[0001] Die Erfindung betrifft eine Gleitelementvorrichtung, insbesondere Schiebewand- bzw.
Balkongeländerverglasungseinrichtung, mit im Wesentlichen in einer Gleitebene bewegbaren
Gleitelementen mit Unterkante und Oberkante, und mit wenigstens an die Unterkante
angeschlossenen Rollkörpern, die in ein zugeordnetes unteres Profil eingreifen, üblicherweise
hierin laufen. Die Rollkörper dienen zumeist zur Führung der Gleitelemente im jeweiligen
Profil und/oder zur Aufnahme ihres Gewichtes, welches kraftmäßig über das untere Profil
in das Mauerwerk eingeleitet wird.
[0002] Gleitelementvorrichtungen, von denen die Erfindung ausgeht, sind vielfältig vorbeschrieben
(vgl. nur beispielhaft EP 0 902 153 A2, CH 671 068 A, CH 600 111 A sowie WO 92/17673
A1). Beim Stand der Technik wird durchgängig so vorgegangen, dass neben dem beschriebenen
unteren Profil obligatorisch ein oberes Profil vorgesehen ist und sowohl die Oberkante
als auch die Unterkante des jeweiligen Gleitelementes Rollkörper tragen, die in die
zugeordneten Profile eingreifen. Nur so glaubt man die zum Teil doch erheblichen Gewichte
bei gleichzeitig einwandfreier Führung beherrschen zu können. Darüber hinaus treten
bei Gleitelementvorrichtungen, die außen aufgestellt werden, Kräfte in Seitwärtsrichtung
auf, die zumeist auf Wind oder Regen zurückzuführen sind. Auch diese müssen beherrscht
werden.
[0003] Kurz und gut fordert der Stand der Technik an dieser Stelle durchgängig die oberseitige
und unterseitige Rollenführung der bewegbaren Gleitelemente. Das ist aufwendig, schon
weil sowohl die Oberkante als auch die Unterkante des Gleitelementes mit zugehörigen
Rollkörpern ausgerüstet werden müssen. Hinzu kommt, dass den Rollkörpern angepasste
Profile beizuordnen sind. Hierdurch ergeben sich weitere Probleme. Denn der einwandfreie
Lauf der bewegbaren Gleitelemente in Gleitebene erfordert, dass die Profile gerade
verlaufen, damit sich die Rollkörper hierin verkantungsfrei fortbewegen. Ein solcher
Verlauf der Profile kann nicht immer gewährleistet werden, insbesondere dann nicht,
wenn Altbauten saniert werden.
[0004] Das lässt sich im Kern darauf zurückführen, dass zumeist das obere Profil an einen
über dem zu verkleidenden Balkon befindlichen weiteren Balkon angeschlossen wird,
während das untere Profil auf dem auszurüstenden Balkon aufsteht. Derartige Probleme
hat man in der Vergangenheit dadurch versucht zu umgehen, dass das obere sowie gegebenenfalls
das untere Profil entsprechend unterfüttert wurden, um den gewünschten geradlinigen
Verlauf darstellen zu können. Auch eine solche Vorgehensweise ist äußerst aufwendig.
- Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
[0005] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Gleitelementvorrichtung
des eingangs beschriebenen Aufbaus so weiter zu entwickeln, dass bei einfachem und
kostengünstigem Aufbau die Montage erleichtert ist. Außerdem soll eine Anpassung an
eine variable Zahl von Gleitelementen ermöglicht werden.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabenstellung schlägt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen
Gleitelementvorrichtung vor, dass die Oberkante des Gleitelementes rollkörperfrei
ausgebildet ist und lediglich zumindest eine feststehende Seitenführung aufweist.
Bei dieser Seitenführung handelt es sich zumeist um eine oder mehrere Führungsschienen,
die vorzugsweise flexibel ausgebildet sind. Üblicherweise dienen zur Seitenführung
der Oberkante des Gleitelementes Bürstenleisten. Diese zeichnen sich dadurch aus,
dass sie mit Bürsten ausgerüstet sind, deren Webdichte sich vom Gleitelement ausgehend
bis hin zur die Bürste tragenden Leiste erhöht. Hierdurch setzen die Bürstenleisten
dem Gleitelement bei zunehmendem Verschleiß einen wachsenden Widerstand entgegen.
[0007] Es sind größtenteils zwei Führungsschienen bzw. Bürstenleisten realisiert, die das
Gleitelement zwischen sich aufnehmen. Beide Führungsschienen lassen sich vorteilhaft
an einem oberen Profil anordnen. Das kann beispielsweise so erfolgen, dass die Führungsschienen
in zugehörige Längsnuten des oberen Profils eingeschoben werden. Dabei muss gewährleistet
sein, dass das Gleitelement mit seiner Oberkante zumindest so weit zwischen die beiden
Führungsschienen eintaucht, dass selbst bei maximalen Seitenkräften und damit verbundener
Durchbiegung des Gleitelementes ein Herausgleiten aus dieser gleichsam doppelten feststehenden
Seitenführung verhindert wird.
[0008] Damit sich bei solchen Lastfällen und den damit verbundenen Zug- und Druckkräften
aufgrund von Wind (und/oder Regen) die Unterkante des Gleitelementes nicht von dem
zugeordneten unteren Profil entfernt, ist vorgesehen, diese Unterkante mit zumindest
einem Widerhaken auszurüsten, welcher wenigstens einen Ansatz bzw. einer Laufschiene
für den Rollkörper übergreift. In der Regel sind zwei Widerhaken realisiert, die in
der Art einer Klammer einen aus zwei Ansätzen bzw. Vorsprüngen gebildeten einen T-förmigen
Kopf der Laufschiene beidseitig umschließen. Dieser T-förmige Kopf mag an seiner Oberfläche
pilzförmig ausgeführt sein, wenn als Rollkörper eine Rolle mit hieran angepasster
konkaver Lauffläche zum Einsatz kommt. Eine solche Rolle läuft dann in senkrechter
Ausrichtung mit ihrer konkaven Lauffläche auf dem pilzförmigen Kopf in Längsrichtung
des Profils hin und her.
[0009] Der Widerhaken kann Bestandteil eines an ein unteres Rahmenteil angeschlossenen Profileinsatzes
sein. Dieser Profileinsatz ist vorzugsweise als Zinkdruckgussteil ausgeführt und lässt
sich rastend mit dem unteren Rahmenteil verbinden, welches seinerseits die Unterkante
des Gleitelementes aufnimmt.
[0010] Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass die beiden Profile zur Aufnahme einerseits
der Führungsschienen, andererseits der Rollkörper breitenvariabel und modular aufgebaut
sein können. Zu diesem Zweck sind jeweilige Randstücke und dazwischen befindliche
Mittelstücke beliebiger Anzahl vorgesehen, so dass unter dem Strich eine frei wählbare
Zahl an Gleitelementen unter Zuhilfenahme der beiden Führungsschienen hierin geführt
werden kann. Auf diese Weise lassen sich die beiden Profile bzw. Führungsprofile beliebig
verbreitern, so dass theoretisch unbegrenzt viele Gleitelemente dazwischen aufgenommen
werden.
[0011] Dadurch können beliebig lange Verglasungslängen realisiert werden.
[0012] Zur Verbindung der einzelnen Profilteile bzw. Randstücke und Mittelstücke sind jeweils
Nut-/Federverbindungen vorgesehen. Dabei ist die Feder als in Profilschienenlängsachse
durchlaufende gelenkkopfähnliche Profilierung ausgebildet. Bei der Nut handelt es
sich demgegenüber um eine in Profilschienenlängsachse durchlaufende pfannenähnliche
Profilierung.
[0013] Die Nut-/Federverbindung ermöglicht durch ihre axiale Lagerung nicht nur eine gleichsam
horizontale Verbindung der einzelnen Profilstücke bzw. Randstücke und Mittelstücke,
sondern auch eine demgegenüber schräge Verbindung. Zur Realisierung der Nut-/Federverbindung
müssen die jeweiligen Profilteile vor Kopf axial gegeneinander verschoben bzw. eingefädelt
werden. Dabei ist das Gelenkspiel so ausgebildet, dass ein leichtes Gegeneinanderschieben
möglich ist.
[0014] Obwohl zur Realisierung der beiden Profile bzw. Profilschienen üblicherweise Aluminiumstrangpressprofile
Verwendung finden, gelingt der beschriebene Zusammenbau problemlos. Das lässt sich
im Kern darauf zurückführen, dass die betreffenden Profile vor ihrem Zusammenbau mit
einer Beschichtung, insbesondere Pulverbeschichtung, ausgerüstet werden, welche für
die erforderliche Gleitfähigkeit sorgt. Selbstverständlich können alternativ oder
zusätzlich auch Gleitmittel Verwendung finden.
[0015] Zur Festlegung der Nut-/Federverbindung und Anbringung der Profile sind jeweils durch
die Nut-/Federverbindung hindurchgreifende Befestigungsmittel bzw. Befestigungsbolzen
vorgesehen. Diese Befestigungsbolzen bzw. -mittel lassen sich versetzt anordnen und
leiten die entstehenden Kräfte direkt in ein Mauerwerk oder eine zugehörige Ständerkonstruktion
ein, in welcher die Befestigungsmittel verankert und an welcher demzufolge die Profile
befestigt sind. Folglich greifen die mit dem Eigengewicht und auftretenden Seitenkräften
verbundenen Gesamtkräfte der Gleitelementvorrichtung nicht an dem Gelenk an, sondern
werden vielmehr über die Befestigungsmittel bzw. den Befestigungsbolzen in das Mauerwerk
bzw. die Ständerkonstruktion eingeleitet.
[0016] Schließlich eignen sich die beschriebenen Profile zur Aufnahme von Zusatzeinrichtungen.
Hierbei mag es sich um eine Markise, ein Fliegenschutzrollo etc. handeln. Zu diesem
Zweck lassen sich zumeist die jeweiligen Randstücke der Profilschiene durch freigestaltete
Sonderprofile ersetzen. Diese Sonderprofile nehmen dann ihrerseits Insektenschutzgitter,
Beschattungssysteme, Markisen etc. auf.
[0017] Im Ergebnis wird eine Gleitelementvorrichtung im Rahmen der Erfindung zur Verfügung
gestellt, die zunächst einmal durch besonders einfachen und kostengünstigen Aufbau
besticht. Das lässt sich im Kern darauf zurückführen, dass an der Oberkante der Gleitelemente
Rollen bzw. Rollkörper ausdrücklich nicht erforderlich sind, vielmehr eine feststehende
(ein- oder) beidseitige Seitenführung zum Einsatz kommt. Dadurch, dass die Oberkante
des jeweiligen Gleitelementes um ein vorgegebenes Maß zwischen die beiden Seitenführungen
eintaucht, lassen sich Durchbiegungen des Gleitelementes problemlos beherrschen. Solche
Durchbiegungen treten üblicherweise als Zug- oder Druckkräfte auf, die vertikal zur
zugehörigen Elementebene gerichtet sind und sich auf Wind- oder Regendruck zurückführen
lassen. Kurz und gut zeichnet sich die beschriebene Gleitelementvorrichtung durch
Funktionssicherheit bei zugleich einfachem und kostengünstigem Aufbau aus.
[0018] Hinzu kommt, dass die Montage deutlich erleichtert ist. Das lässt sich ebenfalls
auf die rollkörperfrei ausgebildete Oberkante des Gleitelementes zurückführen. Denn
nun ist es nicht (mehr) erforderlich, unbedingt für einen geradlinigen Verlauf des
oberen Profils sorgen zu müssen. Vergleichbares gilt für das untere Profil. Die im
Stand der Technik beschriebenen Unterfütterungsmaßnahmen können also zum größten Teil
entfallen. Dadurch wird die Montage einfacher und kostengünstiger.
[0019] Bei den Gleitelementen handelt es sich zumeist um Schiebeglaselemente mit einer sogenannten
Kaltverglasung. Das heißt, von zugehörigen Rahmenteilen wird lediglich eine einfache
Glasscheibe gehalten, die als Sicherheitsglasscheibe ausgeführt sein mag. Diese Schiebeverglasung
eignet sich insbesondere dazu, auf Balkongeländer oder Brüstungen aufgebaut zu werden.
Ebenso ist natürlich auch der Anbau an Unterkonstruktionen denkbar. In jedem Fall
lässt sich hierdurch die Nutzung eines zugehörigen Balkons jahreszeitenunabhängiger
verlängern. Gleichzeitig wird die Wärmedämmung des Gebäudes insgesamt erhöht. Selbstverständlich
können die beschriebenen Gleitelementvorrichtungen auch zur Begrenzung bzw. Abdeckung
von Terrassen, Schwimmbädern usw. eingesetzt werden. Ebenso bietet sich natürlich
auch eine Anbringung und ein Betrieb im Innern an. Dann sind die Gleitelemente zumeist
als Holz(furnier)platten ausgeführt.
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Gleitelementvorrichtung in schematischer Ansicht;
- Fig. 2
- den Gegenstand nach Fig. 1 perspektivisch;
- Fig. 3
- das obere Profil zur Aufnahme der Gleitelemente,
- Fig. 4
- das zugehörige untere Profil,
- Fig. 5
- ein an das obere Profil angesetztes Sonderprofil zur Aufnahme eines Fliegengitterrollos
und
- Fig. 6
- eine Variante gemäß Fig. 5 zur Anbringung und Aufnahme einer Markise.
[0021] In den Figuren ist eine Gleitelementvorrichtung dargestellt, bei welcher es sich
im Rahmen des Ausführungsbeispiels um eine Balkongeländerverglasungseinrichtung handelt.
Diese lässt sich zwischen zwei lediglich in Fig. 1 angedeuteten Balkonen 1 anbringen.
Zum grundsätzlichen Aufbau gehören Gleitelemente 2, bei denen es sich um Schiebeglaselemente
handelt. Diese Gleitelemente 2 bewegen sich im Wesentlichen in einer insbesondere
in den Fig. 3 und 4 schematisch angedeuteten Gleitebene G. Dabei drückt der Zusatz
"im Wesentlichen" aus, dass sich mit der dargestellten Gleitelementvorrichtung auch
Abzweigungen, Weichen, geringfügige Krümmungen etc. darstellen lassen, wie sie beispielhaft
in der EP 0 902 153 A2 im Detail beschrieben werden.
[0022] Die Gleitelemente 2 verfügen an ihrer Unterkante 3 über angeschlossene Rollkörper
5, die in ein zugeordnetes unteres Profil 6 eingreifen. Auch die Oberkante 4 der Gleitelemente
2 greift in ein Profil ein, nämlich ein oberes Profil 7. Dieses Profil 7 ist jedoch
nicht zwingend. Denn die Oberkante 4 des Gleitelementes 2 ist erfindungsgemäß rollkörperfrei
ausgebildet und weist lediglich zumindest eine feststehende Seitenführung 8 auf. Bei
dieser Seitenführung 8 handelt es sich im Rahmen des Ausführungsbeispiels um eine
Führungsschiene, die als flexible Bürstenleiste 8 ausgebildet ist (vgl. Fig. 2).
[0023] Grundsätzlich lässt sich diese Bürstenleiste 8 an jeder beliebigen Deckenkonstruktion
befestigen, so lange gewährleistet ist, dass die Oberkante 4 des Gleitelementes 2
hierdurch einwandfrei seitlich geführt wird. Im Rahmen des gezeigten Beispiels sind
zwei Führungsschienen 8 bzw. Bürstenleisten 8 realisiert, die zwischen sich das in
den dadurch gebildeten Spalt S eintauchende Gleitelement 2 bzw. dessen Oberkante 4
aufnehmen. Die Oberkante 4 des Gleitelementes 2 taucht um ein vorgegebenes Maß M in
diesen Spalt S ein, um möglichen Durchbiegungen des Gleitelementes 2 Rechnung tragen
zu können. Es versteht sich, dass das Maß M die maximal auftretenden seitlichen Durchbiegungen
des Gleitelementes 2 berücksichtigt.
[0024] Die Führungsschienen bzw. Bürstenleisten 8 werden in Schiebenuten 9 des oberen Profils
7 schiebend aufgenommen, was - wie gesagt - nicht zwingend ist. Dagegen sind an der
Unterkante 3 des Gleitelementes 2 die bereits angesprochenen Rollkörper 5 realisiert.
Hierbei handelt es sich um senkrecht stehende Rollen 5 mit konkaver Lauffläche 10.
Auf diese Weise wird ein einwandfreier Lauf der Rollen bzw. Rollkörper 5 auf einer
pilzkopfartigen Lauffläche 11 gewährleistet. Die Krümmung des Pilzkopfes ist dabei
an die Konkavität der Lauffläche 10 angepasst.
[0025] Unterseitig der Lauffläche 11 finden sich Ansätze 12. Jeweils zwei beidseitig eines
sich anschließenden Steges 13 vorkragende Ansätze 12 bilden einen T-förmigen Kopf
der Laufschiene 11, 12, 13. Die beiden Ansätze 12 werden von zwei Widerhaken 14 an
der Unterkante 3 des Gleitelementes 2 in der Art einer Klammer beidseitig umschlossen.
Auf diese Weise wird selbst bei Durchbiegungen des Gleitelementes 2 verhindert, dass
sich die Rolle 5 von der zugehörigen Lauffläche 11 bzw. der Laufschiene 11, 12, 13
abhebt. Der Widerhaken 14 ist Bestandteil eines an ein unteres Rahmenteil 15 angeschlossenen
Profileinsatzes 16.
[0026] Dieser Profileinsatz 16 ist als Zinkdruckgussteil ausgeführt und wird in das zugehörige
Rahmenteil 15 eingesteckt. Ein oberes Rahmenteil fehlt, weil das Gleitelement 2 bzw.
die Glasscheibe an dieser Stelle frei zwischen den beiden Führungsschienen 8 gehalten
wird.
[0027] Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass das untere Profil 6 und das obere
Profil 7 bzw. die zugehörigen Profilschienen 6, 7 breitenvariabel und modular ausgeführt
sind. Das kommt insbesondere in den Fig. 3 und 4 zum Ausdruck. Hier erkennt man, dass
beide Profile 6, 7 letztlich aus Randstücken 17a, 17b sowie Mittelstücken 18a, 18b
zusammengesetzt sind. Dabei lassen sich zwischen den jeweiligen Randstücken 17a, 17b
praktisch beliebig viele Mittelstücke 18a, 18b positionieren. Das hat zur Folge, dass
auch die Anzahl der Laufschienen 11, 12, 13 sowie die Anzahl der Führungsschienen
8 variabel gestaltet werden kann. Demzufolge lassen sich praktisch beliebig viele
Gleitelemente 2 zwischen den zugehörigen Profilen 6, 7 aufnehmen und führen.
[0028] Um nun die Randstücke 17a, 17b mit den Mittelstücken 18a, 18b verbinden zu können,
sind jeweils Nut-/Federverbindungen 19, 20 vorgesehen. Diese Nut-/Federverbindungen
19, 20 verfügen über eine gelenkkopfähnliche und in Profilschienenlängsrichtung durchlaufende
Profilierung 19. Demgegenüber handelt es sich bei der Nut 20 um eine in Profilschienenlängsrichtung
durchlaufende pfannenähnliche Profilierung.
[0029] Folglich müssen die jeweiligen Profilstücke 17a, 17b sowie 18a, 18b vor Kopf durch
axiales Ineinanderschieben miteinander vereinigt werden. Dabei sorgt ein vorhandenes
und in den Fig. 3 und 4 zu erkennendes Gelenkspiel dafür, dass ein leichtes Gegeneinanderschieben
der Profilstücke 17a, 17b und 18a, 18b ermöglicht wird. Unterstützend wirkt hier die
Tatsache, dass die Profilstücke 17a, 17b und 18a, 18b mit Beschichtungen ausgerüstet
sind, die das Gegeneinandergleiten begünstigen.
[0030] Damit die einzelnen Profilstücke 17a, 17b und 18a, 18b den erforderlichen Halt untereinander
aufweisen, ist ein Befestigungsmittel 21 vorgesehen, welches zumindest an einer Stelle
durch die jeweilige Nut-/Federverbindung 19, 20 hindurchgreift. Bei dem Befestigungsmittel
21 handelt es sich um einen Befestigungsbolzen 21, welcher im Mauerwerk 22 verankert
wird. Anhand der Fig. 3 erkennt man, dass über die Länge der Profile 6, 7 bzw. Profilschienen
6, 7 mehrere Befestigungsbolzen 21 zum Einsatz kommen, die versetzt zueinander angeordnet
sind. - Selbstverständlich können die Profile 6, 7 auch an einer Ständerkonstruktion
- und nicht einem Mauerwerk 22 - befestigt werden.
[0031] Die Fig. 5 und 6 verdeutlichen schließlich, dass die Profile 6, 7 auch zur Aufnahme
von Zusatzeinrichtungen, wie z. B. Markisen 24, Fliegenschutzrollos 23 etc. eingerichtet
sind. Zu diesem Zweck wird das jeweilige Randstück 17a, 17b des Protils 6, 7 durch
ein Sonderprofil ersetzt. Im Rahmen der Fig. 5 nimmt das dort dargestellte Sonderprofil
ein lediglich angedeutetes Fliegengitter bzw. Fliegenschutzrollo 23 auf. Bei der Variante
nach Fig. 6 ist die zusätzliche Anbringung einer Markise 24 möglich.
[0032] Bei den Profilen 6, 7 handelt es sich um Alustrangpressprofile. Dagegen kommt als
Rahmenteil 15 zumeist ein Kunststoffhohlprofil zum Einsatz. Die einzelnen Gleitelemente
2 lassen sich üblicherweise frei innerhalb der Profile 6, 7 hin- und herschieben.
Es ist aber auch denkbar, ihre Schiebebewegung wahlweise zu blockieren. Hierzu schlägt
die Erfindung vor, ein federbeaufschlagtes Gestänge an jedem Gleitelement 2 zu realisieren,
dessen oberer und unterer Zapfen nur dann nicht blockierend in das jeweilige Profil
6, 7 einfahren, wenn ein Knopf, Hebel etc. gedrückt wird.
[0033] Für die nötige Belüftung des hinter der Gleitelementvorrichtung abgeschlossenen Raumes
sorgen ohnehin vorhandene Spalte im unteren Profil 6 respektive oberen Profil 7. Auch
zwischen den einzelnen Gleitelementen 2 sind üblicherweise Spaltöffnungen vorgesehen.
Selbstverständlich lassen sich diese Spaltöffnungen wunschgemäß auch durch Dichtlippen
verschließen, wenn eine winddichte Abdeckung gewünscht wird.
1. Gleitelementvorrichtung, insbesondere Schiebewandund/oder Balkongeländerverglasungseinrichtung,
mit
- im Wesentlichen in einer Gleitebene (G) bewegbaren Gleitelementen (2) mit Unterkante
(3) und Oberkante (4), und mit
- wenigstens an die Unterkante (3) angeschlossenen Rollkörpern (5), die in ein zugeordnetes
unteres Profil (6) eingreifen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkante (4) des Gleitelementes (2) rollkörperfrei ausgebildet ist und lediglich
zumindest eine feststehende Seitenführung (8) aufweist.
2. Gleitelementvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Seitenführung (8) der Oberkante (4) des Gleitelementes (2) vorzugsweise flexible
Führungsschienen (8), insbesondere Bürstenleisten (8), vorgesehen sind.
3. Gleitelementvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Führungsschienen (8) realisiert sind, die das Gleitelement (2) zwischen sich
aufnehmen, wobei die beiden Führungsschienen (8) in einem oberen Profil (7) angeordnet
sind.
4. Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterkante (3) des Gleitelementes (2) mit zumindest einem Widerhaken (14) ausgerüstet
ist, welcher wenigstens einen Ansatz (12) einer Laufschiene (11, 12, 13) für den Rollkörper
(5) übergreift.
5. Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Widerhaken (14) vorgesehen sind, die in der Art einer Klammer einen aus zwei
Ansätzen (12) gebildeten T-förmigen Kopf der Laufschiene (11, 12, 13) beidseitig umschließen.
6. Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerhaken (14) Bestandteil eines an ein unteres Rahmenteil (15) angeschlossenen
Profileinsatzes (16) ist.
7. Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Profile (6, 7) breitenvariabel und modular mit jeweiligen Randstücken
(17a, 17b) und dazwischen befindlichen Mittelstücken (18a, 18b) beliebiger Anzahl
ausgebildet sind, so dass eine frei wählbare Zahl an Gleitelementen (2) hierin geführt
werden kann.
8. Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung der Randstücke (17a, 17b) und Mittelstücke (18a, 18b) jeweils Nut-/Federverbindungen
(19, 20) dienen.
9. Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Festlegung der Nut-/Federverbindungen (19, 20) und Anbringung der Profile (6,
7) jeweils durch die Nut-/Federverbindung (19, 20) hindurchgreifende und im Mauerwerk
(22) verankerte Befestigungsmittel (21) vorgesehen sind.
10. Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (6, 7) zur Aufnahme von Zusatzeinrichtungen, wie z. B. Markise (24),
Fliegenschutzrollo (23) etc. eingerichtet sind.