Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Gasturbinenanlage mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem eine Gasturbinenanlage
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 6. Die Erfindung betrifft des weiteren
eine Verwendung eines Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfers.
Stand der Technik
[0002] Aus der WO 98/01658 ist eine Gasturbinenanlage bekannt, die eine Gasturbine mit Wasserdampfeinspeisung,
mehrere Wärmetauscher zum Wärmerückgewinn aus dem Abgas der Gasturbine, eine Verdampfer-
bzw. Befeuchtungseinrichtung zur Erzeugung des Wasserdampfes sowie einen Verdichter
zur Erzeugung komprimierter Frischluft aufweist. Dem Verdichter wird komprimierte
Frischluft entnommen und über mehrere Wärmetauscher der Befeuchtungseinrichtung zugeführt.
Dieser Befeuchtungseinrichtung wird außerdem erhitztes Speisewasser zugeführt, das
verdampft und zusammen mit der komprimierten Frischluft ein Wasserdampf-Luft-Gemisch
bildet. Dieses Wasserdampf-Luft-Gemisch wird über einen oder mehrere Wärmetauscher
rückgeführt und stromauf der Gasturbine, insbesondere stromauf der zugehörigen Brennkammer,
eingespeist. Die Erhitzung des Speisewassers sowie die Überhitzung des Wasserdampf-Luft-Gemischs
erfolgen dabei in Wärmetauschern, die vom Abgas der Gasturbine beaufschlagt werden.
Diese Wärmetauscher bilden dabei eine Einrichtung zum Wärmerückgewinn aus dem Abgas.
Darüber hinaus kann das Abgas außerdem zur Vorerwärmung des Speisewassers in einem
weiteren Wärmetauscher verwendet werden. Der Gesamtwirkungsgrad einer solchen Gasturbinenanlage
hängt insbesondere davon ab, wieviel Wärmeenergie dem aus der Gasturbine austretenden
Abgas entzogen werden kann.
[0003] Aus der EP 0 843 083 ist eine Vorrichtung bekannt, mit deren Hilfe ein flüssiger
Brennstoff mittels eines Spülgases aufbereitet wird, um so den flüssigen Brennstoff
hinsichtlich des volumetrischen Heizwertes an einen gasförmigen Brennstoff anzugleichen.
Diese Vorrichtung enthält zu diesem Zweck ein Verdampferrohr, das aus einem gut wärmeleitenden
Material besteht und mit einer Heizeinrichtung zusammenwirkt. Der flüssige Brennstoff
wird dabei so in das Verdampferrohr oben eingeleitet, das er entlang der Innenfläche
des Verdampferrohres abläuft und dabei einen relativ dünnen Film bildet. Durch die
Beheizung des Verdampferrohres kann der Brennstofffilm leicht verdampfen. Gleichzeitig
wird von unten das Spülgas in das Verdampferrohr eingeleitet, so dass sich dieses
mit dem Brennstoffdampf vermischt; gleichzeitig wird dadurch der Brennstoff abtransportiert.
Auf diese Weise wird die Dichte des Brennstoff-Spülgasgemisches so eingestellt, dass
sich der gewünschte volumetrische Heizwert ergibt. Eine derartige Vorrichtung kann
auch als "Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfer" bezeichnet werden.
Darstellung der Erfindung
[0004] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, beschäftigt sich mit
dem Problem, für eine Gasturbinenanlage sowie für ein zugehöriges Betriebsverfahren
der eingangs genannten Art eine Ausführungsform anzugeben, die für die Gasturbinenanlage
einen erhöhten Gesamtwirkungsgrad ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch eine Gasturbinenanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Das
der Erfindung zugrundeliegende Problem wird außerdem durch eine Verwendung mit den
Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen
Ansprüchen wiedergegeben.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Anwendung einer Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfung beim
Verdampfen des Speisewassers kann dem Abgas der Gasturbine mehr Wärme entzogen werden
als bei einer herkömmlichen Speisewasserverdampfung. Auf diese Weise kann der Gesamtwirkungsgrad
der Anlage erhöht werden. Die intensive Kühlwirkung der Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfung
beruht insbesondere auf der hohen Wärmeübertragung zwischen der Wandung und dem Speisewasser
und auf dem direkten Kontakt der Wandung mit dem daran entlang ablaufenden Speisewasser.
[0007] Eine Verbesserung der Verdampfungswirkung kann dadurch erreicht werden, dass die
Frischluft und das Abgas die Wandung, an der das Speisewasser abläuft, nach dem Gegenstromprinzip
beaufschlagen.
[0008] Eine weitere Verbesserung der Verdampfungsleistung kann dadurch erzielt werden, dass
das Speisewasser vor seiner Verdampfung vorgewärmt wird. Hierzu kann einerseits das
Speisewasser in einem ersten Wärmetauscher mit der im Verdichter komprimierten und
dadurch erhitzten Frischluft im Wärmeaustausch stehen. Alternativ oder zusätzlich
kann das Speisewasser über einen zweiten Wärmetauscher mit dem Abgas in wärmeübertragender
Verbindung stehen, das bereits durch die Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfung abgekühlt
ist.
[0009] Des weiteren ist es sinnvoll, die Überhitzung des Wasserdampf-Luft-Gemischs ebenfalls
mit Hilfe der im Abgas enthaltenden Wärme durchzuführen, was mittels eines dritten
Wärmetauschers realisierbar ist, der einerseits im Dampfpfad stromab der Rieselfilm-
oder Dünnfilmverdampfung und andererseits im Abgaspfad stromauf der Rieselfilm- oder
Dünnfilmverdampfung angeordnet ist.
[0010] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann wenigstens einer der genannten
Wärmetauscher eine integrale Einheit mit dem Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfer bilden,
wodurch Leitungsverluste vermieden werden können.
[0011] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0012] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die einzige Figur 1 zeigt
eine stark vereinfachte Prinzipdarstellung einer Gasturbinenanlage nach der Erfindung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0013] Entsprechend Figur 1 weist eine erfindungsgemäße Gasturbinenanlage 1 einen Verdichter
2 auf, dessen Eingang 3 mit Frischluft 4, z. B. aus der Umgebung, versorgt wird. Im
Betrieb der Gasturbinenanlage 1 komprimiert der Verdichter 2 die Frischluft, so dass
an einem Ausgang 5 des Verdichters 2 komprimierte Frischluft 6 austritt. Die Hauptmenge
der komprimierten Frischluft 6 wird einer Brennkammer 7 der Gasturbinenanlage 1 zugeführt,
in der in herkömmlicher Weise eine Verbrennung eines üblichen Brennstoffs 40, insbesondere
Erdgas, durchgeführt wird. Dementsprechend treten aus der Brennkammer 7 heiße und
hoch komprimierte Abgase 8 aus, die einem Eingang 9 einer Gasturbine 10 der Gasturbinenanlage
1 zugeführt werden. In der Gasturbine 10 werden diese Abgase entspannt, so dass bei
einem Ausgang 11 der Gasturbine 10 entspannte, heiße Abgase 12 austreten. Die in der
Gasturbine 10 dabei freigesetzte Energie wird im wesentlichen zum Antrieb des Verdichters
2 sowie zum Antrieb eines Verbrauchers, insbesondere eines zur Stromerzeugung dienenden
Generators 13, verwendet.
[0014] Die erfindungsgemäße Gasturbinenanlage 1 ist außerdem mit einem Rieselfilmoder Dünnfilmverdampfer
14 ausgestattet, der eine integrale Einheit aus einer Verdampfungseinrichtung und
einer Abgaswärmerückgewinnungseinrichtung bildet. Der Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfer
14 weist ein Gehäuse 15 auf, das einen Wassereingang 16 für Speisewasser 17, einen
Lufteingang 18 für komprimierte Frischluft 6 bzw. 19, einen Abgaseingang 20 für das
heiße Abgas 12, einen Dampfausgang 21 für überhitzten Wasserdampf bzw. für überhitztes
Wasserdampf-Luft-Gemisch 22, einen Abgasausgang 23 für abgekühltes Abgas 24, einen
Zusatzeingang 25 für vorzuwärmendes Speisewasser 26 sowie einen Zusatzausgang 27 für
vorgewärmtes Speisewasser 28 aufweist. Desweiteren enthält das Gehäuse 15 eine Verdampfungsleitungsanordnung
29, die beispielsweise aus einer Vielzahl parallel zu einander verlaufender Rohre
30 gebildet ist und in einem durch eine geschweifte Klammer 31 gekennzeichneten Verdampferabschnitt
des Gehäuses 15 angeordnet ist. Die Verdampfungsleitungsanordnung 29 wird am oberen
Ende der einzelnen Rohre 30 bei 32 über den Wassereingang 16 mit dem zu verdampfenden
Speisewasser 17 versorgt. Das Speisewasser 17 wird dabei so geführt, dass es im Inneren
der Rohre 30 an deren Wandflächen abläuft und daran einen Film bildet, der insbesondere
dünner als 1mm sein kann. Die Rohre 30 bzw. die Verdampfungsleitungsanordnung 29 enthalten
somit im Verdampferabschnitt 31 eine mit ununterbrochener Linie symbolisch gekennzeichnete
Wandung 39, entlang der das zu verdampfende Speisewasser 17 abläuft.
[0015] Die Verdampfungsleitungsanordnung 29 wird über den Lufteingang 18 bei 33, also unten
mit komprimierter Frischluft 6 bzw. 19 versorgt, wodurch die Rohre 30 in ihrem Inneren
mit der Frischluft beaufschlagt werden. Dementsprechend ist auch das an der genannten
Wandung 39 ablaufende Speisewasser mit der Frischluft beaufschlagt.
[0016] Zur Versorgung des Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfers 14 mit komprimierter Frischluft
6 wird ein Teilstrom 38 der Frischluft 6 nach dem Verdichter 2 abgezweigt. Ebenso
ist es möglich, die für die Verdampfung benötigte Frischluft an einer anderen Stelle
des Verdichters 2 abzuzweigen.
[0017] In der hier gezeigten Ausführungsform ist außerdem ein erster Wärmetauscher 34 vorgesehen,
der bezüglich der abgezweigten, komprimierten Frischluft 38 stromauf des Lufteingangs
18 und bezüglich des Speisewassers stromauf des Wassereingangs 16 angeordnet ist.
Dieser erste Wärmetauscher 34 wird somit einerseits vom Speisewasser und andererseits
von der komprimierten Frischluft 38 durchströmt. Hierdurch wird das Speisewasser vorgewärmt,
während die komprimierte Frischluft abgekühlt wird; die abgekühlte Frischluft ist
hier mit 19 bezeichnet.
[0018] Entsprechend der hier gezeigten speziellen Ausführungsform ist in das Gehäuse 15
des Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfers 14 ein zweiter Wärmetauscher 35 integriert,
der einerseits vom Speisewasser durchströmt und andererseits mit den Abgasen der Gasturbine
10 beaufschlagt ist. Dieser zweiter Wärmetauscher 35 ist dabei bezüglich der Abgase
stromab des Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfers 14 und bezüglich des Speisewassers
stromauf des ersten Wärmetauschers 34 bzw. stromauf des Wassereingangs 16 angeordnet.
[0019] Darüber hinaus ist im Gehäuse 15 des Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfers 14 ein
dritter Wärmetauscher 36 angeordnet, der einerseits von einem Wasserdampf-Luft-Gemisch
37 durchströmt wird, das aus dem Verdampferabschnitt 31 der Verdampfungsleitungsanordnung
29 austritt. Andererseits ist dieser dritte Wärmetauscher 36 mit den heißen Abgasen
12 beaufschlagt. Hinsichtlich der Abgase ist dieser dritte Wärmetauscher 36 somit
stromauf des Verdampferabschnitts 31 der Verdampfungsleitungsanordnung 29 angeordnet,
während er hinsichtlich des Wasserdampf-Luft-Gemischs 37 zwischen dem Verdampferabschnitt
31 und dem Dampf-Luft-Gemisch-Ausgang 21, also stromauf der Gasturbine 10, angeordnet
ist. Die Verdampfungsleitungsanordnung 29 bildet mit ihrem Verdampferabschnitt 31
innen eine Verdampfungseinrichtung, während sie außen eine Abgaswärme-Rückgewinnungseinrichtung
bildet, die außerdem durch den zweiten Wärmetauscher 35 und/oder den dritten Wärmetauscher
36 ergänzt sein kann.
[0020] Durch die gewählte Anordnung beaufschlagt die Frischluft 19 das entlang der durch
die Innenseite der Rohre 30 gebildete Verdampferwandung 39 ablaufende Speisewasser
17 nach dem Gegenstromprinzip. In entsprechender Weise beaufschlagen die Frischluft
19 und das heiße Abgas 12 im Gehäuse 15 die Rohre 30 nach dem Gegenstromprinzip. Ebenso
werden der erste Wärmetauscher 34, der zweite Wärmetauscher 35 und der dritte Wärmetauscher
36 nach dem Gegenstromprinzip durchströmt.
[0021] Erfindungsgemäß wird die Gasturbinenanlage 1 wie folgt betrieben:
Im Betrieb der Gasturbinenanlage 1 komprimiert der Verdichter 2 Frischluft 6, von
welcher der mit 38 bezeichnete Anteil dem ersten Wärmetauscher 34 zugeführt wird.
Nach dem ersten Wärmetauscher 34 wird die komprimierte und abgekühlte Frischluft 19
über den Lufteingang 18 der Verdampfungsleitungsanordnung 29 zugeführt, in der sie
sich mit dem darin verdampfenden Speisewasser vermischt, wobei die Frischluft 19 außerdem
den Transport des mit 37 bezeichneten Wasserdampf-Luft-Gemischs aus der Verdampfungsleitungsanordnung
29 gewährleistet.
[0022] Am Abgaseingang 20 treten die heißen Abgase 12 in das Gehäuse 15 ein und beaufschlagen
zunächst den dritten Wärmetauscher 36 und bewirken darin eine Überhitzung des Wasserdampf-Luft-Gemischs
37, wodurch das gewünschte überhitzte Wasserdampf-Luft-Gemisch 22 entsteht. Nach dem
dritten Wärmetauscher 36 umströmen die noch immer heißen Abgase die Rohre 30 an deren
Außenseiten. Das bedeutet, dass die vorstehend genannte Verdampferwandung 39, an der
innen das Speisewasser entlang abfließt, außen mit dem noch immer heißen Abgas beaufschlagt
wird. Da die Rohre 30 vorzugsweise aus einem relativ gut wärmeleitenden Material,
z. B. Stahl, hergestellt sind, ergibt sich dabei ein relativ intensiver Wärmeübergang,
bei dem sich einerseits die Abgase relativ stark abkühlen, während andererseits eine
intensive Verdampfung des Speisewassers erreicht wird. Stromab dieses Verfdampferabschnitts
31 beaufschlagen die noch immer relativ warmen Abgase den zweiten Wärmetauscher 35
und bewirken darin eine erste Vorwärmung des Speisewassers. Am Abgasausgang 23 treten
dann die relativ weit abgekühlten Abgase 24 aus dem Gehäuse 15 aus.
[0023] Am Zusatzeingang 25 wird relativ kühles Speisewasser 26 in das Gehäuse 15 bzw. in
den zweiten Wärmetauscher 35 eingeleitet, in dem die bereits oben genannte erste Vorwärmung
des Speisewassers stattfindet. Das insoweit vorgewärmte Speisewasser 28 tritt am Zusatzausgang
27 wieder aus dem Gehäuse 15 aus und gelangt in den ersten Wärmetauscher 34. Dort
erfolgt eine zweite Vorwärmung des Speisewassers, bevor es am Wassereingang 16 in
das Gehäuse 15 bzw. in den Verdampferabschnitt 31 der Verdampfungsleitungsanordnung
29 eintritt. In diesem Verdampferabschnitt 31 findet dann die Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfung
statt, wobei sich das verdampfte Speisewasser mit der bei 33 eingeleiteten Frischluft
vermischt. Um eine intensive Durchmischung zu erhalten, können nicht näher beschriebene
Turbolatoren oder dergleichen eingesetzt werden. Ebenso kann es vorteilhaft sein,
das Speisewasser tangential in die einzelnen Rohre 30 einzuleiten, um beispielsweise
eine schraubenförmige Strömung zu erhalten.
[0024] Das im Verdampferabschnitt 31 gebildete Speisewasserdampf-Frischluft-Gemisch 37 gelangt
dann in den dritten Wärmetauscher 36, in dem die oben geschilderte Überhitzung des
Wasserdampf-Luft-Gemischs erfolgt. Das überhitzte Wasserdampf-Luft-Gemisch 22 kann
dann stromauf der Brennkammer 7 in den Hauptstrom der komprimierten Frischluft 6 rückgeführt
werden.
[0025] Durch die Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfung im Verdampferabschnitt 31 wird eine
intensive Wärmerückgewinnung aus den Turbinenabgasen erreicht, wodurch sich der Wirkungsgrad
der Gesamtanlage 1 erhöht. Desweiteren führt auch die Integration des zweiten Wärmetauschers
35 und des dritten Wärmetauschers 36 in das Gehäuse 15 des Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfers
14 zu einer Erhöhung des Gesamtwirkungsgrads, wobei außerdem eine besonders kompakte
Bauweise erreicht wird.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Gasturbinenanlage
- 2
- Verdichter
- 3
- Eingang von 2
- 4
- unkomprimierte Frischluft
- 5
- Ausgang von 2
- 6
- komprimierte Frischluft
- 7
- Brennkammer
- 8
- komprimiertes, heißes Abgas
- 9
- Eingang von 10
- 10
- Gasturbine
- 11
- Ausgang von 10
- 12
- entspanntes, heißes Abgas
- 13
- Generator
- 14
- Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfer
- 15
- Gehäuse von 14
- 16
- Wassereingang von 15
- 17
- Speisewasser, zweifach vorgewärmt
- 18
- Lufteingang von 15
- 19
- gekühlte komprimierte Frischluft
- 20
- Abgaseingang von 15
- 21
- Dampf-Luft-Gemisch-Ausgang von 15
- 22
- überhitztes Wasserdampf-Luft-Gemisch
- 23
- Abgasausgang von 15
- 24
- gekühltes Abgas
- 25
- Zusatzeingang von 15
- 26
- ungewärmtes Speisewasser
- 27
- Zusatzausgang von 15
- 28
- Speisewasser, einfach vorgewärmt
- 29
- Verdampfungsleitungsanordnung
- 30
- Rohr
- 31
- Verdampferabschnitt
- 32
- Eingang von 29 für 17
- 33
- Eingang von 29 für 19
- 34
- erster Wärmetauscher
- 35
- zweiter Wärmetauscher
- 36
- dritter Wärmertauscher
- 37
- Wasserdampf-Luft-Gemisch
- 38
- abgezweigte, komprimierte Frischluft
- 39
- Verdampferwandung
- 40
- Brennstoffzuführung
1. Verfahren zum Betrieb einer Gasturbinenanlage (1),
- bei dem nach oder aus einem Verdichter (2) komprimierte Frischluft (6, 19, 38) abgezweigt
und einer Verdampfereinrichtung (14) zugeführt wird,
- bei dem zur Erzeugung eines Wasserdampf-Luft-Gemischs (22, 37) in der Verdampfereinrichtung
(14) unter Wärmezuführung Speisewasser (17) verdampft und mit der Frischluft (6, 19,
38) vermischt wird,
- bei dem das Wasserdampf-Luft-Gemisch (22, 37) stromauf einer Gasturbine (10) rückgeführt
wird,
- bei dem die für die Verdampfung des Speisewassers (17, 26, 28) benötigte Wärme zumindest
teilweise einem Abgas (12) der Gasturbine (10) entzogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Speisewasser (17, 26, 28) entlang einer mit dem Abgas (12) beheizten Wandung
(39) abläuft und mit der Frischluft (6, 19, 38) beaufschlagt wird, wobei das Speisewasser
(17, 26, 28) verdampft und sich mit der Frischluft (6, 19, 38) vermischt und ein Wasserdampf-Luft-Gemisch
(22, 37) bildet, das zumindest teilweise der Gasturbinenanlage zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frischluft (6, 19, 38) und das Abgas (12) die Wandung (39) nach dem Gegenstromprinzip
beaufschlagen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Speisewasser (17, 26, 28) stromauf der Wandung (39) in einem ersten Wärmetauscher
(34) vorgewärmt wird, der mit der Frischluft (6, 38) beaufschlagt wird, bevor diese
die Wandung (39) beaufschlagt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Speisewasser (17, 26, 28) stromauf der Wandung (39) und insbesondere stromauf
des ersten Wärmetauschers (34) in einem zweiten Wärmetauscher (35) vorgewärmt wird,
der mit dem Abgas (12) beaufschlagt wird, nachdem dieses die Wandung (39) erhitzt
hat.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wasserdampf-Luft-Gemisch (22, 37) stromab der Wandung (39) in einem dritten Wärmetauscher
(36) überhitzt wird, der mit dem Abgas (12) beaufschlagt wird, bevor dieses die Wandung
(39) erhitzt.
6. Gasturbinenanlage, umfassend eine Gasturbine (10) mit Wasserdampf-Luft-Einspeisung,
eine Einrichtung (29, 35, 36) zur Wärmerückgewinnung aus dem Abgas (12) der Gasturbine
(10), eine Verdampfereinrichtung (29, 31) zur Erzeugung eines Wasserdampf-Luft-Gemisches
(37), einen Verdichter (2) zur Erzeugung komprimierter Frischluft (6, 19, 38), wobei
die Verdampfereinrichtung (29, 31) mit Speisewasser (17, 26, 28), komprimierter Frischluft
(6, 19, 38) aus dem Verdichter (2) und Wärme aus dem Abgas (12) versorgt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung zum Wärmerückgewinn und die Verdampfereinrichtung eine Einheit bilden,
die als Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfer (14) ausgebildet ist, der einen Wassereingang
(16) für das Speisewasser (17), einen Lufteingang (18) für die Frischluft (19, 38),
einen Abgaseingang (20) für das heiße Abgas (12), einen Abgasausgang (23) für das
kalte Abgas (24), einen Dampf-Luft-Gemisch-Ausgang (21) für das heiße Wasserdampf-Luft-Gemisch
(22, 37) und eine Verdampferwandung (39) aufweist, entlang der auf der einen Seite
das Speisewasser (17) abläuft und mit der Frischluft (19, 38) beaufschlagt ist, und
die auf der anderen Seite mit dem Abgas (12) beaufschlagt ist.
7. Gasturbinenanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfer (14) ein Gehäuse (15) aufweist, in dem eine
Verdampfungsleitungsanordnung (29) untergebracht ist, die in einem Verdampferabschnitt
(31) die Wandung (39) aufweist oder bildet, wobei das Abgas (12) innerhalb des Gehäuses
(15) die Verdampfungsleitungsanordnung (29) von außen beaufschlagt, wobei das Speisewasser
(17) im Verdampferabschnitt (31) im Inneren der Verdampfungsleitungsanordnung (29)
entlang der Wandung (39) abläuft und mit der Frischluft (6) beaufschlagt ist.
8. Gasturbinenanlage nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass Lufteingang (18) und Dampfausgang (21) sowie Abgaseingang (20) und Abgasausgang (23)
so angeordnet sind, dass der Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfer (14) nach dem Gegenstromprinzip
durchströmbar ist.
9. Gasturbinenanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erster Wärmetauscher (34) vorgesehen ist, der einerseits vom Speisewasser (26,
28) stromauf der Wandung (39) und andererseits von der Frischluft (6, 38) stromauf
der Wandung (39) durchströmbar ist.
10. Gasturbinenanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein zweiter Wärmetauscher (35) vorgesehen ist, der einerseits vom Speisewasser (26)
stromauf der Wandung (39), insbesondere stromauf des ersten Wärmetauschers (34), und
andererseits vom Abgas (12) stromab der Wandung (39) durchströmbar ist.
11. Gasturbinenanordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Wärmetauscher (35) in den Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfer (14), insbesondere
in das Gehäuse (15), integriert ist.
12. Gasturbinenanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein dritter Wärmetauscher (36) vorgesehen ist, der einerseits vom Wasserdampf-Luft-Gemisch
(37) stromab der Wandung (39) und andererseits vom Abgas (12) stromauf der Wandung
(39) durchströmbar ist.
13. Gasturbinenanlage nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der dritte Wärmetauscher (36) in den Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfer (14), insbesondere
in das Gehäuse (15), integriert ist.
14. Verwendung eines Rieselfilm- oder Dünnfilmverdampfers (14), bei dem ein flüssiges
Medium (17, 26, 28) entlang einer beheizten Wandung (39) abläuft und mit einem gasförmigen
Medium (6, 19, 38) beaufschlagt wird, wobei das flüssige Medium (17, 26, 28) verdampft,
mit dem gasförmigen Medium (6, 19, 38) vermischt und abgeführt wird, zur Rückgewinnung
von Wärme aus einem Abgas (12) einer Gasturbine (10) mit Wasserdampfeinspeisung, wobei
das Abgas (12) zum Beheizen der Wandung (39) dient, wobei das flüssige Medium durch
Speisewasser (17, 26, 28) gebildet ist, wobei das gasförmige Medium durch in einem
Verdichter (2) komprimierte Frischluft (6, 19, 38) gebildet ist und wobei das verdampfte
und mit der Frischluft (6, 19, 38) vermischte Speisewasser (17, 26, 28) das Wasserdampf-Luft-Gemisch
(22, 37) für die Einspeisung bildet.