[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein gepanzertes Transportfahrzeug nach den im Oberbegriff
des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Ein derartiges gepanzertes Fahrzeug setzt sich aus den üblichen Teilen wie Antriebsmotor,
Getrieben, Radsätzen oder Kettenlaufwerk, einem Besatzungsraum und einem Gehäuse,
das alle Ein- und Anbauten aufnimmt, zusammen. Insbesondere bei einem Schützenkampffahrzeug
werden mit dem Fahrzeug mehrere Soldaten transportiert, die schnell über eine Heckklappe
aussteigen oder aufsitzen können. Bei einem anderen Fahrzeugtyp, dem gepanzerten Transport-Kraftfahrzeug,
abgekürzt GTK, wird das Fahrzeug in Module eingeteilt und ein sogenanntes Missionsmodul
austauschbar auf dem Chassis untergebracht. Verschiedene Bewaffnungen und Ausrüstungen
können dann als Modul austauschbar auf dem Fahrzeug wechselweise mitgeführt werden.
Bei einer Fahrzeugvariante wird ein rollender Gefechtsstand dargestellt, bei dem mehrere
Soldaten im Fahrzeug an Karten oder Datengeräten tätig werden.
[0003] Nach dem Stand der Technik sind verschiedene Vorschläge zum Aufbau von Fahrzeugen
und zu gepanzerten Transportfahrzeugen gemacht worden.
[0004] In der DE 19502036 wird ein Kettenfahrzeug schnell und kostensparend an unterschiedliche
Einsatzforderungen angepasst, in dem der Wannenaufbau modular gestaltet und aus mindestens
zwei Modulen besteht.
[0005] In der DE 19619865 wird ein umrüstbares militärisches Radfahrzeug mit trennbaren
Modulen dargestellt, das aus einem Grundgehäuse zur Aufnahme der Fahrzeugkomponenten
besteht und von einem dieselmechanischen zu einem diesel-elektrischen Antrieb umgebaut
werden kann bei Vorteilen für die Bauhöhe und Ausgestaltung des Fahrzeugs. Aus der
DE 19927656A1 ist ein gepanzertes Transportkraftfahrzeug bekannt, welches mit einem
unbemannten Schartenturm einschliesslich Lafette und Bordmaschinenwaffe als Bewaffnung
ausgerüstet ist, der von der Besatzung aus dem Fahrzeuginneren fernbedient wird.
[0006] Bei einem Gefechtsstandfahrzeug als mobilem Gefechtsstand für eine hochbewegliche
Truppe, bei der die schnelle Verlegung ein besonderes Missionskennzeichen ist, müssen
eine Vielzahl von Geräte und Einrichtungen zur Erfüllung der Führungsaufgabe auf einem
oder mehreren Fahrzeugen komplett untergebracht sein. Da das Grundfahrzeug als ein
Familienfahrzeug entwickelt ist, bei dem geometrische Größe und hohes Gewicht ein
grundsätzliches Negativkriterium aus plausiblen Gründen bedeuten, ist die Darstellung
des Gefechtsstandsfahrzeugs auf Basis des Familienfahrzeugs ein besonderes Innenraum-
und Platzproblem bei der Auslegung des Fahrzeugs.
[0007] Die bekannten Lösungen weisen zum Beispiel den Nachteil auf, dass der Arbeitsraum
der Besatzung aufgrund einer gegebenen Fahrzeuggröße, welche wegen anderer Kriterien
möglichst klein gehalten wird, sehr eingeschränkt ist und die Leistungsfähigkeit wegen
der engen Raumverhältnisse vermindert wird.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gefechtsstand mit ausreichend Arbeitsraum für
mehrere Soldaten und für die erforderlichen Geräte und Einbauten an einem bekannten
Fahrzeug zu schaffen. Dabei gelten die Bedingungen, dass
der Gefechtsstand nur bei stehendem Fahrzeug im Standbetrieb mit allen seinen Funktionen
genutzt wird,
bei fahrendem Fahrzeug im Fahrbetrieb alle erforderlichen Teile mitgeführt werden
auf dem Fahrzeug,
die Fahrzeugsilhouette den übrigen Versionen und Varianten des bekannten Fahrzeugtyps
anzugleichen ist,
wegen der Radarsignatur und wegen des Schutzaufbaus eine glatte Außenwand mit wenig
Durchbrüchen angestrebt wird und
zusätzliche Staukästen am Heck und auf dem Dach angebracht werden.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Weitere Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Erfindungsgemäß wird ein Anbau- oder Zwischenzelt (7) am Heck des Fahrzeugs und bei
der Heckklappe als Erweiterung des Arbeitsbereiches für den Gefechtsstand angesehen.
Klapp-/Schiebe- und Faltmechanismen werden genutzt, um den Gefechtsstand aus dem Standbetrieb
für den Fahrbetrieb auf die geringere Größe des Grundfahrzeugs oder eines Basis-Missionmoduls
zu verkleinern. Die beweglichen Mechanismen werden dabei auf die Einbauten beschränkt,
damit die Außenhaut nicht durchbrochen wird und glatt bleibt. Für die Unterbringung
der umfangreichen Ausrüstung eines Gefechtsstands werden zusätzliche Außenstaukästen
auf dem Fahrzeugdach und am Fahrzeugheck links und rechts von der Heckklappe vorgesehen.
[0011] Die Vorteile der Erfindung liegen darin, dass der Arbeitsbereich und der Arbeitsraum
im Standbetrieb für die Bediener nach hinten über die Heckklappe hinaus vergrößert
wird und andererseits das Fahrzeug in seinem Aufbau und Silhouette im Fahrbetrieb
kaum verändert wird gegenüber den anderen Fahrzeugvarianten der Fahrzeugfamilie. Dabei
wird auch berücksichtigt, daß ein Fahrzeug bei der vorgesehenen Aufgabe nur sehr selten
und im Ausnahmefall mit allen Luken und Klappen geschlossen bei stehendem Fahrzeug
operiert, wobei dann die Ausziehbarkeit nicht anwendbar wäre. Mit Hilfe des Zeltanbaus
ist es auch möglich, dass mehrere Personen in einer Anzahl, die über die Fahrzeugbesatzung
hinausgeht, am Kartenbrett tätig werden. Das Zelt garantiert Stehhöhe und es kann
ABC-dicht ausgeführt und bei Bedarf geheizt werden.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht des Fahrzeuges im Fahrbetrieb
- Figur 2:
- eine Draufsicht des Fahrzeuges im Fahrbetrieb
- Figur 3:
- eine Seitenansicht des Fahrzeuges im Standbetrieb
- Figur 4:
- eine Draufsicht des Fahrzeug im Standbetrieb
[0013] Im Fahrbetrieb, nach den Figuren 1 und 2, sind ausfahrbare Teile, das Kartenbrett
1 und die Sitze 2 für das Kartenbrett 1, entgegen der Ausfahrrichtung 9 der ausfahrbaren
Teile im Innenraum eines Fahrzeugs 8 verstaut. Monitore 3 als Fahrzeug-Einbaugeräte
sind im Fahrzeug an der äußeren Gehäusewand und hinter dem Kartenbrett 1 und verschiebbar
entlang der Richtung 4 untergebracht. Sitze 6 für die Monitorbediener sind ebenfalls
hochgeklappt (Klapprichtung 5). Zwischen den Sitzen 6 und dem Kartenbrett 1 bleibt
ein Durchgang 11 frei.
[0014] Die Figuren 3 und 4 zeigen den Standbetrieb bei stehendem Fahrzeug 8. Ein Zelt 7
ist am Heck 10 des Fahrzeugs 8 über die gesamte Heckkontur angebaut. Darunter liegen
die von einem nicht näher dargestellten Ausfahrmechanismus gehaltenen und nach hinten
ausgezogenen Einbauteile, Kartenbrett 1 und zugeordnete Sitze 2. Die Monitore 3, die
im Fahrzeug eingebaut sind, können fallweise zur Fahrzeugmitte entsprechend einem
geeigneten Arbeitsabstand zu einem Bediener, der auf einem der Sitze 6 sitzt, verschoben
werden (siehe Figur 2 für Verschieberichtung 4). Damit können vier Bediener an vier
Arbeitspläten tätig werden, wobei zwei Plätze mittels des Ausfahrmechanismus unter
dem Zelt 7 eingerichtet sind.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 1
- Kartenbrett
- 2
- Sitz
- 3
- Monitor
- 4
- Richtung
- 5
- Klapprichtung
- 6
- Sitz
- 7
- Anbau- oder Zwischenzelt
- 8
- Fahrzeug
- 9
- Ausfahrrichtung
- 10
- Heck
- 11
- Durchgang
1. Gepanzertes Transportfahrzeug (8) mit einem Radfahr- oder Kettenlaufwerk und einem
Antrieb zur Fortbewegung sowie einem Fahrzeugaufbau zur Aufnahme und Einbau aller
Komponenten für den Betrieb des Fahrzeugs einschliesslich einer Fahrzeugbesatzung
und einer Heckklappe am Heck des Fahrzeugs und einer Ausrüstung als Gefechtsstandsfahrzeug
dadurch gekennzeichnet,
dass Einbaugeräte wie ein Kartenbrett oder Kartentafel (1) einerseits bei fahrendem Fahrzeug
(8) im Fahrzeug eingeschoben und verstaut sind (Figur 1, 2) und andererseits bei stehendem
Fahrzeug (8) nach hinten durch eine Heckklappe mittels eines Ausfahrmechanismus einschließlich
der klappbaren und zugeordneten Bedienersitze (2) (Figur 3, 4) ausziehbar sind.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die klappbaren Sitze (2) auf einem separaten Ausfahrmechanismus im Hinblick auf Einbaugeräte
angeordnet sind.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einbaugeräte (1) im ausgefahrenen Zustand unter einem Anbauzelt (7), das am Heck
des Fahrzeugs (10) angebracht ist, wettergeschützt sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausfahrmechanismus, der die Einbaugeräte (1) und zugeordnete Sitze (2) aus dem
eingefahrenen Zustand im Fahrzeug (8) in den ausgefahrenen Zustand außerhalb des Fahrzeugs
(8) und umgekehrt fährt, manuell oder motorisch mit einer Hilfskraftunterstützung
einschließlich einer zugeordneten Steuerung mit Speichersystem ausgeführt sein kann.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass Einbaugeräte und/oder zugeordnete Sitze (2) im Zuge des Ausoder Einfahrens in mehr
als einer Richtung im Koordinatensystem reversiv verstellt werden können.
6. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Einbaugeräte (3) und zugeordnete Sitze (6), die nach Ausfahren von anderen Einbaugeräten
(1) im Innenraum des Fahrzeugs zugänglich werden, mittels eines Verschiebemechanismus
in einem Koordinatensystem verstellt werden können bezüglich einer optimalen Lage
zu einem Bediener, der das Gerät bedient und der auf dem Sitz Platz nimmt.