[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer betonhaltigen
Abflussrinne od. dgl., insbesondere einer stahlbewehrten Abflussrinne mit hoher Wandstärke,
insbesondere größer als 8,0 cm und/oder für hohe Belastungen.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedenste Abflussrinnen bekannt, die an unterschiedliche
Anforderungen angepasst sind. Diese Rinnen weisen in der Regel einen U- oder rechteckförmigen
Querschnitt mit einer oben liegenden Öffnung für die Aufnahme von einströmendem Wasser
auf. Im Randbereich der Öffnung ist in der Regel eine Zarge für die Aufnahme einer
Abdeckung angeordnet.
[0003] Die EP 652 330 beschreibt einen betonhaltigen Formkörper für Abflussrinnen mit einer
in einer U- oder rechteckförmigen Aussparung angeordneter flüssigkeitsdichten und
chemikalienresistenten Schicht. Derartige Formkörper werden für Abflussrinnen verwendet,
die in belasteten Arbeitsbereichen verlegt werden, wie z.B. auf Flughäfen, in chemischen
Fabriken oder anderen Unternehmen, bei denen Substanzen austreten können, die entweder
Beton angreifen oder trinkwassergefährdend sind. Bei der Herstellung solcher betonhaltiger
Formkörper bildet die flüssigkeitsdichte Schicht den Bodenbereich der Pressform des
Formkörpers. Der Beton wird in den Zwischenraum zwischen der Schicht, den Seitenwänden
des Formkörpers und stirnseitig angeordneter Kunststoffbügel eingefüllt.
[0004] Die DE 42 30 682 beschreibt eine Rinnenanordnung für den Schwerverkehrbereich mit
einer Entwässerungsrinne. Für den Einsatz im Schwerverkehrbereich ist eine besonders
hohe Seitenstabilität der Rinnenbauteile erforderlich, welche durch zwei seitlich
angeordnete Läuferbalken erreicht wird, zwischen denen sich das den Sohlenbereich
des Rinnenkanals bildende Rinnenelement befindet. Die Läuferbalken sind als Fertigbauelemente
aus gießfähigem Werkstoff mit statischer Bewehrung ausgebildet und weisen Elemente
zur Verankerung im Ortbeton auf. Durch die Bewehrung kann der Betonkörper wesentlich
höheren Belastungen widerstehen. Da die Schwerlastrinnen eine sehr hohe Wandstärke
aufweisen, dauert der Formvorgang bis zur Fertigstellung des Produkts sehr lange,
was mit hohen Gesamtproduktionskosten verbunden ist.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
von betonhaltigen Formkörpern insbesondere bei Sofortentschalung bereitzustellen,
das eine kostengünstigere Herstellung von bewehrten, insbesondere dickwandigen, Produkten
erlaubt. Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Anspruch 1, eine Herstellungsvorrichtung
gemäß Anspruch 7, eine Rüttel-Pressform gemäß Anspruch 9 und durch eine Rinne gemäß
Anspruch 20 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Aspekte und Details der vorliegenden
Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, der Beschreibung und der Figuren.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Herstellung im sogenannten Rüttelpressverfahren durchgeführt.
Dabei wird eine erdfeuchte Betonmischung, die wesentlich trockener als gießfähiger
Beton ist, in eine Pressform überführt und unter Rütteln der Form oder von Teilen
der Form unter Druck verdichtet. Eine für das Rüttelverfahren geeignete Betonmischung
hat einen Wasserwert vorzugsweise zwischen 0,25 und 0,40, und damit einen wesentlich
geringeren Feuchtigkeitsgehalt als Gießbeton. Der für das Rüttelverfahren verwendete
Beton hat einen Sandgehalt von vorzugsweise zwischen 50 und 75 %, vorzugsweise um
die 60 %.
[0007] Damit der Bewehrungskorb ohne im Betonkörper verbleibende Abstandshalter in dem herzustellenden
Betonkörper ausgerichtet werden kann, sind an der Pressform Befestigungsmittel angebracht
oder anbringbar, die vor der Hauptverdichtung des Betonkörpers wieder entfernt, jedoch
vorher wenigstens solange in der Pressform belassen werden, bis der Bewehrungskorb
zumindest größtenteils mit Beton überdeckt ist. Vorzugsweise wird das Befestigungsmittel
während der durch Rütteln erfolgenden Vorverdichtung in der Form belassen. Das Befestigungsmittel
stellt eine mechanische Fixierung des Bewehrungskorbes in der Pressform während des
Befüllens und vorzugsweise auch während des Vorverdichtens sicher. Sobald die Befüllung/Vorverdichtung
abgeschlossen ist, d.h. vor der Hauptverdichtung mit einem Pressstempel, kann das
Befestigungsmittel wieder aus dem Formbereich der Pressform entfernt werden, weil
dann bereits der Bewehrungskorb durch den umgebenden vorverdichteten Beton gehalten
wird. Die Befestigungsmittel können durch Stangen gebildet sein, die durch entsprechende
Bohrungen der Presswand in den Formbereich geschoben werden. Auf diesen Stäben liegt
der Bewehrungskorb dann auf. Statt Stäben können auch andere Befestigungsmittel wie
Stifte , Klammern, Haken etc. verwendet werden. Vorzugsweise sind mehrere, vorzugsweise
zwei Befestigungsmittel in Längsrichtung der Pressform beabstandet vorgesehen, so
dass der Bewehrungskorb in Quer- als auch in Längsrichtung exakt positioniert werden
kann. Als Befestigungsmittel eignen sich insbesondere axial erstreckende Elemente
wie Stifte, Stäbe, Stangen mit beliebigem, insbesondere kreisrundem Profil, da diese
Elemente nach der Vorverdichtung verhältnismäßig leicht in axialer Richtung aus der
Pressform herausgezogen werden können, ohne im vorverdichteten Beton stecken zu bleiben
oder durch radial hervorstehende Teile den umgebenden vorverdichteten Beton zu schädigen.
Die Elemente können jedoch vorzugsweise an den Auflagepunkten des Bewehrungskorbes
in ihrer Oberseite Aussparungen aufweisen, in der der Bewehrungsstahl dann zu liegen
kommt, wodurch der Bewehrungskorb in Querrichtung der Pressform exakt positioniert
werden kann. In Verbindung mit mehreren Befestigungsmitteln in Längsrichtung der Pressform
wird somit eine exakte Positionierung des Korbes in Quer- als auch Längsrichtung einer
Schwerlastrinne ermöglicht.
[0008] Die Befestigungsmittel können manuell in die Pressform eingebracht und herausgezogen
bzw. herausgeklappt werden, sie können jedoch auch an der Pressform befestigt und
elektrisch bzw. elektromagnetisch pneumatisch oder hydraulisch in den Formbereich
einfahrbar und ausfahrbar sein, wodurch das Herausziehen der Befestigungsmittel aus
der Pressform automatisch erfolgen kann. Eine Hauptverdichtung bei noch ausgefahrenem
Befestigungsmittel kann dann dadurch verhindert werden, dass z.B. Endschalter für
die zurückgezogenen Positionen aller Befestigungsmittel vorgesehen sind, und der Druckzylinder
des Pressstempels für die Hauptverdichtung erst dann betätigbar ist, wenn alle Endschalter
die zurückgezogene Lage der Befestigungsmittel indizieren.
[0009] Eine erfindungsgemäße Pressform zur Herstellung von betonhaltigen Formkörpern für
Abflussrinnen, Sinkkästen od. dgl. Elemente eines Abflussrinnensystems weist somit
wenigstens ein Befestigungsmittel zur räumlichen Fixierung eines in die Pressform
eingebrachten Bewehrungskorbes auf, das aus dem Formbereich der Pressform heraus bewegbar
ist. So können z.B. wenigstens zwei einander gegenüberliegende Wände der Pressform
Aussparungen zur Aufnahme stabförmiger Befestigungsmittel umfassen, z.B. Rundeisen.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Pressform kann ein darin eingebrachter Bewehrungskorb
in jeder beliebigen Position fixiert werden. Wird z.B. ein länglicher Körper als Befestigungsmittel
verwendet, so wird dieser nach dem Einbringen des Bewehrungskorbes in die Pressform
durch eine Aussparung in einer ersten Pressformwand, dann durch eine Gitteröffnung
des Bewehrungskorbes und abschließend durch eine Aussparung in der gegenüberliegenden
Pressformwand geführt. Dadurch wird das Befestigungsmittel in den beiden Pressformwänden
gelagert und der Bewehrungskorb liegt auf dem Befestigungsmittel auf. Durch verschiedene
Positionierung der Aussparungen kann sogar die Höhe des Bewehrungskorbes relativ zum
Boden der Pressform variiert werden, da der Bewehrungskorb beim Durchführen des Befestigungsmittels
angehoben werden kann und dann relativ zu den Aussparungen in den Pressformwänden
positioniert ist.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Aussparungen
als Bohrungen in der Pressformwand ausgestaltet. Besonders bevorzugt sind Bohrungen
mit einem runden Querschnitt vorgesehen.
[0012] Vorzugsweise ist der Durchmesser der Bohrung dem Durchmesser des Befestigungsmittels
dergestalt angepasst, dass der Durchmesser der Bohrungen wenigstens 2 % und höchstens
25% größer ist als der Durchmesser des Befestigungsmittels. Dadurch wird einerseits
eine sichere Positionierung des Befestigungsmittels ohne großes Spiel gewährleistet,
andererseits ist ein problemloses Einschieben und Herausziehen des Befestigungsmittels
in die bzw. aus der Bohrung möglich. Eine etwaige Verkantung des Befestigungsmittels
kann durch Bewegung des Befestigungsmittels um die Längsachse herum gelöst werden,
was die Verwendung von kreisrunden und/oder keilförmigen Profilen favorisiert.
[0013] Die Aussparungen in der Pressform zur Aufnahme von Befestigungsmitteln können auch
als Schlitze in der Pressformwand ausgestaltet sein. Die Schlitze reichen dann vorzugsweise
bis zum oberen Rand der Pressform. Bevorzugt ist die Breite der Schlitze wenigstens
2% und höchstens 25% größer als der Durchmesser des Befestigungsmittels. Auch in dieser
Ausführungsform wird durch die relative Größe von Aussparung und Befestigungsmittel
einerseits eine sichere Positionierung des Befestigungsmittels ohne großes Spiel gewährleistet,
andererseits ein problemloses Einschieben und Herausziehen des Befestigungsmittels
in den bzw. aus dem Schlitz ermöglicht. Eine etwaige Verkantung des Befestigungsmittels
kann durch Bewegung des Befestigungsmittels um die Längsachse herum gelöst werden.
Durch die Ausdehnung des Schlitzes in Richtung des Randes der Pressform kann diese
Bewegung im Vergleich zur oben beschriebenen Bohrung noch verstärkt ausgeführt werden.
[0014] Gemäß einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform sind die in einander gegenüberliegenden
Pressformwänden angebrachten Aussparungen fluchtend angebracht. Dadurch wird erreicht,
dass das Befestigungsmittel in gerader Linie von einer Aussparung in die gegenüberliegende
Aussparung geführt werden kann. Das Befestigungsmittel wird in diesem Fall zum einen
parallel zum Boden des Betonformkörpers und zum anderen, im Fall von zum Betonformkörperboden
nahezu senkrechten Pressformwänden, senkrecht zu den Pressformwänden geführt. Im Falle
von konusförmigen Schalungen treten selbstverständlich der Konusneigung entsprechende
Abweichungen von der Senkrechten. Diese Anordnung der Aussparungen ermöglicht ein
besonders problemloses Einschieben und Herausziehen der Befestigungselemente ohne
die Gefahr des Verkantens.
[0015] Die Längsausdehnung der Pressform beträgt bevorzugt zwischen 1 und 3 m, besonders
bevorzugt rund 2 m.
[0016] Als Befestigungsmittel wird gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ein Rundeisen verwendet. Ein Rundeisen stellt ein besonders
kostengünstiges und häufig sowieso vorhandenes Befestigungsmittel dar.
[0017] Gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
weist das Befestigungsmittel wenigstens eine Vertiefung auf, welche zur Positionierung
des Bewehrungskorbes dient. Die Vertiefung erlaubt ein leichtes Einrasten des Bewehrungskorbes
und dadurch eine zusätzliche Positionierung desselben. Selbstverständlich darf die
Vertiefung nicht zu stark ausgeprägt sein, da es sonst zu Schwierigkeiten beim Herausziehen
des Befestigungsmittels kommt.
[0018] Grundsätzlich kann eine beliebige Anzahl an Befestigungsmittel verwendet werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird es aber bevorzugt zwei Befestigungsmittel zu
verwenden, da der Bewehrungskorb dann an zwei Stellen seiner Längsausdehnung gelagert
wird und so besser gegen ein Verrutschen gesichert ist als bei Verwendung von nur
einem Befestigungsmittel. Drei oder mehr Befestigungsmittel können gemäß der vorliegenden
Erfindung zwar ebenfalls Verwendung finden, allerdings ist mit dem zusätzlichen Material-
und Arbeitsaufwand kein entscheidender Vorteil gegenüber der Verwendung von zwei Befestigungsmitteln
verbunden.
[0019] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine sichere und genaue Positionierung
des Bewehrungskorbes erreicht, welche sich auch durch das Einfüllen des Betons nicht
verändert.
[0020] Die Abflussrinnen weisen in der Regel im Randbereich ihrer Öffnung eine Zarge für
die Aufnahme einer Abdeckung auf. Um eine solche Zarge anzubringen wird gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens auf den Bodenbereich
der Form ein Zargenprofil aufgelegt und das Zargenprofil anschließend durch Haltebolzen
auf mit dem Formkern verbundenen Leisten positioniert und fixiert.
[0021] Die Pressform und der Pressstempel zum Hauptverdichten des Betons sind vorzugsweise
jeweils mit Rüttlern, versehen. Bei der Pressform sind die Rüttler insbesondere als
Außenrüttler ausgebildet. Verschiedene Teile der Pressform, wie z.B. Formwand und
Kern können mit separaten Rüttlern wie Form- und Kernrüttler versehen sein. Vorzugsweise
ist der Pressstempel mit wenigstens einem separaten Rüttler versehen, der vorzugsweise
mit einer anderen Frequenz als die Pressform angeregt wird. Dadurch wird eine höhere
Dichte des Betons, eine besser Umschließung der Stahlbewehrung und damit eine höhere
Betonqualität erreicht.
[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann nach dem Vorverdichten weiterer Beton der Form zugeführt werden, um den Volumenverlust
durch die Vorverdichtung auszugleichen.
[0023] Als letzter Schritt zur Herstellung des betonhaltigen Formkörpers wird nach dem Verfestigen
des Betons die Pressform entfernt, was im einfachsten Fall durch Umkippen der Form
realisiert werden kann, da der verdichtete Betonkörper bereits standfest ist. Auf
diese Weise nimmt der Betonkörper nur während des etwa ein bis drei Minuten dauernden
Rüttelpressverfahrens eine Pressform in Anspruch, im Gegensatz zu Gussrinnen, die
Stunden bis Tage in der Gussform abbinden müssen. Die Herstellungskosten der pressgerüttelten
Rinne sind aufgrund der Sofortentschalung somit erheblich niedriger als bei Grußrinnen.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit der beiliegenden Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Pressform für eine Schwerlastrinne ohne vordere
Stirnseite,
- Fig. 2
- eine Frontansicht der Pressform aus Fig. 1, und
- Fig. 3
- ein Detail einer Seitenwand einer Pressform mit elektrischer Betätigung eines Haltestiftes
für eine Bewehrung.
[0025] Eine Pressform für eine Schwerlastrinne wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Figuren 1 und 2 erläutert.
[0026] Die Pressform 10 besteht aus zwei Teilen, dem Mantelteil, umfassend die Seitenwände
12 und die Stirnwände 14, und dem Bodenteil 16, umfassend einen zentralen Formkern
18, der den Rinnenlauf des Fertigprodukts bildet, beidseitig des Formkerns 18 angeordnete
Leisten 20 zum Aufstecken von Stahlzargen der Rinne und der Bodenplatte 22. Der Bodenteil
16 kann relativ zu den Wänden 12 quer oder parallel zur Bodenebene verfahrbar sein,
um das fertige Produkt auszustossen.
[0027] In den Seitenwänden 12 der Form 10 sind Bohrungen 24 vorgesehen, und zwar in gegenüberliegenden
Wänden 12 fluchtend und in Längsrichtung beabstandet. In die Bohrungen 24 sind Rundeisen
26 eingesteckt, die Längsstreben 28 eines Bewehrungskorbes 30 untergreifen. Die in
Längsrichtung der Form 10 beabstandeten Rundeisen 26 sind vorzugsweise gleich groß
(in der Figur perspektivisch verzerrt). Der Bewehrungskorb 30 besteht neben den Längsstreben
28 aus U-förmigen Verbindungsbügeln 32 zum Verbinden der Längsstreben 28. Der Bewehrungskorb
30 hat somit eine dem herzustellenden U-förmigen Rinnenprofil angepasste Form. Er
ist durch die Rundeisen 26 in einer Stellung gehalten, in der alle Elemente 28,32
von den Teilen 12, 14, 16, 18,20, 22 der Pressform 10 beabstandet sind.
[0028] Das Verfahren zur Herstellung der Betonrinne wird wie folgt beschrieben. In die leere
Form 10 wird der Bewehrungskorb eingeführt und durch die Haltebolzen fixiert. Nun
wird Beton bis zu einer gewünschten Füllhöhe eingefüllt. Die Füllhöhe wird durch den
Abstand der Oberkante des Bewehrungskorbes im Fertigprodukt von der Oberkante des
Betonformkörpers bestimmt. Die Rundeisen 26 werden in die Bohrungen 24 eingesteckt.
Der Bewehrungskorb 22 wird beim Durchführen der Rundeisen 26 leicht angehoben und
kommt beim Herablassen mit dessen oberen Längsstreben 28 (die später im Bodenbereich
liegen) auf den Rundeisen 26 zu liegen. Die Rundeisen wirken daher als Befestigungsmittel,
wodurch eine exakte Positionierung und Fixierung des Bewehrungskorbes 30 erreicht
wird. An den Auflagestellen sind die Rundeisen 26 oben leicht vertieft, so dass der
Bewehrungskorb 30 in seiner Position quer zur Längsrichtung der Pressform 10 exakt
festgelegt wird.
[0029] Anschließend wird der Beton bis zum gewünschten Endfüllstand der Pressform 10 eingefüllt
und vorverdichtet. Hierbei dringt er, unter anderem aufgrund des gleichzeitig durchgeführten
Rüttelns, in den Zwischenraum zwischen dem Formkern 18, den Seitenwänden 12 und stirnseitig
angeordneten Abschlusswänden 14 (die vordere ist nicht gezeigt). Durch die Rundeisen
26 wird der Bewehrungskorb 30 während des vollständigen Einfüllens des Betons exakt
in seiner Position gehalten. Nach dem Einfüllen und Vorverdichten des Betons werden
die Rundeisen 26 herausgezogen und die dadurch im Beton entstandenen Hohlräume werden
in der anschließenden Hauptverdichtung durch nachfließenden Beton gefüllt.
[0030] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit einem elektrischen, pneumatisch
oder hydraulisch betätigbaren Befestigungs- bzw. Auflageelement 32. Dieses ist in
den Seitenwänden 12 an der gleichen Stelle wie die Bohrungen 24 der Pressform 10 aus
Figuren 1 und 2 angeordnet. An der Außenseite der Wand 12 der Pressform 10 ragt ein
zylindrisches Gehäuse 34 heraus, in dem ein großer ringförmiger Elektromagnet 36 angeordnet
ist. Im Raum 38 innerhalb des ringförmigen Elektromagneten ist ein zylinderförmiger
Eisenstift 40 axial beweglich angeordnet. Der Eisenstift 40 hat an seiner Oberseite
im Bereich des vorderen Endes eine Vertiefung 42, die zur Aufnahme einer Längsstrebe
28 des Bewehrungskorbes 30 ausgebildet ist. Hierdurch wird der Bewehrungskorb sicher
und exakt positioniert gehalten. Der Eisenstift ist zwischen der dargestellten ausgefahrenen
Haltestellung und einer rückgezogenen Stellung verfahrbar, an der die Stirnseite 44
des Eisenstifts mit der Innenseite 46 der Wand 12 fluchtet. In dieser zurückgezogenen
Position liegt der Stift 40 an einem Schalter 48 an, der das Erreichen der zurückgezogenen
Stellung des Eisenstifts 40 signalisiert. Der (nicht dargestellte) Pressstempel kann
nach Erhalt dieses Signals auf die offene Oberseite der Pressform 10 gefahren werden,
und die Hauptverdichtung kann bei einem Stempeldruck von vorzugsweise 1.000 bis 10.000
kg/m
2 stattfinden. Deshalb ist der Signalausgang des Schalters 48 vorzugsweise auf die
Steuerung der Presse geführt.
1. Verfahren zur Herstellung eines betonhaltigen bewehrten Rinnenelements z.B. der Elemente
eines Abflussrinnensystems unter Verwendung einer gerüttelten Pressform umfassend
die Schritte:
a) Bereitstellen einer feuchten Betonmischung mit einem Wasser/Zement-Wert zwischen
0,25 und 0,40,
b) optionales Einfüllen eines Teils der Betonmischung in die Pressform (10),
b) Einlegen eines Bewehrungskorbes (30) in die Pressform,
c) Fixieren des Bewehrungskorbes in der Pressform durch wenigstens ein Befestigungsmittel
(26), das an der Pressform festlegbar ist,
d) Befüllen der Pressform mit der Betonmischung,
e) Vorverdichten der Betonmischung, z.B. durch Rütteln der Pressform während des Befüllens
oder danach,
f) Entfernen der Befestigungsmittel (26),
g) Verdichten der Betonmischung zwischen der Pressform und dem Druckaufbringungselement
einer Druckaufbringungseinrichtung, insbesondere einem Pressstempel,
h) Entfernen des verdichteten bewehrten Betonproduktes aus der Pressform (sofortiges
Entschalen).
2. Verfahren nach Anspruch 1, umfassend das Einlegen eines Zargenprofils in die Pressform
(10) vor Befüllen mit der Betonmischung.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Verpressen gemäß g) unter einem Druck
zwischen 1.000 und 20.000 kg/m2 erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Pressform (10) und/oder
das Druckaufbringungselement der Druckaufbringungseinrichtung während des Verpressens
in Schwingungen versetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die Form mit einer anderen Schwingfrequenz gerüttelt
wird als das Druckaufbringungselement und/oder ein Formkern der Form.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Verdichten gemäß g)
über einen Zeitraum von 30 bis 240 Sekunden erfolgt.
7. Vorrichtung zur Herstellung von betonhaltigen bewehrten Formkörpern, insbesondere
Schwerlastrinnen, in wenigstens einer Pressform, die während der Herstellung des Formkörpers
in Schwingungen versetzt wird,
wobei wenigstens ein an der Pressform (10) angeordnetes/festlegbares Befestigungsmittel
(26) zur räumlichen Fixierung eines in die Pressform (10) eingebrachten Bewehrungskorbes
(30) vorgesehen ist, welches aus dem Innenraum der Pressform entfernbar ist, bevor
ein Druckaufbringungselement einer Druckaufbringungseinrichtung gegen das in der Preßform
befindliche Material drückbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, bei der an der Pressform oder an Teilen der Pressform
und/oder an dem Druckaufbringungselement Schwingungserzeuger montiert oder montierbar
sind.
9. Pressform zur Herstellung von betonhaltigen bewehrten Formkörpern, insbesondere Schwerlastrinnen,
die während der Herstellung des Formkörpers in Schwingungen versetzt wird,
wobei die Pressform (10) Mittel (24,32) zur entfernbaren Anordnung/Festlegung von
Befestigungsmitteln (26,40) für die räumliche Fixierung eines in die Pressform (10)
eingebrachten Bewehrungskorbes (30) aufweist, welches Befestigungsmittel (26,40) aus
dem Innenraum der Pressform entfernbar ist.
10. Pressform nach Anspruch 9, bei der die Mittel (24,32) an gegenüberliegenden oder einander
abgewandten Seiten der Pressform (10), vorzugsweise fluchtend, angeordnet sind.
11. Pressform nach einem der Ansprüche 9 bis 10 zur Herstellung einer länglichen Ablaufrinne,
bei der die Mittel (24,32) oder Befestigungsmittel (26,40) in Längsrichtung der Pressform
(10) beabstandet angeordnet sind.
12. Pressform nach einem der Ansprüche 9 bis 11, bei der die Mittel in Form von Aussparungen
(24) zur Aufnahme der Befestigungsmittel (26) ausgebildet sind.
13. Pressform nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussparungen (24) als, vorzugsweise kreisrunde, Bohrungen in der Pressformwand
(12) ausgestaltet sind.
14. Pressform (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Befestigungsmittel (26) ein Rundeisen ist.
15. Pressform nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
bei der die Mittel als elektrisch oder elektromagnetisch betriebene Stellglieder ausgebildet
sind, deren bewegbares Teil das Befestigungsmittel ist, das als in etwa quer zur Wandebene
der Form bewegbarer Stab ausgebildet ist.
16. Pressform (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Befestigungsmittel (26, 40) wenigstens eine Vertiefung (42) aufweist, die zur
Positionierung des Bewehrungskorbes (30) dient.
17. Pressform (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Befestigungsmittel (26) vorgesehen sind.
18. Bewehrte Schwerlastrinne aus Beton, hergestellt im Rüttelpressverfahren, wobei die
Bewehrung vom Beton unter Fehlen jeglichen verlorenen Formteils als Positionierungselement
völlig umschlossen ist, hergestellt unter zeitweiser Fixierung durch Befestigungsmittel,
die vor der Hauptverdichtung entfernt wurden.