[0001] Die Erfindung betrifft einen Teleskop-Ausleger in Modellbauweise, bei dem mindestens
drei Rohre in Reihe vorgesehen sind, in einer Richtung der Reihe zu einem freien Auslegerende
hin im Außenquerschnitt von Rohr zu Rohr kleiner werdend und jeweils paarweise teleskopartig
ineinander geschoben, ineinander passend geführt gegeneinander verschiebbar sind,
bei dem die Rohre zusammenschiebbar und auseinanderziehbar sind, bei dem jedes der
drei Rohre bei dem dem freien Auslegerende zugewendeten Rohrende einen Widerlagerdurchbruch
bildet, in den bei auseinander gezogenen Rohren ein Riegel ragt, der an dem eingeschobenen
Rohr von einem Federelement beaufschlagt vorgesehen ist, bei dem der in den Widerlagerdurchbruch
ragende Riegel auf der dem freien Auslegerende zugewendeten Seite eine einem vorderen
Widerlagerrand des Widerlagerdurchbruchs zugewendete Riegelfläche bildet und bei dem
der Riegel stirnseitig ausgehend von der vorderen Riegelfläche eine Stirnschräge bildet,
die in Richtung zu einem hinteren Widerlagerrand den Riegel verkürzend absinkt.
[0002] Im Miniaturmodellbau gibt es Miniatur-Modellgeräte bzw. Maschinen, wie z.B. Miniatur-Modellfahrzeugkräne,
die mit einem Teleskop-Ausleger in Modellbauweise bestückt sind. Der Teleskop-Ausleger
bildet mit dem in Außenquerschnitt größten Rohr ein inneres bzw. hinteres Ende, das
am Modellgerät bzw. an der Modellmaschine selbst angebracht ist oder wird und ist/wird
am freien Auslegerende mit einer Einrichtung bestückt, die der Funktion des Modellgerätes
zugeordnet ist. Der Teleskop-Ausleger wird von Hand völlig zusammengeschoben, bis
Vorsprünge, z.B. Flansche, der Rohre gegeneinander stoßen, und von Hand völlig auseinander
gezogen, bis alle Riegel in Funktion gelangt sind. Sobald nämlich beim Auseinanderziehen
der Riegel eines inneren Rohres zu dem Widerlagerdurchbruch des zugeordneten äußeren
Rohres kommt, tritt der Riegel in diesen Widerlagerdurchbruch und nimmt durch Anlage
seiner vorderen Widerlagerfläche am vorderen Widerlagerrand des Widerlagerdurchbruchs
das äußere Rohr mit.
[0003] Bei einem durch die Praxis bekannten Teleskop-Ausleger der eingangs genannten Art
ist bei auseinander gezogenen Rohren jeweils der Riegel mit der vorderen Riegelfläche
noch auf den Widerlagerdurchbruch beschränkt und mit der Stirnschräge dem hinteren
Widerlagerrand zugewendet. Beim Zusammenschieben zweier Rohre wirkt der vordere Rohrbereich
des größeren äußeren Rohres auf den Riegel des inneren kleineren Rohres nicht ein.
Vielmehr wird beim Zusammenschieben jeder Riegel von zugeordneten hinteren Widerlagerrand
sofort durch die Stirnschräge aus dem Widerlagerdurchbruch zurück gedrückt. Dies hat
zur Folge, daß bei jedem Druck auf das freie Auslegerende hin ein Zusammenschieben
des Teleskop-Auslegers erfolgt, da jeder Riegel nachgibt, sobald er vom zugeordneten
hinteren Widerlagerrand her beaufschlagt wird. Diese völlige Unkontrollierbarkeit
des Zusammenschiebens wird als störend empfunden.
[0004] Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Teleskop-Ausleger der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem die Zusammenschiebbarkeit der Rohre durch Eingriff an den
Riegeln kontrollierbar ist. Der erfindungsgemäße Teleskop-Ausleger ist, diese Aufgabe
lösend, dadurch gekennzeichnet, daß bei auseinander gezogenen Rohren jeweils der Riegel
mit der vorderen Riegelfläche aus dem Widerlagerdurchbruch nach außen hervorragt und
dem hinteren Widerlagerrand eine hintere Riegelfläche zuwendet, und daß beim Zusammenschieben
zweier Rohre jeweils das größere äußere Rohr mit einem vorderen Rohrbereich den Riegel
des Widerlagerdurchbruchs derart zurückgedrückt hält, daß die hintere Riegelfläche
von hinteren Widerlagerrand wegbewegt ist.
[0005] Wenn der erfindungsgemäße Teleskop-Ausleger völlig auseinander gezogen ist, dann
ist er gegen ein Zusammenschieben allein durch Druck auf das freie Auslegerende zunächst
gesichert, da jeder der herausragenden Riegel die hintere Riegelfläche einem hinteren
Widerlagerrand zuwendet. Man kann nun von Hand einen der Riegel in seinen Widerlagerdurchbruch
zurückdrücken, so daß er dem hinteren Widerlagerrand seine Stirnschräge zuwendet.
Es läßt sich nun das diesen hinteren Widerlagerrand bildende äußere Rohr mit dem den
Riegel tragenden inneren Rohr zusammenschieben. Wenn nun der vordere Rohrbereich dieses
äußeren Rohres beim Widerlagerdurchbruch des kleineren Rohres auf den herausragenden
Riegel des nächst kleineren Rohres trifft, wird es diesen Riegel in seinen Widerlagerdurchbruch
zurückdrücken, so daß das kleinere Rohr mit dem nächst kleineren Rohr zusammenschiebbar
ist. Es ist also die Zusammenschiebbarkeit der Rohre durch händischen Eingriff an
den Riegeln und zwar durch Zurückdrücken der nach außen hervorragenden Riegel kontrollierbar.
[0006] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn jeweils der Riegel an einem Tragstück
sitzt und das Rohr am Widerlagerdurchbruch mit Schultern hintergreift und wenn der
Überstand des Riegels über die Schulter an der vorderen Riegelfläche größer als die
doppelte Wanddicke der Rohre ist. Der nach außen hervorragende Riegel ist also in
dieser Stellung durch die Schulter gehalten, passiert die Wanddicke seines, kleineren
Rohres, passiert die Wanddicke des zugeordneten größeren Rohres und ragt aus diesem
heraus.
[0007] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn das Maß des Hervorragens des
Riegels und das gleich gerichtete Maß der hinteren Riegelfläche in etwa gleich sind.
Dies erleichtert es, über das Zurückdrücken des Riegels das Funktionsloswerden der
hinteren Riegelfläche zu erreichen.
[0008] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das größere äußere Rohr
an dem dem freien Auslegerende zugewendeten Rohrende eine innere Rohrkante bildet,
die beim Zusammenschieben der zwei Rohr auf die Stirnschräge des Riegels des inneren
kleineren Rohres aufläuft. Dies beschreibt das Zusammenwirken der Rohre zwecks Zurückdrückens
des nach außen hervorragenden Riegels mittels des zweitfolgenden größeren, äußeren
Rohres.
[0009] In der Regel weist der Teleskop-Ausleger mehr als drei Rohre, z.B. vier oder fünf
Rohre auf. Die Rohre weisen jeweils in der Regel einen unrunden Querschnitt auf, so
daß zwei ineinander geschobene bzw. ineinander steckende Rohre nicht gegeneinander
drehbar sind. Es ist z.B. der Riegel an einem Stift vorgesehen, der in eine Bohrung
eines Gleitstücks schiebbar ist und zwar gegen die Kraft einer als Federelement dienenden
Druckfeder, die zwischen dem Riegel und dem Gleitstück eingespannt ist.
[0010] In der Zeichnung des dann in bevorzugter Ausführungsform der Erfindung dargestellt
und zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Teleskop-Ausleger in Modellbauweise,
- Fig. 2
- einen Schnitt gemäß Linie II-II in Fig. 1, in einem gegenüber Fig. 1 vergrößerten
Maßstab, und
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 2.
[0011] Der Teleskop-Ausleger gemäß Zeichnung ist mit einem Ende mittels einer Halteeinrichtung
1 an einem Miniatur-Modellgerät 2 angebracht und bildet an dem der Halteeinrichtung
entgegen gesetztem Ende ein nicht gezeigtes freies Auslegerende. Vom dem Teleskop-Ausleger
sind vier Rohre 3, 4, 5, 6 gezeigt und zwar in einem auseinander gezogenen Zustand.
Das erste Rohr 3 sitzt mit dem hinteren Ende an der Halteeinrichtung 1 und die Rohre
tragen jeweils am vorderen Ende einen umlaufenden Flansch bzw. Sims 7. Das zweite
Rohr 4 und die nach vorne folgenden Rohre ragen im auseinander gezogenen Zustand jeweils
mit einem hinteren Rohrbereich 8 in das vorhergehende Rohr. Im nicht gezeigten zusammengeschobenen
Zustand der Rohre liegen die Simse 7 sämtlicher Rohre dicht an dicht beieinander.
Abgesehen von einem vordersten Rohr bilden alle Rohre 3, 4, 5, 6 bei dem vorderen
Rohrende einen Widerlagerdurchbruch 9, der vom vorderen Rohrende einen Abstand hat,
der etwas kleiner als die Länge des hinteren Rohrbereichs 8 ist. Abgesehen von dem
hintersten Rohr 3 ist jedes Rohr 4, 5, 6 am hinteren Rohrbereich 8 mit einem Riegel
10 versehen, der bei auseinander gezogenem Zustand der Rohre in den Widerlagerdurchbruch
9 ragt.
[0012] Der Riegel 10 bildet eine vordere Riegelfläche 11, die rechtwinkelig zur Mittelachse
der Rohre verläuft, einem vorderen Widerlagerrand 12 des Widerlagerdurchbruchs 9 zugeordnet
ist und diesen gemäß Fig. 3 überragt. Der Riegel 10 bildet eine hintere Riegelfläche
13, die rechtwinkelig zur Mittelachse der Rohre verläuft, einem hinteren Widerlagerrand
14 des Widerlagerdurchbruchs zugeordnet ist und diesen gemäß Fig. 3 nicht überragt.
Weiterhin hat der Riegel 10 stirnseitig eine Stirnschräge 15, die von der vorderen
Riegelfläche 11 nach hinten in Richtung zur Mittelachse der Rohre abfällt. Jedes Rohr,
außer dem vordersten Rohr, bildet einen vorderen Rohrbereich 16, der beim Zusammenschieben
zu dem Widerlagerdurchbruch des erstvorhergehenden Rohrs 4 und damit zu dem Riegel
10 des zweitvorhergehenden Rohres 5 gelangt und diesen Riegel über dessen Stirnschräge
15 soweit zurückdrückt, daß die hintere Riegelfläche 13 den hinteren Widerlagerrand
14 freigibt. Es kann nun das erstvorhergehende Rohr den Riegel des zweitvorhergehenden
Rohrs über dessen Stirnschräge 15 weiter zurückdrücken und über das zweitvorhergehende
Rohr geschoben werden.
[0013] Der Riegel 10 sitzt auf einem Tragstück 16, das in dem zugeordneten Rohr 4 angeordnet
ist, aus dem der Riegel durch ein Führungsloch 17 herausragt. Das Tragstück 16 hintergreift
das Rohr 4 mit Schultern 18. Das Tragstück 16 sitzt an einem Stift 19, der in ein
Gleitstück 20 hineinschiebbar ist und zwar gegen die Druckkraft eines Federelementes
21, das zwischen dem Tragstück 16 und dem Gleitstück 20 eingespannt ist. Das Gleitstück
20 ragt in ein Aufnahmeloch des inneren Rohres 4 und ist gegen das äußere Rohr 3 abgestützt.
Es bildet jeweils das größere Rohr 3 an dem vorderen Rohrende eine innere Rohrkante
22.
1. Teleskop-Ausleger in Modellbauweise
bei dem mindestens drei Rohre in Reihe vorgesehen sind, in einer Richtung der Reihe
zu einem freien Auslegerende hin im Außenquerschnitt von Rohr zu Rohr kleiner werden
und jeweils paarweise teleskopartig ineinander geschoben, ineinander passend geführt,
gegeneinander verschiebbar sind,
bei dem die Rohre zusammenschiebbar und auseinanderziehbar sind,
bei dem jedes der drei Rohre bei dem dem freien Auslegerende zugewendeten Rohrende
einen Widerlagerdurchbruch bildet, in den bei auseinander gezogenen Rohren ein Riegel
ragt, der an dem eingeschobenen Rohr von einem Federelement beaufschlagt vorgesehen
ist,
bei dem der in den Widerlagerdurchbruch ragende Riegel auf der dem freien Auslegerende
zugewendeten Seite eine einem vorderen Widerlagerrand des Widerlagerdurchbruchs zugewendete
Riegelfläche bildet und
bei dem der Riegel ausgehend von der vorderen Riegelfläche eine Stirnschräge bildet,
die in Richtung zu einem hinteren Widerlagerrand den Riegel verkürzend absinkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei auseinander gezogenen Rohren (3, 4, 5, 6) jeweils der Riegel (10) mit der vorderen
Riegelfläche (11) aus dem Widerlagerdurchbruch (9) nach außen heraus ragt und dem
hinteren Widerlagerrand (14) eine hintere Riegelfläche 13 zuwendet und
daß beim Zusammenschieben zweier Rohre (3, 4) jeweils das größere äußere Rohr (3) mit
einem vorderen Rohrbereich (16) den Riegel (10) in den Widerlagerdurchbruch (9) derart
zurückgedrückt hält, daß die hintere Riegelfläche (13) vom hinteren Widerlagerrand
(14) wegbewegt ist.
2. Teleskop-Ausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils der Riegel (10) an einem Tragstück (16) sitzt, das das Rohr (4) am Widerlagerdurchbruch
mit Schultern (18) hintergreift, und daß der Überstand des Riegels über die Schultern
(18) an der vorderen Riegelfläche (11) größer als die doppelte Wanddicke der Rohre
ist.
3. Teleskop-Ausleger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Maß des Hervorragens des Riegels (10) und das gleichgerichtete Maß der hinteren
Riegelfläche (13) in etwa gleich sind.
4. Teleskop-Ausleger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das größere äußere Rohr (3) an dem dem freien Auslegerende zugewendeten Rohrende
eine innere Rohrkante (22) bildet, die beim Zusammenschieben der zwei Rohre (3, 4)
auf die Stirnschräge (15) des Riegels (10) des inneren kleineren Rohres (4) aufläuft.