[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Kühlen einer Filamentschar
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Beim Schmelzspinnen von synthetischen Fäden wird aus einer Polymerschmelze mittels
einer Spinndüse mit einer Vielzahl von Düsenbohrungen eine Vielzahl von strangförmigen
Filamenten extrudiert. Hierbei müssen die aus den Spinndüsen austretenden Filamentstränge
gekühlt werden, um nach weiterer Behandlung als Fäden oder Fadenbündel aufgenommen
zu werden. Dabei wird als Kühlmedium vorzugsweise Luft verwendet, die quer zur Fadenlaufrichtung
strömt und auf die Filamente gerichtet ist. Die Kühlluft kann die Filamentschar von
außen nach innen oder von innen nach außen durchdringen. Die Erfindung geht von den
bekannten Vorrichtungen aus, bei welchen der Kühlluftstrom eine Filamentschar von
innen nach außen durchdringt, wie beispielsweise aus der DE 37 08 168 A1 bekannt ist.
[0003] Bei der bekannten Vorrichtung wird die Filamentschar durch eine ringförmige Spinndüse
einer Spinneinrichtung erzeugt. Unterhalb der Spinneinrichtung ist eine Kühleinrichtung
vorgesehen, die eine im wesentlichen zentrisch zur Spinndüse ausgerichtete Blaskerze
aufweist. Die Blaskerze ist mit einer Haltevorrichtung verbunden, durch welche im
Innern der Blaskerze ein Kühlmedium in die Blaskerze eingeleitet wird. Die Blaskerze
besitzt einen porösen Mantel, der beispielsweise aus einem Sintermaterial besteht,
so daß die im Innern der Blaskerze einströmende Kühlluft radial aus der Blaskerze
heraustritt und die Filamentschar durchringt. Bei derartigen Vorrichtungen läßt sich
die Blaskerze zwischen einer Betriebsstellung und einer Wartestellung verstellen,
um ein Anspinnen der Filamentschar bei Prozeßbeginn zu ermöglichen. In der Betriebsstellung
wird die Blaskerze mit Kontakt zu der Spinneinrichtung unmittelbar unter der Spinndüse
gehalten. In der Wartestellung ist die Blaskerze im Abstand zu der Spinndüse derart
gehalten, daß keine von der Spinndüse abfallenden Schmelzepartikel die Blaskerze beeinträchtigen.
Bei der bekannten Vorrichtung wird die Blaskerze hierzu vollständig aus dem Spinnbereich
herausgeführt, so daß insbesondere längere Ausfallzeiten bei einer Prozeßunterbrechung
unumgänglich sind.
[0004] Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart
weiterzubilden, daß bei einer Prozeßunterbrechung eine schnelle und sichere Trennung
zwischen der Spinndüse und der Blaskerze ausführbar.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach
Anspruch 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 13 gelöst.
[0006] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Spinndüse gegenüber der Blaskerze
während der Prozeßunterbrechung abgeschirmt wird, so daß von der Spinndüse abtropfende
Schmelzepartikel und Filamentreste sicher aufgefangen werden. Die Wartestellung der
Blaskerze läßt sich vorteilhaft durch eine Position innerhalb der Spinnlinie bilden,
so daß die Betriebstellung der Blaskerze oder die Wartestellung der Blaskerze allein
durch eine Höhenverstellung der Blaskerze einstellbar ist. In der Wartestellung ist
zwischen der Spinndüse und der Blaskerze ein Abstand gebildet, so daß zwischen der
Spinndüse und der Blaskerze ein Abschirmmittel führbar ist. Hierzu ist das Abschirmmittel
seitlich neben der Blaskerze angeordnet und läßt sich aus einer Ruheposition heraus
in eine Abschirmposition zwischen der Spinndüse und der Blaskerze führen.
[0007] Durch eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung wird das Führen der
Blaskerze in die Wartestellung und die Bewegung des Abschirmmittels in die Abschirmposition
miteinander verknüpft. Damit läßt sich die Ausfallzeit bei einer Produktionsunterbrechung
erheblich verkürzen. Die Verknüpfung des Führen der Blaskerze sowie der Bewegung des
Abschirmmittels wird dabei vorteilhaft durch eine Steuereinrichtung erreicht, die
einen Aktor zur Bewegung des Abschirmmittels steuert.
[0008] Dabei wird bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung die Steuereinrichtung
mit einem Sensor verbunden, welcher die Position der Blaskerze überwacht. Der Sensor
könnte beispielsweise als ein Kontaktschalter ausgebildet sein, der unterhalb der
Spinneinrichtung den Kontakt mit der Balskerze sensiert. Sobald die Blaskerze sich
von der Spinneinrichtung löst, wird über den Sensor der Steuereinrichtung ein entsprechendes
Signal aufgegeben.
[0009] Es ist jedoch auch möglich, daß die Steuereinrichtung unmittelbar mit einem weiteren
Aktor verbunden ist, welcher zur Stellungsänderung der Blaskerze vorgesehen ist. Dadurch
kann ein durch die Stellungsänderung der Blaskerze bewirktes Signal unmittelbar zur
Bewegung des Abschirmmittels genutzt werden.
[0010] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 5 sieht vor,
daß die Steuereinrichtung mit einem Fadenbruchsensor verbunden ist. Damit läßt sich
erreichen, das sofort nach Feststellung eines Fadenbruchs in der Spinnlinie eine Trennung
zwischen der Blaskerze und der Spinndüse ausgeführt wird. Die Signale des Fadenbruchsensors
werden innerhalb der Steuereinrichtung zur Aktivierung der Aktoren umgesetzt.
[0011] Die Blaskerze läßt sich grundsätzlich auf zwei unterschiedliche Arten aus der Betriebsstellung
in Wartestellung führen. Bei einer ersten Variante ist die Blaskerze und die Haltevorrichtung
fest miteinander verbunden, so daß die Blaskerze und die Haltevorrichtung gemeinsam
axial verstellt werden.
[0012] Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung läßt sich die Blaskerze
relativ zu der Haltevorrichtung zwischen der Betriebsstellung und der Wartestellung
axial verstellen. Durch die axiale Beweglichkeit der Blaskerze besteht der besondere
Vorteil, daß unabhängig der relativen Position zwischen der Haltevorrichtung und der
Spinneinrichtung die Blaskerze in der Betriebsstellung oder der Wartestellung gehalten
werden kann.
[0013] Um die Blaskerze unmittelbar aus der unterhalb der Spinneinrichtung positionierten
Kühleinrichtung zu wechseln ist die Blaskerze gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung lösbar mit der Haltevorrichtung verbunden. Somit wird in der Wartestellung
die Blaskerze von der Haltevorrichtung abgenommen und nach einer Reinigung oder nach
einem Austausch wieder auf der Haltevorrichtung montiert. Die Haltevorrichtung mit
den Zuführleitungen für das Kühlmedium kann vorteilhaft ortsfest gehalten werden.
[0014] Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Blaskerze
in der Betriebsstellung durch den zwischen der Blaskerze und der Haltevorrichtung
vorgesehenen Aktor gehalten. Damit ist gewährleistet, daß die Blaskerze nach jedem
Wechsel sicher in die Betriebsstellung geführt und gehalten wird.
[0015] Der Aktor könnte dabei durch elektrische, pneumatische oder hydraulische Mittel gebildet
sein.
[0016] Die Haltevorrichtung der Kühleinrichtung wird bevorzugt zur Aufnahme einer Präparationseinrichtung
verwendet, die unterhalb der Blaskerze an der Haltevorrichtung angebracht ist. Die
Präparationseinrichtung weist einen Präparationsring auf, der von der Filmentschar
kontaktiert wird und ein Präparationsmittel auf die Filamente aufbringt.
[0017] Um einerseits eine gleichmäßige Benetzung und Verteilung des Präparationsmittels
an der Oberfläche des Präparationsrings zu erhalten und andererseits eine verschleißarme
sichere Fadenführung zu gewährleisten, ist der Präparationsring vorzugsweise aus mehreren
Keramikscheiben gebildet.
[0018] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 12 ist besonders vorteilhaft, um die
Kühleinrichtung komplett aus der Spinnlinie zu führen.
[0019] Einige Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind anhand der beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben.
[0020] Es stellen dar.
- Fig. 1 und 2
- schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 3
- schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
[0021] In Fig. 1 und 2 ist schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt. Hierbei zeigt Fig. 1 die Vorrichtung im Betrieb und Fig.
2 die Vorrichtung außer Betrieb. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren
gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide Figuren.
[0022] Die Vorrichtung besteht aus einer Spinneinrichtung 1 und einer unterhalb der Spinneinrichtung
1 angeordneten Kühleinrichtung 2. Die Spinneinrichtung 1 weist an einer Unterseite
eine ringförmige Spinndüse 4 auf, die über einen Schmelzeverteiler 5 mit einer Spinnpumpe
6 verbunden ist. Die Spinnpumpe 6 ist über eine Schmelzeleitung 7 mit einem Schmelzeerzeuger
(hier nicht dargestellt) verbunden.
[0023] Die Kühleinrichtung 2 unterhalb der Spinneinrichtung 1 weist eine Haltevorrichtung
10 und eine mit der Haltevorrichtung 10 verbundene Blaskerze 9 auf. Die Blaskerze
9 besitzt einen porösen Mantel, der beispielsweise aus einem Vlies, Siebgewebe oder
einem Sintermaterial hergestellt sein kann. Am freien Ende ist die Blaskerze 9 durch
einen Zentrieransatz 11 verschlossen.
[0024] An dem zur Haltevorrichtung 10 gewandten Ende der Blaskerze 9 besitzt die Blaskerze
9 ein Anschlußstück 12. Das Anschlußstück 12 und die Blaskerze 9 sind hierzu über
einen Kegelsitz 16 miteinander verbunden. Das Anschlußstück 12 ist rohrförmig ausgebildet
und erstreckt sich in axialer Verlängerung der Blaskerze 9. Mit dem freien Ende ist
das Anschlußstück 12 in ein Aufnahmestück 15 der Haltevorrichtung 10 eingesteckt.
Hierbei wird das zylindrische Anschlußstück 12 innerhalb einer Zentrieröffnung 13
des Aufnahmestücks 15 gleitend geführt. In dem Führungsteil des Anschlußstücks 12
ist am Umfang eine Dichtung 22 vorgesehen. Das Anschlußstück 12 ist hohlzylindrisch
ausgebildet und mit einer Druckkammer innerhalb der Haltevorrichtung 10 verbunden.
Die Druckkammer innerhalb der Haltevorrichtung 10 ist über einen Zulauf 21 mit einer
Druckquelle verbunden.
[0025] Auf dem zur Blaskerze hingewandten Ende des Aufhahmestückes 15 ist zwischen dem Aufhahmestück
15 und dem Anschlußstück 12 ein Ringraum 17 gebildet, in welchem eine Feder 14 angeordnet
ist. Die Feder 14 ist hierbei zwischen einem Kragen 29 des Anschlußstücks 12 und einer
Stufe 27 des Aufnahmestücks 15 gespannt.
[0026] Am Umfang der Haltevorrichtung 10 ist eine Präparationseinrichtung 18 vorgesehen,
die einen an der Haltevorrichtung 10 eingebrachten Präparationsring 19 aufweist. Der
Präparationsring 19 wird von innen mit einer Präparationsflüssigkeit versorgt, die
über eine Leitung 20 zugeführt wird.
[0027] Seitlich neben der Blaskerze 9 und der Spinndüse 4 ist ein Abschirmmittel 24 vorgesehen.
Das Abschirmmittel 24, das beispielsweise als ein Blech ausgebildet sein kann, ist
in horizontaler Richtung beweglich ausgebildet und wird hierzu durch einen Aktor 25
geführt. Der Aktor 25 wird über die Steuereinrichtung 26 gesteuert. Die Steuereinrichtung
26 ist mit einem Sensor 27 gekoppelt, welcher an dem Anschlag 8 auf der Unterseite
der Spinndüse 4 angeordnet ist. Der Sensor 27 ist als Kontaktsensor ausgeführt, welcher
durch den Zentrieransatz 11 der Blaskerze 9 betätigbar ist.
[0028] In Fig. 1 is die Vorrichtung im Betrieb dargestellt. Hierzu ist die Blaskerze 9 durch
die Federn 14 und das Anschlußstück 12 in einer Betriebsstellung gehalten. Dabei liegt
der Zentrieransatz 11 der Blaskerze 9 an einem Anschlag 8 der Spinneinrichtung 1 an.
Der Anschlag 8 ist an der Unterseite der Spinneinrichtung 1 im wesentlichen zentrisch
zur Spinndüse 4 angeordnet.
[0029] Durch den im Anschlag 8 anliegenden Zentrieransatz 11 der Blaskerze 9 ist der Sensor
27 aktiviert. Der Sensor 27 signalisiert der Steuereinrichtung 26 die Betriebsstellung
der Blaskerze 9. Der Aktor 25 zum Bewegen des Abschirmmittels 24 bleibt deaktiviert.
Das Abschirmmittel 24 befindet sich seitlich neben der Blaskerze 9 in einer Ruheposition.
[0030] In der Betriebsstellung wird ein Kühlmedium, vorzugsweise eine Kühlluft, über den
Zulauf 21 und eine innerhalb der Haltevorrichtung ausgebildete Druckkammer zugeführt.
Über die Druckkammer wird das Kühlmedium über das hohlzylindrische Anschlußstück 12
ins Innere der Blaskerze 9 geleitet. Nun tritt das Kühlmedium gleichmäßig über den
Mantel der Blaskerze 9 nach außen und durchdringt eine durch die Spinndüse 4 erzeugte
Filamentschar 3 von innen nach außen. Nachdem die Filamente der Filamentschar 3 gekühlt
sind, erfolgt eine Präparierung in der Präparationseinrichtung 18. Hierzu wird ein
Präparationsmittel über die Leitung 20 zu dem Präparationsring 19 geführt. Der Präparationsring
19 könnte beispielsweise aus einem porösen Material hergestellt sein, so daß sich
das Präparationsmittel gleichmäßig in dem Präparationsring 19 verteilt und an der
Oberfläche zur Präparierung der Filamente austritt. Nach der Präparierung ist das
Filamentbündel bereit zur Weiterbehandlung. Die Filamentschar könnte so beispielsweise
zu Fäden geführt und aufgewickelt oder zu einem Fadenbündel zusammengeführt und als
Kanne abgelegt werden.
[0031] In Fig. 2 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung außer Betrieb dargestellt. Die Blaskerze
9 der Kühleinrichtung 2 befindet sich in einer Wartestellung. Hierbei ist die Blaskerze
9 mit dem Anschlußstück 12 gegen die Feder 14 axial in Fadenlaufrichtung verschoben,
was beispielsweise durch einen Aktor (hier nicht dargestellt) ausführbar ist. Dabei
löst sich der Zentrieransatz 11 der Blaskerze 9 von dem Anschlag 8 der Spinneinrichtung
1.
[0032] Der Sensor 27 registriert die Trennung zwischen dem Anschlag 8 und dem Zentrieransatz
11 der Blaskerze 9. Daraufhin wird über die Steuereinrichtung 26 der Aktor 25 aktiviert.
Das Abschirmmittel 24 wird daraufhin aus der Ruheposition in eine Abschirmposition
zwischen der Spinndüse 4 und der Blaskerze 9 geführt. Durch das Abschirmmittel 24
ist die Blaskerze 9 gegenüber der Spinndüse 4 abgeschirmt. Beeinträchtigung der Blaskerze
9 durch beispielsweise Reinigungsarbeiten an der Spinndüse 4 werden vermieden. Erst
wenn eine eventuelle Prozeßstörung beseitigt ist, läßt sich der Prozeß durch Anspinnen
fortführen. Hierzu wird der Steuereinrichtung 26 von außen ein Befehl aufgegeben,
um den Aktor 25 derart zu aktivieren, daß das Abschirmmittel 24 aus der Abschirmposition
in die Ruheposition zurückversetzt wird. Nachdem das Abschirmmittel 24 die Ruheposition
erreicht hat, wird die Blaskerze 9 aus der Wartestellung zurück in die Betriebsstellung
geführt.
[0033] In der Wartestellung läßt sich das Anschlußstück 12 durch hier nicht weiter dargestellte
Hilfsmittel an dem Aufnahmestück 15 arretieren, so daß die Feder 14 keine ungewollte
Verstellung der Blaskerze 9 in Richtung Spinneinrichtung ausführen kann. In der Wartestellung
läßt sich die Blaskerze 9 in einfacher Weise von dem Kegelsitz 16 lösen, um beispielsweise
durch eine neue Blaskerze ausgetauscht zu werden. Diese Auswechslung läßt sich vorteilhaft
nur durch eine Bedienperson ausführen, so daß die Produktionsunterbrechung aufgrund
des Blaskerzenwechsels minimiert ist. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, bei entfernter
Blaskerze 9 die Unterseite der Spinndüse 4 zu reinigen. Die Haltevorrichtung 10 der
Kühleinrichtung 2 kann während dieser Prozedur ortsfest gehalten werden. Es ist jedoch
auch möglich, daß die Haltevorrichtung 10 relativ zur Spinneinrichtung 1 höhenverstellbar
und/oder schwenkbar ausgebildet ist. Die Höhenverstellung der Haltevorrichtung 10
ist besonders vorteilhaft zur Einstellung der Präparationsposition während des Betriebes
der Vorrichtung.
[0034] Bei den in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispielen besteht auch die
Möglichkeit, das der Sensor 27 in einer Position zwischen der Haltevorrichtung 10
und der Blaskerze 9 angeordnet ist. Hierbei könnte der Sensor 27 das Ausfahren des
Abschirmmittels 24 und das Einfahren des Abschirmmittels 24 bewirken. Zudem besteht
auch die Möglichkeit, das der Sensor durch elektrische oder optische Mittel gebildet
wird, die keinen unmittelbaren Kontakt zu einem der Vorrichtungsteile benötigen.
[0035] In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist im wesentlichen identisch zu
dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel, so daß nachfolgend nur die wesentlichen Unterschiede
aufgeführt sind. Die Bauteile mit gleichen Funktionen haben identische Bezugszeichen
erhalten.
[0036] Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel ist außer Betrieb dargestellt, wobei
die Blaskerze 9 kurz vor erreichen der Wartestellung und das Abschirmmittel 24 kurz
vor erreichen der Abschirmposition dargestellt sind.
[0037] Die Blaskerze 9 ist fest mit der Haltevorrichtung 10 gekoppelt. An der Haltevorrichtung
10 greift ein Aktor 29 an, welcher die Blaskerze 9 und die Haltevorrichtung 10 zwischen
einer hier nicht dargestellten Betriebsstellung und einer Wartestellung axial verschiebt.
Der Aktor 29 ist mit der Steuereinrichtung 26 gekoppelt. An dem freien Ende der Blaskerze
9 ist seitlich das Abschirmmittel 24 angeordnet. Das Abschirmmittel 24 ist an einer
Schwenkachse 28 schwenkbar gelagert. Das Abschirmmittel 24 ist mit dem als Schwenkantrieb
ausgebildeten Aktor 25 gekoppelt. Der Aktor 25 ist mit der Steuereinrichtung 26 verbunden.
[0038] In der Spinnlinie in Fadenlaufrichtung hinter der Haltevorrichtung 10 ist an einer
geeigneten Position ein Fadenbruchsensor 30 positioniert. Der Fadenbruchsensor 30
ist mit der Steuereinrichtung 26 gekoppelt.
[0039] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel wird während des Betriebes die
nach dem Schmelzspinnen durchgeführte Behandlung der Filamentschar überwacht. Hierzu
dient ein Fadenbruchsensor 30, welcher einen Fadenriß erkennt und signalisiert. Der
Fadenbruchsensor 30 ist mit der Steuereinrichtung 26 gekoppelt, so das nach einem
Fadenbruch der Aktor 29 zur Verstellung der Blaskerze 9 und der Aktor 25 zur Verstellung
des Abschirmmittels 24 aktiviert werden. Das Führen der Blaskerze 9 in eine untere
Wartestellung ist mit der Bewegung des Abschirmmittels 24 in die Abschirmposition
derart verknüpft, das unmittelbar nach Trennung des Zentrieransatzes 11 von dem Anschlag
8 eine Abschirmung der Spinndüse 4 durch das Abschirmmittel 24 erfolgt.
[0040] Die in Fig. 1-3 dargestellten Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind im Aufbau und Ausführung der Bauteile beispielhaft. So besteht auch die Möglichkeit,
daß Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 mit einer in Fig. 3 dargestellten Steuerung
des Abschirmmittels zu verknüpfen.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Spinneinrichtung
- 2
- Kühleinrichtung
- 3
- Filamentschar
- 4
- Spinndüse
- 5
- Schmelzeverteiler
- 6
- Spinnpumpe
- 7
- Schmelzeleitung
- 8
- Anschlag
- 9
- Blaskerze
- 10
- Haltevorrichtung
- 11
- Zentrieransatz
- 12
- Anschlußstück
- 13
- Zentrieröffnung
- 14
- Feder
- 15
- Aufnahmestück
- 16
- Kegelsitz
- 17
- Ringraum
- 18
- Präparationseinrichtung
- 19
- Präparationsring
- 20
- Leitung
- 21
- Zulauf
- 22
- Dichtung
- 23
- Keramikscheiben
- 24
- Abschirmmittel
- 25
- Aktor
- 26
- Steuereinrichtung
- 27
- Sensor
- 28
- Schwenkachse
- 29
- Aktor
- 30
- Fadenbruchsensor
1. Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Kühlen einer Filamentschar (3) mit einer Spinneinrichtung
(1), welche eine ringförmige Spinndüse (4) zum Extrudieren der Filamentschar (3) aufweist,
und mit einer unterhalb der Spinneinrichtung (1) angeordneten Kühleinrichtung (2),
welche eine Haltevorrichtung (10) und eine mit der Haltevorrichtung (10) verbundene
Blaskerze (9) aufweist, wobei die Blaskerze (9) im wesentlichen zentrisch zu der Spinndüse
(4) mit Kontakt zu der Spinneinrichtung (1) in einer Betriebsstellung gehalten ist
und wobei die Blaskerze (9) mit Abstand zu der Spinndüse (4) in eine Wartestellung
führbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein bewegliches Abschirmmittel (24) seitlich neben der Blaskerze (9) angeordnet ist
und daß das Abschirmmittel (24) zwischen einer Ruheposition seitlich neben der Blaskerze
(9) und einer Abschirmposition unmittelbar unterhalb der Spinndüse (4) bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Aktor (25) zur Bewegung des Abschirmmittels (24) vorgesehen ist und daß der Aktor
(25) mit einer Steuereinrichtung (26) verbunden ist, welche den Aktor (25) in Abhängigkeit
von der Stellungsänderung der Blaskerze (9) steuert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (26) mit einem Sensor (27) verbunden ist, welcher die Position
der Blaskerze (9) überwacht.
4. Vorrichtung nach einem der Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein weiterer Aktor (29) zur Stellungsänderung der Blaskerze (9) vorgesehen ist und
daß der Aktor (29) mit der Steuereinrichtung (26) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (26) mit einem Fadenbruchsensor (30) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Blaskerze (9) und die Haltevorrichtung (10) gemeinsam zwischen der Betriebsstellung
und der Wartestellung axial verstellbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Blaskerze (9) relativ zu der Haltevorrichtung (10) zwischen der Betriebsstellung
und der Wartestellung axial verstellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Blaskerze (9) und die Haltevorrichtung (10) lösbar miteinander verbunden sind,
so daß die Blaskerze (9) in der Wartestellung auswechselbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Aktor (14) zwischen der Blaskerze (9) und der Haltevorrichtung (10) vorgesehen
ist, welcher die Blaskerze (9) in der Betriebstellung zwischen der Haltevorrichtung
(10)-und der Spinneinrichtung (1) eingespannt hält.
10. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltevorrichtung (10) unterhalb der Blaskerze (9) eine Präparationseinrichtung
(18) trägt, welche einen von der Filamentschar (3) kontaktierten Präparationsring
(19) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Präparationsring (19) aus mehreren Keramikscheiben (23) gebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltevorrichtung (10) relativ zur Spinneinrichtung (1) verschwenkbar ausgebildet
ist.
13. Verfahren zum Schmelzspinnen und Kühlen einer Filamentschar, bei welchem die Filamentschar
aus einer ringförmigen Spinndüse ausgesponnen werden und bei welchem die Filamentschar
durch einen mittels einer Blaskerze erzeugten radialen Kühlluftstrom gekühlt werden,
wobei zum Anspinnen bei Prozeßbeginn die Blaskerze aus einer Betriebsstellung in eine
Wartestellung mit Abstand zu der Spinndüse geführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spinndüse während einer Prozeßunterbrechung durch ein selbsttätig in eine Abschirmposition
bewegtes Abschirmmittel von der Blaskerze abgeschirmt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Führen der Blaskerze in die Wartestellung und die Bewegung des Abschirmmittels
in die Abschirmposition miteinander verknüpft ist.