[0001] Bei den bekannten Schubladenauszügen mit einer Korpus-, einer Lade- und einer Mittelschiene
sind die Rollen, auf denen die Schienen geführt werden, meist auf der Mittelschiene
und einer oder beiden der anderen Schienen angeordnet. Dabei müssen sowohl die Korpusschiene
als auch die Schubladenschiene relativ lang ausgebildet werden, wodurch sich ein unnötiger
Materialund Gewichtsaufwand ergibt. Um dies zu vermeiden, ist erfindungsgemäß die
Korpusschiene als Korpusbügel ausgebildet, die Mittelschiene zwischen zwei oder mehreren
an einem Korpusbügel übereinanderliegenden Rollen geführt und greift die Schubladenschiene
mit einer oder mehreren Rollen in eine Längsnut der Mittelschiene ein. Durch die Gestaltung
der Korpusschiene als Bügel, welcher nur noch Rollen trägt aber nicht mehr als Schiene
dient, muß er sich nicht mehr über die gesamte Tiefe des Korpus erstrecken sondern
kann erheblich verkürzt werden. Dadurch bleibt auch die Mittelschiene frei von Rollen
und kann kürzer gestaltet werden. Außerdem wird die Fertigung des Korpusbügels und
der Mittelschiene auf diese Weise erheblich vereinfacht.
[0002] Bei den bekannten Ausführungsformen werden die drei Schienen meist getrennt angeliefert,
wobei dann zunächst die Korpusschiene am Möbel, dann die Schubladenschiene an der
Schublade befestigt und anschließend die Teile zusammengesetzt werden. Einerseits
ist diese Arbeitsweise sehr umständlich und andererseits besteht dann die Gefahr,
dass Teile verlegt werden oder verloren gehen. Die erfindungsgemäße Konstruktion hat
dagegen den Vorteil, dass der gesamte Auszug komplett montiert geliefert werden kann,
wobei er dann entweder in die Seitenwand des Korpus eingehängt oder mit dieser verschraubt
wird. Anschließend kann man dann die Schublade auf die Schubladenschiene aufsetzen
und über eine Schnellmontage bzw. -demontage mit dieser in bekannter Weise verrasten.
[0003] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Mittelschiene im Querschnitt etwa
E-förmig ausgebildet, wobei das Rückenteil zur Korpusbügel gerichtet ist, die Außenflächen
ihrer sich gegenüberliegenden Querteile als Laufbahnen für die Rolle bzw. Rollen der
Korpusbügel und die, der unteren Rolle der Korpusbügel gegenüberliegende Seite des
Querteils als Lauffläche für die Rolle bzw. Rollen der Schubladenschiene ausgebildet
sind. Bei einem Verkippen der Lauffläche zu einer zylindrischen Rolle treten an der
Kante sehr hohe Flächenpressungen auf, welche zum Bruch der Rolle führen können. Um
dies zu verhindern, sind die Laufflächen für die Rollen der Korpusbügel und/oder für
die Schubladenschienen konkav und die Laufflächen der Rollen konvex ausgebildet.
[0004] Bei einem Differentialschubladenauszug trägt vorzugsweise die etwa E-förmige Mittelschiene
einen quer zur Laufrichtung frei drehbaren Differentialantrieb, welcher einerseits
am Korpusbügel und andererseits an der Schubladenschiene bzw. der Schublade anliegt.
[0005] Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es stellen dar:
- Figur 1
- die Vorderansicht eines Differentialschubladenauszuges,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht eines Auszuges nach Fig. 1.
[0006] Der Auszug 1 besteht aus einem Korpusbügel 2, einer Schubladenschiene 3 und einer
Mittelschiene 4. Der Korpusbügel 2 weist mindestens zwei übereinanderliegende Rollen
5 und 6 auf, während die Schubladenschiene 3 mit zwei bis vier Rollen 7 versehen ist.
Die Mittelschiene 4 ist E-förmig ausgebildet, wobei das Rückenteil 8 dem Korpusbügel
2 zugewandt ist und die Querteile 9 und 10 außen die Laufflächen 11 und 12 aufweisen.
Diese Laufflächen sind konkav gestaltet, um bei einem auf die Schienen wirkenden Drehmoment
und einer daraus resultierenden Verdrehung der Lauffläche die Flächenpressung auf
die Kanten zu verringern.
[0007] Die Rollen 7 der Schubladenschiene 3 greifen in die E-förmige Mittelschiene 8 ein,
wobei die Lauffläche 13 eben gestaltet jedoch mit einer Begrenzung 14 versehen ist.
Diese ebene Lauffläche dient dabei als Toleranzausgleich. Bei geringer Einbaubreitentoleranz
im Korpus kann diese ebenfalls konkav gestaltet sein.
[0008] Die obere Nut der E-förmigen Mittelschiene 4 weist einen quer zur Laufrichtung frei
drehbaren Differentialantrieb 15 auf, welcher im Ausführungsbeispiel einerseits an
der Außenschiene 2 anliegt und andererseits an der nicht dargestellten Schublade.
[0009] Der Korpusbügel 2 ist mit hakenförmigen Ansätzen 18 versehen, mit welchen er in die
Ausnehmungen der Seitenwand eines nicht dargestellten Möbels eingehängt werden kann.
Ebenso ist auch eine Befestigung durch Schrauben möglich. Die Schubladenschiene 3
ist ihrerseits mit Aussparungen 16 und Verriegelungselementen 17 zum werkzeuglosen
Einsetzen und Befestigen einer nicht dargestellten Schublade ausgebildet.
1. Schubladenauszug, insbesondere Differentialauszug mit einer Korpus- (2), einer Schubladen-(3)
und einer Mittelschiene (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Korpusschiene als Korpusbügel (2) ausgebildet ist, die Mittelschiene (4) zwischen
zwei oder mehreren am Korpusbügel (2) übereinanderliegenden Rollen (5,6) geführt ist
und die Schubladenschiene (3) mit einer oder mehreren Rollen (7) in eine Längsnut
der Mittelschiene (4) eingreift.
2. Schubladenauszug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelschiene (4) im Querschnitt etwa E-förmig ausgebildet ist, wobei das Rückenteil
(8) zum Korpusbügel (2) gerichtet ist, die Außenflächen der sich gegenüberliegenden
Querteile (9,10) als Laufbahnen (11,12) für die Rolle bzw. Rollen (5,6) des Korpusbügels
(2) und die, der unteren Rolle (5) des Korpusbügels (2) gegenüberliegenden Seite des
Querteils (9) als Lauffläche (13) für die Rolle bzw. Rollen (7) der Schubladenschiene
(3) ausgebildet sind.
3. Schubladenauszug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufflächen (11,12) für die Rollen (5,6) des Korpusbügels (2) konkav und die
Lauffläche (13) der Rolle bzw. Rollen (7) der Schubladenschiene (3) eben oder konkav
mit seitlicher Begrenzung (14) ausgebildet sind.
4. Differentialschubladenauszug, nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Nut der etwa E-förmigen Mittelschiene (4) einen quer zur Laufrichtung frei
drehbaren Differentialantrieb (15) trägt, welcher einerseits am Korpusbügel (2) und
andererseits an der Schubladenschiene (3) bzw. der Schublade anliegt.
5. Schubladenauszug, nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auszug einteilig gestaltetet ist.
6. Schubladenauszug, nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Korpusbügel (2) ein Flansch zur Aufnahme eines Selbsteinzuges vorgesehen ist.