Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Hochdruck-Kraftstoffpumpe, insbesondere für direkteinspritzende
Brennkraftmaschinen, mit einem Gehäuse, welches einen Niederdruck-Einlass und einen
Hochdruck-Auslass aufweist, mit einem in dem Gehäuse vorhandenen Pumpraum, welcher
mit dem Niederdruck-Einlass und dem Hochdruck-Auslass verbindbar ist, mit einem Steuerventil,
welches den Pumpraum mit dem Niederdruck-Einlass verbinden kann und zum Niederdruck-Einlass
hin öffnet, und mit einem Rückschlagventil mit einem vom Steuerventil separaten Ventilelement,
welches zwischen Niederdruck-Einlass und Pumpraum angeordnet ist und zum Pumpraum
hin öffnet.
[0002] Eine solche Hochdruck-Kraftstoffpumpe ist aus der DE 198 34 120 A1 bekannt. Diese
Hochdruck-Kraftstoffpumpe wird bei Kraftstoffversorgungsanlagen mit zwei in Reihe
geschalteten Kraftstoffpumpen eingesetzt. Vom Pumpraum zweigt zum einen ein Strömungskanal
ab, welcher über ein Rückschlagventil zu einem Niederdruck-Einlass führt. Zum anderen
führt ein weiterer Strömungskanal vom Pumpraum zu einem Steuerventil, welches mit
einem weiteren Strömungskanal im Gehäuse der Hochdruck-Kraftstoffpumpe verbunden ist,
der ebenfalls zum Niederdruck-Einlass führt. Auslassseitig ist der Pumpraum ebenfalls
über ein Rückschlagventil mit einem Hochdruck-Auslass verbunden.
[0003] Bei der bekannten Hochdruck-Kraftstoffpumpe handelt es sich um eine Kolbenpumpe.
Um die zum Hochdruck-Auslass geförderte Menge an Kraftstoff steuern zu können, kann
das Steuerventil während eines Förderhubes des Pumpenkolbens geöffnet werden. Hierdurch
wird der Pumpraum zum Niederdruck-Einlass hin geöffnet und kein Kraftstoff mehr zum
Hochdruck-Auslass hin gefördert.
[0004] Alternativ könnte das Steuerventil auch zu Beginn eines Förderhubes des Pumpenkolbens
geöffnet werden. Die Steuerung der Fördermenge durch eine Variation des Förderendes
hat jedoch mehrere Vorteile:
[0005] Zum einen kann das Steuerventil einfacher ausgeführt werden, da der zu steuernde
Strömungsquerschnitt erheblich kleiner ausgeführt werden kann. Da der Pumpenkolben
zumeist von einem Antriebsnocken angetrieben wird, fällt die Belastung des Antriebsnockens
geringer aus, da die Förderung vor dem oberen Totpunkt des Pumpenkolbens beendet wird
(im oberen Totpunkt des Pumpenkolbens tritt aufgrund des kleinen Krümmungsradius die
höchste Hertzsche Pressung auf). Schließlich ergibt sich noch ein Kostenvorteil dadurch,
dass die Ansteuerung des Steuerventils über eine Schaltendstufe erfolgen kann.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Hochdruck-Kraftstoffpumpe der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass sie insgesamt einfacher baut und somit preiswerter
hergestellt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, dass das Rückschlagventil und das Steuerventil in einem gemeinsamen
Ventilmodul untergebracht sind, welches wenigstens bereichsweise in das Pumpengehäuse
eingesetzt ist und für das Steuerventil und das Rückschlagventil einen gemeinsamen
Anschluss zum Niederdruck-Einlass hin aufweist.
Vorteile der Erfindung
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Hochdruck-Kraftstoffpumpe sind das Einlassventil, durch
welches der Kraftstoff vom Niederdruck-Einlass in den Pumpraum während eines Saughubs
strömt, und das Steuerventil, welches gegen Ende eines Förderhubes des Pumpenkolbens
öffnet, in eine gemeinsame Einheit integriert. Diese Einheit kann vorab montiert werden.
Aufgrund der besseren Zugänglichkeit ist eine solche Montage leichter durchzuführen,
was zu einem Kostenvorteil, aber auch zu einem Qualitätszuwachs führt.
[0009] Darüber hinaus sind im Gehäuse der erfindungsgemäßen Hochdruck-Kraftstoffpumpe nur
noch wenige Strömungskanäle erforderlich, da das gemeinsame Ventilmodul für das Rückschlagventil
und das Steuerventil einen gemeinsamen Anschluss zum Niederdruck-Einlass hin aufweist.
Zur Herstellung des Gehäuses der Hochdruck-Kraftstoffpumpe sind somit weniger Bearbeitungsschritte
erforderlich, was die Herstellungskosten für die erfindungsgemäße Hochdruck-Kraftstoffpumpe
senkt.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0011] In einer ersten Weiterbildung ist genannt, dass die Elemente des Rückschlagventils
und die Elemente des Steuerventils nebeneinander in dem Ventilmodul angeordnet sind.
Dies ist baulich besonders einfach und somit preiswert zu realisieren.
[0012] Alternativ hierzu ist es möglich, dass die Elemente des Rückschlagventils und die
Elemente des Steuerventils zueinander koaxial in dem Ventilmodul angeordnet sind.
Eine solche Anordnung baut besonders klein. Darüber hinaus wird bei ihr der zur Verfügung
stehende Raum besonders gut ausgenützt, so dass insbesondere für das Rückschlagventil
ein großer und somit günstiger Strömungsquerschnitt zu erreichen ist.
[0013] In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass das Steuerventil radial innen liegt
und das Rückschlagventil eine Mehrzahl von Strömungskanälen umfasst, welche radial
außen um mindestens einen Bereich des Steuerventils im Ventilmodul vorgesehen sind.
Durch diese Mehrzahl von Strömungskanälen wird ein vergleichsweise großer Strömungsquerschnitt
für das Rückschlagventil geschaffen, so dass während eines Ansaughubes des Pumpenkolbens
eine rasche Füllung des Pumpraumes möglich ist. Zum Niederdruck-Einlass hin sind die
Strömungskanäle vorzugsweise durch einen Ringraum miteinander verbunden. Das Steuerventil
wiederum liegt zumindest mit seinem Ventilelement radial innerhalb der Strömungskanäle.
Eine solche Hochdruck-Kraftstoffpumpe ist sehr effektiv und baut dennoch sehr kompakt.
[0014] Dabei wird besonders bevorzugt, wenn das Rückschlagventil ein scheibenringförmiges
Ventilelement umfasst. Ein solches Ventilelement ist ebenso wie der dazu gehörige
Ventilsitz einfach zu fertigen.
[0015] Die Ventildynamik des Rückschlagventils wird umso besser, je geringer die Masse des
Ventilelements des Rückschlagventils ist. Dem wird bei jener Weiterbildung Rechnung
getragen, bei der das Ventilelement des Rückschlagventils ein dünnes Plättchen umfasst.
[0016] Auch kann das Rückschlagventil als Doppelsitzventil ausgebildet sein. In diesem Fall
steht bereits bei geringem Ventilhub ein großer Strömungsquerschnitt zur Verfügung.
[0017] Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Hochdruck-Kraftstoffpumpe
umfasst das Ventilmodul zum Pumpraum hin mindestens einen Stützabschnitt, an dem sich
ein Vorspannelement abstützt, welches das Ventilelement des Rückschlagventils gegen
den zugehörigen Ventilsitz beaufschlagt. Die Vorspannung des Vorspannelements ist
bevorzugterweise gerade so stark, dass das Ventilelement des Rückschlagventils bereits
bei einer geringen Druckdifferenz vom zugehörigen Ventilsitz abhebt. Ist der Stützabschnitt,
wie vorgeschlagen wird, am Ventilmodul angeordnet, kann die komplette Einheit aus
Rückschlagventil und Steuerventil vorab montiert werden, was die Herstellkosten nochmals
senkt.
[0018] Dabei wird besonders bevorzugt, wenn der Stützabschnitt einstückig mit einem gemeinsamen
Ventilgehäuse ausgebildet ist.
[0019] Die Erfindung betrifft auch ein Kraftstoffsystem mit einem Kraftstoffbehälter, mit
mindestens einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung, welche den Kraftstoff direkt in
den Brennraum einer Brennkraftmaschine einspritzt, mit mindestens einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe,
und mit einer Kraftstoff-Sammelleitung, an die die Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
angeschlossen ist.
[0020] Ein solches Kraftstoffsystem kommt bei Brennkraftmaschinen mit Kraftstoff-Direkteinspritzung
zum Einsatz. Der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung, welche gemeinhin auch als
"Rail" bezeichnet wird, wird von der Hochdruck-Kraftstoffpumpe aufgebracht.
[0021] Damit das Kraftstoffsystem insgesamt einfacher aufgebaut ist und preiswerter hergestellt
werden kann, wird vorgeschlagen, dass die Hochdruck-Kraftstoffpumpe in der obigen
Art ausgebildet ist.
[0022] Die Erfindung betrifft ferner noch eine Brennkraftmaschine mit mindestens einem Brennraum,
in den der Kraftstoff direkt eingespritzt wird. Um die Brennkraftmaschine insgesamt
einfacher aufbauen zu können und ihre Herstellung preiswerter zu machen, sowie um
den Betrieb der Brennkraftmaschine zuverlässiger zu machen, wird vorgeschlagen, dass
sie ein Kraftstoffsystem der oben genannten Art aufweist.
Zeichnung
[0023] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung im Detail erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1:
- einen teilweisen Schnitt durch einen Bereich eines ersten Ausführungsbeispiels einer
Hochdruck-Kraftstoffpumpe;
- Fig. 2 bis 4:
- eine stark vereinfachte Darstellung des Bereichs von Fig. 1 zu unterschiedlichen Zeitpunkten
während des Betriebs der Hochdruck-Kraftstoffpumpe;
- Fig. 5:
- ein Diagramm, in dem das Fördervolumen der Hochdruck-Kraftstoffpumpe der Fig. 1 -
4 über der Zeit aufgetragen ist;
- Fig. 6:
- ein Diagramm, in dem der Öffnungszustand eines Steuerventils der Hochdruck-Kraftstoffpumpe
der Fig. 1 - 4 über der Zeit aufgetragen ist;
- Fig. 7:
- eine schematisierte und teilweise geschnittene Darstellung eines Bereichs eines zweiten
Ausführungsbeispiels einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe; und
- Fig. 8:
- ein schematisiertes Blockschaltbild einer Brennkraftmaschine mit einem Kraftstoffsystem
und einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe gemäß Fig. 1.
Beschreibung der Ausführungsbeipiele
[0024] In Fig. 1 trägt eine Hochdruck-Kraftstoffpumpe insgesamt das Bezugszeichen 10. Von
ihr ist in der Figur nur ein Endbereich dargestellt. Die Hochdruck-Kraftstoffpumpe
10 umfasst ein Gehäuse 12, in welches eine Stufenbohrung 14 eingebracht ist. Transversal
zur Längsachse der Stufenbohrung 14 sind im Gehäuse 12 ferner zwei Strömungskanäle
16 und 18 vorhanden. Der in Fig. 1 obere Strömungskanal 16 führt zu einem Niederdruck-Einlass
20 für den Kraftstoff. Der in Fig. 1 untere Strömungskanal 18 führt zu einem Hochdruck-Auslass
22. In einem unteren Bereich 24 der Stufenbohrung 14 ist ein Pumpenkolben 26 axial
beweglich geführt. In einen oberen Bereich 28 der Stufenbohrung 14 ist ein Ventilgehäuse
30 eingesetzt. Dieses ist gegenüber der Stufenbohrung 14 durch eine O-Ringdichtung
32 abgedichtet, welche in eine Ringnut (ohne Bezugszeichen) in der Wand der Stufenbohrung
14 eingelegt ist. Zwischen dem Ventilgehäuse 30 und dem Pumpenkolben 26 ist ein Pumpraum
34 vorhanden.
[0025] In dem Ventilgehäuse 30 sind ein Rückschlagventil 36 und ein Steuerventil 38 untergebracht.
Auf deren genaue Ausbildung wird weiter unten im Detail Bezug genommen. Auf das Ventilgehäuse
30 ist eine Betätigungseinheit 40 aufgesetzt. Die Betätigungseinheit 40 ist gegenüber
dem Pumpengehäuse 12 durch eine O-Ringdichtung 42 abgedichtet, die in eine Ringnut
(ohne Bezugszeichen) in der Oberseite des Pumpengehäuses 12 eingelegt ist. Die Betätigungseinheit
40 ist über Schrauben (ohne Bezugszeichen) am Pumpengehäuse 12 befestigt. Ihre Aufgabe
ist weiter unten im Detail erläutert. Die Befestigung der Betätigungseinheit 40 am
Ventilgehäuse 30 erfolgt unlösbar über einen Bördel 41. Die Betätigungseinheit 40,
das Steuerventil 38, das Rückschlagventil 36 und das Ventilgehäuse 30 bilden zusammen
ein Ventilmodul 44.
[0026] Das Ventilgehäuse 30 hat insgesamt zylindrische Getalt. Es wird in seiner Längsrichtung
von einer zentrischen Stufenbohrung 46 durchsetzt. In die Stufenbohrung 46 ist in
Fig. 1 von oben her ein stangenförmiges Ventilelement 48 eingeführt, welches mit einem
abgerundeten Ende mit einem in Fig. 1 unteren Bereich der Stufenbohrung 36 vorhandenen
Ventilsitz 50 zusammenarbeitet. Das Ventilelement 48 und der Ventilsitz 50 sind Teil
des Steuerventils 38.
[0027] Das Ventilelement 48 erstreckt sich nach oben aus dem Ventilgehäuse 30 heraus in
die Betätigungseinheit 40 hinein. An dem vom Ventilsitz 50 entfernten Ende des Ventilelements
48 ist ein zylindrischer Anker 52 befestigt. Ein Deckel 56 schließt die Betätigungseinheit
40 nach oben hin ab. Ferner ist in der Betätigungseinheit 40 ein ringförmiger Magnet
86 vorgesehen, welcher bei einer Bestromung den Anker 52 in Fig. 1 nach unten bewegt,
so dass das Ventilelement 48 in den Ventilsitz 50 gedrückt wird.
[0028] Unterhalb des Ventilsitzes 50 bildet die Stufenbohrung 46 einen Strömungskanal 58,
der in den Pumpraum 34 mündet. Oberhalb des Ventilsitzes 50 hat die Stufenbohrung
46 einen größeren Durchmesser als das Ventilelement 48, so dass ein Ventilraum 60
gebildet wird. Dieser ist über eine Mehrzahl von radial verlaufenden Strömungskanälen
62 mit einer umlaufenden Nut 64 verbunden, welche in die Außenwand des Ventilgehäuses
30 eingebracht ist. In der in Fig. 1 dargestellten Einbaulage liegt die Nut 64 auf
Höhe eines erweiterten Abschnitts 66 der Stufenbohrung 14 im Pumpengehäuse 12. Hierdurch
wird ein Ringraum 68 gebildet. Von diesem zweigt zum Niederdruck-Einlass 20 hin der
bereits oben eingeführte Stömungskanal 16 ab.
[0029] Das Rückschlagventil 36 ist folgendermaßen aufgebaut: Im Ventilgehäuse 30 verlaufen
von der umlaufenden Nut 64 mehrere im Wesentlichen axiale Strömungskanäle 70 schräg
nach unten und etwas radial nach innen. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
sind insgesamt vier in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnete Strömungskanäle
70 vorgeehen, von denen in Fig. 1 zwei sichtbar sind. Die Strömungskanäle 70 münden
in die Unterseite des Ventilgehäuses 30. Die Öffnungen der Strömungskanäle 70 in der
Unterseite des Ventilgehäuses 30 sind dort von einem ringförmigen Ventilsitz 72 umgeben.
Dieser besteht aus einem zum Ventilgehäuse 30 koaxialen und radial inneren Ringsteg
72a und einem ebenfalls zum Ventilgehäuse 30 koaxialen und radial äußeren Ringsteg
72b.
[0030] Auf den ringförmigen Ventilsitz 72 auf der Unterseite des Ventilgehäuses 30 wird
mit geringer Kraft von einer Druckfeder 74 ein scheibenringförmiges Ventilelement
76 gedrückt. Bei dem scheibenringförmigen Ventilelement 76 handelt es sich um ein
dünnes Metallplättchen. Die Druckfeder 74 stützt sich an einem axial verlaufenden
ringförmigen Stützelement 78 ab. Dieses ist mit seinem oberen Rand an das Ventilgehäuse
30 angeschweißt. An seinem in Fig. 1 unteren Ende weist das Stützelement 78 einen
radial nach innen weisenden Ringsteg 80 auf, an dem die Druckfeder 74 anliegt. An
dem scheibenringförmigen Ventilelement 76 des Rückschlagventils 36 sind über den Umfang
verteilt radiale Ausnehmungen 82 vorhanden. Im Stützelement 78 sind entsprechende,
in der Figur nicht sichtbare Öffnungen vorgesehen.
[0031] Wie ohne Weiteres aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind einerseits die Elemente des Rückschlagventils
36, also die Mehrzahl axialer Strömungskanäle 70 und ringförmiger Ventilsitze 72,
die Druckfeder 74, das scheibenringförmige Ventilelement 76 und das Stützelement 78,
koaxial zu den Elementen des Steuerventils 38, also insbesondere der Stufenbohrung
46 im Ventilgehäuse 30, dem Ventilelement 48 und dem Ventilsitz 50, angeordnet. Des
Weiteren erkennt man, dass die umlaufende Nut 64 einen gemeinsamen Anschluss des Rückschlagventils
36 und des Steuerventils 38 zum Niederdruck-Einlass hin bildet.
[0032] Als weiteres Element der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 10 sei noch ein Rückschlagventil
84 erwähnt, welches im unteren Strömungskanal 18 zwischen dem Pumpraum 34 und dem
Hochdruck-Auslass 22 vorhanden ist. Bei diesem Rückschlagventil 84 handelt es sich
um ein normales federbelastetes Kugelventil, welches zum Hochdruck-Auslass 22 hin
öffnet.
[0033] Die Hochdruck-Kraftstoffpumpe 10 arbeitet folgendermaßen (vgl. auch Fig. 2 - 6; es
sei darauf hingewiesen, dass insbesondere in den Fig. 2 - 4 aus Darstellungsgründen
nicht alle Teile und Bezugszeichen eingezeichnet sind; ferner sind in den Figuren
2 bis 4 das Steuerventil 38 und das Rückschlagventil 36 in einer von Figur 1 unterschiedlichen
Ausrichtung gegenüber der Längsachse des Kolbens 26 dargestellt):
[0034] Wie aus den Fig. 2 - 4 ersichtlich ist, wird der Pumpenkolben 26 von einem Nocken
88 angetrieben, welcher auf einer sich im Uhrzeigersinn drehenden Welle 90 befestigt
ist. Im Allgemeinen wird die Welle 90 direkt von einer Kurbelwelle einer zugehörigen
Brennkraftmaschine angetrieben. In dem in Fig. 2 dargetellten Betriebszustand der
Hochdruck-Kraftstoffpumpe 10 bewegt sich der Pumpenkolben 26 nach unten (Saughub,
vgl. Fig. 5). Hierdurch vergrößert sich der Pumpraum 34. Der Druck im Pumpraum 34
ist in diesem Betriebszustand der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 10 niedriger als der Druck
am Hochdruck-Auslass 22, so dass das Rückschlagventil 84 geschlossen ist. Der Magnet
86 des Steuerventils 38 ist in diesem Betriebszustand der Hochdruck-Kraftstoffpumpe
10 bestromt. Somit wird das Ventilelement 48 gegen den Ventilsitz 50 gedrückt; das
Steuerventil 38 ist also geschlossen (vgl. Fig. 6, linker Bereich).
[0035] Wenn die Druckdifferenz zwischen dem Pumpraum 34 und dem Niederdruck-Einlass 20 ein
bestimmtes Maß übersteigt, hebt das scheibenringförmige Ventilelement 76 des Rückschlagventils
36 von der Unterseite des Ventilgehäuses 30 und dem dort vorhandenen Ventilsitz 72
ab. Somit kann Kraftstoff vom Niederdruck-Einlass 20 über den oberen Strömungskanal
16, den Ringraum 68 und die axialen Strömungskanäle 70 in den Pumpraum 34 strömen,
wodurch dieser mit Kraftstoff befüllt wird.
[0036] Der Kraftstoff strömt dabei zum einen zwischen dem scheibenringförmigen Ventilelement
76 und dem radial inneren Ringsteg 72a und die zentrale Öffnung (ohne Bezugszeichen)
im scheibenringförmigen Ventilelement 76 zum Pumpraum 34. Andererseits strömt Kraftstoff
auch zwischen dem radial äußeren Ringsteg 72b und dem scheibenringförmigen Ventilelement
76 durch die radialen Ausnehmungen 82 und die entsprechenden Ausnehmungen im Stützelement
78 in den Pumpraum 34. Insoweit ist das Rückschlagventil 36 also als Doppelsitzventil
ausgebildet.
[0037] Dies hat den Vorteil, dass sich ein geringerer Ventilhub einstellt, was besonders
bei hoher Drehzahl und somit schnellen Bewegungen des Pumpenkolbens 76 im Hinblick
auf die gewünschte Ventildynamik von Vorteil ist.
[0038] Nach dem Erreichen des unteren Totpunktes wird der Pumpenkolben 26 vom Nocken 88
wieder nach oben gedrückt (vgl. Fig. 3). Diese Bewegung wird auch als Förderhub bezeichnet
(vgl. Fig. 5). Da sich im Pumpraum 34 nun ein höherer Druck einstellt als im Niederdruck-Einlass
20, wird das scheibenringförmige Ventilelement 76 des Rückschlagventils 36 gegen den
Ventilsitz 72 an der Unterseite des Ventilsgehäuses 30 gepresst. Das Rückschlagventil
36 ist somit geschlossen. Das Ventilelement 48 des Steuerventils 38 wird weiterhin
über den Magnet 86 gegen den Ventilsitz 50 gedrückt. Auch das Steuerventil 38 ist
also geschlossen.
[0039] Somit erhöht sich der Druck des im Pumpraum 34 eingeschlossenen Kraftstoffes. Dies
geschieht so lange, bis die Druckdifferenz zwischen dem im Pumpraum 34 eingeschlossenen
Kraftstoff und dem Kraftstoff am Hochdruck-Auslass 22 so groß ist, dass das Rückschlagventil
84 öffnet. Dann strömt der Kraftstoff aus dem Pumpraum 34 durch den unteren Strömungskanal
18 zum Hochdruck-Auslass 22 der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 10 hin.
[0040] Damit der Druck des Kraftstoffs am Hochdruck-Auslass 22 einen bestimmten Wert nicht
übersteigt, muss die von der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 10 zum Hochdruck-Auslass 22
hin geförderte Kraftstoffmenge gesteuert werden. Dies erfolgt dadurch, dass während
des Förderhubs der Magnet 86 des Steuerventils 38 abgeschaltet wird. Hierdurch wird
der Anker 52 durch den Druck im Pumpraum 34 in Fig. 1 nach oben bewegt. Somit hebt
das Ventilelement 48 vom Ventilsitz 50 ab (vgl. Fig. 6, Mitte), so dass Kraftstoff
aus dem Pumpraum 34 über die Stufenbohrung 46 und den Ringraum 68 zum oberen Strömungskanal
16 und zum Niederdruck-Einlass 20 hin abströmen kann. Da nun der Druck im Pumpraum
34 (schlagartig) wieder absinkt, schließt das Rückschlagventil 84, so dass kein Kraftstoff
vom Hochdruck-Auslass 22 über den Pumpraum 34 zum Niederdruck-Einlass 20 hin strömen
kann.
[0041] Das Öffnen des Steuerventils 38 gegen Ende eines Förderhubs ist im Übrigen in Fig.
4 dargestellt. Durch eine geeignete Wahl des Zeitpunkts, zu dem das Steuerventil 38
während eines Förderhubs öffnet, kann die während eines Förderhubs vom Pumpräum 34
zum Hochdruck-Auslass 22 hin geförderte Kraftstoffmenge eingestellt werden.
[0042] In Fig. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe 10
dargestellt. Solche Elemente, Bereiche und Bauteile, welche funktionsäquivalent zu
Elementen, Bereichen und Bauteilen des in den Fig. 1 - 6 beschriebenen Ausführungsbeispiels
sind, tragen die gleichen Bezugszeichen und sind nicht nochmals im Detail erläutert.
[0043] Der Unterschied zu dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel betrifft die Anordnung
des Rückschlagventils 36 und des Steuerventils 38. Während bei dem in den Fig. 1 -
6 gezeigten Ausführungsbeispiel einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe 10 das Rückschlagventil
36 und das Steuerventil 38 koaxial zueinander angeordnet waren, ist bei dem in Fig.
7 dargestellten Ausführungsbeispiel das Steuerventil 38 neben dem Rückschlagventil
36 angeordnet.
[0044] Fig. 8 zeigt eine Brennkraftmaschine 92, in die ein Kraftstoffsystem 94 eingebaut
ist. Dieses umfasst einen Kraftstoffbehälter 96, aus dem eine elektrische Kraftstoffpumpe
98 den Kraftstoff zu einem Niederdruck-Einlass 20 einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe
10 fördert. Die Hochdruck-Kraftstoffpumpe 10 ist in der in den Fig. 1 - 6 bzw. in
Fig. 7 dargestellten Art aufgebaut.
[0045] Von einem Hochdruck-Auslass 22 der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 10 wird der Kraftstoff
zu einer Kraftstoff-Sammelleitung, gemeinhin auch als "Rail" bezeichnet, gefördert.
Die Kraftstoff-Sammelleitung hat das Bezugszeichen 100. An die Kraftstoff-Sammelleitung
100 sind mehrere Hochdruck-Einspritzventile, beispielsweise Injektoren 102, angeschlossen.
Diese spritzen den Kraftstoff direkt in entsprechende Brennräume 104 ein. Der Druck
in der Kraftstoff-Sammelleitung 100 wird von einem Drucksensor 106 erfasst. Dieser
liefert entsprechende Signale an ein Steuer- und/oder Regelgerät 108. Dieses wiederum
steuert das magnetische Steuerventil (in Fig. 8 ohne Bezugszeichen) der Hochdruck-Kraftstoffpumpe
10 an, um den Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung 100 im Sinne einer geschlossenen
Regelstrecke auf einem gewünschten Niveau zu halten.
1. Hochdruck-Kraftstoffpumpe (10), insbesondere für direkteinspritzende Brennkraftmaschinen
(92), mit einem Gehäuse (12), welches einen Niederdruck-Einlass (20) und einen Hochdruck-Auslass
(22) aufweist, mit einem in dem Gehäuse (12) vorhandenen Pumpraum (34), welcher mit
dem Niederdruck-Einlass (20) und dem Hochdruck-Auslass (22) verbindbar ist, mit einem
Steuerventil (38), welches den Pumpraum (34) mit dem Niederdruck-Einlass (20) verbinden
kann und zum Niederdruck-Einlass (20) hin öffnet, und mit einem Rückschlagventil (36)
mit einem vom Steuerventil (38) separaten Ventilelement (76), welches zwischen Niederdruck-Einlass
(20) und Pumpraum (34) angeordnet ist und zum Pumpraum (34) hin öffnet, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (36) und das Steuerventil (38) in einem gemeinsamen Ventilmodul
(44) untergebracht sind, welches wenigstens bereichsweise in das Pumpengehäuse (12)
eingesetzt ist und für das Steuerventil (38) und das Rückschlagventil (36) einen gemeinsamen
Anschluss (64) zum Niederdruck-Einlass (20) hin aufweist.
2. Hochdruck-Kraftstoffpumpe (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente des Rückschlagventils (36) und die Elemente des Steuerventils (38) nebeneinander
in dem Ventilmodul (44) angeordnet sind.
3. Hochdruck-Kraftstoffpumpe (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente des Rückschlagventils (36) und die Elemente des Steuerventils (38) zueinander
koaxial in dem Ventilmodul (44) angeordnet sind.
4. Hochdruck-Kraftstoffpumpe (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (38) radial innen liegt und das Rückschlagventil (36) eine Mehrzahl
von Strömungskanälen (70) umfasst, welche radial außen um mindestens einen Bereich
des Steuerventils (38) im Ventilmodul (44) vorgesehen sind.
5. Hochdruck-Kraftstoffpumpe (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (36) ein scheibenringförmiges Ventilelement (76) umfasst.
6. Hochdruck-Kraftstoffpumpe (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilelement des Rückschlagventils (36) ein dünnes Plättchen (76) umfasst.
7. Hochdruck-Kraftstoffpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (36) als Doppelsitzventil ausgebildet ist.
8. Hochdruck-Kraftstoffpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilmodul (44) zum Pumpraum (34) hin mindestens einen Stützabschnitt (78) umfasst,
an dem sich ein Vorspannelement (74) abstützt, welches das Ventilelement (76) des
Rückschlagventils (36) gegen den zugehörigen Ventilsitz (72) beaufschlagt.
9. Hochdruck-Kraftstoffpumpe (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützabschnitt (78) einstückig mit einem gemeinsamen Ventilgehäuse (30) ausgebildet
ist.
10. Kraftstoffsystem (94) mit einem Kraftstoffbehälter (96), mit mindestens einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
(102), welche den Kraftstoff direkt in den Brennraum (104) einer Brennkraftmaschine
(92) einspritzt, mit mindestens einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe (10), und mit einer
Kraftstoff-Sammelleitung (100), an die die Kraftstoff-Einspritzvorrichtung (102) angeschlossen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruck-Kraftstoffpumpe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet ist.
11. Brennkraftmaschine (92) mit mindestens einem Brennraum (104), in den der Kraftstoff
direkt eingespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Kraftstoffsystem (94) nach Anspruch 10 aufweist.