[0001] Die Erfindung betrifft eine Halterungseinrichtung nach dem Oberbegriff des beigefügten
Patentanspruchs 1 sowie ein Rahmenelement nach dem Oberbegriff des beigefügten Patentanspruchs
9. Eine solche Halterungseinrichtung und ein solches Rahmenelement sind aus der DE
297 03 434 U1 bekannt.
[0002] Die DE 297 03 434 U1 betrifft eine Halterungseinrichtung für die obere Fensterzarge
in Plattenbau-Hochhäusern. Dort ist üblicherweise bereits bauseits ein Winkelstahl
vorhanden, was den nachträglichen Einbau üblicher Fensterzargen erschwert. Die DE
297 03 434 U1 schlägt nun vor, diesen nur speziell bei Plattenbauten bereits bauseits
vorhandenen Winkelstahl als Halteteil zur Befestigung der Fensterzarge zu verwenden.
Bei der bekannten Halteeinrichtung wird der obere Zargenholm an dem Winkelstahl mittels
Klemmschrauben fest verklemmt. Die dadurch erzielbare ortsfeste Verbindung wird als
wesentlich herausgestellt. Die übrigen Teile werden verklebt. Durch diesen Stand der
Technik ist ein Toleranzausgleich während des Einbaus möglich, da aufgrund der Klemmung
der Zargenholm unabhängig von festen Haltepunkten verschiebbar wählbar fest eingesetzt
werden kann. Beim Einbau entsteht aber eine starre Verbindung.
[0003] Die DE 198 55 622 A1 betrifft eine Klammer zum Fixieren von zu montierenden Bauteilen,
insbesondere eine Setzklammer zum Setzen von Türrahmen. Die Setzklammer wird anstelle
von sonst üblichen Verkeilungen als Werkzeug eingesetzt und nach dem Setzen des Türrahmens
wieder entfernt.
[0004] Die DE 195 44 719 C1 betrifft eine Halterungseinrichtung zur Befestigung eines Fenstereinsatzes
in einzumauernden Laibungsrahmen. Diese Halterungseinrichtung enthält druckbeaufschlagte
Einsteckbolzen. Diese Bolzen sind bezüglich des als Halteteils wirkenden Laibungsrahmen
verschiebbar, während der eigentliche Fensterzargenholm ortsfest an dem Laibungsrahmen
gehalten ist.
[0005] in der DE 43 11 793 A1 wird eine Halterungseinrichtung zum Fixieren eines Fensterrahmens
in einem Mauerausschnitt beschrieben. Mit dieser Halterungseinrichtung wird der Fensterrahmen
verklemmt. Dadurch ist man unabhängig von festen Befestigungsbolzen; und es lassen
sich während des Einbaus Toleranzen ausgleichen. Nach dem Einbau ist der Fensterrahmen
fest verspannt.
[0006] In der DE 87 08 829 U1 wird eine Befestigung einer Fensterzarge über einem bei der
Renovierung stehen gelassenen Restholz einer alten Zarge beschrieben. Hierzu wird
in das alte Holz und in das darunter liegende Mauerwerk eine große Einbohrung gebracht.
Darin wird ein Langdübel eingesetzt. Eine besonders konstruierte Schraube, die an
Ihrem Schraubenkopf einen weiter herausstehenden Gewindestift enthält, wird in den
Langdübel eingesetzt. An dem nun herausstehenden Gewindestift wird dann die neue Zarge
befestigt. Dadurch ist auch bei dieser Konstruktion die Fensterzarge fest mit dem
Rahmen verbunden.
[0007] Im Stand der Technik werden Rahmen der hier in Rede stehenden Art stets seitlich
und oben fest mit Wand und Decke des Raumes verankert. Beispielsweise werden Zargen
von Türen, in denen die Türblätter ein- oder mehrflügeliger Türen schwenkbeweglich
gehalten sind, fest mit Wand und Decke des Raumes, in dem die Tür vorgesehen ist,
verspannt und insbesondere auch verankert. Außer der sogenannten Baufuge gibt es zwischen
Decke und Rahmen, wie insbesondere einer Zarge, keinen wirkungsvollen Toleranzausgleich.
Es kann sich dabei um Rahmen von inneren Raumabschlüssen wie Türen, Wandelementen
wie Brandabschlüssen und Festverglasungen in verschiedenen Ausführungen handeln. Die
Rahmen, insbesondere Zargen können verschieden ausgebildet sein, also auch aus Stahl,
Kunststoff oder Holz, sowie in jedweder Ausbildung, am Beispiel Holz, insbesondere
als Holzblock- oder Holzstockzarge.
[0008] Der Anschluss des deckenseitigen Rahmenholms an die Decke kann jedoch Schwierigkeiten
bereiten, wenn Schwankungen, Toleranzen und Durchbiegungen im Deckenbereich auftreten,
insbesondere im Hinblick auf Hochhäuser, die pendelnde Ausgleichsbewegungen unter
Winddruck etc. ausführen, was sich in zunehmender Höhe mit Abstandsänderungen zwischen
Decke und Boden äußert. In diesen Fällen können dadurch bedingte Druckbeaufschlagungen
auf die Rahmen zu entsprechenden Verformungen und damit Einklemmen der geschlossenen
Türblätter oder Verspannungen der Verglasung bis hin zu Beschädigungen führen.
[0009] Viele der vorstehenden Druckschriften befassen sich mit Fenstern im Außenbereich.
Bei der hier in Rede stehenden Erfindungen soll es vornehmlich um Verbesserungen von
Türen, Wand- und Verglasungselementen im Innenbereich von Gebäuden gehen.
[0010] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Halteeinrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Art sowie ein damit versehenes Rahmenelement derart zu verbessern,
dass auch lange nach dem Einbau auftretende bauliche Unzulänglichkeiten wie Versetzungen
oder Gebäudebewegungen begegnet wird. Insbesondere sollen durch solche Unzulässigkeiten
eintretende Beeinträchtigungen des Raumabschlusses in Funktion und/oder Aussehen vermieden
werden, beispielsweise soll die Betriebsbereitschaft von mit einem solchen Rahmenelement
eingebauten Türen und die Unversehrtheit von mit einem solchen Rahmenelement eingebauten
Festverglasungen oder Wandelementen über Jahrzehnte gewährleistet bleiben.
[0011] Diese Aufgabe wird durch eine Halterungseinrichtung nach Patentanspruch 1 und ein
Rahmenelement nach Patentanspruch 9 gelöst.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0013] Erfindungsgemäß wird ein Deckenholm mit freischwingendem Ausgleich erreichbar, der
insbesondere spätere und durch welche Gründe auch immer verursachte Durchbiegungen
oder auch in erster Linie eine Druckbelastung oder sonstige Verbindungsbelastung der
Verbindung zwischen Wand-Decke einerseits und dem Raumabschluss andererseits ausschließen
soll. Dahingegen gibt es im Stand der Technik durchweg eine feste Arretierung des
Elements und somit eine Verhinderung eines Deckenausgleichs.
[0014] Durch eine rollende oder vorzugsweise gleitende Verschiebbarkeit zwischen einem Halteteil
und dem eigentlichen oberen Zargenholm lassen sich beispielsweise durch Gebäudebewegungen,
insbesondere in Hochhäusern auftretende Toleranzen ausgleichen. Damit lassen sich
also, auch lange nach dem Einbau der Zarge, erfolgende Gebäudebewegungen ausgleichen
und deren Folgen für Türen, Verglasungen, Wandelemente und dergleichen Raumabschlüsse
verhindern.
[0015] Bei der hier vorgeschlagenen Halterungseinrichtung für den etwa parallel zur Decke
verlaufende Rahmenholm, wie beispielsweise Zargenholm, ist dieser an einem ein- oder
mehrstückigen, an der Decke festzulegenden Halteteil zumindest in Höhenrichtung verschiebbar
gehalten und insbesondere gleitend verschiebbar gehalten.
[0016] Durch eine derartige bewegliche, insbesondere gleitende, Halterung des deckenseitigen
Rahmen- oder Zargenholms an einem an der Decke festzulegenden Halteteil wird ein Bewegungsspielraum
geschaffen, mit dem Schwankungen, Toleranzen und Versetzbewegungen der Decke gegenüber
dem Rahmen oder der Zarge ausgeglichen werden können. Dabei ist vornehmlich eine gleitende
Verschiebemöglichkeit in Höhenrichtung vorgesehen, es können auch im Hinblick auf
Hochhausschwankungen seitliche Verschiebungen durch entsprechende Gleitführungen bzw.
spielbehaftete Eingriffe zwischen Zarge und deckenseitigem Halteteil vorgesehen sein.
Der Rahmen bzw. die Zarge erfährt im Bereich des deckenseitigen Rahmen- oder Zargenholms
eine Halterung gegenüber der Decke, die der erforderlichen Stabilität der Rahmenverankerung
insgesamt entspricht.
[0017] Die vorgeschilderte gleitende Verschiebbarkeit des deckenseitigen Rahmenholmes gegenüber
einem an der Decke festzulegenden Halteteil kann bei allen möglichen Ausbildungen
von Raumabschlussrahmen aus jedwedem Material vorgesehen werden.
[0018] In vorteilhafter Ausgestaltung ist eine formschlüssige Führungseinrichtung, vorzugsweise
Gleitführungseinrichtung, vorgesehen, die eine Verschiebung des deckenseitigen Rahmenholms
relativ zu der Decke und/oder der Wand des Raumes in eine Höhenrichtung zulässt und
eine Verlagerung desselben in einer zu dieser Höhenrichtung senkrechten Richtung sperrt.
Der Rahmenholm kann sich also relativ zur Decke zum Ausgleich von Gebäudeschwankungen
in gewissem Maße in Höhenrichtung bewegen, in der hierzu senkrechten Richtung aber
nicht oder nur in demgegenüber eingeschränkterem Ausmaß. Hierdurch wird trotz der
Ausgleichsmöglichkeit eine gute Stabilität und Festigkeit des Rahmens erreicht, was
insbesondere bei Türzargen von schweren Spezialtüren (einbruch-, schusshemmend, Feuerschutztüren,
Rauchschutztüren, Strahlenschutztüren,...), wo die Schwenkbewegung von sehr schweren
Türblättern von der Zarge aufgenommen und an der Wand abgestützt werden müssen, vorteilhaft
ist.
[0019] Das Halteteil der als Teil des Rahmens ausgebildeten Halteeinrichtung kann einen
sich in Längsrichtung des deckenseitigen Rahmenholms erstreckenden Stab, insbesondere
in Form eines Balkens, oder mehrere in dieser Richtung aufeinanderfolgend angeordnete
Stababschnitte, insbesondere in Form von Balkenabschnitten, aufweisen, der bzw. die
relativ zu der Decke am Einbauort verbleibend ortsfest befestigt oder befestigbar
sind. Damit kann der Halteteil selbst zum äußeren optischen Erscheinungsbild des Rahmens
beitragen und in gewissen Umfang unbedeckt bleiben, ohne dass dies für das Aussehen
des Raumabschluss unvorteilhaft wäre.
[0020] In eine Höhenrichtung verlaufende Steckverbindungen oder eine in eine Höhenrichtung
verlaufende Gleitführung, beispielsweise gebildet durch eine Einrichtung zum formschlüssigen
Führen einer Gleitbewegung (im folgenden Gleitführungseinrichtung genannt), können
vorgesehen sein, um das Halteteil mit dem deckenseitigen Rahmenholm verschiebbar zu
verbinden. Beispielsweise ist in konkreter Ausgestaltung vorgesehen, dass die Gleitführungseinrichtung
ein Einsteckelement an dem Halteteil oder/und dem Rahmenholm und eine entsprechende,
entsprechend an dem Rahmenholm oder/und dem Halteteil ausgebildete Einsteckausnehmung
aufweist.
[0021] Durch Steckverbindungen oder dergleichen Gleitführungen lassen sich gewünschte Gleitbewegungen
zwecks Toleranz- oder Bewegungsausgleich zulassen, unerwünschte Versetzungen des Rahmens
aber verhindern. Die Gleitführung oder die Steckverbindungen können mit mehr oder
weniger großem Spiel ausgerüstet sein, so dass der Rahmenholm in Höhenrichtung entsprechend
des Führungsweges frei und in senkrechter Richtung im Rahmen des Spiels verschiebbar
ist. Es sind aber auch Ausführungen denkbar und in einigen Einbausituationen wünschenswert,
bei denen eine spielfreie und sogar mit (geringem) Reibwiderstand klemmende Führung
vorgesehen ist. Die Reibwiderstände der Führungen oder Steckverbindungen sind dabei
aber stets derart, dass Gebäudeversetzungen oder Gebäudebewegungen ohne Beeinträchtigung
des Rahmens und/oder des Raumabschlusses bzw. dessen Funktion oder Aussehen selbsttätig
ausgeglichen werden. Ein (leichtes) Klemmen bzw. ein (leichter) Reibschluss könnte
beispielsweise bei der Montage des oberen Rahmenholmes zur Handhabung desselben vor
seiner endgültigen Befestigung oder auch im Hinblick auf die Stabilität des Rahmens
vorteilhaft sein. Möglich sind auch Mischformen, beispielsweise derart, dass eine
Gleitführung ohne oder mit nur geringem Widerstand in der einen Richtung, vorzugsweise
der Höhenrichtung, und eine Gleitführung mit größerem Widerstand in einer anderen
Richtung vorgesehen ist. Anstelle einer Gleitführung sind auch Rollenführungen oder
dergleichen zur Führung der beiden zueinander beweglichen Teilelemente des Rahmenelements
möglich.
[0022] Vorzugsweise sind die Gleitführungen oder Steckverbindungen oder entsprechende Führungseinheiten
verdeckt angeordnet, um das optische Erscheinungsbild des Raumabschlusses nicht negativ
zu beeinflussen. Beispielsweise ist vorgesehen, dass das Rahmenelement in Längsrichtung
in das an die Decke zu befestigende Halteteil, den diesem gegenüber in Höhenrichtung
verschiebbar gehaltenen Rahmenholm und eine formschlüssige Gleitführungseinrichtung
dazwischen aufgeteilt ist und ein Abdeckelement zum Abdecken der Gleitführungseinrichtung
aufweist.
[0023] Als Abdeckelement zum Verdecken von Führungseinrichtungen kann ein an dem (gleit)beweglichen
Rahmenholm angebrachtes oder einstückig damit ausgeführtes Leistenelement dienen.
Beispielsweise kann der Rahmenholm selbst mit einem flanschartigen Abschnitt zum Abdecken
eines Spalts zwischen Halteteil und Rahmenholm versehen sein. Aber auch eine ortsfest
zu befestigende oder an oder einstückig mit dem ortfest zu befestigenden Halteteil
ausgebildete Leiste kann als Abdeckelement dienen.
[0024] Um den eben erwähnten Spalt beidseitig abzudecken, ist vorteilhafterweise vorgesehen,
dass der deckenseitige Rahmenholm aus mehreren Profilstäben zusammengesetzt ist, die
jeweils mit dem flanschartigen Abschnitt zum Bilden von die Führungseinrichtung abdeckenden
Rahmenspiegeln versehen sind.
[0025] Zwischen den zueinander verschiebbaren Teilelementen des Rahmelementes können Dicht-
oder Gleitleisten angeordnet sein. Diese können beispielsweise einen zugdichten Abschluss
trotz der Versetzmöglichkeit aufrechterhalten. Beispielsweise können zwischen den
Seitenflächen des oben erwähnten Stabs oder Balkens bzw. der Balken- oder Stababschnitte
und diese übergreifenden Rahmen- oder Zargenspiegeln des deckenseitigen Rahmen- oder
Zargenholms Dicht- und/oder Gleitleisten angeordnet sein.
[0026] In einer bevorzugten Ausführung sind Steckverbindungen durch in entsprechende Einstecköffnungen
eingreifende Steckbolzen geschaffen. Die Steckbolzen können durch geeignete Verbindungsmethoden
an einem der zueinander beweglichen Teilelemente des Rahmenelements befestigt sein.
Beispielsweise sind Metallbolzen mit Köpfen vorgesehen, die in einen Hohlraum in dem
Teilelement formschlüssig eingreifen und/oder kraftschlüssig verspannt mit diesem
Teilelement zur gemeinsamen Bewegung relativ zu dem anderen Teilelement, das die Einstecköffnungen
aufweist, verspannt sind.
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist zusätzlich oder alternativ zu einer
Steckbolzenverbindung vorgesehen, dass das Halteteil eine ein- oder in Längsrichtung
aufeinanderfolgend mehrteilige, an der Decke festgelegte oder festzulegende Eingriffsschiene
aufweist, die mit nach unten abragendem Steg in eine nutförmige Ausnehmung in der
nach oben weisenden Oberfläche des Rahmenholms einsetzbar ist.
[0028] Zum Bilden von Abdeckelementen ist dann bevorzugt, dass der Eingriffsschiene beidseitig
parallel verlaufende Leisten zugeordnet sind, zwischen deren einander zugewandte Seitenflächen
und dem diesen jeweils gegenüberliegenden Seitenflächen des in die Haltestellung eingesetzten
deckenseitigen Rahmenholms die Dicht- und/oder Gleitleisten angeordnet sind. Vorzugsweise
sind die Leisten direkt an der Decke anzubringen, wenngleich auch eine Anbringung
an oder einstückige Ausführung mit dem Halteteil oder der Eingriffsschiene denkbar
und vorteilhaft ist.
[0029] Das Rahmenelement mit der Halterungseinrichtung ist vorzugsweise ein Bestandteil
einer Zarge einer ein- oder mehrflügeligen Tür, in der das Türblatt bzw. die Türblätter
der Tür schwenkbeweglich gehalten sind, und weist als Rahmenholm einen deckenseitigen
Zargenholm auf, der durch die Halterungseinrichtung zumindest in Höhenrichtung gleitbeweglich
relativ zur Decke gehalten werden kann. Die Zarge kann beispielsweise eine Holzblockzarge
oder eine Holzstockzarge sein.
[0030] Besonders bevorzugt ist das Rahmenelement als Teil eines Feuer- und/oder Rauchschutzabschlusses
ausgebildet. Beispielsweise ist es mit wenigstens einem Streifen aus unter Hitzeeinwirkung
aufschäumenden Material versehen. Der Streifen dient im Brandfall zum Abdichten von
Spalten, die zwischen einzelnen Teilelementen des Rahmenelements oder/und zwischen
einem Teilelement des Rahmens und der Decke oder der Wand des Raumes gebildet sind.
[0031] Die obere Anbindung des Rahmenelements an die Decke ist von den Materialien her flexibel.
Das Halteteil, das zunächst an der Decke befestigt wird - und auch in Form eines Winkels
ausgebildet sein könnte -, könnte aus Holz, Metall, insbesondere Stahl oder anderen
Materialien, auch Verbundmaterialien oder Materialmischungen, sein, während der Rahmenholm
und/oder der Rest des Rahmens bzw. der Zarge ebenfalls aus Holz, Metall oder anderen
Materialien sowie Mischformen gefertigt sein könnte.
[0032] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform eines an einer Decke eines Raumes
befestigtes Rahmenelements; und
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines an einer Decke eines Raumes
befestigtes Rahmenelement.
[0033] Im folgenden werden zwei in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiele von
deckenseitigen Rahmenelementen von Raumabschlüssen - dies können Türen, auch Spezialtüren,
Festverglasungen, Wandelemente, Oberlichter usw. sein - näher erläutert. Die Figuren
zeigen jeweils Rahmenelemente als Teil eines Rahmens des Raumabschlusses. Der Rahmen
ist bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel eine Holzblockzarge einer auf der Basis
von Holzwerkstoffen aufgebauten Feuerschutztür mit Rauchschutzfunktion und bei dem
in Fig. 2 dargestellten Beispiel eine Holzstockzarge einer solchen Tür.
[0034] Die Zeichnungen zeigen jeweils einen Horizontalschnitt durch den etwa parallel zur
Decke verlaufenden, deckenseitigen Rahmenholm, d.h. hier Zargenholm, in seiner Einbaulage
an einem ebenfalls geschnitten dargestellten Halteteil, der an der Gebäudedecke festgelegt
ist.
[0035] Fig. 1 zeigt eine insgesamt mit 1 bezeichnete Halterungseinrichtung, mit deren Hilfe
an deren Decke 2 ein insgesamt mit 3 bezeichneter deckenseitiger Zargenholm einer
Holzblockzarge gehalten ist.
[0036] Zum Bilden eines Halteteils ist an der Decke 2 mit nicht weiter dargestellten Befestigungsmitteln
ein in den Raum unterhalb der Decke hineinragender Stab, hier in Form eines Balkens
4, festgelegt. Der Balken 4 erstreckt sich in Richtung des an ihm festzulegenden,
parallel verlaufenden Zargenholmes 3. Der Balken 4 weist vorzugsweise zumindest weitgehend
die Länge des Zargenholmes 3 auf.
[0037] Zwischen dem Halteteil der Halterungseinrichtung 1, d.h. hier dem Balken 4, und dem
Zargenholm 3 ist eine Gleitführungseinrichtung vorgesehen. Diese wird im ersten Ausführungsbeispiel
durch Steckverbindungen gebildet, hier in Form von Steckbolzen 5 und Bohrungen 6 als
Eingriffsöffnungen zum Aufnehmen derselben. Mit Hilfe der an dem Zargenholm 3 festgelegten
Steckbolzen 5, die in die in dem Balken 4 vorgesehene entsprechend passende Bohrungen
6 eingesetzt sind, wird der deckenseitige Zargenholm 3 mit dem Balken 4 gleitend verschiebbar
verbunden. Die Steckbolzen 5 sind mittels Bolzenköpfen 7 an dem Zargenholm 3 abgestützt.
[0038] Die Holzblockzarge ist mit Zargenspiegeln 8 und 9 versehen. Hierzu ist der Zargenholm
3 in mehrere, hier zwei, miteinander über Nut-Feder-Eingriff verbundene Profilstäbe
20, 21 mit L-Profil aufgeteilt. Als flanschartiger Teilabschnitt bildet einer der
Schenkel jedes L-Profils je einen der beiden als Abdeckelement zum Verdecken der Gleitführungseinrichtung
wirkenden Zargenspiegel 8 oder 9. Die Zargenspiegel 8 und 9 übergreifen im Einbauzustand
zwischen ihren seitlich aufeinander zugewandten Flächen gegenüberliegende Seitenflächen
des Balkens 4. In den Übergriffsbereichen sind jeweils Dicht- bzw. Gleitleisten 10
angeordnet, hier derart, dass die Gleitleisten an den Zargenspiegeln 8, 9 befestigt
sind.
[0039] Um die Gleitverschiebbarkeit in Höhenrichtung entsprechend geräumig zu gestalten,
sind oberhalb der Steckbolzen 5 in der Decke 2 Hohlräume 11 ausgebildet.
[0040] Die Festlegung des Balkens 4 an der Unterseite der Decke 2 kann über eine dämmende
Zwischenschicht 12 erfolgen. Die als Gleitleisten ausgebildeten Dichtleisten 10 verhindern
einen Durchzug durch den zwischen den Zargenholm 3 und dem Balken 4 gebildeten Spalt
22. Insbesondere wird im Brandfall dadurch auch der Durchtritt von Rauch verhindert.
Weiter ist hier ein Streifen 23 aus unter Hitzeinwirkung aufschäumenden Material versehen,
um im Brandfall den Durchtritt von Feuer zu verhindern.
[0041] Fig. 2 zeigt eine anders aufgebaute Halteeinrichtung, die für die Halterung eines
deckenseitigen Zargenholms 13 einer Holzstockzarge ausgebildet ist. Die Halterungseinrichtung
umfasst als deckenseitig festzulegendes Halteteil eine Eingriffsschiene 14, die sich
in Längsrichtung des Zargenholms 13 erstreckt und vorzugsweise etwa dessen Länge aufweist.
Diese Eingriffsschiene 14 ist in nicht näher dargestellter Weise an der Unterfläche
der Decke 2 anliegend an dieser festgelegt und weist einen Steg 15 auf, der in eine
entsprechend verlaufende Nut 16 in der der Decke 2 zugewandten Oberfläche des Zargenholms
13 gleitend verschiebbar eingreift, wie dies die Zeichnung nachvollziehen lässt. Dadurch
ist eine Gleitführungseinrichtung zwischen dem Zargenholm 13 und der hier als Halteteil
wirkenden Eingriffsschiene 14 mit dem Steg 15 als Eingriffs- oder Einsteckelement
und der Nut 16 als Eingriffs- oder Einsteckausnehmung geschaffen.
[0042] Parallel und zu beiden Seiten der Eingriffsschiene 14 sind Abdeckelemente in Form
von Leisten 17 und 18 angebracht, in vorliegendem Falle wiederum in nicht näher dargestellter
Weise direkt an der Unterseite der Decke 2 von dieser abragend befestigt. Grundsätzlich
kann die Eingriffsschiene 14 mit den Leisten 17 und 18 auch einstückig ausgebildet
sein.
[0043] Die Leisten 17 und 18 sind derart voneinander beabstandet angeordnet, dass deren
einander zugewandte Seitenflächen den Zargenholm 13 mehr oder weniger passgenau zwischen
sich aufnehmen, so dass jeweils die Seitenfläche einer der Leisten 17 und 18 mit einer
der Seitenflächen des Zargenholms 13 gegenüberliegt. Die Aufnahme des Zargenholms
13 zwischen den Leisten 17 und 18 ist durch im Bereich der gegenüberliegenden Seitenflächen
angebrachte Dicht- und Gleitleisten 10 abgedichtet, die im vorliegenden Falle in den
Leisten 17 und 18 festgelegt sind. Die hier als Gleitleisten ausgeführten Dichtleisten
10 dienen zum Abdichten des Spalts 25 zwischen der Decke 2 und dem verschiebbar gelagerten
Zargenholm 13, beispielsweise auch gegen Rauchdurchtritt im Brandfall. In dem hier
dargestellten Beispiel weisen weiter beide Leisten 17, 18 und der Zargenholm 13 an
der jeweils zur Decke 2 zeigenden Seite je wenigstens einen Streifen 26 aus unter
Hitzeeinwirkung aufschäumenden Material auf, um den Spalt 25 gegen Feuerdurchtritt
im Brandfall abzudichten.
[0044] Wie die Zeichnungen zeigen, sind die an der deckenseitigen Halterung zumindest in
Höhenrichtung gleitend verschiebbaren Zargen nicht nur unabhängig vom Material und
von der Formgebung, sondern auch für Türen bestimmter Aufgabenbereiche wie schalldämmend,
rauchdämmend oder brandhemmend ausgebildete Türen- und Zargenbereiche geeignet. Hier
können die Dicht- bzw. Gleitleisten hinsichtlich der Abdichtung besondere Maßnahmen
darstellen.
[0045] Wenngleich die vorstehend erwähnten Ausführungsbeispiele auf der Basis von Holzwerkstoffen
aufgebaute Zargen von Türen betreffen, sind entsprechende Halteeinrichtungen, die
eine gleitend oder auch unter Einsatz von Rollkörpern rollend verschiebbare Lagerung
eines oberen Rahmenelements ermöglichen, auch bei verschiedenen weiteren Ausgestaltungen
von Raumabschlüssen möglich. Entsprechend könnte ein oberes Rahmenelement von Festverglasungen
oder von Innenwandelementen ausgebildet sein.
1. Halterungseinrichtung (1) eines etwa parallel zur Decke (2) verlaufenden Rahmenholms
(3, 13) eines Rahmens eines Raumabschlusses, insbesondere einer einoder mehrflügeligen
Tür, einer Festverglasung, eines Wandelements oder dergleichen, welcher Rahmen seitlich
und oben mit Wand und Decke (2) des mit dem Raumabschluss zu versehenden Raumes verbunden
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der etwa parallel zur Decke (2) verlaufende Rahmenholm (3, 13) an einem ein- oder
mehrstückigen, an der Decke (2) festzulegenden Halteteil (4,14) zumindest in Höhenrichtung
verschiebbar, insbesondere gleitend verschiebbar, gehalten ist.
2. Halterungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine formschlüssige Führungseinrichtung, insbesondere Gleitführungseinrichtung (5,
6; 14, 16), vorgesehen ist, die eine Verschiebung des deckenseitigen Rahmenholms (3,
13) relativ zu der Decke (2) und/oder der Wand des Raumes in eine Höhenrichtung zulässt
und eine Verlagerung desselben in einer zu dieser Höhenrichtung senkrechten Richtung
einschränkt oder sperrt.
3. Halterungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteteil einen sich in Längsrichtung des deckenseitigen Rahmenholms (3) erstreckenden
Stab (4), insbesondere in Form eines Balkens (4), oder mehrere in dieser Richtung
aufeinanderfolgend angeordnete Stababschnitte, insbesondere in Form von Balkenabschnitten,
aufweist, der bzw. die relativ zu der Decke (2) ortsfest befestigt oder befestigbar
sind und über wenigstens eine in Höhenrichtung verlaufende Steckverbindung (5, 6)
oder wenigstens eine in Höhenrichtung verlaufende Führung, insbesondere Gleitführung,
mit dem deckenseitigen Rahmenholm (3) verbindbar sind.
4. Halterungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Seitenflächen des Stabs (4) bzw. der Stababschnitte und diese übergreifenden
Rahmenspiegeln (8, 9) des deckenseitigen Rahmenholms (3) Dichtund/oder Gleitleisten
(10) angeordnet sind.
5. Halterungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steckverbindungen in entsprechende Einstecköffnungen (6) eingreifende Steckbolzen
(5) aufweisen.
6. Halterungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteteil eine ein- oder in Längsrichtung aufeinanderfolgend mehrteilige, an
der Decke (2) festgelegte oder festzulegende Eingriffsschiene (14) aufweist, die mit
nach unten abragendem Steg (15) in eine nutförmige Ausnehmung (16) in der nach oben
weisenden Oberfläche des Rahmenholms (13) einsetzbar ist.
7. Halterungseinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Eingriffsschiene (14) beidseitig parallel verlaufende Leisten (17, 18) zugeordnet
sind, zwischen deren einander zugewandte Seitenflächen und dem diesen jeweils gegenüberliegenden
Seitenflächen des in die Haltestellung eingesetzten deckenseitigen Rahmenholms (13)
Dicht- und/oder Gleitleisten (10) angeordnet sind.
8. Halterungseinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leisten (17, 18) direkt an der Decke (2) anzubringen sind.
9. Rahmenelement eines Raumabschlusses, insbesondere einer ein- oder mehrflügeligen Tür,
einer Festverglasung oder eines Wandelements,
gekennzeichnet durch eine Halterungseinrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche.
10. Rahmenelement nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass es Teil einer Zarge einer ein- oder mehrflügeligen Tür ist, in der das Türblatt bzw.
die Türblätter der Tür schwenkbeweglich gehalten sind.
11. Deckenseitiges Rahmenelement nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass es als Rahmenholm einen deckenseitigen Zargenholm (3, 13) aufweist, der durch die
Halterungseinrichtung (1) zumindest in Höhenrichtung gleitbeweglich relativ zur Decke
gehalten werden kann.
12. Rahmenelement nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zarge eine Holzblockzarge oder eine Holzstockzarge ist.
13. Rahmenelement nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es den an die Decke (2) zu befestigenden Halteteil (4, 14), den diesem gegenüber
in Höhenrichtung verschiebbar gehaltenen Rahmenholm (3, 13), eine Führungseinrichtung,
insbesondere Gleitführungseinrichtung (5, 6; 15, 16), dazwischen und ein Abdeckelement
(8, 9; 17, 18) zum Abdecken der Führungseinrichtung (5, 6; 15, 16) aufweist.
14. Rahmenelement nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitführungseinrichtung (5, 6; 15, 16) ein Einsteckelement (15, 5) an dem Halteteil
(14) oder/und dem Rahmenholm (3) und eine entsprechende, entsprechend an dem Rahmenholm
(13) oder/und dem Halteteil (4) ausgebildete Einsteckausnehmung (16, 6) aufweist.
15. Rahmenelement nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abdeckelement (8, 9) an oder als Teil von dem beweglich gehaltenen Rahmenholm
(3), insbesondere als flanschartiger Teilabschnitt (8, 9) des beweglich gehaltenen
Rahmenholms (3), oder als ortsfest zu befestigende oder einstückig mit dem Halteteil
ausgebildete Leiste (17, 18) ausgebildet ist.
16. Rahmenelement nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der deckenseitige Rahmenholm (3) aus mehreren Profilstäben (20, 21) zusammengesetzt
ist, die jeweils mit dem flanschartigen Abschnitt zum Bilden von die Führungseinrichtung
(5, 6) abdeckenden Rahmenspiegeln (8, 9) versehen sind.
17. Rahmenelement nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass es als Teil eines Feuer- und/oder Rauchschutzabschlusses ausgebildet und mit wenigstens
einem Streifen (23, 26) aus unter Hitzeeinwirkung aufschäumenden Material und/oder
einem Dichtstreifen (10) versehen ist zum Abdichten eines Spalts (22, 25), der zwischen
den einzelnen Teilelementen (3, 4, 13, 14) des Rahmenelements oder/und zwischen einem
Teilelement (17, 18, 13) des Rahmenelements und der Decke (2) gebildet ist, gegen
Rauch- oder Feuerdurchtritt im Brandfall.