[0001] Die Erfindung betrifft ein Zapfventil für das Einfüllen von Kraftstoff über eine
Zapfsäule in einen Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges, mit einem Zapfventilgehäuse,
einem an das Zapfventilgehäuse angeschlossenen Abgabestutzen und einem an das Zapfventilgehäuse
angeschlossenen Zapfschlauch. - Derartige Zapfventile werden heute in der Regel an
allen druckbetriebenen Tankstellen benutzt.
[0002] Bei den aus der Praxis bekannten Zapfventilen handelt es sich um sogenannte selbsttätig
schließende Zapfventile. Wenn kurz vor Beendigung des Tankvorganges eine am Abgabestutzen
vorhandene Fühlerdüse von dem im Einfüllstutzen des Tanks ansteigenden Kraftstoff
bedeckt wird schließt ein Mechanismus automatisch die Kraftstoffabgabe. Ebenso sind
Einrichtungen vorhanden, die eine automatische Abschaltung der Kraftstoffabgabe bewirken,
wenn beispielsweise das Zapfventil bei ausfließendem Kraftstoff mit dem Abgabestutzen
über die Waagerechte hinaus nach oben angehoben wird oder wenn das Zapfventil bei
ausfließendem Kraftstoff auf den Boden fällt. Die neuerdings aus der Praxis bekannten
Zapfventile weisen darüber hinaus eine Einrichtung für die Absaugung von beim Einfüllen
des Kraftstoffes in den Kraftstofftank freiwerdenden Kraftstoffdämpfen auf (sogenanntes
Gasrückführungssystem). Die beim Tanken aus dem Tank verdrängten Kraftstoffdämpfe
werden mit dieser Einrichtung abgesaugt und in den Erdtank zurückgeführt. Die Absaugung
erfolgt, um zu vermeiden, dass die gesundheitsschädlichen Kraftstoffdämpfe in die
Umgebung entweichen können. Die Einrichtungen zur Absaugung der Kraftstoffdämpfe (Gasrückführungssysteme)
haben sich als störanfällig und oftmals reparaturbedürftig erwiesen. Bei solchen Funktionsstörungen
entfällt entweder die gesamte Absaugung oder aber die vorgeschriebene Absaugleistung
kann nicht erbracht werden. Problematisch ist, dass Störungen an diesen Einrichtungen
von Außen oft nicht erkannt werden können. Nur durch aufwändige Überprüfungen können
solche Störungen festgestellt werden bzw. kann festgestellt werden, welche Einrichtungen
reparaturbedürftig sind. Erst danach kann die notwendige Reparatur veranlasst werden.
Dementsprechend entweichen aufgrund defekter Einrichtungen oftmals über längere Zeiträume
Kraftstoffdämpfe beim Tankvorgang, die eine gesundheitliche Gefährdung für die sich
in der betreffenden Umgebung befindlichen Personen darstellen. Für das Erkennen defekter
Einrichtungen zur Absaugung von Kraftstoffdämpfen ist eine Schnelltestvorrichtung
entwickelt worden, mit der zum Beispiel monatlich derartige Einrichtungen für die
Absaugung von Kraftstoffdämpfen (Gasrückführungssysteme) überprüft werden. Diese Maßnahmen
bedeuten jedoch einen erheblichen zeitlichen Aufwand für das Tankstellenpersonal,
weil jeder Schlauch einzeln bei der Betankung eines Kraftfahrzeuges geprüft werden
muss.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein Zapfventil
der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem eine laufende Kontrolle bzw. Überwachung
der Einrichtung für die Absaugung der Kraftstoffdämpfe auf einfache und wenig aufwändige
Weise möglich ist.
[0004] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Zapfventil für das
Einfüllen von Kraftstoff über eine Zapfsäule in einen Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges,
mit einem Zapfventilgehäuse, einem an das Zapfventilgehäuse angeschlossenen Abgabestutzen
und einem an das Zapfventilgehäuse angeschlossenen Zapfschlauch,
wobei eine Einrichtung für die Absaugung von beim Einfüllen des Kraftstoffes in den
Kraftstofftank freiwerdenden Kraftstoffdämpfen vorgesehen ist und die Einrichtung
zumindest eine Absaugungsleitung umfasst
und wobei das Zapfventil fernerhin eine Sicherheitsvorrichtung aufweist, welche Sicherheitsvorrichtung
mit der Maßgabe arbeitet, dass bei einer Unterbrechung oder Störung der Absaugung
der Kraftstoffdämpfe die normale Kraftstoffabgabe durch das Zapfventil abgeschaltet
wird und nur noch eine Notbetankung mit reduzierter Abgabeleistung möglich ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird also der Kraftstofffluss unterbrochen bzw. reduziert, wenn die
Gasrückführung nicht funktioniert bzw. wenn das zurückgeführte Gasvolumen zu gering
ist. Mit anderen Worten funktioniert das Zapfventil erfindungsgemäß nur richtig, wenn
die Gasrückführung richtig funktioniert. Es liegt somit im Rahmen der Erfindung, dass
die normale Kraftstoffabgabe automatisch abgeschaltet wird und nur noch eine Notabgabe
möglich ist. Bei dieser Notabgabe des Kraftstoffes handelt es sich um eine gegenüber
der normalen Kraftstoffabgabe stark reduzierte Abgabeleistung. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, dass diese stark reduzierte Abgabeleistung der Abgabeleistung entspricht,
die sich einstellt, wenn der Betätigungshebel des Zapfventils in der ersten (unteren)
Raststellung eingerastet ist. In dieser ersten Raststellung wird eine Abgabeleistung
von ungefähr 15 l/Min erzielt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass diese Abgabeleistung,
auf die die Kraftstoffzufuhr bei Unterbrechung oder Störung der Absaugung der Kraftstoffdämpfe
reduziert wird, im Bereich zwischen 10 und 20 l/Min liegt.
[0006] Mit der Einrichtung für die Absaugung von Kraftstoffdämpfen werden Kraftstoffdämpfe
abgesaugt, die mit Luft vermischt sein können und die Absaugung erfolgt zweckmäßigerweise
am Abgabestutzen. Vorzugsweise weist die Einrichtung für die Absaugung der Kraftstoffdämpfe
ein Gasventil auf, das zweckmäßigerweise im hinteren Bereich des Zapfventilgehäuses
angeordnet ist und beispielsweise über einen Gasschlauch an eine Unterdruckquelle
in der Zapfsäule angeschlossen ist (EP 0 703 186 A1).
[0007] Die erfindungsgemäße laufende Kontrolle und Überwachung der Einrichtung für die Absaugung
der Kraftstoffdämpfe wird mit Hilfe der in jedem Zapfventil erzeugten Druckverhältnisse
bzw. Unterdruckverhältnisse verwirklicht. - Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass
die Absaugungsleitung für die Kraftstoffdämpfe zumindest einen Unterdruckabschnitt
aufweist, in welchem Unterdruckabschnitt während der Absaugung der Kraftstoffdämpfe
ein Unterdruck erzeugbar ist und wobei beim Ausbleiben des Unterdruckes die normale
Kraftstoffabgabe automatisch abschaltbar ist und nur noch eine Notbetankung mit reduzierter
Abgabeleistung möglich ist. Ausbleiben des Unterdruckes meint zum einen, dass in dem
Unterdruckabschnitt überhaupt kein Unterdruck entsteht und meint zum anderen aber
auch, dass kein ausreichender Unterdruck entsteht und somit ein Mindestwert des Unterdruckes
nicht erreicht wird. Der Unterdruck in der Absaugungsleitung wird zweckmäßigerweise
mit Hilfe eines in der Absaugungsleitung vorgesehenen Spaltes, insbesondere Filterspaltes
bzw. mit einer in der Absaugungsleitung vorgesehenen Engstelle erzeugt. Bei einer
normalen Kraftstoffabgabeleistung von etwa 30 bis 40 l/Min entsteht in der Absaugungsleitung
beispielsweise ein Unterdruck von etwa 20 bis 25 mbar. Wenn sich dieser Unterdruck
abbaut, d. h. wenn der Druck hier ansteigt oder wenn der Unterdruck gar nicht entsteht,
ist dies ein Zeichen für eine gestörte bzw. defekte Gasrückführung.
[0008] Es liegt im Rahmen der Erfindung, das eine zum Vorderende des Abgabestutzens führende
Fühlerleitung vorgesehen ist, wobei durch die Fühlerleitung bei der Abgabe von Kraftstoff
durch das Zapfventil Luft ansaugbar ist und wobei bei Unterbrechung dieses Luftstromes
die Kraftstoffabgabe durch das Zapfventil automatisch abschaltbar ist. Die Fühlerleitung
ist an eine Abschaltvorrichtung in dem Zapfventilgehäuse angeschlossen, in welcher
Abschaltvorrichtung bei einem Kraftstofffluss ein Unterdruck erzeugt wird, zweckmäßigerweise
mit Hilfe einer Venturidüse. Aufgrund dieses Unterdruckes wird Luft durch die Fühlerleitung
angesaugt. Wenn diese Luftzufuhr unterbrochen wird, wird als Folge des in der Abschaltvorrichtung
auftretenden Unterdruckes der Kraftstofffluss automatisch abgeschaltet.
[0009] Die Luftansaugung erfolgt in der Regel am Vorderende des Abgabestutzens. Hier ist
zweckmäßigerweise eine Fühlerdüse angeordnet, durch welche die Luft angesaugt wird.
Wenn zum Ende des Betankungsvorganges der Tank des Kraftfahrzeuges gefüllt ist und
die Öffnung der Fühlerdüse mit Kraftstoff bedeckt ist, wird die Luftzufuhr unterbrochen.
Dementsprechend schaltet die Kraftstoffabgabe dann automatisch ab. - Zweckmäßigerweise
ist in die Fühlerleitung ein Kugelkippventil integriert. Mit Hilfe des Kugelkippventils
wird der Luftstrom durch die Fühlerleitung unterbrochen, wenn das Zapfventil bei ausfließendem
Kraftstoff mit dem Abgabestutzen über die Waagerechte nach oben angehoben wird oder
wenn das Zapfventil bei ausfließendem Kraftstoff auf den Boden fällt. Die Luftzufuhr
durch die Fühlerleitung wird weiterhin mit Hilfe des Kugelkippventils unterbrochen,
wenn das Zapfventil mit senkrecht nach oben gerichtetem Abgabestutzen aus der Zapfsäule
herausgenommen wird und dabei die Kraftstoffpumpe anspringt. Wenn mit Hilfe des Kugelkippventils
die Luftzufuhr durch die Fühlerleitung unterbrochen wird, entsteht, wie oben bereits
beschrieben, in der Abschaltvorrichtung ein Unterdruck, der dazu führt, dass die Kraftstoffabgabe
automatisch abgeschaltet wird.
[0010] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der Unterdruckabschnitt der
Absaugungsleitung an ein Steuerventil in der Fühlerleitung angeschlossen. Bei einem
Unterdruck in dem Unterdruckabschnitt der Absaugungsleitung ist das Steuerventil und
somit die Fühlerleitung geöffnet. Beim Abbau des Unterdruckes und/oder beim Ausbleiben
des Unterdruckes wird dagegen das Steuerventil und somit die Fühlerleitung in den
geschlossenen Zustand überführt. Bei Vorhandensein des Unterdruckes arbeitet die Einrichtung
für die Absaugung der Kraftstoffdämpfe (Gasrückführung) einwandfrei. Dieser Unterdruck
bewirkt, dass das Steuerventil in Offenstellung bleibt und somit die Fühlerleitung
geöffnet ist. Dementsprechend ist eine uneingeschränkte Kraftstoffabgabe bei funktionierender
Gasrückführung möglich. - Wenn die Absaugung der Kraftstoffdämpfe bzw. die Gasrückführung
dagegen gestört ist und nicht funktionssicher arbeitet, ist der Unterdruck im Unterdruckabschnitt
der Absaugungsleitung entweder geringer oder fehlt vollständig. Dann wird das Steuerventil
geschlossen und folglich ist auch eine Luftansaugung durch die Fühlerleitung nicht
mehr möglich. Demzufolge baut sich in der Abschaltvorrichtung ein Unterdruck auf und
dadurch wird die Kraftstoffabgabe automatisch abgeschaltet. Mit anderen Worten wird
also bei defekter Gasrückführung die Kraftstoffabgabe automatisch unterbrochen. Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Unterdruckabschnitt der Absaugungsleitung
über eine Unterdruckleitung an das Steuerventil in der Fühlerleitung angeschlossen
ist. Zweckmäßigerweise ist in der Unterdruckleitung zwischen dem Unterdruckabschnitt
und dem Steuerventil eine Unterdruckvorrichtung angeordnet. Mit Hilfe der Unterdruckvorrichtung
kann das Steuerventil bei vorhandenem Unterdruck geöffnet werden bzw. bei fehlendem
oder zu geringem Unterdruck geschlossen werden. Bei dem Steuerventil handelt es sich
vorzugsweise um ein Kugelventil.
[0011] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass auch bei gestörter bzw. defekter Absaugung
der Kraftstoffdämpfe (Gasrückführung) mit geringerer Abgabeleistung des Zapfventils
weitergetankt werden kann. Hierzu ist nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
das Zapfventilgehäuse über eine Druckleitung mit dem Steuerventil in der Fühlerleitung
verbunden und bei geringer Abgabeleistung ist dieses Steuerventil aufgrund eines sich
in der Druckleitung aufbauenden Druckes in die Offenstellung überführbar. Zweckmäßigerweise
ist in die Druckleitung eine Druckvorrichtung integriert, mit der ein Öffnen oder
auch Schließen des Steuerventils möglich ist. Bei Druckbeaufschlagung dieser Druckeinrichtung
wird das Steuerventil geöffnet. Wenn also nur geringe Mengen Kraftstoff von dem Zapfventil
abgegeben werden, baut sich aufgrund des Kraftstoffdruckes in dem Zapfventilgehäuse
in der Druckleitung ein Druck auf und das Steuerventil befindet sich demzufolge in
der Offenstellung. Eine Luftansaugung ist somit durch die geöffnete Fühlerleitung
möglich und deshalb wird die Kraftstoffabgabe auch nicht unterbrochen. Die genannte
geringe Abgabeleistung des Kraftstoffes entspricht der im Patentanspruch 1 aufgeführten
reduzierten Abgabeleistung, mit der die Kraftstoffabgabe bei Unterbrechung oder Störung
der Absaugung der Kraftstoffdämpfe noch möglich ist. Die reduzierte Abgabeleistung
wird zweckmäßigerweise erreicht, wenn der Betätigungshebel des Zapfventils in seiner
ersten (unteren) Raststellung bzw. Raststufe angeordnet ist. Die Abgabeleistung entspricht
hier normalerweise etwa 15 bis 20 l/Min. Die hier beschriebenen Zapfventile haben
in der Regel drei Raststellungen für den Betätigungshebel. Wenn nun bei gestörter
oder defekter Gasrückführung versucht wird, den Betätigungshebel in die mittlere oder
obere Raststellung zu bringen, wird die Kraftstoffabgabe sofort automatisch abgeschaltet.
Bei den diesen Raststellungen entsprechenden höheren Abgabeleistungen fällt nämlich
in dem Zapfventilgehäuse und damit in der Druckleitung der Druck ab. Er reicht nicht
mehr aus, um das Steuerventil in der Offenstellung zu halten. Folglich schließt das
Steuerventil und damit ist auch die Fühlerleitung geschlossen. Aufgrund des sich in
der Abschaltvorrichtung aufbauenden Unterdruckes wird die Kraftstoffabgabe automatisch
unterbrochen.
[0012] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit dem erfindungsgemäßen Zapfventil
auf einfache und wenig aufwändige Weise die Funktion der Gasrückführung automatisch
und selbstüberwachend ständig überprüft werden kann. Störungen der Absaugung der Kraftstoffdämpfe
werden durch die automatische Abschaltung der normalen Kraftstoffabgabe und die Verringerung
der Kraftstoffabgabe auf eine stark reduzierte Abgabeleistung aufgrund von Reklamationen
der Kunden vom Tankstellenpersonal kurzfristig festgestellt. Das Tankstellenpersonal
kann dann die erforderlichen Maßnahmen für die Prüfung der Gasrückführung ergreifen.
Das erfindungsgemäße Zapfventil übernimmt gleichsam eine selbsttätige Kontroll- und
Überwachungsfunktion der Gasrückführung. Für diese erfindungsgemäße Funktion des Zapfventils
wird die Unterdrucksituation in der Absaugungsleitung sowie die Drucksituation in
der Kraftstoffleitung ausgenutzt. Von besonderem Vorteil bei dem erfindungsgemäßen
Zapfventil ist die Möglichkeit, bei gestörter oder defekter Gasrückführung nichtsdestoweniger
einen Tanknotbetrieb aufrechtzuerhalten, bis die Störung bei der Gasrückführung beseitigt
ist. Die Tatsache, dass im Rahmen dieses Notbetriebs mit einer reduzierten Abgabeleistung
nichtsdestoweniger weitergetankt werden kann, ist insbesondere für kleinere Tankstellen
mit nur wenigen Zapfsäulen wesentlich. Ansonsten würde nämlich bei einer Störung der
Gasrückführung und bei einer vollständigen Unterbrechung der Kraftstoffabgabe gleich
der gesamte Betrieb an der Zapfsäule eingestellt. - Hervorzuheben ist, dass die erfindungsgemäße
Überwachung der Gasrückführung auf relativ wenig aufwändige und kostengünstige Weise
erreicht wird. Außerdem kann bei dieser Gasrückführungsüberwachung auf elektrische
Energie sowie Batterien, Kabelanschlüsse und dergleichen, die an Zapfsäulen und Zapfventilen
unerwünscht sind, vollständig verzichtet werden. Bei der Überwachung der Gasrückführung
werden lediglich die Unterdruckverhältnisse bzw. Druckverhältnisse in dem Zapfventil
ausgenutzt.
[0013] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes
Zapfventil.
[0014] Das erfindungsgemäße Zapfventil ist für das Einfüllen von Kraftstoff über eine Zapfsäule
in einen Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges vorgesehen. Das Zapfventil weist ein
Zapfventilgehäuse 1, einen an das Zapfventilgehäuse 1 angeschlossenen Abgabestutzen
2 und einen ebenfalls an das Zapfventilgehäuse angeschlossenen Zapfschlauch 3 auf.
[0015] Das Zapfventil ist weiterhin mit einer Fühlerleitung 4 ausgerüstet, die vom Vorderende
des Abgabestutzens 2 zu einer Abschaltvorrichtung 5 im Zapfventilgehäuse 1 führt.
Bei Kraftstofffluss durch das Zapfventilgehäuse 1 baut sich an der Abschaltvorrichtung
5 ein Unterdruck auf, der dazu führt, dass durch die Fühlerleitung 4 Luft angesaugt
wird, und zwar über die am Vorderende des Abgabestutzens 2 angeordnete Fühlerdüse
6. Wenn die Luftzufuhr unterbrochen wird, weil beispielsweise die Fühlerdüse 6 bei
gefülltem Tank vom Kraftstoff bedeckt wird, kann sich der Unterdruck in der Abschaltvorrichtung
5 aufbauen und dies führt zu einem automatischen Abschalten der Kraftstoffabgabe.
In der Fühlerleitung 4 ist außerdem ein Kugelkippventil 7 angeordnet, mit welchem
Kugelkippventil 7 die Luftzufuhr durch die Fühlerleitung 4 ebenfalls unterbrochen
werden kann. Eine solche Unterbrechung der Luftzufuhr findet beispielsweise statt,
wenn der Abgabestutzen 2 des Zapfventils senkrecht nach oben gehalten wird oder wenn
das Zapfventil auf den Boden fällt. Aufgrund der Unterbrechung der Luftzufuhr durch
die Fühlerleitung 4 baut sich dann in der Abschaltvorrichtung 5 der genannte Unterdruck
auf, der zu einem automatischen Abschalten der Kraftstoffabgabe führt.
[0016] Das erfindungsgemäße Zapfventil weist eine Einrichtung für die Absaugung von beim
Einfüllen des Kraftstoffes in den Kraftstofftank freiwerdenden Kraftstoffdämpfen auf.
Diese Einrichtung umfasst eine Absaugungsleitung 8 für die Absaugung der freiwerdenden
Kraftstoffdämpfe. Diese Absaugung ist in der Figur durch Pfeile schematisch angedeutet
worden. Im Ausführungsbeispiel nach der Figur ist in der Absaugungsleitung 8 ein Filterspalt
9 vorgesehen. Der Filterspalt 9 bildet in der Absaugungsleitung 8 eine Engstelle,
so dass bei Absaugung der Kraftstoffdämpfe bei normaler Abgabeleistung an dem Filterspalt
9 ein Unterdruck entsteht. - Die Absaugung der Kraftstoffdämpfe wird im Übrigen zweckmäßigerweise
dadurch verursacht, dass die Absaugungsleitung 8 an eine nicht dargestellte Unterdruckquelle
angeschlossen ist und durch die Absaugung werden die Kraftstoffdämpfe in den Erdtank
der Zapfsäule zurückgeführt.
[0017] Das erfindungsgemäße Zapfventil ist mit einer Sicherheitsvorrichtung ausgerüstet,
welche Sicherheitsvorrichtung mit der Maßgabe arbeitet, dass bei Unterbrechung oder
Störung der Absaugung der Kraftstoffdämpfe die normale Kraftstoffabgabeleistung durch
das Zapfventil abgeschaltet wird und die Kraftstoffabgabe nur noch stark reduziert
möglich ist. Die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung umfasst im Ausführungsbeispiel
die Druckleitung 10, die Druckvorrichtung 11, das Steuerventil 12, die Unterdruckvorrichtung
13 und die Unterdruckleitung 14. Die Funktion der Sicherheitsvorrichtung, die auf
den Unterdruck- bzw. Druckverhältnissen in dem Zapfventil basiert, wird nachfolgend
erläutert:
[0018] Wenn noch kein Kraftstoff von dem Zapfventil abgegeben wird, so herrscht in der Kraftstoffleitung
bzw. in dem Zapfventilgehäuse 1 bei laufender Kraftstoffpumpe und geschlossenem Zapfventil
ein Nullförderdruck von etwa 1,7 bis 2,0 bar. Der Druck variiert hier je nach Pumpentyp,
Pumpenzustand und Pumpeneinstellung. Wenn das Zapfventil dann mit Hilfe des Betätigungshebels
15 geöffnet wird, fällt der genannte Druck je nach Öffnungsgrad ab.
[0019] Bei relativ geringer Abgabeleistung, beispielsweise 15 bis 20 l/Min findet ein Druckabfall
nur bis etwa 0,8 bis 1,5 bar statt. Dieser noch relativ hohe Druck im Zapfventilgehäuse
1 bei der geringen Abgabeleistung in der Druckleitung 10 reicht noch aus, um mit Hilfe
der Druckvorrichtung 11 das Steuerventil 12, das vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
als Kugelventil ausgebildet ist, offen zu halten. In diesem Zustand kann bei geringer
Abgabeleistung getankt werden. Diese Abgabeleistung wird beispielsweise in der ersten
(unteren) Raststellung des Betätigungshebels 15 erreicht (Notbetankung).
[0020] Bei funktionierender Absaugung der Kraftstoffdämpfe, d. h. bei intakter Gasrückführung
arbeitet das erfindungsgemäße Zapfventil wie folgt: wenn die Abgabeleistung erhöht
wird, beispielsweise auf die normale Abgabe von etwa 30 bis 40 l/Min, sinkt der Druck
in dem Zapfventilgehäuse 1 auf 0,5 bis 0,7 bar ab. Dieser letztgenannte Druck reicht
nicht mehr aus, um in der Druckleitung 10 einen ausreichend hohen Druck aufzubauen,
der die Druckvorrichtung 11 veranlassen könnte, das Steuerventil 12 offen zu halten.
Bei funktionierender Gasrückführung wird jedoch im Bereich des Filterspaltes 9 der
Absaugungsleitung 8 ein Unterdruck erzeugt, so dass die Absaugungsleitung 8 hier einen
sogenannten Unterdruckabschnitt 16 aufweist. Der Unterdruck im Unterdruckabschnitt
16 veranlasst über die Unterdruckleitung 14 die Unterdruckvorrichtung 13, das Steuerventil
12 in eine Offenstellung zu überführen. Dementsprechend ist bei intakter Gasrückführung
die Fühlerleitung 4 auch bei normaler Abgabeleistung (beispielsweise 30 bis 40 l/Min)
geöffnet. Demzufolge ist eine uneingeschränkte Kraftstoffabgabe möglich. Der in dem
Unterdruckabschnitt 16 der Absaugungsleitung 8 erzeugte Unterdruck beträgt dabei ungefähr
20 bis 25 mbar.
[0021] Wenn die Absaugung der Kraftstoffdämpfe dagegen gestört ist bzw. wenn die Gasrückführung
defekt ist, arbeitet das erfindungsgemäße Zapfventil wie folgt: Falls die normale
Abgabeleistung (beispielsweise 30 bis 40 l/Min) durch entsprechende Stellung des Betätigungshebels
15 eingestellt wird, ist der Druck in dem Zapfventilgehäuse 1 relativ gering und dementsprechend
baut sich in der Druckleitung 10 kein ausreichender Druck auf, um das Steuerventil
12 in geöffneter Stellung halten zu können. Wenn andererseits die Absaugungsleitung
8 gar keine Kraftstoffdämpfe befördert oder nur eine unzureichende Menge an Kraftstoffdämpfen
befördert, reicht der Unterdruck in dem Unterdruckabschnitt 16 nicht aus, um das Steuerventil
12 mit Hilfe der Unterdruckvorrichtung 13 in Offenstellung zu bringen bzw. zu halten.
Folglich befindet sich dann das Steuerventil 12 in seinem geschlossenen Zustand und
die Luftzufuhr durch die Fühlerleitung 4 ist unterbrochen. Demzufolge wird mit der
Abschaltvorrichtung 5 die Kraftstoffabgabe abgeschaltet.
[0022] Allerdings ist bei gestörter bzw. defekter Gasrückführung nichtsdestoweniger ein
Tanken mit stark reduzierter Abgabeleistung (beispielsweise etwa 15 l/Min) möglich.
Hierzu wird der Betätigungshebel 15 beispielsweise in seine erste (untere) Raststellung
gebracht. Bei diesen geringen Abgabeleistungen ist nämlich wiederum der Druck in dem
Zapfventilgehäuse 1 groß genug, damit sich in der Druckleitung 10 ein ausreichend
hoher Druck aufbauen kann. Dementsprechend bewirkt die Druckvorrichtung 11 ein Öffnen
des Steuerventils 12 und somit ist eine Luftzuführung durch die Fühlerleitung 4 möglich.
Eine Kraftstoffabgabe bei geringer Abgabeleistung ist somit auch bei defekter Gasrückführung
möglich. Wenn die Abgabeleistung dann erhöht wird, beispielsweise auf 30 bis 40 l/Min,
indem man z. B. den Betätigungshebel 15 weiter öffnet, schaltet sich die Kraftstoffabgabe
in der oben beschriebenen Weise automatisch ab.
1. Zapfventil für das Einfüllen von Kraftstoff über eine Zapfsäule in einen Kraftstofftank
eines Kraftfahrzeuges,
mit einem Zapfventilgehäuse (1), einem an das Zapfventilgehäuse (1) angeschlossenen
Abgabestutzen (2) und einem an das Zapfventilgehäuse (1) angeschlossenen Zapfschlauch
(3),
wobei eine Einrichtung für die Absaugung von beim Einfüllen des Kraftstoffes in den
Kraftstofftank freiwerdenden Kraftstoffdämpfen vorgesehen ist und die Einrichtung
zumindest eine Absaugungsleitung (8) aufweist
und wobei das Zapfventil fernerhin eine Sicherheitsvorrichtung aufweist, welche Sicherheitsvorrichtung
mit der Maßgabe arbeitet, dass bei einer Unterbrechung oder Störung der Absaugung
der Kraftstoffdämpfe die normale Kraftstoffabgabe durch das Zapfventil abgeschaltet
wird und nur noch eine Notbetankung mit reduzierter Abgabeleistung möglich ist.
2. Zapfventil nach Anspruch 1, wobei die Absaugungsleitung (8) zumindest einen Unterdruckabschnitt
(16) aufweist, in welchem Unterdruckabschnitt (16) während der Absaugung der Kraftstoffdämpfe
ein Unterdruck erzeugbar ist und wobei beim Ausbleiben des Unterdruckes die normale
Kraftstoffabgabe abschaltbar ist und nur noch eine Notbetankung mit reduzierter Abgabeleistung
möglich ist.
3. Zapfventil nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei eine zum Vorderende des Abgabestutzens
(2) führende Fühlerleitung (4) vorgesehen ist, wobei durch die Fühlerleitung (4) bei
der Abgabe von Kraftstoff durch das Zapfventil Luft ansaugbar ist und wobei bei Unterbrechung
dieses Luftstromes die Kraftstoffabgabe durch das Zapfventil automatisch abschaltbar
ist.
4. Zapfventil nach Anspruch 3, wobei der Unterdruckabschnitt (16) der Absaugungsleitung
(8) an ein Steuerventil (12) in der Fühlerleitung (4) angeschlossen ist, wobei bei
einem Unterdruck in dem Unterdruckabschnitt (16) das Steuerventil (12) und somit die
Fühlerleitung (4) geöffnet ist und wobei beim Abbau und/oder beim Ausbleiben des Unterdruckes
das Steuerventil (12) und die Fühlerleitung (4) in den geschlossenen Zustand überführbar
sind.
5. Zapfventil nach Anspruch 4, wobei das Zapfventilgehäuse (1) über eine Druckleitung
(10) mit dem Steuerventil (12) in der Fühlerleitung (4) verbunden ist und wobei bei
geringer Abgabeleistung des Kraftstoffes das Steuerventil (12) aufgrund eines sich
in der Druckleitung aufbauenden Druckes in die Offenstellung überführbar ist.