[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Spitzer, insbesondere für einen Weichminenstift,
mit einem in einen Spitzerbehälter einsetzbaren Spitzergehäuse, das einen über eine
Kanalöffnung in einen Freiraum mündenden Spitzerkanal mit daran tangential angestelltem
Spitzermesser aufweist.
[0002] Ein auch als Behälterspitzer bezeichneter Spitzer mit einem Stift- oder Minenspitzer
und mit einem diesen umgebenden Spitzerbehälter aus einem Bodenteil und einer Haube
ist z. B. aus der DE 199 55 395 A1 bekannt. Der Stift- oder Minenspitzer bildet dort
den eigentlichen, üblicherweise aus Kunststoff einstückig gespritzten Spitzerkörper
mit einem sich in Einführungsrichtung konisch verengenden und zur Aufnahme des Vorderendes
des zu spitzenden Stiftes bzw. der zu spitzenden Mine dienenden Führungskanal, an
den ein am Spitzerkörper gehaltenes Spitzermesser tangential angestellt ist.
[0003] Ein Spitzer mit entsprechendem Spitzerkörper oder Spitzergehäuse ist auch aus der
EP 0 872 356 A1 bekannt. Ein verliersicher und entnehmbar am oder im Spitzergehäuse
gehaltenes Reinigungsstäbchen dient zur Reinigung des Spitzerkörpers von sich ansammelnder
und zum Verschmieren neigender Minenmasse, insbesondere im Umfeld des Spitzermessers
und/oder einer zur Minenformung einer Weichmine dienenden Schaberrippe.
[0004] Bei einem derartigen Spitzer, insbesondere bei einem Kosmetikspitzer, ist es von
Vorteil, wenn individuell angepasste Minenausformungen gestaltet werden können. So
sollen häufig mit Zeichenstiften oder Kosmetikstiften spezielle Strichkonturen erreicht
werden. Insbesondere in der dekorativen Kosmetik werden z.B. Linienkonturen an Augen
und Lippen oder ein Flächenauftrag an Lippen und Wangen in cremiger oder pudriger
Form verlangt. Hierzu ist es wünschenswert, dass bei der Gestaltung der Mine die Ausformung
entsprechend kontrolliert werden kann.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Spitzer, insbesondere mit Spitzergehäuse
und Reinigungsstäbchen, anzugeben, bei dem die Minenausformung in einfacher und besonders
effektiver Art und Weise kontrollierbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dazu
ist eine Lupe als Bestandteil des Spitzers vorgesehen, die eine optische Vergrößerung
der Minenausformung während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs des Spitzers ermöglicht.
[0007] Die Lupe ist dabei zweckmäßigerweise integraler Bestandteil des Spitzers. Hierzu
kann die Lupe in einen vorhandenen Spitzerbehälter oder in das Spitzergehäuse (Spitzerkörper)
integriert sein. Zur Anordnung der Lupe am Spitzergehäuse oder in den Spitzerkörper
eignet sich ein einstückig an das Spitzergehäuse angeformter Steg im Bereich oberhalb
oder unterhalb des Spitzermessers und dabei im Bereich der Einmündung des Spitzerkanals
in den Freiraum. In diesem ist im Falle eines Kosmetikspitzers üblicherweise ein zusätzlicher
Minenformer in Form einer Schaberkante mit spezieller Form angeordnet. Die Lupe kann
jedoch zweckmäßig auch in einer Gehäuselängsseite des Spitzergehäuses oder Spitzerkörpers
eingebracht sein, so dass die Minenausformung aus seitlicher Betrachtung kontrolliert
werden kann.
[0008] Umfasst der Spitzer einen Spitzerbehälter, so ist die Lupe zweckmäßigerweise in den
Behälterdeckel eingebracht oder eingeformt. Die Lupe kann jedoch auch in den Behälterboden,
der üblicherweise als Spanfang dient, eingebracht sein. Zudem kann die Lupe auch an
einer Zunge freiendseitig vorgesehen sein, die am Behälterdeckel des Spitzerbehälters
schwenkbeweglich gehalten ist. Bei dieser Ausführungsform deckt die Lupe, wenn diese
nicht benutzt wird, vorteilhafterweise die an der vorderen Stirnseite des Spitzergehäuses
oder -körpers vorgesehene Einführöffnung für den zu spitzenden Stift ab. Die Lupe
dient bei dieser Ausführungsform somit gleichzeitig als Verschlußelement für die Einführöffnung.
[0009] Da bei einem Weichminenspitzer üblicherweise ein Reinigungsstäbchen vorhanden ist,
dass in einer köcherartigen Aufnahme des Spitzergehäuses unverlierbar, aber entnehmbar
gehalten ist, kann die Lupe auch in das Reinigungsstäbchen, vorzugsweise in dessen
Kopfbereich, integriert sein.
[0010] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
eine optische Vergrößerung insbesondere des Ausformbereichs eines Spitzers mittels
einer Lupe eine zuverlässige Kontrolle der Minenausformung ermöglicht ist. Die Lupe
kann dabei integrales oder separates, im oder am Spitzer verliersicher gehaltenes
Bauteil sein. Bei einem Behälterspitzer eignet sich besonders die Integration der
Lupe in den Spitzerbehälter, während bei einem behälterlosen Spitzer die Integration
der Lupe in eine Gehäuseseitenwand oder in einen an das Spitzergehäuse angeformten
Haltesteg besonders geeignet ist. Der Haltesteg verläuft dann zweckmäßigerweise zwischen
den beiden Gehäuselängsseiten und dabei oberhalb des Spitzerkanals oder dessen Einmündung
in den Freiraum. Auch kann das Spitzergehäuse selbst als Lupe ausgeführt sein, so
dass diese dann ein einstückiges Bauteil mit eingespritztem Spitzer ist.
[0011] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung einen Behälterspitzer mit einem Spitzergehäuse und
einem Spitzerbehälter mit integrierter Lupe,
- Fig. 2
- in perspektivischer Darstellung einen Spitzer mit in einem Gehäusesteg integrierter
Lupe,
- Fig. 3
- in einer Darstellung gemäß Fig. 1 eine in eine Gehäuselängsseite des Spitzers integrierte
Lupe,
- Fig. 4
- in einer Darstellung gemäß Fig. 1 einen Behälterspitzer mit Reinigungsstäbchen und
darin integrierter Lupe, und
- Fig. 5
- in perspektivischer Darstellung einen Behälterspitzer mit am Behälter deckel schwenkbeweglich
gehaltener Lupe.
[0012] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0013] Der Spitzer 1 gemäß Fig. 1 umfasst ein nachfolgend auch als Spitzerkörper bezeichnetes,
im Ausführungsbeispiel quaderförmiges Spitzergehäuse 2 mit einem daran mittels einer
Schraube 3 befestigten Spitzermesser 4 und einer Einführöffnung 5, die in einen Spitzer-
oder Führungskanal 6 für den zu spitzenden Stift einmündet. Der Spitzer 1 umfasst
des Weiteren einen Spitzerbehälter 7 mit einem Unterteil oder Behälterboden 7a und
einem Oberteil bzw. Behälterdeckel 7b. Diese können in nicht näher dargestellter Art
und Weise an einer hinteren Schmalseite des zweckmäßigerweise aus durchsichtigem Kunststoff
bestehenden Spitzerbehälters 7 über ein Filmscharnier miteinander verbunden sein.
[0014] Der Spitzerkörper 2 besteht ebenfalls zweckmäßigerweise aus Kunststoff, kann jedoch
auch z. B. aus Metall bestehen. Ein Reinigungsstäbchen 8 ist in einer köcherartigen
Aufnahme 9 verliersicher im Spitzerkörper oder -gehäuse 2 angeordnet und - wie durch
den Doppelpfeil 10 angedeutet - daraus entnehmbar.
[0015] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist in den Behälterdeckel 7b eine Lupe 11 integriert.
Dabei ist die Lupe 11 derart angeordnet, dass deren Achse 12 in Einsteckrichtung eines
(nicht dargestellten) Stiftes hinter einer Kanalöffnung 13 in einem Freiraum 14 liegt,
in den der Spitzerkanal 6 mit dessen Kanalöffnung 13 einmündet und in dem die Minenausformung
erfolgt. Durch diese Anordnung der Lupe 11 ist eine optische Vergrößerung desjenigen
Bereiches des Spitzers 1 ermöglicht, in dem die Minenausformung erfolgt. Dadurch ist
eine besonders geeignete Kontrolle der Ausformung der jeweiligen Mine eines Kosmetik-
oder Zeichenstiftes ermöglicht.
[0016] Eine weitere Ausführungsform, insbesondere für einen behälterlosen Spitzer 1, zeigt
Fig. 2. Dort ist die Lupe 11 auf der dem Führungskanal 6 abgewandten Oberseite des
Spitzermessers 4 in einen zweckmäßigerweise an das Spitzergehäuse 2 angeformten Gehäuse-
oder Haltesteg 15 integriert. Auch bei dieser Ausführungsform verläuft die Achse 12
der Lupe 11 quer zur Einsteckrichtung des zu formenden Stiftes und damit quer zur
Kanalachse des Spitzerkanals 6 in oder durch den Freiraum 14. Dabei kann der Abstand
der Achse 12 zur Kanalöffnung 13 kleiner oder größer als in den Darstellungen gezeigt
und praktisch auch Null sein. Wesentlich bei der Anordnung der Lupe 11 ist, dass diese
eine möglichst konturenscharfe und starke optische Vergrößerung des Bereiches der
Minenausformung gewährleistet.
[0017] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist die Lupe 11 in eine Gehäuselängsseite oder
-wand 16 des Spitzergehäuses 2 integriert. Auch bei dieser Ausführungsform liegt die
Achse 12 der Lupe 11 im Bereich der Kanalöffnung 13 des Führungskanals 6 im Freiraum
14.
[0018] Die Fig. 4 zeigt den Spitzer 1 mit in das Reinigungsstäbchen 8 integrierter Lupe
11. Die Lupe 11 bildet dabei zweckmäßigerweise den im eingesteckten Zustand des Reinigungsstäbchens
8 außerhalb des Spitzergehäuses 2 liegenden Kopf des Reinigungsstäbchens 8. Die in
das Spitzergehäuse 2 eingesteckte Position des die Lupe 11 tragenden Reinigungsstäbchens
8 ist strichliniert dargestellt. Zur optischen Vergrößerung des Bereichs der Minenausformung
wird das Reinigungsstäbchen 8 aus dem Spitzergehäuse 2 entnommen und - wie dargestellt
- in entsprechender Position oberhalb des Freiraums 14 und/oder der Kanalöffnung 13
gehalten.
[0019] Fig. 5 zeigt einen Behälterspitzer 1 mit am Behälterdeckel 7b schwenkbeweglich gehaltener
Lupe 11. Dazu ist zweckmäßigerweise ein oberhalb der Einführöffnung 5 liegender Wandungsbereich
der umlaufenden Deckelwandung 17 des Behälterdeckels 7b unter Bildung einer laschenartigen
Haltezunge 18 freigeschnitten, die endseitig die Lupe 11 trägt. Die Länge der Haltezunge
18 ist dabei derart bemessen, dass die an dieser endseitig gehaltene Lupe 11 im dargestellten
Ausgangszustand die Einführöffnung 5 abdeckt. In dieser Position verschließt die Lupe
11 die Einführöffnung 5, indem die Lupe 11 in die Einführöffnung 5 zweckmäßigerweise
formschlüssig eingreift oder in diese einrastet.
[0020] Zur Benutzung der Lupe 11 wird diese in Schwenkrichtung 19 verschwenkt und dabei
in die gestrichelt gezeichnete Position gebracht, wobei wiederum die Achse 12 der
Lupe 11 beim bestimmungsgemäßen Gebrauch im Bereich des Führungskanals 6 im Freiraum
14 liegt. Die schwenkbewegliche Halterung der die Lupe 11 tragenden Haltezunge 18
ist vorzugsweise durch ein Filmscharnier 20 realisiert, dass entlang der im Bereich
des durch die Haltezunge 18 gebildeten Freischnitts verlaufenden Oberkante 21 des
Behälterdeckels 7b vorgesehen ist.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Spitzer
- 2
- Spitzergehäuse / -körper
- 3
- Schraube
- 4
- Spitzermesser
- 5
- Einführöffnung
- 6
- Führungs- / Spitzerkanal
- 7
- Spitzerbehälter
- 7a
- Unterteil / Behälterboden
- 7b
- Oberteil / Behälterdeckel
- 8
- Reinigungsstäbchen
- 9
- Aufnahme
- 10
- Doppelpfeil
- 11
- Lupe
- 12
- Achse
- 13
- Kanalöffnung
- 14
- Freiraum
- 15
- Gehäuse- / Haltesteg
- 16
- Gehäuselängsseite / -wand
- 17
- Deckelwandung
- 18
- Haltezunge
- 19
- Schwenkrichtung
- 20
- Filmscharnier
- 21
- Oberkante
1. Spitzer, insbesondere für einen Weichminenstift, mit einem in einen Spitzerbehälter
(7) einsetzbaren Spitzergehäuse (2), das einen über eine Kanalöffnung (13) in einen
Freiraum (14) mündenden Spitzerkanal (6) mit daran tangential angestelltem Spitzermesser
(4) aufweist,
gekennzeichnet durch
eine Lupe (11) zur optischen Vergrößerung einer Minenausformung im Bereich der Kanalöffnung
(13) und/oder des Freiraums (14).
2. Spitzer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lupe (11) integrales Bauteil des Spitzergehäuses (2) ist.
3. Spitzer nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lupe (11) in einer Gehäuselängsseite (16) des Spitzergehäuses (2) angeordnet
ist.
4. Spitzer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lupe (11) integrales Bauteil des Spitzerbehälters (7) ist.
5. Spitzer nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lupe (11) im Behälterdeckel (7b) des Spitzerbehälters (7) angeordnet ist.
6. Spitzer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lupe (11) an einer am Behälterdeckel (7b) angelenkten Haltezunge (18) freiendseitig
angeordnet ist, wobei die Lupe (11) in eine Position schwenkbar ist, in der diese
eine in den Spitzerkanal (6) mündende Einführöffnung (5) abdeckt.
7. Spitzer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lupe (11) integrales Bauteil eines im Spitzergehäuse (2) entnehmbar gehaltenen
Reinigungsstäbchens (8) ist.