[0001] Die Erfindung betrifft eine Markise, wie z. B. eine Gelenkarmmarkise, eine Fallarm-Markise,
eine Wintergartenmarkise, eine Senkrechtmarkise, Fenstermarkise, Markisolette oder
dergleichen, umfassend ein Markisentuch, eine drehbar gelagerte Wickelwelle zum Aufwickeln
des Markisentuchs unter Ausbildung eines Tuchwickels und Einrichtungen zum Ausfahren
des Markisentuchs.
[0002] Aus der DE 197 53 138 A1 ist eine Markise mit Gelenkarmen bekannt, wobei jeder Gelenkarm
einen inneren und einen äußeren Gelenkarmabschnitt aufweist. Zwischen den beiden Gelenkarmabschnitten
ist eine ein Schwenkgelenk überbrückende Gasfeder angeordnet, um optimierte Kräfteverhältnisse
beim Aus- und Einfahren und ein vorteilhaftes Aufwickelverhalten des Markisentuchs
bei hoher Windstabilität zu erreichen.
[0003] Bei Markisen der in Betracht stehenden Art läßt sich eine Markise um so leichter
ausfahren, je höher die durch die Federn aufgebrachte Ausdrucksspannung bei der Abwärtsbewegung
der Markise ist, zu welcher sich die in Ausfahrrichtung wirkende Schwerkraftkomponente
addiert.
[0004] Umgekehrt ist beim Aufwickeln der Markise gegen diese Ausdrucksspannung und gegen
die Schwerkraftkomponente eine Kraft aufzubringen, die das Aufwickeln des Markisentuches
erschwert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Markise derart auszugestalten, daß
die optimierten Kräfteverhältnisse beim Aus- und Einfahren sowie das vorteilhafte
Aufwickelverhalten in neuartiger Weise realisiert werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausfahr-Einrichtungen
durch eine zwischen einem Magneten und einem anzuziehenden Gegenstück erzeugte magnetische
Anziehungs-Kraft zum Spannen des Markisentuchs in mindestens einer definierten Ausfahr-Position
bis zur Überschreitung der magnetischen Anziehungs-Kraft fixierbar sind. Unter Ausfahr-Einrichtungen
sind dabei je nach Markisentyp beispielsweise Gelenkarme, Fallarme oder dergleichen
zu verstehen, also Einrichtungen, die das Ausfahren des Tuches bewerkstelligen.
[0007] Um bei Markisen ein gut gespanntes, straffes Markisentuch zu erhalten, sind erhebliche
Tuchspannungen erforderlich. Bei Markisen, die keine Gasfedern aufweisen, werden diese
Zugkräfte über Federelemente aufgebaut. Bei der erfindungsgemäßen Markise wird ebenfalls,
wie bei den mit Gasfedern versehenen Markisen, mit einer erheblich geringeren Spannung
gewickelt, wodurch der Motor und das Getriebe der Markise deutlich weniger beansprucht
werden, als bei den bereits genannten Federelementen. Ein großer Vorteil bei einer
magnetischen Fixierung der Ausfahr-Einrichtung besteht außerdem darin, daß die Fixierung
sich automatisch löst, sobald die magnetische Anziehungs-Kraft aufgrund von Überlast,
wie z. B. durch Windböen, überschritten wird.
[0008] Vorzugsweise sind die Ausfahr-Einrichtungen mindestens in ihrer Ausfahr-Endposition
durch die magnetische Anziehungs-Kraft fixiert.
[0009] Dadurch wird erreicht, daß das Markisentuch in dieser Ausfahr-Position gespannt ist,
wodurch ein ansprechendes, optisches Erscheinungsbild erreicht wird.
[0010] Es ist vorgesehen, daß die Ausfahr-Einrichtungen entweder den Magneten oder das Gegenstück
umfassen, wobei entweder das Gegenstück oder der Magnet an einem unbeweglichen Element
angebracht ist. Diese Ausgestaltung ist vor allem bei Fallarm-Markisen oder Wintergartenmarkisen
vorteilhaft.
[0011] Vorzugsweise sind bei Gelenkarmmarkisen das Gegenstück und der Magnet an den Gelenkarmen
angebracht.
[0012] Es ist zweckmäßig, daß der Magnet und/oder sein Gegenstück federnd gelagert sind.
[0013] Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, daß das Verbinden des Magneten mit dem Gegenstück
nicht mit harten, störenden Geräuschen verbunden ist. Außerdem wird so eine Grundelastizität
geschaffen.
[0014] Es ist zweckmäßig, daß der Magnet und/oder sein Gegenstück verschiebbar sind, wodurch
die Spannung des Markisentuchs und vor allem unterschiedliche Ausfahrpositionen einstellbar
ist.
[0015] Es ist möglich, daß der Magnet als Permanent- oder als Elektro-Magnet ausgebildet
ist. Bei der Verwendung eines Elektro-Magneten ist es besonders vorteilhaft, daß die
Feldstrecke des Magneten in Abhängigkeit von der Ausfahr-Position der Markise von
Einbaubedingungen und/oder Wetterbedingungen veränderlich aussteuerbar ist.
[0016] Das Fixieren bzw. Spannen des Markisentuches ist auf einfache und vorteilhafte Weise
an die entsprechenden Umgebungsbedingungen anpaßbar.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles in
Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Fallarm-Markise im ausgefahrenen Zustand mit
der erfindungsgemäßen Magnet-Einheit,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt der in Fig. 1 dargestellten Magnet-Einheit,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Fallarm-Markise im halb-eingeschwenkten
Zustand,
- Fig. 4
- eine Vergrößerung der in Fig. 3 dargestellten Magnet-Einheit.
[0018] Eine in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Fallarm-Markise 1 umfaßt ein an einer Gebäude-Wand
2 befestigtes Tuchwickel-Gehäuse 3, in dem ein Markisentuch 4 auf einer drehbar gelagerten,
nicht dargestellten Wickelwelle unter Ausbildung eines Tuchwickels aufwickelbar ist.
[0019] Des weiteren umfaßt die Fallarm-Markise 1 Einrichtungen 5 zum Ausfahren des Markisentuchs
4, die in diesem Ausführungsbeispiel als Fallarme 5 ausgebildet sind. Die Fallarme
5 sind mit einem Ende in an der Gebäude-Wand 2 befestigten Wandhaltekonsolen 6 um
eine horizontale Schwenkachse 7 schwenkbar gelagert. Die Wandhaltekonsolen 6 sind
unterhalb des Tuchwickel-Gehäuses 3 angeordnet, wobei der Abstand zwischen Tuchwickelgehäuse
3 und Wandhaltekonsole 6 mindestens die Länge der Fallarme 5 beträgt. An den freien
Enden der Fallarme 5 ist ein Ausfallprofil 8 vorgesehen, mit dem das Markisentuch
4 verbunden ist. Mittels eines Motors ist die nicht dargestellte Tuchwelle drehantreibbar,
wodurch die Fallarme 5 geschwenkt werden können.
[0020] In den Figuren 1 und 2 ist die Fallarm-Markise 1 im ausgefahrenen Zustand gezeigt.
An jeder Wandhaltekonsole 6 ist unterhalb der Schwenkachse 7 ein nach oben gekrümmtes
Trägerprofil 9 angeschraubt, das an seinem der Gebäude-Wand 2 abgewandten Ende einen
Permanent-Magneten 10 trägt. Das Trägerprofil 9 weist seitliche, der Krümmung folgende
Längsausnehmungen 11 auf, in die eine Feststellschraube 12 greift, wodurch das Trägerprofil
9 an der Wandhaltekonsole 6 befestigt ist.
[0021] An jedem Fallarm 5 ist etwas von der Wandhaltekonsole 6 beabstandet ein Gegenstück
13 aus Eisen befestigt, das durch eine Schraubenfeder 14 federnd gelagert ist. Wie
insbesondere aus Figur 2 ersichtlich ist, sind die Permanent-Magneten 10 und die Gegenstücke
13 so angeordnet, daß sie im ausgefahrenen Zustand der Fallarm-Markise 1 aneinander
anliegen, wobei die Gegenstücke 13 durch die magnetische Anziehungs-Kraft der Permanent-Magneten
10 angezogen und fixiert werden. Folglich sind auch die Fallarme 5 fixiert, wodurch
das Markisentuch 4 gespannt wird. Durch Verschieben der Trägerprofile 9 ist die Spannung
des Markisentuchs 4 einstellbar.
[0022] Bei Überlast, wie z. B. Windböen, lösen sich die Permanent-Magneten 10 von den Gegenstücken
13, wodurch eine Beschädigung der Markise 1 verhindert wird. Bei der Verwendung eines
Elektro-Magneten anstelle des Permanent-Magneten 10 ist die Anziehungs-Kraft verstellbar.
Zusätzlich zu den in der Ausfahr-Endpositionen angebrachten Permanent-Magneten 10
ist es möglich, weitere Permanent-Magneten 10 zubringen, die die Fallarme 5 in definierten
Zwischen-Positionen fixieren.
[0023] In den Figuren 3 und 4 ist die Fallarm-Markise 1 in einem halbeingefahrenen Zustand
gezeigt. Beim Einfahren bzw. bei Überlast wird die magnetische Anziehungs-Kraft überwunden,
wodurch die Fallarme 5 sich lösen und in Pfeilrichtung 15 geschwenkt werden.
[0024] Das Spannen von Markisentüchern 4 durch eine magnetische Anziehungs-Kraft ist auch
bei Gelenkarmmarkisen oder Wintergartenmarkisen möglich. Bei Gelenkarmmarkisen, bei
denen jeder Gelenkarm einen inneren und einen äußeren Gelenkarmabschnitt umfaßt, kann
der Permanent-Magnet 10 beispielsweise an dem inneren Gelenkarmabschnitt und das anzuziehende
Gegenstück 13 an dem äußeren Gelenkarmabschnitt federnd gelagert sein.
[0025] Bei schienengeführten Wintergartenmarkisen kann der Permanent-Magnet 10 in den Führungsschienen
angebracht sein und das entsprechende Gegenstück 13 am Ausfallprofil.
[0026] Durch die magnetische Anziehungs-Kraft wird erreicht, daß die Einschubkraft der Markise
1 in den fixierten Positionen sehr hoch ist, wodurch einerseits eine sehr hohe Windstabilität
und andererseits ein optimales Aufrollverhalten erreicht wird. Nach Überschreiten
der magnetischen Anziehungs-Kraft ist die Einschubkraft wesentlich geringer.
1. Markise, wie Gelenkarmmarkise, Fallarm-Markise, Wintergartenmarkise, eine Senkrechtmarkise,
Fenstermarkise, Markisolette oder dergleichen, umfassend
- ein Markisentuch (4),
- eine drehbar gelagerte Wickelwelle zum Aufwickeln des Markisentuchs (4) unter Ausbildung
eines Tuchwickels, und
- Einrichtungen (5) zum Ausfahren des Markisentuchs (4),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausfahr-Einrichtungen (5) durch eine zwischen einem Magneten (10) und einem anzuziehenden
Gegenstück (13) erzeugte magnetische Anziehungs-Kraft zum Spannen des Markisentuchs
(4) in mindestens einer definierten Ausfahr-Position (15) bis zur Überschreitung der
magnetischen Anziehungs-Kraft fixierbar sind.
2. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfahr-Einrichtungen (5) mindestens in ihrer Ausfahr-Endposition (15) durch
die magnetische Anziehungs-Kraft fixiert sind.
3. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfahr-Einrichtungen (5) entweder den Magneten (10) oder das Gegenstück (13)
umfassen.
4. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entweder das Gegenstück (13) oder der Magnet (10) an einem unbeweglichen Element
angebracht ist.
5. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenstück (13) und der Magnet (10) an Gelenkarmen angebracht sind.
6. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (10) und/oder sein Gegenstück (13) federnd gelagert sind.
7. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (10) und/oder sein Gegenstück (13) verschiebbar sind.
8. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (10) als Permanent- oder als Elektro-Magnet ausgebildet ist.
9. Markise nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Feldstärke des Magneten in Abhängigkeit von der Ausfahr-Position der Markise
(1), von Einbaubedingungen und/oder Wetterbedingungen veränderlich ansteuerbar ist.