils in ihrer Höhe, insbesondere in Abhängigkeit der Produktstärke,
verstellbar. Typische eingesetzte Führungselemente können dabei zum Beispiel die Druckprodukte
von oben gegenüber der Blechbahn abstützen, verhindern jedoch nur bedingt ein Abkippen
oder ein Anstoßen der vorlaufenden Druckproduktkanten oder kleiner innenliegender
Kanten, beispielsweise von eingelegten Karten, an die sich gegenläufig zur Heftstation
bewegenden Führungselemente bei. Bei diversen Druckprodukten kann es in der Folge
zu Störungen in Ein- und Auslauf des Heftbereichs durch Stopper, Fehlbogen oder dergleichen
kommen, so dass häufig Stillstandzeiten der Sammelheftmaschine resultieren. Bei durchgehenden
Transporteinrichtungen, insbesondere Sammelketten, ist es darüber hinaus notwendig,
eine höhenverstellbare Kettenführung vorzusehen. Eine Auslenkung der Sammelkette führt
aber häufig zu erhöhtem Verschleiß oder Antriebsproblemen. Im allgemeinen sollte zudem
die Vorderkette der Transporteinrichtung auf einfache Weise entfernbar oder abnehmbar
vom Rest der Maschine sein, damit der Heftbereich dem Bediener auf bequeme Art im
Bedarfsfall zugänglich ist, was durch eine höhenverstellbare Kettenführung erschwert
wird.
[0005] Zur Stabilisierung und/oder Beruhigung des Falzbogen- oder Signaturstromes ist es
allgemein üblich, Rollen oder Rückhaltefedern, welche auf den Rücken der gefalzten
Signaturen wirken und/oder Führungselemente oberhalb der gefalzten Signaturen vorzusehen,
welche das Aufsteigen einer Anzahl von gefalzten Signaturen beim Ein- oder Auslauf
in den Heftbereich verhindern. Des weiteren ist aus dem Dokument US 6,059,093 bekannt,
Luftströmungsabweiser an der Transporteinrichtung derart vorzusehen, dass auch bei
hohen Transportgeschwindigkeiten auf der Transporteinrichtung befindliche Falzbogen
nicht durch Luftströmung aufgeweht, sondern durch Verwirbelung niedergehalten werden
können.
[0006] Gerade kleine gefalzte Signaturen oder eingelegte Karten neigen aber trotz dieser
Maßnahmen zum Anstoßen an Führungen der relativ gegen die Transporteinrichtung bewegbaren
Heftstation und zum Verkippen in freie, der Heftstation vorgeordnete oder nachgeordnete
Bereiche. Die gegenläufige Vorderkante des Heftschlittens kann bei bestimmten Bogenformaten
Bogenteile erfassen und beschädigen. Es können Stopper auftreten.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Falzbogen- oder Signaturlauf im Bereich
der Vorrichtung zum Heften zu verbessern und die Stillstandszeit durch Störungen im
Einund Auslauf des Heftbereichs zu verkürzen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zum Heften mit den Merkmalen
gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
charakterisiert.
[0009] Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung zum Heften mit wenigstens einer Heftstation,
welche einen Einlaufbereich und einen Auslaufbereich aufweist, sowie einer Transporteinrichtung
zum Heranführen durch den Einlaufbereich einer Anzahl von gefalzten Signaturen an
die Heftstation für eine Heftung der Anzahl von gefalzten Signaturen und zum Wegführen
der gehefteten Anzahl von gefalzten Signaturen von der Heftstation durch den Auslaufbereich.
Sie zeichnet sich dadurch aus, dass ein Führungselement zum Abstützen der Anzahl von
gefalzten Signaturen auf dem Transport durch den Einlaufbereich und/oder durch den
Auslaufbereich vorgesehen ist.
[0010] Die nachgeordnete weitere Einrichtung kann dabei eine Auslage, eine Weiterverarbeitungsstation,
wie beispielsweise eine Schneideinrichtung oder bevorzugt ein Klammerkontrollbereich
sein.
[0011] Erfindungsgemäß erfolgt bevorzugt das Abstützen der Anzahl von gefalzten Signaturen
von der Seite der Transporteinrichtung ausgehend durch wenigstens einen Auflagepunkt,
der im wesentlichen im Falzbruch der inneren Signatur der Anzahl von gefalzten Signaturen
liegt. Besonders vorteilhaft ist das Abstützen von der Seite der Transporteinrichtung
durch wenigstens zwei Auflagepunkte, deren Verbindungslinie im wesentlichen parallel
zum Falzbruch der Anzahl von gefalzten Signaturen verläuft, oder durch eine Auflagelinie.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Verbindungslinie oder
Auflagelinie im wesentlichen durch den Falzbruch der Anzahl von gefalzten Signaturen
gebildet. Diese imaginäre (im Fall von Auflagepunkten) oder reelle Auflagelinie fällt
dann in vorteilhafter Weise mit der Heftlinie zusammen.
[0012] Neben dem Verfahren, eine Anzahl von gefalzten Signaturen im Stillstand, also nach
Abbremsung auf Relativgeschwindigkeit im wesentlichen Null an der Heftstation, zu
heften, besteht ein geläufiges Verfahren darin, während der im wesentlichen gleichförmigen
Bewegung der Anzahl von gefalzten Signaturen auf der Transporteinrichtung eine Heftung
vorzunehmen, indem die Heftstation wenigstens teilweise relativ zu der Anzahl von
gefalzten Signaturen mit einer Relativgeschwindigkeit im wesentlichen Null mitbewegt
wird. Es ist dann wenigstens ein Teil der Heftstation relativ zur Transporteinrichtung
derart bewegbar, dass während des Eintreibens wenigstens einer Klammer in die Anzahl
von gefalzten Signaturen die Relativgeschwindigkeit zwischen den Teilen der Heftstation
und der Anzahl von gefalzten Signaturen im wesentlichen Null ist. Bevorzugt führt
die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Heftung im Mitlauf aus, oder in anderen Worten
ausgedrückt, handelt es sich um eine Vorrichtung für das mitlaufende Heften.
[0013] Es ist besonders vorteilhaft, wenn wenigstens ein Auflagepunkt des Führungselementes
mit der Anzahl von gefalzten Signaturen während des Transportes wenigstens abschnittsweise
mit einer Relativgeschwindigkeit von im wesentlichen Null mitbewegbar ist. In anderen
Worten ausgedrückt, umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung damit eine mitlaufende
Heftlinie für das mitlaufende Heften.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem feststehenden beziehungsweise mitlaufenden
Führungselement - je nach zugrunde liegendem Heftverfahren - wird das Abkippen kleinerer
Falzbogen in die oszillierenden Zwischenräume verhindert. Bevorzugt erstreckt sich
deshalb das Führungselement im wesentlichen ganz über den Abschnitt vom Einlauf in
die Heftstation bis zum nachgeordneten Element.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Führungselement wenigstens
teilweise als ein bewegbares Blech und/oder als wenigstens eine Stange und/oder als
wenigstens zwei ineinander geschachtelte, gegeneinander bewegbare Bleche und/oder
als wenigstens zwei ineinander geschachtelte, gegeneinander bewegbare Stangen und/oder
als ein Seil, insbesondere ein Stahlseil ausgeführt. Es ist erfindungsgemäß nur eine
geringe Anzahl von einfachen Führungselementen erforderlich, um der Lauf der Anzahl
von gefalzten Signaturen im Bereich der Heftstation zu verbessern. Durch das Schließen
der Lücken im Heftbereich und Klammerkontrollbereich mittels verschiedenen Elementen,
wie bewegte oder ineinander geschachtelte Bleche, Seile oder Führungselementen über-
oder unterhalb der Heftlinie wird der Produktstrom verbessert.
[0016] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Heften ist mit besonderem Vorteil vorzugsweise
mit einer Sammelmaschine beziehungsweise Zusammentragmaschine kombiniert. Anders ausgedrückt,
erstreckt sich die Transporteinrichtung sich wenigstens abschnittsweise vom einem
der Heftstation vorgeordneten Anleger zur Vereinzelung gefalzter Signaturen und zum
Ablegen der vereinzelten Signaturen auf der Transporteinrichtung für das zusätzlich
Sammeln und Zusammentragen der Anzahl gefalzter Signaturen über die Heftstation bis
zur nachgeordneten weiteren Einrichtung.
[0017] Der Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Hefter erfolgt besonders vorteilhaft
in einem Sammelhefter oder einer Sammelheftmaschine. Ein derartiger erfindungsgemäßer
Sammelhefter zeichnet sich dadurch aus, dass der Sammelhefter wenigstens eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Heften aufweist. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird der Bogenlauf
im Heftbereich des Sammelhefters verbessert. Konstruktionsbedingte Lücken im Heftbereich
des Sammelhefters werden überbrückt.
[0018] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung
werden anhand der nachfolgenden Figuren sowie deren Beschreibungen dargestellt. Es
zeigt im Einzelnen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht des Auslaufbereiches einer Heftstation mit einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heften,
- Figur 2
- eine schematische Ansicht des Einlaufbereiches einer Heftstation mit einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heften,
- Figur 3
- eine schematische Seitenansicht des Heftbereichs mit einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heften in einem Sammelhefter, und
- Figur 4
- eine schematische Ansicht entlang der Heftlinie des Heftbereichs mit einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heften in einem Sammelhefter.
[0019] Die Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht des Auslaufbereiches einer Heftstation
mit einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heften.
In dieser bevorzugten Ausführungsform einer Vorrichtung zum Heften im Mitlauf umfasst
das Führungselement ein mit dem Heftschlitten mitlaufendes, vorzugsweise beschichtetes
Stahlseil, so dass die Führung, Stützung und Lagesicherheit von Druckprodukten im
Heftbereich durch Schließen des oszillierenden Zwischenräume am Heftschlitten verbessert
wird. Das Stahlseil stellt somit eine mitlaufende Heftlinie dar. Im Detail zeigt die
Figur 1 im Auslaufbereich 4 der Heftstation eine hintere Sammelkette 1, welche im
Heftbereich einer gängigen Heftmaschine die Transporteinrichtung für die zu heftenden
Druckprodukte oder die zu heftende Anzahl von gefalzten Signaturen bildet. Die Transporteinrichtung
bewegt sich mit einer Transportgeschwindigkeit v. Die Heftstation umfasst einen Heftschlitten
2 und einen Heftkopf 21, durch welche eine Klammerheftung der vorbeitransportierten
Anzahl von Signaturen vorgenommen wird. Der Heftschlitten 2 ist ein Führungsstück
6 zugeordnet, von dem ausgehend über den Auslaufbereich 4 sich das Seil 5 bis zum
Auslauf des Heftbereichs 9, einem nachgeordneten Element, erstreckt. Am Auslauf des
Heftbereichs 9 ist eine Umlenkrolle 10 aufgenommen, mittels der das Seil 5 aus der
Heftlinie ausgelenkt wird.
[0020] Die Figur 2 ist eine schematische Ansicht des Einlaufbereiches 3 einer Heftstation
mit einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heften.
Im Einlaufbereich 3 der Heftstation wird die Transporteinrichtung durch eine hintere
Sammelkette 1 gebildet, welche sich mit einer Transportgeschwindigkeit v bewegt. Wie
in Figur 1 ist von der Heftstation der Heftschlitten 2 und der Heftkopf 21 gezeigt.
Ausgehend vom Einlauf des Heftbereichs 8, welche eine Umlenkrolle 10 umfasst, erstreckt
sich das Seil 5 entlang der Heftlinie durch den Einlaufbereich 3 bis zu einem dem
Heftschlitten 2 zugeordneten Führungsstück 6.
[0021] In der Figur 3 ist eine schematische Seitenansicht des Heftbereichs mit einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heften in einem Sammelhefter
gezeigt. Im Heftbereich wird die Transporteinrichtung von der hinteren Sammelkette
1 gebildet, welche durch Mitnehmer 13 gruppenweise eine Anzahl von gefalzten Signaturen
100 mit einer im wesentlichen konstanten Transportgeschwindigkeit v an einer Heftstation,
welche einen Heftschlitten 2 und einen Heftkopf 21 aufweist, vorbei befördert. Eine
Anzahl gefalzter Signaturen weist häufig ein kleines Druckprodukt oder eine eingelegte
Karte 101 auf. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt das Heften mit annähernder
Transportgeschwindigkeit v im Mitlauf. Für einen Heftvorgang einer Anzahl von gefalzten
Signaturen 100 führt der Heftschlitten 2 in einem Bereich eine oszillierende Bewegung
w zwischen einem Ausgangpunkt (erstem Extrempunkt) und einem Endpunkt (zweitem Extrempunkt)
aus. Wenn der Heftschlitten 2 entgegen der durch den Transportgeschwindigkeitsvektor
v definierten Richtung bewegt wird, entstehen am Einlaufbereich 3 und Auslaufbereich
4 des Heftschlittens 2 wechselseitig Lücken. Das Seil 5 ist an der vorderen und an
der hinteren Seite des Heftschlittens 2 jeweils in Führungsstücken 6 aufgenommen und
verläuft im wesentlichen entlang der Heftlinie 7. Es bewegt sich mit derselben Geschwindigkeit
wie der Heftschlitten 2. Der Einlauf des Heftbereichs 8 wird typischerweise durch
eine Sattelleiste gebildet, und der Auslauf des Heftbereichs 9 wird typischerweise
durch eine Klammerkontrolleinrichtung gebildet.
[0022] Die Bahn des Seils 5 wird aus der Heftlinie 7 am Anfang des Einlaufbereichs 3 am
Einlauf in den Heftbereich 8 und am Ende des Auslaufbereichs 4 am Auslauf aus dem
Heftbereich 9 mittels im wesentlichen feststehenden Umlenkrollen 10 ausgelenkt und
ist unterhalb der Transporteinrichtung, der hinteren Sammelkette 1 geschlossen. Dazu
sind weitere Umlenkrollen vorgesehen. Das Seil erstreckt sich damit von einem hinteren
Führungsstück 6 am Heftschlitten 2 über den Auslauf 9, über Umlenkrollen zum Einlauf
8 bis zu einem vorderen Führungsstück 6 am Heftschlitten 2. Des weiteren weist die
Vorrichtung ein Spannelement 12 auf, welches mittels einem Rückstellelement für eine
im wesentlichen konstante Seilspannung sorgt und gegebenenfalls auftretende Verstellbewegungen,
insbesondere Seillängenänderungen ausgleicht. Es ist hervorzuheben, dass das gespannte,
durchgehende Seil nicht die Antriebe und Bewegungsabläufe innerhalb der Maschine stört
oder nachteilig beeinflusst.
[0023] Die Figur 4 stellt eine schematische Ansicht entlang der Heftlinie des Heftbereichs
mit einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heften
in einem Sammelhefter dar. Die Anzahl von gefalzten Signaturen 100 wird senkrecht
zur Papierebene mittels eines Mitnehmers 13 rittlings über den Bogenführungsblechen
11 am mitbewegten Heftschlitten 2 vorbeibefördert. Der Falzbruch bildet die Verbindungslinie
der Auflägepunkte beziehungsweise die Auflagelinie auf dem Seil 5, welches entlang
der Heftlinie 7 verläuft.
[0024] Für den Fachmann ist es ebenso möglich, geringfügige Modifikationen und/oder Weiterbildungen
der vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Heften vorzunehmen.
Beispielsweise kann die Bahn des Seiles offen sein: Mit anderen Worten es ist jeweils
im Einlaufbereich und im Auslaufbereich ein Seil vorgesehen, welches gegen ein Rückstellelement
oder Rückzugselement, wie einer Zugfeder, einer Drehfeder, einem gefederten Hebel
oder dergleichen, die Auflagelinie im Einlaufbereich beziehungsweise im Auslaufbereich
bildet. Die Bahn des Seiles kann auch innerhalb des Heftschlittens geschlossen sein,
also gegebenenfalls mittels Umlenkelementen vom vorderen zum hinteren Führungsstück
verlaufen. Das Seil kann auch feststehend ausgeführt sein, wenn eine Auslenkung von
der Heftlinie innerhalb des Schlittens vorgesehen ist. Der Heftschlitten kann dann
eine Relativbewegung zum Seil ausführen.
[0025] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Heften Druckprodukte, Falzbogen oder gefalzte Signaturen vom Seil im wesentlichen
kollisionsfrei unter Vermeidung von Kippen und Anstoßen auf die Höhe des Heftschlittens
beziehungsweise einer dem Heftschlitten nachgelagerten Einrichtung unter Vermeidung
von Beschädigungen befördert werden. Insbesondere wenn Heftschlittenhub oder nachgelagerte
Elemente höhenverstellbar sind werden Höhenunterschiede vor und nach dem Heftschlitten
sowie des Klinscherbereichs selbst durch das erfindungsgemäße Führungselement besser
ausgeglichen. Maschinenstopper und Maschinenausfälle verringern sich, der Produktlauf
ist ruhiger und eine sichere Kontrolle der Klammern ist möglich.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- hintere Sammelkette
- 2
- Heftschlitten
- 3
- Einlaufbereich
- 4
- Auslaufbereich
- 5
- Seil
- 6
- Führungsstück
- 7
- Heftlinie
- 8
- Einlauf des Heftbereichs
- 9
- Auslauf des Heftbereichs
- 10
- Umlenkrolle
- 11
- Bogenführungsblech
- 12
- Spannelement
- 13
- Mitnehmer
- 21
- Heftkopf
- 100
- Anzahl von gefalzten Signaturen
- 101
- kleines Druckprodukt oder eingelegte Karte
- v
- Transportgeschwindigkeitsvektor
- w
- oszillierende Bewegung
1. Vorrichtung zum Heften mit wenigstens einer Heftstation (2), welche einen Einlaufbereich
(3) und einen Auslaufbereich (4) aufweist, sowie einer Transporteinrichtung (1) zum
Heranführen durch den Einlaufbereich (3) einer Anzahl von gefalzten Signaturen (100)
an die Heftstation (2) für eine Heftung der Anzahl von gefalzten Signaturen (100)
und zum Wegführen der gehefteten Anzahl von gefalzten Signaturen (100) von der Heftstation
(2) durch den Auslaufbereich (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Führungselement (5) zum Abstützen der Anzahl von gefalzten Signaturen (100) auf
dem Transport durch den Einlaufbereich (3) und/oder durch den Auslaufbereich (4) vorgesehen
ist.
2. Vorrichtung zum Heften gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abstützen von der Seite der Transporteinrichtung ausgehend durch wenigstens einen
Auflagepunkt, der im wesentlichen im Falzbruch der inneren Signatur der Anzahl von
gefalzten Signaturen (100) liegt, erfolgt.
3. Vorrichtung zum Heften gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abstützen von der Seite der Transporteinrichtung durch wenigstens zwei Auflagepunkte
erfolgt, deren Verbindungslinie im wesentlichen parallel zum Falzbruch der Anzahl
von gefalzten Signaturen (100) verläuft, oder durch eine Auflagelinie erfolgt.
4. Vorrichtung zum Heften gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungslinie oder Auflagelinie im wesentlichen durch den Falzbruch der Anzahl
von gefalzten Signaturen (100) gebildet wird.
5. Vorrichtung zum Heften gemäß einem der oberen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungselement (5) sich im wesentlichen ganz über den Abschnitt vom Einlauf
(8) bis zum Auslauf (9) erstreckt.
6. Vorrichtung zum Heften gemäß einem der oberen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Teil der Heftstation relativ zur Transporteinrichtung derart bewegbar
ist, dass während des Eintreibens wenigstens einer Klammer in die Anzahl von gefalzten
Signaturen die Relativgeschwindigkeit zwischen den Teilen der Heftstation und der
mit der Transporteinrichtung bewegten (v) Anzahl von gefalzten Signaturen (100) im
wesentlichen Null ist.
7. Vorrichtung zum Heften gemäß einem der oberen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Auflagepunkt des Führungselementes (5) mit der Anzahl von gefalzten
Signaturen (100) während des Transportes wenigstens abschnittsweise mit einer Relativgeschwindigkeit
von im wesentlichen Null mitbewegbar ist.
8. Vorrichtung zum Heften gemäß einem der oberen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungselement (5) wenigstens teilweise als ein bewegbares Blech und/oder wenigstens
eine Stange und/oder als wenigstens zwei ineinander geschachtelte, gegeneinander bewegbare
Bleche und/oder als wenigstens zwei ineinander geschachtelte, gegeneinander bewegbare
Stangen und/oder als ein Seil, insbesondere ein Stahlseil, ausgeführt ist.
9. Vorrichtung zum Heften gemäß einem der oberen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinrichtung (1) sich wenigstens abschnittsweise vom einem der Heftstation
vorgeordneten Anleger zur Vereinzelung gefalzter Signaturen (100) und zum Ablegen
der vereinzelten Signaturen (100) auf der Transporteinrichtung (1) für das zusätzlich
Sammeln und Zusammentragen der Anzahl gefalzter Signaturen (100) über die Heftstation
(2) bis zur nachgeordneten weiteren Einrichtung (9) erstreckt.
10. Sammelhefter,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sammelhefter wenigstens eine Vorrichtung zum Heften gemäß einem der oberen Ansprüche
aufweist.