[0001] Die Erfindung betrifft ein tragbares Feuerlöschgerät zur Verwendung als Personenschutz-Feuerlöschgerät,
das von Einsatzkräften der Polizei, des Bundesgrenzschutzes und ähnlichen Personen
im Einsatz mitgeführt werden kann.
[0002] Bei Polizeieinsätzen im Zusammenhang mit Demonstrationen, Radikalen oder Extremistischen
Gruppierungen und dergleichen, wo mit der Gefahr tätlicher Angriffe auf die Einsatzkräfte
gerechnet werden muß, muß auch mit dem Einsatz von Brandsätzen durch radikale Demonstranten
gerechnet werden. Aber auch andere Einsätze sind denkbar, bei denen die Gefahr besteht,
dass Personen in Brand geraten.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein tragbares Feuerlöschgerät zu schaffen, das so klein
und leicht ist, dass es als Ausrüstungsbestandteil von Einsatzpersonen im Einsatz
ständig mitgeführt werden kann, ohne den Träger neben seinem sonstigen Gerät übermäßig
zu belasten, das aber andererseits ausreichend ist, um eine brennende Person sicher
löschen zu können. Außerdem soll das Gerät schnell, einfach und ohne Spezialkenntnisse
befüllbar und wiederbefüllbar sein.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das im Anspruch 1 angegebene Feuerlöschgerät
gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der anliegenden schematischen Zeichnung
dargestellt und wird nachstehend mehr im Einzelnen beschrieben.
[0007] Die Zeichnung zeigt ein Feuerlöschgerät nach der Erfindung in schematischer, teilweise
aufgebrochener Seitenansicht und auseinandergezogener Darstellung von Löschmittelbehälter
und Behälteraufsatz.
[0008] Das Feuerlöschgerät weist einen druckfesten Löschmittelbehälter 1 in Gestalt einer
Stahlflasche auf. Oben ist der Löschmittelbehälter 1 mit einem verjüngten Hals ausgebildet,
der die Behälteröffnung umschließt und mit einem inneren Schraubgewinde versehen ist.
[0009] Weiter weist das Feuerlöschgerät einen Behälteraufsatz 3 in Gestalt einer integralen
Baugruppe auf, die zugleich den Löschmittelbehälter 1 verschließt.
[0010] Der Behälteraufsatz besteht seinerseits aus einer Löschpistole 4 mit einem Griffstück
5, einer Pistolendüse 6, einem Betätigungshebel 7 und einem Schutzbügel 8. Die Löschpistole
4 ist auf einem Armaturenblock 9 montiert, der unten einen mit Außengewinden versehenen
Einschraubstutzen 10 aufweist, der in das Innengewinde des Halses 2 des Löschmittelbehälter
1 einschraubbar ist.
[0011] Der Besseren Erkennbarkeit halber ist in der Zeichnung der Löschmittelbehälter 1und
der Behälteraufsatz 3 in leicht auseinandergezogener Darstellung gezeigt, wobei der
obere Endbereich des Löschmittelbehälters im Schnitt dargestellt ist.
[0012] Von dem Einschraubstutzen 10 ragt ein Tauchrohr 11 nach unten, das, wenn der Behälteraufsatz
3 auf den Löschmittelbehälter 1 aufgeschraubt ist, kurz vor dem Boden des Löschmittelbehälters
endigt. Das Innere des Tauchrohrs 11 setzt sich im Armaturenblock 9 und im Griffstück
4 fort in einem Kanal 12, der an geeigneter Stelle, in der Zeichnung nur schematisch
dargestellt, ein Absperrventil 13 enthält, das in seiner Schließstellung vorgespannt
und durch den Handhebel 7 im Sinne der Ventilöffnung betätigbar ist.
[0013] Weiter weist der Armaturenblock 9 einen Druckgaseinlassstutzen 14 auf, der (nicht
dargestellt) mit einem Schnellkupplungsmechanismus zum Aufstecken eines Druckgasfüllschlauchs
ausgebildet ist, und der sich im Armaturenblock und im Einschraubstutzen 10 in einem
Kanal 15 fortsetzt, der unten am Einschraubstutzen in das Innere des Löschmittelbehälters
1 ausmündet und im Armaturenblock 9 ein Rückschlagventil 16 enthält.
[0014] Zum Füllen des Feuerlöschers wird der Behälteraufsatz 3 von dem Löschmittelbehälter
1 heruntergeschraubt, und dann wird durch den Hals 2 des Löschmittelbehälters 1, gegebenenfalls
mit Hilfe eines Trichters, Wasser und etwas Schaummittel eingesetzt, bis ein Füllpegel
17 erreicht ist, der einen Füllstand von etwa 2/3 des Behältervolumens entspricht,
so dass über der Flüssigkeitsfüllung ein ausreichend großer Gasraum zur Aufnahme von
Druckgas verbleibt. Nach dem Einfüllen von Wasser und Schaummittel wird der Behälteraufsatz
3 auf den Löschmittelbehälter 1 aufgeschraubt. Es versteht sich, dass eine - in der
Zeichnung aus Vereinfachungsgründen - nicht dargestellte druckfeste Dichtung vorgesehen
ist, die zwischen dem Hals 2 des Löschmittelbehälters und dem Einschraubstutzen 10
bzw. der Unterseite des Armaturenblocks 9 wirksam ist. Die Anordnung ist dabei so
getroffen, dass unter Zuhilfenahme des Griffstücks 4 der Behälteraufsatz 3 ohne Benutzung
eines Werkzeugs auf den Löschmittelbehälter 1 aufschraubbar ist und auch das Abschrauben
des Behälteraufsatzes 3 wieder ohne Werkzeug erfolgen kann. Nach dem Aufschrauben
des Behälteraufsatzes 3 auf den mit Wasser und Schaummittelzusatz gefüllten Löschmittelbehälter
1 erfolgt das Befüllen das Druckgas, in dem auf den Gaseinfüllstutzen 14 ein Druckgasschlauch
aufgesteckt wird, der mit einer Druckgasflasche oder einer anderen Druckgasquelle
über Druckminderer verbunden ist, und der Gasraum über der Flüssigkeitsfüllung kann
dann über das Rückschlagventil 16 mit Druckgas befüllt werden, beispielsweise mit
Druckluft, bis der vorgesehene Druck erreicht ist.
[0015] Das Löschgerät ist dann betriebsbereit. Bei Betätigung des Handhebels 7 wird das
Absperrventil 13 geöffnet und Wasser/Schaummittelgemisch durch das Tauchrohr 11, den
Kanal 12 und die Düse 6 herausgedrückt, welches die Düse 6 als Schaumsprühstrahl verlässt
und mit einer Wurfweite von ca. 7 Meter auf eine brennende Person gerichtet werden
kann.
[0016] Typischerweise hat der Löschmittelbehälter 1 ein Füllvolumen von insgesamt etwa 2,25
Liter; die Flüssigkeitsfüllung besteht aus ca. 1,5 Liter Wasser/Schaumzusatz im Mischungsverhältnis
von 98% Wasser und 2% Schaumzusatz, also 1,47 Liter Wasser und 0,03 Liter Schaumzusatz;
das Druckgasvolumen beträgt dann etwa 0,75 Liter und der Druckgasfülldruck 15 bar.
Das betriebsfertige, gefüllte Löschgerät hat dann ein Gesamtgewicht von maximal 3,0
Kg. Der Durchfluss des Löschmittels im Betrieb kann etwa 10 Liter pro Minute betragen.
Es ergibt sich dann bei dem genannten Betriebsdruck eine Wurfweite bis zu 7 Meter
und eine minimale Funktionsdauer von ca. 9 Sekunden. Bei den genannten Füllmengen
von Flüssigkeitsfüllung und Druckgasfüllung und dem genannten Betriebsdruck ergibt
sich nach Verbrauch des Löschmittels noch ein Restdruck von ca. 5 bar.
[0017] Das so ausgestaltete Gerät hat bei einer praktisch realisierten Ausführungsform einen
Außendurchmesser des Löschmittelbehälters von 108 mm, eine Bauhöhe von insgesamt ca.
510 mm und ein betriebsfertiges Gesamtgewicht von maximal 3 Kg, kann also von einer
Einsatzperson in einem Einsatz leicht mitgetragen werden, beispielsweise am Gürtel
hängend, ohne dass die Person durch Gewicht oder Größe des Geräts wesentlich behindert
wird.
1. Tragbares Aufladedruck-Feuerlöschgerät, insbesondere zur Verwendung als am Körper
zu tragender Ausrüstungsbestandteil von Polizei-Einsatzkräften, mit folgenden Merkmalen:
es besteht aus einem druckfesten flaschenförmigen Löschmittelbehälter (1) mit einem
eine Behälteröffnung umschließenden Hals (2), und einem die Halsöffnung verschliessenden
Behälteraufsatz (3),
der Behälteraufsatz ist als den Löschmittelbehälter (1) verschließenden Armaturenblock
(9) mit aufgesetzter Löschpistole (4) ausgebildet,
der Hals (2) des Löschmittelbehälters und der Armaturenblock (9) bilden miteinander
einen von Hand ohne Werkzeug zu schließenden und entsprechend abgedichteten Schraubverschluß,
der Armaturenblock (9) weist eine mit einem Füllventil (16) ausgestattete Druckgasfüllöffnung
auf,
der Armaturenblock (9) weist ein bis zum Bodenbereich des Löschmittelbehälters (1)
hinabreichendes Tauchrohr (11) auf, das mit der Löschpistole (4) in Verbindung steht.
2. Feuerlöschgerät nach Anspruch 1, wobei der Hals (2) des Löschmittelbehälters (1) mit
Innengewinde versehen ist und der Armaturenblock (9) einen in das Innengewinde einschraubaren
Einschraubstutzen (10) aufweist, an dem das Tauchrohr (11) angeordnet ist.
3. Feuerlöschgerät nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Druckgasfüllöffnung durch einen
Füllstutzen (14) gebildet ist, der mit einer Schnellkupplung zum Ankuppeln eines Füllschlauchs
ausgebildet ist, und wobei das Füllventil (16) als Rückschlagventil ausgebildet ist.
4. Feuerlöschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Löschpistole ein Griffstück
(5), in welchem ein mit dem Tauchrohr (11) in Verbindung stehender Löschmittelkanal
verläuft, einen Schutzbügel (8) vorderhalb des Handgriffs (5), und einen in dem vom
Griffstück und vom Schutzbügel umgrenzten Raum angeordneten Handgriff (7) zur Betätigung
eines im Löschmittelkanal stromauf einer Düse (6) in die Löschpistole eingebauten
Absperrventils (13) aufweist.
5. Feuerlöschgerät nach Anspruch 4, wobei die Löschpistole derart etwa mittig auf dem
Armaturenblock (9) sitzt, dass die Längsachse des Löschmittelbehälters (1) die Löschpistole
(4) bezogen auf deren Tiefenausdehnung zwischen Vorderkanteschutzbügel und Hinterkantegriffstück,
mittig schneidet.