[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer Gegenstromwaschmaschine,
bei dem die Wäsche in einer Anzahl von in einer Förderrichtung gesehen aufeinanderfolgenden
Arbeitskammern jeweils einem dieser zugeordneten Behandlungsschritt unterzogen wird,
wobei die dazu herangezogene Waschflotte im Gegenstrom zur Wäsche durch die Arbeitskammern
geführt wird, und wobei während eines Behandlungsschritts die dazu vorgesehene Arbeitskammer
um eine Rotationsachse reversierend geschwenkt wird. Sie betrifft weiterhin eine zur
Durchführung des Verfahrens geeignete Gegenstromwaschmaschine.
[0002] Beim industriellen Waschen von Wäsche, bei dem einerseits eine vergleichsweise große
Menge an Waschgut zu behandeln ist, wobei andererseits auch vergleichsweise komplexe
Verunreinigungen sicher aus dem Waschgut entfernt werden sollen, kann eine sogenannte
Gegenstromwaschmaschine zum Einsatz kommen. Eine derartige Gegenstromwaschmaschine,
wie sie beispielsweise aus der DE 198 12 386 A1 bekannt ist, umfaßt üblicherweise
eine Anzahl von in einer Förderrichtung für die Wäsche aufeinanderfolgenden Arbeitskammern.
Diese Arbeitskammern, die um eine gemeinsame Rotationsachse schwenkbar sind, sind
jeweils zur Aufnahme einer bestimmten Wäschemenge und zur Durchführung eines kammerspezifischen
Behandlungsschritts, wie beispielsweise einer Vorwäsche, einer Hauptwäsche oder einer
Spülung, ausgelegt. Beim Waschvorgang werden die Arbeitskammern um ihre gemeinsame
Rotationsachse reversierend geschwenkt, d. h. in einem Winkel von weniger als 360°,
beispielsweise um 300°, gedreht. Bei dieser reversierenden Schwenkbewegung, wird,
unterstützt durch an der jeweiligen Kammerwand angeordnete Mitnehmerrippen, die Wäsche
intensiv in der Waschflotte bewegt.
[0003] Nach Ablauf eines derartigen Waschzyklus wird die Wäsche jeweils in die in Förderrichtung
für die Wäsche gesehen nächstfolgende Arbeitskammer verbracht. Dazu kann die Gegenstromwaschmaschine
eine die Arbeitskammern durchlaufende Förderwendel umfassen. Zum Weitertransport der
Wäsche werden dabei die Arbeitskammern um eine volle Drehung, d. h. um einen Winkel
von mehr als 360°, um ihre Rotationsachse gedreht, wobei die Transporteinrichtung
den Weitertransport der Wäsche in die nächstfolgende Arbeitskammer bewirkt. Dabei
sind die in Förderrichtung der Wäsche gesehen ersten Arbeitskammern üblicherweise
als Vorwaschkammern, die nachfolgenden Arbeitskammern als Waschkammern und die in
Förderrichtung gesehen letzten Arbeitskammern als Spülkammern ausgebildet.
[0004] Die Waschflotte wird bei einer derartigen Gegenstromwaschmaschine üblicherweise entgegen
der Förderrichtung der Wäsche durch die Arbeitskammern geführt. Dazu wird die Waschflotte
am Ausgabeende für die Wäsche in die Gegenstromwaschmaschine eingespeist und strömt
durch Lochungen in der Transporteinrichtung entgegen der Förderrichtung der Wäsche
durch die Arbeitskammern. An der als Aufgabeende für die Wäsche bezeichneten Einspeisstelle
für die Wäsche wird die Waschflotte dann wieder abgezogen. Durch ein derartiges Gegenstromprinzip
kommt die Wäsche während ihres Transports durch die Gegenstromwaschmaschine mit zunehmend
sauberer Waschflotte in Kontakt.
[0005] Gerade bei der Auslegung einer derartigen Gegenstromwaschmaschine für die Behandlung
vergleichsweise stark verschmutzter, beispielsweise verölter, Wäsche ist eine besonders
hohe Wasch- und Spülleistung ein Auslegungsziel. Dabei ist wünschenswert, im Sinne
einer besonders hohen Wasch- und Spülleistung ein zuverlässiges Waschergebnis bei
möglichst geringem Einsatz von Waschwasser und von Detergenzien zu erreichen.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Waschen von Wäsche
in einer Gegenstromwaschmaschine der oben genannten Art anzugeben, mit dem eine besonders
hohe Wasch- und Spülleistung und damit insbesondere ein vergleichsweise geringer Wasserbedarf
erreichbar ist. Zudem soll eine für die Durchführung des Verfahrens besonders geeignete
Gegenstromwaschmaschine angegeben werden.
[0007] Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
jedem Schwenkzyklus jeweils ein Teil der in dieser Arbeitskammer befindlichen Waschflotte
abgetrennt oder abgeschöpft, über die Schwenkbewegung der Arbeitskammer in einen oberen
Raumbereich dieser Arbeitskammer verbracht und von dort aus wieder der verbliebenen
Waschflotte zugemischt wird.
[0008] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß für eine besonders hohe Wasch-
oder Spülleistung die in der jeweiligen Arbeitskammer zur Verfügung stehende Flotte
zu einem besonders hohen Grad ausgenutzt werden sollte. Daher sollten die an der zu
waschenden Wäsche anhaftenden Verschmutzungen mit besonders hoher Wirksamkeit von
der Wäsche gelöst und in die Waschflotte hineingebracht oder hineinemulgiert werden.
Eine hohe Transferrate der Verschmutzungen in die Waschflotte hinein ist dabei grundsätzlich
durch die Bereitstellung einer vergleichsweise hohen Menge an Waschflotte, also einer
vergleichsweise großen Wassermenge, möglich. Um aber auch bei einer vergleichsweise
geringeren Wassermenge eine hohe Transferrate beim Ablösen der Verschmutzungen von
der Wäsche und ihrer Einbringung in die Waschflotte zu erreichen, sollte eine vergleichsweise
hohe Differenzgeschwindigkeit zwischen Waschwasser und Wäschefasern bereitgestellt
werden, da eine derartig hohe Differenzgeschwindigkeit infolge der Scherwirkung des
an der Faser vorbeiströmenden Wassers in Verbindung mit Detergenzien eine besonders
günstige Ablösung der Verschmutzungen von der jeweiligen Faser bewirkt. Eine vergleichsweise
hohe Differenzgeschwindigkeit zwischen Wäsche und Wasser wird bei bestehenden Anlagen
bereits dadurch erreicht, daß über die Mitnehmer die Wäsche innerhalb der jeweiligen
Arbeitskammer aus der Waschflotte herausgehoben und aus erhöhter Position in die Waschflotte
zurückgeworfen wird. Eine zusätzliche Erhöhung der mechanischen Beiträge bei der Waschwirkung
wird nunmehr erreicht, indem zusätzlich noch in der jeweiligen Arbeitskammer ein Teil
der Flotte in eine Position oberhalb der zu behandelnden Wäsche befördert und von
dort unter Nutzung der gravitationsbedingten Beschleunigung auf die zu behandelnde
Wäsche geschüttet wird.
[0009] Eine derartige Steigerung des Wirkungsgrads oder der Spülleistung kann sowohl in
zum eigentlichen Waschen der Wäsche vorgesehenen Arbeitskammern, also in Vorwasch-
oder Waschkammern, als auch in zum Spülen der Wäsche ausgelegten Arbeitskammern oder
Spülkammern vorgesehen sein. Die als Waschkammern vorgesehenen Arbeitskammern sind
bei einer Gegenstromwaschmaschine möglicherweise doppelwandig ausgeführt, wobei ein
zwischen einer inneren, gelochten Trommelwand und einer diese umgebenden Außenwand
der jeweiligen Arbeitskammer vorhandener Zwischenraum üblicherweise zur Bespeisung
der Waschflotte mit Detergenzien oder anderen Medien oder auch zum Abführen verbrauchter
Bestandteile der Waschflotte vorgesehen ist. Bei einer derartigen doppelwandig ausgestalteten
Arbeitskammer ist die nunmehr vorgesehene Erhöhung der Waschleistung auf besonders
günstige Weise erreichbar, indem in vorteilhafter Ausgestaltung der Teil der Waschflotte
in einer Anzahl von zwischen der gelochten inneren Trommelwand und der diese umgebenden
Außenwand angeordneten Schöpftasche zwischengespeichert wird.
[0010] Bei einer möglicherweise einwandig ausgeführten, als Spülkammer ausgelegten Arbeitskammer
erfolgt die Zwischenspeicherung des Teils der Waschflotte hingegen zweckmäßigerweise
in einer Anzahl von außerhalb der Trommelwand angeordneten Schöpftaschen.
[0011] Bezüglich der für die Durchführung des Verfahrens besonders geeigneten Gegenstromwaschmaschine
wird die genannte Aufgabe gelöst, indem zumindest eine Arbeitskammer eine Anzahl von
Schöpftaschen aufweist, die waschflottenseitig mit dem Innenraum der jeweiligen Arbeitskammer
derart kommunizieren, daß in einer Ausgangsstellung ein Teil der in dieser Arbeitskammer
befindlichen Waschflotte in die jeweilige Schöpftasche überströmt, in dieser Schöpftasche
über die Schwenkbewegung der Arbeitskammer in einen oberen Raumbereich der Arbeitskammer
gefördert wird und von dort aus wieder in den Innenraum der Arbeitskammer zurückströmt.
[0012] Durch eine derartige Ausgestaltung wird während eines Waschzyklus, also während des
reversierenden Hin- und Herschwenkens der jeweiligen Arbeitskammer, eine Zwischenspeicherung
eines Teils der Waschflotte in einer Schöpftasche ermöglicht. Infolge der weiteren
Verschwenkung der Arbeitskammer gelangt der in der Schöpftasche zwischengespeicherte
Teil der Waschflotte in eine gegenüber der Wäsche erhöhte Position und ergießt sich
von dort aus unter entsprechender Geschwindigkeitszunahme aufgrund der Gravitation
auf die in der Arbeitskammer befindliche Wäsche.
[0013] Für einen besonders günstigen Gießeffekt sind die Schöpftaschen dabei vorteilhafterweise
jeweils an der Außenseite einer die zugeordnete Arbeitskammer definierenden Trommelwand
angeordnet. Um ein zuverlässiges Überströmen des Teils der Waschflotte in die Schöpftasche
hinein und aus dieser wieder heraus sicherzustellen, ist in weiterer oder alternativer
vorteilhafter Ausgestaltung ein der jeweiligen Schöpftasche und der zugeordneten Arbeitskammer
gemeinsames Zwischenwandelement großflächig, vorzugsweise im wesentlichen vollständig,
als Lochblech ausgebildet. Durch eine derartige Ausgestaltung ist insbesondere gewährleistet,
daß über die Lochungen im Lochblech ein großflächiger bedarfsweiser Übertritt der
Waschflotte von der Arbeitskammer in die Schöpftasche und zurück ermöglicht ist. Andererseits
gewährleistet das Lochblech eine hinreichende Stabilität, so daß die zu waschende
Wäsche zuverlässig im Innenraum der jeweiligen Arbeitskammer zurückgehalten ist.
[0014] Eine als Waschkammer ausgebildete Arbeitskammer kann ohnehin bereits eine Doppelwandstruktur
mit einer den Innenraum der Arbeitskammer begrenzenden, durchgehend als Lochwand ausgebildeten
Trommelwand und mit einer diese umschließenden Außenwand aufweisen. Bei einer derartigen
Arbeitskammer ist die Bereitstellung der Schöpftaschen auf besonders einfache Weise
ermöglicht, indem in vorteilhafter Weiterbildung im von der jeweiligen Trommelwand
und der sie umgebenden Außenwand gebildeten Zwischenraum zur Bildung der Schöpftaschen
eine Anzahl von Kammerblechen angeordnet sind.
[0015] Das quantitative Ausmaß des über die Schöpftaschen zusätzlich erreichbaren Waschbeitrags
oder der auf die Schöpftaschen rückführbaren Steigerungen im Wirkungsgrad oder der
Waschleistung sind im wesentlichen bedingt durch die geometrischen Abmessungen der
Schöpftaschen, insbesondere im Vergleich zu den Abmessungen der Arbeitskammern und
zu den üblichen Betriebsbedingungen bei der Behandlung der Waschflotte, insbesondere
durch deren Strömungsrate. Eine besonders weitreichende Wirkungsgradsteigerung ist
dabei erreichbar, indem in vorteilhafter Ausgestaltung einer Arbeitskammer über deren
Umfang verteilt etwa acht bis zwölf, vorzugsweise zehn, Schöpftaschen zugeordnet sind.
Die oder jede Schöpftasche ist dabei zweckmäßigerweise in Umfangsrichtung der zugeordneten
Arbeitskammer gesehen von einem Paar von Kammerblechen begrenzt, die bezogen auf einen
durch die Rotationsachse vorgegebenen Scheitelpunkt einen Öffnungswinkel von 10° bis
20°, vorzugsweise von etwa 15°, bilden. Die Schöpftaschen sind dabei, in Ruheposition
der zugeordneten Arbeitskammer gesehen, vorteilhafterweise im wesentlichen in deren
unterem Außenbereich angeordnet.
[0016] Der Weitertransport der Wäsche von einer Arbeitskammer in die in Förderrichtung gesehen
nächstfolgende Arbeitskammer kann durch beliebige dazu geeignete Mittel erfolgen.
Vorteilhafterweise ist jedoch für den Weitertransport der Wäsche eine die Arbeitskammern
sequentiell durchlaufende Transportwendel vorgesehen.
[0017] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch das
durch die Schöpftaschen ermöglichte Anheben eines Teils der Waschflotte auf eine Position
oberhalb der Wäsche und das anschließende Ergießen dieses Teils der Waschflotte auf
die Wäsche ein zusätzlicher Beitrag zur Differenzgeschwindigkeit zwischen Waschflotte
und Wäsche bereitgestellt ist. Dadurch ist der mechanische Beitrag zum Waschergebnis,
also die Ablösung von Verunreinigungen von den Fasern infolge einer Scherwirkung durch
vorbeiströmende Waschflotte, im Vergleich zu bekannten Gegenstromwaschanlagen deutlich
erhöht. Insbesondere kann der zwischenzeitlich angehobenen und von erhöhter Position
auf die Wäsche gegossenen Waschflotte ein neuer, radialer Geschwindigkeitsbeitrag
zugeordnet werden, der bei geeigneter geometrischer Ausgestaltung im Vergleich zum
vorherrschenden, axialen Geschwindigkeitsbeitrag effektiv vergrößert, beispielsweise
um einen Faktor 6 bis 8 gesteigert, ist. Je nach Verschmutzungsgrad und -art der zu
waschenden Wäsche und nach Zusammensetzung und Menge der eingesetzten Waschflotte
kann sich infolgedessen eine Verstärkung der Wasch- oder Spülleistung um bis zu 60%
mit allen daraus resultierenden Einsparmöglichkeiten, beispielsweise für das eingesetzte
Waschwasser, ergeben.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Gegenstromwaschmaschine,
- Fig. 2
- im Querschnitt eine als Waschkammer ausgebildete Arbeitskammer der Gegenstromwaschmaschine
nach Fig. 1, und
- Fig. 3
- im Querschnitt eine als Spülkammer ausgebildete Arbeitskammer der Gegenstromwaschmaschine
nach Fig. 1.
[0019] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit den selben Bezugszeichen versehen.
[0020] Die Gegenstromwaschmaschine 1 nach Fig. 1 umfaßt im Ausführungsbeispiel dreizehn
Arbeitskammern 2, die in einer durch den Pfeil 4 symbolisierten Förderrichtung x für
Wäsche aufeinanderfolgend angeordnet sind. Die in Förderrichtung x gesehen ersten
Arbeitskammern 2 sind dabei im Ausführungsbeispiel als Vorwaschkammern 6 ausgebildet.
Die in Förderrichtung x gesehen darauffolgenden sieben weiteren Arbeitskammern 2 sind
hingegen als eigentliche Waschkammern 8 ausgebildet und bilden die Waschzone der Gegenstromwaschmaschine
1. An diese schließen sich in Förderrichtung x gesehen die letzten drei als Spülkammern
10 ausgestalteten Arbeitskammern 2 an, die die Spülzone der Gegenstromwaschmaschine
1 bilden. Abweichend von dieser Ausgestaltung kann selbstverständlich auch eine beliebige,
zweckmäßige andere Anzahl von Arbeitskammern 2 gewählt sein.
[0021] Die Arbeitskammern 2 sind im Ausführungsbeispiel jeweils im wesentlichen zylinderartig
ausgebildet und um eine gemeinsame Rotationsachse 12 schwenkbar. In den Arbeitskammern
2 ist eine diese durchlaufende, im Ausführungsbeispiel lediglich angedeutete Transportwendel
14 - auch als archimedische Schraube bezeichnet - fest angeordnet, die sich bei einer
Rotation der Arbeitskammern 2 mit diesen mitdreht. An der Aufgabe der Gegenstromwaschmaschine
1 ist ferner ein Einfülltrichter 16 angeordnet, über den zu waschende Wäsche in die
in der Förderrichtung x gesehen erste Arbeitskammer 2 einbringbar ist. Am entgegengesetzten
Ende der Gegenstromwaschmaschine 1 ist die vollständig behandelte Wäsche wieder entnehmbar.
Weiterhin sind an der Gegenstromwaschmaschine 1 geeignete, im Ausführungsbeispiel
lediglich angedeutete Zu- und Abführleitungen für Medien, Dampf oder Waschflotte angeordnet.
[0022] Beim Betrieb der Gegenstromwaschmaschine 1 wird Wäsche über den Einfülltrichter 16
in die in Förderrichtung x gesehen erste Arbeitskammer 2 eingespeist. In jeder Arbeitskammer
2 wird während eines Waschzyklus ein an die jeweilige Arbeitskammer 2 angepaßter Behandlungsschritt
der darin befindlichen Wäsche vorgenommen, wobei in den Vorwaschkammern 6 eine Vorwäsche,
in den Waschkammern 8 die Hauptwäsche und in den Spülkammern 10 eine Spülung der Wäsche
erfolgt. Während des jeweiligen Waschzyklus werden die Arbeitskammern 2 um ihre gemeinsame
Rotationsachse 12 reversierend hin- und hergeschwenkt, wobei beim Verschwenken ein
Winkelbereich zwischen 270° und 340° abgedeckt wird. Bei diesem schaukelartig reversierenden
Schwenken der Arbeitskammern 2 wird die darin befindliche Wäsche gegenüber der in
der jeweiligen Arbeitskammer 2 ebenfalls befindlichen Waschflotte in relativer Bewegung
gehalten, so daß einerseits eine gute Durchmischung von Wäsche und Waschflotte und
andererseits eine Differenzgeschwindigkeit zwischen Wäsche und Waschflotte aufrechterhalten
ist. Das Waschergebnis in der jeweiligen Arbeitskammer 2 wird dabei einerseits durch
die gewählten Betriebsbedingungen, also beispielsweise durch die dort eingestellte
Temperatur und durch die chemische Zusammensetzung der zum Einsatz kommenden Detergenzien,
mitbestimmt. Andererseits wird das Waschergebnis aber auch allein durch mechanische
Effekte, nämlich durch eine Scherwirkung des an den Wäschefasern vorbeiströmenden
Wassers der Waschflotte auf die an den Wäschefasern anhaftenden Verunreinigungen,
mit beeinflußt.
[0023] Für ein gutes Waschergebnis ist unter anderem vorgesehen, bei vergleichsweise geringem
Wassergehalt durch Stauchen und Kneten der zu waschenden Wäsche eine vergleichsweise
hohe Differenzgeschwindigkeit zwischen der Wäsche und der Waschflotte aufrecht zu
erhalten. Um dies zu begünstigen, sind im Innenbereich jeder Arbeitskammer 2, wie
dies im Ausführungsbeispiel lediglich beispielhaft für eine der Waschkammern 8 dargestellt
ist, Mitnehmerrippen 18 angeordnet. Diese heben beim Verschwenken der jeweiligen Arbeitskammer
2 die darin befindliche Wäsche aus der Waschflotte heraus und lassen sie von vergleichsweise
erhöhter Position wieder in die Waschflotte hineinstürzen, wobei sich eine erhebliche
Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Wäsche und Waschflotte ergibt.
[0024] Nach Beendigung eines Waschzyklus, also nach der Durchführung der turnusgemäß vorgesehenen
Anzahl reversierender Schwenkbewegungen, wird eine volle Drehung, also um 360°, der
Arbeitskammern 2 um ihre Rotationsachse 12 vorgenommen. Bei dieser Drehung bewirkt
die mit den Arbeitskammern 2 fest verbundene Transportwendel 14, daß die Wäsche aus
jeder der Arbeitskammern 2 in die jeweils in Förderrichtung x gesehen nachfolgende
Arbeitskammer 2 verbracht wird.
[0025] Um den mechanischen Beitrag zur Waschwirkung noch weiter zu steigern und damit die
Wasch- oder Spülleistung bei vergleichsweise geringem Wasserbedarf noch weiter zu
erhöhen, ist eine Anzahl der Arbeitskammern 2 mit in ihrem Außenbereich angeordneten
Schöpftaschen 20, 22 für die Waschflotte versehen. Im Ausführungsbeispiel nach Fig.
1 sind dabei aus Übersichtsgründen lediglich für zwei Arbeitskammern 2 Schöpftaschen
20, 22 gezeigt. Derartige Schöpftaschen 20, 22 können jedoch auch an mehreren, insbesondere
an allen Arbeitskammern 2 angeordnet sein.
[0026] Einer als Waschkammer 8 ausgestalteten Arbeitskammer 2 sind dabei die Schöpftaschen
20 zugeordnet, wie dies im Querschnitt in Fig. 2 erkennbar ist. Die als Waschkammer
8 ausgebildete Arbeitskammer 2 umfaßt in der Art einer doppelwandigen Ausgestaltung
eine innere, zylindermantelartig ausgebildete Trommelwand 30, die den Innenraum der
Waschkammer 8 begrenzt. Die Trommelwand 30 ist unter Bildung eines Zwischenraums 32
von einer sie umschließenden, ebenfalls im wesentlichen zylindermantelförmig ausgebildeten
feststehenden Außenwand 34 umgeben. Der Zwischenraum 32 ist dabei zur bedarfsweisen
Beaufschlagung des Innenraums der Waschkammer 8 mit Medien oder Detergenzien oder
zum Abführen verbrauchter Waschflotte aus dem Innenraum der Waschkammer 8 vorgesehen.
Um dabei eine Kommunikation des Zwischenraums 32 mit dem Innenraum der Waschkammer
8 zu ermöglichen, ist die Trommelwand 30 im wesentlichen durchgehend als Lochwand
ausgebildet. Die dadurch gebildete, in Fig. 2 aus Übersichtsgründen lediglich für
eine der Schöpftaschen 2 angedeutete Lochung 31 ermöglicht ein flächiges Überströmen
von Medien aus dem Zwischenraum 32 in den Innenraum der Waschkammer 8 und zurück,
wobei die Wäsche zuverlässig im Innenraum der Waschkammer 8 zurückgehalten ist.
[0027] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sind, in Ruheposition der zugeordneten Arbeitskammer
2 gesehen, im wesentlichen in deren unterem Außenbereich zehn Schöpftaschen 20 angeordnet.
Die Schöpftaschen 20 sind dabei im Zwischenraum 32 angeordnet und werden einerseits
von der Außenwand 34 und der Trommelwand 30 und andererseits, in Umfangsrichtung der
Arbeitskammer 2 gesehen, durch im Zwischenraum 32 angeordnete Kammerbleche 36 begrenzt.
Die Kammerbleche 36 sind dabei in Umfangsrichtung der Arbeitskammer 2 derart positioniert,
daß sie bezogen auf einen durch die Rotationsachse 12 vorgegebenen Scheitelpunkt einen
Öffnungswinkel
α von etwa 15° bilden. Durch die als Lochwand ausgebildete Trommelwand 30 kommunizieren
die Schöpftaschen 20 somit großflächig mit dem Innenraum der jeweiligen Waschkammer
8.
[0028] In Fig. 2a ist die Waschkammer 8 in ihrer Ruheposition gezeigt. In dieser Position
liegt die Wäsche 40 im wesentlichen im Bodenbereich der Waschkammer 8 an. Aufgrund
der Lochung 31 der Trommelwand 30 strömt zudem ein Teil der Waschflotte in einige
oder jede der Schöpftaschen 20, wie dies in Fig. 2a durch die Schraffur dargestellt
ist. Im weiteren Verlauf des jeweiligen Waschzyklus wird die Waschkammer 8 um die
Rotationsachse 12 verschwenkt, so daß der in einigen der Schöpftaschen 20 abgeschiedene
Teil der Waschflotte auf eine im Vergleich zur Wäsche 40 erhöhte Position in der Waschkammer
8 gefördert wird. Dies ist in Fig. 2b schematisch anhand einer um die Rotationsachse
12 verdrehten Darstellung der Waschkammer 8 gezeigt, wobei eine ebenfalls erfolgende
Bewegung der Wäsche 40 aufgrund der Mitnehmerrippen 18 aus Übersichtsgründen nur angedeutet
ist. Der durch das Verschwenken der Waschkammer 8 in eine im Vergleich zur Wäsche
40 erhöhte Position geförderte Teil der Waschflotte strömt in dieser Position nunmehr
wieder aus den jeweiligen Schöpftaschen 20 aus, wie dies durch die Pfeile 42 symbolisiert
ist. Dieser ausströmende Teil der Waschflotte erfährt gravitationsbedingt eine Beschleunigung
und trifft schließlich mit vergleichsweise hoher Geschwindigkeit auf die in der Waschkammer
8 befindliche Wäsche 40 auf. Dadurch stellt sich eine vergleichsweise hohe Differenzgeschwindigkeit
zwischen dem aus den Schöpftaschen 20 abströmenden Teil der Waschflotte und der Wäsche
40 ein, so daß ein besonders wirksamer Wascheffekt erzielt ist.
[0029] Nach einem gleichartigen Wirkungsprinzip wird auch in den Spülkammern 10 ein Teil
der Waschflotte beim Verschwenken abgetrennt und in eine im Vergleich zur Wäsche 40
erhöhte Position gefördert. Wie aus den Figuren 3a und 3b erkennbar, ist die Spülkammer
10 jedoch grundsätzlich lediglich einwandig mit einer Außenwand 50 ausgestaltet. An
dieser sind in der Art einer äußerlichen Anbringung im Ausführungsbeispiel zehn externe
Schöpftaschen 22 angeordnet. Diese sind jeweils nach außen hin durch eine Außenwand
52 und in Umfangsrichtung der Spülkammer 10 durch Kammerbleche 54 begrenzt. Zum Innenraum
der Spülkammer 10 hin sind die Schöpftaschen 22 in diesem Fall durch die Außenwand
50 der Spülkammer 10 begrenzt. Um eine geeignete waschflottenseitige Kommunikation
zwischen dem Innenraum der Spülkammer 10 und der jeweiligen Schöpftasche 22 zu gewährleisten,
ist die Außenwand 50 der Spülkammer 10 in ihrem der jeweiligen Schöpftasche 22 zugeordneten
Teilbereich 56 ebenfalls als Lochblech ausgestaltet, so daß jederzeit ein Überströmen
von Waschflotte aus dem Innenraum der Spülkammer 10 in die jeweilige Schöpftasche
22 und zurück ermöglicht ist.
[0030] Die in den Figuren 3a und 3b dargestellte Wirkungsweise der der Spülkammer 10 zugeordneten
Schöpftaschen 22 entspricht der der der Waschkammer 8 zugeordneten Schöpftaschen 20.
Insbesondere erfolgt in einer ersten Position oder Ruheposition der Spülkammer 10,
wie sie in Fig. 3a dargestellt ist, ein Einströmen jeweils eines Teils der Waschflotte
in die Schöpftaschen 22. Nach einem Verschwenken der Spülkammer 10 um ihre Rotationsachse
12 wird die in der jeweiligen Schöpftasche 22 befindliche Waschflotte in eine im Vergleich
zur Wäsche 40 erhöhte Position gefördert, wie dies in Fig. 3b gezeigt ist. Infolge
der Lochung der Außenwand 50 im Bereich der Schöpftaschen 22 strömt die derartig auf
eine erhöhte Position geförderte Teilmenge der Waschflotte aus den Schöpftaschen 22
- wie durch die Pfeile 58 angedeutet - wieder in den Innenraum der Spülkammer 10 zurück,
wobei sie aus einer gewissen Fallhöhe auf die Wäsche 40 stürzt. Dadurch ist auch im
Bereich der Spülkammern 10 ein erheblicher zusätzlicher Beitrag an Differenzgeschwindigkeit
zwischen Waschflotte und Wäsche 40 bereitgestellt.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Gegenstromwaschmaschine
- 2
- Arbeitskammern
- 4
- Pfeil
- 6
- Vorwaschkammern
- 8
- Waschkammern
- 10
- Spülkammern
- 12
- Rotationsachse
- 14
- Transportwendel
- 16
- Einfülltrichter
- 18
- Mitnehmerrippen
- 20, 22
- Schöpftaschen
- 30
- Trommelwand
- 31
- Lochung
- 32
- Zwischenraum
- 34
- Außenwand
- 36
- Kammerbleche
- 40
- Wäsche
- 42
- Pfeile
- 50, 52
- Außenwände
- 54
- Kammerbleche
- 56
- Teilbereich
- 58
- Pfeile
- x
- Förderrichtung
- α
- Öffnungswinkel
1. Verfahren zum Waschen von Wäsche (40) in einer Gegenstromwaschmaschine (1), bei dem
die Wäsche (40) in einer Anzahl von in einer Förderrichtung (x) gesehen aufeinanderfolgenden
Arbeitskammern (2) jeweils einem dieser zugeordneten Behandlungsschritt unterzogen
wird, wobei die dazu herangezogene Waschflotte im Gegenstrom zur Wäsche (40) durch
die Arbeitskammern (2) geführt wird, und wobei während eines Behandlungsschritts die
dazu vorgesehene Arbeitskammer (2) um eine Rotationsachse (12) reversierend geschwenkt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei jedem Schwenkzyklus jeweils ein Teil der in dieser Arbeitskammer (2) befindlichen
Waschflotte abgeschöpft, über die Schwenkbewegung der Arbeitskammer (2) in einen oberen
Raumbereich dieser Arbeitskammer (2) verbracht und von dort aus wieder der verbliebenen
Waschflotte zugemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer als Waschkammer (8) vorgesehenen Arbeitskammer (2) der Teil der Waschflotte
in einer Anzahl von zwischen einer gelochten inneren Trommelwand (30) und einer diese
umgebenden Außenwand (34) angeordneten Schöpftaschen (20) zwischengespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer als Spülkammer (10) vorgesehenen Arbeitskammer (2) der Teil der Waschflotte
in einer Anzahl von an der Außenwand (50) der Spülkammer (10) angeordneten Schöpftaschen
(22) zwischengespeichert wird.
4. Gegenstromwaschmaschine (1) mit einer Anzahl von in einer Förderrichtung (x) für Wäsche
(40) aufeinanderfolgenden, um eine Rotationsachse (12) schwenkbaren Arbeitskammern
(2), die entgegen der Förderrichtung (x) der Wäsche (40) von Waschflotte durchströmbar
sind, wobei zumindest eine Arbeitskammer (2) eine Anzahl von Schöpftaschen (20, 22)
aufweist, die waschflottenseitig mit dem Innenraum der jeweiligen Arbeitskammer (2)
derart kommunizieren, daß in einer Ausgangsstellung ein Teil der in dieser Arbeitskammer
(2) befindlichen Waschflotte in die jeweilige Schöpftasche (20, 22) überströmt, in
dieser Schöpftasche (20, 22) über die Schwenkbewegung der Arbeitskammer (2) in einen
oberen Raumbereich der Arbeitskammer (2) gefördert wird und von dort aus wieder in
den Innenraum der Arbeitskammer (2) zurückströmt.
5. Gegenstromwaschmaschine (1) nach Anspruch 4, bei der die Schöpftaschen (20, 22) jeweils
an der Außenseite einer die zugeordnete Arbeitskammer (2) definierenden Trommelwand
(30) angeordnet sind.
6. Gegenstromwaschmaschine (1) nach Anspruch 4 oder 5, bei der ein der jeweiligen Schöpftasche
(20, 22) und der zugeordneten Arbeitskammer (2) gemeinsames Zwischenwandelement großflächig,
vorzugsweise im wesentlichen vollständig, als Lochblech ausgebildet ist.
7. Gegenstromwaschmaschine (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei der die den Innenraum
einer als Waschkammer (8) ausgebildete Arbeitskammer (2) begrenzende Trommelwand (30)
durchgehend als Lochwand ausgebildet und von einer diese umschließenden Außenwand
(34) umgeben ist, wobei im von der jeweiligen Trommelwand (30) und der sie umgebenden
Außenwand (34) gebildeten Zwischenraum (32) zur Bildung von Schöpftaschen (20, 22)
eine Anzahl von Kammerblechen (36) angeordnet sind.
8. Gegenstromwaschmaschine (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, bei der einer Arbeitskammer
(2) über deren Umfang verteilt etwa 8 bis 12 Schöpftaschen (20, 22) zugeordnet sind.
9. Gegenstromwaschmaschine (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, bei der die oder jede
Schöpftasche (20, 22) in Umfangsrichtung der zugeordneten Arbeitskammer (2) von einem
Paar von Kammerblechen (36, 54) begrenzt ist, die bezogen auf einen durch die Rotationsachse
(12) vorgegebenen Scheitelpunkt einen Öffnungswinkel von 10° bis 20°, vorzugsweise
von 15°, bilden.
10. Gegenstromwaschmaschine (1) nach Anspruch 8 oder 9, bei der die Schöpftaschen (20,
22), in Ruheposition der zugeordneten Arbeitskammer (2) gesehen, im wesentlichen in
deren unterem Außenbereich angeordnet sind.
11. Gegenstromwaschmaschine (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 10, die zum Transport der
Wäsche (40) von einer Arbeitskammer (2) in die darauffolgende Arbeitskammer (2) eine
Transportwendel (14) aufweist.