Technisches Gebiet
[0001] Für die Erstellung von Spinnvliesen sind verschiedene Verfahren und dafür geeignete
Vorrichtungen bekannt. Als Ausgangsmaterialien werden thermoplastische Polymere verwendet,
die aufgeschmolzen zu feinen Spinnfäden versponnen werden. Die ersponnenen Fäden werden
meist aerodynamisch verstreckt und erhalten dadurch die gewünschte Festigkeit. Die
Ablage der Fäden erfolgt nach dem Spinnvorgang oder auch unter Zwischenschaltung von
Spulen auf einem Ablageband auf dem sie übereinander zu liegen kommen und das Spinnvlies
bilden.
[0002] Der Spinnvorgang kann auch im Meltblown-Verfahren erfolgen, bei dem die aus den Spinndüsen
austretende Schmelze von einem Luftstrom mit hohem Druck und hoher Temperatur mitgerissen
wird, so dass Fasern mit geringer Dicke entstehen. Diese Fasern können ebenfalls zu
einem Vlies abgelegt werden, was überwiegend auf Ablagetrommeln erfolgt.
Stand der Technik
[0003] In der DE-AS 1 303 569 ist ein Verfahren zum Herstellen von Vliesen bekannt bei dem
die ausgesponnenen Fäden durch einen Kanal geführt werden, dort aerodynamisch verstreckt
werden und danach auf einer perforierten, sich fortbewegenden Unterlage in Vliesform
abgelegt werden. Um die statistisch ungeordnete Ablage der Fäden zu gewährleisten,
ist unterhalb des Luftführungskanals eine Turbulenzzone vorgesehen, die ein Überkreuzlegen
der Fäden unterstützt. Es entsteht ein sehr unregelmäßiges Vliesbild. Eine hohe Gleichmäßigkeit
des Spinnvlieses wird dadurch erreicht, dass hintereinander mehrere Führungskanäle
vorgesehen und die daraus hervortretenden Fadenscharen schichtmäßig übereinander zu
einem Vlies abgelegt werden.
[0004] Um die angestrebte Gleichmäßigkeit des Vlieses und seine Festigkeit in Längs- oder
Querrichtung bestimmen zu können, ist aus der DE 39 07 215 A1 bekannt, die Spinnbalken
mitsamt der Fadenabzugsvorrichtung drehbar auszubilden. Hierdurch sollen auch die
Nachteile behoben werden, die beim sogenannten Vorhangverfahren auftreten und die
in bestimmten Bereichen zu Überlagerungen einzelner Filamenten führen können. Beim
Vorhangverfahren besitzt das Vlies eine bevorzugte Festigkeit in Längsrichtung, d.h.
in Produktionsrichtung, während die Festigkeitswerte in Querrichtung geringer sind.
Durch die Schrägstellung der Spinnbalken mitsamt der Ablege- und Streckvorrichtung
soll dieses ausgeglichen werden.
[0005] Bekannt ist außerdem durch die DE 35 42 660 C2 unterhalb des Abzugskanals eine Ablenkung
des Luftstroms mit Hilfe einer parallel angeordneten Schwenkvorrichtung zu erreichen
um dadurch eine Pendelbewegung der Fäden zu erzielen. Die Schwenkbewegung erfolgt
in Laufrichtung des Ablagebandes in Produktionsrichtung; u.a. können hier auch sogenannte
Coandaschalen Verwendung finden wie sie beispielsweise in der DE 24 21 401 C3 beschrieben
sind. Die vorgesehenen Maßnahmen sind jedoch relativ träge, so dass nur langsame Schwingungen
der Fadenschar möglich sind. Besonders schwierig gestaltet sich die gleichmäßige Ablage
der im Meltblown-Verfahren hergestellten Fasern.
Darstellung der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren mit dazugehöriger Vorrichtung
zur Herstellung eines Spinnvlieses zu schaffen mit dem eine sehr hohe Gleichmäßigkeit
der Vliesstruktur und Flächengewichtsverteilung erreicht werden kann. Darüber hinaus
soll es möglich sein, die Längs- bzw. Querfestigkeit des Vlieses in vorgegebener Weise
herzustellen. Die Festigkeit in Querrichtung soll beispielsweise gleich groß wie die
Festigkeit in Längsrichtung sein.
[0007] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 2
sowie 10 und 11. Die Unteransprüche 3 bis 9 und 11 bis 30 sind vorteilhafte Weiterbildungen
des Erfindungsgedankens.
[0008] Gemäß der Erfindung wird die aus dem Verstreckungskanal austretende oder einer Spule
abgezogene Fadenschar beziehungsweise werden die im Meltblown-Verfahren ersponnenen
Fasern von einem Luftstrom mit periodisch wechselnden Richtungen seitlich quer bewegt,
wobei der Luftstrom in horizontaler Ebene gesehen schräg zur Fadenschar beziehungsweise
zu den Fasern abwechselnd ausrichtet ist. Einzelne Luftstöße in wechselnden Richtungen
bewirken, dass die Fadenschar beziehungsweise Fasern quer zur Produktionsrichtung
hin- und herbewegt wird, was zu der gewollten Vliesstruktur führt, beispielsweise
eine hohe Gleichmäßigkeit in der Struktur.
[0009] Die Luftströme können abwechselnd von links und rechts ausgeführt werden. Als günstig
erwies sich, wenn zwischen den einzelnen Luftströmen Luftpausen eingefügt sind, bei
denen kein Luftstoß vorhanden ist und die ein zwischen den Luftstößen ein senkrechtes
Ausrichten der Fadenschar oder Fasern gestatten.
[0010] Die generelle Ausblasrichtung der Luftströme ist senkrecht auf die Fadenschar oder
Fasern gerichtet. Dabei wird ein Ausblaswinkel in horizontaler Ebene von 15° gewählt.
Andere Ausblaswinkel sind je nach Bedarf selbstverständlich möglich. Möglich ist auch
die Ausblasrichtung in vertikaler Ebene schräg nach unten auf die Fadenschar oder
Fasern auszurichten. Der Ausblaswinkel in vertikaler Ebene kann 15° betragen.
[0011] Es ist ausreichend, wenn die Luftströme von der Vorderfront auf die Fadenschar oder
Fasern gerichtet sind. Dieses schließt jedoch nicht aus, dass der Luftstrom auch von
der Hinterfront oder von beiden Frontseiten auf die Fadenschar oder Fasern gerichtet
werden kann. Dieses ist unter anderem abhängig von der Stärke der einzelnen Fäden
oder Fasern und von den vorhandenen Strömungsverhältnissen für die Luftstöße. Gegebenenfalls
kann der Ablagevorgang zusätzlich noch durch periodisch bewegte Strömungsleitflächen
wie Schwenkklappen, Coandaschalen oder dergleichen unterstützt werden. Diese werden
wie bereits im Stand der Technik bekannt so angeordnet, dass sie in Produktionsrichtung
die Fadenschar oder Fasern zusätzlich hin und her schwenken.
[0012] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einem Spinnbalken mit
einer Vielzahl von in einer Reihe liegenden Spinnkapilaren mit einem Kühlluftschacht
und Verstreckungskanal und einem Ablageband. Gemäß der Erfindung ist unterhalb des
Verstreckungskanals vor und / oder hinter der Fadenschar mindestens ein Blasschacht
angeordnet mit in horizontaler Ebene gesehen schräg zur Fadenschar ausgerichteten
Luftaustrittsdüsen. Beim Meltblown-Verfahren wird der Blasschacht mit den Luftaustrittsdüsen
unterhalb der Spinndüsen angebracht. Die eingeblasene Luft hat einen Kühleffekt an
den Fasern zur Folge, was sich vorteilhaft auf den Spinnvorgang auswirkt. Die Luftaustrittsdüsen
sind so angeordnet, dass sie wechselweise einen Luftstrom in unterschiedliche Richtungen
blasen können und zwar auf die Fadenschar oder Fasern gesehen von links oder rechts.
Dabei ist es günstig, wenn mindestens zwei parallel zueinander angeordnete Luftaustrittsdüsenreihen
vorgesehen sind, wobei die Düsen einer Reihe entgegengesetzt zu den Düsen der anderen
Reihe ausgerichtet sind. Die Luftzufuhr zu den Düsen erfolgt nacheinander, so dass
einmal die Düsen nach links und einmal die Düsen nach rechts mit der Luft beaufschlagt
sind. Hierfür wird die Luftzufuhr zu den Düsen jeweils einer Reihe durch einen Verschluss
abgeschlossen. Möglich ist aber auch, die Düsen selbst mit Verschlüssen zu versehen
und die Düsen jeweils einer Reihe abzuschließen und die andere Reihe zu öffnen.
[0013] Für den Abschluss der Düsen kann eine drehbare Walze vorgesehen sein, die hohl ausgebildet
und mit Längsschlitzen versehen ist.
[0014] Die Düsen können durch wellblechartige Einlagen mit schräg zu ihrer Längsrichtung
verlaufenden Wellungen gebildet sein, die in die Düsenwand eingelegt sind. Sie sind
vorzugsweise auswechselbar, so dass der durch sie hindurchtretende Volumenstrom oder
auch die Strömungsrichtung oder deren Winkel leicht verändert werden kann.
[0015] Die Düsenwand ist mit übereinander liegenden Längsschlitzen versehen, die mit den
Längsschlitzen in der Walze korrespondieren. Eine besonders günstige Ausführungsform
sieht die Anordnung eines Luftstauraumes im Blasschacht vor, der zwischen der Düsenwand
und einer an der Walze liegenden Abdichtwand angeordnet ist. Dadurch wird eine sehr
gleichmäßige Beaufschlagung der Düsen erreicht.
[0016] Der Luftstauraum ist durch ein Zwischenblech in zwei Kammern aufgeteilt, die den
jeweilig oberen und unteren Längsschlitzen der Abdichtwand und den oberen und unteren
Düsen in der Düsenwand zugeordnet sind. Die Walze ihrerseits ist dabei in einem mit
Druckluft gefüllten Längskanal angeordnet, der mit einem Druckluftspeicher verbunden
ist.
[0017] Die rotierende Walze hat den Vorteil, dass auch bei größeren Produktionsbreiten ein
gleichmäßiger Druck an den Düsen über die gesamte Produktionsbreite ansteht.
[0018] Die Ausblaswinkel der Düsen beider Düsenreihen sind vorzugsweise gleich, wodurch
an der Fadenschar oder den Fasern in beiden Richtungen eine gleiche Auslegung erreicht
wird. Die Ausblaswinkel betragen 10 bis 60°, bevorzugt 45°.
[0019] Zur weiteren Unterstützung des Vlieslegeverfahrens kann unterhalb des Blasschachtes
eine verstellbare mechanische Luftführung zur Steuerung der Richtung der Luftströmung
vorgesehen sein. Diese Luftführung kann aus schwenkbaren Flügelklappen oder auch aus
Coandaschalen bestehen, durch welche die Fadenschar in Produktionsrichtung hin- und
herbewegt werden kann.
[0020] Zur Unterstützung der Luftführung sieht die bevorzugte Ausführungsform vor, dem Blasschacht
gegenüber auf der anderen Front der Fadenschar oder Fasern ein in Blasschachtrichtung
verstellbares Luftleitblech anzubringen. Durch dieses Luftleitblech wird die Richtung
der seitlichen Luftströmung unterstützt und die seitliche Schwenkbewegung der Fadenschar
oder Fasern kann stärker oder weniger stark eingestellt werden, in dem das Luftleitblech
näher an den Blasschacht herangeführt wird oder davon entfernt wird.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0021] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert:
[0022] Es zeigt:
Fig. 1 schematisch den Verfahrensablauf,
Fig. 2 schematisch den Blasschacht mit abgelenkter Fadenschar,
Fig. 3 Luftaustrittsdüsen des Blasschachtes in der Draufsicht,
Fig. 4 den Verstreckungskanal mit Blasschacht und Luftführungen in der teilweisen
perspektivischen Ansicht und
Fig. 5 den Blasschacht mit einem Luftstauraum.
Ausführung der Erfindung
[0023] In der Fig. 1 sind schematisch vier Einzelschritte A, B, C und D des Verfahrens am
Beispiel einer aus endlosen Fäden bestehenden Fadenschar dargestellt. Durch die senkrechten
Striche 1 sind die Frontwandungen eines Blasschachtes 3 veranschaulicht. Mit 2 ist
ein Luftleitblech bezeichnet. Die Punkte 4 sollen die einzelnen Fäden der Fadenschar
wiedergeben. Durch den Pfeil 5 ist die Bewegungsrichtung des Ablagebandes angezeigt.
Die gebogenen Pfeile 6 und 7 geben die Strömungsrichtung des Luftstroms wieder.
[0024] Bei dem im Beispiel gewählten Verfahren wird die Fadenschar aus den Fäden 4 von ihrer
Produktionsrichtung gesehen einmal nach rechts, siehe Schritt B, und einmal nach links,
siehe Schritt D, bewegt. Zwischen diesen Bewegungen wird der Luftstrom gestoppt, so
dass die Fadenschar sich senkrecht ausrichten kann, wie in den Schritten A und C gezeigt.
Aus dem Blasschacht 3, der sich in Produktionsrichtung gesehen an der Rückfront der
Fadenschar befindet, wird periodisch aus den dafür vorgesehenen Düsen einmal die Luft
nach rechts, siehe Schritt B, und einmal die Luft nach links, siehe Schritt D, ausgeblasen.
An der Vorderfront der Fadenschar befindet sich das Luftleitblech 2, welches mit einem
Verstellmechanismus versehen ist und dessen Abstand vom Blasschacht 3 einstellbar
ist.
[0025] Unten auf der Figur ist schematisch die Ablage eines einzelnen Fadens 4 eingezeichnet
und es ist erkennbar, dass der Faden 4 bei seiner Ablage eine Bewegung vollführt,
die etwa die Form einer Acht auf der Ablage ergibt.
[0026] In der Fig. 2 ist der Blasschacht 3 mit den übereinander in Reihen liegenden Luftaustrittsdüsen
10 und 11 gezeigt. Die aus dem Verstreckungskanal 12 austretende Fadenschar 8 wird
durch den aus den Düsen 10 austretenden Luftstrom zunächst nach rechts abgelenkt,
was durch die ausgezogenen Striche der Fadenschar 8 angezeigt ist. Nach Wegnahme des
Luftstroms richtet sich die Fadenschar 8 wieder senkrecht aus und wird im weiteren
Schritt durch den Luftstrom aus den Luftaustrittsdüsen 11 in die entgegengesetzte
Richtung abgelenkt, was mit den punktierten Strichen der Fadenschar 8 angezeigt ist.
Es sei bemerkt, dass diese Darstellung nur schematisch das Prinzip des Verfahrens
wiedergibt.
[0027] In der Fig. 3 sind die Düsen 10 und 11 des Blasschachtes 3 in der Draufsicht gezeigt.
Die Pfeile 6 und 7 geben die Strömungsrichtung der Luftströmung an. Der Blasschacht
3 ist mit einem Zwischenblech ausgestattet, der die jeweiligen Räume für die Düsen
10 und 11 voneinander trennt. Dadurch ist es möglich, jeden Raum des Blasschachtes
3 getrennt mit Druckluft zu versorgen.
[0028] In der Fig. 4 ist eine Zusammenstellung von Verstreckungskanal 12, Blasschacht 3
und Ablageband 13 wiedergegeben. Der Blasschacht 3 hat die Düsen 10 und 11 aus denen
die Luftströme 6 und 7 austreten. Durch das Zwischenblech 14 ist der Blasschacht 3
in zwei Kammern 15 und 16 unterteilt, über die Druckluft den Düsen 10 und 11 zugeführt
wird. Dem Blasschacht 3 gegenüberliegend ist das Luftleitblech 2 angebracht, das über
geeignete Stellmechanismen in Richtung auf den Blasschacht 3 verschoben werden kann,
was durch den Doppelpfeil 21 angezeigt ist. Unterhalb des Luftleitblechs 2 ist die
Flügelklappe 22 vorgesehen, die um die Achse 23 verschwenkt werden kann, wie das mit
dem Pfeil 24 angedeutet ist. Die aus dem Verstreckungskanal 12 austretende Fadenschar
8 wird durch die Luftströme aus den Luftaustrittsdüsen 10 und 11 seitlich quer hin
und her bewegt. Durch die Flügelklappe 22 wird die Fadenschar 8 zusätzlich in Produktionsrichtung
hin- und her geschwenkt. Das auf dem Ablageband 13 sich bildende Vlies hat eine außergewöhnlich
hohe Gleichmäßigkeit und gleiche Flächengewichtsverteilung.
[0029] In der Fig. 5 ist die bevorzugte Ausführungsform gezeigt, bei der die hohle und mit
Schlitzen 31 versehene Walze 30 im Blasschacht 3 in einem separaten Längskanal 40
angeordnet ist. Zwischen der Düsenwand 33 des Blasschachts 3 und einer Abdichtwand
34, an der die Walze 30 anliegt, ist ein Luftstauraum 32 vorhanden, der über das Zwischenblech
14 in zwei Kammern 15 und 16 unterteilt ist. In der Düsenwand 33 sind die Düsen 10
und 11 in Reihen übereinander angeordnet. Sie werden durch wellblechartige Einlagen
35 gebildet, mit schräg zu ihrer Längsrichtung (zur Maschinenbreite) verlaufenden
Wellungen. Die Einlagen 35 sind auswechselbar. Die Abdichtwand 34 hat übereinander
liegende Längsschlitze 36, die mit den Längsschlitzen 31 in der Walze 30 korrespondieren.
Die Längsschlitze 31 und 36 sind so aufeinander abgestimmt, dass die Druckluft nur
entweder der oberen Kammer 15 oder der unteren Kammer 16 zugeführt wird. Dabei können
Zwischenpausen eingelegt werden, durch Überdeckung der Schlitze 36 durch die Walzenwandung,
welche ein senkrechtes Ausrichten der Fäden 8 erlauben. Je nach dem Verhältnis der
Längsschlitze 31 und der Walzenwandung und der Schlitze 36 in der Abdichtwand 34 kann
die Luftströmung aus dem Längskanal 40 in die Kammern 15 und 16 variiert werden. Das
Längskanal 40 ist über mehrere Anschlussstutzen 42 mit einem sich parallel zum Längskanal
40 erstreckender Druckluftspeicher 41 verbunden.
1. Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses durch Ausspinnen einer parallel nebeneinander
angeordneten linearen Fadenschar in Form eines Vorhangs aus einer Vielzahl von Spinnkapilaren
mit aerodynamischem Abziehen und Verstrecken der Fadenschar, dadurch gekennzeichnet, dass die aus dem Verstreckungskanal (12) austretende oder einer Spule abgezogene Fadenschar
(8) von einem Luftstrom mit periodisch wechselnden Richtungen seitlich quer bewegt
wird, wobei der Luftstrom in horizontaler Ebene gesehen schräg zur Fadenschar (8)
abwechselnd ausgerichtet ist.
2. Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses durch Ausspinnen von in einer Ebene nach
unten in Form eines Vorhangs aus einer Vielzahl von Spinnkapilaren abgezogenen Fasern
im Meltblown-Spinnverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (8) von einem Luftstrom mit periodisch wechselnden Richtungen seitlich
quer bewegt werden, wobei der Luftstrom in horizontaler Ebene gesehen schräg zu den
Fasern (8) abwechselnd ausgerichtet ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Luftströmen Luftpausen bestehen.
4. Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausblasrichtung senkrecht auf die Fadenschar (8) beziehungsweise Fasern (8) gerichtet
ist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausblaswinkel in horizontaler Ebene 15° beträgt.
6. Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausblasrichtung in vertikaler Ebene schräg nach unten auf die Fadenschar (8)
beziehungsweise Fasern (8) gerichtet ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausblaswinkel in vertikaler Ebene 15° beträgt.
8. Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftstrom von der Vorderfront oder von der Hinterfront der Fadenschar (8) beziehungsweise
Fasern auf dieselben gerichtet ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenschar (8) beziehungsweise Fasern nach der Luftstrombewegung zusätzlich durch
periodisch bewegte Strömungsleitflächen, wie Schwenkklappen, Coandaschalen oder dergleichen
abgelenkt wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit einem
Spinnbalken mit einer Vielzahl von in Reihe liegenden Spinnkapilaren, einem Kühlluftschacht
und Verstreckungskanal und einen Ablageband, gekennzeichnet durch mindestens einen unterhalb des Verstreckungskanals (12) vor und / oder hinter der
Fadenschar (8) angeordneten Blasschacht (3) mit in horizontaler Ebene gesehen schräg
zur Fadenschar (8) ausgerichteten Luftaustrittsdüsen (10, 11).
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit einem
Meltblown-Spinnbalken mit einer Vielzahl von in Reihe liegenden Spinndüsen und einem
Vlies-Ablageband oder einer Ablagetrommel gekennzeichnet durch mindestens einen unterhalb der Spinndüsen vor und / oder hinter den Fasern angeordneten
Blasschacht (3) mit in horizontaler Ebene gesehen schräg zu den Fasern ausgerichteten
Luftaustrittsdüsen (10, 11).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei parallel zueinander angeordnete Luftaustrittsdüsenreihen (10, 11)
vorgesehen sind, wobei die Düsen (10) einer Reihe entgegengesetzt zu den Düsen (11)
der anderen Reihe ausgerichtet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftzufuhr zu den Düsen (10, 11) jeweils einer Reihe durch einen Verschluss abschließbar
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (10, 11) jeweils einer Reihe durch einen Verschluss abschließbar sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (10, 11) durch eine drehbare Walze (3) abschließbar sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (30) hohl ausgebildet und mit Längsschlitzen (31) versehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (10, 11) durch wellblechartige Einlagen (35) mit schräg zu ihrer Längsrichtung
verlaufenden Wellungen gebildet sind, die in der Düsenwand (33) eingelegt sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlagen (35) auswechselbar sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtwand (34) mit übereinander liegenden Längsschlitzen (36) versehen ist,
die mit der Längsschlitzen (31) in der Walze (30) korrespondieren.
20. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Blasschacht (3) einen Luftstauraum (32) hat, der zwischen der Düsenwand (33)
und einer Abdichtwand (34) zur Walze (30) liegt.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftstauraum (32) durch ein Zwischenblech (14) in zwei Kammern (15, 16) aufgeteilt
ist, die den jeweilig oberen und unteren Längsschlitzen (36) und Düsen (35) zugeordnet
sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (30) in einem mit Druckluft gefüllten Längskanal (4) angeordnet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Längskanal (40) mit einem Druckluftspeicher (41) verbunden ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausblaswinkel der Düsen (10, 11) jeweils einer Düsenreihe gleich sind.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausblaswinkel 10° bis 60°, vorzugsweise 45° betragen.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass dem Blasschacht (1) gegenüber auf der anderen Frontseite der Fadenschar (8) ein in
Blasschachtrichtung verstellbares Luftleitblech (2) angebracht ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Blasschachtes (3) eine verstellbare mechanische Luftführung zur Steuerung
der Richtung der Luftströmung vorgesehen ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftführung aus einer schwenkbaren Flügelklappe (22) besteht.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftführung aus Coandaschalen besteht.
30. Spinnvlies hergestellt gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9.