[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein eingedecktes Gleis, und zwar ein Gleis gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Verfahren zur Streustromisolierung und/oder zum
Korrosionsschutz eines Gleises gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 17, eine Verwendung
einer elektrisch isolierenden, wasserdichten Folie sowie eine Verwendung von längsstreifenartigen,
wasserdichten Abdeckungen.
[0002] Unter einem eingedeckten Gleis ist hier generell ein Gleis zu verstehen, bei dem
die Schienen mindestens auf einer Seite, insbesondere im Zwischenraum zwischen zwei
benachbarten Schienen, eingedeckt sind, also durch eine Eindeckung zumindest teilweise
angefüllt bzw. ausgefüllt sind, insbesondere so, daß eventuell vorhandene Schwellen
des Gleises überdeckt sind und/oder daß das eingedeckte Gleis begehbar oder sogar
von nicht schienengebundenen Fahrzeugen überfahrbar ist. Insbesondere kann das eingedeckte
Gleis auch als sogenannte feste Fahrbahn ausgebildet sein bzw. eine solche aufweisen,
also einen schotterlosen Oberbau aufweisen.
[0003] Bei einem eingedeckten Gleis mit üblicherweise metallischen Schienen ist eine Isolierung
gegen Streuströme wünschenswert bzw. sogar erforderlich. Dies gilt insbesondere bei
Gleisen mit gleichstrombetriebenen Schienenfahrzeugen, wie Straßenbahnen. Außerdem
sind eingedeckte Schienen besonders korrosionsanfällig.
[0004] Aus der EP 0 726 359 B1, die den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildet,
ist ein eingedecktes Gleis mit metallischen Schienen sowie den Schienen zugeordneten
Isolierelementen bekannt. Die Isolierelemente sind als balkenartige Formteile ausgebildet,
die aus zerkleinertem Altgummi mit Polyurethanbindung hergestellt und an die jeweilige
Schienenform angepaßt sind. Die Formteile erstrecken sich zumindest bis zum Schienenkopf
und bilden eine ausreichend tragfähige, fortlaufende Bahn neben den Schienen zum Befahren
durch ein bereiftes Straßenfahrzeug. Außerdem weisen die Formteile unterseitig Aussparungen
für Befestigungsmittel der Schienen auf.
[0005] Die genannten Formteile des bekannten Gleisaufbaus sind hinsichtlich ihres Materials
und ihrer Herstellung kostenträchtig. Desweiteren erfordert der bekannte Gleisaufbau
eine verhältnismäßig aufwendige Montage der Formteile. Beispielsweise ist die Anpassung
und/oder Montage der Formteile im Bereich von Weichen, Kreuzungen oder dergleichen
sehr aufwendig. Zudem sind verschiedene Formteile für unterschiedliche Einbausituationen
und/oder unterschiedliche Schienen erforderlich. Dementsprechend sind die Zurverfügungstellung
und Lagerhaltung der erforderlichen Formteile aufwendig und daher ebenfalls kostenträchtig.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingedecktes Gleis, ein
Verfahren zur Streustromisolierung und/oder zum Korrosionsschutz eines eingedeckten
Gleises, eine Verwendung einer elektrisch isolierenden, wasserdichten Folie und eine
Verwendung von längsstreifenartigen Abdeckungen anzugeben, so daß auf sehr einfache,
kostengünstige Weise ein eingedecktes Gleis mit guter bzw. verbesserter Streustromisolierung
und/oder gutem Korosionsschutz herstellbar ist, insbesondere wobei die Realisierung
universell, das heißt bei praktisch jeder Einbausituation möglich ist.
[0007] Die obige Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Gleis gemäß Anspruch 1, ein Verfahren
gemäß Anspruch 17 oder eine Verwendung gemäß Anspruch 20 oder 21 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Eine grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung liegt darin, anstelle von vorgefertigten
Formteilen oder dergleichen eine elektrisch isolierende Folie, vorzugsweise eine wasserdichte
Kunststoffolie bzw. PVC-Folie, zur Streustromisolierung und/oder zum Korrosionsschutz
zu verwenden, also als Isolierelement einzusetzen. Insbesondere wird die Folie seitlich
an den Schienen zwischen den Schienen und der zugeordneten Eindeckung angeordnet,
wobei die Folie vorzugsweise den Schienenkopf und/oder den Schienensteg seitlich sowie
den Schienenfuß und gegebenenfalls vorgesehene Befestigungselemente der Schienen oberseitig
abdeckt bzw. gegenüber der Eindeckung isoliert.
[0009] Die vorschlagsgemäße Lösung führt zu mehreren Vorteilen.
[0010] Erstens, die Folie ist sehr preisgünstig erhältlich. Dementsprechend ergeben sich
geringe Materialkosten, da das Material für die Eindeckung üblicherweise gegenüber
Formteilen oder dergleichen wesentlich günstiger ist.
[0011] Zweitens, es wird eine sehr einfache und damit kostengünstige Realisierung ermöglicht,
da die Folie sehr einfach und schnell vor dem Einbringen der Eindeckung verlegt werden
kann.
[0012] Drittens, die vorschlagsgemäße Lösung ist sehr universell einsetzbar, insbesondere
bei sehr unterschiedlichen Einbausituationen und auch bei in Form und/oder Größe unterschiedlichen
Schienen. Insbesondere ist keine Verwendung von speziellen Formteilen erforderlich.
Vielmehr kann die Folie, beispielsweise ausgehend von einer Endlosbahn, unmittelbar
vor Ort an die jeweilige Einbausituation angepaßt werden.
[0013] Viertens, für die Folie kann handesübliches und dementsprechend preisgünstiges Material,
beispielsweise eine sogenannte Teichfolie oder dergleichen, eingesetzt werden.
[0014] Fünftens, die Folie kann sich optimal seitlich an die Schienen anpassen, so daß praktisch
kein Sickerwasser zwischen die Folie und die Schienen eindringt. Dementsprechend ist
mit der vorschlagsgemäßen Lösung eine verbesserte Streustromisolierung bzw. ein verbesserter
Korrosionsschutz erreichbar.
[0015] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung wird die Folie zumindest bereichsweise,
beispielsweise punktweise und/oder streifenweise, an den Schienen angeklebt. Beispielsweise
kann hierzu Silikon oder ein sonstiger geeigneter Klebstoff eingesetzt werden. Jedoch
kann die Folie alternativ oder zusätzlich auch selbstklebend ausgebildet sein. Das
Ankleben der Folie dient primär einer Erleichterung des anschließenden Einbaus der
Eindeckung, verhindert also ein Verschieben bzw. Verrutschen der Folie beim Einbau
der Eindeckung. Jedoch kann das Verkleben der Folie mit der Schiene auch einer Abdichtung
dienen.
[0016] Gemäß einem alternativ oder zusätzlich zur Folie realisierbaren Aspekt der vorliegenden
Erfindung werden längsstreifenartige, wasserdichte Abdeckungen auf der Eindeckung
seitlich entlang den Schienen angeordnet, um eine Streustromisolierung und/oder einen
Korrosionsschutz der Schienen zu erreichen bzw. zu unterstützen. Hierbei ergibt sich
eine bevorzugte, sehr einfache Realisierung dadurch, daß die Abdeckungen aus Kunststoff
und Splitt gebildet werden.
[0017] Weitere Aspekte, Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung bevorzugter Ausführungsformen, die
in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung eines vorschlagsgemäßen Gleises mit zwei Schienen
gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine ausschnittsweise, vergrößerte Schnittansicht einer Schiene des Gleises gemäß
Fig. 1;
- Fig. 3
- eine zu Fig. 2 korrespondierende Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform; und
- Fig. 4
- eine zu Fig. 2 korrespondierende Schnittansicht einer dritten Ausführungsform.
[0018] Für gleiche oder ähnliche Teile werden die selben Bezugszeichen verwendet, und es
ergeben sich entsprechende bzw. vergleichbare Vorteile und Eigenschaften, auch wenn
eine wiederholte Beschreibung weggelassen ist.
[0019] Fig. 1 zeigt in einer sehr schematischen Schnittansicht ein Gleis 1 gemäß einer ersten
Ausführungsform. Das Gleis 2 weist hier zwei metallische Schienen 2 auf, die eine
Schienenspur für ein nicht dargestelltes Schienenfahrzeug, insbesondere eine Straßenbahn
oder dergleichen bilden. Beispielsweise kann das Gleis 1 aber auch drei Schienen 2
aufweisen.
[0020] Das Gleis 1 ist eingedeckt. Das heißt, es handelt sich um ein eingedecktes Gleis
1 im eingangs genannten Sinne. Insbesondere handelt es sich um ein sogenanntes Grüngleis
oder Rasengleis.
[0021] Dementsprechend weist das Gleis 1 eine Eindeckung 3 auf. Die Eindeckung 3 ist beim
dargestellten Ausführungsbeispiel einerseits im Zwischenraum zwischen den beiden Schienen
2 und andererseits außerhalb vorgesehen, wobei sich die Eindeckung 3 jeweils entlang
der Schienen 2 erstreckt.
[0022] Die Eindeckung 3 ist beim Ausführungsbeispiel wasserdurchlässig ausgebildet, bildet
also eine nicht versiegelte Oberfläche, in die entsprechend Wasser, insbesondere Regenwasser,
einsickern kann. Derartiges Wasser kann zu unerwünschter Korrosion der Schienen 2
innerhalb der Eindeckung 3 führen. Desweiteren können elektrische Streuströme, insbesondere
beim Einsatz von mit Gleichstrom betriebenen Schienenfahrzeugen und Verwendung der
Schienen 2 als Masse- bzw. Rückleiter, wie bei Straßenbahnen, auftreten, wobei die
Streuströme zu einer ungewollten Elektrolyse der Schienen 2 führen bzw. die genannte
Korrosion verstärken können.
[0023] Es ist ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung, einen einfachen, preisgünstig
herstellbaren Schutz gegen Korrosion und/oder elektrische Streuströme vorzusehen,
worauf nachfolgend näher eingegangen wird.
[0024] Fig. 2 zeigt in ausschnittsweiser Vergrößerung von Fig. 1 eine Schiene 2 des Gleises
1. Der Schiene 2 sind Isolierelemente 4 zum Schutz gegen Korrosion und/oder Streuströme,
also zur Streustromisolierung und/oder zum Korrosionsschutz zugeordnet. Die Isolierelemente
4 sind durch eine elektrisch isolierende Folie 5, insbesondere durch mehrere Stücke
davon, gebildet bzw. weisen diese auf.
[0025] Die Folie 5 besteht vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere PVC oder dergleichen,
und ist vorzugsweise wasserdicht ausgebildet. Gegebenenfalls kann die Folie 5 wasserdampfdurchlässig
ausgebildet sein, um die Bildung von Schwitzwasser unter der Folie 5 zu vermeiden
oder zumindest zu verringern. Insbesondere kann eine übliche Teichfolie oder dergleichen
verwendet werden. Dementsprechend kann eine handelsübliche und sehr preisgünstig erhältliche
Folie 5 eingesetzt werden. Dies führt zu geringen Materialkosten des vorschlagsgemäßen
Gleisaufbaus.
[0026] Die Folie 5 ist zwischen der Schiene 2 und der Eindeckung 3 angeordnet, beim Ausführungsbeispiel
auf beiden Seiten der Schiene 2. Insbesondere deckt die Folie 5 einen Schienenkopf
6 und Schienensteg 7 der Schiene 2 seitlich sowei einen Schienenfuß 8 der Schiene
2 zumindest im wesentlichen oberseitig ab. Insoweit wird durch die Folie 5 auf sehr
einfache Weise eine elektrische Isolierung zwischen der Schiene 2 und der Eindeckung
3 gebildet.
[0027] Die Folie 2 überdeckt weiter - sofern vorhanden - Befestigungselemente 9 zur Befestigung
der Schienen 2, beispielsweise auf Schwellen 10, wie in Fig. 1 und 2 angedeutet.
[0028] Die Befestigungselemente 9 sind beispielsweise durch Bolzen, Muttern, Halteklammern,
Haltefedern oder dergleichen gebildet, wie in Fig. 1 und 2 angedeutet. Insbesondere
halten die Befestigungselemente 9 die Schienen 2 klemmend auf den Schwellen 10.
[0029] Wenn die Befestigungselemente 9 aus Metall bestehen, ist vorzugsweise eine elektrische
Isolierung zu den Schwellen 10 vorgesehen, beispielsweise durch nicht dargestellte
Kunststoffdübel, -hülsen, -abstandhalter, -unterlegscheiben, -zwischenlagelemente
oder dergleichen. Aufgrund der Folie 5 kann diese elektrische Isolierung bedarfsweise
jedoch auch entfallen.
[0030] Weiter ist vorzugsweise zwischen den Schienen 2 und den Schwellen 10 im Auflagebereich
der Schienen 2 jeweils ein in Fig. 2 angedeutetes Isolierelement 11 zur elektrischen
Isolierung vorgesehen. Beispielsweise kann das Isolierelement 11 ebenfalls durch eine
Kunststoffolie, bedarfsweise die Folie 5, gebildet sein.
[0031] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Schwellen 10 vorzugsweise aus Beton
hergestellt. Bedarfsweise können aber beispielsweise auch Schwellen 10 aus Holz zum
Einsatz kommen.
[0032] Bei dem bevorzugten Gleisaufbau gemäß Fig. 1 ist auf einer Tragschicht 12 ein Schotterbett
13 angeordnet, das die Schwellen 10 mit den Schienen 2 trägt, wobei die Schwellen
10 insbesondere in üblicher Weise in das Schotterbett 13 eingebettet sind. Dies bildet
hier einen Oberbau, an den sich die gegebenenfalls mehrschichtig aufgebaute Eindeckung
3 anschließt, also zumindest im wesentlich beginnend ab der Oberseite der Schwellen
10 und/oder der Unterseite der Schienen 2.
[0033] Anstelle des vorgenannten Oberbaus bzw. Schotterbetts kann das Gleis 1 auch als sogenannte
feste Fahrbahn ausgebildet sein, also ein schotterloser Oberbau vorgesehen sein.
[0034] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Eindeckung 3 als Pflanzsubtrat ausgebildet
und wird als Schüttgut eingebaut. Zumindest weist die Eindeckung 3 eine derartige
Schicht, insbesondere als oberste Deckschicht auf.
[0035] Das Pflanzensubtrat ist vorzugsweise aus mineralischem Material und Bodenmaterial,
vorzugsweise Splitt und Oberboden, der ansonsten auch als Mutterboden bezeichnet wird
und gemäß der VOB Teil C: Allgemeine technische Vertragbedingungen für Bauleistungen
(ATV), Erdarbeiten - DIN 18300 definiert ist, insbesondere Edelsplitt und Oberboden,
hergestellt. Insbesondere sind bei dem Pflanzensubtrat die Splittkörner größtenteils
zumindest teilweise mit dem Bodenmaterial ummantelt, wobei gegebenenfalls Grassamen
direkt untergeschmischt sein kann.
[0036] Beim Darstellungsbeispiel bildet die Eindeckung 3 vorzugsweise zumindest größenteils
eine Rasenfläche 14.
[0037] Die Eindeckung 3 bildet also vorzugsweise eine Vegetationsschicht 15 bzw. weist eine
Vegetationsschicht 15 auf. Um ein Eindringen von Wurzeln aus der Vegetationsschicht
15 in den sonstigen Oberbau zu verhindern, ist vorzugsweise dazwischen eine Wurzelsperrschicht
oder -matte 16, wie ein sogenanntes Geotextil oder dergleichen, angeordnet.
[0038] Die Eindeckung 3 kann jedoch auch anders aufgebaut sein, insbesondere beispielsweise
kein Bodenmaterial enthalten, wenn keine Vegetation bzw. Begrünung gewünscht ist.
Beispielsweise kann dann die Eindeckung 3 oder zumindest deren obere Deckschicht aus
gebrochenem mineralischem Material oder dergleichen bestehen.
[0039] Bedarfsweise kann die Eindeckung 3 auch eine geschlossene bzw. versiegelte Oberfläche
bilden oder aufweisen.
[0040] Zum Beispiel ist es auch möglich, daß die Eindeckung 3 durch Beton, Bitumenkies,
Asphalt, Pflastersteine, Verbundsteine, Platten, sonstiges Straßenbaumaterial oder
dergleichen gebildet bzw. hergestellt ist.
[0041] Wesentlich ist, daß bei der vorzugsweise vorgesehenen Begehbarkeit bzw. Befahrbarkeit
des Gleises 1 und seiner Eindeckung 3 eine ausreichende Tragfähigkeit der Eindeckung
3 - insbesondere auch im nassen Zustand - vorhanden ist.
[0042] Bei der Herstellung des vorschlagsgemäßen Gleises 1 wird die Folie 5 vor der Eindeckung
3 eingebaut. Insbesondere werden hierzu entsprechende, längsstreifenartige Folienstücke,
die vorzugsweise von einer Endlosbahn abgeschnitten werden, entlang der Schienen 2
auf der der Eindeckung 3 zugewandten Seite verlegt. Insbesondere erstreckt sich die
Folie 5 seitlich an den Schienen 2 zumindest im wesentlichen bis zur Höhe der späteren
Eindeckung 3, also insbesondere bis zum oder seitlich an den jeweiligen Schienenkopf
6.
[0043] Insbesondere wird die Folie 5 derart verlegt, daß diese auch die Befestigungselemente
9, soweit vorhanden, abdeckt und mit der Wurzelsperrschicht oder -matte 16, soweit
vorhanden, längsstreifenartig überlappt, insbesondere diese überdeckt.
[0044] Zur Sicherung der verlegten Folie 5 ist diese vorzugsweise zumindest bereichsweise,
beispielsweise punktuell und/oder streifenweise, an die zugeordnete Schiene 2 angeklebt.
Hierzu kann die Folie 5 entsprechend selbstklebend ausgebildet sein und/oder ein separat
aufgetragener Klebstoff, vorzugsweise Silikon, verwendet werden.
[0045] Anschließend wird die Eindeckung 3 eingebracht und beispielsweise durch Rütteln oder
Walzen verfestigt.
[0046] Bei der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 2 ist eine sehr häufig verwendete
Schienenform, insbesondere eine sogenannte Vignol-Schiene, dargestellt. In Fig. 2
ist durch das strichpunktiert dargestellte Rad 17 eines nicht dargestellten Schienenfahrzeugs
angedeutet, daß die Eindeckung 3 im Zwischenraum zwischen zwei zugeordneten Schienen
2 den Schienenkopf 6 seitlich zumindest nicht vollständig überdecken kann, um Platz
für den Spurkranz des Rads 17 zu lassen. Dementsprechend ist beim ersten Ausführungsbeispiel
die Eindeckung 3 zwischen den Schienen 2 entsprechend niedrig, insbesondere nicht
so hoch wie auf den abgewandten Außenseiten der Schienen 2 ausgebildet.
[0047] Fig. 3 zeigt in einer zu Fig. 2 korrespondierenden Darstellung eine zweite Ausführungsform
des vorschlagsgemäßen Gleises 1. Der wesentliche Unterschied zur ersten Ausführungsform
liegt darin, daß hier eine sogenannte Rillenschiene 2 als alternative Schienenfrom
Verwendung findet. Dementsprechend können dann die Schienen 2 auf beiden Seiten gleich
hoch angedeckt sein, die Eindeckung 3 bedarfsweise also auf beiden Seiten gleich hoch
ausgebildet sein.
[0048] Ein weiterer, auch unabhängig von dem Vorsehen der Folie 5 realisierbarer Aspekt
der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß auf der wasserdurchlässigen Eindeckung
3 wasserdichte Abdeckungen 18 vorgesehen sind, die sich vorzugsweise auf beiden Seiten
unmittelbar an die jeweilige Schiene 2 anschließen und längs dieser streifenartig
erstrecken.
[0049] Die Abdeckungen 18 können bei beiden Ausführungsformen vorgesehen sein und bilden
ebenfalls Isolierelemente 4, die einer Streustromisolierung und/oder einem Korrosionsschutz
dienen. Die Abdeckungen 18 verhindern nämlich, daß Wasser seitlich neben den Schienen
2 eindringt, so daß die seitlich neben den Schienen 2 liegenden Bereiche der Eindeckung
3 zumindest weitestgehend trocken gehalten werden.
[0050] Insbesondere ist die Breite der Abdeckungen 18 derart an das Verhalten der Eindeckung
3 hinsichtlich Wasserdurchlässigkeit und Wasserleitung bzw. Kapillarwirkung und Benetzbarkeit
angepaßt, daß auch bei starken Regenfällen oder bei einem sonstigen starken Wassereintrag
ein ausreichendes Trockenhalten der sich unmittelbar an die Schienen 2 anschließenden
Bereiche der Eindeckung 3 zu erwarten ist, sofern die Folie 5 nicht vorgesehen ist.
[0051] Die Abdeckungen 18 verhindern, daß die Schienen 2 bzw. deren Schienenköpfe 6 einwachsen,
führen also zu vegetationsfreien Längsstreifen neben den Schienen 2. Dies ist ein
wesentlicher Vorteil im Hinblick darauf, daß der Verkehr die Schienen 2 und damit
das Gleis 1 ohne weiteres erkennen können soll. Bedarfsweise können zur Verbesserung
der Kenntlichmachung die Abdeckungen 18 auch eingefärbt sein bzw. eine eingefärbte
Oberfläche aufweisen.
[0052] Vorzugsweise sind die Abedeckungen 18 plattenartig ausgebildet und/oder in die Eindeckung
3 eingebettet.
[0053] In besonders bevorzugter Ausgestaltung sind die Abdeckungen 18 aus mineralischem
Material und Kunststoff, insbesondere auch einem Kunstharz und Splitt, vorzugsweise
Polyurethan und Edelsplitt (mehrfach gebrochener Splitt), hergestellt. Dies ermöglicht
einen einfachen, universellen Einbau und eine gute Verzahnung mit der Eindeckung 3.
[0054] Fig. 4 zeigt in einer zu Fig. 2 korrespondierenden Darstellung eine dritte Ausführungsform
des vorschlagsgemäßen eingedeckten Gleises 1. Der wesentliche Unterschied zur ersten
Ausführungsform liegt hier darin, daß das Gleis 1 eine sogenannte feste Fahrbahn,
also einen schotterlosen, insbesondere auch schwellenlosen Oberbau 19 aufweist. Anstelle
eines Schotterbetts 13 und den darin eingebetteten Schwellen 10 werden die Schienen
2 von einer festen, insbesondere plattenartigen Schicht 20, beispielsweise aus Asphalt
oder Beton, getragen.
[0055] Vorzugsweise ist zwischen den Schienen 2 und der Schicht 20 im Auflagebereich der
Schienen 2 jeweils ein geeignetes Isolierelement 11 zur elektrischen Isolierung vorgesehen.
Insbesondere handelt es sich hierbei um einen sogenannten Schienenunterguß, der bedarfsweise
starr oder elastisch ausgebildet sein kann. Beispielsweise kann es sich hier um einen
bituminösen Unterguß o. dgl. handeln. Jedoch kann auch eine Kunststoffolie, bedarfsweise
sogar die Folie 5, eingesetzt werden.
[0056] Bei der dritten Ausführungsform findet wiederum vorzugsweise eine sogenannte Rillenschiene
2 als alternative Schienenform Verwendung. Dementsprechend können dann die Schienen
2 auf beiden Seiten gleich hoch angedeckt sein, wie in Fig. 4 angedeutet.
[0057] Die beiden benachbarten, eine Schienenspur bildenden Schienen 2 (in Fig. 4 ist aufgrund
der ausschnittsweisen Darstellung lediglich eine Schiene 2 erkennbar) sind in geeigneten
Abständen bzw. Intervallen längs der Schienenspur durch Spurstangen 21 miteinander
verbunden.
[0058] In Fig. 4 ist eine Spurstange 21 gestrichelt angedeutet. Die Spurstangen 21 sind
durch geeignete Verbindungs- bzw. Befestigungselemente 9 mit den zugeordneten Schienen
2, insbesondere durch Schraubverbindungen o. dgl., verbunden.
[0059] Die Eindeckung 3 ist vorzugsweise jeweils auf beiden Seiten einer Schiene 2 angedeckt.
Bei der dritten Ausführungsform ist die Eindeckung 3 vorzugsweise zumindest im wesentlichen
aus einer Betonschicht 22, einer Binderschicht 23 und einer insbesondere aus Gußasphalt
bestehenden Deckschicht 24 gebildet. Jedoch sind grundsätzlich auch andere Aufbauten
bei Verwendung geeigneter Materialien möglich.
[0060] Gegenüber der ersten und zweiten Ausführungsform ergeben sich bei der dritten Ausführungsform
hinsichtlich des Einsatzes der Folie 5 insbesondere folgende Unterschiede:
Die Folie 5 überdeckt die Verbindungs- bzw. Befestigungselemente 9 seitlich.
Die Folie 5 braucht sich auf der außenliegenden Seite der Schiene 2 seitlich am Schienenkopf
6 nicht bis zur Oberseite der sich anschließenden Eindeckung 3 erstrecken, sondern
kann verkürzt ausgebildet bzw. angeordnet werden, da vorzugsweise eine elektrisch
isolierende Schienenfuge 25 zwischen Schienenkopf 6 und außenseitiger Eindeckung 3
im Bereich der Deckschicht 24 und/oder der Binderschicht 23 vorgesehen ist, wie in
Fig. 4 angedeutet. Die Schienenfuge 25 ist vorzugsweise ausreichend elastisch ausgebildet
und besteht beispielsweise aus einem geeigneten Bitumenmaterial o. dgl.
Ähnliches gilt für die Innenseite der Schiene 2 hinsichtlich der seitlichen Anordnung
der Folie 5, sofern ein sogenanntes Schmelzband 26 zwischen dem Schienenkopf 6 der
Deckschicht 23 oder ein sonstiges geeignetes Füllmittel vorgesehen ist.
Vorzugsweise ist die Folie 5 als Längsbahn 27 zwischen den beiden Schienen 2 angeordnet,
und zwar insbesondere zwischen der (Trag-) Schicht 20 und der Eindeckung 3, so daß
sich eine quasi vollständige innenseitige bzw. wannenartige Auskleidung der Schienen
2 und des dazwischenliegenden Bereichs der Schicht 20 durch die elektrisch isolierende
Folie 5 ergibt. Die Folie 5 kann in diesem Innenbereich wahlweise einstückig oder
mehrstückig bei entsprechender geeigneter Überlappung, wie in Fig. 4 hinsichtlich
der sich entlang der Schienen 2 erstreckenden Längsstreifen und der Längsbahn 27 angedeutet,
ausgebildet sein. Durch die Folie 5 werden also die Schicht 20 und die Eindeckung
3 im Bereich zwischen den Schienen 2 - nachfolgend Zwischenbereich genannt - elektrisch
isoliert.
Die elektrische Isolierung der Schicht 20 und der Eindeckung 3 durch die Folie 5 gestattet
es, daß eine elektrische Isolierung der üblicherweise metallischen Spurstangen 21
gegenüber den Schienen 2 im Bereich ihrer Verbindung mit den Schienen 2 nicht erforderlich
ist und daß bedarfsweise auch die seitliche Auskleidung und damit einhergehende elektrische
Isolierung der Schienen 2 durch die Folie 5 auf den zum Zwischenraum hin gewandten
Seiten entfallen kann. Alterantiv kann bei Entfallen der Längsbahn 27 bzw. bei fehlender
elektrischer Isolierung der Schicht 20 und der Eindeckung 3 im Zwischenbereich eine
elektrische Isolierung der Spurstangen 21 gegenüber den Schienen 2 und/oder eine Ummantelung
der Spurstangen 21, beispielsweise wiederum durch die Folie 5, zur elektrischen Isolierung
gegenüber der Eindeckung 3 vorgesehen sein.
[0061] Ansonsten ergeben sich hinsichtlich des Einbaus und Einsatzes der Folie 5 die gleichen
Aspekte und Vorteile bei der dritten Ausführungsform wie bei den anderen Ausführungsformen.
[0062] Eine feste Fahrbahn kann auch dadurch gebildet sein, daß die Schienen 2 tragende
Schwellen 10 beispielsweise in die Schicht 20 eingegossen sind. Bedarfsweise können
dann die Spurstangen 21 entfallen.
[0063] Generell ist hinsichtlich allen Ausführungsformen noch zu ergänzen, daß die Verbindungs-
bzw. Befestigungselemente 9, insbesondere also Schrauben, Muttern, Bolzen o. dgl.,
mit geeigneten, vorzugsweise abgerundeten Schutzkappen, Abdeckungen o. dgl., vorzugsweise
Kunststoffkappen o. dgl., versehen oder abgedeckt sein können, um eine ungewollte
Beschädigung der Folie 5 im Bereich dieser Elemente 9 zu vermeiden.
[0064] Aus der vorgenannten Erläuterung ergibt sich, daß die vorschlagsgemäße Lösung zur
Streustromisolierung und/oder zum Korosionsschutz sehr einfach und dementsprechend
preisgünstig sowie quasi bei jeder Einbausituation, also sehr universell realisierbar
ist.
1. Gleis (1), insbesondere Grüngleis, mit metallischen Schienen (2), einer Eindeckung
(3) und den Schienen (2) zur Streustromisolierung und/oder zum Korrosionsschutz zugeordneten
Isolierelementen (4),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierelemente (4) durch elektrisch isolierende Folie (5) gebildet sind.
2. Gleis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (5) wasserdicht ist und/oder aus Kunststoff, vorzugsweise aus PVC, besteht.
3. Gleis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (5) eine Dicke von weniger als 10 mm, insbesondere weniger als 5 mm, aufweist.
4. Gleis nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (5) flexibel und vorzugsweise elastisch oder inelastisch in Flächenerstreckung
dehnbar ist.
5. Gleis nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (5) mit den Schienen (2) zumindest bereichsweise, insbesondere punkt- oder
streifenweise, verklebt ist, vorzugsweise mittels Silikon.
6. Gleis nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (5) zur Verklebung mit den Schienen (2) zumindest bereichsweise, insbesondere
punktweise oder streifenweise, selbstklebend ausgebildet ist.
7. Gleis nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (5) separat oder lose zwischen den Schienen (2) und der Eindeckung (3)
eingebaut ist.
8. Gleis nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (5) seitlich an den Schienen (2), insbesondere seitlich am Schienenkopf
(6), seitlich am Schienensteg (7) und/oder oberseitig am Schienenfuß (8), angeordnet
ist und/oder anliegt.
9. Gleis nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleis (1) insbesondere metallische Befestigungselemente (9), wie Bolzen, Schrauben,
Muttern, Federn oder Klammern, zur Befestigung und/oder Verbindung der Schienen (2),
insbesondere auf zugeordneten Schwellen (10), aufweist und daß die Folie (5) die Befestigungselemente
(9) seitlich und/oder oberseitig überdeckt.
10. Gleis nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleis (1) eine Wurzelsperrschicht oder -matte (16) aufweist, die vorzugsweise
Schwellen (10) des Gleises (1) überdeckt und/oder vorzugsweise zumindest im wesentlichen
auf Höhe von Schienenfüßen (8) der Schienen (2) angeordnet ist, und daß die Folie
(5) und die Wurzelsperrschicht oder -matte (16) einander bereichsweise überlappen.
11. Gleis nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierelemente (4) von der Eindeckung (3) getragene, längsstreifenartige Abdeckungen
(18) aufweisen, die sich längs der Schienen (2) auf der Eindeckung (3) erstrecken,
insbesondere wobei die Abdeckungen (18) in die Eindeckung (3) eingebettet sind.
12. Gleis nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungen (18) auf der Eindeckung (3) angeordnet oder gebildet sind und sich
seitlich an die Schienen (2), insbesondere an deren Schienenköpfe (8), und/oder die
Folie (5) anschließen.
13. Gleis nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Eindeckung (3) wasserdurchlässig ausgebildet ist und die Abdeckungen (18) plattenförmig
und/oder wasserdicht ausgebildet sind.
14. Gleis nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungen (18) aus Kunststoff und mineralischem Material, vorzugsweise Kunstharz
und Splitt, insbesondere Polyurethan und Edelsplitt, hergestellt sind.
15. Gleis nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleis (1) einen schotterlosen und/oder schwellenlosen Oberbau (19) aufweist.
16. Gleis nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleis (1) die Schienen (2) verbindende, elektrisch leitende Spurstangen (21)
aufweist, wobei die Spurstangen (21) gegenüber den Schienen (2) elektrisch isoliert
sind und/oder die Folie (5) zwischen den Schienen (2) zur unterseitigen Isolierung
der zwischen den Schienen (2) angeordneten Eindeckung (3) angeordnet ist.
17. Verfahren zur Streustromisolierung und/oder zum Korrosionsschutz eines Gleises (1),
insbesondere eines Grüngleises, mit metallischen Schienen (2) und einer Eindeckung
(3), insbesondere zumindest teilweise aus mineralischem Material,
dadurch gekennzeichnet,
daß elektrisch isolierende Folie (5) zwischen den Schienen (2) und der Eindeckung (3)
angeordnet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß eine wasserdichte Folie (5) aus Kunststoff, insbesondere eine Endlosbahn, verwendet
wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (5) entlang der Schienen (2) verlegt und vorzugsweise zumindest bereichweise
an die Schienen (2) angeklebt wird.
20. Verwendung einer elektrisch isolierenden, wasserdichten Folie (5) aus Kunststoff zur
Streustromisolierung und/oder zum Korrosionsschutz eines Gleises (1), insbesondere
eines Grüngleises, mit metallischen Schienen (2) und einer Eindeckung (3), insbesondere
zumindest teilweise aus mineralischem Material, wobei die Folie (5) jeweils zwischen
Schiene (2) und Eindeckung (3) angeordnet und/oder zwischen den Schienen (2) auf der
Unterseite der Eindeckung (3) angeordnet wird.
21. Verwendung, insbesondere nach Anspruch 20, von längsstreifenartigen, wasserdichten
Abdeckungen (18) zur Streustromisolierung und/oder zum Korrosionsschutz eines Gleises
(1), insbesondere eines Grüngleises, mit metallischen Schienen (2) und einer Eindeckung
(3), insbesondere zumindest teilweise aus mineralischem Material, wobei die Abdeckungen
(18) sich seitlich an die Schienen (2), insbesondere an Schienenköpfe (8), anschließen
und längs der Schienen (2) auf der Eindeckung (3) angeordnet werden.
22. Verwendung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungen (18) aus Kunststoff und mineralischem Material, vorzugsweise Kunstharz
und Splitt, insbesondere Polyurethan und Edelsplitt, gebildet werden.