[0001] Die Erfindung betrifft einen Leitkegel mit Fußteller. Solche Leitkegel dienen beispielsweise
zur Absicherung von Tagesbaustellen auf Autobahnen und werden dann von einem Fahrzeug
aus in Abständen von etwa 10 Metern auf der Fahrbahnoberfläche abgesetzt. Um ein rationelles
Aufstellen der Leitkegel zu ermöglichen, ist es üblich, die Leitkegel bei langsamer
Fahrt des Fahrzeugs aus einer Höhe von etwa 1 m auf die Fahrbahn fallen zu lassen.
Der Fußteller, der einen kreisförmigen, viereckigen, sechseckigen oder achteckigen
Grundriß haben kann, soll dabei eine hinreichend große Standfläche schaffen, so daß
der Leitkegel nicht umkippt. Da jedoch die Abwurfbedingungen nicht präzise reproduzierbar
sind und auch die Oberflächenbeschaffenheit der Fahrbahn gewisse Unterschiede aufweist,
kommt es dennoch gelegentlich vor, daß ein Leitkegel umkippt.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, den Leitkegel so zu gestalten, daß er beim Absetzen
während der Fahrt weniger leicht umkippt.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Fußteller an seinem Rand
auf mindestens einer Seite eine gegenüber der Bodenfläche nach oben abgesetzte, nach
außen vorspringende Kippschutzkante aufweist.
[0004] Es hat sich gezeigt, daß durch diese Maßnahme die statistische Häufigkeit der Fälle,
in denen der Leitkegel beim Absetzen umkippt, deutlich verringert werden kann.
[0005] Der Erfindung liegt das folgende Funktionsprinzip zugrunde.
[0006] Wenn der Leitkegel während der Fahrt auf die Fahrbahnoberfläche fallengelassen wird,
hat er beim Auftreffen auf die Fahrbahn noch eine Geschwindigkeitskomponente in Fahrtrichtung,
die der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs entspricht. Durch die Reibung zwischen der
Bodenfläche des Fußtellers und der Fahrbahn wird diese Geschwindigkeitskomponente
nach und nach abgebaut. Da jedoch der Schwerpunkt des Leitkegels in Abstand oberhalb
der Bodenfläche liegt, wirkt auf den Leitkegel während der Abbremsung ein Drehmoment,
das die Tendenz hat, den Leitkegel nach vorn umzukippen. Der Leitkegel schwenkt dabei
um die in Fahrtrichtung vordere Kante des Fußtellers, und der Schwerpunkt bewegt sich
auf einem auf diese vordere Kante zentrierten Kreisbogen nach oben. Da somit der Schwerpunkt
angehoben wird, erhöht sich die Kraft, mit der sich die vordere Kante des Fußtellers
auf der Fahrbahn abstützt. Dies führt bei konstantem Reibungskoeffizienten zu einer
Zunahme der Reibungskraft und damit zu einer weiteren Zunahme des Drehmoments, mit
der Folge, daß sich die Kippbewegung des Leitkegels beschleunigt.
[0007] Im weiteren Verlauf der Kippbewegung nimmt die Reibungskraft wieder ab, weil sich
die Bewegungsrichtung des Schwerpunktes mehr und mehr der Waagerechten annähert. Außerdem
hat der Leitkegel bei der Aufwärtsbewegung des Schwerpunktes eine aufwärts gerichtete
Geschwindigkeitskomponente erhalten, so daß der Leitkegel als ganzes aufgrund seiner
Massenträgheit nach oben geschleudert wird. Somit verringert sich die Kraft, mit der
sich die Kante des Fußtellers auf der Fahrbahnoberfläche abstützt, und damit auch
die Reibungkraft. Aufgrund des nicht unbeträchtlichen Trägheitsmoments des Leitkegels
setzt sich die Kippbewegung jedoch fort. Dies führt bisher dazu, daß der Schwerpunkt
in einigen Fällen den Totpunkt überwindet und der Leitkegel umkippt.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Leitkegel kommt jedoch, nachdem der Leitkegel um einen
bestimmten Winkel nach vorn geschwenkt worden ist, die Kippschutzkante auf der Fahrbahnoberfläche
zur Anlage. Dadurch verlagert sich der Drehpunkt, um den der Leitkegel kippt, in bezug
auf den Schwerpunkt weiter nach vorn, und aufgrund des Eigengewichts des Leitkegels
entsteht ein Drehmoment, das der weiteren Kippbewegung entgegenwirkt. Auf diese Weise
wird die Kippbewegung des Leitkegels so rechtzeitig abgebremst, daß der Schwerpunkt
den Totpunkt nicht überwindet und somit der Leitkegel in die aufrechte Position zurückfällt,
sobald die Gleitbewegung des Leitkegels relativ zur Fahrbahn vollständig abgebremst
worden ist. Auf diese Weise wird die Standsicherheit des Leitkegels beträchtlich erhöht,
so daß der Leitkegel bei ansonsten gleichen Bedingungen wesentlich seltener umkippt.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Die Kippschutzkante ist vorzugsweise an der Unterseite verrundet oder abgeschrägt,
so daß sich der Rand des Fußtellers weniger leicht an Fahrbahnunebenheiten verfängt,
während er in Fahrrichtung über die Fahrbahnoberfläche rutscht. Die Tangente an die
Kippschutzkante und den Rand der Bodenfläche sollte mit der Bodenfläche einen relativ
großen Winkel bilden, beispielsweise 30°, 45° oder mehr. Die Kippschutzkante wird
dann erst bei einem entsprechend großen Kippwinkel des Leitkegels wirksam, also zu
einem Zeitpunkt, an dem bereits ein großer Teil der Bewegungsenergie durch Reibung
aufgezehrt worden ist. Die Kippschutzkante kann auch mehrstufig ausgebildet sein,
so daß eine erste Stufe der Kippschutzkante wirksam wird, wenn der Leitkegel um einen
bestimmten ersten Winkel verkippt worden ist und, falls die Kippbewegung noch nicht
vollständig abgebremst worden ist, eine zweite Stufe der Kippschutzkante wirksam wird,
wenn der Leitkegel um einen größeren Winkel nach vorn gekippt worden ist.
[0011] Grundsätzlich genügt es, wenn die Kippschutzkante am in Fahrtrichtung vorderen Rand
der Fußtellers ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Kippschutzkante jedoch umlaufend
auf dem gesamten Umfang des Fußtellers ausgebildet, so daß beim Absetzen der Leitkegel
nicht darauf geachtet zu werden braucht, in welche Richtung die Kippschutzkante orientiert
ist.
[0012] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0013] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines Leitkegels;
- Figur 2
- den Leitkegel nach Figur 1 in dem Zustand, in dem die Kippschutzkante wirksam wird;
und
- Figuren 3 bis 5
- unterschiedliche Ausgestaltungen der Kippschutzkante.
[0014] Der in Figur 1 gezeigte Leitkegel weist einen kegelstumpfförmigen Leitkörper 10 auf,
der wie üblich mit einer umlaufenden rot/weißen Markierung versehen ist und der an
der Unterseite durch einen verbreiterten Fußteller 12 abgeschlossen ist. Der Fußteller
12 hat im gezeigten Beispiel einen achteckigen Grundriß, kann jedoch auch einen sechseckigen,
quadratischen oder kreisförmigen Grundriß haben.
[0015] Es soll angenommen werden, daß der Leitkegel von einem nicht gezeigten Fahrzeug auf
die Fahrbahnoberfläche 14 fallengelassen wird, während sich das Fahrzeug etwa im Schrittempo
in Richtung des Pfeils A bewegt. Wenn die Bodenfläche 16 des Fußtellers 12 auf die
Fahrbahnoberfläche 14 auftrifft, entsteht somit ein Drehmoment, das die Tendenz hat,
den Leitkegel nach vorn zu kippen, wie in Figur 2 gezeigt ist. Der Fußteller 12 weist
im gezeigten Beispiel auf seinem gesamten Umfangsrand, zumindest jedoch an der in
Fahrtrichtung vorderen Kante 18, eine nach außen vorspringende Kippschutzkante 20
auf, die gegenüber der Bodenfläche 16 etwas nach oben abgesetzt ist. Wenn der Leitkegel
bei seiner Kippbewegung die in Figur 2 gezeigte Position erreicht, kommt die Kippschutzkante
20 mit der Fahrbahnoberfläche 14 in Berührung, so daß sich der Aufstandspunkt des
Fußtellers 12 auf der Fahrbahnoberfläche 14 sprunghaft von der Position P1 in die
Position P2 verlagert. Da die Position P2 einen größeren Abstand zur vertikalen Projektion
des Schwerpunktes S aufweist, verursacht das Eigengewicht des Leitkegels ein größeres
Drehmoment, das der Kippbewegung entgegenwirkt und die Tendenz hat, den Leitkegel
wieder aufzurichten.
[0016] Aufgrund der Eigenelastizität des Kunststoffmaterials, das den Fußteller 12 bildet,
kann der Leitkegel dabei auch etwas elastisch zurückfedern. Vielfach wird die Gleitbewegung
des Leitkegels relativ zur Fahrbahnoberfläche 14 zu diesem Zeitpunkt bereits zum Stillstand
gekommen sein, so daß in dem in Figur 2 gezeigten Zustand ausschließlich ein Drehmoment
in Gegenuhrzeigersinn auf den Leitkegel wirkt. In jedem Fall ist die Kippschutzkante
20 so dimensioniert, daß in der in Figur 2 gezeigten Position, in der die Kippschutzkante
wirksam wird, die Position P2 in der Richtung A noch vor dem Schwerpunkt S liegt.
Dies bedeutet, daß der Schwerpunkt bei der Kippbewegung noch nicht seinen Totpunkt
überschritten hat und somit der Leitkegel wieder in die aufgerichtete Position zurückfällt.
[0017] In einem praktischen Ausführungsbeispiel hat der Leitkegel insgesamt eine Höhe von
etwa 500 mm, und die Breite des Fußtellers, zwischen zwei gegenüberliegenden Kanten
gemessen, beträgt etwa 330 mm. Der Rücksprung d (Figur 3) des Randes der Bodenfläche
16 gegenüber der Kippschutzkante 12 beträgt dann beispielsweise 10 bis 20 mm, und
die Höhe der Kippschutzkante ist so gewählt, daß die Kippschutzkante bei einem Kippwinkel
des Leitkegels von etwa 45° oder etwas mehr wirksam wird.
[0018] Bei der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform ist die Kippschutzkante 20 etwas verrundet.
Figuren 3 und 4 zeigen Ausführungsformen, bei denen die Kippschutzkante an der Unterseite
abgeschrägt ist. In Figur 3 schließt sich eine Schrägfläche 22 direkt an den Rand
der Bodenfläche 16 an, während bei der Ausführungsform nach Figur 4 eine Stufe 24
gebildet wird. Figur 5 zeigt eine Ausführungsform mit einer zweistufigen Kippschutzkante
20. Die erste Stufe 26 definiert einen ersten Kippwinkel α, während die zweite Stufe
28 einen größeren Kippwinkel β definiert.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Fußteller 12 aus einem schwereren
Material als der Leitkörper 10, so daß eine relativ niedrige Lage des Schwerpunkts
und damit eine höhere Standsicherheit erreicht wird. Wahlweise können auf der Bodenfläche
16 nach unten vorspringende Warzen (nicht gezeigt) vorgesehen sein, mit denen sich
der Fußteller auf der Fahrbahnoberfläche 14 abstützt, wenn sich der Leitkegel in der
aufrechten Position gemäß Figur 1 befindet. In der gekippten Position gemäß Figur
2 sind diese Warzen jedoch unwirksam, so daß sie für die Wirkungsweise der Kippschutzkante
20 nicht von Bedeutung sind.
1. Leitkegel mit Fußteller, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußteller (12) an seinem Rand (18) auf mindestens einer Seite eine gegenüber
der Bodenfläche (16) nach oben abgesetzte, nach außen vorspringende Kippschutzkante
(20) aufweist.
2. Leitkegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußteller (12) eine umlaufende Kippschutzkante (20) aufweist.
3. Leitkegel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippschutzkante (20) an der Unterseite verrundet oder abgeschrägt ist.
4. Leitkegel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippschutzkante (20) in der Höhe und Vorkraglänge so dimensioniert ist, daß eine
Tangente an die Kippschutzkante (20) und den Rand der Bodenfläche (16) mit der gedachten
Verlängerung der Bodenfläche einen Winkel (α; β) von mindestens 30°, vorzugsweise
mindestens 45° bildet.