[0001] Die Erfindung betrifft einen feuerfesten Ausguss zur Anordnung in der Wandung von
metallurgischen Gefäßen, insbesondere für Stahlschmelzen mit einer ein oberes und
ein unteres Ende aufweisenden Durchlauföffnung, einer die Durchlauföffnung seitlich
umschließenden Innenwand aus einem Festelektrolytmaterial, mit wenigstens einer an
der der Durchlauföffnung abgewandten Außenseite des Festelektrolytmaterials elektrisch
leitend angeordneten Elektrode und mit einem die Außenseite des Festelektrolytmaterials
und die Elektrode mindestens teilweise umschließenden thermischen Isoliermaterial.
[0002] Ein derartiger Ausguss ist beispielsweise aus US 4,850,572 bekannt. Hier wird mittels
eines elektrochemischen Prozesses verhindert, dass das durch den Ausguss fließende
Material sich an der Oberfläche der Innenwand des Ausgusses festsetzt.
[0003] Aus JP 62104655 A ist ein weiterer feuerfester Ausguss ähnlicher Art bekannt, bei
dem eine Festelektrolytschicht die Innenwand der Durchlauföffnung bildet, die von
einer äußeren Elektrode aus Graphitpulver kontaktiert ist. Daran schließt sich ein
Isoliermaterial an.
[0004] Aus JP 57085659 A ist ein ähnlicher Ausguss bekannt.
[0005] Des weiteren ist es bekannt, feuerfeste Ausgüsse für Metallschmelzen zu beheizen.
In US 3,722,821 ist offenbart, dass eine Widerstandsheizung um die Innenwand des Ausgusses
herum angeordnet ist mit dem Ziel, thermomechanischen Spannungen entgegenzuwirken
und ein Erstarren des durchlaufenden Materials an der Wand des Ausgusses zu vermeiden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen feuerfesten Ausguss zu schaffen,
der die bekannten Lösungen verbessert und eine hohe Funktionssicherheit des Ausgusses
bewirkt.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die mindestens eine Elektrode
im wesentlichen aus einem Metall mit einem Schmelzpunkt von mindestens 1400°C und/oder
aus mindestens einem seiner Oxide gebildet ist. Derartige Elektroden haben sich als
stabil erwiesen, so dass ein mit ihr ausgerüsteter feuerfester Ausguss eine hohe Funktionssicherheit
aufweist bei gleichzeitig hoher Stabilität und niedrigem Preis. Insbesondere hat es
sich als vorteilhaft erwiesen, dass die mindestens eine Elektrode im wesentlichen
aus Stahl, Chrom und/oder einem Chromoxid gebildet ist.
[0008] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass zwischen Innenwand aus Festelektrolytmaterial
und Elektrode zumindest teilweise eine Chromschicht auf dem Festelektrolytmaterial
angeordnet ist, die vorzugsweise eine Dicke von etwa 50 µm aufweist. Ein Oxid des
Metalls der mindestens einen Elektrode sollte eine Leitfähigkeit von mindestens 10
-2 Ω
-1cm
-1 bei einer Temperatur von 1400°C aufweisen. Die bekannten Kupferelektroden sind im
Gegensatz zu der erfindungsgemäßen Anordnung schwer mit üblichem Festelektrolytmaterial
zu kontaktieren, das bekannte Graphit-Elektrodenmaterial oxidiert leicht unter Bildung
von Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid, was zur Zerstörung des Ausgusses führen kann.
Dahingegen ist die Verwendung von Chrom insofern zweckmäßig, als selbst die Oxidation
des Materials unschädlich ist, da Chromoxide ebenfalls gut elektrisch leitfähig sind.
Die Anordnung weist daher auch langzeitstabil eine niedrigen elektrischen Widerstand
auf. Chrom kann vorteilhaft mit Zirkondioxid gemischt sein.
[0009] Weiterhin ist es zweckmäßig, dass auf der dem Festelektrolytmaterial abgewandten
Seite der Elektrode eine Metalleinlage, insbesondere ein Drahtnetz angeordnet ist.
Weiterhin ist es vorteilhaft, dass mindestens zwei Elektroden in Richtung der Durchlauföffnung
gesehen hintereinander angeordnet sind bzw. dass die Elektroden das Festelektrolytmaterial
ring-, rohr- oder spiralförmig umfassen. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung ergibt sich dadurch, dass zwischen den Enden der Durchlauföffnung und der
mindestens einen Elektrode jeweils ein elektrisch isolierendes Material angeordnet
ist. Das isolierende Material des feuerfesten Ausgusses ist vorzugsweise aus mindestens
einem Material aus der Gruppe Aluminiumoxid, Zirkondioxid und Mullit, insbesondere
Zirkondioxid-Mullit mit vorzugsweise etwa 37 Gewichts-% Zirkondioxid und etwa 63 Gewichts-%
Mullit gebildet.
[0010] An seiner Oberseite ist das isolierende Material vorteilhafterweise von einem vorzugsweise
gesinterten Zirkondioxid-Mullit-Ring begrenzt, der das Festelektrolytmaterial umgibt,
wobei der Zirkondioxid-Mullit-Ring am oberen Ende der Durchlauföffnung angeordnet
sein kann und wobei zwischen dem Zirkondioxid-Mullit-Ring und dem Festelektrolytmaterial
ein Zement angeordnet sein kann. Der Zement kann beispielsweise auf Basis von Aluminiumoxid
gebildet sein. Vorteilhafterweise hat der Zement eine höhere absolute Wärmeausdehnung
als der Zirkondioxid-Mullit-Ring und/oder das Festelektrolytmaterial, um bei Erwärmung
eine Spannung in Richtung Zentrum des Ausgusses entstehen zu lassen und so die Festigkeit
der Vorrichtung zu erhöhen. In diesem Fall wirkt der Zement ähnlich wie ein Spannring,
der die Festigkeit der Vorrichtung erhöht.
[0011] Es ist vorteilhaft, dass die Außenseite des Festelektrolytmaterial der Innenwand
zumindest teilweise von einem Heizer, vorzugsweise einer Widerstandsheizung umgeben
ist, die vorzugsweise die Elektroden umgibt. Der Heizer ermöglicht ein Vorheizen des
Ausgusses, um Spannungen und Materialzerstörungen durch plötzlichen Temperaturwechsel
möglichst zu vermeiden. Der Heizer ist vorteilhafterweise ring-, rohr- oder spiralförmig
um die Außenseite des Festelektrolytmaterials angeordnet, vorzugsweise innerhalb des
thermisch isolierenden Materials. Der Heizer kann aus Kohlenstoff oder Graphit, aus
einem hochschmelzenden Metall, insbesondere aus Molybdän, aus einem Karbid, insbesondere
aus Siliziumkarbid oder einem Oxid, insbesondere aus einem Chromoxid, wie Chromdioxid,
oder einer Mischung oder einer Legierung aus mindestens zwei dieser Materialien gebildet
sein. Als Festelektrolytmaterial der Innenwand wird vorzugsweise Zirkondioxid eingesetzt.
Dieses weist vorteilhaft eine Dichte größer als 5,2 g/cm
3 und einen Gehalt an Siliziumdioxid kleiner als 1,5 Gew.-% auf und ist vorzugsweise
gesintert.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch einen feuerfesten Ausguss.
[0013] Der Ausguss weist eine Durchlauföffnung 1 auf, deren Innenwand 2 aus Zirkondioxid
gebildet ist. Zur oberen Öffnung der Durchlauföffnung 1 hin vergrößert sich der Durchmesser
dieser Durchlauföffnung 1 kontinuierlich. An der Außenseite des Zirkondioxid liegen
zwei ringförmig übereinander angeordnete Elektroden 3; 4 an, wobei zwischen Innenwand
2 aus Festelektrolytmaterial und Elektroden 3;4 zumindest teilweise eine verdichtete
Chromschicht 3';4' auf dem Festelektrolytmaterial angeordnet ist, die eine Dicke von
etwa 50 µm aufweist, wobei die Elektroden 3;4 oder Chromschicht 3';4' aus Chrompulver
gebildet sein können. Die Elektroden 3; 4 können auch aus Stahl gebildet sein, das
Material der Chromschicht 3'; 4' kann mit Zirkondioxid gemischt sein. Von den Elektroden
3;4 aus sind Anschlusselektroden 5 nach außen geführt. Die Elektroden 3;4 sind von
einem elektrisch isolierenden Material 6, nämlich Zirkondioxid-Mullit umgeben, in
das ein Heizer 7 eingebettet ist. Der Ausguss wird an seinem äußeren Umfang von einer
Stahlhülle 8 umgeben. Diese ist aus einem Oberteil 8 a und einem Unterteil 8 b gebildet.
Am oberen Ende des Oberteils 8 a bildet ein Ring 9 aus Zirkondioxid-Mullit den äußeren
Abschluss des Ausgusses. Zwischen dem Zirkondioxid-Mullit-Ring 9 und der Innenwand
aus Zirkondioxid ist ein Zement 10 auf Basis von Aluminiumoxid angeordnet.
1. Feuerfester Ausguss zur Anordnung in der Wandung von metallurgischen Gefäßen, insbesondere
für Stahlschmelzen, mit einer ein oberes und ein unteres Ende aufweisenden Durchlauföffnung,
einer die Durchlauföffnung seitlich umschließenden Innenwand aus einem Festelektrolytmaterial,
mit wenigstens einer an der der Durchlauföffnung abgewandten Außenseite des Festelektrolytmaterials
elektrisch leitend angeordneten Elektrode, an welcher Anschlussleitungen angeordnet
sind und mit einem die Außenseite des Festelektrolytmaterials und die Elektrode mindestens
teilweise umschließenden thermischen Isoliermaterial, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Elektrode (3;4) im wesentlichen aus einem Metall, das einen Schmelzpunkt
von mindestens 1400°C aufweist und/oder aus mindestens einem seiner Oxide gebildet
ist.
2. Feuerfester Ausguss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Elektrode (3;4) im wesentlichen aus Stahl, Chrom und/oder einem
Chromoxid gebildet ist.
3. Feuerfester Ausguss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Innenwand (2) aus Festelektrolytmaterial und Elektrode (3;4) zumindest teilweise
eine Chromschicht (3';4') auf dem Festelektrolytmaterial angeordnet ist, die vorzugsweise
eine Dicke von etwa 50 µm aufweist.
4. Feuerfester Ausguss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Festelektrolytmaterial abgewandten Seite der Elektrode (3;4) eine Metalleinlage,
vorzugsweise ein Drahtnetz angeordnet ist.
5. Feuerfester Ausguss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Elektroden (3;4) in Richtung der Durchlauföffnung (1) hintereinander
angeordnet sind.
6. Feuerfester Ausguss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden (3;4) das Festelektrolytmaterial ring-, rohr- oder spiralförmig umfassen.
7. Feuerfester Ausguss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Enden der Durchlauföffnung (1) und der mindestens einen Elektrode (3;4)
jeweils ein elektrisch isolierendes Material (6) angeordnet ist.
8. Feuerfester Ausguss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das isolierende Material (6) aus mindestens einem Material aus der Gruppe Aluminiumoxid,
Zirkondioxid und Mullit, insbesondere aus Zirkondioxid-Mullit mit vorzugsweise etwa
37 Gewichts-% Zirkondioxid und etwa 63 Gewichts-% Mullit gebildet ist.
9. Feuerfester Ausguss nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das isolierende Material (6) an seiner Oberseite von einem vorzugsweise gesinterten
Zirkondioxid-Mullit-Ring (9) begrenzt ist, der das Festelektrolytmaterial umgibt.
10. Feuerfester Ausguss nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Zirkondioxid-Mullit-Ring (9) am oberen Ende der Durchlauföffnung (1) angeordnet
ist.
11. Feuerfester Ausguss nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Zirkondioxid-Mullit-Ring (9) und dem Festelektrolytmaterial ein Zement
(10) angeordnet ist.
12. Feuerfester Ausguss nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Zement (10) vorzugsweise auf Basis von Aluminiumoxid gebildet ist.
13. Feuerfester Ausguss nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Zement (10) eine höhere absolute Wärmeausdehnung aufweist als der Zirkondioxid-Mullit-Ring
(9) und/oder das Festelektrolytmaterial.
14. Feuerfester Ausguss nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite des Festelektrolytmaterials der Innenwand (2) zumindest teilweise
von einem Heizer (7), vorzugsweise einer Widerstandsheizung umgeben ist, die vorzugsweise
die Elektroden (3;4) umgibt.
15. Feuerfester Ausguss nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizer (7) ring-, rohr- oder spiralförmig um die Außenseite des Festelektrolytmaterials
herum angeordnet ist.
16. Feuerfester Ausguss nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizer (7) in dem thermisch isolierenden Material (6) angeordnet ist.
17. Feuerfester Ausguss nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizer (7) aus Kohlenstoff oder Graphit, aus einem hochschmelzenden Metall, insbesondere
aus Molybdän, aus einem Karbid, insbesondere aus Siliziumkarbid oder einem Oxid, insbesondere
aus Cr2O3 oder einer Mischung oder einer Legierung aus mindestens zwei dieser Materialien gebildet
ist.
18. Feuerfester Ausguss nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Festelektrolytmaterial der Innenwand (2) aus Zirkondioxid gebildet ist.
19. Feuerfester Ausguss nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Feuerfestmaterial der Innenwand (2) eine Dichte größer 5,2 g/cm3 und einen Gehalt an Siliziumdioxid kleiner 1,5 Gew.-% aufweist und vorzugsweise gesintert
ist.