[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Verlegung von Dachsteinen, Ziegeln, Firstziegeln
oder dergleichen Dacheindeckungsteilen auf der Lattung eines Daches, wobei das Dacheindeckungsteil
auf seiner der Lattung zugewandten Unterseite eine Ausformung aufweist, die mit einer
an der Lattung befestigbaren Federklammer zusammenwirkt.
[0002] Aus der DE 197 02 439 C1 ist eine Anordnung zur Verlegung von Dacheindeckungsteilen
auf der Lattung eines Daches bekannt. Üblicherweise werden die Firstziegel oder auch
sonstige Dachplatten schuppend einander übergreifend verlegt. Zur Lagesicherung sind
Firstklammern vorgesehen, die an der Firstplatte befestigbar sind. Um eine unsichtbare
Anordnung der Firstklammer zu ermöglichen wird gemäß Stand der Technik vorgeschlagen,
dass der Firstziegel unterseitig einen orthogonal zur Verlegeebene abragenden Längssteg
aufweist, wobei die Firstklammer ein zweischenkliges, u-förmiges Klammermaul aufweist,
in welches in Montagesollage der Längssteg des Firstziegels einsteckbar ist. Das Klammermaul
weist Sperrmittel auf, die das Einstecken des Längssteges zulassen, das Herausziehen
des Längssteges entgegen Einsteckrichtung aber verhindern.
[0003] Obwohl diese Ausbildung an sich vorteilhaft ist, ist die Lagesicherung häufig nicht
ausreichend, weil keine ausreichende Verklammerung der Sperrmittel an dem Längssteg
des Ziegels erfolgt. Gemäß Stand der Technik ist schon vorgeschlagen worden, dass
der Längssteg einen Schlitz, eine Ausnehmung oder Vertiefung in Form einer Hinterschneidung
zur rastenden Aufnahme der Sperrmittel bzw. der Sperrkanten der Sperrmittel in Montagesollage
aufweisen soll. Eine solche Ausbildung ist zwar möglich, wobei eine solche Ausbildung
auch zu einer besonders sicheren Halterung des Dacheindeckungsteils führt, jedoch
ist die Herstellung eines entsprechenden Dacheindeckungsteils kostenträchtig, weil
zusätzlich der Schlitz, die Ausnehmung oder die Vertiefung eingeformt werden muss.
Dies ist vor allem deswegen schwierig, weil normalerweise das Dacheindeckungsteil
in einer Form hergestellt wird und anschließend aus der Form einfach entformt werden
muss, wobei entsprechend diesem Herstellungsvorgang die Einformung von Schlitzen,
Ausnehmungen oder Vertiefungen nicht möglich ist. Solche Dacheindeckungsteile können
beispielsweise aus Beton oder auch aus Ton geformt und gebrannt werden.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde eine
Anordnung gattungsgemäßer Art zu schaffen, die eine einfache Fertigung insbesondere
der Dacheindeckungsteile gewährleistet und bei der nach der Endmontage der Teile hohe
Zugkräfte auf die Dacheindeckungsteile einwirken können, ohne die Verbindung mit der
Federklammer zu lockern oder zu lösen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass die Ausformung eine nutartige
Ausnehmung umfasst, die zur Unterseite des Dacheindeckungsteils ausmündet, und dass
die Federklammer mindestens einen in Richtung der Ausnehmung vorragenden, in die Ausnehmung
einsteckbaren Steg mit endseitiger Sperrabwinklung aufweist, wobei in der Montagesollage
der Steg mit dem Bereich, an den die Sperrabwinklung anschließt, an der ersten Flanke
der Ausnehmung, die Sperrabwinklung mit ihrem freien Ende an der zweiten Flanke der
Ausnehmung sich abstützt und zwischen dem Steg und der Sperrabwinklung ein spitzer
Winkel eingeschlossen ist.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ist es möglich, das ansonsten beliebig geformte
Dacheindeckungsteil unterseitig mit einer nutartigen Ausnehmung auszubilden. Diese
Ausbildung ist bei der üblichen Fertigung von Dacheindeckungsteilen ohne Schwierigkeiten
zu realisieren, wobei insbesondere deswegen die Herstellung keine Schwierigkeiten
bereitet, weil kein Hinterschnitt oder dergleichen erforderlich ist. Auch die Federklammer
ist ein relativ einfaches Bauteil. Die Federklammer kann in geeigneter Weise an der
Lattung des Daches befestigt werden, beispielsweise mittels Schraubnägeln, Schrauben
oder auch durch Verhakung an einer Dachlatte. Nach der lagerichtigen Anordnung der
Federklammer kann das Dacheindeckungsteil mit der nutartigen Ausnehmung auf das freie
Ende der Federklammer aufgesteckt werden, so dass der Steg an der ersten Flanke der
nutartigen Ausnehmung und die Sperrabwinklung mit ihrem freien Ende an der zweiten
Flanke der nutartigen Ausnehmung anliegt und sich sperrend abstützt. Dabei ist zwischen
dem Steg und der Sperrabwinklung ein spitzer Winkel eingeschlossen. Um zu gewährleisten,
dass sich ein spitzer Winkel in der Montagesollage zwischen Steg und Sperrabwinklung
einstellt, ist der Abstand der beiden Nutflanken voneinander kleiner als die Länge
der Sperrabwinklung. Bei einer derartigen Anordnung ist die Lagesicherung des Dacheindeckungsteils
gewährleistet, wobei selbst dann, wenn hohe Zugkräfte an dem Dacheindeckungsteil angreifen,
die Verbindung mit der Federklammer nicht aufgehoben oder gelockert wird, sondern
im Gegenteil wird die Verbindung hierbei noch verbessert, weil die sperrende Abstützung
der Federklammer an den beiden Nutflanken noch verstärkt wird. Die Nut kann entsprechend
tief bemessen sein, so dass auch bei unterschiedlichen Abständen des Dacheindeckungsteils
von der Dachlattung ein Eingriff der Federklammer in die nutartige Ausnehmung erfolgt
und ein sicherer Sitz gewährleistet ist. Es ist damit quasi eine stufenlose Höheneinstellung
erreicht, wobei immer die gleiche Haltekraft erzeugt wird. Die Federklammer soll aus
federelastischem Material bestehen, wobei auch Kunststoff in Betracht kommt.
[0007] Eine Ausführungsvariante wird darin gesehen, dass die nutartige Ausnehmung in einer
verdickten Materialschicht des Dacheindeckungsteils ausgeformt ist.
[0008] Beispielsweise kann bei einem Firstziegel eine Verdickung an der Unterseite im Bereich
der Kehle des Firstziegels vorgesehen sein, wobei in diese verdickte Materialschicht
die entsprechende nutartige Ausnehmung eingeformt werden kann. Hierdurch ist ausreichend
Material zur Ausbildung und Einformung der Nut vorgesehen.
[0009] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die nutartige Ausnehmung zwischen zwei
von der Unterseite des Dacheindeckungsteils abragenden Materialstegen gebildet ist.
[0010] An beliebigen Dacheindeckungsteilen können unterseitig entsprechende Materialstege
angeformt sein, wobei die nutartige Ausnehmung zwischen den Materialstegen ausgeformt
ist. Die einander zugewandten Seiten der Materialstege bilden dabei die Nutflanken.
[0011] Um die Entformung von Dachsteinen oder dergleichen bei der Fertigung zu erleichtern
und ohne Beschädigung der nutartigen Ausnehmung sicherzustellen, ist zudem vorgesehen,
dass die Flanken der nutartigen Ausnehmung leicht divergierend auslaufend geformt
sind.
[0012] Der Divergenzwinkel kann dabei der üblichen Entformungsschräge entsprechen.
[0013] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die nutartige Ausnehmung über einen größeren Bereich
der Länge des Dacheindeckungsteils verläuft.
[0014] Hierdurch ist es für den Montierenden möglich, die Fixierung der Teile aneinander
im beliebigen Längsbereich des Dacheindeckungsteils vorzunehmen, und/oder es ist auch
möglich, das Dacheindeckungsteil nach dem Aufstecken auf die Federklammer in Längsrichtung
der nutartigen Ausnehmung zu verschieben, um die gewünschte Sollage zu erreichen.
[0015] Eine unter Umständen bevorzugte Weiterbildung wird darin gesehen, dass der Steg der
Federklammer einen an die Lattung anlegbaren Fuß aufweist, der mittels einer Schraube
an der Lattung befestigbar ist.
[0016] Beispielsweise kann der Fuß eine angeformte Abwinklung der Federklammer sein, die
gelocht ist, wobei im Bereich der Lochung die Schraube durchgeführt und in die Lattung
eingeschraubt ist.
[0017] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Federklammer in Nutlängsverlaufsrichtung
nebeneinander zwei Stege mit entgegengesetzt abgewinkelten Sperrabwinklungen aufweist.
[0018] Hierdurch wird nicht nur eine hohe Haltekraft erreicht, sondern auch die Montage
erleichtert, da sich aufgrund der symmetrischen Anordnung eine exakte Montagelage
selbständig einrichtet.
[0019] Desweiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Federklammer aus einem Federblechstreifen
besteht.
[0020] Demzufolge kann die Federklammer ein einfaches Stanz-Biegeteil sein, welches kostengünstig
herzustellen ist.
[0021] Bevorzugt ist zudem vorgesehen, dass die endseitige Sperrkante der Sperrabwinklung
rechtwinklig zur Montage-Steckrichtung des Dacheindeckungsteils gerichtet ist.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden
näher beschrieben.
[0023] Es zeigt:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform schematisch in Frontansicht;
- Figur 2
- einen Ausschnitt eines Dacheindeckungsteiles in Ansicht gesehen;
- Figur 3
- eine Variante in der Ansicht gemäß Figur 1;
- Figur 4
- die Variante in der Ansicht gemäß Figur 2;
- Figur 5
- eine Einzelheit analog Figur 1 in der Montagesollage;
- Figur 6
- eine Einzelheit in Ansicht.
[0024] In der Zeichnung ist schematisch ein Dacheindeckungsteil1 gezeigt, der gemäß Figur
1 und 3 bzw. Figur 5 in der Montagesollage gezeigt ist, während in Figur 2 und 4 das
Dacheindeckungsteil mit der Unterseite nach oben weisend gezeigt ist. Bei solchen
Dachein-deckungsteilen kann es sich um Ziegel, Firstziegel, Betondachsteine oder dergleichen
handeln. Diese Dacheindeckungsteile werden auf der Lattung 2 eines Daches befestigt,
wie in Figur 5 schematisch gezeigt ist. Das Dacheindeckungsteil 1 weist auf seine
in Montagestellung nach unten weisenden Seite eine Ausformung auf, die mit einer an
der Lattung befestigten Federklammer 3 zusammenwirkt. Die Ausformung bildet eine nutartige
Ausnehmung 7, die zur Unterseite des Dacheindeckungsteils 1 offen ausmündet. Die Federklammer
3 weist im Ausführungsbeispiel 2 in Richtung der Ausnehmung 7 vorragende, in die Ausnehmung
7 einsteckbare Stege 4 mit endseitiger Sperrabwinklung auf. In der Montagesollage,
die beispielsweise in Figur1, Figur 3 und Figur 5 gezeigt ist, stützt sich jeweils
der Steg 4 mit dem Bereich, an den die jeweilige Sperrabwinklung 5 anschließt, an
der ersten Flanke der Ausnehmung 7 ab, während die Sperrabwinklung 5 mit ihrem freien
Ende, welches vorzugsweise scharfkantig ausgebildet ist, sich an der zweiten Flanke
der Ausnehmung 7 abstützt. Dabei ist in der Montagesollposition zwischen dem Steg
4 und der Sperrabwinklung 5 ein spitzer Winkel eingeschlossen.
[0025] Wie insbesondere in Figur 1, Figur 2 und Figur 3 gezeigt, kann die nutartige Ausnehmung
7 in einer verdickten Materialschicht des Dacheindeckungsteils ausgeformt sein.
[0026] Gemäß Ausführungsform nach Figur 3 und 4 ist die nutartige Ausnehmung 7 zwischen
zwei von der Unterseite des Dacheindeckungsteils 1 abragenden Materialstegen 6 gebildet.
[0027] Die Flanken der nutartigen Ausnehmung divergieren zur Nutmündung hin, wobei der Divergenzwinkel
dem Entformungswinkel entspricht, der zur Entformung des Teiles bei der Herstellung
des Dacheindeckungsteils 1 erforderlich ist.
[0028] Wie insbesondere aus Figur 2 und 4 ersichtlich, verläuft die nutartige Ausnehmung
7 über einen größeren Bereich der Länge des Dacheindeckungsteils 1.
[0029] Der Steg 4 der Federklammer 3 weist einen an die Lattung 2 anlegbaren Fuß 8 auf,
der mittels einer den Fuß an einer Lochung durchsetzenden Schraube 9 an der Lattung
2 befestigt ist.
[0030] Wie insbesondere aus Figur 6 ersichtlich, besteht die Federklammer aus einem Federblechstreifen,
wobei an den Fuß 8 zwei voneinander getrennte Stege 4 mit Sperrabwinklungen 5 angeformt
sind, die zueinander entgegengesetzt ausgerichtet sind.
[0031] Gemäß dieser Ausbildung ist es äußerst einfach, das Dacheindeckungsteil 1 lagerichtig
auf die Federklammer 3 aufzusetzen und mit der Federklammer 3 wirkungsmäßig zu verbinden,
so dass eine sichere Lage des Dacheindeckungsteils 1 auf der Dachlattung 2 erreicht
ist. Bei angreifenden Zugkräften (insbesondere auch Windsog oder dergleichen) wird
die Sperrwirkung der Federklammer 3 noch verstärkt, da sich die Sperrabwinklungen
zunehmend mit größerer Kraft an den entsprechenden Bereichen der nutartigen Ausnehmung
7 abstützen. Die Länge der Sperrabwinklung 5 ist dabei in jedem Falle größer als der
Abstand der Nutflanken der Ausnehmung 7, so dass eine sichere widerhakenartige Verrastung
und Verriegelung erreicht ist.
[0032] Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen
der Offenbarung vielfach variabel.
[0033] Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale
werden als erfindungswesentlich angesehen.
1. Anordnung zur Verlegung von Dachsteinen, Ziegeln, Firstziegeln oder dergleichen Dacheindeckungsteilen
(1) auf der Lattung (2) eines Daches, wobei das Dacheindeckungsteil (1) auf seiner
der Lattung (2) zugewandten Unterseite eine Ausformung aufweist, die mit einer an
der Lattung befestigbaren Federklammer (3) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausformung eine nutartige Ausnehmung (7) umfasst, die zur Unterseite des Dacheindeckungsteils
(1) ausmündet, und dass die Federklammer (3) mindestens einen in Richtung der Ausnehmung
(7) vorragenden, in die Ausnehmung (7) einsteckbaren Steg (4) mit endseitiger Sperrabwinklung
(5) aufweist, wobei in der Montagesollage der Steg (4) mit dem Bereich, an den die
Sperrabwinklung (5) anschließt, an der ersten Flanke der Ausnehmung (7), die Sperrabwinklung
(5) mit ihrem freien Ende an der zweiten Flanke der Ausnehmung (7) sich abstützt und
zwischen dem Steg (4) und der Sperrabwinklung (5) ein spitzer Winkel eingeschlossen
ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die nutartige Ausnehmung (7) in einer verdickten Materialschicht des Dacheindeckungsteils
(1) ausgeformt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die nutartige Ausnehmung (7) zwischen zwei von der Unterseite des Dacheindeckungsteils
(1) abragenden Materialstegen (6) gebildet ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanken der nutartigen Ausnehmung (7) leicht divergierend auslaufend geformt
sind.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die nutartige Ausnehmung (7) über einen größeren Bereich der Länge des Dacheindeckungsteils
(1) verläuft.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (4) der Federklammer (3) einen an die Lattung anlegbaren Fuß (8) aufweist,
der mittels einer Schraube (9) an der Lattung (2) befestigbar ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federklammer (3) in Nutlängsverlaufsrichtung nebeneinander zwei Stege (4) mit
entgegengesetzt abgewinkelten Sperrabwinklungen (5) aufweist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federklammer (7) aus einem Federblechstreifen besteht.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die endseitige Sperrkante der Sperrabwinklung (5) rechtwinklig zur Montage-Steckrichtung
des Dacheindeckungsteils (1) gerichtet ist.