[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überziehen einer Stretchfolienhaube
über einen Gutstapel mit einem Folienvorrat für Schlauchfolie und einer Trenn- und
Schneideinrichtung zum Ausbilden einer oberseitig verschlossenen und von dem Folienvorrat
getrennten Schlauchhaube sowie einer Spreizeinrichtung zum Öffnen der Schlauchfolie
und einer Überzieheinrichtung umfassend in die Schlauchfolie einbringbare und zum
Querstretchen derselben auseinander zu fahrende Refffinger, die relativ zu der Längsseite
des Gutstapels beweglich sind und denen antreibbare Reffrollen zum faltenbalgartigen
Ablegen der zugeführten Schlauchfolie auf die Refffinger zugeordnet sind.
[0002] Eine gattungsbildende Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE 197 32 298 C1 sowie
auch der US-4,050,219 bekannt und dient der Umhüllung eines Gutstapels, der üblicherweise
aus einer Vielzahl von nebeneinander und übereinander auf einer Palette gestapelten
Stückgütern gebildet wird. Im Stand der Technik wird die zugeführte Schlauchfolie
vor dem Überziehen über den Gutstapel auf einen größeren Grundriss als den des Stapels
aufgespannt und anschließend unter Freigabe von den Refffingern über den Stapel gezogen.
Dabei legt sich die Folienhaube aufgrund ihrer elastischen Eigenschaften eng an die
äußere Umfangsfläche des Stapels an und verbindet die Stückgüter des Stapels zu einer
Verpackungseinheit. Die durch die überzogene Folie bewirkte Stabilität der Verpackungseinheit
hängt unter anderem auch von der elastischen Längsdehnung der übergezogenen Folie
an den Längsseiten ab. Die erforderliche Längsdehnung (Längsstretch) der Schlauchfolie
wird beispielsweise bei dem aus der US-4,050,219 bekannten Vorrichtung dadurch bewirkt,
dass zum Aufreffen der Folie vorgesehene, unter Zwischenlage der Folie beim Reffen
an den Refffingern anliegende Reffrollen wirksam sind und der Freigabe der Schlauchfolie
von den Refffingern einen gewissen Widerstand entgegensetzen. Bei diesem gattungsbildenden
Stand der Technik greifen die Refffinger im Bereich der Längsseiten der aufzuspannenden
Folie an und sind durch Flacheisen gebildet, die im Bereich ihres oberen Endes eine
Mulde zum Eingriff der Reffrolle aufweisen. Diese Reffrolle wird zum Reffen zugefahren,
sie liegt aber auch beim Überziehen der Schlauchhaube an den Refffingern an, so dass
die Schlauchhaube erst bei Überschreiten einer gewissen Längsspannung von den Refffingern
freigegeben wird und sich somit mit einer gewissen Längsdehnung an die Haubenseitenwände
anlegt.
[0003] Die vorstehend beschriebenen, an sich bekannten Zusammenhänge sind zuletzt mit der
EP-0 344 815 B1 wieder aufgegriffen worden, die mit Rücksicht auf eine möglichst gute
Stabilität der Verpackungseinheit, insbesondere dann, wenn der Gutstapel aus mit Stückgütern
gefüllten Säcken gebildet ist, die sich im Laufe der Lagerung setzen bzw. entlüften,
vorschlägt, die Folienhaube vor dem Überziehen wenigstens im Bereich der Haubenseitenwände
zusätzlich in vertikaler Richtung um 5%, vorzugsweise um 10 bis 15% ihrer vertikalen
Ausgangslänge im aufgespannten Zustand in Längsrichtung zu stretchen (Längsstretch).
Hierzu weist die aus diesem Stand der Technik vorbekannte Vorrichtung einen am oberen
Ende der Refffinger angeordneten Reffbügel auf, der von der Folie beim Querstretchen
mit einem Winkel von etwa 90° umschlungen wird und der auch dem Abgleiten der den
Reffbügel umschlingenden Folie von den Refffingern zur Anlage an den Gutstapel einen
den für den Längsstretch erforderlichen Widerstand entgegensetzt.
[0004] Die vorstehend beschriebene vorrichtungsmäßige Lösung ist zur Aufbringung einer relativ
hohen Dehnung an den Längsseiten des Gutstapels als unbefriedigend empfunden worden
und so sind mit der DE 197 32 298 C1 an einer gattungsbildenden Vorrichtung relativ
zu den Refffingern bewegliche Stretchelemente vorgeschlagen worden, die oberhalb der
Refffinger und des Reffbügels angeordnet sind und welche beim Anlegen der Stretchfolie
an die Längsseiten des Gutstapels auf die dem Gutstapel zugewandte Innenseite der
Refffinger verfahren werden, um einerseits den Umschlingungswinkel der Schlauchfolie
mit dem Reffbügel zu erhöhen und andererseits die Folie mit einem verhältnismäßig
großen Umschlingungswinkel um das Stretchelement zu legen.
[0005] Wenngleich die vorstehend beschriebene Vorrichtung geeignet ist, die Folie mit relativ
hohem Längsstretch an die Seitenflächen des Gutstapels anzulegen, besteht hier das
Problem, dass die Folie aufgrund der erhöhten Reibkräfte nicht zuletzt aufgrund der
eingebrachten Wärme sehr dünn wird und gegebenenfalls reißt. Ferner kann der Längsstretch
der Schlauchfolie bei diesem Lösungsvorschlag, wie auch bei dem aus der EP 0 344 815
B1 bekannten Lösungsvorschlag nicht hinreichend kontrolliert werden und kann insbesondere
nicht abhängig von der relativen Lage der Überzieheinrichtung zu dem zu umhüllenden
Gutstapel und gegebenenfalls in Abhängigkeit von der Art des zu umhüllenden Gutstapels
gesteuert werden. Dem Benutzer der Vorrichtung fehlt es somit an Möglichkeiten, auf
die lokale Dehnung beim Überziehen der Schlauchhaube über den Gutstapel Einfluss zu
nehmen, um die Folie mit möglichst gleichmäßiger Stärke an den Stückgutstapel anzulegen,
um diesen bei möglichst guter Ausnutzung des eingesetzten Folienmaterials zuverlässig
und dauerhaft zu umhüllen. Denn aus ökologischen wie auch ökonomischen Gründen und
auch mit Rücksicht auf das Problem der Entsorgung der Folie nach dem Entfernen derselben
von dem Gutstapel wird in der Praxis ein möglichst geringer Einsatz an Folienmaterial
angestrebt. Die widerstreitenden Interessen nach einer möglichst geringen Folienstärke
der zugeführten Folie einerseits und einer möglichst hohen Längsdehnung an den Seitenflächen
des Gutstapels andererseits wurden bei den bisher bekannten Lösungsvorschlägen nicht
oder nicht hinreichend berücksichtigt. Es besteht weiterhin in der Praxis ein dringendes
Bedürfnis an einer Vorrichtung zum Überziehen von Schrumpffolienhauben, welche die
vorerwähnten Nachteile nicht mit sich bringt und die insbesondere geeignet ist, dünnere
Folien mit höheren Dehnungsanteilen (Längsstretch) an die Längsseite des Gutstapels
anzulegen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine Vorrichtung bereitzustellen,
mit welcher bei geringem Einsatz an Folienmaterial ein zuverlässiges Umhüllen des
Gutstapels mit hohem Längsstretch möglich ist.
[0007] Zur Lösung des obigen Problems wird mit der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung
mit den Merkmalen von Anspruch 1 angegeben, die sich dadurch vom gattungsbildenden
Stand der Technik unterscheidet, dass ein der Reffrolle zugeordnetes Widerlager vorgesehen
ist, dessen mit der Reffrolle zusammenwirkende Gegenfläche beweglich gegenüber dem
Refffinger ist und zumindest abschnittsweise an ein Umfangssegment der Reffrolle von
wenigstens 45° unter Zwischenlage der Schlauchfolie anlegbar ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist in an sich bekannter Weise bewegliche Reffrollen
auf, die an die jeweils zugeordneten Refffinger anlegbar sind. Im Gegensatz zum gattungsbildenden
Stand der Technik wirkt diese Reffrolle jedoch mit einer gegenüber dem Refffinger
beweglichen Gegenfläche zusammen, so dass beim Überziehen der Folienhaube über den
Gutstapel zwischen dieser einerseits und der Reffrolle und dem Refffinger andererseits
eine Rollreibung erzeugt werden kann. Bei wirksamer Reffrolle liegt die Gegenfläche
zumindest abschnittsweise an einem Umfangssegment der Reffrolle von wenigstens 45°
an. Folglich wird die beim Reffen durch die Reffrolle üblicherweise aufgebrachte Klemmkraft
verhältnismäßig großflächig auf die Folie übertragen. Bei einem relativ hohen Längsstretch
der Folie ist daher selbst bei einem Einsatz von verhältnismäßig dünnen Folien nicht
zu befürchten, dass die Folie wegen lokaler Überbeanspruchung an der Reffrolle reißt.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt das Überziehen der Folienhaube bei
an dem Refffinger anliegender Reffrolle, wie dies grundsätzlich aus der US-4,050,219
bekannt ist. Im Gegensatz zu diesem Stand der Technik drückt die Reffrolle jedoch
gegen eine gegenüber dem Refffinger bewegliche Gegenfläche, die beispielsweise derart
ausgebildet und gegebenenfalls gesteuert sein kann, dass zwischen der von den Refffingern
abgleitenden Folie und der Gegenfläche keine Relativbewegung stattfindet und ein unerwünschter,
die elastischen Eigenschaften der Folie beeinflussender Wärmeeintrag durch Reibung
nicht zu befürchten ist.
[0010] Im Hinblick auf eine möglichst großflächige Ausgestaltung der Gegenfläche wird gemäß
einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, dass diese
aus einem umlaufenden Band gebildet ist. Das umlaufende Band kann beispielsweise eine
an sich aus der US-4,050,219 sowie aus der EP 1 013 549 bekannte Mulde, in welche
die Reffrolle eingreift, auskleiden und diese zur Verminderung der Reibung zwischen
der Folie und dem Refffinger durchlaufen. Bei einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung
können mehrere, die Gegenfläche bildende Gegenrollen vorgesehen sein, die mit ihrer
Umfangsfläche jeweils zumindest linienförmig unter Zwischenlage der Folie anlegbar
sind, so dass die Gegenfläche in dem Umfangssegment von wenigstens 45° zumindest abschnittsweise
ein Widerlager für die Reffrolle bildet.
[0011] Die bevorzugte Ausgestaltung nach Anspruch 3 bietet die Möglichkeit, beiderseits
der Folie einen der Freigabe der Folie von den Refffingern beim Anlegen an die Längsseiten
des Gutstapels entgegenwirkenden Widerstand aufzubringen. Dieser Widerstand kann über
die Steuerung des Antriebs zu der Reffrolle, vorzugsweise auch die Steuerung des Antriebes
zu der Gegenfläche steuerbar sein, um den gewünschten Längsstretch der Folienhaube
bestmöglich an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen.
[0012] Bei einer alternativen, relativ einfachen konstruktiven Ausgestaltung ist die Gegenfläche
frei drehbar gelagert. Im Falle eines umlaufenden Bandes ist dieses um zwei drehbar
gelagerte Bandrollen gelegt und läuft um diese Bandrollen um. Im Falle von mehreren
Gegenrollen sind diese jeweils für sich frei drehbar gelagert.
[0013] Für den Fall, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung in an sich bekannter Weise vier
an den Ecken einer rechtwinklig aufzuspannenden Schlauchfolie auf diese einwirkende
Reffrollen aufweist, wird die Vorrichtung dadurch weitergebildet, dass die Gegenfläche
durch mehrere in Umfangsrichtung der Reffrolle hintereinander angeordnete Gegenrollen
unterschiedlicher Länge ausgebildet ist, die mit zunehmenden vertikalen Achsabstand
der Gegenrollen von der Achse der Reffrolle abnimmt. Bei dieser Ausgestaltung können
eine, gegebenenfalls mehrere Gegenrollen mit relativ großer Länge auf der Höhe der
Achse der Reffrolle vorgesehen sein, der/denen mehrere in der Umfangsrichtung der
Reffrolle folgende Gegenrollen nachgeordnet sind, die mit einem zunehmenden vertikalen
Abstand von der Achse der Reffrolle kleiner werden. Bei dieser Ausgestaltung liegen
die längeren Gegenrollen mit größerem Abstand inwärtig versetzt zu der äußeren Umfangsfläche
des Refffingers, welche die Folie beim Querstretchen aufspannt, so dass vermieden
wird, dass die Gegenrollen mit ihren Stirnseiten die die Schlauchfolie aufspannende
Kontur der Refffinger im Bereich ihrer Ecken derselben überragen.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen,
dass die Gegenrollen mit ihren endseitigen Umfangsabschnitten in der Kontur des gebogenen
Refffingers liegen. Bei dieser bevorzugten Ausgestaltung wird ein relativ glatter
Übergang zwischen der Außenfläche der Refffinger und den Gegenrollen gebildet, der
sich vorteilhaft auf das gleichmäßige Querstretchen der Folie über die Refffinger
und das nachfolgende Anlegen der Folie auf die Seitenflächen des Gutstapels auswirkt.
[0015] Zur Erhöhung derjenigen Flächen, an denen die Reffrolle beim Abziehen der Schlauchfolie
und Anlegen derselben an den Gutstapel unter Zwischenlage der Schlauchfolie anliegen,
wird gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, dass die
Refffinger sich im wesentlichen parallel zu den beiden benachbarten Wandungen des
Gutstapels erstreckende Flächensegmente ausbilden, die jeweils eine bewegliche Gegenfläche
mit einer zugeordneten Reffrolle haben. Auch durch diese Maßnahme wird eine lokale
Überbeanspruchung der Folie beim Anlegen derselben an den Gutstapel mit hohem Längsstretch
vermieden.
[0016] Im Hinblick auf ein möglichst gleichmäßiges und faltenfreies Abgeben der aufgerefften
Folie von den Refffingern und zur Vereinfachung der konstruktiven Ausgestaltung wird
gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen,
dass die beiden, einem einzigen Refffinger zugeordneten Reffrollen über einen gemeinsamen
Antrieb angetrieben sind. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind die
Reffrollen hierzu schlupffrei miteinander verbunden, und zwar vorzugsweise dadurch,
dass die Antriebswellen der Reffrollen jeweils ein verzahntes Kegelrad tragen, welche
mit einem gemeinsamen Synchronisationsrad kämmen, welches vorzugsweise frei drehbar
gelagert ist. Diese bevorzugte Weiterbildung stellt unter Berücksichtigung der gleichsinnigen
Drehrichtung der beiden Reffrollen eine zweckmäßige, einfache und zuverlässige schlupffreie
Verbindung zwischen den beiden Reffrollen dar.
[0017] Um eine möglichst exakte Einstellung der Längsdehnung über die Reffrolle bzw. über
eventuell gesteuert angetriebene Gegenflächen zu erreichen, wird gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, dass die Refffinger
Mittel zur Verminderung der Reibung gegenüber der die Refffinger umschlingenden Folie
aufweisen. Der von der Folie umschlungene Bereich der Refffinger liegt dort, wo die
Folie beim Querstretchen von einer sich im wesentlichen parallel zu den Seitenflächen
des Gutstapels erstreckenden Ausrichtung in eine sich im wesentlichen parallel zu
der Oberseite des Gutstapels erstreckende Ausrichtung umgelenkt wird. Dort werden
die Refffinger beim Querstretchen regelmäßig mit einem Winkel von etwa 90° von der
Folie umschlungen. Beim Längsstretchen ist der Umschlingungswinkel wesentlich geringer.
Hier werden im Stand der Technik besondere Maßnahmen vorgesehen, die gerade verhindern
sollen, dass die Folie in unerwünschter Weise von den Refffingern abgleitet. So wird
beispielsweise in der EP-0 344 815 B1 vorgeschlagen, an dem oberseitigen Ende der
Refffinger einen einen Widerstand bildenden Stretchbügel vorzusehen, welcher die gewünschte
Längsdehnung an der Längsseite der Gutstapel gewährleisten soll. Von diesem auch aus
der US-4,050,219 bekannten Lösungsprinzip wendet sich die vorliegende Erfindung mit
ihrer bevorzugten Weiterbildung vollkommen ab und schlägt gerade dort, wo die Folie
von den Refffingern abgleitet, Mittel zur Verminderung der Reibung vor. Dementsprechend
wird der Längsstretch der Folie beim Anlegen an die Längsseiten des Stapels nahezu
ausschließlich von der durch die Reffrolle, gegebenenfalls durch die angetriebene
und gesteuerte Gegenfläche bestimmt und beschränkt. Der von der Folie umschlungene
Bereich der Refffinger hat keinen Einfluss auf die Längsdehnung.
[0018] Die vorerwähnten Mittel zur Verminderung der Reibung führen zu einer Reibung zwischen
der Folie und dem Refffinger beim Querstretchen der Folie, die geringer ist als im
Stand der Technik, wo die Spreizfinger jedenfalls an ihren von der Folie umschlungenen
Abschnitten aus Stahl oder Aluminium gebildet sind.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind die Mittel
zur Verminderung der Reibung dadurch ausgebildet, dass die von der Folie umschlungene
Oberfläche der Refffinger aus einem Kunststoff gebildet ist. Ein geeigneter Kunststorf
kann beispielsweise Polytetrafluorethylen sein. Der Kunststoff kann als Schicht auf
der Oberfläche an den Refffingern zumindest an denjenigen Oberflächenbereichen vorgesehen
sein, die von der Folie umschlungen werden. Alternativ können die Refffinger auch
abschnittsweise aus einem Kunststoff-Vollmaterial gegebenenfalls zur Erhöhung der
Festigkeit einem Faserverbundkunststoff gebildet sein.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung können die Refffinger
Mittel zur Erzeugung einer Rollreibung zu der die Refffinger umschlingenden Folie
aufweisen. Derartige Mittel können beispielsweise durch drehbar angetriebene Rollen
gebildet sein, die am oberen Ende der Refffinger angeordnet und von der Folie umschlungen
werden und die eine Steuerung der beim Querstretchen der Folie freigegebenen Folienlänge
ermöglichen. Bei einer derartigen bevorzugten Ausgestaltung kann das Maß der beim
Querstretchen freigegebenen Folienlänge beispielsweise durch die Reffrollen vorgegeben
und gesteuert werden, wie dies in dem abhängigen Anspruch 17 angegeben wird. Im Hinblick
auf eine möglichst einfache Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es
jedoch zu bevorzugen, an den Refffingern frei drehbar gelagerte Rollen vorzusehen,
die an den von der Folie umschlungenen Enden der Refffinger angeordnet sind.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung, die ein relativ flächiges Abgleiten
der Folie beim Querstretchen derselben und insbesondere beim Anlegen der Folie an
die Seitenflächen des Gutstapels erlaubt, sind die Rollen an einem Reffbügel vorgesehen,
dessen Endabschnitte in etwa rechtwinklig zueinander und jeweils parallel zu benachbarten
Längsseiten des zu umhüllenden Gutstapels angeordnet sind. Der als solches beispielsweise
aus der EP-0 344 815 B1 sowie weiterhin der DE 43 27 450 C1 bekannte Reffbügel wird
bei diesem vorerwähnten Stand der Technik als Mittel zur Erhöhung der Reibung zwischen
der Folie und dem Reffbügel vorgesehen. Demgegenüber wird nach der Weiterbildung der
Erfindung vorgeschlagen, den vorerwähnten Reffbügel als Mittel zur Verringerung der
Oberflächenreibung vorzusehen. Diese bevorzugte Weiterbildung wird insbesondere dadurch
verwirklicht, dass mehrere frei drehbare, vorzugsweise ballig ausgebildete Reffbügelrollen
dem gekrümmten Verlauf des Reffbügels folgend hintereinander angeordnet sind. Bei
dieser Ausgestaltung wird im wesentlichen die gesamte Umfangsfläche des an sich bekannten
Reffbügels durch die Umfangsflächen der frei drehbaren Reffbügelrollen gebildet.
[0022] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der
Zeichnung. In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine Überzieheinrichtung der Vorrichtung gemäß Figur 1;
- Figur 3
- eine Schnittansicht entlang der Linie III-III gemäß der Darstellung in den Figuren
4 und 5 auf einen Refffinger bei wirksam anliegender Reffrolle;
- Figur 4
- eine Schnittansicht entlang der Line IV-IV gemäß der Darstellung in Figur 3;
- Figur 5
- eine Draufsicht auf das in Figur 3 gezeigte Ausführungsbeispiel ohne Folie; und
- Figur 6
- eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines bevorzugten Reffmittels.
[0023] Das in den Figuren 1 und 2 gezeigte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfasst ein Vorrichtungsgestell 1, zwischen dessen vertikalen Ständern eine Fahrbahn
2 zum Zu- und Abfördern von Stückgutstapeln 3, die jeweils aus einer Mehrzahl von
übereinander angeordneten Stückgutteilen gebildet sind, angeordnet ist. An dem Vorrichtungsgestell
1 ist eine Rolle 4 gelagert, auf der eine Schlauchfolie 5 aufgewickelt ist. Dabei
sind die Seitenränder der Schlauchfolie 5 im aufgewickelten Zustand eingefaltet (Seitenfaltenschlauch).
Die Schlauchfolie 5 wird über Umlenkrollen 6 und Abzugsrollen 7 einer Einfädeleinrichtung
zugeführt, die vertikal bewegliche Leitelemente 8 aufweist. Die Vorrichtung umfasst
weiterhin eine Trenneinrichtung 9 sowie eine Schweißeinrichtung 10.
[0024] Unterhalb der Leitelemente 8 sind in bekannter Weise auf beiden Seiten des Vorrichtungsgestells
1 dachförmig verlaufende Doppelförderbänder 11 als Mittel zum Öffnen der Folie angeordnet,
deren obere Aufnahmeenden unmittelbar unterhalb der Leitelemente 8 in deren vertikal
abgesenkter Stellung befindlich sind.
[0025] An den vier Ständern des Vorrichtungsgestells 1 sind jeweils Schlitten 12 in vertikaler
bzw. Längsrichtung der zugeführten Schlauchfolie 5 beweglich gelagert, an denen jeweils
ein Refffinger 13 befestigt ist. Die vorliegend über die vier Ständer abgestützten
Refffinger 13 weisen sich horizontal erstreckende Reffbügel 14 auf, die jeweils etwa
rechtwinklig zueinander angeordnete, sich parallel zu den Seitenflächen des Stapels
3 erstreckende Bügelenden aufweisen. Jeder Refffinger 13 ist über eine Antriebseinrichtung
15 an an den Schlitten 12 befestigt. Die Antriebseinrichtung 15 ist vorliegend aus
einem hydraulischen Zylinder gebildet, wobei sämtliche Längsachsen der hydraulischen
Zylinder in etwa auf den Mittelpunkt des Vorrichtungsgestells ausgerichtet sind und
in einer etwa horizontalen Ebene liegen. Den Refffingern 13 ist jeweils eine außen
angeordnete relativ zu den Refffingern 13 bewegliche Reffrolle 16 zugeordnet, die
auf dem Schlitten 12 montiert ist und die in Horizontal- bzw. Querrichtung bewegbar
ist. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Längsachse der Reffrolle
16 in etwa mit einem Winkel von 45° zu den jeweiligen benachbarten Seitenflächen des
Gutstapels und wirkt im wesentlichen auf einen beide Bügelenden verbindenden Bogen
17b des Refffingers 13 ein.
[0026] Die Figur 3 zeigt eine Schnittansicht durch den Eckbereich eines Refffingers 13,
der eine Stützte 17 aufweist, die an ihrem unteren Ende mit der hier nicht dargestellten
Antriebseinrichtung verbunden ist und an ihrem oberen Ende den Reffbügel 14 trägt.
Wie der Draufsicht gemäß Figur 2 zu entnehmen ist, ist die Stütze 17 mit sich parallel
zu den jeweiligen Seitenflächen des zu umhüllenden Stückgutstapels erstreckenden Seitenabschnitten
versehen, die über eine abgerundete Ecke miteinander verbunden sind und ebene Anlageflächen
17 für die gereffte Folie 5 ausbilden. Im Bereich des Bogens 17b weist die Stütze
17 eine Öffnung auf, in der mehrere Gegenrollen 18 frei drehbar gelagert angeordnet
sind. Die äußere Hüllfläche der Gegenrolle 18 bildet eine Mulde 19 aus, welche bezogen
auf den gedachten Mittelpunkt der Mulde 19 ein Winkelsegment von etwa 90° überstreicht.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel haben sämtliche Gegenrollen 18 einen identischen
Durchmesser und weisen eine aus einem elastischen Material, wie beispielsweise Elastomer,
Gummi oder dergleichen gebildete Oberfläche auf.
[0027] In Figur 4 ist eine Schnittansicht entlang der Line IV-IV der Darstellung gemäß Figur
3 gezeigt. In der Schnittansicht ist eine gebogene Linie zu erkennen, welche der Kontur
K des Bogens 17b der Stütze 17 entspricht. Innerhalb dieser Kontur K liegen die Gegenrollen
18a-c, die derart angeordnet sind, dass sie mit ihren endseitigen Umfangsabschnitten
18' auf der Kontur K liegen. Die mittleren Umfangsabschnitte der Gegenrollen 18a-c
liegen nach innen gegenüber der Kontur versetzt, und zwar mit steigender Länge der
Gegenrollen 18 mit zunehmenden Abstand. Bei dem in Figur 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
einer Gegenfläche wird diese durch fünf übereinander angeordnete Gegenrollen 18a-c
gebildet, von denen die längste Gegenrolle auf einer Höhe mit der Achse der Reffrolle
16 liegt. Mit zunehmendem vertikalen Abstand der Achsen der Gegenrollen 18 von der
Achse der Reffrolle 16 nimmt die Länge der Gegenrollen 18 ab. Dementsprechend befinden
sich die kleinen Gegenrollen 18c im Auslaufbereich der Mulde 19; die Gegenrollen 18b
mittlerer Länge befinden sich zwischen der längsten Rolle 18a und den kleinsten Gegenrollen
18c im Auslaufbereich.
[0028] In Figur 3 ist die Reffrolle 16 in ihrer gegen die Gegenfläche 20 drückenden Wirklage
gezeigt, bei der die Gegenrollen 18 einen Umfangswinkel von etwa 90° des Umfanges
der Reffrolle 16 abdecken. Eine zwischen der Reffrolle 16 und der Gegenfläche 20 geklemmte
Schlauchfolie 5 liegt dementsprechend über einem Viertel der Umfangsfläche der Reffrolle
16 an dieser an.
[0029] Der in Figur 3 gezeigte Refffinger 13 weist an seinem oberen Ende einen Reffbügel
14 auf, dessen Umfangsfläche im wesentlichen durch fünf hintereinander angeordnete,
frei drehbar gelagerte Reffbügelrollen 21 gebildet wird, der in Figur 5 in der Draufsicht
gezeigt ist.
[0030] Bei dem in Figur 5 gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Umfangsfläche des Reffbügels
14 durch fünf hintereinander angeordnete frei drehbar gelagerte Rollen 21 gebildet.
Diese Rollen 21 haben jeweils eine konvex gekrümmte äußere Umfangsfläche und liegen
mit ihrer Drehachse jeweils winkelig versetzt zueinander angeordnet, so dass die äußere
Umfangsfläche der Rollen 21 in etwa ein Kreisbogensegment ausbilden. Die beiden äußeren
Rollen 21a, 21e sind mit ihren jeweiligen Achsen im wesentlichen rechtwinklig zueinander
angeordnet. Zwischen den jeweiligen Rollen 21e, 21f bzw. an dem stirnseitigen Enden
der äußeren Rollen 21 sind mit dem übrigen Teil des Refffingers 13 verbundene Lagersegmente
22 vorgesehen sein, welche die Rollen 21 tragen und diese mit dem übrigen Teil der
Refffinger 13 verbinden. Die Lagersegmente 22 schließen mit ihrer äußeren Stirnseite
bündig an die Außenfläche der Stütze sowohl im Bereich der auslaufenden, geraden Segmente
17a des Reffbogens als auch im Bereich des beide miteinander verbindenden Bogens 17b
an.
[0031] Der Verfahrensverlauf zum Umhüllen eines Stückgutstapels 3 wird nachfolgend insbesondere
unter Bezugnahme auf die Figuren 1 sowie 5 und 7 erläutert:
[0032] Die flach liegende Schlauchfolie 5 wird in an sich bekannter Weise durch die Abzugsrollen
7 über die Leitelemente 8 eingefädelt. Am unteren Ende der Leitelemente 8 wird jeder
eingefaltete Rand der Schlauchfolie 5 zwischen ein Doppelförderband 11 geleitet, um
den Schlauch zu öffnen. Nachdem das untere Ende der Schlauchfolie 5 ein Stück aus
den Doppelförderbändern 11 herausgelaufen ist, werden die Abzugsrollen 7 sowie die
Doppelförderbänder 11 gestoppt und die Refffinger 13 werden in das Schlauchende eingefahren.
Wenn die Refffinger 13 eine vorbestimmte Position erreicht haben, werden die Reffrollen
16 an die Refffinger 13 herangefahren. Dabei fährt ein Teil der Umfangsfläche der
jeweiligen Reffrollen 16 in die Mulde 19 des zugeordneten Refffingers 13 ein und klemmt
die Schlauchfolie 5. Danach werden die Reffrollen 16 zusammen mit den Abzugsrollen
7 und den Doppelförderbändern 11 in Betrieb gesetzt, bis eine vorbestimmte Länge an
Schlauchfolie 5 balgenartig, d.h. mäandrierend über die Refffinger 13 gelegt ist.
Die beim Aufreffen der Folie von dem Vorrat abgezogene und auf die Refffinger 13 mäandrierend
aufgebrachte Folie wird im Bereich der Anlagefläche der Refffinger hinter der Reffrolle
16 abgelegt (vgl. Figur 3).
[0033] Jetzt werden die Trenn- und Schweißeinrichtungen 9 und 10 betätigt, um das abgezogene,
unterhalb der Trenn- und Schweißeinrichtungen 9, 11 befindliche Teilstück der Schlauchfolie
5 zu einer oben verschlossenen Schlauchhaube 18 vorbestimmter Länge zu bilden. Danach
werden die Doppelförderbänder 11 erneut angetrieben, um den restlichen Teil der gebildeten
Schlauchhaube 18 freizugeben, der vorzugsweise durch gleichzeitiges Anfahren der Reffrollen
16 in eine vorgegebene Ausgangslage gebracht und über die Reffbügel 14 gespannt werden
kann.
[0034] Ausgehend von dieser Ausgangslage werden die Refffinger 13 in Querrichtung auseinandergefahren.
Vorher werden jedoch die Reffrollen 16 bei den gezeigten Ausführungsbeispielen von
den Refffingern 13 abgezogen, so dass die Reffrollen in einer Nicht-Gebrauchsstellung
angeordnet sind. Beim Auseinanderfahren der Refffinger auf einen Grundriss, welcher
größer als der Grundriss des Stückgutstapels 3 ist, kann ein Teil der auf den Refffinger
13 aufgerefften Schlauchfolie aufgrund verminderter Reibungseigenschaften der Reffbügel
gegenüber der Folie von den Reffbügeln 14 über die Reffbogenrollen 21 abgleiten. Dementsprechend
kann ein übermäßiger Querstretch beim Querstretchen an der geschlossenen Oberseite
der Schlauchfolie verhindert werden.
[0035] Nachdem die Folie durch diagonales Auseinanderfahren der Refffinger 13 quergestretcht
worden ist, ist die in Figur 1 gezeigte Stellung erreicht. In dieser befindet sich
die Schlauchhaube mit ihrer aufgespannten Oberseite im wesentlichen parallel zu der
Oberseite des Gutstapels 3, hat jedoch einen Grundriss, der größer als der Grundriss
des Stückgutstapels 3 ist (vgl. Figur 2; rechte Seite). Nunmehr werden die vier an
der Ecke befindlichen Refffinger 13 zusammen mit den Reffrollen 16 relativ zu dem
Stückgutstapel 3 bewegt. Im vorliegenden Fall ist der Stückgutstapel 3 beim Überziehen
fest angeordnet, wohingegen die Refffinger 13 nach unten verfahren werden. Bei der
Abwärtsbewegung der Refffinger 13 legt sich zunächst die oben verschlossene Oberseite
der Schlauchhaube 18 gegen die Oberseite des Stückgutstapels 3 und legt sich auch
an die Seitenfläche desselben an, bevor weitere Schlauchfolie 5 gegen den Widerstand
der gegen die Refffinger 13 drückenden Reffrollen 16 von den Refffingern 13 freigegeben
wird. Bei fortlaufender Abwärtsbewegung der Refffinger 13 wird die Folie 5 gegen den
Anpressdruck der Reffrollen 16 von den Refffingern abgezogen und zur Anlage an die
Längsseiten des Stückgutstapels 3 gebracht. Schließlich ist die vorher gebildete Schlauchhaube
insgesamt über den Stückgutstapel 3 übergezogen.
[0036] Figur 6 zeigt eine Draufsicht auf ein alternatives Ausführungsbeispiel von Reffmittel
zum Aufreffen und kontrollierten Anlegen der Folie an die Seitenflächen des Gutstapels.
Bei dieser alternativen Ausführungsform sind zwei Reffrollen 16a, 16b über eine gemeinsame
Bodenplatte 30 montiert, welche relativ zu dem jeweils zugeordneten Refffinger 13
verfahrbar ist. Die Bodenplatte 30 trägt neben den zwei aus Gummi gebildeten Reffrollen
16 einen Antriebsmotor 31 zum Antrieb der beiden Reffrollen 16a, 16b. Während die
Reffrolle 16a unmittelbar über eine Welle 32 mit dem Motor 31 verbunden ist, wird
das Drehmoment des Motors 31 zu der anderen Reffrolle 16b über ein Getriebe übertragen,
welches zwei jeweils endseitig an den Wellen 32 der Reffrollen 16a, 16b angeordnete
Kegelräder 33a, 33b umfasst, die jeweils mit einem gemeinsamen, gleichfalls als Kegelrad
ausgebildeten Synchronisationsrad 34 kämmen. Das Synchronisationsrad 34 ist frei drehbar
gelagert. Durch diese Ausgestaltung werden die beiden Reffrollen 16a, 16b schlupffrei
aneinander gekoppelt und somit zwangsläufig unter Beachtung des für die beiden Reffrollen
16 erforderlichen gleichgerichteten Drehsinnes miteinander synchronisiert. Bei dem
in Figur 6 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Lager für die Wellen 32 und die
Welle des Synchronisationsrades 34 durchgängig mit dem Bezugszeichen 35 gekennzeichnet.
[0037] Bei dem in Figur 6 gezeigten Ausführungsbeispiel wirken die Reffrollen 16a, 16b mit
Gegenflächen zusammen, die entsprechend dem in den Figuren 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
durch Gegenrollen gebildet sind, die im vorliegenden Fall jedoch an den geraden Flächenabschnitten
17a der Stütze 17 des Refffingers 13 angeordnet sind. Beim Zustellen der Reffrollen
16a, 16b auf den Refffinger 13 wird die Bodenplatte 30 in Richtung des Pfeils P bewegt.
Beim Überziehen der Schlauchhaube über den Gutstapel wird der Längsstretch dadurch
gesteuert, dass der Anpressdruck auf die zwischen den Reffrollen 16a, 16b und der
Gegenfläche befindliche Folie durch geringe Lageveränderung der Bodenplatte 30 in
Richtung des Pfeils P variiert wird. Der Antriebsmotor 31 kann hierbei im Leerlauf
befindlich sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Antriebsmotor 31 die Reffrollen
16a, 16b beim Überziehen antreiben, und zwar vorzugsweise gesteuert von einem Messwert,
der mit dem Grad der Längsdehnung der an die Längsseiten des Gutstapels 3 angelegten
Schlauchfolie entspricht. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Reffbügel
14 vorliegend keine Reffbogenrollen 21 auf, sondern ist mit einer reibungsvermindernden
Kunststofffläche versehen.
[0038] Da bei den in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen die Reffbügel mit einer
reibungsvermindernden Oberfläche (Figur 6) bzw. einer nahezu reibungsfreien Oberfläche
(Figuren 3 bis 5) versehen sind, setzen die jeweiligen Reffbügel 14 dem Abgleiten
der Folie 5 von den Refffingern 13 nahezu keinen Widerstand entgegen, so dass der
Längsstretch exakt über den Anpressdruck der Reffrollen 16a, 16b gegenüber der Gegenfläche
unter Zwischenlage der Schlauchfolie 5 und/oder dem von dem Antriebsmotor 31 der Reffrolle(n)
erzeugten Moment gesteuert werden kann. Da ferner die Gegenfläche an einem Umfangssegment
der Reffrolle von wenigstens 45°, vorzugsweise 60° und besonders bevorzugt 90° anliegt,
können die Reffrollen 16 die erzeugten Haltekräfte zuverlässig auf die Schlauchfolie
5 übertragen, ohne dass zu befürchten ist, dass die Schlauchfolie lokal thermisch
oder mechanisch überbeansprucht wird. Die Ausgestaltung erlaubt somit ein zuverlässiges
Anlegen auch von relativ dünnen Schlauchfolien an den Stückgutstapel mit einem definierten
Längsstretch. Mit den gezeigten Ausführungsbeispielen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
können daher auch Stückgutstapel mit sich ändernder Kontur mit im wesentlichen gleichbleibenden
Längsstretch umhüllt werden. Auch Folien mit herstellungsbedingten Unregelmäßigkeiten
lassen sich mit den gewünschten und einstellbaren Längsstretchwerten an den Stückgutstapel
anlegen, ohne dass zu befürchten ist, dass aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der
Folie diese beim Umhüllen des Gutstapels reißt.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Vorrichtungsgestell
- 2
- Fahrbahn
- 3
- Stückgutstapel
- 4
- Rolle
- 5
- Schlauchfolie
- 6
- Umlenkrolle
- 7
- Abzugsrollen
- 8
- Leitelemente
- 9
- Trenneinrichtung
- 10
- Schweißeinrichtung
- 11
- Doppelförderband
- 12
- Schlitten
- 13
- Refffinger
- 14
- Reffbügel
- 15
- Antriebseinrichtung
- 16
- Reffrolle
- 17
- Stütze
- 17a
- Anlagefläche/gerade Flächensegmente
- 17b
- Bogen
- 18
- Gegenrolle
- 18'
- endseitige Umfangsabschnitte
- 19
- Mulde
- 20
- Gegenfläche
- 21
- Reffbügelrolle
- 22
- Lagersegmente
- 30
- Bodenplatte
- 31
- Antriebsmotor
- 32
- Welle
- 33a,b
- Kegelrad
- 34
- Synchronisationsrad
- 35
- Lager
1. Vorrichtung zum Überziehen einer Stretchfolienhaube über einen Gutstapel (3) mit einem
Folienvorrat (4) für Schlauchfolie (5) und einer Trenn- und Schneideinrichtung (9,10)
zum Ausbilden einer oberseitig verschlossenen und von dem Folienvorrat getrennten
Schlauchhaube sowie einer Spreizeinrichtung (11) zum Öffnen der Schlauchfolie und
einer Überzieheinrichtung umfassend in die Schlauchfolie einbringbare und zum Querstretchen
derselben auseinander zu fahrende Refffinger (13), die relativ zu der Längsseite des
Gutstapels (2) beweglich sind und denen antreibbare Reffmittel (16) zum faltenbalgartigen
Ablegen der zugeführten Schlauchfolie (5) auf die Refffinger (13) zugeordnet sind,
gekennzeichnet durch
ein der Reffrolle (16) zugeordnetes Widerlager, dessen mit der Reffrolle (16) zusammenwirkende
Gegenfläche (20) beweglich gegenüber dem Refffinger (13) ist und zumindest abschnittsweise
an ein Umfangssegment der Reffrolle (16) von wenigstens 45° unter Zwischenlage der
Schlauchfolie (5) anlegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenfläche (20) an einem umlaufenden Band und/oder mehreren Gegenrollen (18)
ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen die Gegenfläche (20) antreibenden Antrieb.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenfläche (20) frei drehbar gelagert ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, mit vier an den Ecken einer rechtwinklig
aufzuspannenden Schlauchfolie (5) auf diese einwirkenden Reffrollen (16), dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenfläche (20) durch mehrere in Umfangsrichtung der Reffrolle (16) hintereinander
angeordnete Gegenrollen (18a-c) unterschiedlicher Länge ausgebildet ist, die mit zunehmendem
vertikalen Achsabstand der Gegenrollen (18a-c) von der Achse der Reffrolle (16) abnimmt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenrollen (18a-c) mit ihrem stirnseitigen Umfangsabschnitten (18') auf der
Kontur (K) des gebogenen Refffingers (13) liegen.
7. Vorrichtung zum Überziehen einer Stretchfolienhaube über einen Gutstapel (3) mit einem
Folienvorrat (4) für Schlauchfolie (5) und einer Trenn- und Schneideinrichtung (9,10)
zum Ausbilden einer oberseitig verschlossenen und von dem Folienvorrat getrennten
Schlauchhaube sowie einer Spreizeinrichtung (11) zum Öffnen der Schlauchfolie und
einer Überzieheinrichtung umfassend in die Schlauchfolie einbringbare und zum Querstretchen
derselben auseinander zu fahrende Refffinger (13), die relativ zu der Längsseite des
Gutstapels (2) beweglich sind und denen antreibbare Reffmittel (16) zum faltenbalgartigen
Ablegen der zugeführten Schlauchfolie (5) auf die Refffinger (13) zugeordnet sind,
insbesondere nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Refffinger (13) sich im wesentlichen parallel zu den beiden benachbarten Wandungen
des Gutstapels (3) erstreckende Flächensegmente (17a) ausbilden, denen jeweils eine
Reffrolle (16a, 16b) zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächensegmente (17a) jeweils eine bewegliche Gegenfläche aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Refffinger (13) Mittel zur Verminderung der Reibung (21) gegenüber der die Refffinger
(13) umschlingenden Schlauchfolie (5) aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Folie umschlungene Oberfläche der Refffinger (13) aus einem Kunststoff
gebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Refffinger (13) Mittel zur Erzeugung einer Rollreibung zu der die Refffinger
(13) umschlingenden Schlauchfolie (5) aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Refffinger (13) an ihren von der Schlauchfolie (5) umschlungenen Enden frei drehbar
gelagerte Rollen (21) aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (21) an einem Reffbügel vorgesehen sind, dessen Endabschnitte in etwa
rechtwinklig zueinander und in etwa parallel zu den gegenüberliegenden Längsseiten
des Gutstapels (3) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die antreibbaren Reffrollen (16) derart gesteuert sind, dass diese beim Querstretchen
der Schlauchfolie (5) unter Zwischenlage der Schlauchfolie (5) an den Refffingern
(13) anliegen und frei drehbar oder gegenläufig zu der Reffbewegung der Refffinger
(16) angetrieben sind.