[0001] Vorliegende Erfindung betrifft einen Kontrollstreifen oder Kontrollblock, enthaltend
eine Anordnung von Kontrollfeldern zur Kontrolle und/oder Steuerung des Mehrfarbendruckes
eines Tiefdruckverfahrens.
[0002] Beim Tiefdruck ist die Farbkonzentration (relative Zusammensetzung der Druckfarben
aus Farbkonzentrat, Verschnitt und Lösungsmittel) einer der wichtigsten Parameter,
die kontrolliert werden müssen. Sie beeinflusst in entscheidender Weise die Farbgebung
des Prozesses sowie die farb- und tonmässige Qualität des Druckerzeugnisses. Die Farbkonzentration
wiederum ist abhängig von der Beschaffenheit des zu bedruckenden Substrates, auf welchem
ein bestimmter Farbeindruck erzeugt werden soll. Die Qualität wird heute praktisch
ausschliesslich von Auge und unter Zuhilfenahme von Densitometern beurteilt.
[0003] Die Qualitätsprüfung geschieht anhand von Kontrollstreifen bzw. Kontrollblöcken,
welche sich jeweils aus einer Anordnung von Kontrollfeldern zusammensetzen.
[0004] Die Anordnung von mehreren Kontrollfeldern werden Kontrollstreifen oder Kontrollblöcke
genannt. Unter einem Kontrollstreifen wird nach DIN 16527 Teil 1, März 1993, eine
eindimensionale Aneinanderreihung von Kontrollfeldern verstanden. Analog dazu ist
ein Kontrollblock eine zweidimensionale Anordnung von Kontrollfeldern. Es gibt einfarbig
gedruckte oder für den einfarbigen Druck vorgesehene Kontrollstreifen sowie mehrfarbig
gedruckte oder für den mehrfarbigen Druck vorgesehene Kontrollblöcke. Kontrollstreifen,
die ausschliesslich für die Kontrolle, Steuerung oder Regelung des Druckens bestimmt
sind, heissen speziell Druckkontrollstreifen, solche, die ausschliesslich zur Überwachung
der Kopie dienen, heissen speziell Kopierkontrollstreifen, während Streifen, die beiden
Zwecken dienen können, nur als Kontrollstreifen bezeichnet werden.
[0005] Unter Kontrollfeld wird nach DIN 16527 Teil 1, eine Fläche verstanden, auf der zu
Prüfzwekken ein oder mehrere Bildelemente angeordnet sind, letzeres können z.B. Rasterpunkte,
Linien oder Volltöne sein, Der Begriff Kontrollfeld bezieht sich nach DIN 16 527 Teil
1 auf eine Prüffläche, die auf ein flächiges Trägermaterial (z.B. eine Folie) in direkt
sichtbarer Form übertragen ist, gleichgültig, ob die Information zuvor in analoger
(z.B. Film) oder digitaler Form (z.B. Magnetspeicher, Bildplatte) gespeichert vorlag.
[0006] Kontrollstreifen und Kontrollblöcke werden zur visuellen oder zur messtechnischen
Kontrolle von Kopier- und Druckvorgängen verwendet, z.B. für den Andruck oder Auflagendruck
auf Druckmaschinen nach den Prinzipien des Flachdruckes, Tiefdruckes, Hochdruckes
oder Durchdruckes.
[0007] Eine weitere Anwendung solcher Kontrollmittel ist die Steuerung oder Regelung des
Druckes während der Produktion. Erstere Anwendung kann sowohl nach einer visuellen
wie nach einer messtechnischen Bewertung eines oder mehrerer Kontrollfelder erfolgen,
letzere Anwendung nur nach messtechnischer Auswertung. Hierzu werden nach dem Stand
der Technik Densitometer oder Farbmessgeräte, wie z.B. Spektralphotometer verwendet.
Beide Geräte erfassen mit einem Messfleck die von einem gedruckten Kontrollfeld zurückgeworfenen
optische Energie.
[0008] Zur messtechnischen und/oder visuellen Auswertung vorgesehene Kontrollfelder bestehen
entweder aus einem Volltonfeld, d.h. einer vollflächig bedruckten oder zum vollflächigen
Druck vorgesehenen Fläche oder einem Rasterfeld, d.h. einer in gedruckte oder zum
Druck vorgesehene Rasterpunkte oder -linien aufgelösten Fläche. Sowohl Volltöne als
auch Rastertöne können einfarbig oder mehrfarbig angelegt sein. Auf dem zu bedruckenden
Substrat heisst ein Kontrollfeld mehrfarbig angelegt, wenn es durch den Übereinanderdruck
mehrerer Druckfarben entstanden ist. Übereinanderdruck heisst hier ein Druck, bei
dem auf derselben Fläche Druckfarben verschiedener Farbe aufgebracht sind. Als Druckfarben
werden hier Pigmentschichten verstanden, die beispielsweise als Suspensionen durch
eine Druckmaschine auf das zu bedruckende Substrat übertragen werden.
[0009] Druckfarben, deren Pigmente die zum Mehrfarbendruck verwendeten Primärfarben, z.B.
Schwarz (K), Cyan (C), Magenta (M), Yellow (Y) (Gelb) beim Vierfarbendruck, erzeugen,
bezeichnet man als Skalendruckfarben.
[0010] Eine erste Kategorie von Kontrollfeldern umfassen die mehrfarbig angelegten Kontrollfelder
zur visuellen Bewertung oder Messung, wie z.B. die Volltonfelder der Sekundärfarben
Blau, Grün, Rot, der Tertiärfarbe Schwarz, welche durch den Übereinanderdruck aus
den bunten Primärfarben (CMY) erzeugt sind, sowie die Graubalancefelder.
[0011] Die Graubalancefelder sind nach DIN 16527 Teil 1. mehrfarbig angelegte Rasterfelder,
bei welchen die Farbdichten der beteiligten Druckfarben in einem solchen zahlenmässigen
Verhältnis stehen, dass ein unter ungestörten, durchschnittlichen Druckbedingungen
gefertigter Druck für das Auge unbunt, d.h. neutralgrau erscheint. Unbunt aussehende,
gedruckte Graubalancefelder lassen sich ab einem Mindestbetrachtungsabstand nicht
von Rasterfeldern unterscheiden, die nur mit der unbunten Druckfarbe Schwarz (K) gedruckt
sind.
[0012] Eine weitere Kategorie von Kontrollfeldern bilden die einfarbig angelegten Kontrollfelder
der Skalendruckfarben (CMYK) sowie gegebenenfalls der Sonderdruckfarben. Diese Kontrollfelder
ermöglichen die Kontrolle der optischen Dichte und des Farborts der genannten Skalendruckfarben
oder Sonderdruckfarben z.B. mittels Densitometer.
[0013] Die Geometrie der Kontrollfelder ist in der Regel dergestalt, dass ihre Form an die
gebräuchliche Form der Messflecken von Densitometern und anderen Reflektometern angepasst
ist. Sie sind daher rechteckig im Falle von Messgeräten mit elliptischem Messfleck
und quadratisch, kreisrund oder sechseckig im Falle kreisrunder Messflecken.
[0014] Der Stand der Technik offenbart zahlreiche ausgereifte Verfahren zur Überprüfung
von Drukkergebnissen unter Verwendung vorgenannter Kontrollstreifen bzw. Kontrollblöcke.
Diese Verfahren beziehen sich jedoch überwiegend auf Offsetdruckverfahren sowie auf
die Bedrukkung von Papier, welche dazu gemäss spezifischen Richtlinien in Klassen
unterteilt sind.
[0015] Auf dem Gebiet der Verpackungen ist man jedoch mit einer Vielzahl von Verpackungsmaterialien
mit unterschiedlichsten zu bedruckenden Oberflächen konfrontiert. Solche Oberflächen
können z.B. aus Papier, Kunststoff, Metall oder keramische Beschichtungen sein.
[0016] Die unterschiedlichen Substratoberflächen beeinflussen jedoch den Farbübertrag von
der Druckform auf das Substrat in entscheidender Weise.
[0017] Beim Tiefdruckverfahren liegen die druckenden Stellen gegenüber den nichtdruckenden
vertieft in der Druckform. Die aufzutragende Druckfarbe liegt dabei in den druckenden
Vertiefungen, den sogenannten Rasternäpfchen. Die Rasternäpfchen sind durch sogenannte
Stege bzw. Stegflächen, welche erhöht liegen und entsprechend keine Druckfarbe tragen,
gegenseitig abgegrenzt. Bei Halbtonbildern weisen die rasterförmig angeordneten Rasternäpfchen
eine gestufte Grösse auf. Beim Druckvorgang wird die Farbe in der Druckzone aus den
Rasternäpfchen auf das zu bedruckende Substrat übertragen.
[0018] Es ist bekannt, dass beim Drucken von Rasterbildern im Tiefdruckverfahren die Farbelemente
ab einem bestimmten Tonwert, auch Farbdeckungsgrad oder Farbdeckungswert genannt,
dazu neigen, auf dem zu bedruckenden Substrat zu fliessen und die Substratfläche zu
überfluten, wodurch sich ein höherer Tonwert einstellt als dies gemäss Sollwert vorgesehen
ist. Die durch die Überflutung der Druckfläche verursachte sprunghafte Vergrösserung
des Tonwertes ist nicht mit der sogenannten Tonwertzunahme zu verwechseln. Die Tonwertzunahme
gibt zwar an wie gross die Flächendeckung auf dem bedruckten Substrat gegenüber dem
Sollwert, beispielsweise aufgrund einer Vorlage ist, sie basiert jedoch auf die Grössenzunahme
der Farbelemente auf dem bedruckten Substrat gegenüber der Vorlage und kann bei sämtlichen
Flächendeckungsgraden ohne sprunghaften Änderungen auftreten.
[0019] Betrachtet man eine Rastergraphik mit kontinuierlicher Zunahme der Tonwerte gemäss
Sollwert, so tritt bei einem bestimmten Tonwert oder Tonwertbereich ein sogenannter
Farbsprung auf, d.h. eine sprunghafte Zunahme des Flächendeckungsgrades tritt ein.
Der Farbsprung ist auf die vorgenannte Überflutung der Rasterfläche zurückzuführen,
d.h. die aufgetragenen Farbelemente beginnen ineinander zu fliessen und verbinden
sich miteinander, wobei die durch die Stege bzw. Stegflächen erzeugten Zwischenräume
mit Druckfarbe gefüllt werden.
[0020] Besteht das Rastermuster beispielsweise aus Punkten, so beginnen die Punktaufträge
ab einem bestimmten Flächendeckungsgrad miteinander zu verschmelzen und zwischen den
Punkten werden Farbbrücken ausgebildet, wodurch die Farbzwischenräume unter sprunghafter
Erhöhung des Flächendeckungsgrades mit Druckfarbe komplett überdeckt werden. Eine
weitere Erhöhung der Tonwerte oberhalb des Überflutungsbereichs wirkt sich folglich
nur noch auf die Farbdichte auf, indem die Schichtdicke der Farbe zunimmt.
[0021] Die vorgegebenen und auf die Druckform umgesetzten Tonwerte, in diesem Text Sollwerte
genannt, sind demzufolge im Bereich eines solchen Farbsprunges schwer zu erzielen.
Es ist deshalb wünschenswert, diesen Farbsprung zu erfassen und zu lokalisieren, um
entsprechend Einfluss auf den Druckprozess nehmen zu können. Da das Eintreten des
Farbsprunges sehr stark von der Beschaffenheit des zu bedruckenden Substrates und
der Druckfarbe sowie von verschiedenen Prozessparametern abhängig ist, lässt sich
das Problem des Farbsprunges nur für jeden Druckprozess einzeln angehen.
[0022] Kontrollstreifen bzw. Kontrollblöcke des Standes der Technik bieten ferner den Nachteil,
dass die Überprüfung der optischen Dichte (Farbdichte) der einzelnen Primärfarben
nur durch Ausmessen der einfarbigen Kontrollfelder (Volltonfeld) der Primärfarben
mittels Densitometern möglich ist. Die Farbdichten lassen sich deshalb mittels der
vorgenannten Messmethode aus Aufwandsgründen im Auflagendruck nicht fortlaufend überwachen.
Es ist jedoch wünschenswert, die Farbdichten der Primärfarben mit möglichst wenig
Aufwand fortlaufend zu überwachen, so dass bei Unstimmigkeiten zwecks Fehlerermittlung
die einfarbigen Kontrollfelder der Primärfarben (CMY) umgehend ausgemessen werden
können.
[0023] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, hinsichtlich unterschiedlichster
zu bedruckender Materialien bzw. Substrate, die Anordnung von Kontrollfeldern eines
Kontrollstreifens oder Kontrollblockes für ein Tiefdruckverfahren weiterzuentwickeln
und eine Anordnung von Kontrollfeldern zur Verfügung zu stellen, welche die Kontrolle
der Dichtewerte der Primärfarben erlaubt, sowie ein Kontrollfeld zur Erfassung des
Farbsprunges einzuführen.
[0024] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Kontrollstreifen oder
Kontrollblock Mehrbereich-Kontrollfelder mit je einem ersten und zweiten Kontrollteilfeld
enthält und
a) die ersten Kontrollteilfelder bunte Graubalancefelder aus dem Übereinanderdruck
der Primärfarben Cyan (C), Magenta (M) und Yellow (Y) in abgestuften Tonwerten von
0-100% sind und
b) die zweiten Kontrollteilfelder unbunte Rasterfelder von Schwarz (K) in abgestuften
Tonwerten von 0-100% sind,
und die Tonwerte des ersten und zweiten Kontrollteilfeldes eines Mehrbereich-Kontrollfeldes
so gewählt sind, dass das Mehrbereich-Kontrollfeld als einheitliche Tonfläche erscheint
und die beiden Kontrollteilfelder eines Mehrbereich-Kontrollfeldes unmittelbar und
einander anstossend benachbart sind.
[0025] Die Überwachung der Farbdichten der Primärfarben (CMY) erfolgt also über Graubalance-Kontrollfelder,
wobei diese nicht densitometrisch ausgemessen sondern visuell durch den Vergleich
mit den benachbarten unbunt schwarzen Rasterfeldern auf Konstanz überprüft werden.
Man überwacht also die Konstanz der Graubalancefelder und nicht wie sich die einzelnen
Primärdruckfarben (CMY) für sich verhalten.
[0026] Das erste und zweite Kontrollteilfeld eines Mehrbereich-Kontrollfeldes weisen bevorzugt
übereinstimmende Farbwerte, d.h. einen übereinstimmenden Farbeindruck, auf.
[0027] Die Mehrbereich-Kontrollfelder stellen im wesentlichen den Aufbau der Grauachse der
Primärfarben CMY einerseits und von Schwarz (K) andererseits dar.
[0028] Die Mehrbereich-Kontrollfelder sind vorzugsweise zweiteilig. Sie sind ferner vorzugsweise
in der Reihenfolge der zunehmenden oder abnehmenden Tonwerte, vorzugsweise unmittelbar
und einander anstossend, benachbart angeordnet, wobei die Graubalancefelder einander
benachbart auf einer Achse liegend und die unbunten schwarzen Rasterfelder einander
benachbart auf einer Achse liegend angeordnet sind.
[0029] Das Mehrbereichs-Kontrollfeld ist vorzugsweise rechteckig oder quadratisch. Es kann
jedoch auch kreis- oder ellipseförmig vorliegen, oder eine polygonale, z.B. sechseckige,
Struktur aufweisen.
[0030] Die Aufteilung des Mehrbereichs-Kontrollfeldes in ein erstes und zweites Kontrollteilfeld
kann in beliebiger Weise geschehen. Die Aufteilung sollte jedoch dergestalt sein,
dass ein direkter visueller Vergleich des ersten Kontrollteilfeldes mit dem zweiten
Kontrollteilfeld des Mehrbereich-Kontrollfeldes möglich ist.
das Mehrbereichs-Kontrollfeld kann beispielsweise in einen Kernbereich und Randbereich
als Teilfelder unterteilt sein, wobei der Kernbereich vorzugsweise derart dimensioniert
ist, dass dieser mit einem Farbmessgerät ausmessbar ist. Im Kernbereich können z.B.
die Graubalancefelder und vorzugsweise die unbunt schwarzen Rasterfelder angeordnet
sein.
[0031] Das Mehrbereichs-Kontrollfeld liegt bevorzugt in einer Rechtecks- oder Quadratform
vor und ist in zwei möglichst gleich grosse, rechteckförmige Kontrollteilfelder unterteilt.
[0032] In bevorzugter Ausführung der Erfindung enthält der Kontrollstreifen oder Kontrollblock
überdies eine Anordnung von Kontrollfeldern in Form von Einfarben-Rasterfelder der
Primärfarben CMY mit, vorzugsweise gleichmässig, abgestuften Tonwerten von 0-100%.
D.h. für jede Primärfarbe wird für eine bestimmte Anzahl Tonwerte im Bereich von 0-100%
ein Kontrollfeld erstellt.
[0033] Die Mehrbereichs-Kontrollfelder und/oder die Einfarben-Rasterfelder der Primärfarben
(CMY) enthalten vorzugsweise je ein Mehrbereichs-Kontrollfeld bzw. Kontrollfeld als
Vollton-Feld (100%).
[0034] Die vorgenannten einfarbigen Kontrollfelder der Primärfarben (CMY), wie auch der
Graubalancefelder und damit auch der unbunten schwarzen Rasterfelder werden vorteilhaft
für die Tonwerte 5%, 20%, 40%, 60%, 80% und 100% erstellt, wobei 100% einem Volltonfeld
entspricht.
[0035] Die Kontrollfelder der einzelnen Primärfarben (CMY) sind vorzugsweise in der Reihenfolge
des zunehmenden oder abnehmenden Flächendeckunggrades, vorzugsweise unmittelbar und
einander anstossend benachbart, angeordnet.
[0036] Die aus Schwarz (K) erstellte Grauachse gilt als Referenz für die CMY-Grauachse (Graubalancefelder)
bezüglich Farbdichte bei bestimmten Tonwerten (unter Berücksichtigung der Tonwertzunahme).
Ergeben sich aus dem visuellen Vergleich der beiden Kontrollteilfelder markante Unterschiede,
das heisst, enthalten die Graubalancefelder einen Farbstich, so kann daraus eine Unstimmigkeit
in den Farbdichten der Primärfarben (CMY) abgeleitet werden. Diese Unstimmigkeit kann
beispielsweise durch eine gestörte Farbannahme einer oder mehrerer Druckfarben (CMY)
begründet sein.
[0037] Beim Auftreten solcher Unstimmigkeiten können in einem nächsten Schritt aus den Vollton-Kontrollfeldern
(100%) der Primärfarben CMY die Farbdichten mittels Densitometer ausgemessen und mit
den Sollwerten verglichen werden.
[0038] Die erfindungsgemässe Anordnung von Kontrollfeldern erlaubt folglich die fortlaufende
(visuelle) Überwachung der Farbdichten der Primärfarben CMY während des Auflagendruckes,
ohne dass dazu die Farbdichten der Primärfarben CMY permanent einzeln nachgemessen
werden müssen.
[0039] Durch die fortlaufende Überprüfung der Graubalancefelder kann ein rechtzeitiges Nachstellen
der Farbzylinder bzw. der Farbzufuhr gewährleistet werden.
[0040] Ein weiterer Aspekt vorliegender Erfindung betrifft einen Kontrollstreifen oder Kontrollblock,
enthaltend eine Anordnung von Kontrollfeldern zur Kontrolle und/oder Steuerung des
Mehrfarbendruckes für ein Tiefdruckverfahren, wobei der Kontrollstreifen oder Kontrollblock
ein Farbverlauf-Kontrollfeld in Ausführung eines streifenförmigen Rasterfeldes enthält,
und das Farbverlauf-Kontrollfeld über seine Länge den nach Sollwerten kontinuierlichen
Verlauf der Tonwerte von 0-100% wiedergibt und am seitlichen Längsrand des Farbverlauf-Kontrollfeldes
die dazugehörigen Sollwerte der Tonwerte in abgestufter Einteilung aufgeführt sind.
[0041] Der Verlauf der Sollwerte der Flächendeckungsgrade von 0-100% ist vorzugsweise linear.
[0042] Da der kritische Tonwert, bei welchem besagter Farbsprung auftritt, für eine Klasse
von zu bedruckenden Substraten jeweils in einem ähnlichen Tonwert-Bereich liegen kann,
kann für eine solche Klasse von Substraten auch lediglich ein bestimmter Ausschnitt
aus dem Tonwert-Bereich von 0-100% als Kontrollfeld gedruckt werden.
[0043] Tritt der Farbsprung beispielsweise für eine bestimmte Klasse von Substraten immer
im Tonwert-Bereich von 70 bis 90% auf, so genügt es, das Kontrollfeld für die genannten
Substrat-Klassen lediglich im Tonwert-Bereich von 70 bis 90% zu drucken.
[0044] Das Farbverlauf-Kontrollfeld erlaubt, visuell oder mit einem Messgerät den Farbsprung
im Rasterfeld fortlaufend zu ermitteln bzw. zu kontrollieren und diesen anhand der
seitlich aufgeführten Tonwertskala einem bestimmten Tonwert bzw. Tonwertbereich (Sollwert)
zuzuordnen. In Kenntnis dieses kritischen Tonwerts bzw. Tonwertbereichs, kann beispielsweise
in der Druckvorbereitung der genannte Tonwertbereich in der Druckvorlage vorneweg
gezielt gemieden werden.
[0045] Das zu bedruckende Substrat ist vorzugsweise eine Folie, insbesondere eine flexible
Verpackungsfolie. Die Verpackungsfolie kann transparent, durchscheinend opak und/oder
angefärbt oder durchgefärbt sein. Die Verpackungsfolien können farbige, spiegelnde
oder metallisierte Oberflächenschichten enthalten und optisch farbig, spiegelnd und/oder
metallisierend wirkende Oberflächen aufweisen.
[0046] Die bedruckbaren Verpackungsfolien können Monofolien oder Folienverbunde sein. Die
Verpackungsfolien können Schichten oder Folien aus Kunststoff, wie Polyolefine, Polyester,
Polypropylene, Polyamide oder aus Metallen, wie Aluminium, Eisen, Stahl oder Legierungen
davon, oder aus Zellstoffen, wie Papier, Pergamin, oder Zellglas, enthalten oder daraus
bestehen.
[0047] Die zu bedruckenden Oberflächen können z.B. aus einem der vorgenannten Papiere, Kunststoffe
oder Metalle. Ferner kann die zu bedruckende Oberfläche eine keramische Beschichtung
sein.
[0048] Die Dicke des Verpackungsmaterials kann z.B. von 5 bis 1000 µm, insbesondere von
7 bis 200 µm betragen.
[0049] Die Farbdichten der einzelnen Primärfarben (CMY) der Graubalancefelder sind bevorzugt
an die optischen und/oder mechanischen Eigenschaften des zu bedruckenden Substrates
angepasst. Die Farbdichten der Primärfarben (CMY) müssen deshalb für die Erstellung
der Graubalancefelder zuvor festgelegt werden.
[0050] In einem ersten Schritt wird ein Andruck einer Testform, z.B. eine IT 8.7/3 Testform
gemäss ISO 300, erstellt. Der Andruck erfolgt auf dieselbe Substrat-Klasse wie der
nachfolgende Auflagendruck. Anschliessend wird die Testform mittels Spektralphotometer
eingemessen. Auf Grundlage der eingemessenen Testform wird ein sogenanntes ICC-Eingabeprofil
(International Color Consortium) erstellt. Das heisst, die gemessenen Gerätewerte
werden in den geräteunabhängigen L*a*b-Farbenraum konvertiert.
[0051] Aufgrund der eingemessenen Testform werden nachfolgend die L*a*b-Werte der unbunt
schwarzen Grauwerte ermittelt. Anschliessend werden auf Basis des ICC-Eingabeprofils
die Grauwerte aus CMY für die entsprechenden unbunt schwarzen Grauwerte berechnet.
Die erhaltenen Werte werden dem nachfolgenden Auflagendruck zugrunde gelegt.
[0052] Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft und mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- Kontrollfelder der Primärfarben (CMYK) mit integrierten Graubalancefelder;
- Fig. 2:
- Farbverlauf-Kontrollfeld mit kontinuierlichem Verlauf des Tonwertes von 0-100%;
- Fig. 3:
- Mehrbereich-Kontrollfelder mit Kontrollteilfelder der Primärfarbe unbunt Schwarz (K)
und der Graubalance.
[0053] Fig. 1 wiedergibt eine besonders vorteilhafte Anordnung von Kontrollfeldern eines
Kontrollstreifens gemäss Erfindung. Die Kontrollfelder mit den Bezugszeichen 1 bis
4 stellen einfarbige Rasterfelder der Primärfarben CMYK mit unterschiedlichen Tonwerten
dar. Die Bezugszeichen 1 beziehen sich auf Kontrollfelder der Primärfarbe Cyan (C),
die Bezugszeichen 2 auf Kontrollfelder der Primärfarbe Magenta (M), die Bezugszeichen
3 auf Kontrollfelder der Primärfarbe Yellow (Y) und die Bezugszeichen 4 auf Kontrollteilfelder
der Primärfarbe unbunt Schwarz (K). Die Buchstaben a bis f stehen für unterschiedliche
Tonwerte, wobei a für einen Tonwert von 100%, b für 80%, c für 60%, d für 40%, e für
20% und f für 5% steht. Die Bezugsziffer 2f bezieht sich demzufolge mit der Zahl 2
und Buchstabe e auf ein Kontrollfeld der Primärfarbe Magenta (M) mit einem Flächendeckungsgrad
von 20%. Die beschriebenen Kontrollfelder sind benachbart und einander anstossend
angeordnet.
[0054] Die Kontrollteilfelder 4 der Primärfarbe Schwarz entsprechen in diesem Ausführungsbeispiels
der Hälfte eines Mehrbereich-Kontrollfeldes 6, welches in seiner Grösse den Kontrollfeldern
1, 2, 3 der Primärfarben (CMY) entspricht. Das zweite Kontrollteilfeld wird durch
die bunten Graubalancefelder 5 eingenommen. Die Kontrollteilfelder sind so angeordnet,
dass immer ein Graubalancefeld 5 einem unbunt Schwarzen Rasterfeld 4 mit demselben
Farbeindruck gegenüberliegt. Der übersichtshalber ist in Fig. 1 lediglich das Bezugszeichen
des aus den Teilkontrollfeldern 4f und 5f gebildete Kontrollfeld 6f beispielhaft aufgeführt.
[0055] Diese Anordnung erlaubt die visuelle Kontrolle der Graubalancefelder im direkten
Vergleich zu den unbunt schwarzen Rasterfelder, welche die Referenzwerte darstellen.
Verläuft der Druckprozess korrekt und ist die Farbwiedergabe ungestört, so sollten
die beiden gegenüberliegenden Kontrollfelder jeweils denselben Farbeindruck hinterlassen.
Weichen die Graubbalancefelder jedoch von den unbunt schwarzen Rasterfelder ab, so
muss mittels Densitometer die Farbdichte der Primärfarben in den Vollton-Kontrollfeldern
1a, 2a, 3a nachgemessen werden, um allfällige Unstimmigkeiten der Farbdichten zu ermitteln.
[0056] Selbstverständlich kann auch eine beliebig andere Abstufung der Tonwerte vorgenommen
werden. Ferner kann die Abstufung der Tonwerte mit zusätzlichen Kontrollfeldern oder
durch Weglassen von Kontrollfeldern variiert werden. Überdies kann auch die Grösse
und die Art der Unterteilung der zweiteiligen Kontrollfelder beliebig variieren. Es
hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, dass die Mehrbereichs-Kontrollfelder der
Grösse der Kontrollfelder der Primärfarben (CMY) entsprechen.
[0057] Fig. 3 wiedergibt die Mehrbereich-Kontrollfelder 6 mit den Kontrollteilfeldern 4
und 5 gemäss der Beschreibung zu Fig. 1.
[0058] Fig. 2 zeigt ein Farbverlauf-Kontrollfeld 10 mit einem streifenförmigen Rasterfeld
11. Das streifenförmigen Rasterfeld 11 wiedergibt den nach Sollwerten kontinuierliche,
lineare Verlauf der Tonwerte von 0 bis 100%. Aus Platzgründen stellt Fig. 2 lediglich
eine Ausschnitt eines solchen Farbverlauf-Kontrollfeld 10 dar.
[0059] Seitlich des streifenförmigen Rasterfeld 11 ist eine Werte-Skala 12 mit den dazugehörigen
Sollwerte der Tonwerte in Prozenten angeordnet. Die Abstufung bzw. Auflösung der Werte-Skala
kann beliebig sein, in vorliegender Ausführung hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
Tonwerte in Schrittweiten von jeweils 3% aufzuführen.
[0060] Die Anordnung erlaubt, visuell oder mit einem Messgerät den Farbsprung im streifenförmigen
Rasterfeld 11 zu ermitteln und den Farbsprung anhand der seitlich aufgeführten, dazugehörigen
Tonwertangaben dem entsprechenden Tonwert bzw. Tonwertbereich zuzuordnen.
[0061] Der Kontrollstreifen oder Kontrollblock kann ferner weitere Kontrollfelder, wie Kontrollfelder
für die Sekundärfarben Rot, Grün, Blau aus dem Übereinanderdruck der Primärfarben
(CMY), Schwarze (K), unbunte Rasterfelder mit einem Tonwert von 50% mit unterschiedlichen
Rasterungen, wie Punkt- und Linienraster, einen Siemens-Sterns zur Überprüfung der
Auflösung und/oder ein Registerfeldes zur Überprüfung der Register-Verschiebung enthalten.
1. Kontrollstreifen oder Kontrollblock, enthaltend eine Anordnung von Kontrollfeldern
zur Kontrolle und/oder Steuerung des Mehrfarbendruckes eines Tiefdruckverfahrens,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kontrollstreifen oder Kontrollblock Mehrbereich-Kontrollfelder (6) mit je einem
ersten (5) und zweiten Kontrollteilfeld (4) enthält, und
a) die ersten Kontrollteilfelder (5) bunte Graubalancefelder aus dem Übereinanderdruck
der Primärfarben Cyan (C), Magenta (M) und Yellow (Y) in abgestuften Tonwerten von
0-100% sind und
b) die zweiten Kontrollteilfelder (4) unbunte Rasterfelder von Schwarz (K) in abgestuften
Tonwerten von 0-100% sind,
und die Tonwerte des ersten (5) und zweiten Kontrollteilfeldes (4) eines Mehrbereich-Kontrollfeldes
(6) so gewählt sind, dass das Mehrbereich-Kontrollfeld als einheitliche Tonfläche
erscheint und die beiden Kontrollteilfelder eines Mehrbereich-Kontrollfeldes unmittelbar
und einander anstossend benachbart sind.
2. Kontrollstreifen oder Kontrollblock, enthaltend eine Anordnung von Kontrollfeldern
zur Kontrolle und/oder Steuerung des Mehrfarbendruckes für ein Tiefdruckverfahren,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kontrollstreifen oder Kontrollblock ein Farbverlauf-Kontrollfeld (10) in Ausführung
eines streifenförmigen Rasterfeldes (11) der Primärfarbe Schwarz (K) enthält, wobei
das Farbverlauf-Kontrollfeld über seine Längsausdehnung einen nach Sollwerten kontinuierlich
ansteigenden oder abnehmenden Verlauf der Tonwerte von 0-100% wiedergibt und am seitlichen
Längsrand des streifenförmigen Rasterfeldes die dazugehörigen Sollwerte der Tonwerte
(12) in abgestufter Einteilung aufgeführt sind.
3. Kontrollstreifen oder Kontrollblock, enthaltend eine Anordnung von Kontrollfeldern
zur Kontrolle und/oder Steuerung des Mehrfarbendruckes eines Tiefdruckverfahrens,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kontrollstreifen oder Kontrollblock Mehrbereich-Kontrollfelder (6) mit je einem
ersten (5) und zweiten Kontrollteilfeld (4) enthält, und
a) die ersten Kontrollteilfelder (5) bunte Graubalancefelder aus dem Übereinanderdruck
der Primärfarben Cyan (C), Magenta (M) und Yellow (Y) in abgestuften Tonwerten von
0-100% sind und
b) die zweiten Kontrollteilfelder (4) unbunte Rasterfelder von Schwarz (K) in abgestuften
Tonwerten von 0-100% sind,
und die Tonwerte des ersten (5) und zweiten Kontrollteilfeldes (4) eines Mehrbereich-Kontrollfeldes
(6) so gewählt sind, dass das Mehrbereich-Kontrollfeld als einheitliche Tonfläche
erscheint und die beiden Kontrollteilfelder eines Mehrbereich-Kontrollfeldes unmittelbar
und einander anstossend benachbart sind, und der Kontrollstreifen oder Kontrollblock
ein Farbverlauf-Kontrollfeld (10) in Ausführung eines streifenförmigen Rasterfeldes
(11) der Primärfarbe Schwarz (K) enthält, wobei das Farbverlauf-Kontrollfeld (10)
über seine Längsausdehnung einen nach Sollwerten kontinuierlich ansteigenden oder
abnehmenden Verlauf der Tonwerte von 0-100% wiedergibt und am seitlichen Längsrand
des streifenförmigen Rasterfeldes die dazugehörigen Sollwerte der Tonwerte (12) in
abgestufter Einteilung aufgeführt sind.
4. Kontrollstreifen oder Kontrollblock nach einem der Ansprüche 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrbereich-Kontrollfelder in der Reihenfolge der zunehmenden oder abnehmenden
Tonwerten, vorzugsweise unmittelbar und einander anstossend, benachbart angeordnet
sind, wobei die Graubalancefelder auf einer gemeinsamen Achse liegend und die unbunten,
schwarzen Rasterfelder auf einer gemeinsamen Achse liegend angeordnet sind.
5. Kontrollstreifen oder Kontrollblock nach einem der Ansprüche 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Farbdichten der Primärfarben CMY aus den Graubalancefeldern an das
bedruckte Substrat angepasst sind.
6. Kontrollstreifen oder Kontrollblock nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrollfelder Einfarben-Rasterfelder der Primärfarben CMY in abgestuften Tonwerten
von 0-100% enthält.
7. Kontrollstreifen oder Kontrollblock nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrollfelder der einzelnen Primärfarben CMY in der Reihenfolge der zunehmenden
oder abnehmenden Tonwerte und vorzugsweise unmittelbar und einander anstossend, benachbart
angeordnet sind.
8. Kontrollstreifen oder Kontrollblock nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Kontrollteilfelder und/oder die Einfarben-Rasterfelder jeder
Primärfarbe je ein Vollton-Feld (100%) beinhalten.
9. Kontrollstreifen oder Kontrollblock nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontrollstreifen oder Kontrollblock Vollton-Kontrollfelder für die Sekundärfarben
Rot, Grün, Blau aus dem Übereinanderdruck der Primärfarben (CMY) enthält.
10. Kontrollstreifen oder Kontrollblock nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontrollstreifen oder Kontrollblock Kontrollfelder für Schwarze (K), unbunte
Rasterfelder mit einem Tonwert von 50% mit unterschiedlichen Rasterungen, wie Punkt-
und Linienraster, enthält.
11. Kontrollstreifen oder Kontrollblock nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontrollstreifen oder Kontrollblock ein Kontrollfeld in Ausführung eines Siemens-Sterns
zur Überprüfung der Auflösung enthält.
12. Kontrollstreifen oder Kontrollblock nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontrollstreifen oder Kontrollblock ein Kontrollfeld in Ausführung eines Registerfeldes
zur Überprüfung der Register-Verschiebung enthält.