[0001] Die Erfindung betrifft einen Schaukasten für Plakate, Poster und dergleichen sowie
eine Schauwand mit einer Anzeigevorrichtung, die vom Betrachter interaktiv gesteuert
werden kann.
[0002] Es ist bekannt, beispielsweise für Zwecke der Werbung, Plakate, Poster und anderer
Informationsträger mit flacher Gestalt auf einer Schauwand eines Schaukastens anzubringen.
Dieser Kasten kann beispielsweise an eine Wand gehängt oder, ggf. auf einem Stativ
oder Untergestell frei im Raum aufgestellt werden. Als Träger für die bildliche oder
graphische Information können Papier oder transparente Folien dienen, wobei die Schauwand
ebenfalls aus einem transparenten Material bestehen kann. Durch rückwärtige Beleuchtung
des Informationsträgers wird die Aufmerksamkeit eines Betrachters besonders erregt.
[0003] Wenn solche Schaukästen einen Blickfang darstellen sollen, ist die in der Darstellung
enthaltene Information naturgemäß begrenzt, da ein Übermaß an Information unübersichtlich
wirkt und eben gerade nicht anziehend wirkt. Andererseits besteht der Wunsch, einem
einmal gewonnenen Betrachter auch Details über die beworbenen Produkte oder Dienstleistungen
mitteilen zu können. Die bekannten Schaukästen bieten hier allenfalls die Möglichkeit,
über angegebene Referenzadressen weitere Information anzufordern. Dies erfordert weitere
Bemühungen des potentiellen Interessenten, der deshalb möglicherweise nicht als Kunde
gewonnen werden kann.
[0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Schaukasten und eine Schauwand bereitzustellen,
mit dem der Betrachter auf einfache Weise über den Inhalt des zur Schau gestellten
Informationsträgers hinausgehende zusätzliche Information über die beworbenen Produkte
oder Dienstleistungen erhalten kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Schaukasten nach Anspruch 1 und durch eine Schauwand
nach Anspruch 13 gelöst.
[0006] Die zusätzliche Information wird auf einer Anzeigevorrichtung bereitgestellt, die
durch ein Fenster in der den Blickfang tragenden Schauwand sichtbar ist und digitale
Bild- oder Videosignale anzeigt, die von einer Signalquelle erzeugt werden, die vom
Betrachter gesteuert werden kann. Als Signalquelle kann ein Rechner dienen, der die
Bild- oder Videosignale aus Information erzeugt, die er von einem Speicher abruft.
Es eignen sich aber auch Bauteile als Signalquelle, die direkt Bild- oder Videosignale
weiterleiten oder speichern, wie Fernsehtuner, DVD-Abspielgeräte, Videospeicher und
-recorder.
[0007] Beispielsweise kann auf der Anzeigevorrichtung zunächst ein Menü dargestellt werden,
das die Möglichkeiten der Steuerung dem Betrachter erläutert. Diese Möglichkeiten
können zum Beispiel verschiedene Produkte oder verschieden Gruppen von Information,
wie technische Daten oder Ansichten des Produkts betreffen. Bei einem größeren Angebot
von Information kann die Menüführung auch mehrstufig sein.
[0008] Auf der Schauwand des erfindungsgemäßen Schaukastens gezeigte Poster und dergleichen
weisen einen Ausschnitt auf, der mit dem Umriss des Fensters kongruent ist. Dadurch
ist die Anzeigevorrichtung im Fenster sichtbar und wird nicht vom Poster verdeckt.
Vorzugsweise liegt die Anzeigefläche der Anzeigevorrichtung in oder nahe bei der Bildebene
des Posters, um störende Parallaxewirkungen zu vermeiden.
[0009] Als Anzeigevorrichtung kann jede Vorrichtung dienen, die es ermöglicht, digitale
Bild- oder Videosignale sichtbar zu machen. Geeignet sind Schwarzweiß- oder Farbmonitore
(Kathodenstrahlröhren), Flüssigkristall-Anzeigevorrichtungen (LCD), Plasmaanzeigevorrichtungen
und Vakuumfluoreszenzanzeigen (fluorescent tube displays - FTD).
[0010] Der Schaukasten ist mit Mitteln versehen, mit denen der Betrachter die Steuerung
des Rechners vornehmen kann. Dies können beispielsweise Schalter oder Tasten sein.
Bevorzugt ist die Anzeigevorrichtung als berührungsempfindlicher Bildschirm (touch
screen) ausgebildet, auf dem ein Menü aus mehreren Steuerbefehlen dargestellt werden
kann, die vom Betrachter durch Berühren aufgerufen werden können. Die Darstellung
der Steuerbefehle kann in bekannter Weise alphanumerisch oder durch Bilder oder Teile
einer Gesamtabbildung erfolgen.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Schaukasten auch Mittel für die Erzeugung
und/oder Wiedergabe akustischer Signale auf. Die Mittel für die Erzeugung solcher
Signale können beispielsweise Softwareprogramme für den Rechner oder Abspielvorrichtungen
für Tonträger, wie Magnetbandkassetten und CD, sein, die vom Rechner gesteuert werden
können. Die Wiedergabe der Signale kann mittels Lautsprecher erfolgen.
[0012] Bevorzugt weist die Schauwand des erfindungsgemäßen Schaukastens einen um den äußeren
Rand laufenden abnehmbaren Halterahmen auf. Dieser ermöglicht es, die gezeigten Poster
und dergleichen zwischen ihm und der Schauwand einzuklemmen und so auswechselbar zu
befestigen. Dabei kann auch ein das Poster bedeckendes durchsichtiges Schutzblatt,
beispielsweise aus einer Kunststofffolie, mit befestigt werden. Wenn das Schutzblatt
seiner Art nach die Bedienung des touch screen verhindert, muss es auch mit einem
zum Fenster kongruenten Ausschnitt versehen sein.
[0013] Die Handhabung des abnehmbaren Halterahmens wird erleichtert, wenn er an einer Seitenkante
der Schauwand klappbar angeschlagen ist. Dies kann in bekannter Weise durch Scharniere
geschehen. Wenn er an der Oberkante angeschlagen und nach oben klappbar ist, wird
er vorteilhaft durch Gasdruckfedern in Position gehalten.
[0014] Auch die Schauwand des Schaukastens selbst ist bevorzugt abnehmbar, um Zugang zu
den in seinem Inneren befindlichen Bauteilen zu ermöglichen. Besonders bevorzugt ist
sie ebenfalls an einer Seitenkante klappbar angeschlagen. Die Schauwand und ihr Rahmen
können an derselben oder auch an gegenüberliegenden oder in einer Ecke aneinanderstoßenden
Seitenkanten angeschlagen sein.
[0015] Bevorzugt ist der erfindungsgemäße Schaukasten mit Mitteln versehen, die eine Beleuchtung
des gezeigten Posters von der Rückseite ermöglichen. Dies können beispielsweise im
Inneren des Kasten befindliche Lampen, wie Glühlampen oder Leuchtstoffröhren, sein.
In diesem Fall besteht die Schauwand des Kastens aus einem lichtdurchlässigen Material,
wie Glas oder Acrylglas, wobei ein lichtleitendes Glas oder ein solcher Kunststoff,
z. B. ein spezielles lichtleitendes Acrylglas, besonders bevorzugt ist, und kann einen
Rahmen, beispielsweise aus Metall, Holz oder Kunststoff, besitzen. Im Interesse einer
gleichmäßigen Ausleuchtung sind die Lampen zweckmäßig im Randbereich angeordnet, wo
sie vom in diesem Fall lichtundurchlässigen Halterahmen oder ggf. vom Rahmen der Schauwand
verdeckt werden. Die Lampen können beispielsweise an der Rückseite des Rahmens oder
an der Innenwand des Schaukastens befestigt sein.
[0016] Bevorzugt weist der erfindungsgemäße Schaukasten Speichermittel auf, die den Rechner
mit Information versorgen, die er zur Erzeugung der digitalen Bild- oder Videosignale
benötigt. Solche Mittel können Permanentspeicher wie Festplatten, Blitzspeicher (flash
memories), ggf. auf Karten, Disketten-, CD-ROM- oder DVD-Laufwerke oder auch flüchtige
Speicher sein, die beispielsweise die Wiederholung einer vom Betrachter gesteuerten
Informationssequenz ermöglichen.
[0017] Der Rechner kann bevorzugt die zur Erzeugung der digitalen Signale erforderliche
Information drahtlos oder über eine Leitung von einer externen Informationsquelle
erhalten. Die drahtlose Übertragung kann beispielsweise über Satelliten- oder terrestrischen
Funk, durch Infrarotübertragung oder mittels Mobilkommunikation erfolgen. Als Datenquelle
kann das Internet benutzt werden.
[0018] Zweckmäßig nimmt die Fläche des Fensters einen Anteil von etwa 5 bis 25 % der Fläche
der Schauwand ein.
[0019] Vorteilhaft kann der erfindungsgemäße Schaukasten noch weitere Mittel aufweisen,
die die interaktive Bedienung durch den Betrachter unterstützen. Diese sind beispielsweise
Mittel zur Identifizierung des Betrachters, wie Magnetkarten-, Chipkartenund Barcodeleser,
und/oder Einrichtungen zur Fingerabdruckund/oder Gesichtserkennung. Dadurch wird ermöglicht,
Information selektiv für bestimmte bekannte Kunden bzw. für unbekannte Betrachter
bereitzustellen.
[0020] Bevorzugt ist der erfindungsgemäße Schaukasten mit einem Bewegungssensor ausgerüstet.
Dadurch wird es beispielsweise möglich, auf der Anzeigevorrichtung den Bildausschnitt
des zum Fenster kongruenten ausgeschnittenen Teil des Posters darzustellen, sodass
der visuelle Eindruck aus der Ferne nicht durch diesen Fensterausschnitt gestört wird.
Nähert sich ein interessierter Betrachter dem Schaukasten, dann veranlasst der Bewegungssensor
den Rechner, auf der Anzeigevorrichtung beispielsweise eine Aufforderung zur interaktiven
Bedienung darzustellen.
[0021] Die Erfindung ist nicht auf Schaukästen mit einer Schauwand beschränkt. Sie umfasst
auch Ausbildungen flacher Schaukästen mit zwei gegenüberliegenden Schauwänden sowie
Kästen in Form dreivier- oder mehrseitiger Prismen mit einer entsprechenden Anzahl
von Schauwände. Dabei ist es möglich, einzelne Schauwände in herkömmlicher Art auszuführen
und andere erfindungsgemäß mit Fenster, Anzeigevorrichtung und Rechner zur interaktiven
Steuerung durch den Betrachter auszustatten.
[0022] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Schaukastens besteht darin, dass sich die auf der
Anzeigevorrichtung dargestellte Information leicht modifizieren lässt. Dies kann durch
Änderung der in den Speichermitteln abgelegten Information geschehen, die durch direkten
Eingriff nach Öffnen des Kastens oder auch durch drahtlose Informationsübermittlung
erfolgen kann. So lassen sich geringfügige Änderungen, beispielsweise der Farbe, der
Form oder der Preise der Produkte auf einfache Weise zeitnah berücksichtigen.
[0023] Der erfindungsgemäße Schaukasten ermöglicht es, nicht nur das Produkt bzw, die Dienstleistung
zu zeigen, sondern auch deren Vorteile und Detaileigenschaften auf einer Produktberatungsplattform
darzustellen. Dabei ist die Möglichkeit der interaktiven Bedienung besonders geeignet,
das Interesse des potentiellen Kunden zu wecken.
[0024] Zur Erfindung gehört auch eine Schauwand mit einem Poster, Plakat oder dergleichen
Informationsträger, die von der Vorderseite und/oder durch die Rückseite beleuchtet
sein kann und in ihrer Bildfläche eine Anzeigevorrichtung für digitale Bild- oder
Videosignale aufweist, deren Anzeige vom Betrachter interaktiv gesteuert werden kann.
Die Anzeigevorrichtung kann beispielsweise ein in die Bildfläche integrierter Flachbildschirm
sein. Eine solche Schauwand eignet sich auch beispielsweise zur Anbringung an einem
beleuchteten Fenster oder auf einer Wand. Eine solche Schauwand vereinigt die Vorteile
eines ggf. beleuchteten und ggf. auswechselbaren Posters und einer interaktiven Anzeigevorrichtung.
Sie ermöglicht eine optimale Integration in Verkaufsräumen, öffentlichen Räumen, auf
Messen usw.
[0025] Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schaukastens näher erläutert. Fig. 1 zeigt dieses in isometrischer
Explosionsdarstellung.
[0026] Der quaderförmige Körper 1 des Schaukastens weist in seinem Inneren einen Rechner
6 und einen Flachbildschirm 8 auf einem Sockel 7 auf. Der Kastenkörper besteht aus
Aluminium. Seine Abmessungen sind 680 x 930 x 80 mm, sodass diese Größe für das Format
DIN A1 geeignet ist. Auf der Rückwand des Körpers ist ein Rechner 6 montiert, der
über das Kabel 10 von außen mit Informationssignalen versorgt wird. Er erzeugt Bild-
und Videosignale, die über eine Leitung 9 an den auf dem Sockel 7 montierten berührungsempfindlichen
Flachbildschirm 8 geliefert werden. An den inneren Längswänden des Körpers befinden
sich Leuchtstoffröhren 17. Stromversorgungskabel für Rechner und Leuchtstoffröhren
sind vorhanden, hier jedoch nicht gezeigt.
[0027] Die rechteckige Schauwand 2 besteht aus einer lichtleitenden Acrylglasplatte 18 in
einem Aluminiumrahmen 19. Dieser ist mit seiner Seitenkante 12 an der Seitenkante
11 des Körpers 1 mittels eines mit Gasdruckdämpfer gestützten Scharniers nach oben
klappbar angeschlagen. Im unteren Bereich der Glasplatte ist ein Fenster 13 ausgeschnitten,
das beim Zuklappen mit dem Bildschirm 8 kongruent ist.
[0028] Auf die Schauwand 2 wird das Poster 3 aufgelegt, das einen ebenfalls mit dem Bildschirm
8 kongruenten Ausschnitt 14 aufweist. Auf das Poster 3 wird die Schutzscheibe 4 aus
klarem Kunststoff aufgelegt, das ebenfalls einen mit der Anzeigevorrichtung kongruenten
Ausschnitt 15 besitzt.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Schaukasten
- 2
- Schauwand
- 3
- Poster mit Ausschnitt
- 4
- Schutzscheibe
- 5
- Halterahmen
- 6
- Rechner
- 7
- Sockel der Anzeigevorrichtung
- 8
- Anzeigevorrichtung
- 9
- Verbindungskabel
- 10
- Versorgungskabel
- 11
- Seitenkante des Kastens
- 12
- Seitenkante der Schauwand
- 13
- Fenster
- 14
- Ausschnitt
- 15
- Ausschnitt
- 16
- Seitenkante des Rahmens
- 17
- Leuchtstoffröhre
- 18
- Glasplatte
- 19
- Rahmen
1. Schaukasten (1) mit mindestens einer Schauwand (2), die ein Fenster (13) aufweist,
durch das eine Anzeigevorrichtung (8) für digitale Bild- oder Videosignale sichtbar
ist, und einer Signalquelle (6), die diese Signale erzeugt und vom Betrachter gesteuert
werden kann.
2. Schaukasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigevorrichtung (8) ein berührungsempfindlicher Bildschirm ist.
3. Schaukasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass er Mittel für die Erzeugung und/oder Wiedergabe akustischer Signale aufweist.
4. Schaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schauwand (2) einen abnehmbaren Halterahmen (5) aufweist, der ein Poster (3)
und/oder ein Schutzblatt (4) halten kann.
5. Schaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schauwand (2) und/oder der Halterahmen (5) an einer Seitenkante (11) klappbar
angeschlagen ist.
6. Schaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er Mittel (17) zur rückwärtigen Beleuchtung der Schauwand aufweist.
7. Schaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er Speichermittel zur Versorgung der Signalquelle (6) mit Information umfasst.
8. Schaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er Mittel für den drahtlosen oder drahtgebundenen Empfang von Signalen zur Versorgung
des Rechners mit Information umfasst.
9. Schaukasten nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Speichermittel ein digitaler Permanentspeicher ist.
10. Schaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fenster einen Anteil von 5 bis 25 % der Fläche der Schauwand einnimmt.
11. Schaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er mit Mitteln zur Identifizierung des Betrachters ausgerüstet ist.
12. Schaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, d dadurch gekennzeichnet, dass er mit einem die Signalquelle steuernden Bewegungssensor ausgerüstet ist.
13. Schauwand für Plakate, Poster und andere flächige Informationsträger, dadurch gekennzeichnet, dass sie in ihrer Bildfläche eine Anzeigevorrichtung für digitale Bild- oder Videosignale
aufweist, die vom Betrachter gesteuert werden kann.