Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Spiegellamelle zur Entblendung von Leuchten mit einem
ringförmigen Lamellenkörper mit einer in den Radialebenen konkav gekrümmten Ringoberfläche,
die von einem kreisförmigen Innenrand und einem kreisförmigen Außenrand begrenzt ist,
wobei der Durchmesser des Innenrands kleiner ist als der Durchmesser des Außenrands
und wobei die Oberfläche des Lamellenkörpers mit einem reflektierenden Material versehen
ist.
Stand der Technik
[0002] Derartige Spiegellamellen werden zur Entblendung von großflächigen Lichtquellen in
Leuchten eingesetzt. Die Leuchten finden insbesondere auch als Straßen- oder Wegbeleuchtung
Verwendung. Die Lamellen sind ringförmig und werden gewöhnlich aufeinandergesetzt.
Die Ringe haben dabei üblicherweise eine kegelstumpfförmige oder konkav gekrümmte
verspiegelte Ringoberfläche. Das von der Lichtquelle emittierte Licht kann dann nur
in bestimmten Richtungen schräg nach unten austreten, so daß zum Beispiel Autofahrer
nicht geblendet werden.
[0003] Es gibt Bestimmungen, die ein bestimmtes Ergebnis der Entblendung vorschreiben. So
ist zum Beispiel in der Entblendungsklasse KB2 nach der DIN 5044 (1981/82) vorgeschrieben,
daß bei einem Abstrahlwinkel (Höhenwinkel) γ = 90°, also bei horizontaler Abstrahlrichtung,
eine maximale Lichtstärke von 50 cd bei einem Lichtstrom von 1000 lm abgestrahlt werden
darf. Bei einem Abstrahlwinkel von γ = 80°, also bereits etwas nach unten gerichtetem
Strahl, ist nach dieser Bestimmung ein höherer Wert von 100cd/1000lm erlaubt. Das
Licht muß durch die Ausgestaltung der für die Entblendung vorgesehenen Spiegellamellen
möglichst in einem Winkelbereich schräg nach unten konzentriert werden. Eine maximale
Lichtstärke im Bereich um einen Abstrahlwinkel von 60° ist besonders gut.
[0004] Dabei ist es wünschenswert, daß möglichst wenig Reflexionen an den Oberflächen erfolgen,
um eine hohe Effizienz und damit einen geringen Energieverbrauch zu erreichen. Es
ist bekannt, die Unterseite der Spiegellamellen stufenförmig auszubilden, um die nicht
direkt austretende Strahlung mit möglichst nur einer Reflexion unter einem gewünschten
Winkel um 60° austreten zu lassen.
[0005] Nachteilig bei den bekannten Lamellenanordnungen ist es, daß das Licht immer kreisförmig
um die Lampe herum abgestrahlt wird. Die Anlieger einer Straße können durch das von
einer Straßenleucht in ihre Richtung abgestrahlte Licht gestört werden.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Lamelle der eingangs genannten Art zu schaffen,
die zu Kosten- und Energieeinsparungen führt und die oben genannte Nachteile überwindet.
Es ist weiterhin wünschenswert, eine Anordnung zu finden, bei der eine erhöhte Abstrahlung
in ausgewählten Richtungen, zum Beispiel entlang einer Straße, erfolgt.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch wenigstens eine senkrecht zu der durch
den Innenrand definierten Ebene verlaufende Reflektorfläche. Dadurch kann eine Richtung
vollständig abgeblendet werden und das Licht in eine andere gewünschte Richtung gelenkt
werden. Es wird eine assymetrische Beleuchtung erreicht. Die Reflektorfläche kann
gekrümmt sein, vozugsweise ist die Reflektorfläche parabolisch gekrümmt. Dadurch wird
erreicht, daß das Licht parallel oder annähernd parallel von der Reflektorfläche abgestrahlt
wird. Die Lichtstärke wird also gleichmäßig in einer Richtung erhöht und nicht in
einem Punkt konzentriert, was wieder zu einer Blendung führen könnte.
[0008] Es sind vorzugsweise zwei Reflektorflächen vorgesehen, die auf einer senkrecht zu
der durch den Innenrand definierten Ebene verlaufenden Achse zusammentreffen. Diese
Reflektorflächen können dann ebenfalls einen Bereich quasi vollständig abblenden und
es wird eine weitere etwa entgegengesetzte Richtung verstärkt. Dies ist insbesondere
von Vorteil, wenn mehrere Leuchten eingesetzt werden, wie dies bei Straßenbeleuchtung
der Fall ist. Dann wird das Licht in beide Richtungen der Straße reflektiert und die
straßenabgewandte Seite abgeblendet. Durch die asymmetrische Beleuchtung kann der
Abstand zwischen den Leuchten gegenüber Leuchten mit symmetrischer Beleuchtung vergrößert
werden.
[0009] Es können auch vier Reflektorflächen vorgesehen sein, die paarweise auf jeweils einer
senkrecht der durch den Innenrand definierten Ebene verlaufenden Achse zusammentreffen
und die beiden Achsen auf einem Durchmesser und dem Innenrand der Ringoberfläche des
Lammellenkörpers liegen. Dadurch wird eine weitere Konzentrierung des Lichts in den
gewünschten Richtungen erreicht. Zwei zusammentreffende Reflektorflächen bilden vorzugsweise
einen größeren Winkel miteinander als die beiden anderen Reflektorflächen. Die Reflektorflächen,
die den größeren Winkel miteinander bilden, können zum Beispiel in Richtung der Anwohnerseite
einer Straße angeordnet sein, so daß hier eine größere Abblendung erreicht wird.
[0010] Vorzugsweise beschreiben die Reflektorflächen eine Parabel, deren Symmetrieachse
durch den Scheitelpunkt einen von Null verschiedenen Winkel mit der Geraden bildet,
die senkrecht auf dem Durchmesser steht, der die Achsen verbindet, auf denen die Reflektorflächen
zusammentreffen. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß dies eine besonders gute
Ausrichtung der Strahlung bewirkt.
[0011] Die jeweils zu einem Reflektorflächenpaar gehörigen Reflektorflächen weisen in einer
bevorzugten Ausgestaltung die gleiche Krümmung auf. Dadurch wird die eingeführte Asymmetrie
auf beiden Seiten die gleiche.
[0012] Die Reflektorflächen können einen oberen Rand in der Ebene des Innenrands des Lamellenkörpers
aufweisen, und wenigstens ein Teil jeder Reflektorfläche kann auf der Seite der parabolisch
geformten Oberfläche des Lamellenkörpers angeordnet sein. In einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung können die Reflektorflächen einen unteren Rand in der Ebene des Außenrands
des Lamellenkörpers aufweisen und wenigstens ein Teil jeder Reflektorfläche auf der
der parabolisch geformten Oberfläche entgegengesetzten Seite des Lamellenkörpers angeordnet
sein. Beide Teile der Reflektorfläche tragen zur Ausrichtung der Strahlung und Abblendung
bei.
[0013] Die Lamelle kann stapelbar sein. Vorzugsweise sind Durchgänge vorgesehen, die bei
gestapelten Spiegellamellen übereinander angeordnet sind und durch welche ein Befestigungselement
hindurchsteckbar ist zur Befestigung der Spiegellamellen miteinander und/oder zur
Befestigung der Spiegellamellen an einem Halter. Dann können die Lamellen auf einfache
Weise aufeinander gestapelt werden. Die Durchgänge können um die Achsen herum angeordnet
sein, an denen die Reflektorflächen aufeinandertreffen.
[0014] Vorzugsweise ist ein Vorsprung auf dem einen Rand jeder Reflektorfläche vorgesehen
und einer Rille auf dem gegenüberliegenden Rand der Reflektorfläche, wobei der Vorsprung
bei aufeinandergestapelten Spiegellamellen in die Rille einer daran angrenzenden Spiegellamelle
eingreift. Dadurch wird die Stapelbarkeit der Lamellen verbessert und die Ausrichtung
des Winkels, in dem die Lamellen übereinander um die gemeinsame Mittelachse liegen,
vereinfacht.
[0015] Vorzugsweise ist wenigstens ein Stabilisierstift vorgesehen, der senkrecht zu der
durch den Innenrand definierten Ebene verläuft. Dadurch wird ein Verkippen der Lamellen
gegeneinander verhindert und die Stabilität der aufeinandergestapelten Lamellen verbessert.
[0016] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Oberfläche auf
der der konkav gekrümmten Ringoberfläche entgegengesetzte Seite des Lamellenkörpers
stufenförmig ausgebildet. Dadurch wird die Anzahl der benötigten Reflexionen für jeden
Lichtstrahl minimiert und verhindert, daß Licht horizontal oder nach oben austritt.
[0017] Vorzugsweise werden die Stufen in Richtung des Außenrands des Lamellenkörpers flacher
und haben einen größeren Winkel. Dadurch wird eine geringe Dickeschwankung der Lamelle
erreicht. Dickeschwankungen können dazu führen, daß sich bei der Herstellung das noch
heiße Material an den dicken Stellen des Lamellenkörpers mehr zusammenzieht als an
den dünneren Stellen. Der Effekt bewirkt Einfallstellen auf der Lamellenoberseite,
welche die Qualität der Reflexionsrichtung beeinträchtigen können. Der kleinste Winkel
der Stufen am Innenrand des Lamellenkörpers beträgt vorzugsweise etwa 90 Grad und
der größte Winkel der Stufen am Außenrand des Lamellenkörpers etwa 120 Grad. Bei diesem
Winkelbereich wird eine besonders gute Abstrahlqualität bezüglich der Richtungen erreicht.
[0018] Die Lamelle kann in einem Stück aus im Spritzgußverfahren verarbeitbarem Polycarbonat
bestehen. Sie kann aber auch aus temperaturbeständigem Kunststoff mit einer Dauergebrauchstemperatur
bis 180 °C bestehen, wenn dies aufgrund von hohen Leuchtstärken mit den entsprechenden
hohen Temperaturen nötig ist. Es ist weiterhin möglich die Lamellen aus Al-Guss in
Druckgusstechnik herzustellen.
[0019] Eine besonders gute Reflektivität wird erreicht, wenn die Lamelle mit einem Vorlack
versehen ist und sie als ganzes mit einer im Hochvakuum bedampfbaren, reflektierenden
Schicht versehen ist.
[0020] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0021]
- Fig. 1
- ist eine dreidimensionale Darstellung einer Spiegellamelle
- Fig.2a
- zeigt ein Draufsicht von oben auf eine Spiegellamelle
- Fig.2b
- zeigt ein Draufsicht von unten auf eine Spiegellamelle
- Fig.3
- entspricht Fig.2a ergänzt um eine Parabel, die eine Reflektorfläche beschreibt
- Fig.4
- entspricht Fig.3, mit einer Parabel, die eine andere Reflektorfläche beschreibt.
- Fig.5
- zeigt einen Querschnitt durch einen Teil einer Spiegellamelle, der eine Bohrung umfasst
- Fig.6
- zeigt einen Querschnitt durch eine komplette Spiegellamelle
- Fig.7
- zeigt eine Seitenansicht einer Spiegellamelle, bei der ein zylindrischer Fortsatz
einer Bohrung sichtbar ist.
- Fig.8
- zeigt eine Seitenansicht einer Spiegellamelle, bei der ein Stabilisierstift sichtbar
ist.
- Fig.9
- ist eine dreidimensionale Ansicht von aufeinandergestapelten und miteinander befestigten
Spiegellamellen
- Fig.10
- ist ein Schnitt durch die Anordnung aus Fig.9
- Fig. 11
- ist eine Seitenansicht auf die Anordnung aus Fig.9
- Fig.12
- ist ein Schnitt durch einen Lamellenkörper entlang einer Achse 100 in Fig.2a
- Fig.13
- zeigt die Anordnung aus Fig.12 mit eingezeichnetem Strahlengang für Strahlung aus
einem Lichtpunkt
- Fig.14
- zeigt die Anordnung aus Fig.12 mit eingezeichnetem Strahlengang für Strahlung aus
zwei Lichtpunkten
- Fig.15
- ist ein Polardiagramm für eine Leuchte mit einer Spiegellamellenanordnung
- Fig.16
- ist das zu dem Polardiagramm aus Fig.15 gehörige Isoluxdiagramm derselben Leuchte.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0022] In Fig.1 ist mit 10 eine Spiegellamelle bezeichnet. Die Spiegellamelle 10 umfasst
einen Lamellenkörper 12, vier Reflektorflächen 14, 16, 18 und 20 und zwei Stabilisierstifte
22 und 24. Der Lamellenkörper 12 ist ringförmig mit einem ringförmigen Außenrand 26
und einem ringförmigen Innenrand 28.
[0023] In Fig. 2 ist die Lage der vier Reflektorflächen 14, 16, 18 und 20 und der Stabilisierstifte
22 und 24 bezüglich des Lamellenkörpers 12 nochmals dargestellt. Die Reflektorflächen
14, 16, 18 und 20 erstrecken sich von dem Innenrand 28 bis zum Außenrand 26 des Lamellenkörpers.
Die Reflektorflächen 18 und 20 treffen auf einer Achse 30 auf dem Innenrand 26 aufeinander.
Die Achse 30 steht senkrecht auf der Papierebene in Fig.2. Am gegenüberliegenden Ende
des zu der Achse 30 gehörigen Durchmessers 32 liegt eine Achse 34 auf der die Reflektorflächen
14 und 16 zusammentreffen.
[0024] Die Reflektorflächen 14, 16, 18 und 20 sind parabolisch gekrümmt. Die zu der Reflektorfläche
20 gehörige Parabel 36 ist in Fig.3 dargestellt. Das Krümmungszentrum der Parabel
36 liegt im gemeinsamen Mittelpunkt 38 des Innenrings 28 und Außenrings 26. Die Symmetrieachse
42 der Parabel 36 bildet einen Winkel von 10° mit der auf dem Durchmesser 32 senkrecht
stehenden Geraden 40. Die Öffnung der zu der Reflektorfläche 20 gehörigen Parabel
36 ist die gleiche, wie die Öffnung der zu der Reflektorfläche 18 gehörigen Parabel.
Die Ausrichtung der Reflektorfläche ist jedoch an dem Durchmesser 32 gespiegelt.
[0025] Die Öffnung der Parabel 36 ist größer als die Öffnung der zu den Reflektorflächen
14 und 16 gehörigen Parabel. Die zu der Reflektorfläche 14 gehörige Parabel 44 ist
in Fig.4 dargestellt. Diese Parabel 44 weist einen Symmetrieachse 46 auf, die einen
Winkel mit der Achse 40 von 20° bildet. Auch hier ist die Reflektorfläche 16 symmetrisch
zu der Reflektorfläche 14 um den Durchmesser 32 ausgebildet.
[0026] Eine Markierung 48 auf der Oberseite des Lamellenkörpers zwischen den beiden Reflektorflächen
14 und 16 zeigt die Richtung der Straße an, um das Ausrichten der Lamelle zu erleichtern.
Dicht vor den Achsen 34 und 36 sind Durchbrüche oder Bohrungen 50 und 52 vorgesehen.
Die Bohrungen sind in den Schnittzeichnungen von Fig. 5 und 6 und in der Seitenansicht
in Fig.7 nochmal im Detail dargestellt. Die Bohrungen 50 und 52 liegen im Lamellenkörper
12 und enden jeweils in einem zylinderförmigen Fortsatz 54, der sich bis zur Höhe
des Innenrands 28 des Lamellenkörpers erstreckt. Der Innendurchmesser des zylinderförmigen
Fortsatzes 54 ist geringer als der Durchmesser der Bohrung 50. In aufeinandergesetztem
Zustand wird durch die Fortsätze 54 und die Bohrung 50 ein Befestigungsstab gesteckt,
der die Lamellen miteinander mittels einer Schraube verbindet.
[0027] Ähnlich wie die Fortsätze 54 sind auf der Achse 40 zwei Stabilisierstifte 22 und
24 vorgesehen. Die Stifte sind in Fig. 8 nochmals in der Seitenansicht und in Fig.
6 im Schnitt dargestellt. Sie erstrecken sich von der Höhe des Inenrandes 28 bis zur
Höhe des Außenrands 26 und sind massiv. Bei aufeinandergestapelten Lamellen verhindern
sie ein Kippen um die Achse 32.
[0028] Die Stabilisierstifte 20, 22 bilden neben den Ober- bzw. Unterseiten der Reflektorflächen
14, 16, 18 und 20 und den Fortsätzen 54 weitere Auflagepunkte beim Stapeln der Lamellen
10. In den Figuren 9-11 sind die aufeinandergestapelten Lamellen gezeigt. Die Befestigungselemente
58 und 60 (Fig. 10) ragen durch sämtliche vier Lamellenkörper 66, 68, 70 und 74 und
sind mittels Schrauben 62 und 64 verschraubt. In Fig.10 und in der Seitenansicht von
Fig. 11 ist gezeigt, wie die Stabilisierstifte 76, 78, 80 und 82 aufeinander aufliegen.
Auch die Reflektorflächen, beispielhaft mit 84, 86, 88, 90 bezeichnet, und die Fortsätze
92, 94, 96 und 98 liegen aufeinander auf. (Fig. 9). Die Lamellenkörper 66, 68, 70
und 74 selbst hingegen haben keine gemeinsamen Auflagepunkte oder -flächen.
[0029] Ein Schnitt durch einen Lamellenkörper 12, z.B. entlang einer Schnittlinie 100 in
Fig.2 ist in Fig. 12 dargestellt. Dort sind zwei übereinandergestapelte, identische
Lamellenkörper 102 und 104 gezeigt. Die Oberfläche 106 der Lamellenkörper 102, 104
ist parabolisch gekrümmt. Die zu der Oberfläche 106 gehörige Parabel 108 ist in Fig.12
ebenfalls dargestellt. Die Symmetrieachse 110 der Parabel 108 bildet mit der horizontalen,
d.h. mit der Geraden, die senkrecht zur Stapelrichtung verläuft, einen Winkel von
10°. Der Krümmungsmittelpunkt 112 der Parabel 108 liegt an der inneren unteren Kante
des Lamellenkörpers 104 der über dem Lamellenkörper 106 gelegenen Lamelle.
[0030] Die Unterseite 114 des Lamellenkörpers 106 ist stufenförmig ausgebildet. Die Winkel
116, 118 der Stufen 120 nehmen von der Innenseite 122 zur Außenseite 124 hin zu. So
ist der kleinste Winkel 118 etwa 90° und der größte Winkel auf der Außenseite etwa
120°. Zusammen mit der gezeigten Krümmung der Oberseite wird damit ein Strahlengang
erreicht, wie er in Fig. 13 gezeigt ist. Die von einem Lichtpunkt an der inneren unteren
Kante des oberen Lamellenkörpers emittierte Strahlung ist in Fig. 13 schematisch dargestellt.
Strahlen 126, 128, 130 und 132 werden direkt nach außen abgestrahlt. Die übrigen Strahlen
134 werden mit nur einer Reflexion an der Oberfläche 106 nach außen abgestrahlt.
[0031] In Fig.14 sind ähnlich wie in Fig.13 die Strahlenverläufe von Lichtpunkten dargestellt.
Hier ist der am weitesten oben liegende mögliche Lichtpunkt 112 und der am weitesten
unten liegende mögliche Lichtpunkt 136 mit seinen Strahlen dargestellt. Die getrichelten
Strahlen zeigen den zu Lichtpunkt 112 gehörigen Strahlenverlauf, und die durchgezogenen
Linien den zu Lichtpunkt 136 gehörigen Strahlenverlauf. Man erkennt, daß auch bei
diesen Extremen Punkten keine Strahlen in horizontaler Richtung, dargestellt durch
die Gerade 138 emittiert werden. Nur wenige Strahlen 140 werden in einen Bereich um
5° abgestrahlt. Alle Strahlen verlassen die Anordnung mit Winkeln zwischen 5° und
75,8°. Nur ein geringer Anteil 142 der Strahlen wird in die Lampe zurückreflektiert.
Dies ist aber unschädlich für das Gesamtergebnis.
[0032] In Fig.15 ist das Polardiagramm der beschriebenen Lampe dargestellt. Darin wird die
abgestrahlte Intensität in kd/Klm in Abhängigkeit vom Abstrahlwinkel δ dargestellt.
Der Winkel δ ist der Winkel, den ein Strahl mit der Vertikalen bildet. Wie eingangs
beschrieben ist eine Abstrahlung in horizontaler Richtung bei 90° unerwünscht und
eine hohe Abstrahlung bei etwa 60° wird angestrebt. In Fig. 15 ist das Polardiagramm
für vier verschiedene Richtungen dargestellt. Die mit C0-C180 bezeichnete Richtung
verläuft parallel zu der in Fig.2 mit 40 bezeichneten Achse. Die mit C90-C270 bezeichnete
Achse verläuft parallel zu der in Fig. 2 mit 32 bezeichneten Achse.
[0033] Man erkennt, daß in Richtung der Achse C90-C270 nur eine geringe Abstrahlung erfolgt.
Dies ist ein direktes Ergebnis der Abblendwirkung der Reflektorflächen 14, 16, 18
und 20. In den anderen gezeigten Richtungen erfolgt eine hohe Abstrahlung insbesondere
bei einem Abstrahlwinkel von 60°.
[0034] In Fig.16 ist das zugehörige Isoluxdiagramm dargestellt. In einem solchen Diagramm
wird die Intensität in Abhängigkeit von der horizontalen Lage dargestellt. Eine Straße
würde in Fig. 16 zum Beispiel von rechts nach links verlaufen und die Anwohnerseite
könnte in diesem Beispiel unten angeordnet sein. Durch die Verwendung der Reflektorflächen
14, 16, 18, und 20 wird eine Abweichung von der Rotationssymmetrie erreicht. Das Diagramm
zeigt deutlich, daß die "Reichweite" der Lampe in Richtung entlang der Straße größer
und in Anwohnerseitenrichtung geringer geworden ist. Dadurch können die Lampen in
größerem Abstand voneinander angeordnet sein, was zu Kostenund Energieeinsparungen
führt.
[0035] Die Lamellen sind aus Polycarbonat in einem Stück im Spritzgußverfahren gefertigt.
Sie werden vorlackiert und im Hochvakuum mit reflektierenem Material bedampft.
1. Spiegellamelle (10) zur Entblendung von Leuchten mit einem ringförmigen Lamellenkörper
(12) mit einer in den Radialebenen konkav gekrümmten Ringoberfläche (106), die von
einem kreisförmigen Innenrand (28) und einem kreisförmigen Außenrand (26) begrenzt
ist, wobei der Durchmesser (32) des Innenrands (28) kleiner ist als der Durchmesser
des Außenrands (26) und wobei die Oberfläche (106) des Lamellenkörpers (12) mit einem
reflektierenden Material versehen ist, gekennzeichnet durch wenigstens eine senkrecht zu der durch den Innenrand (28) definierten Ebene verlaufende Reflektorfläche (14, 16, 18, 20).
2. Spiegellamelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorfläche (14, 16, 18, 20) gekrümmt oder facettiert gekantet ist.
3. Spiegellamelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorfläche (14, 16, 18, 20) parabolisch gekrümmt ist.
4. Spiegellamelle nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Reflektorflächen (14,16; 18, 20) vorgesehen sind, die auf einer senkrecht zu
der durch den Innenrand (28) definierten Ebene verlaufenden Achse (30; 34) zusammentreffen.
5. Spiegellamelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß vier Reflektorflächen (14, 16, 18, 20) vorgesehen sind, die paarweise auf jeweils
einer senkrecht der durch den Innenrand (28) definierten Ebene verlaufenden Achse
(30, 34) zusammentreffen und die beiden Achsen (39, 34) auf einem Durchmesser (32)
und dem Innenrand (28) der Ringoberfläche des Lammellenkörpers (12) liegen.
6. Spiegellamelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei zusammentreffende Reflektorflächen (18, 20) einen größeren Winkel miteinander
bilden als die beiden anderen Reflektorflächen (14, 16).
7. Spiegellamelle nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorflächen (14, 16, 18, 20) eine Parabel (36, 44) beschreiben, deren Symmetrieachse
(42, 46) durch den Scheitelpunkt einen von Null verschiedenen Winkel mit der Geraden
(40) bildet, die senkrecht auf dem Durchmesser (32) steht, der die Achsen (30, 34)
verbindet, auf denen die Reflektorflächen (14,16; 18, 20) zusammentreffen.
8. Spiegellamelle nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils zu einem Reflektorflächenpaar (14, 16; 18, 20) gehörigen Reflektorflächen
die gleiche Krümmung aufweisen.
9. Spiegellamelle nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorflächen (14, 16, 18, 20) einen oberen Rand in der Ebene des Innenrands
(28) des Lamellenkörpers (12) aufweisen, und wenigstens ein Teil jeder Reflektorfläche
(14, 16, 18, 20) auf der Seite der parabolisch geformten Oberfläche (106) des Lamellenkörpers
(12) angeordnet ist.
10. Spiegellamelle nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorflächen (14, 16, 18, 20) einen unteren Rand in der Ebene des Außenrands
(26) des Lamellenkörpers (12) aufweisen und wenigstens ein Teil jeder Reflektorfläche
auf der der parabolisch geformten Oberfläche (106) entgegengesetzten Seite (114) des
Lamellenkörpers (12) angeordnet ist.
11. Spiegellamelle nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie stapelbar ist.
12. Spiegellamelle nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch Durchgänge (50, 52), die bei gestapelten Spiegellamellen (66, 68, 70, 72) übereinander
angeordnet sind und durch welche ein Befestigungselement (60, 64) hindurchsteckbar ist zur Befestigung der
Spiegellamellen miteinander und/oder zur Befestigung der Spiegellamellen an einem
Halter.
13. Spiegellamelle nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch einen Vorsprung auf dem einen Rand jeder Reflektorfläche und einer Rille auf dem
gegenüberliegenden Rand der Reflektorfläche, wobei der Vorsprung bei aufeinandergestapelten
Spiegellamellen in die Rille einer daran angrenzenden Spiegellamelle eingreift.
14. Spiegellamelle nach einem der vorgehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens einen Stabilisierstift (22, 24,76, 78, 80, 82), senkrecht zu der durch den Innenrand (28) definierten Ebene.
15. Spiegellamelle nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Oberfläche (114) auf der der konkav gekrümmten Ringoberfläche (106) entgegengesetzte
Seite des Lamellenkörpers (12) stufenförmig ausgebildet ist.
16. Spiegellamelle nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufen (120) in Richtung des Außenrands (124) des Lamellenkörpers (12) flacher
werden und einen größeren Winkel (116) haben.
17. Spiegellamelle nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der kleinste Winkel (118) der Stufen am Innenrand (28) des Lamellenkörpers (12) 90
Grad und der größte Winkel (116) der Stufen (120) am Außenrand (124) des Lamellenkörpers
(12) 120 Grad beträgt.
18. Spiegellamelle nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie in einem Stück aus im Spritzgußverfahren verarbeitbarem Polycarbonat besteht.
19. Spiegellamelle nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus temperaturbeständigem Kunststoff mit einer Dauergebrauchstemperatur bis 180
°C besteht.
20. Spiegellamelle nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem Vorlack versehen ist.
21. Spiegellamelle nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie als ganzes mit einer im Hochvakuum bedampfbaren, reflektierenden Schicht versehen
ist.