[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig mit mindestens
einem Tragwerk, das sich zwischen den Auflagern an einem Kabel abstützt, welches als
Hilftragwerk seitlich bzw. unter dem Tragwerk angeordnet ist. Das Kabel wird auch
als Unterspannung bezeichnet. Üblicherweise ist zu beiden Seiten der Fahrtreppe bzw.
des Fahrsteiges ein Tragwerk vorhanden.
[0002] Solch eine Fahrtreppe bzw. ein Fahrsteig ist aus der EP866019 A1 bekannt. Durch die
Unterspannung kann das Tragwerk längere Spannweiten überbrücken, bzw. es kann bei
gleicher Spannweite schwächer dimensioniert werden, so dass die Fahrtreppe bzw. der
Fahrsteig schlanker wirkt.
[0003] Nachteilig ist bei dieser bekannten Konstruktion, dass sich das Kabel dehnt, wenn
sich das Tragwerk infolge einer Belastung durchbiegt und sich dadurch stärker an dem
Kabel abstützt, sodass es dem Durchbiegen nicht ausreichend entgegenwirkt. Solch ein
Durchbiegen ist aber nur in geringem Ausmaß zulässig, weil es sonst leicht zu Störungen
in der Mechanik der Fahrtreppe bzw. des Fahrsteiges kommt.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fahrtreppe bzw. einen Fahrsteig der
eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass die Tragwirkung der gesamten Konstruktion
erhöht wird, d.h. sich unter Belastung weniger durchbiegt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Fahrtreppe bzw. einen Fahrsteig der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass im Bereich der Auflager jeweils ein Hebel
vorgesehen ist, der am Tragwerk drehbar gelagert ist, der sich mit einem Arm gleitend
am Bauwerk abstützt und an dessen anderen Arm das Kabel befestigt ist, so dass das
Kabel bei zunehmender Belastung (Nutzlast) zusätzlich gespannt wird, und dadurch die
Tragwirkung zunimmt.
[0006] Dadurch, dass das Kabel stärker gespannt wird, wenn das Tragwerk belastet wird, wird
die Spannung im Kabel erhöht, so dass das Haupttragwerk in den Unterstützungspunkten
relativ angehoben wird.
[0007] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachstehenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Zeichnung hervor. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Fahrsteig von der Seite, und
Fig. 2 ein Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1.
[0008] Der Fahrsteig verbindet ein erstes Stockwerk mit einem zweiten Stockwerk. Er liegt
über Auflager (nicht dargestellt) an den jeweiligen Geschoßdecken 10 bzw. 11 auf.
Seitlich wird der Fahrsteig durch Balustraden 12, 13, zum Beispiel aus Glas, begrenzt,
die oben einen Handlauf 14, 15 tragen. Zu beiden Seiten des Fahrsteigs befindet sich
wie üblich ein Tragwerk 16, das als Fachwerk mit Obergurt 5 und Untergurt 6 ausgebildet
ist. An den Enden des Tragwerks ist jeweils am Punkt 1 ein Hebel 2 gelagert, und zwar
am Untergurt 6 oder in dessen Nähe. Dieser Hebel 2 stützt sich über ein Gleitlager
17, das als Dämpfungsplatte ausgebildet sein kann, an der jeweiligen Geschoßdecke
10 bzw. 11 ab. Am anderen Ende des Hebels 2 ist jeweils ein Ende eines Kabels 3 befestigt,
das an den Unterstützungspunkten 4 mit dem Tragwerk 16 verbunden ist. Dieses Kabel
3 dient als Unterspannung.
[0009] Die vorliegende Erfindung funktioniert wie folgt: wenn der Fahrsteig stark belastet
ist, beginnt sich das Tragwerk 16 durchzubiegen. Diesem Durchbiegen wirkt das Kabel
3 entgegen, auf dem sich das Tragwerk 16 an den Unterstützungspunkten 4 abstützt.
Das Kabel 3 wird dadurch zusätzlich belastet, so dass es sich etwas dehnt. Infolge
der Durchbiegung des Tragwerks 16 dehnt sich der Untergurt 6, und es verkürzt sich
der Obergurt 5. Die Punkte 1, die am Untergurt 6 liegen, wandern daher etwas auseinander,
das heißt jeweils in Richtung auf die benachbarte Geschoßdecke 10 bzw. 11 zu. Die
unteren Enden der Hebel 2 gleiten dadurch in den Gleitlagern 17 etwas nach unten,
und die beiden Hebel 2 drehen sich so, dass deren obere Enden sich stärker in Richtung
zur jeweiligen Geschoßdecke 10 bzw. 11 bewegen als die Punkte 1. Dadurch wird das
Kabel 3 gespannt, wodurch dann in den Unterstützungspunkten eine zusätzliche Unterstützugskraft
ΔFu wirkt.
[0010] Insgesamt sind vier derartige Hebel 2 vorhanden, jeweils zwei zu beiden Seiten des
Fahrsteiges am oberen und am unteren Ende. Die Konstruktion kann durch Diagonalstreben
18 (siehe Fig. 2) seitlich stabilisiert werden.
1. Fahrtreppe oder Fahrsteig mit mindestens einem Tragwerk (16), das sich zwischen den
Auflagern an einem Kabel (3) abstützt, welches seitlich bzw. unter dem Tragwerk (16)
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Auflager jeweils ein Hebel (2) vorgesehen ist, der am Tragwerk (16)
drehbar gelagert ist, der sich mit einem Arm gleitend am Bauwerk abstützt und an dessen
anderen Arm das Kabel (3) befestigt ist, so dass das Kabel (3) bei zunehmender Last
zusätzlich gespannt wird und die Tragwirkung erhöht und die Durchbiegung reduziert.