[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einspritzen
von Kraftstoff in einen Verbrennungsraum eines Dieselmotors über eine Einspritzdüse,
die mittels einer Druckleitung mit einer Einspritzpumpe verbunden ist, welche einen
verstellbaren Pumpenkolben mit einer Steuerkante aufweist.
[0002] Es hat sich durch verschärfte Anforderungen an Verbrauch und Abgasemission gezeigt,
daß ein unveränderlicher Förderbeginn des Kraftstoffs nicht mehr zu vertreten ist.
Im Zusammenhang mit gesetzlichen Emissionsbeschränkungen ist es erforderlich, durch
Verlegung des Zündzeitpunktes den NOx-Ausstoß zu beeinflussen. Dies kann beispielsweise
durch die Verwendung einer besonderen obenliegenden Steuerkante am Pumpenkolben, mit
der eine regelweg- und damit lastabhängige Förderbeginnverstellung erreichbar ist.
Die Geometrie von aufeinander abgestimmter Steuerkante und Steuerbohrung erlaubt keine
beliebige Förderbeginnänderung über den Regelweg. Diese Förderbeginnänderung wird
auch erzielt, wenn eine motorseitige Lagerstelle eines Schwinghebels im Antrieb der
Einspritzpumpe als Exzenter ausgebildet ist, so daß durch ein Verstellen des Exzenters
eine Förderbeginnänderung in Richtung "früh" oder "spät" vorgenommen werden kann (Handbuch
Dieselmotor, Klaus Mollenhauer, Springer-Verlag 1997, S. 207).
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einspritzen
von Kraftstoff in einen Verbrennungsraum eines Dieselmotors zu schaffen, mit dem schädliche
Abgasemissionen in einfacher Weise bei vorbestimmten Lastzuständen des Motors herabsetzbar
sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verfahrensmerkmale der Ansprüche 1 und
2 gelöst, wobei die Durchführung des Verfahrens weiterbildende Vorrichtungsmerkmale
in den Ansprüchen 3 bis 6 dargestellt sind.
[0005] Damit der Einspritzzeitpunkt in Richtung "früh" erzielbar ist, das heißt, wenn der
Förderbeginn sowie der Einspritzzeitpunkt entsprechend vor einer OT-Stellung erfolgt,
wird eine sogenannte Rußbildung bei Teil- und Schwachlast vermieden. Hierzu wird bei
einer Verstellung des Pumpenkolbens in der Einspritzpumpe bei Teillast- und Schwachlast
ein hoher Einspritzdruck an der Einspritzdüse erzielt, der in einem Bereich von etwa
minus 20° bis minus 10° des Kolbenwinkels vor OT des Motorkolbens und in einem Bereich
der Geschwindigkeit des Pumpenkolbens von etwa 2,5 bis 3,5 m/s liegt. Der hohe Einspritzdruck
bei einem Kurbelwinkel von etwa minus 14° vor OT des Motorkolbens und bei einer Geschwindigkeit
von etwa 3 m/s des Pumpenkolbens liegt. Durch diese Maßnahme wird sowohl der Einspritzzeitpunkt
vorverlegt, als auch der Förderbeginn des Kraftstoffs.
[0006] Der frühe Förderbeginn und Einspritzzeitpunkt wird erreicht, indem der Pumpenkolben
der Einspritzpumpe mit seiner Steuerkante über eine Regelstange in eine Förderstellung
in Richtung "früh" verdrehbar ist und dieser Verdrehbewegung "früh" eine axiale Stellbewegung
zum korrespondierenden Einspritzbeginn über eine mit dem Pumpenkolben wirkverbundenen
Steuereinrichtung, wie eine Exzentereinrichtung, überlagert ist. Durch diese kombinierte
kontinuierliche Verstellung des Pumpenkolbens kann eine optimale frühe Einspritzung
erfolgen, die zudem bei hoher Kolbengeschwindigkeit erzielt wird, wodurch ein relativ
hoher Einspritzdruck gewährleistet ist.
[0007] Insbesondere wird durch diese kombinierte und aufeinander abgestellte Verstellung
des Pumpenkolbens die Frühförderstellung des Kraftstoffs bei einem Kurbelwinkel von
etwa minus 40° vor OT bis zu einem Kurbelwinkel von etwa minus 14° vor OT erzielt,
und bei etwa minus 14° vor OT ist eine Kraftstoffeinspritzung in Richtung "früh" über
die Exzentereinrichtung steuerbar.
[0008] Die axiale Verstellung des Pumpenkolbens erfolgt in Abhängigkeit von der Kolbenstellung
des Motors und hierzu weist die Exzentereinrichtung einen auf einem Exzenter gehaltenen
Schwinghebel auf, der mit seinem freien Ende mittels einer Rolle zwischen dem Pumpenkolben
und einer Nockenwelle angeordnet ist und über den Exzenter zur Nockenwelle in eine
Einspritzstellung in Richtung "früh" einstellbar ist.
[0009] Diese Exzentereinstellung ermöglicht es, in einfacher Weise durch Verstellen des
Exzenters eine Förderbeginn in Richtung "früh" oder "spät" vorzunehmen, das heißt,
die Rolle kann zum Nocken der Nockenwelle entsprechend eingestellt werden, so daß
erfindungsgemäß bei Teillast bzw. Schwachlast die Verstellung in Richtung "früh" wählbar
ist und danach beispielsweise bei Volllast nachfolgend wieder eine Verstellung in
Richtung "spät" oder in anderer Weise vorgenommen werden kann.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Diagramm mit einem über die Geschwindigkeit des Pumpenkolbens zum Kurbelwinkel
aufgetragenen Kurvenverlauf mit Förderbeginn und "frühen und/späten" Einspritzzeit,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit
Einspritzpumpe und axialer Verstellung und Drehverstellung des Pumpenkolbens.
[0011] Ein Einspritzen des Kraftstoffs in einen Verbrennungsraum einer Brennkraftmaschine
1 beispielsweise eines Dieselmotors, erfolgt mittels einer kraftstofffördernden Pumpeneinheit
2, die über eine Druckleitung 3 mit einer Einspritzdüse 4 verbunden ist. Die Einspritzpumpe
2 weist einen verstellbaren Pumpenkolben 5 mit einer Steuerkante 6 sowie einer Längsnut
7 auf.
[0012] Eine Verstellung des Pumpenkolbens 5 zur Regelung der Fördermenge erfolgt mittels
einer Regelstange 15 oder der gleichen Mittel. Das Förderende wird durch die Stellung
der Steuerkante 6 nach einer Verdrehung des Kolbens 5 bestimmt, die entsprechend der
Zielsetzung ausgebildet ist. Bestimmend für die Förderung sind auch die Zulaufbohrungen
8, die wesentlich mitbestimmend sind für den Förderhub und die Fördermenge.
[0013] Die axiale Anhebung des Pumpenkolbens 5 erfolgt über eine an einem Schwinghebel 9
angeordnete Rolle 10, die in Wirkverbindung mit einem Nocken II einer Nockenwelle
12 steht. Zur Veränderung der Stellung der Rolle 10 zum Nocken II ist der Schwinghebel
9 auf einem Exzenter 12 gelagert, der entsprechend der Einstellung "früh" oder "spät"
verstellbar ist. Hierdurch ändert sich die Position der Rolle 10 zum Nocken II und
der Einspritzzeitpunkt ist veränderbar, das heißt, es kann der Einspritzzeitpunkt
entsprechend dem Lastzustand des Motors verändert werden, was im Zusammenspiel mit
der Förderung des Kraftstoffs über die Stellung der Steuerkante in der Einspritzpumpe
2 erfolgt.
[0014] Wie in Fig. 2 anhand des Diagramms näher dargestellt, ist der "frühe" Einspritzzeitpunkt
E1 vor dem "späten" Einspritzzeitpunkt E in einem Bereich von minus 20° bis minus
10° des Kurbelwinkels K vor dem OT vorgesehen und die Einspritzung erfolgt bei einer
Geschwindigkeit V des Pumpenkolbens 5 in einem Bereich von 2,5 bis 3,5 M/S. Insbesondere
ist der Einspritzzeitpunkt um 14° Kurbelwinkel K vorverlegt und dies bei einer erhöhten
Kolbengeschwindigkeit V von 3 m/s der Einspritzpumpe 2.
[0015] Die Vorverlegung des Einspritzzeitpunktes erfolgt bei der gezeigten Ausführung um
ca. 14° Kurbelwinkel von E zu E2, wobei der Förderbeginn des Kraftstoffs insbesondere
durch die Verstellung des Exzenters 12 am Schwenkhebel 9 erzielt wird und die Verlagerung
der Kraftstofförderung von ca. 1,8 m/s auf 3,5 m/s durch entsprechende Verdrehung
des Pumpenkolbens 5 nach E1 erfolgt. Beide Maßnahmen ermöglichen eine Verlegung des
Förderbeginns und des Einspritzpunktes in Richtung "früh".
[0016] Ausgehend von einer Basisauslegung wird somit eine doppelte (gegenläufige) Förderbeginn-Verstellung
durchgeführt. Bei Teillast wird über die Lenkerwelle der Förderbeginn weit nach früh
verschoben, von E auf E2. Um in Bereiche höherer Plungergeschwindigkeit zu gelangen,
wird über die Pumpe wieder eine Rückstellung nach spät durchgeführt. Dadurch kommt
eine Einstellung von E2 zu E1 zustande.
[0017] Hierdurch wird eine wesentlich höhere Einspritzintensität zu einem frühen Zeitpunkt
zur Rußsenkung erzielt. Die Verbrennung bei Teillast wird intensiviert, um die Ruß-Emission
zu reduzieren.
[0018] Neben dem Nockenprofil über einen exzentrischen Lenker ist eine Verdrehung der Nockenwelle
im Antriebszahnrad möglich. Die Verstellung des Förderbeginns erfolgt über die Förderbeginnkante
die Plungers der Pumpe.
1. Verfahren zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Verbrennungsraum eines Dieselmotors,
über eine Einspritzdüse, die mittels einer Druckleitung mit einer Einspritzpumpe verbunden
ist, welche einen verstellbaren Pumpenkolben mit einer Steuerkante und Steuerbohrungen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß über eine kombinierte Verstellung des Pumpenkolbens (5) in der Einspritzpumpe (2)
bei Teil- und Schwachlast ein hoher Einspritzdruck an der Einspritzdüse (4) erzeugt
wird, der in einem Bereich von etwa minus 20° bis minus 10° des Kurbelwinkels (K)
vor OT des Motorkolbens und in einem Bereich der Geschwindigkeit (V) des Pumpenkolbens
(5) von etwa 2,5 bis 3,5 m/s liegt, wobei der Pumpenkolben (5) der Einspritzpumpe
(2) mit seiner Steuerkante (6) über eine Regelstange (15) in eine Förderrichtung "früh"
verdrehbar ist und dieser Verdrehbewegung in Richtung "früh" eine axiale Stellbewegung
zum korrespondierenden Einspritzbeginn über eine mit dem Pumpenkolben (5) wirkverbundene
Steuereinrichtung, wie eine Exzentereinrichtung (12), überlagert ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der hohe Einspritzdruck bei einem Kurbelwinkel (K) von etwa minus 14° vor OT des
Motorkolbens und bei einer Geschwindigkeit (V) von etwa 3 m/s des Pumpenkolbens (5)
liegt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderstellung in Richtung "früh" des Kraftstoffs bei einem Kurbelwinkel (K)
von etwa minus 40° vor OT bis zu ein Kurbelwinkel (K) von etwa minus 14° vor OT verläuft
und bei etwa minus 14° vor OT eine Kraftstoffeinspritzung in Richtung "früh" über
die Exzentereinrichtung (12) steuerbar ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzentereinrichtung (12) aus einem auf einem Exzenter gehaltenen Schwinghebel
(9) besteht, der mit seinem freien Ende mittels einer Rolle (10) zwischen dem Pumpenkolben
(5) und einer Nockenwelle (16) angeordnet und über den Exzenter (12) zur Nockenwelle
(16) in eine Einspritzstellung in Richtung "früh" einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (12) zur Verstellung der Rolle (10) des Schwinghebels (9) zur Nockenwelle
(16) in Abhängigkeit von einer Teil- und Schwachlast des Motors einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine direkte Verdrehung der Nockenwelle über ein Antriebszahnrad einstellbar ist.