[0001] Die Erfindung betrifft eine Isolierglasscheibe mit integrierter Sonnenschutz- oder
Verdunkelungsblende, wobei die Sonnenschutz- bzw. Verdunkelungsblende im Scheibenzwischenraum
der Isolierglasscheibe angeordnet ist und motorisch angetrieben wird.
[0002] In der DE 200 21 691 U1 ist bereits eine in eine Isolierglasscheibe integrierte,
motorisch angetriebene Rolloeinrichtung vorgeschlagen, mit oberen und unteren Wellen,
von denen eine mittels eines Miniatur-Elektromotors antreibbar ist und die andere
einen Wickelkörper für einen Rollo trägt, und wobei die oberen und unteren Wellen
beiderseits der Isolierglasscheibe durch Zahnriemen und Zahnräder oder ähnliche Mittel
synchron drehbar gekuppelt sind und die Zahnriemen oder dergleichen mit den beiderseitigen
Enden der Zugstange des Rollos verbunden sind. Der Wickelkörper ist dabei über eine
Torsionsfeder drehelastisch vorgespannt auf seiner Welle angeordnet, um Ausgleichsdrehbewegungen
zuzulassen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die vorgeschlagene Anordnung in Bezug
auf weitere sinnvolle Ausführungsformen mit konstruktiven Vorteilen weiterzubilden.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Anordnungen
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Die Erfindung schlägt zwei Lösungen vor, nämlich zum einen die Ausbildung der Sonnenschutz-
bzw. Verdunkelungsblende als Faltstore, und zum anderen die Ausbildung der Blende
als normalen Rolle, wobei das Ausgleichsorgan in die Zugstange integriert ist. Beide
Ausführungsformen haben den gemeinsamen Vorteil, dass die Mechanik des Antriebs vereinfacht
ist, denn diese besteht aus oberen und unteren Wellen, die über beiderseitige Zahnriemen
und Zahnräder oder gleichwirkende Organe synchron drehbar gekuppelt sind, wobei einer
der Wellen, die auch geteilt sein kann, ein Miniatur-Elektromotor als Antriebsorgan
zugeordnet ist. Die jeweils andere Welle trägt bei der Ausführungsform mit Rollo den
Wickelkörper des Rollo, bei der Ausführungsform mit Faltstore dient sie ausschließlich
als Welle für die beiderseitigen, mit den Zahnriemen zusammenwirkenden Zahnräder.
[0006] Bei der Ausführungsform mit Faltstore erfolgt das Entfalten bzw. Zusammenlegen des
Faltstores problemlos mit der linearen Bewegung der Zugstange. Die mechanische Konstruktion
ist deshalb einfach und problemlos.
[0007] Bei der Ausführungsform mit Rollo verkleinert sich mit zunehmender Abwicklung des
Rollos der Wickeldurchmesser auf dem Rollowickelkörper, so dass die Länge der abgewickelten
Rollobahn nicht genau proportional zum Drehwinkel des Wickelkörpers verläuft, aber
da die Wegstrecke der Zugstange, die mit den Zahnriemen verbunden ist, exakt proportional
zum Drehwinkel des Wickelkörpers verläuft, ist ein Ausgleich notwendig. Dazu ist bei
dieser Ausführungsform die Zugstange über eine Torsionsausgleichsfeder mit dem Ende
der Rollobahn verbunden, um den Bewegungsunterschied auszugleichen. Auch bei dieser
Ausführungsform ist die Konstruktion gegenüber der früher vorgeschlagenen Anordnung
vereinfacht, weil die komplizierte Anordnung des Wickelkörpers über eine Torsionsfeder
auf seiner Welle entfällt und der Wickelkörper starr mit der Welle verbunden bzw.
einstückig mit ihr ausgebildet sein kann, da das Ausgleichsorgan nunmehr auf die Zugstange
verlagert ist.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen mehr im einzelnen
beschrieben, wobei zeigt:
- Fig. 1
- eine Ansicht einer Ausführungsform der Erfindung mit Faltstore
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Ausführungsform mit Faltstore,
- Fig. 3
- eine Ansicht der Ausführungsform mit Rollo, und
- Fig. 4
- einen Querschnitt der Ausführungsform mit Rollo.
[0009] Die Fig. 1 und 2 zeigen die Ausführungsform der Erfindung mit Faltstore in Frontansicht
(Fig. 1) bzw. im vertikalen Querschnitt (Fig. 2). Die Anordnung besteht aus zwei Einzelglasscheiben
1a, 1b, die an ihrem Rand durch einen Aluminium- oder Kunststoffabstandhalter 2 im
heute üblichen Abstand von 16 mm gehalten werden, wobei der Scheibenzwischenraum diffusionsdicht
abgeschlossen ist.
[0010] Im Scheibenzwischenraum ist die Sonnenschutz- oder Verdunkelungsblende in Gestalt
eines motorisch betätigbaren Faltstores angeordnet ist. Das obere Ende des Faltstores
ist an einem Trägerprofil 4 befestigt, und das untere Ende des Faltstores 3 ist mit
einem Zugstab 5 verbunden. Der Faltstore 3 selbst kann aus geeignetem Gewebematerial
oder beispielsweise aus aluminiumbeschichteter Kunststoffolie oder einem anderen geeigneten
Material bestehen. Vertikale Spanndrähte 6 verbessern die Führung des Faltstores bei
seiner Entfaltung und beim Zusammenfalten. Sie verlaufen zwischen dem oberen Trägerprofil
4 und einem unteren Motorabdeckprofil 7.
[0011] Der Zugstab 5 ist mit seinen beiderseitigen Enden jeweils mit einem Endloszugorgan
8a, 8b vorzugsweise in Gestalt von Zahnriemen verbunden, die über obere und untere
Zahnscheiben 9 geführt sind. Die oberen Zahnscheiben 9 sind durch eine Welle 10 drehfest
miteinander verbunden. Von den unteren Zahnscheiben 9 ist eine (links unten) auf einer
oder mittels einer Welle 11 frei drehbar gelagert, und die andere (rechts unten) sitzt
auf der Abtrittswelle 12 eines Miniaturelektromotors 13 und wird von diesem angetrieben.
Über die Anordnung von Zahnriemen 8a, 8b, Zahnscheiben 9 und obere Welle 10 erfolgt
bei Antrieb der einen Zahnscheibe 9 durch den Elektromotor 13 eine synchrone Abwärts-
oder Aufwärtsbewegung des Zugstabs 5 und damit ein Abwärtsentfalten oder Aufwärtszusammenfalten
des Faltstores 3.
[0012] Selbstverständlich sind Abwandlungen der Anordnung möglich. Statt unten könnte der
Elektromotor auch oben angeordnet sein, wobei dann die beim Ausführungsbeispiel obere
Welle 10 mit den daran starr befestigten Zahnscheiben unten angeordnete wäre. Die
Motorantriebswelle könnte auch beiderseits des Elektromotors herausgeführt und mit
den betreffenden beiden Zahnscheiben starr verbunden sein, sich also über die ganze
Breite erstrecken. In diesem Fall könnte eine Verbindungswelle für die beiden anderen
Zahnscheiben (Welle 10 beim gezeigten Ausführungsbeispiel) entfallen oder vorhanden
sein.
[0013] Die Fig. 3 und 4 zeigen die Ausführungsform mit Rollo in der Ansicht (Fig. 3) und
im vertikalen Längsschnitt (Fig. 4). Gleiche oder entsprechende Teile sind mit gleichen
Bezugszeichen wie in den Fig. 1 und 2 versehen. Das sind die beiden Einzelscheiben
1a und 1b sowie der Abstandhalter 2, die als Zahnriemen ausgebildeten Zugorgane 8a,
8b, die Zahnscheibe 9, der Miniaturelektromotor 13 mit der Motorabtriebswelle 12 sowie
die die frei drehbare Zahnscheibe 9 lagernde Welle 11.
[0014] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 trägt die die oberen Zahnscheiben 9
starr miteinander verbindende obere Welle 10 einen damit starr verbundenen Wickelkörper
14, auf dem ein Rollo 15 aufgewickelt ist. Das freie Ende des Rollos 15 ist mit einem
modifizierten Zugstab 5 verbunden, der bei diesem Ausführungsbeispiel eine Torsionsfeder
vorgespannte Ausgleichshülse 16 trägt, an welcher das freie Rolloende befestigt und
somit über dieses Ausgleichsorgan mittelbar mit dem Zugstab verbunden ist.
[0015] Bei beiden Ausführungsformen sind, um die Zahnriemen 8a, 8b auch bei allmählicher
Längendehnung stets gespannt zu halten, entweder die unteren oder die oberen Wellen-
bzw. Zahnscheibenlager, wie in den Zeichnungen jeweils schematisch dargestellt, durch
eine Druckfeder 17 unter Vorspannung abgestützt, wobei sich die Feder 17 ihrerseits
an einem Federwiderlager 18 abstützt.
1. Isolierglasscheibe mit integrierter motorisch angetriebener Sonnenschutz- oder Verdunkelungsblende,
wobei in dem hermetisch abgedichteten Scheibenzwischenraum ein Blendenmechanismus
angeordnet ist, der umfaßt:
im Bereich der beiden Seitenränder des Scheibenzwischenraums angeordnete, oben und
unten über Zahnscheiben (9) geführte Zahnriemen (8a, 8b) oder gleichwirkende Zugorgane,
von denen mindestens einer (8a) mittels eines im oberen oder unteren Randbereich des
Scheibenzwischenraums angeordneten Miniaturelektromotors (13) antreibbar ist und beide
über eine starre Wellenverbindung (10) synchronisiert sind,
einen an seinen beiden Enden mit den beiden Zahnriemen (8a, 8b) verbundenen Zugstab
(5), der mit dem freien Ende der Blende verbunden ist,
wobei die Blende (3) als Faltstore ausgebildet ist, dessen anderes Ende an einem
ortsfest im oberen oder unteren Randbereich des Scheibenzwischenraums angeordneten
Trägerelement (4) verbundenen ist.
2. Isolierglasscheibe nach Anspruch 1, wobei der Faltstore (3) mittels einer Anzahl von
Spanndrähten (6) geführt ist, die zwischen dem Trägerelement (4) und einem zweiten,
im davon entgegengesetzten Randbereich des Scheibenzwischenraum angeordneten Trägerelement
(7) verlaufen.
3. Isolierglasscheibe mit integrierter motorisch angetriebener Sonnenschutz- oder Verdunkelungsblende,
wobei in dem hermetisch abgedichteten Scheibenzwischenraum ein Blendenmechanismus
angeordnet ist, der umfaßt:
im Bereich der beiden Seitenränder des Scheibenzwischenraums angeordnete, oben und
unten über Zahnscheiben (9) geführte Zahnriemen (8a, 8b) oder gleichwirkende Zugorgane,
von denen mindestens einer (8a) mittels eines im oberen oder unteren Randbereich des
Scheibenzwischenraums angeordneten Miniaturelektromotors (13) antreibbar ist und beide
über eine starre Wellenverbindung (10) synchronisiert sind,
einen an seinen beiden Enden mit den beiden Zahnriemen (8a, 8b) verbundenen Zugstab
(5), der mit dem freien Ende der Blende verbunden ist,
wobei die Blende als Rollo (15) ausgebildet ist, der auf einem starr mit den oberen
oder unteren Zahnscheiben (9) verbundenen Wickelkörper (14) angeordnet ist,
und wobei das freie Ende des Rollos (15) über eine torsionsfedervorgespannte Ausgleichshülse
(16) mit dem Zugstab (5) verbunden ist.
4. Isolierglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die oberen oder unteren
Zahnscheiben (9) oder deren Wellen zwecks Spannung der Zahnriemen (8a, 8b) an einer
vorspannungserzeugenden Druckfeder (17) abgestützt sind.